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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 11

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 11 — vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden. Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen. Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

4. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 7

1885 - Düsseldorf : Schwann
— 7 — 4. Der H. Aonifatius. *) Der H. Bonisatins heißt auch Apostel der Deutschen, well er die Deutschen zum Christentums bekehrte. Er ist um 680 zu Kirton in England geboren. In der Tause empfing erden Namen Winsried. Später wurde er vom Papste Bonifatius genannt. Bon Jugend aus zeigte er bei einem ausgezeichneten Talente einen großen Fleiß. Sein Vater schickte ihn deshalb in eine Klosterschule. Andere Schulen gab es damals noch nicht. Die Mönche unterrichteten die Schüler im Lesen, Schreiben, in der Religion und in der lateinischen Sprache. Auch Feldarbeit und Gartenbau betrieb man in den Klöstern mit großem Fleiße. Dabei waren die Mönche rastlos beschäftigt mit Biicher-schreiben. Zwischen Beten und Arbeiten war ihre Zeit geteilt. Dieses fromme und geordnete Klosterleben gefiel dem jungen Winfried sehr gut, so daß er sich entschloß, auch Mönch zu werden. In der Schule zeichnete er sich vor allen andern durch Fleiß und Frömmigkeit aus. Als er 30 Jahre alt war, wurde er zum Priester geweiht. Da faßte er den Entschluß, die Heiden in Deutschland zum Christentume zu bekehren. Lange und inbrünstig betete er zu Gott um Hülse und Beistand in seinem Borhaben. Als er von seinen Vorgesehen die Erlaubnis dazu hatte, kam er im Jahre 715 nach Friesland. Aber überall wurde er mit Spott und Roheit abgewiesen. In Sturm und Regen mußte er draußen im sreien Felde übernachten. Tiesbetrübt kehrte er ins Kloster zurück. Doch er gab seinen Plan nicht aus. Zunächst begab er sich wieder nach Friesland, um den H. Willibrord zu unterstützen. Nachdem er sich hier drei Jahre lang zum Missionare ausgebildet hatte, kam er nach Hessen. Hier sand er Ausnahme. Bald hatte er mehrere Vornehme für seine Lehre gewonnen, und die Zahl der Gläubigen wuchs mit jedem Tage. Er stiftete eine christliche Gemeinde und spendete säst täglich das Sakrament der H. Tause. *) Über die Schreibung des 9iemcn§ vergleiche: „Historisch-politische Blnner von Edmund Jörg und Franz Binder." Jahrg. 1882. S. 15,9-Fernei: „A. Richter: praktischer Schulmann." 23. Band. 1. Heft 1884.

5. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 11

1885 - Düsseldorf : Schwann
— 11 Männer tut seinen Hof nach Aachen kommen und empfing auch als Kaiser noch Unterricht von ihnen. Wenn er des Nachts aus dem Schlafe aufwachte, so nahm er nicht selten Buch und Tafel zur Hand und übte sich im Schreiben. Dabei war er so fleißig, daß er später selbst ein gelehrter Mann ward. Au seinem Hofe in Aachen gründete er eine Schule für die Kinder seiner Beamten. Eines Tages besuchte er dieselbe und hörte dem Unterrichte zu. Xa bemerkte er, daß die armen Kinder fleißig lernten, die reichen dagegen nicht. Er lobte und belohnte die Fleißigen, aber den Faulen drohte er und sprach: „Wenn ihr nicht so fleißig werdet, wie die andern, so werde ich euch bestrafen." In vielen Ortschaften wurden Volksschulen errichtet. Auch höhere Schulen gründete er und ließ Priester, Künstler und Handwerker ausbilden. In diesen Schulen wurden Bücher geschrieben, welche noch heute in Aachen, Wien, Rom und Paris ausbewahrt werden. Xie deutschen Männer sollten nicht mehr wie früher aus der Bärenhaut liegen. Karl befahl ihnen, das Feld zu bebauen. Er selbst war ein tüchtiger Landwirt; er legte Meierhöfe an und ließ sie bebauen. So entstanden nach und nach Dörfer, Flecken und Städte. Straßen wurden angelegt und Brücken gebaut, und Deutschland wurde immer schöner. Da bekamen die Deutschen Luft,zur Arbeit und Liebe zu ihrer Heimat; denn Karls mächtige Hand hals überall und beschützte alle. 4. Karls Familienleben. Sein Tod. In Friedenszeiten lebte Karl meistens in Aachen bei seiner Familie. Er trug dann ganz einfache Kleider, welche seine Gemahlin und feine Töchter selbst gesponnen, gewebt oder gestrickt hatten. Seine Söhne und Töchter ließ er vorsichtig und gut erziehen. Nach dem Unterrichte mußten die Sohne schwimmen und sich mit den Waffen üben. Die Tochter aber mußten bei der Mutter (Hildegarde) spinnen, weben, stricken und nahen. Jeden Morgen erschienen die Diener, und Karl gab ihnen Besehle für den Tag. Nach dem Mittagesten schlief er einige Stunden, weil er nachts nicht gut schlafen konnte. Im Jahre 813 wurde er wiederholt schwer krank. Seine Sohne waren alle gestorben bis aus Ludwig. Er ließ diesen und die Fürsten des Reiches zu

