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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 11

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 11 — vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden. Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen. Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 115

1886 - Düsseldorf : Schwann
- 115 Zraft dieses Mannes, so da er, wie die Geschichtsschreiber berichten, mit leichter Mhe ein Hufeisen zerbrach oder einen geharnischten Mann empor hob wie ein Kind und mit seinem gewaltigen Schwerte einem Feinde vom Kopfe an fast den ganzen Leib spaltete. Seine Kleidung war nach deutscher Art einfach und unterschied sich iaum von der des gemeinen Franken. Auf dem Leibe trug er ein leinenes Hemde, von den fleiigen Hnden seiner Tchter gesponnen und gewebt, darber ein von einer seidenen Leibbinde zusammengehaltenes Wamms und einen einfachen, mit seidener Borte eingefaten Rock, ferner lange leinene Beinkleider, Strmpfe und Schnrschuhe. Zuweilen trug er einen groen Mantel von weier oder grner Farbe und im Winter um Brust und Schultern einen Ottern-pelz; stets hing ein groes Schwert, dessen Griff und Wehrgehnge von Gold oder Silber war, an seiner Seite. Nur an Reichstagen und hohen Festen erschien er in voller Majestt, mit einer goldenen von Edelsteinen strahlenden Krone auf dem Haupte, angethan mit einem lang herabhngen-den Mantel, der mit goldenen Bienen besetzt war. Die letzten Lebenstage Karls des Groen wurden durch den schmerz-lichen Verlust seiner beiden hoffnungsvollsten Shne, Pippin und Karl, ge-trbt. Als er seine Krfte tglich mehr und mehr abnehmen sah, lie er, im Vorgefhl seiner baldigen Auflsung, seinen einzigen noch brigen Sohn Ludwig, dem er schon frher Aquitanien zur Verwaltung bergeben hatte, nach Aachen kommen. Nachdem er ihm in der Marienkirche in Gegenwart einer groen Volksmenge die wichtigsten Pflichten eines Herrschers ans Herz gelegt hatte, mute sich Ludwig mit eigener Hand die goldene Krone aufsetzen. So ward er gekrnter König aller Franken. Nicht lange berlebte Karl die Krnung seines Sohnes. Nur wenige Monate darauf, im Januar des Jahres 814, ergriff ihn ein Fieber, welches sich in den letzten Jahren oft eingestellt hatte, heftiger als zuvor. Da lie er den Bischof Hildbold, seinen Vertrauten, rufen und empfing aus seiner Hand das heilige Abendmahl. Am Morgen des folgenden Tages es war der 28. Januar fhlte er die Annherung des Todes. Mit letzter Kraft hob er die rechte Hand auf, drckte auf Stirn und Brust das Zeichen des h. Kreuzes, legte dann seine Hnde gefaltet der die Brust zusammen und sang mit geschlossenen Augen und leiser Stimme: Vater, in deine Hnde befehle ich meinen Geist!" So entschlief der groe Mann, im zwei und siebenzigsten Jahre seines Alters, nach einer fast sieben und vierzigjhrigen glorreichen Regierung. Merkwrdig, wie er gelebt hatte, wurde er auch begraben. Im vollen Kaiserschmucke, mit Krone und Schwert, ein goldenes Evangelienbuch auf den Knieen, ein Stck des h. Kreuzes auf dem Haupte, die goldene Pilger-tasche um die Hfte, wurde er sitzend auf einem goldenen Stuhle in die Gruft der von ihm gestifteten Marienkirche zu Aachen hinabgesenkt. Nach 8*

