Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
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vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden.
Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen.
Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben
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Extrahierte Personennamen: Freia Suitbertus Apostel Christi
Extrahierte Ortsnamen: Nähe_Düsseldorfs Nordsee Rom Rheininsel
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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Otto Palästina Urban Peter_von_Amiens Jesus_f_Christus Peter Peter Peter
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eine Fahne ganz der Beschreibung gemäß, die er ihnen davon
machte, zu verfertigen.
So entstand die Fahne des Kreuzes, „Labarnm" genannt, eine
große, mit Goldblech bedeckte Stange, durch die ein Querbalken
in Gestalt eines Kreuzes ging. An der Spitze war eine Krone
von Gold und Edelsteinen befestigt, welche die beiden in einander
geschlungenen griechischen Anfangsbuchstaben des Namens Christus
in sich schloß. An dem Querbalken hing ein viereckiges seidenes
Fahnentuch, purpurfarbig, mit Gold durchwirkt und mit Edel-
steinen besetzt. Unter demselben, gleich unter dem Zeichen des
Kreuzes, sah man die Bilder des Kaisers und seiner Söhne.
Diese ebenso kostbare als glänzende Fahne gebrauchte Constantin
in allen seinen Kriegen als ein Mittel des Schutzes und des
Sieges. Fünfzig Soldaten der Leibwache, ausgezeichnet durch
Körperkraft und frommen Sinn, hatten kein anderes Geschäft, als
sie zu bewachen und einander im Tragen derselben abzulösen;
und wer sie trug oder nur mit ihrem Dienste beschäftigt war,
hatte mitten unter den Pfeilen der Feinde keine Gefahr oder Ver-
wundung zu fürchten. Wo sich die Fahne des Kreuzes zeigte,
wurden die Feinde in die Flucht getrieben. Als Constantin dies
merkte, ließ er diese Fahne immer dahintragen, wo die größte
Gefahr war, und er konnte mit Zuversicht ans einen glänzenden
Sieg rechnen, indem die Kraft dieses göttlichen Zeichens alle
Soldaten mit neuem Mute belebte. Auch befahl Constantin, daß
nach dem. Muster dieser Fahne mehrere ganz ähnliche verfertigt
werden sollten für diejenigen seiner Heere, die er persönlich nicht
anführen konnte.
Nachdem Constantin mit dem Heere des Maxcntius zusammen-
getroffen war und einen vollständigen Sieg erfochten hatte, ließ
er sich das Evangelium verkünden und erklären, warum der Sotm
Gottes Mensch geworden und gestorben wäre. Auch verordnete der
Kaiser, daß alle seine Staatsdiener und Unterthanen im Christen-
tum unterwiesen werden sollten. Er ries die zu den Bergwerken
verurteilten Bekenner des christlichen Glaubens zurück, baute herr-
liche Kirchen, die er mit reichen Einkünften versah, und ließ durch
die Bischöfe einen prachtvollen Gottesdienst einführen. Seine Kin-
der wurden in der Religion Jesu unterrichtet, und auch seine Mut-
ter, die heilige Helena, ward eine Christin. Als diese im Jahre
326 auf Golgatha das wahre Kreuz des Heilandes entdeckte, da
ward auch dort über dem Grabe des Erlösers ein prachtvoller
Tempel aufgeführt. Ein Gleiches geschah zu Bethlehem an dem
Platze, wo der Heiland geboren ist, und aus dem Ölberge, wo
er zum Himmel auffuhr. Constantin verordnete auch, daß keiner
mehr zur Kreuzigung verurteilt werden sollte, damit das Kreuz
nicht mehr als Zeichen des Schimpfs angesehen, sondern ein Ge-
genstand der Verehrung würde. Dennoch zwang er keinen Heiden
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Extrahierte Personennamen: Constantin Constantin Constantin Constantin Constantin Helena Golgatha Constantin
geifterter Rede forderte er das Volk zur Befreiung des heiligen
Grabes auf. Und es horchte in Thränen und Seufzern und rief
wie aus einem Munde: „Gott will's! Gott will's!" Da heftete
sich jeder ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter und machte
sich zur kriegerischen Wallfahrt bereit, welche davon „der Kreuz-
zug" heißt. Da schenkte mancher reiche Herr all sein Hab und Gut
an Kirchen und Kloster und wollte kein Eigentum mehr haben,
als das Schwert zu Christi Ehren. Niemand dachte mehr au Haus,
Hof und Vaterland. Bald hatten sich viele Haufen Volks gesammelt,
teils aus religiöser Gesinnung, teils aus Neugier und Gewinn-
sucht, teils aus Kampf- und Veränderungslust. Diese Scharen,
ohne rechte Waffen, wie ohne Zucht und Ordnung — folgten
einem Anführer, Ritter Walter von Habenichts und dem Ein-
siedler Peter von Amiens — aus Frankreich durch Deutschland.
