Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
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vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden.
Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen.
Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben
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Extrahierte Personennamen: Freia Suitbertus Apostel Christi
Extrahierte Ortsnamen: Nähe_Düsseldorfs Nordsee Rom Rheininsel
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
15
Also sprach sanct Vitus fest, war ein Knabe schwach und
klein, als der Heiden-Kaiser droht ihm mit Flammen-Martertod.
„Jesus lästern kann ich nicht, aber sterben wohl für ihn.
Nehmt mein Leben, nehmt mein Blut, stürzt mich in die Flam-
menglut!"
Und der Kaiser hört's ergrimmt, schwingt „das Scepter zum
Befehl: Henkersknechte, seid bemüht, daß das Ol im Kessel glüht.
Vitus aber klaget nicht, in die heiße Muth getaucht; zu dem
Himmel sieht er auf, endend seiner Qualen Lauf.
Engel winken ihm herab aus des Himmels heitern Höhn.
Zeigen ihm den Siegeskranz und des Heilands Strahlenglanz.
Und so sei des Knaben Tod uns ein hocherbanlich Bild, daß
wir ohne Furcht und Scheu unserm Heiland bleiben treu.
Chr. Schmidt.
22. Muttersorge.
Vor mehr als 1400 Jahren-, lebte in einer christlichen
Gemeinde in Afrika eine fromme Mutter, die hieß Monika.
Gott hatte ihr einen Sohn gegeben, den sie Augustinus
nannte. Schon frühzeitig fiel derselbe in die Netze der Sünde;
sein Herz wurde verfinstert und sein Leben verderbt. Die
Mutter meinte, er würde ihre grauen Haare mit Leide hin-
unter in die Grube bringen. — In ihrer Not rief sie zu
Gott und brachte viel Gebet und Thränen vor ihn. Des-
gleichen suchte sie auch Rat und Hilfe bei frommen Men-
schen. Als der Kummer um den verlornen Sohn ihr das
Herz brechen wollte, klagte sie die Not dem Bischöfe ihrer
Gemeinde. Der sprach das tröstliche Wort: „Gehe nur hin
und fahre fort für deinen Sohn also zu beten; es ist un-
möglich, daß ein Kind so vieler Thränen sollte verloren
gehen." Dem Weibe dünkten die Worte, als wären sie vom
Himmel geredet. — Und über eine lange Zeit geschah, wie
sie geglaubt und gebeten hatte. Augustins Seele wandte sich
ab von der Lust dieser Welt und suchte Ruhe und Frieden
bei Gott. Nun konnte seine Mutter mit Freuden sprechen:
„Dieser mein Sohn war tot und ist wieder le-
bendig geworden; er war verloren und ist wieder-
gefunden." — Noch mehr: Augustinus wurde später einer
der treuesten Diener der Kirche Christi.
So sorgt, weint und betet eine rechte Mutter für ihr
Kind, und „des Gerechten Gebet vermag viel,
wenn es ernstlich ist."
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498
gehen werde, der die Herrschaft, an deren Befestigung er und
fein großer Nachfolger und Namensverwandter so eifrig gearbeitet,
stürzen würde?
Allmählig kamen immer mehr Klöster auf für Männer (Mönche)
und Frauen (Nonnen). Die Vorsteher hießen Abt und Aebtissin, während
es früher bloß Einsiedler gegeben hatte.
Als Phokas den Kaiser Mauritius vom Thron gestoßen und grausam
ermordet hatte, schmeichelte ihm Gregor außerordentlich und brachte es
dahin, daß er für das Haupt der gesummten Christenheit erklärt wurde,
was Mauritius nie gethan hätte, der die Anmaßungen des byzan-
tinischen Patriarchen begünstigt hatte.
75.
Muhammed. (622.)
