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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 11

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 11 — vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden. Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen. Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 105

1886 - Düsseldorf : Schwann
die Heiden zu ihm, um sich taufen zu lassen. Er legte mehrere Klster an mit denen er Schulen verband, um durch sie die wilden Sitten der Völker allmhlich zu mildern. Als er daraus zum zweiten Male nach Rom kam, ernannte ihn der Papst zum Bischof von Deutschland. Nun begab Boni-facius sich wieder nach Hessen und Thringen, lehrte berall das Wort Gottes und zertrmmerte die Gtzenbilder. Bei Geismar in Hessen stand eine uralte, dem Donnergotte heilige Eiche, unter welcher heidnische Opfer dargebracht wurden. Sobald Bonifacius erfuhr, da dieser Baum fr nn-verletzlich gehalten wurde, legte er, um diesen Aberglauben zu zerstreuen, die Axt an denselben. Erschrocken standen die Heiden umher und blickten bald nach dem Apostel, bald nach dem Himmel, ob ihre Götter keine Blitze. auf den khnen Frevler herabschleudern wrden; aber der Baum fiel, und der Apostel stand unverletzt. Da entsagten die Heiden ihren ohnmchtigen Gttern, welche ihr Heiligtum nicht hatten schtzen knnen, und lieen sich taufen. An der Stelle der Eiche errichtete Bonifacius ein Kreuz, und aus dem Holz der gefllten Eiche erbaute er ein Kirchlein, welches er dem hl. Petrus weihete. Dann legte er das Kloster Fulda als Pflanzschule knftiger Heidenbekehrer an und grndete auch mehrere Bistmer und Schulen. Unter so rastlosen Bemhungen war er zum Greise geworden, und der Papst ernannte ihn zum Erzbischof von Mainz. Aber sein glhender Eiser fr die Sache Gottes lie ihn auch im Alter nicht ruhen. Er ber-lie das Erzbistum seinem Freunde und Schler Lullus und zog als siebenzigjhriger Greis wieder hin zu den Friesen, von denen noch viele dem Heidentum anhingen. Seine begeisterten Predigten bekehrten sehr viele zum Christentum. Am hl. Pfingstseste wollte er den neuen Christen das Sakrament der hl. Firmung spenden in der Gegend von Dockum. Da ber-fiel am 5. Juni des Jahres 755 eine Schar blutgieriger Heiden die mit der Errichtung eines Altars beschftigten Glaubensboten. Die Gefhrten der Heiligen wollten Gewalt mit Gewalt abwehren, aber Bonifacius hinderte sie daran. Betend empfing er den Todesstreich, und mit ihm fielen 52 seiner Gefhrten. Die Leiche des Mrtyrers wurde zunchst nach Utrecht, dann nach Mainz und von da nach Fulda, seiner Lieblingsstiftung, gebracht und hier feierlich beigesetzt. Sein Grab befindet sich noch jetzt in der Domkirche zu Fulda. Mit ihm ging aber die Saat des Christentums, die er ausgestreut, nicht unter, sondern wuchs krftig und frhlich heran, und mit Recht wird er der Apostel der Deutschen genannt. 62. Karl der Groe. Karts Heschlecht. Whrend das Geschlecht der Merowinger mehr und mehr ausartete, die Könige derselben infolge dessen zu bloen Schattenknigen herabsanken,

4. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 122

1886 - Düsseldorf : Schwann
122 der nach Rom ziehen und konnte hier nur bnrch Anwendung der uersten Strenge Ruhe und Ordnung schaffen. Otto lie dann auch seinen ltesten Sohn von der Abelheib, der schon als sechsjhriger Knabe balb nach Lu-bolss Tode zu seinem Nachfolger in Deutschland gekrnt worden war, vom Papste zum Kaiser krnen und brachte auch eine Vermhlung desselben mit der griechischen Prinzessin Theophano zustanbe. Die an biefe Vermhlung geknpfte Hoffnuug, ba die griechischen Besitzungen in Italien auch an Otto kommen wrben, ging aber nicht in Erfllung. Nach Deutschland zurckgekehrt, war es Otto nur noch wenige Jahre vergnnt sich der Frchte seiner ruhmreichen Regierung zu erfreuen. Er starb am 7. Mai 973 zu Memleben, beut Sterbeorte seines Vaters, und wurde im Dome zu Magdeburg begraben, wo noch jetzt sein Grab zu sehen ist. Das schsische Kaiserhaus gab dem deutschen Reiche noch drei Regenten, von denen aber keiner den beiden ersten auch nur entfernt gleich kam. Mit dem Tode Heinrichs Ii. starb das schsische Kaiserhaus aus. 71. Gottfried von Bouillon. Nach dem Aussterben des schsischen Kaiserhauses kam die deutsche Knigskrone an das frnkische oder salische Geschlecht. Als der dritte König aus diesem Geschlecht, Heinrich Iv., regierte, entstand im Abendlande jene groe Bewegung, welche wir mit dem Namen Kreuzzge benennen. Es sind dies jene Zge, welche die abendlndischen Christen nach dem Morgenlande unternahmen, um das heilige Land und die heiligen Sttten, wo Christus gelebt, gelehrt und gelitten, aus den Hnden der Unglubigen zu befreien. Seit die seldschukkischen Trken, ein rohes und wildes Volk, das hei-lige Land eroberten, sahen sich sowohl die bort einheimischen Christen als die frommen Pilger, die jetzt wie seit Jahrhnnberten zum heiligen Lanbe Wallfahrteten, harten Drangsalen und Mihanbmgen jeber Art ausgesetzt. Diese muten auerbem noch schwere Abgaben zahlen fr die Erlaubnis Jerusalem und die andern heiligen Orte zu betreten. Die Klagen der die Not und die Bebrngnisse der Pilger wrben immer lauter und brin-gertber; aber immer wollte sich noch keine Abhlfe finben. Da machte ein armer, schlichter Einsiebler, Peter von Amiens, eilte Wallfahrt nach Jerusalem; ein unwiderstehlicher Drang seines Herzens trieb ihn hinaus nach dem heiligen Lande. Er zahlte seinen Zins und betrat die heilige Stadt. Der Anblick der Orte, an welchen einst der gttliche Heiland gewandelt hatte, erfllte ihn mit unaussprechlichem Entzcken. Als er aber den Jammer und das Elend der gequlten Christen und die Entweihung der christlichen Tempel durch die Muselmnner sah, da ergriff ihn tiefes Weh,

5. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 17

1885 - Düsseldorf : Schwann
Nach vielen schweren und siegreichen Kämpfen und nach einer ' laugen und glücklichen Regierung starb er im Jahre 973 und \ wurde in Magbeburg begraben. Wer folgte Heinrich I. in der Regierung? Warum heißt er Otto der Große? Welchen gefährlichen Feind besiegte er? Wer - hatte die Ungarn schon früher besiegt? Wann fanb die Schlacht bei Augsburg am Lech statt? t 10. Der erste Kreumg. Das Semb, wo unser göttlicher Erlöser geboren, wo er lebte, l lehrte, Wunber wirkte, litt und starb, war den Christen stets heilig und ehrwürbig. Deshalb wallfahrteten zu allen Zeiten fromme I Christen nach Palästina, um am Grabe des Erlösers zu beten l und für ihre ©ünben Buße zu thun. Als aber im Jahre 1072 ; die ungläubigen Türkeu Palästina erobert hatten, bürsten die ! Christen nicht mehr an den H. Orten beten. Die Türken miß-Hanbelten sie und üerunehrten die Kirche des H. Grabes und die [ andern H. Orte. Das schmerzte und empörte alle gläubigen : Christen. Deshalb faßte Papst Urban Ii. beit Plan zur Befreiung des H. Laubes. Da erschien vor ihm ein frommer Mönch, • Peter von Amiens, welcher eben von Jerusalem gekommen r mar. Er erzählte dem Papste, wie die Christen verfolgt und die i H. Orte geschänbet würden. In Jerusalem war ihm Jesus f Christus selbst im Traume erschienen und hatte zu ihm gesagt: !• „Stehe auf, Peter, eile und rette mein Heiligtum, ich will meinen Dienern zu Hülfe kommen!" Der Patriarch von Jerusalem hatte ‘ ihm ein Schreiben an den Papst mitgegeben, worin er um Hülse bat. Mit Staunen hörte der Papst den Worten des Mönches | zu. Dann sprach er zu Peter: „Gehe durch das ganze Laub I und erzähle überall, was bu gehört und gesehen hast!" Barfuß und mit entblößtem Haupte, angethan mit einem ; Bnßgewanbe, zog Peter, auf einem Esel sitzenb, von Dors zu [ Dorf, von Stadt zu Stadt und that, wie ihm befohlen war. Er hatte ein Kruzifix in der Hand und fchilberte in ergreifenden Worten die traurige Lage der Christen in Palästina. Überall Huschens. Bilder rc. ^

