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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 11

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 11 — vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden. Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen. Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Geschichtsbüchlein für Volksschüler - S. 7

1877 - Düsseldorf : Schwann
— 7 — ufib kehrten zurück. Attila starb bald darauf. Von den Völkerschaften Deutschlands gingen die Vandalen und Sueven nach Spanien, die Vandalen später noch nach Afrika, wo sie ein Reich gründeten, welches aber nur 100 Jahre bestand. (Geiserich, Gelimer.) Die Burgunder ließen sich am Oberrhein und an der Rhone nieder; Angeln, Sachsen und Juten wanderten nach Britannien. Die Ostgothen zogen gegen 500 n. Chr. nach Italien und gründeten dort ein Reich, welches von einem andern deutschen Stamme, den Langobarden, 568 zerstört wurde. Das Reich der Longobarden fand 774 durch Karl den Großen seinen Untergang. — In Folge der Völkerwanderung brach auch das große römische Reich zusammen. 4. Chlodwig. Chlodwig war ein König der Franken. Diese waren ein deutscher Volksstamm, der am Niederrhein wohnte und sich während der Völkerwanderung nach Gallien ausbreitete. Sie theilten sich in salische und ripuarische Franken. Chlodwig unterwarf mit Mord und Hinterlist alle Franken seiner Herrschaft und wurde der Gründer eines großen Reiches, des Frankenreiches. Er eroberte den letzten Rest des alten Römerreiches in Gallien durch die Schlacht bei Soissons (486) und unterwarf die Allemannen und Burgunder. In der Schlacht bei Zülpich (496) gegen die Allemannen gelobte er Christ zu werden. Er hielt auch sein Versprechen, änderte aber seine Gesinnung nicht. Chlodwig regierte von 481—511. Er und seine Nachkommen hießen nach Chlodwigs Großvater Meroväus die Merovinger. 5. Muhamed. Muhamed ist der Stifter des Islams, der muhame-danischen Religion. Er wurde um das Jahre 570 zu Mekka in Arabien geboren und in der heidnischen Religion seines Volkes erzogen. Auf seinen vielfachen Reisen lernte er die Religion der Christen und der Juden kennen und kam auf den Gedanken, der Stifter einer neuen, bessern Lehre zu werden. Er gab sich für einen Gesandten Gottes aus und fing an, öffentlich zu lehren, wurde aber von Mekka vertrieben und floh nach Medina. Diese Flucht heißt Hedschra, das Jahr derselben, 622, ist der Ansang der muhamedanischen /

4. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 103

1886 - Düsseldorf : Schwann
103 war Chlodwig, der im Alter von 15 Jahren seinem Vater in der Regierung des nur kleinen Reiches folgte. So jung der neue König auch mar, so weitgehend waren seine Plne. Keineswegs gewillt sich mit seinem kleinen Reiche zu begngen, sann er nur darauf dasselbe zu erweitern und lie keine Gelegenheit zur Vergrerung desselben unbenutzt. In Gallien bestand noch ein Rest des schon untergegangenen west-rmischen Reiches, welches Syagrius in derselben Weise wie sein Vater gidius verwaltete. Gegen ihn zog Chlodwig zuerst und schlug ihn bei Soissons. Der Geschlagene floh zum Westgotenknige, um dort Schutz zu suchen. Aber treulos lieferte dieser ihn an Chlodwig aus, der ihn er-morden lie und das von ihm verwaltete Land mit seinem Reiche vereinigte. Neben den Franken waren die Burgunder das mchtigste deutsche Volk in Gallien. Um seine Macht zu strken, vermhlte Chlodwig sich mit der bur-gundischen Knigstochter Chlotilde, die ihm viele Schtze zubrachte. Sie war eine katholische Christin und suchte auch ihren Gemahl zum Christentum zu bekehren: aber er wollte seine alten heidnischen Götter nicht verlassen, da er sie fr mchtiger hielt als den Gott der Christen. Doch da kam den Bemhungen der Gattin die Not zu Hlfe. Zwischen den Franken und ihren Nachbarn, den Alemannen, brach ein Krieg aus, und die Heere beider Lnder trafen bei Tolbiacum (Zlpich?) zusammen. Ein mrderischer Kampf begann, der Sieg schwankte bin und her und schien sich schon auf die Seite der Alemannen zu neigen. Da gedachte Chlodwig dessen, was ihm seine Gattin von dem mchtigen Gott der Christen gesagt hatte. Und er erhob seine Hnde gen Himmel empor und rief: Hilf mirr Jesus Christus, denn meine Götter verlassen mich. Wenn du mir beistehst in dieser Not, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen!" Und siehe, alsbald wandte sich das Glck. Die Franken griffen noch einmal die Feinde mchtig an und schlugen sie vollstndig in die Flucht. Infolge dieses Sieges gewann Chlodwig den nrdlichen Teil des alemannischen Landes. Nicht lange nach diesem Siege erfllte Chlodwig das in der Not gethane Gelbde. Am Weihnachtsfeste desselben Jahres lie er sich zu Rheims feierlich taufeu. Nach der Taufe salbte ihn der Bischof Remigius zum Könige; eine Taube brachte, wie die Sage geht, zu dieser feierlichen Salbung in einem Flschchen Salbl vom Himmel, mit welchem auch spter die Könige der Franken gesalbt wurden. Mit dem König zugleich wurden noch 3000 vornehme Franken getauft. So war das frnkische Volk fr immer dem christkatholischen Bekenntnisse gewonnen. Die Annahme des Christentums hatte aber auf Chlodwigs Leben und Handeln keinen Ein-flu, seiner Herrschsucht that er durchaus keinen Einhalt und scheute sich nicht zu deren Befriedigung mit Hinterlist und Gewalt gegen die anderen Frankenknige zu wten, bis er sie endlich alle aus dem Wege gerumt und deren Lnder unter seine Gewalt gebracht hatte.

