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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Das vierte Schuljahr - S. 56

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
56 Die Tochter Pharaos sah das Kind weinen. Der Schmerz des Kindes erregte in ihrem Herzen ein schmerzliches Gefühl. Sie em- pfand den Schmerz oder das Leid des Kindes mit. Dieses Gefühl nennen wir Mitleid. Die Prinzessin war mitleidig. Dabei blieb sie nicht stehen. Sie befreite das Kind aus seiner Not, gab ihm eine Amme, belohnte diese dafür und nahm das Kind später als ihren Sohn an. Sie war nicht bloß mitleidig im Herzen, sondern auch mit- leidig mit der That. Ein thätiges Mitleid heißt Barmherzigkeit. Sie war demnach barmherzig. Zusammenfassung! Association. a) Der Samariter half dem Verwundeten, indem er ihn verband und pflegte. — Jesus half vielen Kranken, indem er sie heilte. Die Tochter Pharaos half dem Kinde aus der Gefahr des Ertrinkens und Verhungerns. Alle sorgten dafür, daß die Hilfs- bedürftigen Leben behielten resp. die Gesundheit wieder bekamen. Aus welcher Gesinnung heraus haben sie gehandelt? Der Samariter war mitleidig, barmherzig, geduldig. Warum hals Jesus? Am Grabe des Lazarus gingen ihm die Augen über; im Angesichte des hungern- den Volkes sagte der Herr: mich jammert des Volks! Darin zeigt sich sein Mitleid, und da er auch hilft, seine Barmherzigkeit. Er ist aber mitleidig und barmherzig gegen die Menschen geivesen, weil er sie lieb hatte, wie seine Brüder. „Gleichwie mich mein Vater liebet, also liebe ich auch euch," sprach er zu seinen Jüngern. Den ganzen Tag widmete er dem Wohle der leidenden Menschheit. Müde und matt sehnte er sich am Abend nach Ruhe. Wurden aber Kranke noch zu ihm gebracht, so half er ihnen dennoch. Er war geduldig! Auch seinen Feinden gegenüber war Jesus hilfsbereit. Er heilte dem Kriegs- knechte, der gekommen war ihn gefangen zu nehmen, das abgeschlagene Ohr. Deshalb besaß er eine versöhnliche Gesinnung. d) Vergleiche auch Kaiser Josephs Wohlthätigkeit und Kronprinz Friedrich Wilhelm in Karlsbad. o) Die barmherzige Liebe ist auch jetzt noch unter den Menschen vorhanden und zeigt sich in mannigfacher Weise, besonders aber in Einrichtungen für die Hilfsbedürftigen. So z. B. 1. bei Mangel an Nahrung und Wohnung: Wärmehallen, Volksküchen, Speisehäuser, Asyle für Obdachlose; 2. bei Krankheiten: Krankenhäuser, Ferienkolonieen, Kinderheilanstalten; 3. bei Verlassenheit: Waisenhäuser. Besonders Jungfrauen stellen sich in den Dienst der leidenden Menschen als

3. Das vierte Schuljahr - S. 57

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
57 „barmherzige Schwestern" und üben besonders die Krankenpflege. Gott will aber, daß alle Menschen in der Not sich gegenseitig helfen, wo sie können; denn sie sind Kinder eines Vaters. Und der Vater im Himmel will die Hilfe, welche wir einem Notleidenden bringen, so ansehen, als hätten wir sie ihm gethan. System. Ebräer 13, 16. Wohlzuthun und mitzuteilen vergesset nicht, denn solche Opfer gefallen Gott wohl. — Matth. 25, 40. Wahr- lich, ich sage euch: Was ihr gethan habt —. — Matth. 5, 7. Selig sind die Barmherzigen —. Gieb, daß ich, dem Nächsten beizustehn, Nie Fleiß und Arbeit scheue, Mich gern an andrer Wohlergehn Und ihrem Glauben freue! Methode. Was für ein Herz müssen wir haben, um dem Nächsten beizustehen? Warum halfen Priester und Levit nicht? Wie kannst du gegen Arme barmherzig sein? Gegen Kranke? (Trost zusprechen, pflegen, Arzenei, Stärkungsmittel holen.) Pflege Vater, Mutter, Bruder, Schwester, wenn sie krank sind! Zeige an Beispielen aus deinem Lesebuche, wie man dem Nächsten beistehen kann! „Der kleine Held" S. 280. „Die Witwe von Husum" S. 282. „Das Lied vom braven Mann" S. 310. „Wer ist mein Nächster" S. 255. Erzähle nach deinem Lesebuche, wie Fürst Bismarck einst seinen Diener vor dem Ertrinken rettete! Erkläre: Wer dem Armen giebt, der leihet dem Herrn. — Almosen geben armet nicht. — Sorge auch dadurch für Leben und Gesund- heit des Nächsten, daß du ihn warnst, wenn er sich in Gefahr begiebt! Knaben gehen aufs dünne Eis, klettern auf einen hohen Baum; Mädchen nehmen Nadeln in den Mund, Kinder spielen mit Streichhölzern. Halte ihnen vor, in welche Gefahr sie sich begeben! Wie drückt Luther die Pflicht aus, für Gesundheit und Leben des Nächsten zu sorgen? Wir sollen ihm helfen und fördern, das heißt vorwärts bringen, daß er herauskommt aus der Leibesnot. 22. Die Ehe. Ziel: Warum Gott die Ehe gestiftet hat. Analyse. Wer schließt eine Ehe? Wie sagt ihr, wenn Jüngling und Jungfrau eine Ehe eingehen? Ihr beobachtet es fast jede Woche. Wo wird die Ehe geschlossen? (Standesamt — Kirche.) Die Kinder

