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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 11

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 11 — vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden. Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen. Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben

2. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 12

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 12 — sich schmucke Kirchlein, deren Glocken die Gläubigen zum Gottesdienste riefen. Auch die Pfarre Bilk wurde von ©uitbcrt gegründet und die an der Martinstraße gelegene alte Pfarrkirche von ihm eingeweiht. Die neuen Christen ließen von Raub und Blutvergießen ab. Sie lebten einträchtig mit ihren Nachbarn zusammen, rodeten die dichten Wälder ans und schufen fruchtbare Ackerfelder, Wiesen und Gärten. Das Land erhielt dadurch ein freundlicheres und milderes Ansehen. Rings um die Kirchen herum entstanden Ansiedelungen, aus denen Dörfer und Städte hervorwuchsen. Der heilige Suitbertus aber, der mit Recht der Apostel des Bergischen Landes genannt wird, lebt bei den Beivohnern dieses Landes in gesegnetem Andenken. Seine Gebeine ruhen in einem kostbaren, reichvergoldeten Schreine, der in dem Münster, das er ans jener Insel gebaut hat, aufbewahrt wird. Diese Insel wurde nach ihm Suitbertuswörth, d. H. Suitbertusinsel genannt. Der bekannteste Genosse Suitberts ist der heilige Willtzikus. Seine Reliquien werden neben dem Leibe des heiligen Apollinaris, des Schutzpatrons Düsseldorfs, im Hochaltar der Lambertus-kirche aufbewahrt. Kaiserswerth. Friedrich Barbarossa errichtete auf den Fundamenten der Pipinschen Königsburg einen neuen Palast, Kaiserpfalz genannt. Sie war ein Lieblingssitz der Hohenstaufen und gab Stadt und Insel den Rinnen K aisers werth. Die herrliche Kaiserpfalz, die im Jahre 1702 bei der Belagerung der Stadt in eine Ruine verivandelt wurde, hatte in der kriegerischen Zeit des Mittelalters manchen Angriff zu bestehen. Bei einem solchen Kampfe ließ Gras Adolf von Berg, ein Ahtte jenes Adolf, der Düsseldorf zur Stadt erhoben hat, den rechten Rheinarin durch einen Damm abschneiden. Seitdem liegt Kaiserswerth nicht mehr ans einer Insel. Eine fromme Sage erzählt jedoch, der Rhein habe seinen Laus deswegen geändert, weil Suitbert im Tode nicht von dein Lande getrennt sein sollte, dem er das Heil gebracht hatte. Die Stadt Elberfeld fetzte dein bergifchen Apostel auf der Hardt im Jahre 1818 ein steinernes Denkmal. Gerresheim. Durch Suitbertus war auch eine der reichsten und angesehensten fränkischen Edelfamilien dem christlichen Glanben zugeführt worden. Ihr entstammt der Ritter Gerrich oder Gcrrikns, der im 9. Jahrhundert lebte. Dieser Ritter besaß einen Herrenhos, in dessen Nähe bald Häuser und Straßen entstauben, woraus sich im Lause der Zeit Gcrrichshcim, das jetzige Gerresheim, entwickelte, das int 14. Jahrhundert zur Stadt erhoben wurde. Gerrikus gründete hier ein adeliges Damenstist, dein er seine sämtlichen Güter schenkte. Die erste Äbtissin war seine Tochter Regenbierga. Töchter aus adeligen Familien des Bergischen Landes

