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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Das vierte Schuljahr - S. 56

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
56 Die Tochter Pharaos sah das Kind weinen. Der Schmerz des Kindes erregte in ihrem Herzen ein schmerzliches Gefühl. Sie em- pfand den Schmerz oder das Leid des Kindes mit. Dieses Gefühl nennen wir Mitleid. Die Prinzessin war mitleidig. Dabei blieb sie nicht stehen. Sie befreite das Kind aus seiner Not, gab ihm eine Amme, belohnte diese dafür und nahm das Kind später als ihren Sohn an. Sie war nicht bloß mitleidig im Herzen, sondern auch mit- leidig mit der That. Ein thätiges Mitleid heißt Barmherzigkeit. Sie war demnach barmherzig. Zusammenfassung! Association. a) Der Samariter half dem Verwundeten, indem er ihn verband und pflegte. — Jesus half vielen Kranken, indem er sie heilte. Die Tochter Pharaos half dem Kinde aus der Gefahr des Ertrinkens und Verhungerns. Alle sorgten dafür, daß die Hilfs- bedürftigen Leben behielten resp. die Gesundheit wieder bekamen. Aus welcher Gesinnung heraus haben sie gehandelt? Der Samariter war mitleidig, barmherzig, geduldig. Warum hals Jesus? Am Grabe des Lazarus gingen ihm die Augen über; im Angesichte des hungern- den Volkes sagte der Herr: mich jammert des Volks! Darin zeigt sich sein Mitleid, und da er auch hilft, seine Barmherzigkeit. Er ist aber mitleidig und barmherzig gegen die Menschen geivesen, weil er sie lieb hatte, wie seine Brüder. „Gleichwie mich mein Vater liebet, also liebe ich auch euch," sprach er zu seinen Jüngern. Den ganzen Tag widmete er dem Wohle der leidenden Menschheit. Müde und matt sehnte er sich am Abend nach Ruhe. Wurden aber Kranke noch zu ihm gebracht, so half er ihnen dennoch. Er war geduldig! Auch seinen Feinden gegenüber war Jesus hilfsbereit. Er heilte dem Kriegs- knechte, der gekommen war ihn gefangen zu nehmen, das abgeschlagene Ohr. Deshalb besaß er eine versöhnliche Gesinnung. d) Vergleiche auch Kaiser Josephs Wohlthätigkeit und Kronprinz Friedrich Wilhelm in Karlsbad. o) Die barmherzige Liebe ist auch jetzt noch unter den Menschen vorhanden und zeigt sich in mannigfacher Weise, besonders aber in Einrichtungen für die Hilfsbedürftigen. So z. B. 1. bei Mangel an Nahrung und Wohnung: Wärmehallen, Volksküchen, Speisehäuser, Asyle für Obdachlose; 2. bei Krankheiten: Krankenhäuser, Ferienkolonieen, Kinderheilanstalten; 3. bei Verlassenheit: Waisenhäuser. Besonders Jungfrauen stellen sich in den Dienst der leidenden Menschen als

3. Das vierte Schuljahr - S. 57

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
57 „barmherzige Schwestern" und üben besonders die Krankenpflege. Gott will aber, daß alle Menschen in der Not sich gegenseitig helfen, wo sie können; denn sie sind Kinder eines Vaters. Und der Vater im Himmel will die Hilfe, welche wir einem Notleidenden bringen, so ansehen, als hätten wir sie ihm gethan. System. Ebräer 13, 16. Wohlzuthun und mitzuteilen vergesset nicht, denn solche Opfer gefallen Gott wohl. — Matth. 25, 40. Wahr- lich, ich sage euch: Was ihr gethan habt —. — Matth. 5, 7. Selig sind die Barmherzigen —. Gieb, daß ich, dem Nächsten beizustehn, Nie Fleiß und Arbeit scheue, Mich gern an andrer Wohlergehn Und ihrem Glauben freue! Methode. Was für ein Herz müssen wir haben, um dem Nächsten beizustehen? Warum halfen Priester und Levit nicht? Wie kannst du gegen Arme barmherzig sein? Gegen Kranke? (Trost zusprechen, pflegen, Arzenei, Stärkungsmittel holen.) Pflege Vater, Mutter, Bruder, Schwester, wenn sie krank sind! Zeige an Beispielen aus deinem Lesebuche, wie man dem Nächsten beistehen kann! „Der kleine Held" S. 280. „Die Witwe von Husum" S. 282. „Das Lied vom braven Mann" S. 310. „Wer ist mein Nächster" S. 255. Erzähle nach deinem Lesebuche, wie Fürst Bismarck einst seinen Diener vor dem Ertrinken rettete! Erkläre: Wer dem Armen giebt, der leihet dem Herrn. — Almosen geben armet nicht. — Sorge auch dadurch für Leben und Gesund- heit des Nächsten, daß du ihn warnst, wenn er sich in Gefahr begiebt! Knaben gehen aufs dünne Eis, klettern auf einen hohen Baum; Mädchen nehmen Nadeln in den Mund, Kinder spielen mit Streichhölzern. Halte ihnen vor, in welche Gefahr sie sich begeben! Wie drückt Luther die Pflicht aus, für Gesundheit und Leben des Nächsten zu sorgen? Wir sollen ihm helfen und fördern, das heißt vorwärts bringen, daß er herauskommt aus der Leibesnot. 22. Die Ehe. Ziel: Warum Gott die Ehe gestiftet hat. Analyse. Wer schließt eine Ehe? Wie sagt ihr, wenn Jüngling und Jungfrau eine Ehe eingehen? Ihr beobachtet es fast jede Woche. Wo wird die Ehe geschlossen? (Standesamt — Kirche.) Die Kinder

