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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 11

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 11 — vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden. Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen. Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 144

1886 - Düsseldorf : Schwann
144 zugesichert, und diese wurde durch den Frieden zu Oliva besttigt %t der Smm-mchm der Knrs-rst an dem Kriege teil, den König Ludwig Xiv. hanpifch-ch gegen Holland unternommen hatte. Um sich seiner als eines geshr-kchen Fe.ndes zu entledigen, veranlat- der Franzvsenkiinig, da die Schweden Pltzlich in des Kurfrsten Land einfielen und daselbst hausten wie es kaum arger im dreiigjhrigen Kriege geschehen war. Als der Kurfürst der mit seinen Trnppen am Rheine stand. Nachricht davon erhielt lie er seine Brandenburger durch ein Schreiben wissen, er werde bald kommen, st- sollten nur noch eine Zeitlang standhaft ausbarren. infolge dessen thaten sich di- Bauern aus dem offenen Lande zusammen und bewaffneten sich zum Widerstand. Bald aber rckte auch der Kurfürst mit seinem Heere heran. Di- Stadt Magd-burg wnrb- besetzt, die bei Rathenowan der Havel lagernden Schweden berrumpelt, und dann stieen die Kurfrstlichen aus das Hauptheer der Schweden bei Fehrbellin. Ein heftiger Kampf begann, aber anfangs sah die Sache fr die Brandenburger be-deutlich aus. Da eilte der Kurfürst selbst noch dem Orte der Gefahr stellt-sich an die Spitze seiner Reitergeschwader. und unter ermutigendem Rums ging es gegen die feindlichen Reihen. Er selbst hielt im dichtesten Knael-ttgen. Da merkte des Kurfrsten Stallmeister, Emanuel groben, da der Schimmel, den der Kurfürst ritt, ihn den Schweden kenntlich machte und da sie ihre Schsse immer ans ihn richteten. Er fate daher den hochherzigen Entschlu sich selbst fr den Kurfrsten zu opfern. Er wute densel-bei. zu bestimmen, da er mit ihm das Pferd wechselte, und kaum war dies geschehen, als der treue Stallmeister, von einer Kugel durchbohrt, niedersank D,e Schweden aber wurden gnzlich geschlagen und aus dem Lande getrieben, und m den folgenden Jahren wurde ihnen sogar noch Bommern entrissen. ^ Unterdessen hatte der Krieg mit Frankreich seinen Fortgang genommen, bis dieses die kriegfhrenden Mchte einzeln zum Frieden zu bewegen wute, der zu Nunwegen abgeschlossen wurde. Der groe Kurfürst blieb msolge dessen der alleinige Gegner Frankreichs und mute sich im folgenden Jahre zu St. Germain en Laye ebenfalls zu einem fr ihn sehr ungnstigen Frieden bequemen, denn von dem eroberten Pommern behielt er nur einen ganz kleinen Teil. , Seitdem hat der groe Kurfürst an keinem bedeutenderen Kriege mehr teilgenommen, sondern fast seine ganze Thtigkeit darauf verwendet das Wohl seines Landes zu befrdern. Er hob Handel und Verkehr durch Anlegung von Heerstraen und Kanlen und zog, um deu Gewerbflei zu beleben und zu verbreiten, fremde, gewerbskuudige Leute aus der Schweiz und den Niederlanden in sein Land. Und da gerade zu jener Zeit durch ^udwig Xiv. die Hugenotten (Protestanten) aus Frankreich vertrieben wur-den. so gewhrte der kluge Kurfürst einer groen Anzahl von ihnen in