4. Das zweite Schuljahr - S. 39

1893 - Langensalza : Schulbuchh.
39 Dem gebesserten Sünder wendet Gott seine Gnade wieder zu und reißt ihn aus Angst und Not. Welche Thränen ehren den Menschen? Die Thränen der Reue, der Freude über Gottes Segen, der Liebe und Barmherzigkeit, der Teilnahme, der Versöhnung. Was sollst du thun, wenn dich deine Brüder (oder andere Menschen) beleidigt oder dir wehe gethan haben? Siehe, wie sein und lieblich ist es, daß Brüder einträchtig bei ein- ander wohnen; denn daselbst verheißt der Herr Segen und Leben (Wohlergehen) immer und ewiglich! Wenn dir dein Bruder weh' gethan, Sei wieder gut und denk' nicht dran! Sprich freundlich: Komm', 's ist nun vorbei! Und tröst' ihn, daß er fröhlich sei. Möller. 8. Moses Flucht. *) Ziel: Überschrift. (. Vorbereitung. Die Mutter Moses war seine Amme. Von ihr empfing er die erste leibliche Nahrung und auch die erste Erziehung. Da sie eine fromme, gläubige Israelitin war, so hat sie auch getviß ihren Sohn das Wort Gottes gelehrt. Der Knabe kommt später an den Hos des Königs. Die Tochter Pharaos hat ihn als ihren Sohn angenommen. Hier genoß er eine gute Erziehung und ward gelehret und unterrichtet in aller Weisheit der Ägypter. Die Religion der Ägypter aber war abgöttisch (heidnisch). Moses aber hat alles, lvas ihm die Mutter von dem Gott der Is- raeliten gesagt hat, nicht vergessen. Diese Lehren hatten tiefe Wurzeln geschlagen. Er wußte darum auch, daß ein lebendiger Gott waltet, der das Volk Israel zu seinem Volk erwählet hat, daß dies Volk große Verheißungen hat, daß er auch zu diesem Volke gehört, also daß ihn die Verheißungen auch angehen. Moses war am ägyptischen Hofe hochgeehrt, angesehen, wurde zu den Vornehmsten des Landes gerechnet, lebte in Herrlichkeit, Reichtum und Pracht. *) Vorher wird „Moses Geburt und Rettung" aus dem ersten Schuljahre wiederholt.

