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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
arnl* t : , 8"i0,m Waven n Ansang an in demselben unglcklich und berforen Sbfatlanb. Als dem König Franz nachher die Wie-
b-rerb-rung besselben zwar glckte, er sich aber mit der Belagerung
. Je.,m *at" aulc(t, kam es hier zu einer entfcheibenben Schlacht,
- e , f ," besiegt und gefangen mrbe. Rch elfmonatlicher
Sj1*" Mabnb schlo Franz 1. mit Karl Frieden und entsagte
wen Ansprchen auf Italien. Kaum hatte er jedoch seine Freiheit
im fnllh in Friedensvertrag fr ungltig und begann
' r= s,t E r? ^ .on neuem- Franz gewann in demselben h -s"' fer n von Burgund sicherte. Auer diesen ffi ?9r )a! ; f,,tcr "ch zwei anbere Krieg- mit Franz I. zu W, ta fr .hn so glcklich erliefen, ba Franz I., der Urheber ber-selben, fernen: Vorteil durch sie errang.
Die lange Entfernung des Kaisers von Deutschland, die zum nickt geringen Teile durch diese Kriege gegen den Franzosenknig veranlat ur e, verhinderte Karl, der mit ganzem Herzen an der katholischen R ligion hing, der durch Luther hervorgerufenen religisen Bewegung mit Kraft entgegenzutreten, und Luthers Lehre gewann mehr und mehr Anhang Der Bauernkrieg mit allen seinen Greueln konnte entstehen und weite strecken des schnsten deutschen Landes verwsten, ohne da das Reichsober-Haupt demselben Einhalt zu thun vermochte; die Schreckensherrschaft der Wiedertufer m Mnster konnte sich entwickeln, ohne da' der Kaiser sie zu unterdrucken imstande war. Jede dieser beiden Unruhen wurden erst gedmpft als mehrere deutsche Fürsten, deren Lnder von denselben zu leiden hatten.' mit vereinten Krften gegen sie einschritten. Ferdinand, dem Bruder Karls V.' der diesen während seiner Abwesenheit im Reiche vertreten sollte, war es nicht mglich, gegen diese Unruhen auszutreten, weil die Trken die Ostgrenzen des Reiches angriffen und sogar Wien belagerten. Trotz wiederholter Sturme muten sie aber nach dreiwchentlicher Belagerung abziehen. Bei chrer Wiederkehr im Jahre 1532 war Karl V. infolge des Nrnberger Religionsfriedens imstande ihnen ein starkes Heer entgegenzustellen. Dies und die heldenmtige Verteidigung der kleinen Festung Gnz bewogen den Sultan Solyman zu einem schleunigen Rckzge.
Bald darauf machte Karl einen khnen Zug gegen die Seeruber, die unter ihrem Anfhrer Chaireddin Barbarossa von Tunis, ihrem Hauptsitze, aus die Ksten des sdlichen Italiens und Spaniens mit ihren Rubereien heimsuchten. Mit einer spanisch-italienischen Flotte von 420 Segeln zog Karl aus. erstrmte Chaireddins festes Schlo, schlug sein Landheer zurck und eroberte Tunis. Infolge dessen erhielten viele tausend Christensklaven chre Freiheit wieder. So glnzend der Erfolg dieses Unternehmens gegen Tunis war. so klglich war der einige Jahre spter gegen Algier unter-nommene Zug, da derselbe in zu spter Jahreszeit unternommen wurde.
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Franz Franz Karl Karl Franz Franz Franz_I. Franz_I. Franz_I. Karl Karl Ferdinand Ferdinand Karls Karl_V. Karl_V. Solyman Karl Karl Chaireddin_Barbarossa_von_Tunis Barbarossa Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Italien Burgund Deutschland Luthers Karls Wien Italiens Spaniens Tunis Tunis Algier
87
778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet.
79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark.
Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte.
800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt.
Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt.
Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4).
814840 Ludwiq der Fromme.
Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei
1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.)
2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht.
3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg.
4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Thassilo_von_Bayern Thassilo Karl Karl Karl Karl Leo_Iii Leo Karls Karl Karl Karl Karl Lothar Pippin Ludwig Ludwig Lothar Bernhard Roland Konrad Konrad Karl Karl Ludwig_I._von_Bayern Ludwig_I. Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
- 111
Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums.
Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.)
1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen.
Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten.
1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer.
Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt.
1492 Entdeckung Amerikas. v.
Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe.
Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti.
1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt).
2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. .
3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m .