6. Leben Karls des Großen - S. 47

1911 - Düsseldorf : Schwann
47 Karlmann starb am 4. Dezember 771. Bedeutung: Da ein Erbrecht der unmündigen Söhne Karlmanns nicht anerkannt wird, ist die Reichseinheit wiederum gerettet. Wann vorher? Die Gemahlin Karlmanns, Gerberga geheißen, erblickte offenbar in dem Ausschluß ihrer Söhne vom Throne eine schwere Verletzung ihrer Rechte. Das war der Grund, weshalb sie sich an ihren Vater Desiderius wandte. 774 mußte sie sich in Verona mit ihren Söhnen ergeben (vgl. S. 48 fl.). Zu Kapitel 4. Geburtstag ist wahrscheinlich der 2. April. Sein Geburtsjahr schwankt zwischen 742 und 747. Die Angabe Einhards, der ihn 814 im 72. Jahre sterben läßt, spricht für 742. Da Pippin, dem Beispiele der Merowinger folgend, meist in den Pfalzen des romanischen Neustriens Hof hielt, konnte es nicht ausbleiben, daß auch Frankreich neben Belgien und Deutschland (Rheingegend, Hessen und Bayern, besonders Aachen, Lütticher Gegend und Ingelheim) den Geburtsort Karls für sich beansprucht. Der Plan, den Einhard seinem Lebensbilde Karls zugrunde legen will, ist im allgemeinen gewahrt. Wie ordnen sich die einzelnen Kapitel (vgl. Einleitung S. Xi) in diesen Plan ein? Welchen Anhaltspunkt gewährt Kapitel 15 und der Anfang \ on Kapitel 18 für die auf Einhard zurückgehende Anlage ? Im einzelnen ist der nach allgemeinen Begriffen angelegte Plan folgender: i. Vorfahren. 2. Jugend. 3. Kriege. 4. Verwaltung. 5. Häusliches Leben und Gewohnheiten, a) Verhältnis zu den Frauen, b) \ erhältnis zu den Kindern. c) Verhältnis zu den Gästen, d) Körperliche Gestalt und Gewohnheiten. 6. Wissenschaftliche Bestrebungen. 7. Verhältnis zur Religion. 8. Bestimmungen über die Nachfolge. 9. Tod