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

4. Geschichtsbüchlein für Volksschüler - S. 9

1877 - Düsseldorf : Schwann
— 9 — thum. Aber eifrige Glaubemolmten, die meist aus Britannien und Irland kamen, predigten auch dort die Lehre Christi, gründeten Kirchen und Klöster. Bald entstanden überall christliche Gemeinden. In Baiern predigten der H. Emmeran und der H. Rupert, bei den Friesen der Engländer Willibrord, in Westfalen Ludger, int Bergischen (Emittiert, in der Schweiz der H. Gallus. Der große Bekehrer Norddeutschlands war der Engländer Winfried mit dem Beinamen Bonisa cius. Er kam um das Jahr 716 nach Deutschland und predigte besonders bei den Friesen, Hessen^ Thüringern und Bettern. Die Bisthümer Salzburg, Freisingen, Regensburg, Passau, Würzburg, Erfurt und Eichstädt wurden von ihm gegründet. Der Papst ernannte ihn zum Erzbischof über ganz Deutsch* land, und er nahm zu Mainz seinen Sitz. Auf seiner letzten Misiionsreise zu den Friesen, 755, wurde er bei Dokkum mit 52 Gefährten von den Heiden erschlagen. Seine Gebeine ruhen im Kloster zu Fulda. 8. Karl der Große (768—814). Pipin dem Kleinen folgten in der Regierung des Frankenreiches sein Sohn Karl der Große. Dieser unterwarf nach einem dreißigjährigen Kampfe die Sachsen und ließ sie zum Christenthum bekehren. Er zerstörte das Longobardenreich in Italien und unterwarf Spanien bis an den Ebro. Nachdem er auch die Avaren, Slaven und Dänen bezwungen, erstreckte sich sein Reich von der Tiber bis an die Elbe und Eider, und vom Ebro bis zur Raab in Ungarn. Ant Weihnachts-Jahres 800 fand die Krönung Karls zum römischen Kaiser in der Peterskirche zu Rom statt. In seinem großen Reiche herrschte Karl mit Kraft und Weisheit. Er sorgte für Ackerbau und Handel, ließ überall Schulen und Kirchen er* bauen und gründete mehrere Bisthümer. Eifrig sorgte er für die Verherrlichung des Gottesdienstes und beschenkte Klöster und Kirchen reichlich. Karl wohnte meist zu Aachen, wo er eine Burg und einen schönen Dom erbaute. Dort starb er auch als 72-jähriger Greis und wurde im Dome begraben. Karls Nachfolger war sein Sohn Ludwig der Fromme (814—840). Dessen Söhne theilten im Jahre 843 zu Verdun das Frankenreich in drei Theile: Frankreich,

5. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 7

1885 - Düsseldorf : Schwann
— 7 — 4. Der H. Aonifatius. *) Der H. Bonisatins heißt auch Apostel der Deutschen, well er die Deutschen zum Christentums bekehrte. Er ist um 680 zu Kirton in England geboren. In der Tause empfing erden Namen Winsried. Später wurde er vom Papste Bonifatius genannt. Bon Jugend aus zeigte er bei einem ausgezeichneten Talente einen großen Fleiß. Sein Vater schickte ihn deshalb in eine Klosterschule. Andere Schulen gab es damals noch nicht. Die Mönche unterrichteten die Schüler im Lesen, Schreiben, in der Religion und in der lateinischen Sprache. Auch Feldarbeit und Gartenbau betrieb man in den Klöstern mit großem Fleiße. Dabei waren die Mönche rastlos beschäftigt mit Biicher-schreiben. Zwischen Beten und Arbeiten war ihre Zeit geteilt. Dieses fromme und geordnete Klosterleben gefiel dem jungen Winfried sehr gut, so daß er sich entschloß, auch Mönch zu werden. In der Schule zeichnete er sich vor allen andern durch Fleiß und Frömmigkeit aus. Als er 30 Jahre alt war, wurde er zum Priester geweiht. Da faßte er den Entschluß, die Heiden in Deutschland zum Christentume zu bekehren. Lange und inbrünstig betete er zu Gott um Hülse und Beistand in seinem Borhaben. Als er von seinen Vorgesehen die Erlaubnis dazu hatte, kam er im Jahre 715 nach Friesland. Aber überall wurde er mit Spott und Roheit abgewiesen. In Sturm und Regen mußte er draußen im sreien Felde übernachten. Tiesbetrübt kehrte er ins Kloster zurück. Doch er gab seinen Plan nicht aus. Zunächst begab er sich wieder nach Friesland, um den H. Willibrord zu unterstützen. Nachdem er sich hier drei Jahre lang zum Missionare ausgebildet hatte, kam er nach Hessen. Hier sand er Ausnahme. Bald hatte er mehrere Vornehme für seine Lehre gewonnen, und die Zahl der Gläubigen wuchs mit jedem Tage. Er stiftete eine christliche Gemeinde und spendete säst täglich das Sakrament der H. Tause. *) Über die Schreibung des 9iemcn§ vergleiche: „Historisch-politische Blnner von Edmund Jörg und Franz Binder." Jahrg. 1882. S. 15,9-Fernei: „A. Richter: praktischer Schulmann." 23. Band. 1. Heft 1884.