5. Der Jugendfreund - S. 381

1887 - Düsseldorf : Schwann
381 schon einzelne deutsche Stämme, die in der großen Völkerwande- rung aus Deutschland in die benachbarten Länder eingewandert waren, so wie die Bewohner der damals unter römischer Herr- schaft stehenden Rheinlande das milde, beseligende Licht des Evan- geliums schon früher erhalten; aber im Innern Deutschland fing dasselbe erst im 8. Jahrhundert an Wurzel zu schlagen. Heilige für wahres Menschennwhl begeisterte Männer aus England, Schottland und Irland unterzogen sich der gefährlichen Mühe, den heidnischen Deutschen die Lehre des Gottinenschen zu verkünden. Den Aposteln gleich fürchteten sie nicht die, die nur den Leib töten können; sie suchten vielmehr, alle Hindernisse verachtend, immer mehr Menscken dem zuzuführen, der allein der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, und freuten sich, wenn sie gewürdigt wurden, um der Ehre Gottes Willen Schmach zu leiden. Unter diesen Männern ragt besonders durch seine großen Verdienste der Eng- länder Winfried hervor, welcher später den Namen Bonisacius (Wohlthäter) erhielt. Sieben und dreißig Jahre lang (von 718 bis 755) arbeitete er unermüdet an der Ausbreitung des Christentums in Deutschlands Gauen. Er lehrte in Thüringen, Bayern, Fries- land, Hessen und Sachsen, oft mit großer Lebensgefahr. Einst aus seinem Zuge durch Hessen trifft er bei Geismar eine Eiche von ungewöhnlicher Größe, unter der die Heiden ihrem Donnergott zu opfern pflegten. Um den Heiden zu zeigen, wie ohnmächtig ihre Götter seien, beschließt Winfried, die Eiche umzuhauen. Nachdem er zu den versammelten Heiden von dem einigen, allmächtigen Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und von seinem Sohne Jesus Christus gepredigt hatte, hebt er schweigend seine Axt empor, um die Donnereiche zu fällen. Da erwarteten die Heiden, der Gott des Donners werde einen seiner Blitze herab- senden und den Mann verderben; aber es geschah nicht. Mit kräftiger Hand haut Bonisacius auf den Baum ein und krachend stürzte er vor den Augen des erschrockenen Volkes nieder; da füllt auch das Ansehen der heidnischen Götter, der Gott der Christen hat gesiegt, und große Scharen des Volkes bekehren sich zum Christenglauben. Auf der Stelle des ungeheuren Baumes pflanzte er das Kreuz auf, und aus dem Holze der Eiche erbaute er zu Ehren des Apostel Petrus eine Kapelle. — Am Spätabend sei- nes Lebens, als siebenzigjähriger Greis, wollte er noch einmal als Friedensbote zu den Friesen gehen. Der Herr segnete seine Arbeit, viele bekehrten sich zu Christus. — Einst nun sollten die Neubekehrten in der Gegend von Dockum das heil. Sakrament der Firmung empfangen. Der festliche Tag erschien; das Früh- rot sandte seine leuchtenden Strahlen auf die Erde, und die Gläubigen erwarteten die heil. Stunde. Da stürzt plötzlich ein Haufen wilder Heiden hervor; das Gefolge will zu den Waffen greifen, aber Bonifatius verbietet Blut zu vergießen und wird