7. Leben Karls des Großen - S. 74

1911 - Düsseldorf : Schwann
74 selben Weise teilen, wie es 768 geteilt worden war. Von einer Oberhoheit des Ältesten, von der Kaiserwürde, war damals [nicht die frede. Erst als er seine zwei älteren Söhne verloren und 812 die Anerkennung seiner Kaiserwürde vom byzantinischen Hofe erwirkt hatte, zog er die Folgerung des Kaisertums, indem er 813, sachlich und förmlich byzantinisches Vorbild nachahmend, Ludwig zum t Mitkaiser krönte und zum ^Nachfolger im Reiche bestimmte, während Pippins Sohn Bernhard Italien als Unterkönigtum erhielt, wie es sein Vater besessen hatte.“ (Brunner, Deutsche Rechtsgeschichte Ii. 27fl.) Regierungszeit. Vgl. Kapitel 15, 27, 31. Sie erstreckt sich vom 9. Oktober 768, dem Tage der Thronerhebung, bis zum 14. Januar 814, umfaßt also 45 Jahre, 3 Monate. 5 Tage. Wie lechnet Einhard ? Anfangs- und Endjahr nimmt er je als ein Regierungsjahr an, so daß das erste Regierungsjahr vom 9. Oktober 768 bis zum 25. Dezember 769 (Jahresanfang auch der kaiserlichen Kanzlei!), das letzte vom 25. Dezember 814 bis zum r4. Januar 814 gerechnetwird. Aufgabe: 1. Jahresanfänge bei den Römern und im Mittelalter. 2. Wie erklärt sich der noch heute abweichende russische Jahresanfang? Zu Kapitel 31. Ort der Beisetzung. Pippin und Bertrada, die Eltern Karls, waren in St. Denis, der Begräbnisstätte auch der Merowinger, bestattet worden. Wenige Monate nach des Vaters Tode (24. September 768) hatte sich der Sohn an seines Vaters Seite das Grab bestellt (13. Januar 769). Hatte man diese ^Weisung Karls vergessen? Oder hatte Karl selbst diesen Wunsch rückgängig gemacht? Jedenfalls ließ er seine geliebte Hildegard im Arnulfskloster zu Metz beisetzen, wo auch Ludwigs des Frommen Überreste ruhen. Vielleicht hatte Karl 783 vor, Metz zur Grabstätte seines Hauses zu machen (vgl. zu Kapitel 22, Absatz 3). Erinnern wir uns aber der Tatsache (vgl. zu Kapitel 17), daß die Pfalzkirche in Aachen, deren Bau 794

8. Leben Karls des Großen - S. 6

1911 - Düsseldorf : Schwann
6 wäre ein törichtes Unterfangen, da weder Urkunden vorliegen, noch jemand mehr am T.eben ist, der Auskunft geben könnte. Ich übergehe daher die Zeit, über die wir nichts wissen können, und setze gleich mit der Schilderung seiner Taten und Lebensgewohnheiten ein, denen ich einen Bericht über die sonstigen Lebensziele des Herrschers anschließe. Meiner Beschreibung nun gedenke ich folgenden Plan zugrunde zu legen. Zuerst bringe ich seine Taten im Frieden und Krieg zur Darstellung, gehe dann zu seiner Lebensweise und seinen wissenschaftlichen Bestrebungen über und berichte zuletzt über seine Staatsverwaltung und sein Ende. Mein Bestreben wird es sein, nichts zu übergehen, was aus inneren oder äußeren Gründen der Nachwelt überliefert zu werden verdient. 5. Kapitel. Das erste kriegerische Unternehmen war gegen Aquitanien gerichtet. Es war strenggenommen nur die Fortsetzung des nicht zum Abschluß gebrachten Unternehmens seines Vaters. Schnelle Niederwerfung des Gegners schien ihm auch aus dem Grunde wahrscheinlich, weil er an seinem damals noch lebenden Bruder, den er um Hilfe anging, einen Bundesgenossen zu haben glaubte. Aber trotz der Zusage unterstützte ihn der Bruder nicht. Gleichwohl setzte er den einmal unternommenen Krieg mit Aufwand aller Kraft fort, entschlossen, nicht eher von seinem Kriegsplane abzustehen oder den Kampf einzustellen, bis er die gestellte Aufgabe, welche große Ausdauer erheischte, glücklich gelöst habe. So nötigte er denn auch H u n o 1 d , der nach dem Tode seines Sohnes Waifar als Herzog von Aquitanien wieder Besitz ergriffen hatte und im Begriffe stand, den so gut wie beendeten Krieg wieder aufzunehmen, zum

