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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 140

1886 - Düsseldorf : Schwann
arnl* t : , 8"i0,m Waven n Ansang an in demselben unglcklich und berforen Sbfatlanb. Als dem König Franz nachher die Wie- b-rerb-rung besselben zwar glckte, er sich aber mit der Belagerung . Je.,m *at" aulc(t, kam es hier zu einer entfcheibenben Schlacht, - e , f ," besiegt und gefangen mrbe. Rch elfmonatlicher Sj1*" Mabnb schlo Franz 1. mit Karl Frieden und entsagte wen Ansprchen auf Italien. Kaum hatte er jedoch seine Freiheit im fnllh in Friedensvertrag fr ungltig und begann ' r= s,t E r? ^ .on neuem- Franz gewann in demselben h -s"' fer n von Burgund sicherte. Auer diesen ffi ?9r )a! ; f,,tcr "ch zwei anbere Krieg- mit Franz I. zu W, ta fr .hn so glcklich erliefen, ba Franz I., der Urheber ber-selben, fernen: Vorteil durch sie errang. Die lange Entfernung des Kaisers von Deutschland, die zum nickt geringen Teile durch diese Kriege gegen den Franzosenknig veranlat ur e, verhinderte Karl, der mit ganzem Herzen an der katholischen R ligion hing, der durch Luther hervorgerufenen religisen Bewegung mit Kraft entgegenzutreten, und Luthers Lehre gewann mehr und mehr Anhang Der Bauernkrieg mit allen seinen Greueln konnte entstehen und weite strecken des schnsten deutschen Landes verwsten, ohne da das Reichsober-Haupt demselben Einhalt zu thun vermochte; die Schreckensherrschaft der Wiedertufer m Mnster konnte sich entwickeln, ohne da' der Kaiser sie zu unterdrucken imstande war. Jede dieser beiden Unruhen wurden erst gedmpft als mehrere deutsche Fürsten, deren Lnder von denselben zu leiden hatten.' mit vereinten Krften gegen sie einschritten. Ferdinand, dem Bruder Karls V.' der diesen während seiner Abwesenheit im Reiche vertreten sollte, war es nicht mglich, gegen diese Unruhen auszutreten, weil die Trken die Ostgrenzen des Reiches angriffen und sogar Wien belagerten. Trotz wiederholter Sturme muten sie aber nach dreiwchentlicher Belagerung abziehen. Bei chrer Wiederkehr im Jahre 1532 war Karl V. infolge des Nrnberger Religionsfriedens imstande ihnen ein starkes Heer entgegenzustellen. Dies und die heldenmtige Verteidigung der kleinen Festung Gnz bewogen den Sultan Solyman zu einem schleunigen Rckzge. Bald darauf machte Karl einen khnen Zug gegen die Seeruber, die unter ihrem Anfhrer Chaireddin Barbarossa von Tunis, ihrem Hauptsitze, aus die Ksten des sdlichen Italiens und Spaniens mit ihren Rubereien heimsuchten. Mit einer spanisch-italienischen Flotte von 420 Segeln zog Karl aus. erstrmte Chaireddins festes Schlo, schlug sein Landheer zurck und eroberte Tunis. Infolge dessen erhielten viele tausend Christensklaven chre Freiheit wieder. So glnzend der Erfolg dieses Unternehmens gegen Tunis war. so klglich war der einige Jahre spter gegen Algier unter-nommene Zug, da derselbe in zu spter Jahreszeit unternommen wurde.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

5. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 7

1885 - Düsseldorf : Schwann
— 7 — 4. Der H. Aonifatius. *) Der H. Bonisatins heißt auch Apostel der Deutschen, well er die Deutschen zum Christentums bekehrte. Er ist um 680 zu Kirton in England geboren. In der Tause empfing erden Namen Winsried. Später wurde er vom Papste Bonifatius genannt. Bon Jugend aus zeigte er bei einem ausgezeichneten Talente einen großen Fleiß. Sein Vater schickte ihn deshalb in eine Klosterschule. Andere Schulen gab es damals noch nicht. Die Mönche unterrichteten die Schüler im Lesen, Schreiben, in der Religion und in der lateinischen Sprache. Auch Feldarbeit und Gartenbau betrieb man in den Klöstern mit großem Fleiße. Dabei waren die Mönche rastlos beschäftigt mit Biicher-schreiben. Zwischen Beten und Arbeiten war ihre Zeit geteilt. Dieses fromme und geordnete Klosterleben gefiel dem jungen Winfried sehr gut, so daß er sich entschloß, auch Mönch zu werden. In der Schule zeichnete er sich vor allen andern durch Fleiß und Frömmigkeit aus. Als er 30 Jahre alt war, wurde er zum Priester geweiht. Da faßte er den Entschluß, die Heiden in Deutschland zum Christentume zu bekehren. Lange und inbrünstig betete er zu Gott um Hülse und Beistand in seinem Borhaben. Als er von seinen Vorgesehen die Erlaubnis dazu hatte, kam er im Jahre 715 nach Friesland. Aber überall wurde er mit Spott und Roheit abgewiesen. In Sturm und Regen mußte er draußen im sreien Felde übernachten. Tiesbetrübt kehrte er ins Kloster zurück. Doch er gab seinen Plan nicht aus. Zunächst begab er sich wieder nach Friesland, um den H. Willibrord zu unterstützen. Nachdem er sich hier drei Jahre lang zum Missionare ausgebildet hatte, kam er nach Hessen. Hier sand er Ausnahme. Bald hatte er mehrere Vornehme für seine Lehre gewonnen, und die Zahl der Gläubigen wuchs mit jedem Tage. Er stiftete eine christliche Gemeinde und spendete säst täglich das Sakrament der H. Tause. *) Über die Schreibung des 9iemcn§ vergleiche: „Historisch-politische Blnner von Edmund Jörg und Franz Binder." Jahrg. 1882. S. 15,9-Fernei: „A. Richter: praktischer Schulmann." 23. Band. 1. Heft 1884.

6. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 11

1885 - Düsseldorf : Schwann
— 11 Männer tut seinen Hof nach Aachen kommen und empfing auch als Kaiser noch Unterricht von ihnen. Wenn er des Nachts aus dem Schlafe aufwachte, so nahm er nicht selten Buch und Tafel zur Hand und übte sich im Schreiben. Dabei war er so fleißig, daß er später selbst ein gelehrter Mann ward. Au seinem Hofe in Aachen gründete er eine Schule für die Kinder seiner Beamten. Eines Tages besuchte er dieselbe und hörte dem Unterrichte zu. Xa bemerkte er, daß die armen Kinder fleißig lernten, die reichen dagegen nicht. Er lobte und belohnte die Fleißigen, aber den Faulen drohte er und sprach: „Wenn ihr nicht so fleißig werdet, wie die andern, so werde ich euch bestrafen." In vielen Ortschaften wurden Volksschulen errichtet. Auch höhere Schulen gründete er und ließ Priester, Künstler und Handwerker ausbilden. In diesen Schulen wurden Bücher geschrieben, welche noch heute in Aachen, Wien, Rom und Paris ausbewahrt werden. Xie deutschen Männer sollten nicht mehr wie früher aus der Bärenhaut liegen. Karl befahl ihnen, das Feld zu bebauen. Er selbst war ein tüchtiger Landwirt; er legte Meierhöfe an und ließ sie bebauen. So entstanden nach und nach Dörfer, Flecken und Städte. Straßen wurden angelegt und Brücken gebaut, und Deutschland wurde immer schöner. Da bekamen die Deutschen Luft,zur Arbeit und Liebe zu ihrer Heimat; denn Karls mächtige Hand hals überall und beschützte alle. 4. Karls Familienleben. Sein Tod. In Friedenszeiten lebte Karl meistens in Aachen bei seiner Familie. Er trug dann ganz einfache Kleider, welche seine Gemahlin und feine Töchter selbst gesponnen, gewebt oder gestrickt hatten. Seine Söhne und Töchter ließ er vorsichtig und gut erziehen. Nach dem Unterrichte mußten die Sohne schwimmen und sich mit den Waffen üben. Die Tochter aber mußten bei der Mutter (Hildegarde) spinnen, weben, stricken und nahen. Jeden Morgen erschienen die Diener, und Karl gab ihnen Besehle für den Tag. Nach dem Mittagesten schlief er einige Stunden, weil er nachts nicht gut schlafen konnte. Im Jahre 813 wurde er wiederholt schwer krank. Seine Sohne waren alle gestorben bis aus Ludwig. Er ließ diesen und die Fürsten des Reiches zu