4. Leben Karls des Großen - S. 66

1911 - Düsseldorf : Schwann
66 Karls des Großen aus dem Dome von Metz, jetzt im Musee Cluny in Paris, unverkennbar.“ (A. von Sallet, Münzen und Medaillen S. 114.) Warme Quellen in Aachen. ,,Im fränkischen Lande weilte Karl am liebsten, wenn nicht Feldzüge ihn in andere Gegenden führten. Hatte aber sein Vater Pippin, hierin dem Beispiele der Merowinger folgend , sich am meisten in den Pfalzen des mehr romanischen Neustriens aufgehalten, so bevorzugte Karl sichtlich Rheinfranken, die Wiege seines Geschlechtes. Nicht St. Denis, wo seine Eltern ruhten, sondern die Arnulfskirche zu Metz, wo er die Königin Hildegard beisetzen ließ, wollte er zur Grabstätte seines Hauses bestimmen. Nicht selten hielt er Hof zu Herstall an der Maas, zu Diedenhofen und Worms, gern verweilte er in den von ihm erbauten Pfalzen von Ingelheim und Nymwegen, aber sein Lieblingssitz vor allem wurde Aachen mit seinen warmen Bädern und den wildreichen Hagen ringsum.'• (Dümmler, Allg. D. B. 15, 142.) Aufgabe: 1. Weshalb konnten die Herrscher im Mittelalter bis auf Heinrich Iii. nicht daran denken, eine Reichshauptstadt zu gründen, mußten vielmehr ein Wanderleben führen? 2. Wie verschiebt sich der Schwerpunkt der Reichsregierung und damit auch der Mittelpunkt der deutschen Geschichte unter den verschiedenen Herrscherhäusern ? 3. Aachen in der Geschichte (978, 1668, 1748, 1818). Zu Kapitel 23. Tunika und Chlamys. Die Kleidung der Römer unterschied sich wesentlich von der unsrigen; eng anschließende Oberkleider kannten sie nicht. Die Tunika, jetzt ein Bestandteil des geistlichen Ornats, war das Unterkleid des Römers. Auf der Tunika von Amtspersonen war ein senkrechter Purpurstreifen vom Halse abwärts angebracht. Dieser war bei Senatoren breit, bei Rittern schmal. An Stelle der Purpur-

5. Der Jugendfreund - S. 383

1887 - Düsseldorf : Schwann
383 Böhmerwald und der Naab. — Eine feste Residenz hatte Karl nicht, er wohnte da, wo seine Gegenwart am notwendigsten war; am liebsten hielt er sich zu Aachen ans, dessen warme Bader ihn anzogen; hier gründete er die berühmte Marienkirche. Zu Gehilfen in der Regierung bestellte er erfahrene Männer, die nach dem Bezirke, den sie verwalteten, Pfalz-, Land-, Burg- und Markgrafen hießen. — Ans allen Teilen seines Reiches mußten ihm regelmäßig Berichte eingeschickt werden ; nach allen Seiten sandte er Befehle und wußte denselben Nachdruck zu geben. Um seinen Haushalt bekümmerte sich Karl ungeachtet seiner vielen und großen Regiernngssorgen ganz im einzelnen. Er ließ sich über die Verwaltung seiner Gitter und deren Erzeug- nisse sehr genaue Rechnung ablegen. Sein Tisch war nur mäßig, seine häusliche Einrichtung äußerst sparsam. Gegen Gattin, Kin- der und Freunde zeigte er sich besonders liebevoll; an Männern haßte er Kleideraufwand und ging ihnen mit dem Beispiel der Einfachheit voran: über einem leinenen Hemde trug er lange Beinkleider und einen wollenen Rock mit seidener Borde verziert; als Oberkleid diente ihm ein Mantel. An seiner Seite hing stets ein Schwert, dessen Griff und Wehrgehäng von Gold und Silber war. Sieben Fuß hoch gebot er durch sein Äußeres schon Ehrfurcht, aber durch sein Benehmen erweckte er zugleich Zutrauen und Hinneigung. Sein Arm überwand jeden im Volke, die schwere Eisenlanze war ihm ein Spielwerk, im Schwimmen kam ihm kei- ner gleich, und bis auf die vier letzten Jahre seines Lebens war er nie krank. Vorzügliche Verdienste erwarb sich Karl der Große um die Bildung aller Völker, über die er herrschte und war besonders aus Gründung kirchlicher Anstalten und auf die emsige Pflege des Christentums bedacht. Er errichtete mehr als neun Bistümer, besonders im Lande der Sachsen, baute mehr als 20 Klöster und stattete sie reichlich mit Gütern aus. Mit allen diesen Anstalten verband er Schulen; die Geistlichen waren wie Lehrer des Volkes, so auch die alleinigen Erzieher der Jugend. Er rief gelehrte Männer aus Italien und England in sein Reich. Um den Seinigen mit einem guten Beispiel in Erler- nung der Wissenschaften vorzugehen, setzte sich Karl nicht selten unter die Zuhörer nieder, die sich um die fremden Gelehrten versammelten. Durch erfahrene Männer ließ er die Bibel und andere nützliche Bücher abschreiben, einen kurzen Katechis- mus zum Unterricht der Jugend abfassen und die sonn- und festtäglichen Evangelien in die Landessprache zum Kanzelgebrauch übersetzen. Am 28. Januar 814 starb Karl, 72 Jahre alt, nach einer eben so mühebeladenen als ruhmvollen Laufbahn, fromm und gott- ergeben; mit den Worten: „In deine Hände, o Herr, empfehl' ich