6. Der Jugendfreund - S. 92

1887 - Düsseldorf : Schwann
92 ihrem Angesichte lange und beten. Darauf wird eine Prophe- zeihnng ans dem alten Testamente und die Leidensgeschichte vorgelesen, und der Priester trägt alsdann dem Herrn die innigsten und rührendsten Gebete vor. Sind diese Gebete vorüber, so nimmt der Priester das schwarzverhüllte Kruzifix, kehrt sich gegen das Volk und singt dreimal: „Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt hing." Der Chor antwortet: „Kommt, lasset uns anbeten!" Während dieses Gesanges hat sich alles ans die Knie geworfen. Darauf wird das Christusbild in das zu- bereitete Grab gelegt und andächtig verehrt. Wenn je ein Tag des Kirchenjahres geeignet ist, uns zur tiefen Betrachtung einzuladen, so ist es gewiß der Karfreitag, und darum ist auch an diesem Tage die Kirche stets von An- dächtigen angefüllt. Sie besuchen das heilige Grab. 19. Das Osterfest. Endlich ist Ostern, der heilige Tag gekommen, an dem Christus sich als Sieger über Tod und Hölle zeigte, indem er glorreich aus dem Grabe auferstand. Die Gläubigen, mit festlichen Kleider geschmückt, begrüßen sich am Ostermorgen mit einem fröhlichen „Alleluja". Das feierliche Geläute aller Glocken ladet die Christen zur Kirche ein. Das Hans des Herrn erscheint wieder in vollem Schmucke, die Fahnen wehen, am Hochaltar ragt die Osterkerze empor, und auf demselben steht die Auferstehungsfigur. Gebete und Gesänge haben an diesem Tage den Charakter der Freude und des Jubels; denn die Christenheit jubelt über die Auferstehung des Herrn. Sie erinnert sich, daß auch sie mit Christo zu einem neuen Leben auferstehen soll und gedenkt der teuren Wahrheit, daß die Menschheit einst ans den Ruf des Weltenrichters aus dem Grabe verjüngt und verherrlicht hervorgehen wird. Auch die Natur feiert um Ostern ihre Auferstehung. Sie ist nach dem langen stillen Winter von ihrem Tode erstanden und feiert den Sieg über den Tod des Winters. Neues Leben regt sich, frisches Grün sproßt überall hervor, und die Erstlinge der Blumen erfreuen uns durch ihre Farbenpracht und ihren lieblichen Duft. Im Reiche der Natur, wie im Reiche der Geister ist Tod und Verwesung überwunden. Christus hat als Sieger darüber das Siegel des Grabes

7. Der Jugendfreund - S. 95

1887 - Düsseldorf : Schwann
95 — Treu bcwährete, Hoch vcrklärete, Heilige Mutter Maria! Nun bei dem Sohne Schmückt dich die Krone, Preis dir, Preis dir, Maria! B u tuü Iiet. 25. Das Pfingstfest. Christus ging nach Vollendung seines heiligen Erlösungs Werkes zum Vater zurück, um dort der Mittler und Für- sprecher der Erlösten zu sein. Vorher aber hatte er den Seinen den heiligen Geist verheissen, der nun ihr Lehrer, Tröster, Ratgeber und Führer sein und ihnen die Früchte der Erlösung zuwenden sollte. Diese Verheifsung ging am zehnten Tage nach der Himmelfahrt des Herrn in Erfüllung. Der heil. Geist brachte in ihnen eine voll- ständige Umwandlung hervor, so dass sie nun freimütig die grossen Thaten Gottes verkündigten. Die Frucht davon war, dass schon am ersten Tage sich 3000 Men- schen zur Lehre Jesu bekannten, die nun die erste christ- liche Gemeinde bildeten. Das erste christliche Pfingstfest ist demnach der Anfang, gewissermafsen das Geburtsfest der apostolischen Kirche. — Beim feierlichen Hochamte des Tages flehen Priester und Volk um Verleihung des heil. Geistes in dem herrlichen Hymnus: „Komm, heiliger Geist!“ Sie flehen, dass er bei ihnen einkehre mit seinen wunderbaren Gaben und ihr Lehen durchdringe, so dass ihr Glaube fest und lebendig, ihre Hoffnung zuversicht- lich, ihre Liebe thatkräftig werde. Die Kirche bittet um seinen Beistand, auf dass sie in den Herzen der Gläubigen immer tiefer Wurzel schlage, sich immer mehr ausbreite und zu dem Baume heranwachse, der die Welt beschattet. 26. Die Anbetung -es heiligen Geistes. O Flamm' der Liebe, sende du, Geist Gottes, einen Strahl uns zu! Erscheine, komm in unsre Brust! — Du Vater aller Armen, komm, O komm, du gnadenreicher Strom! Sei unsers Herzens Licht und Lust! Erloschen kannst du ewig nicht, Unendlich reines Himmelslicht! Durchglüh' uns, unser Licht sei du! Die Menschen — ohne deine Gnad' Verirren auf dem Lebenspfad Und wandeln dem Verderben zu.