7. Vaterländische Geschichte für Volkschulen - S. 60

1897 - Düsseldorf : Schwann
60 — 34. Die Kaiserin Augusta. Abstammung. — Die Gemahlin Kaiser Wilhelms I. war Augusta, eine Prinzessin von Sachsen-Waimar. Sie vermählte sich mit dem damaligen Prinzen Wilhelm von Preußen im Jahre 1829. Ihren beiden Kindern war sie eine sorgsame Mutter, ihrem Gemahle eine teilnehmende Freundin, für das Land eine zartsinnige Wohlthäterin. Wohlthätigkeitssinn. — Als sie Königin geworden war, sorgte sie aus allen Kräften dafür, Not und Kummer überall zu lindern, wo sie konnte. Viele wohlthätige Anstalten verdanken ihre Entstehung ihr, so das Augusta-Hospital in Berlin zur Pflege von Kranken, das Augusta-Stift in Charlottenburg zur Erziehung der Töchter von Offizieren und Beamten. In Gemeinschaft mit ihrem Gemahle gründete sie einen Verein zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger, der sich später über ganz Deutschland ausbreitete als Verein vom Roten Kreuze. Ebenso verdankt der vaterländische Frauen verein ihr sein Entstehen. Dieser Verein hilft bei jedem großen Unglück, bei Feuersbrünsten, Überschwemmungen n. s. w., ansteckenden Krankheiten durch Geldspenden, Kleidungsstücke und Nahrungsmittel. Außerdem hat er Waisenanstalten und Rettungshäuser gegründet. Persönliche Thätigkeit. — Die Kaiserin gründete aber nicht bloß solche Anstalten der Nächstenliebe, sie übte die Werke der Barmherzigkeit auch persönlich aus. Sie besuchte die Kranken- und Waisenhäuser, so oft sie konnte; in Krieg und Frieden fand man sie bei den Kranken, Hilfesuchenden und Notleidenden. In der Kriegszeit 1870/71 richtete der Kaiser an sie seine Siegesdepeschen, aus ihrer Hand gingen sie dann an die Bevölkerung, deren Dank und Freude sie wieder ihrem Gemahle meldete. Zugleich leitete sie den Verein zur Pflege der kranken und verwundeten Krieger, und jeden Tag war sie am Barackenlazarett auf dem Tempelhofer Felde. Letzte Lebenstage. — Bis in ihre letzten Lebensjahre hinein erfreute sie sich eines fast ungetrübten Glückes. Mit ihrem Gemahle teilte sie den Ruhm der Kaiserkrone; sie besaß einen herrlichen Sohn und eine liebevolle Tochter, und sie sah Enkel und Urenkel um sich aufblühen. Aber auch für sie kamen die dunklen Stunden des Leides. Rasch nacheinander wurden ihr der Gemahl und der Sohn durch den Tod entrissen. Doch sie war eine gläubige Christin, in der Einsamkeit und im Gebet, im Glauben an ein Wiedersehen nach dem Tode fand sie Trost und Zuversicht. Tod der Kaiserin. - - Am 7. Januar 1890 starb sie ruhig und gottergeben und wurde im Mausoleum zu Charlottenburg bestattet. Ihr Andenken bleibt im Segen, denn sie hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Thränen zu stillen, Wunden zu heilen, Kummer zu lindern. Menschen froh und glücklich zu machen.