Das Treiben dieser zügellosen Haufen war schrecklich; denn sie
erschlugen die Juden in Deutschland, wo sie dieselben fanden.
Sie regten durch ihre Gewaltthaten die Ungarn und Griechen so
gegen sich auf, daß die wenigsten von ihnen Asien sahen. Im
ersten Kampfe mit den Türken wurden auch diese wenigen bis
auf 3000 aufgerieben, mit denen Peter van Amiens nach Con-
stantinopel zurückkehrte, um dort das nachfolgende Kreuzheer zu
erwarten.
Indessen hatte jene religiöse Begeisterung allmählich auch die
deutschen Herzen durchdrungen. Da scharte sich im Jahre 1096
ein zahlreiches Heer van Kreuzfahrern, wvhlgerüstet und in guter
Zucht, rings um den frommen Gottfried von Bouillon,
Herzog von Niederlothringen; mit ihm zogen noch viele tapfere
Helden, an welche sich wieder viele Krieger anschlossen. So stand
fast eine halbe Million Menschen in Wehr und Waffen, alle von
einem einzigen Gedanken durchdrungen, alle im festen Vertrauen,
daß Gott ihnen den Sieg geben werde. So zogen sie in die Län-
der gen Aufgang. Sie erreichten glücklich Kleinasien, aber Seu-
chen, Hunger und das Schwert der Türken hatten ihre Reihen so
gelichtet, daß ihrer nur noch 21,000 am Leben waren. Dennoch
vollbrachten sie hohe Kriegsthaten zum Erstaunen der Welt. Nach
vielen Gefahren erblickten sie endlich von einem Berge herab die
Zinnen Jerusalems. Da stürzten sie auf den Boden, küßten die
Erde und weinten vor Freuden. Klein war ihre Zahl, aber die
Kraft des Glaubens verdoppelte ihren Mut und begeisterte sie,
alles zu wagen. Aber die Stadt hatte Mauern und wurde von
einem tapferen Heere verteidigt. Da noch kein Schießpulver er-
funden war, ging die Belagerung sehr langsam. Hunderte raffte
das Schwert der Feinde, Hunderte Krankheiten, Hunderte Mangel
an Nahrung hinweg. Aber trotz alledem wurde Jerusalem am
15. Juli 1099 von den Christen wieder erobert. Darauf erkoren
die Kreuzfahrer ihren Feldherrn, den frommen Helden Gottfried
2r>* '
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Extrahierte Personennamen: Walter_von_Habenichts Peter_von_Amiens Peter_van_Amiens Gottfried_von_Bouillon Gottfried
2r>*
Extrahierte Ortsnamen: Christi Frankreich Deutschland Deutschland Ungarn Niederlothringen Kleinasien Jerusalems Jerusalem
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Also sprach sanct Vitus fest, war ein Knabe schwach und
klein, als der Heiden-Kaiser droht ihm mit Flammen-Martertod.
„Jesus lästern kann ich nicht, aber sterben wohl für ihn.
Nehmt mein Leben, nehmt mein Blut, stürzt mich in die Flam-
menglut!"
Und der Kaiser hört's ergrimmt, schwingt „das Scepter zum
Befehl: Henkersknechte, seid bemüht, daß das Ol im Kessel glüht.
Vitus aber klaget nicht, in die heiße Muth getaucht; zu dem
Himmel sieht er auf, endend seiner Qualen Lauf.
Engel winken ihm herab aus des Himmels heitern Höhn.
Zeigen ihm den Siegeskranz und des Heilands Strahlenglanz.
Und so sei des Knaben Tod uns ein hocherbanlich Bild, daß
wir ohne Furcht und Scheu unserm Heiland bleiben treu.
Chr. Schmidt.