4. Der Jugendfreund - S. 15

1887 - Düsseldorf : Schwann
15 Also sprach sanct Vitus fest, war ein Knabe schwach und klein, als der Heiden-Kaiser droht ihm mit Flammen-Martertod. „Jesus lästern kann ich nicht, aber sterben wohl für ihn. Nehmt mein Leben, nehmt mein Blut, stürzt mich in die Flam- menglut!" Und der Kaiser hört's ergrimmt, schwingt „das Scepter zum Befehl: Henkersknechte, seid bemüht, daß das Ol im Kessel glüht. Vitus aber klaget nicht, in die heiße Muth getaucht; zu dem Himmel sieht er auf, endend seiner Qualen Lauf. Engel winken ihm herab aus des Himmels heitern Höhn. Zeigen ihm den Siegeskranz und des Heilands Strahlenglanz. Und so sei des Knaben Tod uns ein hocherbanlich Bild, daß wir ohne Furcht und Scheu unserm Heiland bleiben treu. Chr. Schmidt. 22. Muttersorge. Vor mehr als 1400 Jahren-, lebte in einer christlichen Gemeinde in Afrika eine fromme Mutter, die hieß Monika. Gott hatte ihr einen Sohn gegeben, den sie Augustinus nannte. Schon frühzeitig fiel derselbe in die Netze der Sünde; sein Herz wurde verfinstert und sein Leben verderbt. Die Mutter meinte, er würde ihre grauen Haare mit Leide hin- unter in die Grube bringen. — In ihrer Not rief sie zu Gott und brachte viel Gebet und Thränen vor ihn. Des- gleichen suchte sie auch Rat und Hilfe bei frommen Men- schen. Als der Kummer um den verlornen Sohn ihr das Herz brechen wollte, klagte sie die Not dem Bischöfe ihrer Gemeinde. Der sprach das tröstliche Wort: „Gehe nur hin und fahre fort für deinen Sohn also zu beten; es ist un- möglich, daß ein Kind so vieler Thränen sollte verloren gehen." Dem Weibe dünkten die Worte, als wären sie vom Himmel geredet. — Und über eine lange Zeit geschah, wie sie geglaubt und gebeten hatte. Augustins Seele wandte sich ab von der Lust dieser Welt und suchte Ruhe und Frieden bei Gott. Nun konnte seine Mutter mit Freuden sprechen: „Dieser mein Sohn war tot und ist wieder le- bendig geworden; er war verloren und ist wieder- gefunden." — Noch mehr: Augustinus wurde später einer der treuesten Diener der Kirche Christi. So sorgt, weint und betet eine rechte Mutter für ihr Kind, und „des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist."

5. Anabasis - S. 33

1912 - Düsseldorf : Schwann
33 ändern, er habe den Plan, eine Schlacht zu liefern, aufgegeben, so daß man am folgenden Tage mit größerer Sorglosigkeit marschierte. Am dritten Tage aber machte Kyros gar den Marsch zu Wagen und hatte nur wenige kampfbereite Mannschaft vor sich; der größte Teil seines Heeres zog ungeordnet, und die Soldaten ließen viele ihrer Waffen auf Wagen und Lasttieren sich nachführen. 8. Kapitel.1) Die Schlacht bei Kunaxa (3. September 401). Und schon war es um die Mittagszeit und der Lagerplatz nahe, wo man rasten wollte, als Patagyas, ein Perser und Vertrauter aus der Umgebung des Kyros, im schnellsten Jagen auf schwitzendem Rosse herangespi'engt kam und sogleich allen, auf die er stieß, auf persisch und griechisch zurief, der König rücke mit einem zahlreichen Heere wie zur Schlacht gerüstet heran. Da entstand nun eine gewaltige Bestürzung; denn die Griechen und alle glaubten, daß sie, noch ungeordnet, von ihm sogleich überfallen würden. Kyros sprang vom Wagen, legte den Harnisch an, stieg zu Pferde, ergriff die Wurfspieße und befahl allen ändern, sich vollständig zu bewaffnen und jeder an seinem Platze in Schlachtordnung aufzustellen. Da stellten sie sich denn mit großer Eilfertigkeit; Klearch nahm seinen Standort auf dem rechten Flügel am Euphrat, an ihn schloß sich Proxenos und an diesen x) Zum Folgenden vgl. den Plan der Schlacht. — Das Schlachtfeld war (wie gewöhnlich in der Zeit der Linearschlachten) eine Ebene, und zwar eine ,,baum- und strauchlose, von weißlichem, im Lufthauche spielendem Staube überzogene braungelbe Fläche, die man sich damals noch durch zahlreiche, teilweise sogar mit Getreideschiffen befahrene Kanäle durchschnitten und mit bereits abgeernteten Reis- und Weizenfeldern, sowie einzelnen Palmenpflanzungen bedeckt denken muß.“ (v. H. 219.) 3