6. Der Jugendfreund - S. 379

1887 - Düsseldorf : Schwann
379 männlicher Gestalt und edler Haltung zur Rechten des Königs; er erteilt in dessen Namen die nötigen Befehle, schlichtet die Streitigkeiten, loht, tadelt oder droht, und die Ehrerbietigkeit und Unterwürfigkeit, mit welchen seine Worte von allen Anwesenden aufgenommen werden, zeigen uns deutlich, dass die Nach- kommen Chlodwigs einem raschen Untergange entgegen gehen, und die Krone auf das Haupt der Major domus kom- men werde. Lesebuch Elsass-Lothringen. 10. Herzog Mich und die h. Odilia. Um das Jahr 650 lebte auf seinem Schlosse zu Eh uh e im (Niederehnheim) ein Verwandter des Königs Childerich Ii., Namens Attich, als Herzog über das Elsaß. Seine Gemahlin Bereswinde war eine burgundische Fürstentochter. Die Ehe war lange kinderlos. Als nun statt eines Sohnes, welchen Attich sich gewünscht hatte, eine blinde Tochter, Odilia, geboren wurde, ergrimmte der Vater und verstieß das Kind. Es wurde in Bur- gund in dem Kloster Palma auferzogen. Später erlangte die fromme und wohlthätige Odilia das Augenlicht; allein ihr rauher Vater wollte sie noch immer nicht sehen. Da nahm eines Tages ihr jüngerer Bruder Hugo es über sich, sie nach dem Schlosse Hohenburg zu bringen. Hierüber wurde Attich so zornig, daß er seinen Wurfspieß nach Hugo warf und ihn tötete. Von tiefer Reue ergriffen versöhnte sich der Vater mit seiner Tochter und machte der Kirche viele Schenkungen. Odilia weihte sich ganz dem Dienste Gottes. Herzog Attich gründete das Kloster Ebers- heimmüuster (667) und trat sein Schloß Hohenburg der Odilia ab. Hier errichtete diese im Jahre 680 ein Stift von adeligen Chorfräulein, dessen Vorsteherin sie wurde. Attich baute sich ein Wohnhaus in der Nähe und brachte daselbst seine letzten Lebens- jahre zu; er liegt mit seiner Gemahlin Bereswinde auf Hohen- burg begraben. Odilia gründete später um das Jahr 700 noch die beiden Klöster von Niedermünster und Truttenhausen. Sie starb im Jahre 720, wurde nach ihrem Tode heilig gespro- chen und ist die Schutzpatronin des Elsaß. Attichs Sohn Adalbert, Herzog von Elsaß, gründete im Jahre 720 das Frauenkloster St. Stephan zu Straßburg, über welches er seine Schwester Attala als Abtissin setzte. Ratgeber. 11. Die Völkerwanderung. (375—568.) Um das Jahr 375 n. Chr. kam von Morgen her ein wildes Volk, die Hunnen, Leute mit schwarzem, struppigem Haar, schmutziger Gesichtsfarbe, schiefen Augen, breitschultrig und klein