6. Der Jugendfreund - S. 381

1887 - Düsseldorf : Schwann
381 schon einzelne deutsche Stämme, die in der großen Völkerwande- rung aus Deutschland in die benachbarten Länder eingewandert waren, so wie die Bewohner der damals unter römischer Herr- schaft stehenden Rheinlande das milde, beseligende Licht des Evan- geliums schon früher erhalten; aber im Innern Deutschland fing dasselbe erst im 8. Jahrhundert an Wurzel zu schlagen. Heilige für wahres Menschennwhl begeisterte Männer aus England, Schottland und Irland unterzogen sich der gefährlichen Mühe, den heidnischen Deutschen die Lehre des Gottinenschen zu verkünden. Den Aposteln gleich fürchteten sie nicht die, die nur den Leib töten können; sie suchten vielmehr, alle Hindernisse verachtend, immer mehr Menscken dem zuzuführen, der allein der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, und freuten sich, wenn sie gewürdigt wurden, um der Ehre Gottes Willen Schmach zu leiden. Unter diesen Männern ragt besonders durch seine großen Verdienste der Eng- länder Winfried hervor, welcher später den Namen Bonisacius (Wohlthäter) erhielt. Sieben und dreißig Jahre lang (von 718 bis 755) arbeitete er unermüdet an der Ausbreitung des Christentums in Deutschlands Gauen. Er lehrte in Thüringen, Bayern, Fries- land, Hessen und Sachsen, oft mit großer Lebensgefahr. Einst aus seinem Zuge durch Hessen trifft er bei Geismar eine Eiche von ungewöhnlicher Größe, unter der die Heiden ihrem Donnergott zu opfern pflegten. Um den Heiden zu zeigen, wie ohnmächtig ihre Götter seien, beschließt Winfried, die Eiche umzuhauen. Nachdem er zu den versammelten Heiden von dem einigen, allmächtigen Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und von seinem Sohne Jesus Christus gepredigt hatte, hebt er schweigend seine Axt empor, um die Donnereiche zu fällen. Da erwarteten die Heiden, der Gott des Donners werde einen seiner Blitze herab- senden und den Mann verderben; aber es geschah nicht. Mit kräftiger Hand haut Bonisacius auf den Baum ein und krachend stürzte er vor den Augen des erschrockenen Volkes nieder; da füllt auch das Ansehen der heidnischen Götter, der Gott der Christen hat gesiegt, und große Scharen des Volkes bekehren sich zum Christenglauben. Auf der Stelle des ungeheuren Baumes pflanzte er das Kreuz auf, und aus dem Holze der Eiche erbaute er zu Ehren des Apostel Petrus eine Kapelle. — Am Spätabend sei- nes Lebens, als siebenzigjähriger Greis, wollte er noch einmal als Friedensbote zu den Friesen gehen. Der Herr segnete seine Arbeit, viele bekehrten sich zu Christus. — Einst nun sollten die Neubekehrten in der Gegend von Dockum das heil. Sakrament der Firmung empfangen. Der festliche Tag erschien; das Früh- rot sandte seine leuchtenden Strahlen auf die Erde, und die Gläubigen erwarteten die heil. Stunde. Da stürzt plötzlich ein Haufen wilder Heiden hervor; das Gefolge will zu den Waffen greifen, aber Bonifatius verbietet Blut zu vergießen und wird