4. Das zweite Schuljahr - S. 39

1893 - Langensalza : Schulbuchh.
39 Dem gebesserten Sünder wendet Gott seine Gnade wieder zu und reißt ihn aus Angst und Not. Welche Thränen ehren den Menschen? Die Thränen der Reue, der Freude über Gottes Segen, der Liebe und Barmherzigkeit, der Teilnahme, der Versöhnung. Was sollst du thun, wenn dich deine Brüder (oder andere Menschen) beleidigt oder dir wehe gethan haben? Siehe, wie sein und lieblich ist es, daß Brüder einträchtig bei ein- ander wohnen; denn daselbst verheißt der Herr Segen und Leben (Wohlergehen) immer und ewiglich! Wenn dir dein Bruder weh' gethan, Sei wieder gut und denk' nicht dran! Sprich freundlich: Komm', 's ist nun vorbei! Und tröst' ihn, daß er fröhlich sei. Möller. 8. Moses Flucht. *) Ziel: Überschrift. (. Vorbereitung. Die Mutter Moses war seine Amme. Von ihr empfing er die erste leibliche Nahrung und auch die erste Erziehung. Da sie eine fromme, gläubige Israelitin war, so hat sie auch getviß ihren Sohn das Wort Gottes gelehrt. Der Knabe kommt später an den Hos des Königs. Die Tochter Pharaos hat ihn als ihren Sohn angenommen. Hier genoß er eine gute Erziehung und ward gelehret und unterrichtet in aller Weisheit der Ägypter. Die Religion der Ägypter aber war abgöttisch (heidnisch). Moses aber hat alles, lvas ihm die Mutter von dem Gott der Is- raeliten gesagt hat, nicht vergessen. Diese Lehren hatten tiefe Wurzeln geschlagen. Er wußte darum auch, daß ein lebendiger Gott waltet, der das Volk Israel zu seinem Volk erwählet hat, daß dies Volk große Verheißungen hat, daß er auch zu diesem Volke gehört, also daß ihn die Verheißungen auch angehen. Moses war am ägyptischen Hofe hochgeehrt, angesehen, wurde zu den Vornehmsten des Landes gerechnet, lebte in Herrlichkeit, Reichtum und Pracht. *) Vorher wird „Moses Geburt und Rettung" aus dem ersten Schuljahre wiederholt.

5. Handbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 126

1894 - Paderborn : Schöningh
— 126 — 10 Weil die Franziskaner nur von Almosen lebten, heißt der Orden auch der Bettelorden. — Franziskus starb am 4. Oktober 1226; zwei Jahre vor seinem Tode wurden ihm die Wundmale des Herrn geheimnisvoll aufgedrückt. 11 Auch für solche, die in der Welt ein vollkommenes Leben führen wollen, verfaßte der Heilige eine Ordensregel; es ist dies der dritte Orden des heiligen Franziskus. 12 Dominikus besaß schon als Kind eine große Frömmigkeit, so daß er oft nachts aufstand und betete. Mit 14 Jahren kam er nach Valencia, um dort zu studieren, und mit 20 Jahren gehörte er schon zu den bedeutendsten Gottesgelehrten. Er führte ein sehr strenges Leben und besaß eine solche Liebe zu den Armen, daß er ihnen alles schenkte, was er besaß. Noch mehr aber lag ihm die geistige Not seiner Mitmenschen am Herzen. 13 Demselben gehörte n. a. auch der große Kirchenlehrer Thpmas von Aqnin (gest. 1274) an. 14 Er war ein schöner Jüngling, ritterlich und unerschrocken, und machte gern die Vergnügungen mit, denen junge Leute sich hingeben. Gleichwohl war ihm eine überaus große Menschenfreundlichkeit eigen, die sich besonders in dem Wohlwollen und in der Mildthätigkeit gegen die Armen kundgab. In einem Kriege zwischen dem deutschen Kaiser (und spanischen König) Karl V. und dem Könige Franz I. von Frankreich wurde Ignatius schwer verwundet und muhte sich einer gefährlichen Operation unterziehen. Während seiner Krankheit las er viel im Leben der Heiligen, und er entschloß sich, fortan ein Streiter Gottes zu werden und den Kampf gegen den Unglauben aufzunehmen. 15 Im Kloster und seiner Umgebung ist die Zeit zwischen Arbeit und Gebet geteilt. Da läutet es bald zur Messe, bald zu einer Betstunde; hier hallen aus der Kirche fromme Gesänge, dort knieen Mäher und Schnitter vor dem Kreuze auf dem Felde. In dem nahen Walde schlägt eine Abteilung Holz, während eine andere auf dem Felde pflügt und säet; in den Werkstätten verfertigen die einen nützliche Geräte, und in den nebenliegenden Schulen unterrichten andere die Kinder der Umgegend im Lesen, Schreiben und in der Religion. In der stillen Zelle aber sitzt ein Mönch mit der Feder in der Hand und schreibt die Thaten seiner Zeit, seines Klosters, eines Heiligen oder eines Großen dieser Erde auf. Zur bestimmten Zeit versammeln sich die Armen zur täglichen Speisung, ab und zu erscheinen Kranke, um von den heilkundigen Mönchen Arzneien zu empfangen. W. Welche Lmte nennt man Einsiedler? Wie kamen die Leute zu diesem Leben? Nenne berühmte Mönche der ältesten Zeiten! Wo lebten sie? Welche Verdienste erwarb sich Pachomius um das Einsiedlerleben? Wo lebten die Mönche jetzt? Was bedeutet der Name? Wie lebten sie? Wie hieß der Vorsteher eines Klosters? Welche Gelübde mußten die Mönche ablegen? Was versteht man unter einem Orden? Nenne die wichtigsten! Welches waren ihre Stifter? Gieb merkwürdige Vorkommnisse aus ihrem Leben an! Welchen Zweck haben die einzelnen Orden? Wie waren sie thätig? Welchen Nutzen brachten die Klöster? Nenne dir bekannte Klöster? Sch. Ü. 1. Das Einsiedlerleben in der ersten christlichen Zeit. 2. Der Benediktiner- (oder ein anderer) Orden. 3. Die Beschäftigungen der Mönche. 4. Der Nutzen der Klöster.

6. Das sechste Schuljahr - S. 149

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
149 gern und gründlich. Inwiefern gründlich? Wohin bringt er den Kranken? Erzähle! 2 Groschen gleich M. 1,50. Auf welche Weise sorgt der Samariter auch noch für die Zukunft? Wer soll nun die fernere Pflege übernehmen, nachdem der Samariter alles gethan hat, was er thun konnte? Was gefüllt euch an dem Wirt? Daß er den Kranken aufnehmen und pflegen wollte. Was gefällt dir aber nicht an ihm? Warum hat er nicht edel ge- handelt? Er konnte auch zur Rettung feines Nächsten freiwillig beitragen: er pflegte ihn aber nur um des Geldes willen. Er war zwar kein schlechter Mensch, aber auch kein edler Charakter. Beweise, daß der Samariter freiwillig, ungebeten, schnell, un- ermüdet, ausdauernd, gründlich und aufopfernd geholfen hat! Weise ferner nach, daß er hilfsbereit, mitleidig, barmherzig, liebreich, uneigennützig war! Inwiefern liebte er feinen Näch- sten mehr als sich? 5. Die Deutung des Herrn. Welche Frage legt am Schlüsse des Gleichnisses der Herr dem Schriftgelehrten vor? Erzähle bis zum Schluß! Welche Frage beantwortet das Gleich- nis? Wer ist denn mein Nächster? Jeder, der in Not ist und unserer Hilfe bedarf, fei es ein Armer oder ein Reicher, ein Freund oder Feind, ein Bekannter oder Unbekannter — jeder Mensch. Worin soll sich die echte Nächstenliebe äußern? Nicht allein in Worten, sondern in der T h a t. Du soll st deinen Nächsten lieben wie dich selb st, — das ist der Grund- gedanke unseres Gleichnisses. „So hat der Herr dem selbst- gerechten Schriftgelehrten das Bild eines Menschen vor das Auge gemalt, der im vollen Sinne und in jeder Weise Liebe an dem Nächsten übt. So kann er denn auch nicht anders, er muß auf die Frage, wer sich als Nächster dem Verwundeten er- wiesen habe, den Barmherzigen nennen. Bemerkenswert ist hier- bei, daß er sich nicht entschließen kann, ihn als Samariter zu bezeichnen." (Schorn.) Charakteristik der Personen. Der Schriftgelehrte: Hochmütig, selbstgerecht, thöricht. Tie Räuber: Diebe, Mörder, hartherzig, gottlos. Der Priester und Levit: Gleichgültig, hartherzig, lieblos, gefühllos, unbarmherzig, selbstsüchtig. Ter Samariter: Hilfsbereit, mitleidig, barmherzig, liebreich, uneigennützig.