6. Anabasis - S. 47

1912 - Düsseldorf : Schwann
Zweites Buch. 1. Kapitel. Am Morgennach der Schlacht erscheinen bei den Griechen Abgesandte des geflohenen Aria ios , und weiterhin fordert eine Abordnung des Königs sie auf, die Waffen zu strecken. Antwort des Klearch. Als nun die Heerführer mit Anbruch des Tages angekommen waren, wunderten sie sich, daß Kyros weder einen ändern mit dem Befehle sendete, was sie tun sollten, noch selbst erschien. Sie beschlossen daher zusammenzupacken, was sie noch besaßen, und gerüstet vorwärts zu rücken, bis sie sich mit Kyros vereinigt haben würden. Schon waren sie im Aufbruch begriffen, da kamen bei Aufgang der Sonne Prokies, der Statthalter von Teuthranien1), ein Abkömmling des Lakedaimoniers Damaratos und Glus, der Sohn des Tamos, an. Diese meldeten, daß Kyros gefallen, Ariaios aber geflohen sei und sich mit den übrigen Barbaren auf demselben Lagerplatze befinde, von wo sie tags zuvor ausgerückt wären; auch daß er sage, er wolle diesen Tag über auf sie warten, wenn sie kommen wollten, am ändern Tage aber werde er nach Ionien abziehen, woher er gekommen sei. Als die Feldherren und die übrigen Griechen dies vernommen hatten, waren sie tief betrübt. Klearch aber sprach also: ,,0 daß doch Kyros noch lebte! Da er aber gefallen ist, so meldet dem Ariaios, daß wir den König besiegt haben, x) Landschaft im südöstlichen Mysien.

7. Anabasis - S. 35

1912 - Düsseldorf : Schwann
35 streckende und andere unter den Wagensitzen dem Erdboden zugekehrte Sicheln, so daß sie alles zerschnitten, was sie erreichten. Die Absicht dabei war, daß sie in die Schlachtreihen der Griechen hineinfahren und sie zerreißen sollten. Was nun Kyros gesagt, als er die zusammenberufenen Griechen ermahnt hatte, das Geschrei der Barbaren mutig auszuhalten, darin sah man sich allerdings getäuscht; denn nicht mit Geschrei, sondern, soweit es möglich war, stillschweigend und ruhig zogen sie gleichen und langsamen Schrittes heran. Unterdessen ritt Kyros selbst mit dem Dolmetscher Pigres und drei oder vier anderen vorüber und rief dem Klearch zu, er solle das Heer gegen das Mitteltreffen der Feinde führen, weil sich dort der König befinde. ,,Haben wir dieses besiegt,“ sprach er, „so ist alles für uns getan.“ Obgleich nun aber Klearch den dichtgedrängten Heerhaufen in der Mitte sah und von Kyros hörte, daß der König außerhalb des griechischen linken Flügels stehe — denn der König war an Truppenzahl so überlegen, daß er, in der Mitte seines Heeres stehend, schon den linken Flügel des Kyros überragte — so wollte er dennoch den rechten Flügel nicht vom Flusse wegziehen, aus Furcht, von beiden Seiten her eingeschlossen zu werden, antwortete jedoch dem Kyros, er wolle schon dafür sorgen, daß alles gut gehe*). Inzwischen rückte das feindliche Heer in gleichmäßigem Schritte vor, das griechische aber, noch auf derselben Stelle bleibend, bildete seine Schlachtordnung aus den immer noch ankommenden Scharen. Kyros kam in ziemlicher Entfernung von seinem Heere heraufgeritten und betrachtete, seine Blicke nach beiden Seiten werfend, sowohl Feinde als Freunde. Als ihn vom griechischen Heere aus der Athener Xenophon erblickte, H) Inwiefern ist Klearch für den unglücklichen Ausgang der Schlacht mit verantwortlich zu machen ? 3*