Muhaimned, oder Mahommed, eigentlich Mohammed, wurde 569
in Mekka geboren. Sein Großvater, ein reicher und edler Bürger,
hatte 13 Söhne. Sein Vater hieß Abdallah, ein Mann von hoher
Schönheit, seine Mutter Amira. Da er kein Vermögen hinterließ, so
wurde der noch junge Muhammed zuerst von seinem Großvater, und
nach dessen Tode von einem Oheim erzogen, der ihn der Kaufmann-
schaft widmete, die er selbst trieb, und auf einer Reise nach Syrien
mitnahm. Als er gelegenheitlich ein Kloster besuchte, wurde ein Mönch
auf ihn aufmerksam und hier war es, wo er zuerst den Entschluß faßte,
Stifter einer neuen Religion zu werden. Nicht lange darauf heirathete
ihn eine reiche Wittwe, deren Geschäfte er einige Zeit besorgt hatte,
und lange führte er mit ihr eine glückliche Ehe. Frühe zeigte er indessen
einen großen Hang zur Schwärmerei und alle Jahre begab er sich in
eine Höhle bei Mekka, wo er längere Zeit einsam verweilte. In einem
Alter von 40 Jahren machte er bekannt, er sey von Gott gesandt, um
seine Landsleute zu bekehren. Seine Hauptlehre war: es giebt keinen
Gott außer Gott, und Muhammed ist sein Prophet, aber größer, als
Christus und alle Propheten, und seine Religion ist aus dem Christen-
thum, Judenthum und Heidenthum zusammengesetzt. Er gab vor, der
Engel Gabriel mache ihm Mittheilungen in Gestalt einer Taube:
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Extrahierte Personennamen: Gregor Gregor Muhammed Mohammed Abdallah Amira Muhammed Gott Muhammed Christus Engel_Gabriel
852
indem sie ihre bürgerliche und religiöse Verfassung beibehalten durften
und von ihren Hohenpriestern und dem hohen Rathe regiert wurden,
eine Begünstigung, deren sie sich auch unter Antiochus dem Großen
von Syrien erfreuten. Da aber sein Nachfolger, Antiochus Epiphanes,
auf harte Weise Geld von ihnen erpreßte und sie sogar zum Abfalle
von ihrer Religion zwingen wollte, so empörten sie sich unter Anführung
des wüthigen Priesters Mathatias, von dessen ältestem Sohne, Judas
Maktabäus, die ganze Heldenfamilie den Namen führt. Dieser trug
mehrere glanzende Siege über die Feinde davon und reinigte auch
das von ihnen entweihte Heiligthum, das er mit festen Mauern und
Thürmen umgab. Nachdem er sodann mit seiner begeisterten Schaar
noch manche Siege errungen (dem Nikanor, Feldherrn des Demetrius,
der das Heiligthum frech gelästert, ließ er den Kopf und die rechte
Hand abhauen) und auch mit den Römern einen Bund geschlossen
hatte, fiel er in wüthigem Kampfe auf dem Felde der Ehren. So
starb der wackere Mann, dessen Losungswort: der Sieg kommt vom
Himmel! seinen hohen Glaubensmuth ausdrückt. An seine Stelle trat
sein Bruder Jonathan, der sich zum Hohenpriester emporschwang,
indem Alexander, Sohn des Antiochus Epiphanes, der gegen Demetrius
kämpfte, ein Bündniß mit ihm machte. Nachdem dieser besiegt und
getödtet worden war (vergeblich hatte er den Juden große Verspre-
chungen gemacht, wenn sie zu ihm hielten), verehlichte sich Alexander
mit einer Tochter des Königs Ptolemäus von Aegypten. Doch
der junge Demetrius erschien und Apollonius, Feldhauptmann in
Niedersyrien, schloß sich an ihn an. Da zog Jonathan gegen diesen
heran und nachdem er Joppe, wo eine feindliche Besatzung lag,
gestürmt hatte, folgte er den Feinden, welche unter Apollonius vor
der Stadt gelegen waren und sich nun nach Asdod wandten, auf dem
Fuße nach und trug bei diesem Flecken mit seinem Bruder Simon
einen vollständigen Sieg davon. Auch Ascalon ergab sich und empfieng
ihn glänzend. Indessen hatte Ptolemäus den Alexander aus seinem
Reiche verdrängt und seine Tochter dem Demetrius zur Gemahlin
gegeben. Dieser gab den Juden gute Worte, um sie zu gewinnen.