4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Peter_Schsser Gutenberg Mohammed Konstantin_Xi Palologus Karl_der_Khne Karl Karl Karl Nancy Renatus_von_Lothringen Karl Nancy Karls Ludwig_Xi.1 Ludwig Karls_Tochter_Maria Karls Maria Friedrichs Maximilian Maximilian Christoph_Kolumbus Jsabella Ferdinands August Karl_Vii Karl Jeanne_d'arc Remy_tn Philipp Philipp Margarete Jsabella_von_Castll Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Gutenberg Mainz Mainz Italien Burgund Burgund Niederlande Bndnis Karls Burgund Frankreich Burgund Niederlande Amerikas Indien Afrika Portugal Spanien Haiti Lothringen Rouen Spanien Granada
— 18 — f 8. Die Gemahlin Heinrichs I.
Mathilde, die fromme Gemahlin Heinrichs i., zeichnete sich stets durch Demut und Bescheidenheit aus. Im Kreise der Familie trug sie ganz einfache Kleider. Nach dem christlichen Spruche: „Bete und arbeite!" war ihre Zeit geteilt zwischen Beten und Arbeiten. Sie verschmähte es nicht, die Armen und Kranken selbst in den ärmsten Hütten zu besuchen und zu trösten. Deshalb wurde sie auch überall Mutter genannt. Wenn sie nicht mit Wohlthun oder Beten beschäftigt war, so saß sie zu Hause in ihrem Zimmer und spann, strickte, stickte oder nähte.
Wenn ihr Gemahl in den Krieg ziehen mußte, so stand sie nicht selten in der Nacht auf, um für ihn zu beten. Als Heinrich i. auf dem Sterbebette lag, ließ er sie zu sich kommen und sprach: „Ich fühle, daß ich bald sterben muß. Du hast mich immer auf den rechten Weg geleitet, wenn ich irrte. Ich danke dir von ganzem Herzen dafür und empfehle dich und unsere Km- : der Gott und der Fürbitte seiner Heiligen." Mathilde tröstete mit liebevollen Worten ihren sterbenden Gemahl. Dann eilte sie in die Kirche, um für ihn zu beten. Heinrich starb. Tiefbetrübt staud sie an der Leiche des Hingeschiedenen und weinte. Dann sprach sie zu ihren Söhnen: „Ehret Gott und fürchtet ihn, der Macht hat über Leben und Tod. Nehmet euch den Hingeschie- ; denen zum Vorbilde, seid gerecht, barmherzig, weise und tapfer, wie er war."
Nach Heinrichs Tode lebte Mathilde still und zurückgezogen; ! sie pflegte die Armen und Kranken, stiftete Klöster und Kirchen. Als sie starb, drängten sich die Armen hinzu, um ihre liebe Mutter noch einmal zu sehen. Später wurde sie als Heilige verehrt.
Wiederh olnngsfragen.
Wie hieß die Gemahlin Heinrichs L‘? Welche christliche Tugenden zierten diese Königin?
f 9. Otto I., der Große.
(936—973.)
Nach Heinrichs Tode wurde sein Sohn Otto zu Aachen mit großer Pracht als deutscher Kaiser gekrönt.
Gleich jtach der Krönung mußte er mehrere deutsche Herzöge mit dem Schwerte zum Gehorsam zwingen. Als er Ruhe und
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs_I. Mathilde Heinrichs Heinrichs Heinrich_i Heinrich Mathilde Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Mathilde Heinrichs Heinrichs Otto_I. Otto_I. Heinrichs Heinrichs Otto
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sondern trieben auch Ackerbau, Gewerbe, Wissenschaften und Knste. Die Klster hatten nicht selten die Ausdehnung eines Fleckens. Um das eigentliche Klostergebude herum lagen Schulgebude, Herbergen fr hohe und niedere Gste, Kranken-sle, Stlle, Kornspeicher, Mhlen, Wohnungen fr Handwerker, Grtner n. s. w. Ringsum waren kleine Kirchlein erbaut, damit die frommen Brder, wenn sie drauen auf dem Felde arbeiteten, doch auch die Betstunde nicht der-sumten. In den Frauenklstern spannen, webten und stickten die Nonnen, sie besuchten Kranke, bereiteten Arzeneien und unterrichteten mit grter Sorgfalt die Tchter der Vor-nehmen.