6. Leben Karls des Großen - S. V

1911 - Düsseldorf : Schwann
Einleitung. Einhards Leben1) und schriftstellerische inhards Geburt fällt in die ersten Regierungsjahre des Herrschers, zu dem er persönlich und schriftstellerisch in die engste Beziehung treten sollte. Ob Kar] bereits Alleinherrscher im Frankenreiche war, als Einhard geboren wurde, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, jedenfalls wird sein Geburtsjahr recht nahe an das Jahr 770 herangerückt werden dürfen. Als Geburtsort gibt Walafrid den Maingau an. Einhard wurde, so erzählt er, in Ostfranken in dem Gau, der Maingau heißt, geboren und erhielt im Kloster Fulda unter dem Schutzpatronate des hl. Märtyrers Bonifazius seine erste Erziehung. Von hier wurde er mehr wegen seiner geistigen Fähigkeiten, die schon damals seine spätere hervorragende ') Weil wir Eberhard , Reinhard, Bernhard, Richard schreiben, gebührt der Schreibweise Einhard der Vorzug vor Einhart. Der Name ist eine Zusammenziehung aus Agin-hard (agin ist Weiterbildung von ag = Ecke, Schneide, Schwert), woraus Eginhard, dann Einhard wurde 2) Als Quellen kommen in Betracht: die Vorrede Wala-fnds (vgl. S. Xiii) zur Lebensbeschreibung Karls, das eigne \orwort des \ erfassers, Briefe Einhards, Briefe von Lupus, dem Lehrer Einhards, und von Lullus, dem Nachfolger des hl. Bonifazius, außerdem eine Reihe von Versen und Gedichten auf Einhard von Mitgliedern der Akademie Karls des Großen. Tätigkeit. I. Einhards Leben2).

7. Leben Karls des Großen - S. XV

1911 - Düsseldorf : Schwann
Xv falls dürfen wir voraussetzen, daß bald nach des Kaisers Tode der Entschluß in ihm gereift ist, dem großen Zeitgenossen, seinem Freunde und Wohltäter, ein Denkmal zu setzen. Zum Abschluß gebracht ward die Schrift vor dem Jahre 821, da sie in diesem Jahre unter den Büchern des Klosters Reichenau erwähnt wird. Doch scheint der \ erfasser im Jahre 817 noch an der Arbeit gewesen zu sein, da er im Vorwort (vgl. S. Xii Anm. 1) die Reichsteilung vorauszusetzen und in Kap. 17 den Normanneneinfall dieses Jahres im Auge gehabt zu haben scheint. So sind wir wohl berechtigt, als Zeit der Abfassung 817—820 anzunehmen.

