90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
- 111
Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums.
Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.)
1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen.
Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten.
1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer.
Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt.
1492 Entdeckung Amerikas. v.
Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe.
Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti.
1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt).
2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. .
3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m .
4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Johann Johann Peter_Schsser Gutenberg Mohammed Konstantin_Xi Palologus Karl_der_Khne Karl Karl Karl Nancy Renatus_von_Lothringen Karl Nancy Karls Ludwig_Xi.1 Ludwig Karls_Tochter_Maria Karls Maria Friedrichs Maximilian Maximilian Christoph_Kolumbus Jsabella Ferdinands August Karl_Vii Karl Jeanne_d'arc Remy_tn Philipp Philipp Margarete Jsabella_von_Castll Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Gutenberg Mainz Mainz Italien Burgund Burgund Niederlande Bndnis Karls Burgund Frankreich Burgund Niederlande Amerikas Indien Afrika Portugal Spanien Haiti Lothringen Rouen Spanien Granada
508
Freund der Forst- und Landwirthschaft hatte er in seinem Garten zum Andenken
an zwei schlichte Landwirthe ein Denkmal, das jetzt leider verschwunden ist, mit
folgender Inschrift errichtet:
Parren Drews
in
Süder-Ditmarsen
und
Adam Schneekloth
in
der Probstei
zeigten in der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts
dem Landmann unseres Vaterlandes zuerst den Segen Gottes in dem an
seinem Acker vorhandenen
Mergel
und fordern hier zur dankbaren Erinnerung auf.
Auf entgegenstehender Seite:
Errichtet
wie Friedrich der Gute Landesvater war
im Jahr
Mdcccxxiv.
Adam Schneekloth war ein Landmann in der Probstei, geboren in Barsbeck
1744 November 29., gestorben daselbst 1812 September 6. Dieser ließ um das
Jahr 1770, erzählt man, auf seinem Acker eine Tränkstelle graben und die Erde
über den Acker fahren. Wie er diesen nachher mit Roggen bestellte, bemerkte er,
daß er an einigen Stellen weit üppiger wuchs, als an den übrigen. Er forschte
nach der Ursache und fand, daß dort von der Erde aus der Tiefe hingebracht worden
war. Da suchte er nach einer Erdart von gleicher Mischung und brachte sie auf
seinen Acker. Als sich daselbst die gleiche Wirkung zeigte, setzte er dies Verfahren
fort. Einige Nachbarn ahmten ihm nach, und die Mergelwirthschaft nahm ihren
Anfang, blieb aber zuerst mehrere Jahre auf die Probstei beschränkt, ehe sie sich
über die Geest verbreitete.
Was Schneekloth für die Geest, das entdeckte Parren Drews für die Marsch
(d. h. das Meerland). Er war jenseits der Elbe 1735 zu Oberhüll im Han-
noverschen geboren, wo sein Vater einen Marschhof im Besitz gehabt, aber nicht hatte
erhalten können. Sein Sohn Parren mußte seinen Unterhalt durch Händearbeit
bei anderen suchen und ging, weil er in seinerheimat keine Gelegenheit dazu fand,
im Jahre 1754 über die Elbe nach Süderditmarsen. Allein hier war große Noth
bei dem Landmann und keine Arbeit zu finden. Da hörte er, daß einem reichen
Mann, Namens Boje, ein kleiner Marschhof zugefallen sei, und machte sich mit
leeren Händen auf den Weg, den Bauer zu bitten, ihm den Hof zu überlassen.
Boje war zwar ein echter Biedermann, aber auch ein derber gerade zufahrender
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Drews Adam_Schneekloth Friedrich Friedrich Adam_Schneekloth Drews Biedermann
74
Zweiter Zeitraum.
5tarl stand jetzt an Macht und Ansehen bei seinen Franken,
wie bei auswärtigen Fürsten, sehr hoch in der öffentlichen
Meinung, und er wußte jeden Augenblick zu benutzen für die
allgemeine Wohlfahrt. Der Hof von Eonftantinopel schmeichelte
ihm, weil dort noch immer an die Möglichkeit der Wiederge,
winnung Italiens geglaubt wurde und die Franken, wenn sie
wollten, den Ausschlag geben konnten. Karl ließ sich die Eh-
renbezeugungen gefallen, blieb aber nichts destoweniger, mit
Luitprand, dem jetzigen Könige der Langobarden, in frcund-
schaftlichem Verkehre und besiegte auch mit dessen Hülfe zum
zweiten Male die Saracenen, als sie gewagt hatten. Gallien
neuerdings anzugreifen. Theuderich, der König, war inzwischen
kaum noch in Betracht gekommen, und als er starb (J.737), fand
Karl es gar nicht nöthig, einen andern an dessen Stelle zu
setzen; doch hütete er sich, von der königlichen Gewalt, die er
rt der That besaß, nur auch den eitlen Namen zu führen. Er
starb als Majordome im Jahre 741.
