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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 11

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 11 — vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden. Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen. Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 59

1886 - Düsseldorf : Schwann
59 allen krperlichen bungen. Willst du denn nicht," fragten ihn einst seine Gespielen, bei den ffentlichen Wettkmpfen der Griechen mit um den Preis laufen?" O ja," versetzte er stolz, wenn Könige mit mir um die Wette laufen." Einst wurde seinem Vater ein prachtvolles, aber sehr wildes Streitro, Bukephalos genannt, fr einen ungewhnlich hohen Preis angeboten. Die besten Reiter versuchten ihre Kunst an demselben, aber keinen lie es aufsitzen. Der König befahl das Tier wieder wegzufhren, da es ja kein Mensch gebrauchen knne. Schade um das schne Tier!" rief Alexander traurig; ich bitte, Vater, la mich doch einmal einen Versuch machen." Mit stolzer Zuversicht nherte Alexander sich dem Pferde, er-griff die Zgel und fhrte es gegen die Sonne. Denn er hatte bemerkt, da es, allein von seinem eigenen Schatten erschreckt, sich so unbndig be-zeigte. Dann streichelte und liebkoste er es und lie unvermerkt seinen Mantel fallen. Ein Sprung jetzt, und der khne Alexander sitzt auf dem Rcken des Tieres und stiegt bald pfeilschnell mit dem mchtig ausgreifenden Pferde dahin. Philipp und alle Umstehenden zittern fr das Leben des Knaben. Der aber lenkt frohen Mutes bald um, und als er nun das Ro hin und her tummelt, als sei es das zahmste Tier von der Welt, und dies dem leisesten Zuge des Zgels folgt, da erstaunen alle. Philipp weinte vor Freude und umarmte den kecken Reiter mit den Worten: Mein Sohn, suche dir ein anderes Knigreich, Makedonien ist fr dich zu klein!" Achtzehn Jahre alt focht Alexander mit in der Schlacht bei Chairo-neia, in welcher die Freiheit und Selbstndigkeit Griechenlands fr immer vernichtet wurde; feilte Tapferkeit trug nicht wenig zur Erringung des Sieges bei. Zwei Jahre darauf erlitt Philipp durch einen Meuchelmrder den Tod, und Alexander bestieg, zwanzig Jahre alt, den Thron. Der Anfang der Regierung war fr den jungen König recht schwer. Rings umher standen die unterjochten Völker auf; alle strebten nach der alten Freiheit. Die Athener spotteten seiner und nannten ihn bald einen Knaben, bald einen unerfahrenen Jngling, von dem nichts zu frchten fei. Unter den Mauern Athens werde ich ihnen schon zeigen, da ich ein Mann bin," sagte er und brach mit seinem Heere auf. Schon das Gercht von seinem Anrcken stellte die Ruhe her, und alle huldigten ihm. Als aber bald nachher die Nachricht nach Griechenland kam, Alexander sei im Kampfe gegen die Völker des Nordens umgekommen, herrschte Jubel in ganz. Griechenland, und die Thebaner tteten sogar den Befehlshaber der makedoni-scheu Besatzung in der Stadt. Aber wie der Blitz stand Alexander vor ihren Thoren und zerstrte die Stadt von Grund aus; nur das Haus des Dichters Pindar verschonte er. Dies Beispiel groer Strenge verbreitete Schrecken in ganz Griechenland. Alle beugten sich vor dem gewaltigen Sieger und gelobten Gehorsam.

4. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 60

1886 - Düsseldorf : Schwann
- 60 Alexander verzieh ihnen und wurde, wie frher sein Vater, von der allge-meinen Versammlung der Griechen zu Korinth zu ihrem Oberanfhrer gegen die Perser ausgerufen. Hier zu Korinth fand auch das Zusammentreffen Alexanders mit dem Philosophen Diogenes statt, der wegen seiner schlechten Lebensweise den Beinamen Kyou (Hund) erhalten hatte. Er trug einen langen Bart, einen zerrissenen Mantel, einen Ranzen auf dem Rcken und wohnte in einer Tonne; denn er trieb die Lehre des Sokrates, der Mensch msse so wenig als mglich bedrfen, ins Lcherliche. Einen hlzernen Becher hatte er weg-geworfen, als er einen Knaben aus der hohlen Hand trinken sah. Alexander ging zu dem Sonderling, um ihn kennen zu lernen. Derselbe sa gerade vor seiner Tonne und sonnte sich. Als er den König mit seiner Begleitung auf sich zukommen sah, richtete er sich ein wenig auf. Alexander grte ihn freundlich, unterredete sich lange mit ihm und fand seine Antworten sehr geistreich. Zuletzt fragte er ihn: Kamt ich dir eine Gunst erweisen?" O ja," versetzte Diogenes, geh mir ein wenig aus der Sonne!" Hierber erhoben die Begleiter Alexanders ein lautes Gelchter: Alexander aber wendete sich um und sagte: Wre ich nicht Alexander, so mchte ich wohl Diogenes sein." 30. Alexanders Aeldzug in Kleinafien. Im Frhlinge 334 brach Alexander mit dem vereinigten Heere der Makedonier und Griechen gegen das Reich der Perser auf, um die den Griechen zugefgten Unbilden zu rchen. Bei Sestos setzte er der den Hellespont und besuchte auf dem Schlachtfelde von Troja die Grber der alten Helden, besonders das des Achilleus. O glcklicher Achilleus," rief er aus, der du im Leben einen treuen Freund und im Tode einen Snger deiner Thaten gesunden hast!" Daraus zog er weiter bis an den kleinen Kstenflu Granikos in Mysien. Als Alexander hier anlangte, fand er das gegenberliegende Ufer von einem groen persischen Heere besetzt, so da der bergang der den Flu mit Gewalt erzwungen werden mute. Alexander hielt Kriegsrat. Sein erfahrener Feldherr Parmenio riet den Abzug der Feinde abzuwarten. Der groe Hellespont wrde sich ja schmen mssen." rief Alexander, wenn wir uns vor diesem kleinen Flu frchteten!" Er sprang selbst mit seinen Reitern in den Flu, erzwang nach heftiger Gegenwehr den bergang und schlug die Perser in die Flucht. Im Getmmel der Schlacht wre der allzu khne junge König beinahe ums Leben gekommen. Zwei vornehme Perser, welche wegen seiner glnzenden Waffenrstung in ihm den König vermuteten, sprengten auf ihn los und brachten ihn in groe Gefahr. Wh-

5. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 61

1886 - Düsseldorf : Schwann
61 renb Alexander gegen den einen, der ihm den Helm zerhauen hatte, kmpfte, hatte der andere schon die Hand zum Todesstreiche wider ihn erhoben, als gerade zur rechten Zeit der tapfere Makedonier Kleitos herbeieilte und dem Perser mit einem frchterlichen Hiebe Arm und Schwert zugleich abschlug, so da Alexander den andern Feind niederstrecken konnte. Durch diesen Sieg wurde Alexander Herr von Kleinasien; die meisten Städte, gegen welche er zog, unterwarfen sich ihm freiwillig, die andern wurden mit Sturm genommen. Auf seinem weitern Marsche kam Alexander auch nach der Stadt Gordion, wo sich der Wagen eines alten phrygischen Knigs mit einem beraus knstlich verschlungenen Knoten befand. Es ging die Sage, da derjenige der Asien herrschen werde, welcher diesen Knoten lsen werde. Da Alexander die verborgenen Enden nicht finden konnte, zerhieb er den Knoten mit seinem Schwerte, damit jener Spruch auf ihn gedeutet werden knne. Zu Tarsus erkrankte Alexander pltzlich infolge eines unvorsichtiger Weise genommenen Bades. Kein Arzt getraute sich dem Könige etwas zu verordnen; nur einer, Philippos, erklrte sich bereit in dieser dringenden Not ein schnell wirkendes, aber auch sehr ge-fhrliches Mittel anzuwenden. Der König wollte eben diese Arznei nehmen, als ein Brief von Parmenio eintraf mit der Warnung: Traue dem Phi-lippos nicht, er soll vom Perserknige bestochen sein dich zu vergiften." Alle erschraken, nur nicht der König. Dieser reichte dem Arzte den Brief und nahm in demselben Augenblicke die Arznei. Baldige Genesung war der Lohn dieses groen und edlen Vertrauens. Schon am dritten Tage stand er wieder an der Spitze seines Heeres. Er zog nun durch die un-besetzten Engpsse Kilikiens und kam nach Jssos. Hier an der Grenze von Syrien stand der Perserknig Dareios Kodo-mannos selbst mit einem ungeheuren Heere. Trotz der gewaltigen ber-macht der Perser rckte die makedonische Phalanx unaufhaltsam gegen die Perser vor, so da diese groe Furcht befiel. Sie wichen zurck, und bald lsete sich das ganze Heer in wilder Flucht auf. Der Perserknig selbst konnte sich nur retten, indem er mit Zurcklassung von Mantel, Schild und Bogen sich auf ein Pferd warf und ohne anzuhalten Tag und Nacht forteilte, bis er sich in Sicherheit glaubte. Seine Mutter, seine Gemahlin, zwei Tchter und ein unmndiger Sohn fielen in die Hnde des Siegers. Sie brachen in lautes Wehklagen aus, weil sie glaubten, Dareios sei er-schlagen. Alexander aber gab ihnen die Versicherung, da der König noch lebe, und behandelte sie mit der edelsten Milde und Schonung. Als Da-mos spter hiervon glaubhafte Nachricht erhielt, erhob er voll dankbarer Rhrung seine Hnde zum Himmel und rief: Götter, erhaltet mir mein Reich, um mich dankbar bezeigen zu knnen; habet ihr aber den Unter-gang desselben beschlossen, so gebet es keinem anderen als dem Könige von Makedonien!"

6. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 64

1886 - Düsseldorf : Schwann
64 Zugleich wurde er oft bermtig und grausam, wie ein persischer Gro-fnig. Bei einem Festgelage kam einst das Gesprch auf die glorreichen Thateu der grten Helden des Altertums. Schmeichler fanden diese klein und unbedeutend gegen die Thaten Alexanders, und Alexander freute sich darber. Nur Kleitos, derselbe, welcher am Granikos dem Alexander das Leben gerettet, gestand freimtig, da fein Vater Philipp ihn doch ber-treffe. Da erhob sich Alexander von seinem Sitze, sein Auge funkelte vor Born, alle gitterten fr das Leben des Kleitos und fhrten ihn eiligst hinaus. Der jedoch trat alsbald wieder in den Saal und bestand noch khner wie vorher auf der Wahrheit feiner Behauptungen. Da sprang Alexander wtend von feinem Sitze, ri einem Trabanten die Lanze aus der Hand und stie den nieder, der ihm ehedem das Leben gerettet. Kaum war die blutige That gethan, fo kam der König zur Besinnung. Er ri die Lanze aus dem Krper des Entseelten und kehrte sie gegen feine eigene Brust; mit Gewalt muten die anwesenden Freunde sie ihm aus den Hn-den reien. Dann brach er in lautes Wehklagen aus und rief: Kleitosl o Kleitos!" Er wollte nicht mehr leben und blieb drei Tage und drei Nchte, ohne etwas zu genieen, in feinem Zelte. Darob wurden feine Soldaten unruhig und fingen an zu jammern: Wer wird uns aus diesem feindlichen Lande nach Hause führen, wenn Alexander nicht mehr da ist." Deshalb traten die Vertrauten des Knigs zu ihm in das Zelt und trsteten ihn, indem sie ihm vorstellten, wie der Tod des Kleitos von den Gttern be-stimmt und nur nach deren Bestimmung von ihm vollzogen sei. So kam er denn endlich wieder hervor zu seinem Heere, welches sich bei seinem Anblick sofort beruhigte. Doch war seine Reue nicht von langer Dauer, sein bermut trat wieder hervor, und er wollte wie ein Gott verehrt werden. Einen feiner Feldherren, der ihm die gttliche Ehre nicht erweisen wollte, ttete er mit eigener Hand. Daher war es ganz natrlich, da feine Makedonier unzufrieden wurden und ihm auf feinen ferneren Zgennur mit Unwillen folgten. 33. Alexanders Zug nach Indien. Als Alexander das ganze persische Reich sich unterworfen hatte, ruhte er noch nicht, sondern er wollte seine Herrschaft bis an die Grenze der Erde ausdehnen und das ferne Indien erobern, welches er fr das uerste Land im Osten hielt. der dieses Land herrschten damals mehrere von einander unabhngige Fürsten, die faft immer mit einander in Krieg lagen und sich gegenseitig schwchten. Einer dieser Fürsten hatte sich an Alexander gewandt, um mit ihm ein Bndnis zu schlieen, und dies ermutigte Alexander um so mehr zu dem Zuge gegen Indien.

7. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 23

1885 - Düsseldorf : Schwann
— 23 — Wenn ein adeliger Knabe Ritter werden wollte, so mußte er sich wohl 14 Jahre lang vorbereiten. Sieben Jahre lang wohnte er bei einem Ritter als Page oder Edelknabe. Darnach bekam er das Schwert. Nun hieß er Knappe. Der Knappe zog mit in die Schlacht und trug seinem Herrn die Waffen. Kämpfen durfte er noch nicht allein. Wenn er 21 Jahre alt war mit) sich immer gut geführt hatte, wurde er zum Ritter geschlagen. Durch Gebet und Andachtsübungen mußte er sich zu diesem hohen Feste vorbereiten. Unter großen Feierlichkeiten erhielt er dann in der Kirche von einem Ritter den Ritterschlag; der Ritter gab ihm mit dem Schwerte einen leichten Schlag gegen den Hals und hielt ihm seine Pflichten vor. Welches waren die Hauptpflichteu der Ritter? Wie geschah die Vorbereitung zum Ritterstande? Was ist unter Ritterschlag zu verstehen? 13. Rudolf von Habsburg. ~'Dci§ Stammschloß der Grafen von Habsburg lag iu der Schweiz an der Aar. Dort ist Gras Rudols am 1. Mai 1218 geboren. Er war ein tapferer und frommer Fürst. Einst ritt Rudolf mit seinem Gefolge zur Jagd. Auf dem Wege begegnete ihnen ein Priester, welcher die H. Wegzehrung zu einem Kranken bringen wollte. Rudolf sah, wie der Priester an einem Bache eben die Schuhe ausziehen wollte, um hindurch zu waten. Rasch sprang er vom Pferde und fprach zu dem Priester: „Diener Gottes, steige auf mein Pferd und eile zu dem Kranken, ehe er stirbt!" Der Priester that es und Rudolf selbst führte das Pferd bis an das Haus des Kranken. Andächtig wohnte er der H. Handlung bei bis zum Schlüsse. Dann schenkte er dem Priester das Pserd und sprach: „Ich bin nicht würdig, das Pferd noch zu besteigen, woraus mein Heiland getragen wurde." Diesen frommen und tapfern Grafen wählten die Kurfürsten im Jaher 127 3 zum deutschen Könige. Sechzehn Jahre lang (von 1256—1273) hatte Deutschland gar seinen König. Die deutschen Fürsten warnt unter sich uneinig. Unser schönes Vaterland wnrde von allen Seiten angegriffen und verwüstet. Das