8. Der Jugendfreund - S. 379

1887 - Düsseldorf : Schwann
379 männlicher Gestalt und edler Haltung zur Rechten des Königs; er erteilt in dessen Namen die nötigen Befehle, schlichtet die Streitigkeiten, loht, tadelt oder droht, und die Ehrerbietigkeit und Unterwürfigkeit, mit welchen seine Worte von allen Anwesenden aufgenommen werden, zeigen uns deutlich, dass die Nach- kommen Chlodwigs einem raschen Untergange entgegen gehen, und die Krone auf das Haupt der Major domus kom- men werde. Lesebuch Elsass-Lothringen. 10. Herzog Mich und die h. Odilia. Um das Jahr 650 lebte auf seinem Schlosse zu Eh uh e im (Niederehnheim) ein Verwandter des Königs Childerich Ii., Namens Attich, als Herzog über das Elsaß. Seine Gemahlin Bereswinde war eine burgundische Fürstentochter. Die Ehe war lange kinderlos. Als nun statt eines Sohnes, welchen Attich sich gewünscht hatte, eine blinde Tochter, Odilia, geboren wurde, ergrimmte der Vater und verstieß das Kind. Es wurde in Bur- gund in dem Kloster Palma auferzogen. Später erlangte die fromme und wohlthätige Odilia das Augenlicht; allein ihr rauher Vater wollte sie noch immer nicht sehen. Da nahm eines Tages ihr jüngerer Bruder Hugo es über sich, sie nach dem Schlosse Hohenburg zu bringen. Hierüber wurde Attich so zornig, daß er seinen Wurfspieß nach Hugo warf und ihn tötete. Von tiefer Reue ergriffen versöhnte sich der Vater mit seiner Tochter und machte der Kirche viele Schenkungen. Odilia weihte sich ganz dem Dienste Gottes. Herzog Attich gründete das Kloster Ebers- heimmüuster (667) und trat sein Schloß Hohenburg der Odilia ab. Hier errichtete diese im Jahre 680 ein Stift von adeligen Chorfräulein, dessen Vorsteherin sie wurde. Attich baute sich ein Wohnhaus in der Nähe und brachte daselbst seine letzten Lebens- jahre zu; er liegt mit seiner Gemahlin Bereswinde auf Hohen- burg begraben. Odilia gründete später um das Jahr 700 noch die beiden Klöster von Niedermünster und Truttenhausen. Sie starb im Jahre 720, wurde nach ihrem Tode heilig gespro- chen und ist die Schutzpatronin des Elsaß. Attichs Sohn Adalbert, Herzog von Elsaß, gründete im Jahre 720 das Frauenkloster St. Stephan zu Straßburg, über welches er seine Schwester Attala als Abtissin setzte. Ratgeber. 11. Die Völkerwanderung. (375—568.) Um das Jahr 375 n. Chr. kam von Morgen her ein wildes Volk, die Hunnen, Leute mit schwarzem, struppigem Haar, schmutziger Gesichtsfarbe, schiefen Augen, breitschultrig und klein