7. Das sechste Schuljahr - S. 324

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
324 Wohlthun. In dieser Zeit fanden sich Unzählige bei ihr auf der Wartburg ein und verlangten nach milden Gaben. Sie darbte selbst, um ihnen zu helfen. An manchen Tagen hat sie über 300 Arme gespeist. Für die Kranken und Schwachen, welche den steilen Berg, auf dem die Burg stand, nicht er- steigen konnten, baute sie am Fuße desselben ein Krankenhaus und brachte den Kranken im Handkorbe selbst Speisen herunter und unterhielt sich liebevoll mit ihnen. Ihre Mildthätigkeit nannte der Hausmarschall „Verschwendung" und machte des- wegen dem Landgrafen Vorstellungen. Doch dieser sagte: „Lasset sie um Gottes willen geben und armen Leuten gütlich thun, so viel sie will. Wenn uns nur Wartburg und Naum- burg zu unserer .Herrschaft verbleiben, bin ich wohlzufrieden." Auch während der Zeit der Seuche wirkte Elisabeth als eine rechte Samariterin. Sie pflegte nicht nur selbst die Kranken, sondern nähte auch Totenkleider für die Armen und wohnte den Begräbnissen bei. e) (Elisabeth als Witwe.) Ihr Gemahl starb auf einem Kreuzzuge 1227. Als man ihr die Kunde von seinem Tode brachte, da weinte sie Tag und Nacht und iammerte: „Nun ist die Welt mir gestorben und alles, was sich darin liebt!" Als Witwe hatte sie ein sehr trauriges Los. Ihr Schwager Heinrich Raspe vertrieb sie von der Wartburg und verbot auch den Leuten in Eisenach, sie aufzunehmen. So irrte denn die fromme Frau mit ihren drei Kindern heimats- los umher. Die Leute, die sie mit Wohlthaten überhäuft hatte, wiesen sie kalt und herzlos ab. Endlich gelangte sie nach Bamberg, wo der Bischof sie freundlich aufnahm. Später söhnte sie sich mit ihrem Schwager wieder aus. Er wies ihr in Marburg ein Schloß zum Witwensitze an. Sie zog aber bald nach dem Dörfchen Wehrda bei Marburg und wohnte dort in einer armseligen Hütte. Doch konnte sie es jetzt auch noch nicht lassen, Arme und Kranke um sich zu sammeln und ihnen wohlzuthun. Sie verschenkte sogar ihre eigenen Kleider und wollte als Bettlerin von Thür zu Thür gehen, was ihr Beichtvater (Konrad von Marburg), ihr aber nicht erlaubte. Unter Entbehrungen und Kasteiungen welkte ihr zarter Körper dahin. Sie starb im Jahre 1231 in einem Alter von 24 Jahren und wurde in der Franziskus- Kapelle begraben. Ihr Grab wurde ein berühmter Wall-