5. Geschichten aus der Geschichte, das ist: Denkwürdigkeiten aus der Weltgeschichte - S. 17

1837 - Meurs : Rhein. Schulbuchh.
17 L. 12. Einige andere Könige der Perser. Vater auf den Sohn) eine Erzählung vom kommenden H eilande und König Israels — bis auf die Zeit, da der Herr erschien und die Weisen aus Morgenland ihn begrüßten. §. 12. Einige andere Könige der Perser. Cyrus theilte sein Reich, ehe er starb, unter seine beiden Söhne Kambyses und Smerdis. Kambyses war aber ein böser Mann und wollte gern allein König sein. Darum ließ er seinen Bruder Smerdis heimlich umbringen. Hierauf zog er nach Aegypten, unterjochte dasselbe und erfüllte damit unbewußt, was Gott den Aegyptern gedroht hatte. Auf einmal aber hieß es: „Smerdis lebt noch und hat viele Kriegslcute zusammengebracht, um seinen Bruder zu bekriegen." Kambyses eilte ihm entgegen, stach sich aber unterwegs beim Hinabsteigen vom Pferde unver- sehens das Schwerdt in die Seite, und starb ein Paar Tage danach. Nun war natürlich Smerdis alleiniger König. Wie war der aber wieder aufgelebt? — Er war nicht aufgelebt, sondern der rechte Smerdis war und blieb todt. Ein Priester aber mit abgcschnittencu Ohren sah dem rechten Smerdis ähnlich und -machte bekannt, er sei der rechte und die Leute glaubten cs. Bald bemerkte mau aber trotz seiner Kappe, die weit über den Kopf herab ging, daß er keine Ohren habe, erkannte in ihm einen bekannten Priester und setzte ihn ab. „Wer soll aber nun König werden?" Das war die Frage. Bald waren die sieben Obersten im Reiche darin eins: „Wir wollen au einem bestimmten Tage auf dem Markte zusammen kommen, und wessen Pferd zuerst wiehert, der ist König!" Und daö Pferd des Darius wieherte zuerst und er wurde König. Eine sonderbare, aber glückliche Wahl! Darius hat treulich für das Wohl seines Landes gesorgt. Besonders war er ein großer Freund der Juden und war ihnen behülflich zum Bau des Tempels. Mit den Griechen in Europa gcrieth er in Krieg und hätte sie gerne unterjocht. Es wollte aber nicht gehen, sie besiegten sein Heer. Sein Sohn Nerves, der vierte König nach Cyrus (Dan. 11, 1.), ein hochfahrender Mensch, setzte den Krieg wider die Griechen fort und rüstete ein so großes Kriegsheer wider dieselben aus, wie cs nie in der Welt gesehen worden, — weder vorher noch nachher. Man sagt: beinahe drei Millionen Krieger sammelten sich in Kleinasieu an der Straße der Dardanellen und sollten nach Europa gegen die Griechen ziehen. Nerves ließ mit vieler Mühe zwei gewaltige Schiffbrücken über die Meerenge schlagen, aber der liebe Gott schickte einen Sturm, der sie im Nu zerstörte. Da ward der König voll Grimm, ließ die Baumeister kreuzigen, ließ das Meer durchpeitschen, damit es ihm künftig desto besser gehorche, und , - 2 I ^

6. Geschichten aus der Geschichte, das ist: Denkwürdigkeiten aus der Weltgeschichte - S. 19

1837 - Meurs : Rhein. Schulbuchh.
§. 13. Alerander der Macedonier. 19 mit leichter Mühe. Ihm folgte sein I8jähriger Sohn, Alerander, ein kühner, eroberungssüchtiger junger Mensch. Kaum war er König geworden, so ließ er Krieger in Macedonien und Griechen- land Zusammenkommen, wählte 35,000 von ihnen aus und be- schloß, damit das ungeheure Perserreich zu unterjochen. Die Perser rückten ihm mit großer Heeresmacht entgegen, Alerander aber besiegte sie kurz hinter einander zweimal. In der zweiten Schlacht geriethen sogar des Perserköniges (Daraus) Mutter, Gemahlin und Kinder in seine Gefangenschaft. Der junge Sieger ging aber leutselig in ihr Zelt, tröstete sie, und drückte die Kleinen freundlich küssend an sein H.erz. Als das Darius erfuhr, betete er: O, Götter, wenn ich das Perserreich nun einmal nicht mehr behalten soll, so gebt'6 doch ja keinem andern, als diesem leut- seligen Helden!" — Alerander zog nun gegen Tyrus und that ihr, wie Sacharja (9, 1 — ll) und Hesckiel (26, 4) ge- drohet hatten. Sieben Monate belagerte er sie; daun wurde sie bestürmt und die Bürger wurden großentheils umgebracht. (§. 3.) Die Juden waren auch bange vor Alerauders Zorn, denn sie hatten bisher treulich an ihren Herrn, dem Perserkönige gehangen. Als sich nun Alerander der Stadt Jerusalem näherte, gingen ihm die vornehmsten Juden entgegen und an ihrer Spitze stand Jaddua, der Hohepriester, mit dem Brustschildlein. Und mau muß sich wundern, wie Alerander sich benahm. Er ging ail der Hand des Mannes Gottes in die Stadt und in den Vor- hof des Tempels und opferte, — und las mit Verwunderung, wie genau der Prophet Daniel (Cap. 7, 6 — 8 und li, 3) von ihm geweissagt hatte. Hätte er sich doch von ganzem Herzen zu dem Gott gewandt, dem seine Hand hier Opfer brachte! — Von Jerusalem zog er weiter nach Aegypten, eroberte dies Land mit leichter Mühe und bancte darin eine neue Stadt, die er nach seinem Namen Alerandrien nannte, und die von der Zeit an lange der Sitz des Welthandels gewesen ist. Als Alerander sich noch einige Zeit in Afrika aufgehalten und die Leute bcunrnhigt hatte, wandte er sich eilig zurück, dein Darius entgegen. Auch in der dritten Schlacht wurde dieser besiegt, mußte fliehen und wurde unterwegs von seinem Diener Bcssus erstochen, der sich selbst znm König zu machen gedachte. Alerander kain zur Leiche und weinte bitterlich, zog dann dem Bessus nach und ließ ihn umbringeu. Nach diesen Zügen gebrach es ihm und seinem Heere einmal in einer brennenden Sandwüste an Wasser. Ein Soldat hatte etwas gefunden und brachte es im Helme dem durstigen Könige. Die Soldaten lagen rings umher und sahen mit schmach- tenden Blicken nach dem Helme und dem Wasser darin. Alerander ^bemerkte es und sagte: „Kinder, Ihr könnt nicht trinken, mm • will ich auch nicht!" irnd goß den Labetrank in den dürren 2 *