Zwei Söhne Karls, Pippin der Kleine und Karlmann,
theilten sich mit Ausschließung Gripho's, des dritten Bruders,
in die Gewalt. Die Teutschen zeigten sich unzufrieden. Agui-
tanier und Allemannen stritten, jedoch ohne Erfolg, und auch
in Verbindung mit dem Herzoge Odilo erlagen sie dem Schwerte
der Franken (I. 743). Odilo wurde gefangen, nachher aber
unter Anerkennung der fränkischen Oberhoheit wieder in sein
Herzogthum eingesetzt. Jndeß stellte Pippin, durch diese Un-
zufriedenheit, dle sich auch mehrfach in dem eignen Lande kund
gab, veranlaßt, neuerdings einen König, Ehilderich 3., in
Neustrien auf. Daß er sich durch eine solche Schattengestalt
gar nichts vergäbe, wußte er gewiß genug, und als Karlmann
zwei Jahre darauf der Verwaltung gänzlich entsagte, wurde
er unumschränkter Gebieter über Neustrien und Austrasien, wie
sein Vater, dessen ererbtem Ansehen seine persönliche Geltung
neue Kraft und neuen Glanz hinzuthat. Chlodwig's Stamm
war hinabgesunken in den Staub und war in Ehilderich nichts
mehr, als ein leerer Name. Die Krone auf dem ohnmächtigen
Haupte diente nur einstweilen noch zum Deckmantel des längst
reif gewordenen Entschlusses der Karolinger, sich selbst nunmehr
auf den merovingischen Thron zu setzen. Noch eher möchte
diese Absicht zum Vorschein gekommen seyn, wenn jene, die
den königlichen Namen führten, ein größeres Verlangen nach
der Wiederherstellung ihrer alten Würde getragen, demnach die
Niedecdrückung der Pippiniden zu diesem Behufs in irgend
einer Weise versucht hätten. Aber bei ihnen war ganz und
gar das Gegentheil der Fall, Ehilderich freuete sich, so großer
Last überhoben zu seyn und alljährig in der Versammlung auf
dem Mai-Felde die nichtssagende Huldigung der Nation und
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karls Pippin Karlmann Karlmann Odilo Odilo Pippin Pippin Karlmann Karlmann
Extrahierte Ortsnamen: Italiens Karls Neustrien Ehilderich Mai-Felde
70
Zweiter Zeitraum.
machen, zugleich auch durch Reichthum und Vasallenmacht in ihrer
Geltung, selbst ohne die frühere Bedeutung, fcstzuhalten. Die
Austrasier und Burgunder betrachteten gegenwärtig die Neustrier
schon wie ein fremdes Volk und ihre Haus-Aeltesten, weil aus
ihrer Mitte, als die Vertreter der eignen Interessen. Die drei
Königreiche waren demnach nur scheinbar noch unter Chlotars
Scepter vereinigt, weil in der öffentlichen Meinung und in
dem öffentlichen Streben durchaus getrennt. Der neustrische
König sah sich deshalb auch genöthigt, den Majordomen von
Austrasi'en und Burgund, hier dem Warnachar, dort dem Rado,
die Verwaltung zu übertragen, um nur den Schein zu retten.
Damit aber wurden diese beinahe unabhängig, wie Unterkönige
nicht einmal, sondern wie gleichstehende Bundesgenossen.
Chlotar war demnach in mißlichen, wenigstens sehr unan-
genehmen Verhältnissen, über welche sich ein anderer vielleicht
schwerer hatte hinwegsetzen mögen. Er aber ließ sich warnen
durch die Schwierigkeit des Augenblicks und zeigte sich als ein
Mann, der nur durch den Willen des Volkes König seyn
wollte. Zwei Reichstage, zu Paris (I. 615) und zu Basel
(I. 616), zeugen von der Macht der öffentlichen Meinung für
die ständische Gewalt, indem Chlotar daselbst nur wenig anders,
als mit der Bedeutung eines Fürsten aus früherer Zeit in der
Versammlung erschien. Und doch waren die Versammelten
nicht mehr das Volk, sondern die Vasallen, die Großen des
Reiches, welche'angeblich die Rechte der Nation, im Grunde
aber nur ihre eignen Vorthejle bestimmten und dem Könige
beinahe zur Vorschrift machten.