9. Der Jugendfreund - S. 15

1887 - Düsseldorf : Schwann
15 Also sprach sanct Vitus fest, war ein Knabe schwach und klein, als der Heiden-Kaiser droht ihm mit Flammen-Martertod. „Jesus lästern kann ich nicht, aber sterben wohl für ihn. Nehmt mein Leben, nehmt mein Blut, stürzt mich in die Flam- menglut!" Und der Kaiser hört's ergrimmt, schwingt „das Scepter zum Befehl: Henkersknechte, seid bemüht, daß das Ol im Kessel glüht. Vitus aber klaget nicht, in die heiße Muth getaucht; zu dem Himmel sieht er auf, endend seiner Qualen Lauf. Engel winken ihm herab aus des Himmels heitern Höhn. Zeigen ihm den Siegeskranz und des Heilands Strahlenglanz. Und so sei des Knaben Tod uns ein hocherbanlich Bild, daß wir ohne Furcht und Scheu unserm Heiland bleiben treu. Chr. Schmidt. 22. Muttersorge. Vor mehr als 1400 Jahren-, lebte in einer christlichen Gemeinde in Afrika eine fromme Mutter, die hieß Monika. Gott hatte ihr einen Sohn gegeben, den sie Augustinus nannte. Schon frühzeitig fiel derselbe in die Netze der Sünde; sein Herz wurde verfinstert und sein Leben verderbt. Die Mutter meinte, er würde ihre grauen Haare mit Leide hin- unter in die Grube bringen. — In ihrer Not rief sie zu Gott und brachte viel Gebet und Thränen vor ihn. Des- gleichen suchte sie auch Rat und Hilfe bei frommen Men- schen. Als der Kummer um den verlornen Sohn ihr das Herz brechen wollte, klagte sie die Not dem Bischöfe ihrer Gemeinde. Der sprach das tröstliche Wort: „Gehe nur hin und fahre fort für deinen Sohn also zu beten; es ist un- möglich, daß ein Kind so vieler Thränen sollte verloren gehen." Dem Weibe dünkten die Worte, als wären sie vom Himmel geredet. — Und über eine lange Zeit geschah, wie sie geglaubt und gebeten hatte. Augustins Seele wandte sich ab von der Lust dieser Welt und suchte Ruhe und Frieden bei Gott. Nun konnte seine Mutter mit Freuden sprechen: „Dieser mein Sohn war tot und ist wieder le- bendig geworden; er war verloren und ist wieder- gefunden." — Noch mehr: Augustinus wurde später einer der treuesten Diener der Kirche Christi. So sorgt, weint und betet eine rechte Mutter für ihr Kind, und „des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist."

10. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterrichte zunächst in deutschen Taubstummen-Anstalten - S. 10

1882 - Düsseldorf : Schwann
— 10 — wig einst einen heißen Kampf mit den Alemannen bor Zülpich zu bestehen. Mitten im Gewühl der Schlacht rief er mit lauter Stimme zum Himmel: „Gott der Christen! wenn du mir den Sieg verleihst, so will ich an dich glauben und mich taufen lasten." Er blieb Sieger und ließ sich daun durch den Bischof von Rheims unterrichten und taufen. Seine Nachfolger waren nicht so kräftige und tüchtige Regenten als er. Deshalb verloren sie die Königswürde und die Karolinger beherrschten das Frankenreich. Wiederholungsfragen. Welcher deutsche Volksstamm wurde der mächtigste? Wie hieß ihr mächtigster König? Erzähle die Bekehrung Chlodwigs zum Christentume! 4. Der h. Honisatius. Der H. Bouisatius heißt auch Apostel der Deutschen, weil er die Deutschen znm Christentume bekehrte. Er ist um 680 zu Kirton in England geboren. In der Taufe empfing er den Namen Winfried. Später wurde er born Papste Boni-fatins genannt. Von Jugend auf zeigte er bei einem ausgezeichneten Talente einer: großen Fleiß. Sein Vater schickte ihn deshalb in eine Klosterschule. Andere Schulen gab es damals noch nicht. Die Mönche unterrichteten die Schüler im Lesen, Schreiben, in der Religion und in der lateinischen Sprache. Auch Feldarbeit und Gartenbau betrieb man in den Klöstern mit großem Fleiße. Dabei waren die Mönche rastlos beschäftigt mit Bücherschreiben. Zwischen Beten und Arbeiten war ihre Zeit geteilt. Dieses fromme und geordnete Klosterleben gefiel dem jungen Winfried sehr gut, so daß er sich entschloß, auch Mönch zu werden. In der Schule zeichnete er sich bor allen andern Durch Fleiß und Frömmigkeit aus. Als er 30 Jahre alt war, wurde er zum Priester geweiht. Da faßte er den Entschluß, die Heiden in Deutschland zum Christentume zu bekehren. Lange und inbrünstig betete er zu Gott um Hilfe und Beistand in seinem Vorhaben. Als er von seinen Vorgesetzten die Erlaubnis dazu hatte, kam er im Jahre 715 nach Friesland. Aber überall wurde er mit Spott und Rohheit abgewiesen. In Sturm und Regen mußte er draußen im freien Felde übernachten. Tiefbetrübt kehrte er ins Kloster zurück.
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