22. Muttersorge.
Vor mehr als 1400 Jahren-, lebte in einer christlichen
Gemeinde in Afrika eine fromme Mutter, die hieß Monika.
Gott hatte ihr einen Sohn gegeben, den sie Augustinus
nannte. Schon frühzeitig fiel derselbe in die Netze der Sünde;
sein Herz wurde verfinstert und sein Leben verderbt. Die
Mutter meinte, er würde ihre grauen Haare mit Leide hin-
unter in die Grube bringen. — In ihrer Not rief sie zu
Gott und brachte viel Gebet und Thränen vor ihn. Des-
gleichen suchte sie auch Rat und Hilfe bei frommen Men-
schen. Als der Kummer um den verlornen Sohn ihr das
Herz brechen wollte, klagte sie die Not dem Bischöfe ihrer
Gemeinde. Der sprach das tröstliche Wort: „Gehe nur hin
und fahre fort für deinen Sohn also zu beten; es ist un-
möglich, daß ein Kind so vieler Thränen sollte verloren
gehen." Dem Weibe dünkten die Worte, als wären sie vom
Himmel geredet. — Und über eine lange Zeit geschah, wie
sie geglaubt und gebeten hatte. Augustins Seele wandte sich
ab von der Lust dieser Welt und suchte Ruhe und Frieden
bei Gott. Nun konnte seine Mutter mit Freuden sprechen:
„Dieser mein Sohn war tot und ist wieder le-
bendig geworden; er war verloren und ist wieder-
gefunden." — Noch mehr: Augustinus wurde später einer
der treuesten Diener der Kirche Christi.
So sorgt, weint und betet eine rechte Mutter für ihr
Kind, und „des Gerechten Gebet vermag viel,
wenn es ernstlich ist."
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in uns von selbst die Erinnerung an jene Abgeschiede-
nen^ die das göttliche Gericht schon erfahren haben, von
denen wir aber nicht ivissen, ob sie schon zur Anschauung
Gottes gelangt sind. Darum reiht die Kirche an das
Allerheiligenfest de» All er s eel ent ag, den Gedenktag
aller abgeschiedenen Seelen. Die Christen wohnen in
frommer Erinnerung dem Traueramte bei, welches für die
Verstorbenen gehalten wird und besuchen den Gottesacker,
um an der Ruhestätte geliebter Hingeschiedener zu beten,
deren Gräber sie aus dankbarer Erinnerung mit Lichtern
und Kränzen schmücken. Und so ist dieser Tag für uns
ein ernster Hinweis auf jenen Tag, wo der Herr richten
wird Lebendige und Tote.
Auch die Wahl der Zeit ist für diesen Tag bedeutungs-
voll. Die Vögel wandern fort, die Tage werden kürzer,
die meisten Blumen sind schon zu Grabe gegangen, die
Blätter fallen von den Bäumen, der Himmel ist öfter
schwarzgrau umdüstert, ein Hauch der Verwesung weht
über die Fluren dahin. Alles erinnert uns mächtig an
die Vergänglichkeit alles Irdischen, an den Tod und das
Gericht.