8. Das dritte Schuljahr - S. 82

1898 - Langensalza : Schulbuchh.
82 Joseph, Moses, Elias, Johannes der Täufer, Wohlthäter gegen Arme, Kranke, Witwen und Waisen, Helfer in Feuers- und Wassersnot, Pfleger und Ärzte in schweren und ansteckenden Krankheiten, — Josephs Brüder, Lot, Absalom, Diebe, Räuber und Mörder, Unbarmherzige aller Art rc. In allen diesen Fällen zeigt sich die N o t und darum auch die helfende That in den oerschiedensten Formen; aber die Quellen aller dieser Thaten ist die gleiche, die N ä ch st e n l i e b e (in den entgegengesetzten Fällen die Lieblosigkeit), und diese wiederum ent- springt aus der Liebe zu Gott, der selbst nichts als Liebe übt und nichts als Liebe von uns will. Die Merkmale der rechten Nächsten- liebe sind überall dieselben, die wir schon an dem Samariter erkannt haben: die rechte Liebe entspringt ans dem Mitleid, hilft sogleich, mit der That, freiwillig, ist furchtlos, uneigennützig, liebt den Nächsten so wie sich, hilft gründlich, zieht auch andere zur Mithilfe heran und hilft allen ohne Ausnahme (ist ganz allgemein wie das Licht der Sonne). Freilich, so allgemein war die Liebe nicht immer; die Heiden glaubten, sie brauchten nur die zu ihrem Volk, zu ihrem Glauben und ihrem Stand Gehörigen zu lieben, nicht die Fremden und nicht die Sklaven, und ähnlich dachten auch die meisten im jüdischen Volke, denn so lehrten die Pharisäer und Schriftgelehrten. Darum sagte der Herr Christus, dem dies nicht Wohlgefallen konnte, in unserem Gleichnis nicht, zu welchem Volk, Glauben, Stand der Unglückliche gehörte, son- dern bloß „es war ein Mensch", um seine Zuhörer zu belehren, daß sie alle Menschen ohne Ausnahme lieben sollten. Aber Christus hat der Welt noch etwas Höheres gebracht als diese hohe Lehre. Er hat diese allgemeine und aufopfernde Liebe, die er verlangte, und die seit- her noch niemand vollkommen geübt hatte, selbst geübt in seinem ganzen Leben. Er hat Juden und Samariter, Hohe und Niedere, Freunde und Feinde geliebt, er half allen, wo er nur konnte, und wie sie es brauchten (Beispiele), noch am Kreuze zeigte er seine himmlische Liebe gegen den Mörder und sogar gegen das Volk, das ihn ans Kreuz gebracht. Er war selbst der barmherzige Samariter, der aus Erden gelebt hat. Darum wollte er auch recht, recht viele Menschen zu barin- herzigen Samaritern machen, und diese von ihm in der Welt entzündete Nächstenliebe nennt man darum die christliche Liebe. Durch sie wollte er die Not aus Erden lindern und mindern und zugleich die Menschen dem Himmelreich zuführen, und das ist die größte Liebesthat, die einem Menschen erwiesen werden kann. (Stande.)

9. Das dritte Schuljahr - S. 323

1898 - Langensalza : Schulbuchh.
323 Als Bonifacius auch dorthin kommt, füllt er den Baum mit der Axt, um die thörichten Menschen von der Machtlosigkeit ihrer Götter zu überzeugen. Die Heiden erwarteten aber, ihr Gott würde den Boni- sacius bestrafen. Als aber nichts erfolgte und die Heiden von der Ohnmacht ihres Gottes überzeugt waren, ließen sich die meisten taufen. Von dem Holze der Eiche baute Bonifacius eine Kirche. Außer dieser hat er im Lande noch viele Kirchen bauen lassen. Im Jahre 755 wurde der tapfere Kämpfer für das Christentum von einem Schwarni Heiden überfallen und erschlagen. 3. Die Gottesackerkirche (St. Trinitatis) wurde um das Jahr 1740 erbaut. Woher ihr Name? Wann finden in dieser Kirche Gottesdienste statt? 4. Die katholische Kirche (St. Maria) ist im Jahre 1857 erbaut worden. 5. Das Rathaus steht in der Mitte der Stadt und ist ein massives Gebäude. Wievielstockig ist es? Im Jahre 1711 ist das alte Rathaus abgebrannt; das neue Rathaus wurde um das Jahr 1752 erbaut. Was bemerkst du äußerlich an dem Rathause? Es hat einen Turm und einen Balkon. Wer wohnt auf dem Turme? Wozu ist der Türmer da? Der Turm ist sehr hoch; um hinauf zu gelangen, muß man viele Treppen steigen. Wie sieht es im Innern des Rat- hauses aus? Wozu sind die vielen Zimmer vorhanden? Zimmer des Bürgermeisters und der übrigen Beamten, die Bureaus, Stadt-Haupt- kasse, Sitzungssaal, Polizeiverwaltung rc. 6. Das Schloß Dry bürg steht auf dem Schloßhofe. Der Name Dryburg deutet an, daß das Schloß früher aus drei Burgen bestanden hat. Dasselbe wurde früher von den Herren von Salza be- wohnt. Diesen gehörte auch noch der Reinhardsbrunnerhof. Jetzt ist in dem Schlosse das Amtsgericht, das Landratsamt, das Hauptsteuer- amt, die Kreissteuereiunahme. 7. Das Hospital St. Wendelini am wilden Graben. Das- selbe ist eine milde Stiftung und besteht aus mehreren Gebäuden, in welchen alte arbeitsunfähige Leute Aufnahme und Pflege finden. 8. Das Waisenhaus (Hospital St. Elisabeth). Darin finden elternlose Knaben und Mädchen bis zu ihrer Konfirmation Aufnahme und Pflege. 9. Die Kleinkinderbewahranstalt, welche am Tage kleine Kinder armer Eltern gegen geringe Bezahlung aufnimmt. Die Eltern 21 *