7. Der Jugendfreund - S. 15

1887 - Düsseldorf : Schwann
15 Also sprach sanct Vitus fest, war ein Knabe schwach und klein, als der Heiden-Kaiser droht ihm mit Flammen-Martertod. „Jesus lästern kann ich nicht, aber sterben wohl für ihn. Nehmt mein Leben, nehmt mein Blut, stürzt mich in die Flam- menglut!" Und der Kaiser hört's ergrimmt, schwingt „das Scepter zum Befehl: Henkersknechte, seid bemüht, daß das Ol im Kessel glüht. Vitus aber klaget nicht, in die heiße Muth getaucht; zu dem Himmel sieht er auf, endend seiner Qualen Lauf. Engel winken ihm herab aus des Himmels heitern Höhn. Zeigen ihm den Siegeskranz und des Heilands Strahlenglanz. Und so sei des Knaben Tod uns ein hocherbanlich Bild, daß wir ohne Furcht und Scheu unserm Heiland bleiben treu. Chr. Schmidt. 22. Muttersorge. Vor mehr als 1400 Jahren-, lebte in einer christlichen Gemeinde in Afrika eine fromme Mutter, die hieß Monika. Gott hatte ihr einen Sohn gegeben, den sie Augustinus nannte. Schon frühzeitig fiel derselbe in die Netze der Sünde; sein Herz wurde verfinstert und sein Leben verderbt. Die Mutter meinte, er würde ihre grauen Haare mit Leide hin- unter in die Grube bringen. — In ihrer Not rief sie zu Gott und brachte viel Gebet und Thränen vor ihn. Des- gleichen suchte sie auch Rat und Hilfe bei frommen Men- schen. Als der Kummer um den verlornen Sohn ihr das Herz brechen wollte, klagte sie die Not dem Bischöfe ihrer Gemeinde. Der sprach das tröstliche Wort: „Gehe nur hin und fahre fort für deinen Sohn also zu beten; es ist un- möglich, daß ein Kind so vieler Thränen sollte verloren gehen." Dem Weibe dünkten die Worte, als wären sie vom Himmel geredet. — Und über eine lange Zeit geschah, wie sie geglaubt und gebeten hatte. Augustins Seele wandte sich ab von der Lust dieser Welt und suchte Ruhe und Frieden bei Gott. Nun konnte seine Mutter mit Freuden sprechen: „Dieser mein Sohn war tot und ist wieder le- bendig geworden; er war verloren und ist wieder- gefunden." — Noch mehr: Augustinus wurde später einer der treuesten Diener der Kirche Christi. So sorgt, weint und betet eine rechte Mutter für ihr Kind, und „des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist."

8. Anabasis - S. 27

1912 - Düsseldorf : Schwann
27 .ausgraben und bearbeiten, sie dann nach Babylon zum Verkauf bringen und Lebensmittel dafür einhandeln1). Dem Heere ging der Mundvorrat aus, und man konnte nichts zu kaufen bekommen. Die Soldaten aßen daher stets nur Fleisch. Einige von diesen Tagemärschen waren sehr starke, wenn Kyros sie entweder bis zu einem Wasserorte oder Weideplätze fortgesetzt wissen wollte. Und als sich einmal eine enge und sumpfige, für die Wagen schwer passierbare Stelle zeigte2), blieb Kyros mit den vornehmsten und reichsten Persern seiner Umgebung halten und befahl dem Glus und Pigres, Soldaten des persischen Heeres zu nehmen und die Wagen mit herausarbeiten zu helfen. Da sie ihm aber die Sache zu gemächlich zu betreiben schienen, befahl er wie im Ärger den vornehmsten Personen seiner Umgebung, das Herausbringen der Wagen beschleunigen zu helfen. Da konnte man nun in der Tat ein nicht geringes Beispiel guter Mannszucht sehen. Denn sie warfen, wo gerade ein jeder stand, ihre purpurnen Kaftane ab und rannten, als gälte es einen Lauf zum Siege, in ihren kostbaren Leibröcken und buntfarbigen Beinkleidern, einige von ihnen auch mit Halsketten und Armspangen geziert, die sehr steile Anhöhe hinab. In diesem Schmucke also sprangen sie in den Sumpf und hoben schneller, als man hätte glauben sollen, die Wagen heraus. *) „Auch heute noch beschäftigt sich dort und auf der gegenüberliegenden Euphratseite die geringe Bevölkerung mit Steinbrucharbeiten; nur werden die jetzt gewonnenen und an Ort und Stelle behauenen Steine meist zu Bauten in dem großen schiitischen Wallfahrtsorte Kerbela verwendet und dahin verschifft.“ (v. H., 199 f.) 2) Große Schwierigkeiten bereiten heute noch die vonthapsa-kus bis Pylai aus dem mesopotamischen Hochlande zum Euphrat hinabführenden Geländeeinschnitte oder Wadis. „Einen großen Teil des Jahres trocken, sind sie häufig tief versandet oder durch nicht abgelaufene Frühlingswasser versumpft, so daß die Fahrzeuge darin stecken bleiben und selbst Fußgänger und Reiter Mühe haben, durchzukommen. “ (v. H., 209.)