8. Der Jugendfreund - S. 103

1887 - Düsseldorf : Schwann
103 selbst ehrt die Heiligen nach den Worten des Herrn: ,, Wer mir dient, den toird mein Vater ehren!'1. Die Ehre, welche wir den Heiligen erweisen, fällt auf Gott zurück, denn in ihnen hat sich der Herr so herrlich erwiesen, und sie sind die Wunder seiner Liebe. Diese Verehrung ist dem Christen sehr heilsam, denn ihr Tugendbeispiel mun- tert uns zur Nachfolge auf, und ihr Gebet untrstützt uns im Ringen nach der ewigen Seligkeit. Wie unter den Gestirnen ein Unterschied ist, so ist auch eine Rangordnung unter den Heiligen und deren Festen ihrer kirchlichen Leier nach. Mit Recht sind die Beste Mariens, der gnadenvollen Mutter des Herrn, der Königin der Engel und Heiligen, am meisten ausgezeich- net. Danach hebt die Kirche die Gedächtnistage der Apostel, insbesonder den Todestage der Apostelfürsten Petrus und Paulus unter den Gedenktagen der heiligen Patriarchen und Propheten, Bekenner und Märtyrer, Kirchenväter und Bischöfe, Jungfrauen und Witwen und anderer Heiligen hervor, die während des Kirchenjahres belehrend und ermuntrend an uns vorübergeführt werden. Da aber die Zahl der Heiligen so gross ist, dass im Traufe des Jahres nicht jedem ein Fest gefeiert werden kann; da ferner nicht die Namen aller Freunde Gottes1 deren Namen im Buche des Lebens geschrieben stehen, be- kannt sind: so hat die Kirche, um keinem dne gebührende Ehre zu entziehen, einen Tag eingesetzt, der zur Verehrung aller Heiligen bestimmt ist, nämlich das All erheilig en- fest. Der Aufblick zu den unübersehbaren Scharen Vollendeter aus allen Ständen, Geschlechtern, Altern, Völkern und Zeiten mit den verschiedenen, wunderbar strahlenden Tugenden und Verdiensten soll die Gläubigen anspornen, mit allem Eifer nach dem Kampf preis zu ringen. Der Umstand, dass das Fest am Binde des Kirchenjahres gefeiert wird, soll uns darauf hinweisen, dass unser Ziel die Heiligkeit ist, der die ewige Seligkeit zum Lohne wird. Dieses Fest ist zugleich eine Verherr- lichung der Kirche, denn mit Freude und Stolz schaut sie auf die Menge der Kinder, die sie zum ewigen lieben wiedergeboren hat. Der Aufblick zu den Verklärten im Himmel erweckt