8. Anabasis - S. 38

1912 - Düsseldorf : Schwann
38 des persischen Heeres stand. Auch alle übrigen Feldherren der Barbaren befehligten in der Mitte ihres Treffens stehend, in der Meinung, nicht nur den sichersten Standpunkt zu haben, wenn ihre Streitkräfte auf beiden Seiten ständen, sondern auch, wenn sie einen Befehl zu erteilen hätten, ihn dem Heere in der Hälfte der Zeit mitteilen zu können. Der König ragte nun (wie schon gesagt), obgleich er in der Mitte seines Heeres stand, über den linken Flügel des Kyros hinaus, und da niemand mit ihm und der vor ihm stehenden Schar von vorn her kämpfte, so machte er eine Schwenkung, wie zur Umzingelung des Feindes. Da ging ihm Kyros aus Furcht, er möchte dem griechischen Heere in den Rücken kommen und es schlagen, entgegen, warf sich mit seinen Sechshundert auf die vor dem Könige aufgestellten Sechstausend und schlug sie in die Flucht. Ihren Anführer Arta-gerses tötete er, wie man sagt, mit eigener Hand. Als aber die Flucht begann, zerstreuten sich die sechshundert Mann des Kyros in der Hitze der Verfolgung, und nur sehr wenige, fast nur die sogenannten Tischgenossen, blieben um ihn her zurück. Bei diesen haltend, erblickte er den König und sein ihn umgebendes Gefolge; da hielt er sich nicht länger, sondern mit den Worten: ,,Da sehe ich den Menschen!“ sprengte er auf ihn los, schleuderte den Speer nach seiner Brust und verwundete ihn durch den Panzer, wie der Arzt Ktesias berichtet, der auch die Wunde selbst geheilt zu haben versichert. Während des Wurfes aber traf ihn selbst ein anderer mit einem Wurfspieße gewaltig unter dem Auge. Wie viele bei diesem Kampfe des Kyros mit dem Könige und des beiderseitigen Gefolges von königlicher Seite blieben, meldet Ktesias, der sich bei jenem befand. Kyros selbst wurde getötet und acht seiner Bravsten lagen über ihn hingestreckt. Artapates aber, der treueste seiner Zepterträger, sprang, wie es heißt, als er den Kyros gefallen sah, vom Pferde und

9. Friedrich Wilhelm I., König von Preussen - S. 18

1912 - Düsseldorf : Schwann
18 Sache der Unterhandlung. Es ist ebenso leicht, einem klarsehenden Menschen die Notwendigkeit einer Sache durch Vernunftgründe zu beweisen, wie es sozusagen unmöglich ist, einem bornierten Kopf, der sich selbst mißtraut und der fürchtet, von anderen irregeführt zu werden, irgend etwas klar zu machen. Indessen zwang die Gewalt, die der Geist des Königs von Preußen über den des Königs von Dänemark hatte, gewissermaßen diesen Fürsten, den Sieg mit anzusehen, den sein Admiral über das schwedische Geschwader erfocht. Die beiden Könige wurden Zuschauer; dieses Kampfes, der eine Meile von der Küste entfernt stattfand; das Meer wurde dadurch für die Verbündeten frei. Die Preußen, unter dem Befehl des Generals Arnim, landeten nun auf der Insel Usedom, von wo sie die Schweden verjagten und im Sturm das Fort Peenemünde nahmen1). Nachdem dies Hindernis beseitigt war, bereitete man den Angriff auf die Verschanzung2) vor. Zum Unglück der Schweden fand sich ein preußischer Offizier, der dies schwierigste und entscheidendste Unternehmen erleichterte. Dieser Offizier hieß Gaudi3). Er erinnerte sich, daß er damals, als er seine Schulzeit auf dem Gymnasium von Stralsund verlebte, häufig in einem Meeresarm nahe an der Verschanzung gebadet hatte, der weder tief noch sumpfig war. Zur größeren Sicherheit untersuchte er ihn bei Nacht und fand, daß man dort hindurchwaten, die Verschanzung von links umgehen und den Feind in der Flanke und im Rücken angreifen könne. Dieser Plan wurde glücklich ausgeführt: man griff die Schweden nachts an; während eine Abteilung geradeswegs x) Es war ein überaus blutiger Kampf (am 22. August), bei dem von 32 Offizieren 26 fielen oder verwundet wurden. 2) Die S. 17 genannt war. 3) Friedrich irrt sich, es war der Oberstleutnant- v. Koppen, der als schwedischer Kadett früher in Stralsund gewesen war.