9. Anabasis - S. 39

1912 - Düsseldorf : Schwann
39 warf sich über ihn hin. Die einen nun berichten, der König habe einem befohlen, ihn über dem Leichnam des Kyros zu ermorden, andere aber, er habe den Säbel gezogen und sich selbst getötet. Er führte nämlich einen solchen von Gold und trug eine Halskette, Armspangen und den übrigen Schmuck, wie die Vornehmsten der Perser; denn er wurde seiner Anhänglichkeit und Treue wegen von Kyros besonders geehrt. 9. Kapitel. Charakterzeichnung des gefallenen Kyros. So starb Kyros, ein Mann, der unter allen Persern nach Kyros dem Älteren der geeignetste und würdigste war zu herrschen, wie von allen einstimmig geurteilt wird, die näheren Umgang mit ihm gehabt zu haben scheinen. Denn schon als er noch Knabe war und mit seinem Bruder und den übrigen Knaben zugleich unterrichtet wurde, galt er in .jeder Beziehung für den tüchtigsten unter allen. Die Knaben der persischen Großen werden nämlich alle am Hofe erzogen, wo einer viel Sittsamkeit lernen kann und etwas Unanständiges weder zu sehen noch zu hören bekommt. Die Knaben bemerken und hören es ebensowohl, wenn Leute vom Könige ausgezeichnet, als wenn sie beschimpft werden, so daß sie gleich von Kindheit an nicht nur zu befehlen, sondern auch zu gehorchen lernen. Da schien nun Kyro§ zuerst der verschämteste unter seinen Altersgenossen zu sein und den älteren Personen selbst noch mehr zu gehorchen, als die dem Range nach unter ihm Stehenden; sodann aber war er ein großer Liebhaber von Pferden und verstand mit denselben am besten umzugehen. Auch urteilte man von ihm, er sei in den kriegerischen Künsten, dem Bogenschießen und Werfen, der Gelehrigste und Fleißigste. Als er aber in das J ünglingsalter getreten war, wurde er auch ein großer J agdliebhaber und zeigte in den Gefahren

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für die Schule - S. 35

1905 - Düsseldorf : Schwann
reichsten Kleider anzuziehen und eine goldene Krone aufzu-setzen, um dem feierlichen Hochamte beizuwohnen. Aber in der Kirche nahm die hl. Elisabeth vor dem Kreuze ihre Krone ab, und als sie von der Landgrfin darber zur Rede gestellt wurde, ftfch sie: Sollte ich eine goldene Krone tragen, wo der Heiland mit einer Dornenkrone vor mir hngt?" Ihr Brutigam Ludwig wrdigte und teilte ihren hohen, edlen Sinn. Er verschlo sein Herz gegen die Einflsterungen und Anklagen, die ihn bestimmen sollten, seine Braut ent-weder zurck nach Ungarn oder in ein Kloster zu schicken. Ja, er streckte seine Hand gegen den im Thringerwalde gelegenen Jnselberg aus und sagte: Knnte ich diesen Berg in Gold verwandeln, wenn ich Elisabeth verliee, ich wrde es nicht tun." 2. Die mildttige 'Landgrfin. Im Jahre 1220 fand denn auch die feierliche Vermhlung statt. Die glckliche Ehe hat nur 6 Jahre gedauert. Die Liebe des jungen Ehepaares zu einander war eine so innige und christliche, da man sie Bruder und Schwester nannte. Whrend Ludwig auf ritterlichen Zgen seinen Mut und seine Tapferkeit, Treue und Ergebenheit gegen Kaiser und Reich bezeugte, bte die gottergebene Gemahlin daheim die schnen Tugenden Wohlttigkeit und Nchsten-liehe. Am Fe der Wartburg baute sie ein Armenhaus, zu Eisenach ein Hospital. Da ging sie selbst zu den Kranken, hrte ihre Klagen und Pflegte und trstete sie, sprach ihnen Mut ein und reichte selbst Betten, Kleider und Lebensmittel. Es wird erzhlt, einst sei sie mit Lebensmitteln in der Schrze zum Armenhause gegangen. Unterwegs sei ihr Ludwig begegnet und habe gefragt, was sie in der Schrze trage. Sie habe die Schrze aufgeschlagen und in dem Augenblicke feien durch ein Wunder die Lebensmittel in Blumen verwandelt worden. 3. Die hart geprfte Witwe. Eine fo schne Seele sollte durch Leiden geprft werden. Ihr geliebter Gemahl Ludwig folgte dem Kaiser Friedrich Ii. im Jahre 1227 in den Kreuzzug und bertrug seinem Bruder Heinrich die Regierung. Doch Ludwig starb schon in Italien bei Neapel an einem hitzigen Fieber. Jetzt hatte der Sohn Ludwigs und der hl. Elisabeth Landgraf werden mssen; aber Heinrich ri die Regierung an sich und lie nach wenigen Tagen Elisabeth von der Wartburg vertreiben, weil sie das Land durch Almofengeben ruiniert habe. Mitten
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