Mehr als dieses mochte den König die Allgewalt der bei-
den genannten Majordomen verdrießen und die augenblicklichen
Verhältnisse schienen einen Ausweg zu bieten, da er dann in
seinem Sohne Dagobert den Australiern wieder einen eignen
König setzte und ihm Pippin von Landen zum Vormunde gab
(I. 622). So schien es besser, da die Gewalt in der könig-
lichen Familie blieb und nicht an die ganz fremden Majordo-
men verloren ging. Aber auch diese Maßregel trug keine
Früchte. Austrasi'en wurde dadurch wie völlig geschieden von
dem gemeinsamen Mittelpunkte, zumal da hier durch Pippins
umsichtige Waltung und Arnulfs, des Bischofs von Metz, thä-
tige Beihülfe die Sachen viel besser von Statten gingen, als
im neustrischen Reiche selbst. Zur Sicherheit aber wurde
Burgund nach dem Tode Warnachar's mit Neustrien vereinigt
(I. 626).
Chlotar starb ein Jahr nachher und Dagobert ließ seinem
Bruder Charibert, der jenem folgen sollte, nur einen kleinen
Theil des väterlichen Erbes zukommen. Zn Paris schlug er
jetzt seinen Wohnsitz auf, lebte daselbst aber so zügellos, daß sich
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste]]
— 43 —
geben. Von seinen Verdiensten redet eine Gedenktafel an der Fürsteneiche im Cöthener Schloßgarten. Die dankbare Nachwelt wird ihm in seiner Stadt Cöthen ein Denkmal errichten.
5. Als ein fürsorglicher Landesvater bewährte sich auch Fürst Christian I. von Bernburg. Er wandte seine,Fürsorge u. a. der Landwirtschaft und der Schule zu. Alle Frevel an Äckern, Gärten und Früchten wurden streng bestraft. Regelmäßig fand eine Besichtigung der Ackergrenzen statt. Jede Gemeinde hatte zwei Feldhüter zu halten. Die Kinder mußten vom 8. bis zum 12. Jahre zur Schule gehen und durften nicht ledig und müßig auf der Straße umherlaufen. In den Schulen wurden die Hauptstücke der christlichen Lehre, Lesen, Schreiben und wohl auch Rechnen getrieben. Vor allem war Fürst Christian ein ganz hervorragender Staatsmann und ein wackerer Kriegsheld. Als solchen lernen wir ihn aus der Geschichte des Dreißigjährigen Krieges kennen.
§ 22. Der Gang des Dreißigjährigen Krieges in Anhalt.
|l. Wie einst Fürst Wolfgang, so hatte auch Christian I. von Bernburg sein Schwert der evangelischen Sache geweiht. Zuerst stand er dem reformierten französischen Könige Heinrich Iv. im Kampfe gegen die katholische Partei in Frankreich bei, die den Heinrich als König nicht anerkennen wollte. Er führte ein Heer von etwa 16000 Mann nach Frankreich, erhielt aber nicht einmal die bedeutenden Werbekosten von dem Franzosenkönige zurück. Wenige Jahre später übertrug ihm der Kurfürst von
der Pfalz die Statthalterschaft in der Oberpfalz. Zu Amberg nahm Christian seinen
Wohnsitz. Hier faßte er den Plan, alle evangelischen Fürsten zu einem Bunde zu vereinigen, um der Willkür und Gewalttätigkeit der Päpstlichen, wenn es sein mußte, bewaffnet Widerstand leisten zu können. Auf sein Betreiben kam das Bündnis im Jahre 1608 wirklich zustande. Es hieß die Union. Rastlos war Fürst Christian tätig, den Bund zu befestigen und zu erweitern. Als die Böhmen 1618 sich wider den Kaiser erhoben, stand an der Spitze der Union der Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz. Im Jahre 1619 wurde er von den aufständischen Böhmen zum Könige erwählt. Er ernannte den Fürsten Christian zum Oberbefehlshaber seiner Truppen, damit er das neue Königtum gegen die Liga, den katholischen Fürstenbund, verteidige. Wider Christians Willen kam es 1620 am Weißen Berge bei Prag zur Entscheidungsschlacht. Das protestantische Heer wurde geschlagen, wie Fürst Christian es vorausgesehen hatte. Er kämpfte aufs tapferste zusammen mit seinem Sohne Christian Ii. Dieser geriet, durch einen Schuß in die Brust schwer verwundet, in Gefangenschaft, aus der er erst nach vier Jahren um schweres Lösegeld wieder frei kam. Der Vater mußte ebenso wie der „Winterkönig" Friedrich aus Deutschland fliehen. Zum zweiten Male wurde ein an-haltischer Fürst, weil er für seinen Glauben das Schwert gezogen hatte, in die Reichsacht erklärt. Erst 1624 erlangte Fürst Christian die Verzeihung des Kaisers und blieb nun daheim im Bernburger Lande, wo seine landesväterliche Fürsorge von Jahr zu Jahr nötiger wurde./