7. Kleine Weltgeschichte oder Geschichten aus der Geschichte - S. 25

1856 - Moers : Rhein. Schulbuchh.
§. 12. Einige andere Könige der Perser. 25 Heere, und das blieb er auch, als jener starb und deffen Sohn Cyaxares (in der heiligen Schrift Darius von Meden ge- nannt) König über Medien wurde. Als Obergeneral hatte Cyrus wenig Ruhe. Fast beständig war er im Kriege gegen die Feinde des medischen Reiches. Der mächtige Nachbar von Medien, der reiche König Krösus von Lydien (§. 6.), war ein stolzer und neidischer Mann, fing Krieg mit Darius an, wurde aber von Cyrus gefangen und stand schon auf dem Scheiterhaufen, um lebendig verbrannt zu werden: da dachte er in seiner Todesangst an Solon und was der ihm gesagt, und schrie: „O Solon, Solon, Solon!" Cyrus hörte das, ließ den Krösus von dem Scheiterhaufen herabsteigen, vernahm die Ursache des Rufes, dachte ernstlich nach über das, was Solon dem Krösus gesagt hatte, und behielt diesen als Freund und weisen Rathgeber alle Zeit bei sich. Danach eroberte Cyrus noch viele Länder und unter anderen auch die große Stadt Babylon in der Nacht, als König Belsazar das große Mahl gab und Finger an die getünchte Wand die wunderbaren Worte schrieben, die nur Daniel lesen und deuten konnte (Dan. 5.). Nach Cyaxares Tode folgte Cyrus in der Herrschaft über Medien und Persien. Schon im ersten Jahre seiner Regierung erkannte dieser, indem vielleicht Daniel ihn mit den Pro- pheten bekannt machte, daß der Gott Israels ihm sein Reich gegeben und schon 150 Jahre vorher durch den Propheten Jesaias (44, 8) von ihm hatte weissagen lassen. Er gehorchte dem Könige aller Könige, erlaubte den in seinem Reiche zerstreuten Juden wieder in ihr Vaterland zu ziehen, gab ihnen alle Tempelgefäße wieder, ja schenkte ihnen sogar Geld und Opserthiere (Esra 6) und bekannte endlich demüthig (2. Chron. 36, 23): „Der Herr, der Gott vom Himmel, hat mir alle Königreiche im Lande gegeben und mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem." So hatten sich vor ihm auch zwei andere heidnische Könige, welchen Gott die Herrschaft über sein Volk Israel gegeben, vor Gott gedemüthigt und ihren Völkern be- fohlen, daß sie Ihn ehren sollten: Nebukadnezar und Darius von Meden (Dan. 4 u. 6); — und unter den Heiden blieb (sich fort- pflanzend vom Vater auf den Sohn) eine Erzählung vom kommenden Heilande und König Israels — bis auf die Zeit, da der Herr erschien und die Weisen aus Morgenland ihn begrüßten. H. 12. Einige andere Könige der Perser. Cyrus theilte sein Reich, ehe er starb, unter seine beiden Söhne Kambyses und Smerdis. Kambyses war aber ein böser Mann und wollte gern allein König sein. Darum ließ er seinen Bruder Smerdis