10. Aus allen Erdteilen - S. 78

1887 - Münster i.W. : Schöningh
78 Afrika. tragen sie nur die Lanzen. Flinten sindet man fast nur im Süden der Provinz. Das Volk beschäftigt sich, die oben erwähnte, wenig bedeutende Industrie abgerechnet, hauptsächlich mit dem Feldbau, der im rohesten Stil betrieben wird und nur während der Regenzeit, wenn die Aus- saat stattfindet, Arbeit erfordert. Den Rest des Jahres haben sie voll- auf zu thun mit dem Beischaffen des Wassers, das mit großen Schwierig- leiten verbunden ist. Im übrigen züchten und stehlen sie Rindvieh, sangen Sklaven ein und bekämpfen sich gegenseitig. Tie Hütten sind, ihrem Nomadenleben entsprechend, sehr leicht aus Stäben und Matten hergestellt. Der Teil des Volkes, welcher sich iu Dörfern angesiedelt hat, besitzt bessere Hütten, die aus Lehm aufgeführt und mit Stroh gedeckt sind und in Gruppen beisammenstehen. Vor den Hütten befindet sich eine Art Vordach zum Schutz gegen die Sonne, das in einem mit Duchu- steugelu überkleideten Holzgestell besteht. Jede Gruppe ist von einer niederen Hecke umgeben, und der so umschlossene Raum bietet mit seiner Einwohnerschaft von halbnackten Menschen, Rindvieh und Hunden ein sehr wenig anziehendes Bild. Religion besitzt das Volk kaum, aber desto mehr Aberglauben, so daß die zahlreiche» müßigen Fakirs, die außerdem als Schreiber dienen, ihr reichliches Auskommen haben. Das gewöhnliche Volk wird iu flachen Gräbern bestattet, worüber man einen Steinhaufen aufwirft. Das Grab eines besonders frommen Fakirs schmücken Stöcke mit einem Stück Kaliko an der Spitze. Bei den höheren Ständen wird das Begräbnis ähnlich wie in Ägypten ge- feiert. Der Moslem führt sein Grabgewand auf Reisen immer mit sich und muß sich unter Umständen selbst begraben, wenn die Gefährten nicht auf seinen Tod warten können. Er besorgt die Abwaschungen mit Sand, gräbt eiu Loch in den Boden, hüllt sich in sein Leichentuch, deckt sich so gut wie möglich mit Sand zu und wendet das Gesicht gen Mekka; noch einen Blick in die Sonne, und dann erwartet er gelassen den Tod. Der Flugsand oder die wilden Tiere besorgen das übrige. Die Gräber in den Dörfern sind gewöhnlich ea. 2 Meter tief, und die Stelle für den Kopf wird mit Ziegelsteinen oder Holz überwölbt; denn in der ersten Nacht kommen die Todesengel und fragen deu Toten aus. Der Körper wird auf die rechte Seite gelegt, mit dem Gesicht gegen Mekka; die Um- stehenden Wersen ein wenig Erde darauf, dann wird er mit Ziegelsteinen oder Holz gedeckt und das Grab mit Erde aufgefüllt. Der Fakir spricht die Gebete und ermahnt deu Toteu, sein Glaubensbekenntnis herzusagen, wenn die Engel kommen. Die Armen erhalten Almosen bei solchen Feierlichkeiten. Die Dongolawis haben einige seltsame Bräuche bei Hochzeitsfeier-
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