36. Die Adventsm.
Der Feier der Geburt des Heilandes geht eine Vor-
bereitungszeit voraus. An vier Sonntagen wird verkündet,
dass der Erlöser bald komme. Dieses ist die Zeit der
Erwartung der Ankunft — Advent. Was während der
4000 Jahre vor der Ankunft des Erlösers in den Ge-
mütern der Menschen vorgegangen war, das soll jetzt in
jedem Einzeln aufs neue sich wiederholen, nämlich : Er-
kenntnis der Sünde, Reue und Vorsatz, Busse und Besse-
rung, so wie tiefe Sehnsucht nach dem Versöhner. Daher
das Fasten in dieser Zeit; daher das Gebot von gewissen
Vergnügungen, wie von Tanzbelustigungen sich zu enthal-
ten■ daher das Verbot von Hochzeiten! daher gleich am
ersten Adventssonntage der Aufruf zur Erhebung des
Geistes za Gott, zum Erwachen vom Sündenschlafe; darum
die Einladung, den Herrn Jesum anzuziehen; darum
endlich die lebendige Schilderung des kommenden Welt-
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Diese Leute waren von kräftigem Körperbau, hoher Gestalt mit blauen Augen und etwas röthlichen Haaren. Sie bekleideten sich mit grober Leinwand und Thiersellen. Auf dem Kopse trugen sie nichts, als nur im Kriege einen Helm oder den hohlen Kopf eines wilden Thieres; dadurch sahen sie fürchterlich aus. Sie wohnten m armseligen Strohhütten in den Wäldern. Ihre Nahrung waren Kräuter, Wurzeln, Waldbeeren, Baumfrüchte, Vogeleier, Fische und Fleisch; am liebsten aber aßen sie Haferbrod und tranken sie Bier. Sie trieben wohl etwas Ackerbau und Viehzucht, ihre liebste Beschäftigung aber war der Krieg und die Jagd. Sie wählten sich dann einen Herzog, dem sie Treue schwuren bis in den Tod. Ihre Waffen waren große Schwerter, Lanzen, Spieße, Keulen, Streitäxte, Schilde von Brettern und Baumrinden, Steine und Pfeile. In der Schlacht waren sie sehr tapfer, kämpften wie Löwen und kannten nichts von Furcht. Im Handel und Wandel waren sie treu, redlich, bieder, offen und wahrheitsliebend. Wenn ein Fremder zu ihnen auf der Reise kam, so beherbergten sie ihn sehr freundlich, auch wenn es ein Feind von ihnen war. Von dem wahren Gott wußten die alten Deutschen damals noch nichts. Sie verehrten als Gott Sonne, Mond, Sterne, dicke Eichbäume u. s. w. Ihr oberster Gott hieß Wodan. Ihre Priester hießen Druiden.
(Wiederholungsfragen. Von 1—5.)
6. Die Christenverfolgungen.
Die Apostel hatten unter dem römischen Volke schon Viele zum Christenthum bekehrt, aber der größte Theil war noch heidnisch. Die Heiden konnten die neuen Christen durchaus nicht leiden, weil sie sich von allen Lastern derselben fern hielten. Die römischen Kaiser glaubten auch, die neuen Christen seien schlechte Krieger und Verrathet des Vaterlandes. Deshalb verfolgten sie dieselben auf alle mögliche Weise. Diese Verfolgungen dauerten vom Jahr 64—312 nach Chr. Man zählt ihrer gewöhnlich 10 auf. Die erste begann unter dem Kaiser Nero, und die letzte, zugleich die schrecklichste, unter dem Kaiser Diokletian. Man zwang die Christen, ihren Glauben zu verlaugnen und den Götzen zu opfern, und wenn sie das nicht thun wollten, wurden sie grausam gemartert. Viele wurden unmenschlich gegeißelt und gefoltert, viele mit eisernen Hacken zerfleischt und mit Fackeln verbrannt, viele zersägt und in Stücke zerhauen, andere wurden an's Kreuz geschlagen. Viele wurden mit Pech bestrichen und des Nachts angezündet, andere den wilden Thieren vorgeworfen zur Nahrung. Wenn da nicht Gott die Christen gestärkt hätte, so wären sicher Viele von ihrem Glauben abgefallen. Am stärksten war die Verfolgung
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Friede in seinem Lande hatte, kamen anch plötzlich die Ungarn Wieder. Da hielten alle Deutsche zusammen wie Brüder. Am 10. August 955 stand das deutsche Heer kampfbereit bei Augsburg am Lech. Nachdem alle vorher durch frommes Gebet Gott um Hilfe und Beistand angerufen, rückten sie gegen das große Heer des Feindes vor. Heftig entbrannte in der ganzen Sch'lacht-utie der Kampf. Lange hielten die Ungarn Stand. Es war ein heißes Kämpfen. Zuletzt mußten sie fliehen. Verfolgt von den Deutschen entkamen mir wenige. Der größte Teil fiel im Kampfe, die andern ertränke,: im Lech oder verbrannten in den Häusern, Wo sie sich versteckt hatten. Von der Zeit an kamen die Ungarn nie wieder nach Deutschland.
In Italien besiegte Otto einen aufständischen Fürsten und ließ sich, wie früher Karl der Große, vom Papste zum römischen Kaiser krönen.
Nach vielen schweren und siegreichen Kämpfen und nach einer langen und glücklichen Regierung starb er im Jahre 973 und wurde in Magdeburg begraben.
Wiederh olungsfragen.
^ Wer folgte Heinrich I. in der Regierung? Warum heißt er Otto der Große? Welchen gefährlichen Feind besiegte er? Wer hatte die Ungarn schon früher besiegt?