Ob ihn aber gleich bei einem in Antiochia, wohin er von Ptolemais
gezogen war, entstandenen Aufruhr, 3000 jüdische Krieger, die ihm
Jonathan zu Hilfe geschickt hatte, retteten, indem sie, während der
König sich auf seine Burg geflüchtet hatte, die Stadt stürmten, so
mußten sie doch erfahren, daß Undank der Welt Lohn sey, da der
König Nichts von dem hielt, was er versprochen. Besser zeigte sich
der junge Antiochus gegen ihn, der gegen Demetrius auftrat und den
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Extrahierte Personennamen: Antiochus_Epiphanes Judas
Maktabäus Alexander Alexander Antiochus_Epiphanes Alexander Alexander Simon Alexander Alexander
853
Jonathan wieder Ln den Völlen Besitz seiner Länder setzte. Als dieser
nun siegreich nach Jerusalem zurückgekehrt war, indem er, von den
Hauptleuten des Demetrius angegriffen, diesen eine vollkommene Nieder-
lage beibrachte, so beschloß er, das Bündniß mit den Römern zu
erneuen, und schickte eine Gesandtschaft nach Rom, sowie auch nach
Sparta, und da die Burg bei Jerusalem im Besitze der Feinde war,
so ließ er die Mauer zwischen der Burg und der Stadt erhöhen und
fester machen, damit sie keinen Ausfall machen könnten. Tryphon,
der Feldherr des Antiochus, gieng darauf um, diesen zu tödten und
sich selbst die Krone aufzusetzen. Weil er aber befürchtete, Jonathan
möchte dieses verhindern, so lockte er ihn unter der Maske der Freund-
schaft nach Ptolemais und ließ Viele der Seinigen erstechen. Da nun
Tryphon erfuhr, daß sich Simon an die Spitze der Juden gestellt
habe, so ließ er ihm melden, daß er seinen Bruder Jonathas deß-
wegen gefangen halte, weil er dem Könige noch eine Summe Geldes
schuldig sey; wenn er ihm indessen 100 Centner Erz schicke und dessen
zwei Söhne zu Geißeln gebe, als Bürge dafür, daß er Nichts mehr
gegen ihn unternehmen wolle, so wolle er ihn loslassen. Simon
erfüllte das Verlangte; nicht so Tryphon, der sogar den edlen Jonathan
ermorden ließ und bald darauf vom Reiche Besitz nahm, nachdem
er auch den König heimlich hatte tödten lassen. Simon ließ seinem
Vater, seiner Mutter und seinen vier Brüdern ein ehrenvolles Denkmal
fetzen und zeigte sich seines Heldengeschlechtes würdig. Er hatte die
Freude, sein Volk wieder ganz frei zu sehen, da sich kurz nach der
Erstürmung von Gaza auch die Besatzung der Burg von Jerusalem
ergab. Mit Palmzweigen geschmückt, zogen die Juden unter Sang
und Klang in derselben ein. Simon wurde nun Fürst und Hoher-
priester und machte seinen Sohn Johannes zum Hauptmann über das
ganze Heer. Da er indessen einem gewissen Ptolemäus, Hauptmann
über Jericho, seine Tochter zur Gattin gegeben hatte, so gieng dieser,
vom Stolz angetrieben, darauf um, den Simon nebst seinen Söhnen
zu tödten, um die Herrschaft an sich zu reißen, und nachdem er ihn
auf seine Burg zu einem herrlichen Gastmahle geladen hatte, ließ er
rhn mit zwei Söhnen und der übrigen Umgebung ermorden. Mit
Johannes gelang es nicht, indem dieser, davon benachrichtigt, die
gegen ihn abgesandten Mörder niederhauen ließ. Dieser folgte nun
seinem Vater im Hohenpriesteramte, nachdem er Samarien und
^zdumäa erobert hatte. Hyrkans, eben dieses Johannes, Sohn, Ari-
stobul 1., nahm den Königstitel an, ob er gleich seines ausgezeichneten
Vaters unwürdig war, und sein Sohn Alerander hinterließ das
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Extrahierte Personennamen: Jonathan Simon Simon Johannes Simon Johannes Johannes
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Rom Sparta Jerusalem Gaza Jerusalem Jericho Samarien
854
Reich tn einer verderblichen Gährung. Seine Söhne, Hyrkan I. und
Aristobul H., geriethen in heftigen Streit und die Römer, die
Gelegenheit einer Einmischung ergreifend, waren auf Hyrkans Seite,
der als Hohepriester und zinspflichtiger Fürst eingesetzt wurde.
Eigentlich aber regierte der schlaue Jdumäer Antipater, der von
Pompejus und Cäsar begünstigt wurde. Sein Sohn Hero.des, mit
Unrecht der Große genannt, wurde zum König von Palästina erklärt,
jedoch unter römischer Oberhoheit, und gründete, nachdem er die Makka-
bäer grausam ausgerottet, eine neue Herrscherlinie. Wie er in Bezie-
hung auf Staatsklugheit, Tapferkeit und Liebe zu den schönen Künsten
ausgezeichnet war, so war er auf der andern Seite im höchsten Grade
argwöhnisch und blutdürstig, wie er denn Viele von seiner eigenen
Familie hinrichten ließ, wozu ihn zum Theil seine Schwester Salome
verleitete. Indessen verschönerte er die Stadt Jerusalem auf alle
Weise und führte den alten Tempel prachtvoller auf, als er je
gewesen. Unter seiner Herrschaft wurde Jesus Christus in Bethlehem
geboren, 750 nach Roms Erbauung.