I 2. Der Dreißigjährige Krieg fraß seit 1618 wie ein verderbliches Feuer immer weiter um sich, das 1625 auch Anhalt ergreifen sollte. Damals sammelten sich in Norddeutschland protestantische Heere zu hartnäckigem Widerstande. Um ihn zu brechen, eilten die katholischen Feldherren Tilly und Wallenstein von 8 herbei. In Anhalt gab es einen militärisch sehr wichtigen Punkt, der beide Parteien auf sich zog: die große hölzerne Elbbrücke, welche Fürst Joachim Ernst (S. 38) hatte erbauen lassen. Sie wird kurzweg die Dessauer Brücke genannt. Um Weihnachten 1625 rückten die Truppen Wallensteins in Dessau ein, besetzten jene Brücke und ließen auf dem linken Ufer zwei kleine Befestigungen, auf dem rechten eine große Hauptschanze anlegen, nach der noch heute das Schanzenhaus bei
1618 bis
1648
1620
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Christian_I._von_Bernburg Christian Wolfgang Christian_I._von_Bernburg Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich Christian Christian Friedrich_V. Friedrich_V. Christian Christians Christian Christian_Ii Friedrich Friedrich Christian Tilly Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Cöthener_Schloßgarten Frankreich Frankreich Amberg Pfalz Prag Deutschland Bernburger_Lande Norddeutschland Dessau
— 61 —
§ 31. Aufklärung und Schulwesen. Das Dessauer Philanthropin.
1. So wandelte Fürst Franz durch seine kunstsinnigen Pläne den mehr derben, nüchternen soldatischen Geist, welcher vom Fürsten Leopold her noch herrschte, in das Streben nach dem Edeln und Schönen um. Aber es galt noch einem anderen Geiste zu widerstehen, den schon Fürst Ludwig mit seinem Palmenorden zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges vergeblich bekämpft hatte, dem Geiste der französischen Hofsitte und Modetorheit. Derselbe war besonders durch das üble Vorbild der Franzosenkönige Ludwigs Xiv. und Xv. in die meisten deutschen Fürstenhöfe und höheren Gesellschaftsklassen eingedrungen. Man schätzte sich nur nach Rang, Geburt und Titel. Steife, gezierte Zeremonien und Komplimente, nichtssagende Höflichkeitsphrasen halten die alte deutsche Biederkeit verdrängt. Damen wie Herren stolzierten in gebrannten und gepuderten Perückenlocken einher, die Dämchen in weiten Reifröcken, mit hohen Absätzen an den Schuhen und Schönheitspflästerchen im Gesichte, die Modeherren in steifen, tressenbesetzten Röcken, den dreispitzigen Hut unter dem Arme, den Galanteriedegen an der Seite. Schon der biedere „Alte Dessauer" hatte solches undeutsche Wesen von seinem Hofe ferngehalten. Fürst Franz wollte es durch sein gutes Vorbild sogar vernichten. Von England her wehte bereits ein anderer Wind: der Geist der Aufklärung, der da lehrt, daß alle Menschen am Ende doch Brüder sind, daß man unsinnige Sitten aufgeben und nach der Natur leben müsse, daß die Fürsten nicht für prunkende Hoffeste, sondern zunächst für ihr Volk da seien.
2. Höher als äußeren Wohlstand schätzte Vater Franz die inneren Güter der Geistes- und Gemütsbildung. Hier mußte bei der Jugend angefangen werden. Die Kinder der damaligen Zeit wuchsen entweder ohne jeden Schulunterricht in trauriger Unwissenheit auf, oder sie wurden im Geiste der französischen Mode altklug erzogen. Eingezwängt in dieselbe steife Kleidertracht wie die Erwachsenen, mußten sie nach den Regeln des Tanzmeisters sein säuberlich einhergehen. Springen, Laufen, Jauchzen war verpönt. Flnßfchwimmen und Schlittschuhlaufen galt für wenig fein. Die Lehrer in den Schulen waren ohne genügende Kenntnisse, oft aus dem Handwerker- und Bedientenstande hervorgegangen. Mechanisch bleuten sie den Kindern das wenige Wissen ein und waren als harte Schultyrannen gefürchtet. Manchem haben sie die schöne Jugendzeit gründlich vergällt.