7. Der Jugendfreund - S. 15

1887 - Düsseldorf : Schwann
15 Also sprach sanct Vitus fest, war ein Knabe schwach und klein, als der Heiden-Kaiser droht ihm mit Flammen-Martertod. „Jesus lästern kann ich nicht, aber sterben wohl für ihn. Nehmt mein Leben, nehmt mein Blut, stürzt mich in die Flam- menglut!" Und der Kaiser hört's ergrimmt, schwingt „das Scepter zum Befehl: Henkersknechte, seid bemüht, daß das Ol im Kessel glüht. Vitus aber klaget nicht, in die heiße Muth getaucht; zu dem Himmel sieht er auf, endend seiner Qualen Lauf. Engel winken ihm herab aus des Himmels heitern Höhn. Zeigen ihm den Siegeskranz und des Heilands Strahlenglanz. Und so sei des Knaben Tod uns ein hocherbanlich Bild, daß wir ohne Furcht und Scheu unserm Heiland bleiben treu. Chr. Schmidt. 22. Muttersorge. Vor mehr als 1400 Jahren-, lebte in einer christlichen Gemeinde in Afrika eine fromme Mutter, die hieß Monika. Gott hatte ihr einen Sohn gegeben, den sie Augustinus nannte. Schon frühzeitig fiel derselbe in die Netze der Sünde; sein Herz wurde verfinstert und sein Leben verderbt. Die Mutter meinte, er würde ihre grauen Haare mit Leide hin- unter in die Grube bringen. — In ihrer Not rief sie zu Gott und brachte viel Gebet und Thränen vor ihn. Des- gleichen suchte sie auch Rat und Hilfe bei frommen Men- schen. Als der Kummer um den verlornen Sohn ihr das Herz brechen wollte, klagte sie die Not dem Bischöfe ihrer Gemeinde. Der sprach das tröstliche Wort: „Gehe nur hin und fahre fort für deinen Sohn also zu beten; es ist un- möglich, daß ein Kind so vieler Thränen sollte verloren gehen." Dem Weibe dünkten die Worte, als wären sie vom Himmel geredet. — Und über eine lange Zeit geschah, wie sie geglaubt und gebeten hatte. Augustins Seele wandte sich ab von der Lust dieser Welt und suchte Ruhe und Frieden bei Gott. Nun konnte seine Mutter mit Freuden sprechen: „Dieser mein Sohn war tot und ist wieder le- bendig geworden; er war verloren und ist wieder- gefunden." — Noch mehr: Augustinus wurde später einer der treuesten Diener der Kirche Christi. So sorgt, weint und betet eine rechte Mutter für ihr Kind, und „des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist."

8. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterrichte zunächst in deutschen Taubstummen-Anstalten - S. 11