2. Klosterschulen. Fast bei jedem Kloster fand man eine innere und eine uere Klosterschule. Die innere lag innerhalb, die uere auerhalb der Klostermauer. In der innern wurden Geistliche und Mnche, bei den Frauenklstern Nonnen auf ihren Beruf vorbereitet. Die uere wurde von den Shnen oder Tchtern der Edelinge und von Brger-lindern besucht, welche nicht geistlich werden wollten. Hier lernten sie lesen und schreiben, sowie Latein, Sternkunde, Ge-sang und Grammatik. Zum Schreiben benutzte man damals Pergament, das aus gegerbten Fellen bereitet wurde.
3. Mdchenerziehung Im frhen Mittelalter wurden die Mdchen grtenteils in den Klstern erzogen. Oft wurden sie diesen schon im Alter von 7 Jahren bergeben. Sie waren nach Alter und Fhigkeit in Klassen ein-geteilt wie die Knaben. Whrend des Unterrichts saen sie an den Wnden auf Sthlchen so weit von einander entfernt, da sie sich nicht berhren konnten, während die Lehrerin von einem erhhten Platze aus alle berwachte. Die Schlerinnen fragten, während die Lehrerin antwortete. Die Rute wurde nicht selten gebraucht. Von der hl. Kunigunde, die spter Klosterfrau wurde, erzhlt man, sie habe ihre Nichte in verschiedenen Knsten unterrichtet. Wenn diese aber falsch sang, dann gab ihr Kunigunde:
. . . einen guten Streich auf ihre rechte Wange,
das Ohr fauste ihr lange."
Die Tchter der Vornehmen wurden auch zur Erziehung und Ausbildung zu einem andern Adeligen, gewhnlich an den Hof des Lehnsherrn geschickt. Hier standen sie unter der Aufsicht der Burgfrau und wurden von einer Meisterin" in der An-standslehre, in Hans- und Handarbeiten unterrichtet, be-sonders im Spinnen, Nhen und Sticken. Die deutschen Frauen waren berhmt als Stickerinnen. In Museen ist
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entgegen. Als die Abgesandten derselben erschienen, um den Tribut zu empfangen, erhielten sie nichts und zogen mit leeren Hnden wieder heim. Darber ergrimmten die Ungarn und rsteten sich mit groer Macht, um durch die Lnder der Slaven ins Sachsenland einzufallen. König Heinrich lie sich nicht schrecken, sondern ging den Ungarn entgegen, ermahnte die Seinen und sprach: Wir mssen hier beweisen, da wir Männer sind und mnnlich fechten fr unser Land, fr unsere Weiber und unsere Kinder."
Der Kampf begann. Hoch flatterte vor den Augen des deutschen Heeres die Reichsfahne mit dem Erzengel Michael. Das Feldgeschrei der Sachsen war: Kyrie eleison! Von der Seite der Ungarn aber vernahm man ein grausiges: Hui, Hui!" Die Deutschen ritten in geordneten Reihen auf die Ungarn los, deckten sich mit ihren Schilden, lieen die Ungarn einmal ihre Pfeile abschieen, welche aber an den Schilden abprallten, und dann strmten sie vorwrts, und manchem Feinde entfloh das Leben, bevor er den zweiten Pfeil abschieen konnte. Da flohen die Ungarn und kamen nicht wieder, so lange Heinrich lebte.
8. Otto der Groe (936-973).
1. Ottos Krnung. Otto der Groe war ein Sohn Heinrich des Finklers und schon bei Lebzeiten seines Vaters zum Konige erwhlt worden. Nach des Vaters Tode wurde er in Aachen von dem Erzbischofe von Mainz gekrnt. _ Bei Dem glnzenden Krnungsfeste bedienten die Herzge ihren neuen König. Herzog Giesilbert von Lothringen, zu dessen Lande Aachen gehrte, sorgte als Kmmerer fr die kniglichen Gemcher und ordnete das ganze Fest; Herzog Eberhard von Franken besorgte als Truchse die Tafel; Herzog Hermann von Schwaben wsr Mundschenk, Arnulf von Bayern war Marschall und sorgte fr das Unterbringen der Pferde, auch lie er Zelte errichten fr., solche, die in der Stadt kein Unterkommen fanden. Diese Amter wurden, fortan ehrenvolle Reichsmter fr alle Zeiten.
Mit solcher Pracht war im deutschen Lande noch niemals die Krnung des Knigs gefeiert worden, und diese Krnung war ein Vorbild des Glanzes, der Ottos ganze Regierung umstrahlte.