3. Da unternahm es Johann Bernhard Basedow in Altona, das verrottete Schulwesen zu bessern. In begeisterten Schriften forderte er alle Menschenfreunde auf, dazu mitzuhelfen. Fürst Franz holte ihn sogleich mit hohem Gehalte nach Dessau. Hier gründete Basedow im Dezember 1774 seine Musterschule, das Philanthropin, d.h. Schule der Menschenliebe. Obgleich die Anstalt nur 19 Jahre bestand und nur für Kinder aus den besseren Ständen berechnet war, hat sie doch für die Jugend sehr viel Gutes gestiftet. Die Lehrer bemühten sich, im Gegensatze zu den finsteren Schultyrannen die väterlichen Freunde der Zöglinge zu sein, einen angenehmen Unterricht zu erteilen und das mechanische Auswendiglernen möglichst zu beschränken. Die Schüler bekamen gesunde, mäßige Nahrung, eine leichte, bequeme Kleidung und mußten sich möglichst viel in freier Luft aufhalten, auch in den damals erst eingerichteten Freiviertelstuuden. Um den Körper zu stählen, übten sie das Flußschwimmen und den Schlittschuhlauf und machten weite Fußmärsche, einmal sogar bis zum Brocken hin und zurück. Der Philanthropingarten hinter dem jetzigen Amalienstifte zu Dessau ist die Wiege des Turnens und der Jugendspiele. Von hier ist dieser heute so wichtige Unterrichtszweig ausgegangen. Die Schüler verwendeten ihre Freizeit auch zu nützlichen Handarbeiten, zum Tischlern,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Leopold Leopold Ludwig Ludwig Ludwigs Franz Franz Franz Franz Johann_Bernhard_Basedow Johann Franz Franz Basedow
Extrahierte Ortsnamen: Franzosenkönige_Ludwigs_Xiv England Altona Dessau Dessau
105
„Vielleicht noch eine Stunde!" wandte er sein sichtbar erheitertes Antlitz
auf feie (Seite und sprach: „Nun, Gottlob! nur noch einestunde!" Von
nun an war sein Gebet nur ein stilles, und unter diesem stillen Gebete
entschlummerte er saust.
164. Graf Zinzendorf.
Einst kam der Graf von Zinzendorf, der Erneuerer der alten
Brüdergemeinde, der so viel auf Reisen gewesen ist, nack Düssel-
dorf. Unter vielen andern schönen Gemälden fand er ein Bild
Christi mit der Dornenkrone. Unter demselben stand geschrieben :
„Das that ich für dich ; was thust du für mich?“ Diese Frage fiel
ihm schwer aufs Herz. Er konnte wenig darauf antworten. Aber
der Vorsatz stand seit jener Zeit in ihm fest, dem treuen Heiland
sich und sein ganzes Leben hinzugeben.
165. Paul
1. Zu Brandenburg einst waltet
der Kurfürst weit und breit;
doch neue Lehre spaltet
des Glaubens Einigkeit.
Es steuern wohl Gesetze
verbotenem Geschwätze,
wie das Edikt es nennt;
doch wird es ihm gelingen,
den freien Geist zu zwingen
des Sängers, der die Furcht nicht
kennt?
2. Er stand an heil’ger Stätte,
der Kirche heller Stern,
durch Lehren und Gebete
verkündigend den Herrn;
„Und lasz dir nimmer grauen,
muszt droben dem vertrauen,
desz Name Zebaoth!
Und ob des Himmels Schranken,
ob alle Festen wanken,
Ein' feste Burg ist unser Gott!“
3. Der Kurfürst aber sandte ;
da kam der fromme Mann;
des Fürsten Auge brannte,
und zürnend hob er an :
„Wer nur den eignen Grillen,
Gerhardt.
nicht des Gesetzes Willen
zu folgen weise fand,
der hat, — es sei gesprochen!
hat Ehr’ und Amt verbrochen
und meide t fortan Stadt und Land. “
4. Der Greis versetzt bescheiden:
„Mir ziemt’s, das strenge Recht,
Gebieter, zu erleiden,
mir, dem geringen Knecht.
Wie mag ich anders lehren,
das Reich des Herrn zu mehren,
als wie geschrieben steht?
Es bleibt gerecht sein Wille ;
ich will ihm halten stille.“
Und d’rauf verneigt er sich und
geht.
5. Und wehrt daheim dem Jammer,
und alles legt er ab
und nimmt aus seiner Kammer
die Bibel und den Stab,
die Mutter, blasz vor Harme,
das jüngste Kind im Arme,
das zweite an der Hand. —
So tritt er an die Schwelle
und blickt hinauf in’s Helle
und meidet freudigstadt und Land.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]