1882 - Düsseldorf : Schwann
— 11 — Doch er gab seinen Plan nicht auf. Zunächst begab er sich wieder nach- Frieslaüd, um den H. Willibrord zu unterstützen. Nachdem er sich hier drei Jahre lang zum Missionare ausgebiloet hatte, kam er nach Hesseu. Hier fand er Aufnahme. Bald hatte er mehrere Vornehme für feine Lehre gewonnen, und die Zahl der Gläubigen wuchs mit jeden: Tage. Er stiftete eine christliche Gemeinde und spendete fast täglich das Sakrament der h. Taufe. Emst feierten die heidnischen Hessen unter einer alten Eiche, welche als heilig galt und dem Thor geweiht war, ein großes Fest. Mutig trat Bonisatius unter die Menge und sprach: „Weshalb betet ihr falsche Götter an? Es giebt nur einen wahren Gott. Thor ist ein Götze. Diese Eiche will ich fällen und Thor wird es nicht verhindern können." Bonisatius griff nach der Axt und führte gewaltige Schlüge gegen die Eiche. Bestürzt standen die Heide« da und hofften, Thor werde feine Blitze senden, und Bonisatius zu töten. Die Eiche wankte und fiel; Thor vermochte es nicht zu hindern. Da sahen die Heiden, daß Thor ein schwacher, ohnmächtiger Götze war und sie glaubten an Christum und ließen sich taufen. Aus dem Holze der Eiche ließ Bonisatius eine hölzerne Kapelle auf demselben Platze errichten. Später wurde dieselbe durch eine steinerne ersetzt, welche noch heute auf dem Hitlf ent) er ge steht und dem h. Bonisatius geweiht ist. Auch in Thüringen und Bayern bekehrte Bonisatius die Heiden und errichtete mehrere Bischofsitze. In Fnlda gründete er eine Klosterschule. Aus dieser Schule gingen Erzbischöfe, Bischöfe, Priester, Mönche, Künstler und Handwerker hervor. Bonisatius wnrde später Erzbischof von Mainz. Mit Erlaubnis seiner geistlichen Obrigkeit Übertrug er diese Würde seinem Schüler Bnllns und durchzog dann selbst als ehrwürdiger Greis Friesland, predigte und taufte. _ In Holland schlug er an der Zuyderfee fein Zelt auf. Eines Tages erwartete er neu bekehrte Christen, um ihnen die h. Firmung zu spenden. Aber statt der Christen kam eine wilde Rotte böser Menschen, bewaffnet mit Äxten und Spießen. Schimpfend und höhnend schlugen sie den frommen Greis samt feinen Begleitern nieder. Willig und ohne Klagen starben alle den Märtyrertod um Christi willen. W iederholnn gsfragen. Welche Namen führt Bonisatius auch sonst noch? Wo machte er die ersten Bekehrungsverfuche? Erzähle, wie er die H. Eiche des Thor gefällt! Wie und wo starb er?

9. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterrichte zunächst in deutschen Taubstummen-Anstalten - S. 19

1882 - Düsseldorf : Schwann
Friede in seinem Lande hatte, kamen anch plötzlich die Ungarn Wieder. Da hielten alle Deutsche zusammen wie Brüder. Am 10. August 955 stand das deutsche Heer kampfbereit bei Augsburg am Lech. Nachdem alle vorher durch frommes Gebet Gott um Hilfe und Beistand angerufen, rückten sie gegen das große Heer des Feindes vor. Heftig entbrannte in der ganzen Sch'lacht-utie der Kampf. Lange hielten die Ungarn Stand. Es war ein heißes Kämpfen. Zuletzt mußten sie fliehen. Verfolgt von den Deutschen entkamen mir wenige. Der größte Teil fiel im Kampfe, die andern ertränke,: im Lech oder verbrannten in den Häusern, Wo sie sich versteckt hatten. Von der Zeit an kamen die Ungarn nie wieder nach Deutschland. In Italien besiegte Otto einen aufständischen Fürsten und ließ sich, wie früher Karl der Große, vom Papste zum römischen Kaiser krönen. Nach vielen schweren und siegreichen Kämpfen und nach einer langen und glücklichen Regierung starb er im Jahre 973 und wurde in Magdeburg begraben. Wiederh olungsfragen. ^ Wer folgte Heinrich I. in der Regierung? Warum heißt er Otto der Große? Welchen gefährlichen Feind besiegte er? Wer hatte die Ungarn schon früher besiegt? 10. Der erste Lreuwg. Das Land, wo unser göttlicher Erlöser geboren, wo er lebte, lehrte, Wunder wirkte, litt und starb, war den Christen stets heilig und ehrwürdig. Deshalb wallfahrteten zu allen Zeiten fromme Christen nach Palästina, um am Grabe des Erlösers zu beten und für ihre Sünden Buße zu thun. Als aber im Jahre 1072 % ungläubigen Türken Palästina erobert hatten, durften die Christen nicht mehr an den H. Orten beten. Die Türken mißhandelten sie und veruuehrteu die Kirche des H. Grabes und die andern H. Orte. Das schmerzte und empörte alle gläubigen Christen. Deshalb faßte Papst Urban Ii. den Plan zur Befreiung des H. Landes. Da erschien vor ihm ein frommer Mönch, Peter von Amiens, welcher eben von Jerusalem gekommen war. Er erzählte dem Papste, daß die Christen verfolgt und die H. Orte geschändet würden. In Jerusalem war ihm Jesus Christus selbst im Traume erschienen und hatte zu ihm gesagt: "Stehe aus, Peter, eile und rette mein Heiligtum, ich will meinen