10. Der erste Lreuwg.
Das Land, wo unser göttlicher Erlöser geboren, wo er lebte, lehrte, Wunder wirkte, litt und starb, war den Christen stets heilig und ehrwürdig. Deshalb wallfahrteten zu allen Zeiten fromme Christen nach Palästina, um am Grabe des Erlösers zu beten und für ihre Sünden Buße zu thun. Als aber im Jahre 1072 % ungläubigen Türken Palästina erobert hatten, durften die Christen nicht mehr an den H. Orten beten. Die Türken mißhandelten sie und veruuehrteu die Kirche des H. Grabes und die andern H. Orte. Das schmerzte und empörte alle gläubigen Christen. Deshalb faßte Papst Urban Ii. den Plan zur Befreiung des H. Landes. Da erschien vor ihm ein frommer Mönch, Peter von Amiens, welcher eben von Jerusalem gekommen war. Er erzählte dem Papste, daß die Christen verfolgt und die H. Orte geschändet würden. In Jerusalem war ihm Jesus Christus selbst im Traume erschienen und hatte zu ihm gesagt: "Stehe aus, Peter, eile und rette mein Heiligtum, ich will meinen
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Extrahierte Personennamen: August Otto Karl_der_Große Karl Heinrich_I. Heinrich_I. Otto Urban Peter_von_Amiens Jesus_Christus Peter
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beschenkt. Dann schwuren dem neuen Kaiser der Papst Johannes und alle römischen Großen mit einem feierlichen Eide über dem Leichnam des Hl. Petrus, daß sie niemals dem Berengar irgend eine Hülse leisten wurden, und der Kaiser lehrte nach Deutschland Zurück.
6. Die letzten Lebenstage Otto's. Otto war unter den Heerzügen und Wanderungen alt geworden und suhlte seine Kraste schwinden. Da hielt er seinen letzten Reichstag, welcher einer der glänzendsten war, die Deutschland gesehen hat.
Es erschien der Polenherzog, der Otto als seinen Oberherrn anerkannte, es erschien der Bohmenherzog Bolislaus und brachte Tribut, es erschienen die Gesandten des Dänenlomgs Harald mit Tribut, zum Zeichen der Unterwerfung ihres Herrn, es waren zugegen Gesandte aus Nom, aus Konstantinopel und Rußland, es brachten Bulgaren und Ungarn Geschenke, und letztere baten um Geistliche, damit sie die Ungarn im Christenthum unterrichteten ; es kamen Sarazenenfürsten aus Afrika und brachten reiche Geschenke. Aber in diese Festfreude trat der Tod mit ernster Mahnung-, denn plötzlich starb der Sachsenherzog Hermann, Ottos ältester Freund und treuer Helfer, und tief ward Otto von diesem Todesfälle ergriffen.
Das Herz voll Kummer schloß er den Reichstag. Darauf begab er sich am 6. Mai 973 nach Memleben. Hier, wo der Vater verschieden war, holte auch ihn der Tod aus dem irdischen Leben ab. _______
9. Der erste Kreuzzug.
1. Die Noth der Christen im hl. Lande. Die Christen sind von jeher gern nach dem Lande Palastina gewallsahrtet, um hier, wo unser göttlicher Heiland geboren wurde, wo er lehrte und für das Heil der Menschen litt und starb, ihre Andacht zu verrichten. Als aber um das Jahr 1072 die Seldschucken, ein wilder Türkenstamm, das hl. Land eroberten, wurden die Christen auf alle Weise mißhandelt. Die Türken verwandelten die Kirche des hl. Grabes in eine Moschee und die Auferstehungskirche in einen Stall. Während des Gottesdienstes stürzten oft ganze Haufen der Barbaren in die Kirchen der Christen, übertäubten mit wildem Lärm die frommen Gebete und Gesänge und besudelten schamlos die heiligen Altäre und Gesäße. Von allen Pilgern wurde eine ' hohe Abgabe verlangt, und wer diese nicht bezahlen konnte, durste Jerusalem nicht betreten. Tausende armer Pilger mußten vor den Thoren der Stadt bleiben. Im Angesichte des hl. Ortes starben viele vor Hunger. Immer lautet wurden die Klagen in Europa über die Leiden der Pilger.
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