9. Leben Karls des Großen - S. 64

1911 - Düsseldorf : Schwann
64 Zu Kapitel 19. Wissenszweige. Zusammengefaßt in Trivium (untere Stufe, daher das Wort trivial): Grammatik, Rhetorik, Dialektik und Quadrivium (obere Stufe): Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik. „Die Weise der Regierung Karls und die für sie erforderliche Übung im Schreibwerk machten wünschenswert, auch das Laien t u m zum Lernen heranzuziehen. Daher war die von ihm errichtete Hofschule in Aachen zugleich für die Kinder der Vornehmen bestimmt. Der Plan, allgemeine Volksschulen zu errichten, ist ihm jedoch nur irrtümlich zugeschrieben worden. Wohl aber entstanden Kloster-und Domschulen.“ (Lindner, Weltgeschichte I. 345.) Tod seiner Kinder. Vgl. zu Kapitel 18. ,,Ein Gedicht Karls des Großen entdeckte Kardinal Rampolla in einem Kodex der Vatikanischen Bibliothek; es umfaßt 44 Verse in lateinischer Sprache. Der Kaiser gibt darin seinen väterlichen Gefühlen beim Tode eines seiner Kinder Ausdruck. In einem Bande Anecdota, der bereits druckfertig vorliegt, will Rampolla das Gedicht der Öffentlichkeit übergeben.“ (Herold, Juni 1910 S. 37.) Papst Hadrian starb am 23. Dezember 795. ,,Karl ließ für den \ erstorbenen im ganzen Reiche beten, ersuchte die angelsächsische Geistlichkeit um das Gleiche und ließ von Alkuin eine Grabschrift dichten, die mit Goldbuchstaben auf einer schwarzen Marmorplatte geschrieben und in die Peterskirche, wo Hadrian am 26. Dezember war bestattet worden, gebracht ward." (Dahn, Iii. 1046.) Zu Kapitel 20. Pippin der Höckrige (vgl. zu Kapitel 18) verschwor sich 792 in Regensburg gegen den Vater. Im Kloster Prüm (nördlich von Trier) lebte er noch 20 Jahre; er starb 811. Aufgabe: 1. Welcher Kaiser fand in Prüm seine Grabstätte? 2. Bedeutung Prüms für das Karolingerhaus? Der frühere Anschlag gegen Karl ging 786 vom thüringischen Grafen Hardrat aus. Im Bunde mit

10. Leben Karls des Großen - S. 73

1911 - Düsseldorf : Schwann
der lateinischen als Schriftsprache ebenbürtig zu machen; wenigstens deutet darauf hin, daß er eine fränkische Grammatik abfassen lassen wollte. Karl fühlte sich überhaupt als echter Franke; mit seltenen Ausnahmen trug er die heimische Tracht und nahm nur auf austrasischem Boden langem Aufenthalt. Den Monaten und Winden gab er germanische Namen. Auch jene Sammlung der Heldenlieder hätte er kaum veranstalten lassen, wenn er sich nicht seines germanischen Ursprungs bewußt gewesen wäre. Durch die Schuld seines Sohnes Ludwig ging leider dieser kostbare Schatz verloren. Für religiöse Zwecke wurden einige Übersetzungen gemacht, aber sämtliche Gesetze Karls sind lateinisch verfaßt, und die Gelehrten an seinem Hofe dichteten, soviel wir wissen, gleichfalls nur in dieser Sprache. Es ließ sich nicht alles auf einmal erreichen.“ (Lindner, Weltgeschichte I. 345.) ,,Karl war also der erste Reiniger germanischer Sprache von entbehrlichen Fremdwörtern." (Da hn, Urgeschichte der germ. u. rom. Völker. Iii. 1172.) Aufgabe; 1. Bedeutung der lateinischen und deutschen Monatsnamen. 2. Stelle nach den Angaben Einhards eine Windrose her! 3. Andere auf Sprachreinigung zielende Bestrebungen bis zur Begründung des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins im Jahre 1885. Zu Kapitel 30. Ludwig Mitkaiser. ,,Die Erneuerung des abendländischen Kaisertums führte zu Folgerungen, mit denen sich der hergebrachte Teilungsgrundsatz nicht vertrug; denn die Einheitsmonarchie, wie sie das Kaisertum darstellen sollte, verlangte die Einzelnachfolge. Karl der Große hatte aber, solange er mehrere Söhne besaß, nicht die Absicht, mit dem Teilungsgrundsatze zu brechen. Er verfügte 806 Teilung zwar zu ungleichen Teilen, aber zu gleichem Rechte, indem er seinem ältesten Sohne Karl den größten Anteil zuwies. Falls dieser stürbe, sollten seine zwei jüngeren Söhne, Pippin und Ludwig, das Reich in der-
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