8. Der Jugendfreund - S. 39

1887 - Düsseldorf : Schwann
39 boshaft, sprach der Knabe: Ehrwürd'ger Vater, viele Menschen sind versammelt hier und warten auf die Predigt. 3. Der blinde Greis erhob sich alsobald, wählt einen Text, erklärt ihn, wandt' ihn an, so herzlich, daß die Thränen mildiglich ihm niederflossen in den grauen Bart. 4. Als er beschließend darauf das Vater unser gebetet und gesprochen: „Erlöse uns, o Herr, von allem Übel! Amen!", da riefen im Thal viel tausend Stimmen: Amen, ehrwürd'ger Vater, Amen, Amen! 5. Der Knab' erschrak; reumütig knieet er nieder und beichtete dem Heiligen die Sünde. „Sohn," sprach der Greis, „hast du denn nicht gelesen, wenn Menschen schweigen, werden Steine schrei'n? Nicht spotte künftig, Sohn, mit Gottes Wort! Lebendig ist es, kräftig, schneidet scharf, wie kein zweischneidig Schwert. Ünd sollte gleich das Menschenherz sich ihm zum Trotz versteinern, so wird im Stein ein Menschenherz sich regen!" 45. Der Mönch. In einem Kloster lebte ein Mönch, der Abends immer eine große Mattigkeit und Abspannung verriet. Der Abt fragte ihn einst nach der Ursache derselben. „Ach, anwortete der Mönch, ich habe jeden Tag so vieles zu thun, daß meine Kräfte nicht hinreichen würden, wenn die Gnade Got- tes mich nicht stärkte. Ich habe zwei Falken zu zähmen, zwei Hasen aufzuhalten, zwei Sperber abzurichten, einen Lindwurm zu bezwingen, einen Löwen zu bändigen und einen Kranken zu pflegen." — „Ei, sagte der Abt, das sind thörichte Klagen : solche Geschäfte werden keinem Brenschen zu gleicher Zeit aufgegeben, und in meinem Kloster habe ich nie etwas von solchen Pflichten der Brüder gehört." — „Und doch, ehrwürdiger Herr, versetzte der Mönch, habe ich keine Unwahrheit geredet. Die zwei Falken sind meine Au- gen; die muß ich mit großer Sorgfalt bewachen, damit ihnen nicht etwas gefalle, was meiner Seligkeit schaden könnte. Die zwei Hasen sind meine Füße; die muß ich be- ständig zurückhalten, daß sie nicht nach schädlichen Vergnügen laufen und auf dem Wege der Sünde wandeln. Die beiden