2. Otto und sein Bruder Heinrich Ottos Bruder Heinrich strebte selbst nach der Knigswrde und verband sich
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Michael Heinrich Heinrich Otto Ottos Ottos Otto Heinrich Heinrich Eberhard_von_Franken Hermann_von_Schwaben Arnulf_von_Bayern Ottos Otto Heinrich__Ottos Heinrich Ottos Heinrich Heinrich
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ausführte. Der Fürst hatte in seiner Jugend die Feldzüge in Flandern mitgemacht und bei der Belagerung von Tour-nai1) zwei englische Generäle angetroffen, die lebhaft miteinander stritten. Der eine behauptete, daß der König von Preußen Mühe haben würde, 15 000 Mann ohne Hilfsgelder zu besolden, und der andere behauptete, daß er sogar 20 000 unterhalten könne. Der junge Prinz sagte ihnen leidenschaftlich erregt: ,,Der König, mein Vater, könnte 30000 unterhalten, wenn er es wollte.“ Die Engländer faßten diese Worte als plötzlichen Einfall eines ehrgeizigen jungen Mannes auf, der mit Übertreibung von den Vorzügen seines Vaterlandes spricht; aber als Friedrich Wilhelm auf den Thron gekommen war, bewies er mehr, als er behauptet hatte, und die gute Verwaltung seiner Finanzen ermöglichte es ihm, vom ersten Jahre seiner Regierung an 50 000 Mann zu unterhalten2), ohne daß irgend eine Macht ihm Hilfsgelder zahlte.
x) T. kapitulierte am 3.^September 1709 vor der vereinigten Armee Eugens und Marlboroughs; bald darauf folgte ihr Sieg bei Malplaquet. Dieser Aufenthalt im niederländischen Feldlager war für Friedrich Wilhelm eine Schule, „wo große Männer sich bilden und die Fürsten so viel geschätzt werden, als sie durch Tapferkeit und gute Führung verdienen“; so drücktc sich Marlborough aus, der stets einen Fürsten nach der Zahl der Truppen, die er unterhalten könne, einschätzte.
2) Hier übertreibt Friedrich ein wenig; nach den genauen Berechnungen eines Militärintendanturbeamten aus den ersten Jahren der Regierung Friedrichs ergibt sich, daß Friedrich Wilhelm 1713 eine Armee von etwa 38 000 Mann vorfand, die er im ersten Jahr um sieben Regimenter vermehrte, d. h. auf eine Zahl von etwa 44 000 Mann brachte; die Verwicklungen des Nordischen Krieges nötigten am Anfang gleich zu so bedeutenden \ erstärkungen. Dann wurde das Tempo langsamer, 1719 waren aber bereits die 50000 überschritten, dann folgte bis 1729 eine Vermehrung auf 70 000 und bis 1739 eine solchc auf 83 000 Mann.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Eugens Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Marlborough Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
22 —
öorfanben, und ein Mann in unsern Tagen kann es kaum aufheben, dock kam es chm beinahe nicht von der Seite
-lderpracht war er ein Feind. Nur wenn fremde Ge-£ femem Hose erschienen, zeigte er sich im Kaisersckmucke
™Snsstrsö- ^ 7®Dlb durchwirktes Kleid, Schuhe und Sckwert ! »ff!1 ^etzt und auf dem Haupte eine goldene Krone.
Die beste Kleid ertragt. Einst waren viele Große des ^ankenre.ches an dem Hofe Karls des Großen versammelt, die sich fast alle in kostbare ausländische Stoffe, in Sammet und ^uie, gekleidet hatten. Diese Kleiderpracht gefiel dem Kaiser nicht inu er gedachte, diesen putzsüchtigen Herren eine Lehre zu geben.'
itb injsns "en ^ und seinem Tuchwamms und
lud die Gese.lschast zur ^zagd ein. Draußen war es rauh und ah es regnete und stürmte, und doch wagte keiner der Herren C ln S ~rie letzten sich zu Roß, und Karl führte sie
vatt ? U? Dorngestrauch und durch die dichtesten Stellen d.v Waldes und wurde gar nicht müde zu jagen. Endlich lehrte fl?Urr ^-^"5 Gesellschaft sich um seinen Feuerherd ver-
sammeln. Jber die seidnen und sammtnen Stoffe der vornehmen '$.ensen f^a^n, San5, zerrissen und zerfetzt, während vie stärkeren Meider ^arls^sast nichts gelitten. Karl lachte und sagte: „Nicht wahr, meine Frau und meine Töchter weben doch bessere Kleider als da draußen in der Fremde angefertigt werden?"