8. Kleine Weltgeschichte oder Geschichten aus der Geschichte - S. 28

1856 - Moers : Rhein. Schulbuchh.
28 §. 13. Alexander, der Macedonier. 333 v. Ehr. leutselig in ihr Zelt, tröstete sie und drückte die Kleinen an sein Herz und küßte sie freundlich. Als das Darius erfuhr, betete er: „O Götter, wenn ich das Perserreich nun einmal nicht mehr behalten soll, so gebt's doch ja keinem andern, als diesem leutseligen Helden!" — Alexander zog nun gegen Tyrus und that ihr, wie Sacharja (9, 1—4) und Hesekiel (26, 4) gedrohet hatten. Sieben Monate belagerte er die Stadt; dann wurde sie gestürmt und die Bürger wurden größtentheils umgebracht. (§. 3.) Die Juden waren auch bange vor Alexanders Zorn, denn sie hatten bisher treulich an ihrem Herrn, dem Perserkönige, gehangen. Als sich nun Alexander der Stadt Jerusalem näherte, gingen ihm die vornehmsten Juden entge- gen, und an ihrer Spitze stand Jaddua, der Hohepriester, mit dem Brustschildlein. Und man muß sich wundern, wie Alexander sich benahm. Er ging an der Hand des Mannes Gottes in die Stadt und in den Vorhof des Tempels und opferte, und las mit Verwun- derung, wie genau der Prophet Daniel (Cap. 7, 6 — 8 u. 11, 3) von ihm geweissaget hatte. Hätte er sich doch von ganzem Herzen zu dem Gott gewandt, dem seine Hand hier Opfer brachte! — Von Jerusalem zog er weiter nach Aegypten, eroberte dies Land mit leichter Mühe und bauete darin eine neue Stadt, die er nach seinem Namen Alexandrien nannte, und die von der Zeit an lange der Sitz des Welthandels gewesen ist. Als Alexander sich noch einige Zeit in Afrika ausgehalten und die Leute beunruhigt hatte, wandte er sich eilig zurück, dem Darius entgegen. Auch in der dritten Schlacht wurde dieser besiegt, mußte fliehen und wurde unterwegs von seinem Diener Bessus erstochen, der sich selbst zum Könige zu machen ge- dachte. Alexander kam zur Leiche und weinte bitterlich, zog dann dem Besius nach und ließ ihn umbringen. Nach diesen Zügen ge- brach es ihm und seinem Heere einmal in einer brennenden Sand- wüste an Wasser. Ein Soldat hatte etwas gefunden und brachte es im Helme dem durstigen König. Die Soldaten lagen rings umher und sahen mit schmachtendem Blicke nach dem Helme und dem Wasser darin. Alexander bemerkte es und sagte: „Kinder, Ihr könnt nicht trinken, nun will ich auch nicht!" und goß den Labetrunk in den dürren Sand. Das erfreute die Macedonier und gerne folgten sie solchem Könige von Land zu Land. Mit unbe- greiflicher Schnelligkeit flog Alexander von Abend her erobernd über die Erde, wie Daniel von ihm geweissaget (Cap. 8, 5 — 8) und gewann Städte über Städte. Nicht wahr, du möchtest auch wohl solch' ein Held sein? Geduld, du kannst ein noch größerer werden. Die Schrift sagt (Sprch. 16, 32): „Ein Geduldiger ist besser, denn ein Starker, und der seines Muthes Herr ist, besser, denn der