8. Vaterländische Geschichte für Volkschulen - S. 10

1897 - Düsseldorf : Schwann
10 der Jugend die Lehre gegeben, Gott vor allem zu lieben und das Laster zu hassen, dann werde Gott seinen Stuhl befestigen. Diese Lehre hatte er sich für sein ganzes Leben zur Richtschnur genommen. Sein Wahlspruch war: „Gott meine Stärke." Als ihm einst die Krone von Polen angeboten wurde mit der Bedingung, daß er katholisch werden sollte, sprach er: „Meine Religion, darin ich meiner Seligkeit versichert bin, um einer Krone willen zu verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht thun." \ Der Kurfürst besaß einen scharfen Verstand und einen eisernen Willen; was er einmal beschlossen hatte, führte er auch aus. In der Sorge um das Wohl und die Hebung seines Reiches stand ihm seine treffliche Gemahlin Luise Henriette mit Rat und That bei. 9. Die Kurfürstin §uise Henriette. Als Jüngling hatte sich Friedrich Wilhelm zu seiner Ausbildung in Holland ausgehalten. Dort lernte er Luise Henriette kennen, die Tochter des Statthalters Heinrich von Dramen. Mit ihr vermählte sich der Kurfürst im Jahre 1646. Luise Henriettes Verhältnis zum Kurfürsten. — Luise Henriette war eine kluge und verständige Frau, dabei von bescheidenem Sinne und sanftem Wesen. Darum gewann der Kurfürst sie sehr lieb und hörte gern auf ihren Rat. Es kam zuweilen vor, daß er die Beratungen, die er mit feinen Ministern hatte, verließ, um die Meinung seiner Gemahlin zu hören. Auch verstand sie es, den Kurfürsten, der leicht zornig wurde, zu befänftigen und vor harten Maßregeln zu bewahren. Ihre Sorge für den Landbau. - Die Kurfürstin war von ihrer guten frommen Mutter fehr sorgfältig erzogen worden und verstand sich auch aus die Hauswirtschaft. In der Nähe von Berlin lag das Jagdschloß Bötzow, welches Luise sehr gern besuchte, weil die Gegend sie an ihre Heimat erinnerte. Der Kurfürst schenkte es ihr. Nun berief sie aiv> Holland Gärtner und Landwirte, richtete ein Milchwirtschaft ein und legte Gemüse- und Blumengärten an. Sie ließ fremde Sämereien und Obstbäume kommen und auch die ersten Kartoffeln dort anbauen. Ihr zu Ehren wurde das Schloß mit dem dazu gehörenden Dorfe Oranienburg genannt. Unterstützung der Notleidenden. Luise war auch eine Wohlthäterin der Armen und Notleidenden. Oft besuchte sie das Spital in Berlin, tröstete die Kranken mit milden Worten und betete ant Bette der Sterbenden. In Oranienburg gründete sie ein Waisenhaus für elternlose arme Knaben und Mädchen, welches noch heute besteht. Tod der Kurfürstin. — Leider starb die treffliche Fürstin schon in jungen Jahren. Als sie fühlte, daß ihr Ende nahe war, sprach sie: „Mein Leben stelle ich Gott anheim; wenn er die Haare auf dem Haupte