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für die Elementarschule - S. 73

1874 - Köln [u.a.] : Schwann
die Kurfürsten von Brandenburg das Herzogthum Preußen von Polen als Lehn. Der unruhige, gewaltthätige und ländergierige König Ludwig Xi V. von Frankreich war mit dem Gebiete, das Frankreich im westfälischen Frieden von Deutschland erhalten hatte, nicht zufrieden. Er nahm ohne Umstände und ohne Veranlassung zehn Reichsstädte im Elsaß weg, verwüstete die Gebiete von Trier und Mainz, verübte die empörendsten Grausamkeiten in der Pfalz und bedrohte selbst das Innere Deutschlands. Die deutschen Fürsten waren fast alle nur auf ihr eigenes Interesse bedacht und gleichgültig gegen das Wohl des Reiches. Der große Kurfürst von Brandenburg machte eine rühmliche Ausnahme. Er rüstete ein Heer, vereinigte dasselbe mit den kaiserlichen Truppen und stellte sich am Oberrhein den Franzosen entgegen. Um den thatkräftigen Kurfürsten zum Rückzüge zu nöthigen, veranlaßte Ludwig Xiv. die Schweden, in Brandenburg einzufallen. Die Bauern hatten durch die Schweden harte Bedrückungen zu erleiden; die Dörfer wurden geplündert, die Saaten verwüstet, die Einwohner gequält. Da rotteten sich die Bauern zusammen, ordneten sich in Schaaren und schrieben auf ihre Fahnen: „Wir find Bauern von geringem Gut Und dienen unserm Fürsten mit Leib und Blut." Mit blutendem Herzen vernahm der Kurfürst am Rheine die Bedrängnisse seiner Unterthanen und eilte zur Hülse herbei. Unversehens kam er mit 5000 Rettern, 1000 Mann Fußvolk und 13 Geschützen in die Nähe der Stadt Rathenow, die von den Schweden besetzt war. Die schwedischen Offiziere saßen eben bei * einem Gastmahle und thaten sich gütlich. Derfflinger, des Kurfürsten erster General, ritt an die Zugbrücke, gab sich für einen schwedischen Offizier aus, und rief der Schildwache in schwedischer Sprache zu: „Die Zugbrücke herab! Die Brandenburger verfolgen uns." . Man ließ die Zugbrücke nieder. Derfflinger sprengte mit feinen Begleitern hinüber, die brandenburgischen Reiter folgten nach, und in kurzer Zeit waren die Schweden in der Stad4 zu Gefangenen gemacht. Darauf ging es nach Fehrbellin, wo die Schweden eine feste Stellung genommen hatten. Obgleich das brandenburgische Fußvolk noch zurück war und die Schweden der kurfürstlichen Armee bedeutend an Zahl überlegen waren, so wurde doch sogleich angegriffen. Der Kurfürst besetzte einen Hügcl mit seinem Geschütz, das bald große Verheerungen unter den Schweden anrichtete. Dreimal versuchten es die Schweden, diesen Hügel mit Sturm zu nehmen, aber sie wurden auch dreimal zurückgeschlagen. Ein brandenburgischer Anführer fiel, und die Verwirrung, dre dadurch entstand, drohte unheilbringend zu werden. Da ritt der Kurfürst herbei, stellte sich an die Spitze und rief den Soldaten
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