9 Karls des Großen tzod. Gegen Ende'seines Lebens ward der große Karftr von manchem harten Verluste betroffen. L-eine liebjten Freunde starben vor ihm, seine Söhne sab °x bis auf einen zu Grabe tragen. Endlich stellten sich auch bei ihm vie Schwachen und Krankheiten des Alters ein. In den letzten 4 Jahren mußte er viel an fiebern leiden, und 813 wurde er sogar auf einem Fuze lahm. Als ihn daher im Jahre 813 das Fieber von neuem befiel, ließ er seinen noch lebenden Sohn Ludwig iu sich Ü'nb ben2f aue Statthalter, Herzöge. Grasen und Bischöfe nachaachen, um m ihrer Gegenwart fein ^eich zu orbnen. Im Jcetchsfaale erschien er, der Greis im Silberhaar, und verkündigte, daß er een_tod nahen suhle, weshalb er ihnen feinen Sohn als Nachfolger im Reiche vorstelle und sie zum Gehorsam gegen ihn ermahne. Nachdem er seine Rede geschlossen, fragte er die Versammlung, ob )te feinen Sohn Ludwig zum Herrscher haben und chm gehorchen wollten. Alle riefen: „Ja, denn so ist es Gottes irx %a,Jn ermahnte er den Sohn, Gott zu fürchten, den gotuichen Geboten zu gehorchen, die Kirche zu schirmen, fein Volk vie Km der zu lieben, ein Tröster der Armen zu fein, treue und gottesfurchtige Diener anzustellen, die das Unrecht haßten, keinen ohne Urtheil feiner Würde zu entsetzen, seine Geschwister und Verwandten zu ehren und selbst vor Gott und allen Menschen un-
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ihrer Pferde, damit diese desto schneller fliehen könnten. Aber sie kamen fast alle ums Leben.
Von da an kamen die Ungarn nicht wieder nach Deutschland, so lange König Heinrich lebte.
8. Otto der Große.
1. Ottos Krönung. Otto der Große war ein Sohn Heinrich des Finklers und schon bei Lebzeiten seines Vaters zum Könige erwählt worden. Nach des Vaters Tode wurde er in Aachen von dem Erzbischöfe von Mainz gekrönt. Bei dem glänzenden Krönungsfeste bedienten die Herzöge ihren neuen König. Herzog Giesilbert von Lothringen, zu dessen Lande Aachen gehörte, sorgte als Kämmerer für die königlichen Gemächer und ordnete das ganze Fest; Herzog Eberhard von Franken besorgte als Truchseß die Tafel; Herzog Hermann von Schwaben war Mundschenk, und Arnulf von Bayern war Marschall und sorgte für das Unterbringen der Pferde, auch ließ er Zelte errichten für diejenigen, welche in der Stadt kein Unterkommen fanden. Diese Aemter wurden fortan ehrenvolle Reichsämter für alle Zeiten.
Mit solcher Pracht war im deutschen Lande noch niemals die Krönung des Königs gefeiert worden, und diese Krönung war ein Vorbild des Glanzes, der Otto's ganze Negierung umstrahlte.
2. Otto und sein Bruder Heinrich. Ottos Bruder Heinrich strebte selbst nach der Königswürde und verband sich mit Eberhard, dem Herzoge von Franken, und Giesilbert, dem Herzoge von Lothringen, gegen den König. Bei Neuwied kam es zum Kampfe. Eberhard wurde getödtet, Giesilbert sprang in den Rhein, um sich zu retten, fand aber seinen Tod in den Wellen; Heinrich floh und irrte unstät und von allen verlassen im Lande umher.
Da erwachte die Reue in seinem Herzen. Ohne Wissen des Königs trat er eines Tages in das königliche Zelt und bat um Gnade. Der König erwiederte: »Deine unwürdige That hat Gnade nicht verdient. Aber ich sehe, daß du dein Unrecht erkennst und darum will ich weiter kein Böses über dich bringen." Darauf befahl ihm Otto, sich nach seiner Pfalz Ingelheim am Rheine zu begeben und dort zu erwarten, was der König und seine Rathgeber über ihn beschließen würden.
Ein solcher Aufenthalt in den engen Burgmauern wurde Heinrich bald unerträglich. Er floh des Nachts aus Ingelheim und eilte nach Frankfurt, wo Otto das Weinachtsfest feierte. Eben trat dieser in den Dom, um die Frühmesse zu hören, als aus dem Dunkeln der Bogengänge ein Mann in härenem Gewände
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