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für die Schule - S. 26

1905 - Düsseldorf : Schwann
26 und warf sich unter einem Strom von Trnen an der Stelle nieder, wo Otto gekniet hatte. Als Graf Witigo dies sah, ritt er eiligst dem Könige nach und schilderte ihm den Schmerz der Mutter. Da kehrte der König gleich um, warf sich vor Mathilde nieder und rief: O liebe Mutter, womit kann ich diese Trnen vergelten . Ach mein Sohn", rief sie und sank an seine Brust. Lange standen sie so stumm da. Endlich erhob sich die Mutter und sprach: Was Hilst es, die Trennung Hu verzgern, geh im Frieden Christi; mein Antlitz wirst du in diesem Leben nicht mehr sehen." Otto schied; er sah die liebe Mutter in diesem Leben nicht wieder. Mathilde verschenkte nach der Abreise Ottos ihr Vermgen an die Armen, an die Kirchen und Klster. Dann erwartete sie ruhig die Stunde, wo Gott sie zu sich nehmen werde. Am 16. Mai 968 entschlief sie selig im Herrn. Sie wurde in der Kirche zu Qu ed I inburg neben ihrem Gemahle Heinrich begraben. An dem Leben und Wirken der hl. Mathilde, an Edith a und Adelheid, Gemahlinnen Ottos des Groen, und Kunigunde, Gemahlin Heinrichs Ii. aus dem schsischen Hanse, erkennen wir, lote tief die christliche Lehre bereits in die Herzen der Deutschen eingedrungen war. Diese Frstinnen waren die guten Engel ihrer Gatten und ihrer Untertanen. Ihre Gebete begleiteten sie in Kampf und Not. Zum Dank fr Gottes Schutz und Hilfe sing man an, herrliche Dome zu bauen. Man wetteiferte in christlicher Entsagung und in Werken der Barmherzigkeit. 10, Der erste Kreuzzug (1096). 1. Die Not der Christen im hl. Lande Die Christen waren von jeher gern nach dem Lande Palstina gewallfahrtet, um hier ihre Andacht zu verrichten. Als aber u n das Jahr 1072 ein wilder Trkenstamm das hl. Land eroberte, wurden die Christen auf alle Weise mihandelt. Die Trken ver-wandelten die Kirche des hl. Grabes in eine Moschee und die Auferstehungskirche in einen Stall. Whrend des Gottesdienstes strzten oft ganze Haufen der Barbaren in die Kirchen der Christen, bertubten mit wildem Lrm die frommen Gebete und Gesnge und besudelten schamlos die heiligen Altre und Gefe. Von allen Pilgern wurde eine hohe Abgabe verlangt, und wer diese nicht bezahlen konnte, durfte Jerusalem nicht betreten. Tausende armer
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