9. Der Jugendfreund - S. 105

1887 - Düsseldorf : Schwann
105 gerichts. Ähnliches rufen uns der zweite, dritte und vierte Sonntag im Advente zu. Der letzte Sonntag hat auch dem Namen ,,Rorate.u Dieser Name rührt vom Introitus dieses Tages her, der da beginnt mit den Worten: fl hauet Himmel den Gerechten; Wolken, regnet ihn herab! u. s. w.u Du kannst es, lieber Christ, mit dei- nem Gemüte wohl erraten, ivas unsere heilige Kirche mit dieser Berufung auf die genannte Stelle will. Es ist der höchste Ausdruck der Sehnsucht nach dem verheifse- nen Erlöser. Diese Sehnsucht giebt sich auch insbeson- dere kund in jenem Gottesdienste, den wir die Rorate- messe nennen, die in der Adventzeit so oft gelesen wird. 37. Das Weihnachtsfest. Nachdem uns die heilige Kirche während des Advents zu einer würdigen Vorbereitung ans die Geburt des Heilands gemahnt und angeleitet hat, siehe! da kommt endlich der er- sehnte Tag und erfüllt die Herzen der Gläubigen mit Freude und Frohlocken. Dreifach ist die Geburt des Sohnes Gottes. Die erste ist die ewige im Vater der Gottheit nach, die andere die zeitliche durch die allerseligste Jungfrau Maria der Menschheit nach, die dritte aber die geistige in jeder Seele ans Gnade durch Glauben und Liebe. Diese dreifache Ge- burt Christi sollen wir uns vergegenwärtigen in den drei heiligen Messen, welche die Kirche an diesem Tage jeden Priester lesen läßt. Zur ersten heiligen Messe laden die Glocken schon bei noch dichter Finsternis der Nacht. In ihr ertönt die frohe Botschaft des Engels: „Ich verkündige euch eine große Freude; denn heute ist euch in Davids Stadt der Heilarid geboren, welcher ist Christus der Herr!" Der Priester tritt wieder in dem heitern weißen Gewände der Unschuld vor den Altar; er- greifend ertönt der Gesang, namentlich wenn in den Räumen des Tempels wieder das „Gloria" erschallt, welches die himmlischen Heerscharen bei der Geburt des Erlösers ge- sungen. Deswegen wird auch diese erste heilige Weihnachts- messe das Engelamt genannt. Die zweite heilige Messe, welche beim Anbruch des Tages gefeiert wird, wird das

10. Der Jugendfreund - S. 215

1887 - Düsseldorf : Schwann
215 10. Die Geschichte der Zitterpappel. Wm ihr wissen, warum die Espe zittert, wenn im schwülen Sommer kein Lüftchen sich regt, und die andern Bäume des Wal- des mit dickbelaubten Zweigen ruhen und kühlende Schatten streuen? — Hört die Geschichte. In der verhängnisvollen Stunde, wo unser Herr am Kreuze hing und die Sonne den Trauerflor um sich hüllte, ging ein Za- gen durch die ganze lebende Natur. Der Mensch, erschrocken und still, erwartete mit banger Seele den Ausgang des Ungewöhn- lichen, Nieerlebten. Die Tiere des Waldes verkrochen sich und wag- ten sich nicht aus ihren sichern Höhlen. Keine Grille zirpte, keine Fliege summte, kein Vogel zwitscherte; alles war stumm, schwül, und trauernd. Nur die Blumen, die Sträucher und Bäume mur- melten nach ihrer Sprache und erzählten sich die Geschichte von der hochheiligen Zeit. Die hohen Cedern auf Libanon rauschten in dumpfem, schauerlichem Chore hoch in den Lüften, und dunkle- res Grün, fast wie die Nacht, umzog den Hain. Ach, nun ist er dahin, lispelte leise die Trauerweide von Ba- bylon — und tief herab hing sie die trauernden Zweigen in den Euphrat. Der Winzer zog durch den Weinberg und sah, wie die Rebe weinte. Und als nun die Frucht gereist und der Most ge- keltert war, nannten sie es Thränen Christi. Aber um Golgatha erhob sich ein süßer Duft. Ihn schickte die Viole der Nacht heraus zur Kühlung dem leidenden Gottessöhne, und die Iris sprach zur Schwester Cypresse: „In Trauer will ich mich kleiden, von nun an" — „und ich," erwiderte die Cypresse, „will wohnen an den Gräbern, zum Denkmal dieser Stunde." Da erhob sich ein leises Wehen durch die schwüle Dämmerung. Es war der Todesengel Astaroth, der daher zog zum Kreuze. Und als es nun von da herabstöhnte: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich ver- lassen! zitterten alle Zweige, alle Blätter und alle Blumen. Nur die Espe, ein stolzer, hoher, kalter Baum, stand ungerührt am Golgatha. Was kümmert uns, sprach sie, dein Leiden! Sind wir doch rein, wir Bäume, Blumen und Pflanzen, und haben nicht gesündigt! Aber Astaroth, der Todesengel, nahm die schwarze Schale mit des Erlösers Blute und goß sie aus an der Wurzel der stolzen Espe. Da erstarrte der unglückliche Baum. Seine Blätter senkten sich. Nimmermehr kam Ruhe wieder in seine Zweige, und wenn alles still ist, selig und ruhig, zagt und zittert sie und heißt Zitterpappel bis auf den heutigen Tag. 11. Die Eiche. Unter unsern einheimischen Waldbänmen gebührt der prächtigen Eiche die erste Stelle, denn sie vereinigt Schönheit mit Stärke
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