9. Der Jugendfreund - S. 39

1887 - Düsseldorf : Schwann
39 boshaft, sprach der Knabe: Ehrwürd'ger Vater, viele Menschen sind versammelt hier und warten auf die Predigt. 3. Der blinde Greis erhob sich alsobald, wählt einen Text, erklärt ihn, wandt' ihn an, so herzlich, daß die Thränen mildiglich ihm niederflossen in den grauen Bart. 4. Als er beschließend darauf das Vater unser gebetet und gesprochen: „Erlöse uns, o Herr, von allem Übel! Amen!", da riefen im Thal viel tausend Stimmen: Amen, ehrwürd'ger Vater, Amen, Amen! 5. Der Knab' erschrak; reumütig knieet er nieder und beichtete dem Heiligen die Sünde. „Sohn," sprach der Greis, „hast du denn nicht gelesen, wenn Menschen schweigen, werden Steine schrei'n? Nicht spotte künftig, Sohn, mit Gottes Wort! Lebendig ist es, kräftig, schneidet scharf, wie kein zweischneidig Schwert. Ünd sollte gleich das Menschenherz sich ihm zum Trotz versteinern, so wird im Stein ein Menschenherz sich regen!" 45. Der Mönch. In einem Kloster lebte ein Mönch, der Abends immer eine große Mattigkeit und Abspannung verriet. Der Abt fragte ihn einst nach der Ursache derselben. „Ach, anwortete der Mönch, ich habe jeden Tag so vieles zu thun, daß meine Kräfte nicht hinreichen würden, wenn die Gnade Got- tes mich nicht stärkte. Ich habe zwei Falken zu zähmen, zwei Hasen aufzuhalten, zwei Sperber abzurichten, einen Lindwurm zu bezwingen, einen Löwen zu bändigen und einen Kranken zu pflegen." — „Ei, sagte der Abt, das sind thörichte Klagen : solche Geschäfte werden keinem Brenschen zu gleicher Zeit aufgegeben, und in meinem Kloster habe ich nie etwas von solchen Pflichten der Brüder gehört." — „Und doch, ehrwürdiger Herr, versetzte der Mönch, habe ich keine Unwahrheit geredet. Die zwei Falken sind meine Au- gen; die muß ich mit großer Sorgfalt bewachen, damit ihnen nicht etwas gefalle, was meiner Seligkeit schaden könnte. Die zwei Hasen sind meine Füße; die muß ich be- ständig zurückhalten, daß sie nicht nach schädlichen Vergnügen laufen und auf dem Wege der Sünde wandeln. Die beiden

10. Der Jugendfreund - S. 47

1887 - Düsseldorf : Schwann
47 Wer bald gibt, gibt doppelt! heißt es im Sprichworts. Wollen wir den Verwundeten eine Wohlthat erweisen. so muß dieses bald geschehen. §. 14. Verdrießlich nahm Meta ihren Strickbeutel und ging davon; Alwine aber zupfte unermüdet und mit Emsig- keit Charpie, die an eine obrigkeitliche Person abgegeben wurde, und so trug auch sie etwas zur Linderung der Leiden jener Unglücklichen bei. §. 15. So wie sich Alwine bei dieser Gelegenheit be- nahm, so benahm sie sich immer. Als ein teilnehmendes, wohlthätiges Mädchen linderte sie menschliches Elend, wo und so viel sie konnte. Als Alwine später die Frau eines reichen Edelsmannes wurde, befand sie sich im Stande, ihre Wohlthätigkeit weiter auszudehnen und that dies mit liebe- vollem Eifer. §. 16. Viele Witwen und Waisen, Kranke und Arme nahmen zu Alwinen ihre Zuflucht und wurden von ihr unterstützt. Doch bemerkte diese wohlthätige Frau bald, daß sie durch ihre Wohlthaten nicht so viel Gutes stiftete, als sie wünschte. Den meisten wurde nur auf kurze Zeit gehol- fen; manche, die von ihr Geld erhielten, gingen damit in eine Schenke, machten sich eine frohe Stunde und darbten dann wieder. Alwine dachte nur nach, wie sie dies Alles am besten verhindern und den Armen auf eine sichere Weise helfen könnte. Sie legte ein Arbeitshaus an, in welchem sich Kin- der und Erwachsene durch nützliche Thätigkeit ihren Lebens- unterhalt verdienen konnten. Den Kindern ließ sie durch einen Lehrer auch Unterricht erteilen. Auf diese Weise wurde Alwine die Retterin und Be- glückerin gar vieler. Die ganze Gegend ehrte sie als eine edle Wohlthäterin. Alles nahm innigen Anteil, als sie starb, und bei ihrem Begräbnisse war eine Menge dank- barer Menschen zugegen, denen sie wohlgethan hatte. Viele Thränen der Wehmut, Liebe und Dankbarkeit stossen auf ihr Grab. 52. Der muthige Gifchof von Auch. Im Jahre 1835 brach zu Auch, einer Stadt Frankreichs Feuer aus und griff schnell um sich. Ein Haus wurde schon von unten bis oben von den Flammen umleckt,
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