9. Das sechste Schuljahr - S. 149

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
149 gern und gründlich. Inwiefern gründlich? Wohin bringt er den Kranken? Erzähle! 2 Groschen gleich M. 1,50. Auf welche Weise sorgt der Samariter auch noch für die Zukunft? Wer soll nun die fernere Pflege übernehmen, nachdem der Samariter alles gethan hat, was er thun konnte? Was gefüllt euch an dem Wirt? Daß er den Kranken aufnehmen und pflegen wollte. Was gefällt dir aber nicht an ihm? Warum hat er nicht edel ge- handelt? Er konnte auch zur Rettung feines Nächsten freiwillig beitragen: er pflegte ihn aber nur um des Geldes willen. Er war zwar kein schlechter Mensch, aber auch kein edler Charakter. Beweise, daß der Samariter freiwillig, ungebeten, schnell, un- ermüdet, ausdauernd, gründlich und aufopfernd geholfen hat! Weise ferner nach, daß er hilfsbereit, mitleidig, barmherzig, liebreich, uneigennützig war! Inwiefern liebte er feinen Näch- sten mehr als sich? 5. Die Deutung des Herrn. Welche Frage legt am Schlüsse des Gleichnisses der Herr dem Schriftgelehrten vor? Erzähle bis zum Schluß! Welche Frage beantwortet das Gleich- nis? Wer ist denn mein Nächster? Jeder, der in Not ist und unserer Hilfe bedarf, fei es ein Armer oder ein Reicher, ein Freund oder Feind, ein Bekannter oder Unbekannter — jeder Mensch. Worin soll sich die echte Nächstenliebe äußern? Nicht allein in Worten, sondern in der T h a t. Du soll st deinen Nächsten lieben wie dich selb st, — das ist der Grund- gedanke unseres Gleichnisses. „So hat der Herr dem selbst- gerechten Schriftgelehrten das Bild eines Menschen vor das Auge gemalt, der im vollen Sinne und in jeder Weise Liebe an dem Nächsten übt. So kann er denn auch nicht anders, er muß auf die Frage, wer sich als Nächster dem Verwundeten er- wiesen habe, den Barmherzigen nennen. Bemerkenswert ist hier- bei, daß er sich nicht entschließen kann, ihn als Samariter zu bezeichnen." (Schorn.) Charakteristik der Personen. Der Schriftgelehrte: Hochmütig, selbstgerecht, thöricht. Tie Räuber: Diebe, Mörder, hartherzig, gottlos. Der Priester und Levit: Gleichgültig, hartherzig, lieblos, gefühllos, unbarmherzig, selbstsüchtig. Ter Samariter: Hilfsbereit, mitleidig, barmherzig, liebreich, uneigennützig.

10. Das sechste Schuljahr - S. 324

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
324 Wohlthun. In dieser Zeit fanden sich Unzählige bei ihr auf der Wartburg ein und verlangten nach milden Gaben. Sie darbte selbst, um ihnen zu helfen. An manchen Tagen hat sie über 300 Arme gespeist. Für die Kranken und Schwachen, welche den steilen Berg, auf dem die Burg stand, nicht er- steigen konnten, baute sie am Fuße desselben ein Krankenhaus und brachte den Kranken im Handkorbe selbst Speisen herunter und unterhielt sich liebevoll mit ihnen. Ihre Mildthätigkeit nannte der Hausmarschall „Verschwendung" und machte des- wegen dem Landgrafen Vorstellungen. Doch dieser sagte: „Lasset sie um Gottes willen geben und armen Leuten gütlich thun, so viel sie will. Wenn uns nur Wartburg und Naum- burg zu unserer .Herrschaft verbleiben, bin ich wohlzufrieden." Auch während der Zeit der Seuche wirkte Elisabeth als eine rechte Samariterin. Sie pflegte nicht nur selbst die Kranken, sondern nähte auch Totenkleider für die Armen und wohnte den Begräbnissen bei. e) (Elisabeth als Witwe.) Ihr Gemahl starb auf einem Kreuzzuge 1227. Als man ihr die Kunde von seinem Tode brachte, da weinte sie Tag und Nacht und iammerte: „Nun ist die Welt mir gestorben und alles, was sich darin liebt!" Als Witwe hatte sie ein sehr trauriges Los. Ihr Schwager Heinrich Raspe vertrieb sie von der Wartburg und verbot auch den Leuten in Eisenach, sie aufzunehmen. So irrte denn die fromme Frau mit ihren drei Kindern heimats- los umher. Die Leute, die sie mit Wohlthaten überhäuft hatte, wiesen sie kalt und herzlos ab. Endlich gelangte sie nach Bamberg, wo der Bischof sie freundlich aufnahm. Später söhnte sie sich mit ihrem Schwager wieder aus. Er wies ihr in Marburg ein Schloß zum Witwensitze an. Sie zog aber bald nach dem Dörfchen Wehrda bei Marburg und wohnte dort in einer armseligen Hütte. Doch konnte sie es jetzt auch noch nicht lassen, Arme und Kranke um sich zu sammeln und ihnen wohlzuthun. Sie verschenkte sogar ihre eigenen Kleider und wollte als Bettlerin von Thür zu Thür gehen, was ihr Beichtvater (Konrad von Marburg), ihr aber nicht erlaubte. Unter Entbehrungen und Kasteiungen welkte ihr zarter Körper dahin. Sie starb im Jahre 1231 in einem Alter von 24 Jahren und wurde in der Franziskus- Kapelle begraben. Ihr Grab wurde ein berühmter Wall-
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