9. Der Jugendfreund - S. 15

1887 - Düsseldorf : Schwann
15 Also sprach sanct Vitus fest, war ein Knabe schwach und klein, als der Heiden-Kaiser droht ihm mit Flammen-Martertod. „Jesus lästern kann ich nicht, aber sterben wohl für ihn. Nehmt mein Leben, nehmt mein Blut, stürzt mich in die Flam- menglut!" Und der Kaiser hört's ergrimmt, schwingt „das Scepter zum Befehl: Henkersknechte, seid bemüht, daß das Ol im Kessel glüht. Vitus aber klaget nicht, in die heiße Muth getaucht; zu dem Himmel sieht er auf, endend seiner Qualen Lauf. Engel winken ihm herab aus des Himmels heitern Höhn. Zeigen ihm den Siegeskranz und des Heilands Strahlenglanz. Und so sei des Knaben Tod uns ein hocherbanlich Bild, daß wir ohne Furcht und Scheu unserm Heiland bleiben treu. Chr. Schmidt. 22. Muttersorge. Vor mehr als 1400 Jahren-, lebte in einer christlichen Gemeinde in Afrika eine fromme Mutter, die hieß Monika. Gott hatte ihr einen Sohn gegeben, den sie Augustinus nannte. Schon frühzeitig fiel derselbe in die Netze der Sünde; sein Herz wurde verfinstert und sein Leben verderbt. Die Mutter meinte, er würde ihre grauen Haare mit Leide hin- unter in die Grube bringen. — In ihrer Not rief sie zu Gott und brachte viel Gebet und Thränen vor ihn. Des- gleichen suchte sie auch Rat und Hilfe bei frommen Men- schen. Als der Kummer um den verlornen Sohn ihr das Herz brechen wollte, klagte sie die Not dem Bischöfe ihrer Gemeinde. Der sprach das tröstliche Wort: „Gehe nur hin und fahre fort für deinen Sohn also zu beten; es ist un- möglich, daß ein Kind so vieler Thränen sollte verloren gehen." Dem Weibe dünkten die Worte, als wären sie vom Himmel geredet. — Und über eine lange Zeit geschah, wie sie geglaubt und gebeten hatte. Augustins Seele wandte sich ab von der Lust dieser Welt und suchte Ruhe und Frieden bei Gott. Nun konnte seine Mutter mit Freuden sprechen: „Dieser mein Sohn war tot und ist wieder le- bendig geworden; er war verloren und ist wieder- gefunden." — Noch mehr: Augustinus wurde später einer der treuesten Diener der Kirche Christi. So sorgt, weint und betet eine rechte Mutter für ihr Kind, und „des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist."

10. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterrichte zunächst in deutschen Taubstummen-Anstalten - S. 24

1882 - Düsseldorf : Schwann
— 24 — 4. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Die letzten Regierungsjahre Friedrichs waren für unser Vaterland sehr glückliche; überall war Ruhe und Ordnung. Da auf einmal erscholl die Kunde, daß der Sultan Jerusalem wieder erobert habe. Friedrich unternahm deshalb mit mehreren andern Fürsten einen neuen Kreuzzug. Dieser hatte aber einen unglücklichen Ausgang. Als Friedrich in Kleinasien den Fluß Saleph durchschwimmen wollte, fand er in den Wellen den Tod im Jahre 1190. Nach Friedrichs Tode brachen in dem Heere Krankheiten aus; die Anführer wurden unter sich uneinig; deshalb zogen die meisten nach Europa zurück. Wied erholungsfragen. Weshalb mußte Friedrich Barbarossa viele Kriege führen? Wie oft zog er nach Italien? Was ist eine Fehde? Wie stellte Friedrich in Deutschland Ruhe und Ordnung her? Wie und wo starb er? f 12. Das Ritterwesen. Die deutschen Kriegsheere hatten Fußgänger und Reiter (Heinrich I.). Die Rüstung eines Reiters war schwer und sehr teuer. Deshalb konnten nur starke und reiche Männer Reitet werden. *) Aus solchen Reitern bildete sich nach und nach der Ritter-stand. Die Ritter mußten allezeit die Wahrheit reden, die Religion schützen und ehren und die Armen, Wittwen und Waisen unter ihren Schutz nehmen. Nur adelige hatten Zutritt zum Ritterstande. Derselbe genoß lange Zeit großes Ansehen. Wenn ein adeliger Knabe Ritter werden wollte, so mußte er sich wohl 14 Jahre lang vorbereiten. Sieben Jahre lang wohnte er bet einem Ritter als Page oder Edelknabe. Darnach bekam er das Schwert. Nun hieß er Knappe. Der Knappe zog mit in die Schlacht und trug seinem Herrn die Waffen. Kümpfen durfte er noch nicht allein. Wenn er 21 Jahre alt war und sich immer gut geführt hatte, wurde er zum Ritter geschlagen. Durch Gebet und Andachtsübungen mußte er sich zu diesem hohen Feste vorbereiten. Unter großen Feierlichkeiten erhielt er dann in -er Kirche von einem Ritter den Ritterschlag; der Ritter gab ') Beschreibe die Rüstung eines Reiters! Siehe Heinrich l.
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