Die Mutter unsers Heilandes war Maria, aus dem verarmten
Geschlechte Davids, die mit einem Zimmermanne aus Nazareth
verlobt war und sein Pflegevater wurde. Die erste Merkwürdigkeit
seines Lebens ist die Flucht Josephs mit ihm und Maria nach
Aegypten, um den Nachstellungen des alten Herodes zu entgehen,
welchen Magier aus dem Morgenlande von der Geburt Jesu in
Kenntniß gesetzt hatten. Da aber nach seinem Tode sein Sohn, Arche-
laus, König von Judäa, Samaria und Jdumäa wurde, Philippus
hatte den nördlichen Theil des Ostjordanlandes, Herodes Antipas
Galiläa und Peräa erhalten, so kehrten sie wieder nach Hause zurück.
Uebrigens wurde schon sechs Jahre nach Christi Geburt das Gebiet
des Archelaus mit der römischen Provinz Syrien vereinigt und dem
Proconsul derselben, Quirinus, ein Unterstatthalter, Proeurator oder
Landpfleger, untergeordnet. Jesus erhielt trotz der äußerlich beschränkten
Lage eine freie und zweckmäßige Erziehung und daß er frühe große
Anlagen und ein hohes Gemüth, auch eine tiefe Kenntniß gezeigt habe,
beweist der Vorgang im Tempel, wo er im zwölften Jahre wegen seiner
scharfsinnigen Fragen und Antworten ein Gegenstand der Bewunderung war.
Im 30sten Jahre trat er nach eifriger Vorbereitung als von Gott
gesandter Lehrer und mit Wunderkraft ausgerüsteter Wohlthäter der
Menschheit auf. Er durchreiste alle Gegenden seines Landes, um
durch Belehrung zu nützen und Elend zu mindern. Besonders in
Galiläa weilte er gerne, weil er dort die empfänglichsten Gemüther
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Extrahierte Personennamen: Hyrkan_I. Aristobul_H. Cäsar Palästina Jesus_Christus Maria Maria Davids Maria Maria Judäa Jdumäa
694
119.
Ignaz von Foyola.
Unter den verschiedenen Mönchsorden, als: Bernhardiner, Bene-
dictiner, diese zählten immer viele Gelehrte, Augustiner, Dominikaner,
Franziskaner, Carmeliter, machten die Jesuiten oder die Mönche aus
der Gesellschaft Jesu am meisten Aufsehen, indem sie sich in Negierungs-
angelegenheiten mischten und daher auch in manchen katholischen Ländern
die Aufhebung ihres Ordens ansehen mußten. Ignaz von Loyola war
der Stifter desselben, der Sohn eines spanischen Edelmanns in Bis-
caya, der viele Kinder hatte. Frühe verband er mit seinem schönen
Aeußeren viel Anstand und bald legte er auch eine Probe seines Helden-
muthes ab. Ferdinand hatte den König von Navarra aus Spanien
vertrieben. Da nun Carl V. in Deutschland abwesend war, benützten
dieses die Franzosen, um jenen wieder einzusetzen. Schnell drangen sie
bis nach Pampelona vor, welches von einer kleinen Schaar vertheidigt
wurde, unter der sich Loyola befand. Nachdem die Stadt übergegangen
war, warf er sich mit wenigen Getreuen in eine Burg, und da er die
Aufforderung, sich zu ergeben, abschlug, stürmten die Feinde. Als die
Mauer bereits durch das Geschütz eine Oeffuung erhalten hatte, trat
er vor die Bresche, um die Stürmenden abzuhalten; allein eine daher-
fliegende Kanonenkugel zerschmetterte ihm das linke Bein und bald
wurde, da die Seinigen flohen, die Burg genommen. Sie erhielten,
weil man ihre Tapferkeit ehrte, freien Abzug. Er ließ sich nun heilen.
Weil aber die Kur lange dauerte, indem er anfangs fehlerhaft behandelt
worden war, so fielen dem jungen Manne, den bei seinem lebhaften
Geiste schreckliche Langeweile plagte, religiöse Bücher, besonders auch
Legenden, in die Hände und sein Entschluß, ein Heiliger zu werden,
war gefaßt. Er beschloß eine Reise nach Jerusalem, begab sich vorerst
nach Barcelona und, dem Schutze der Himmelskönigin sich empfehlend,
legte er zu Montserrat in der Kapelle der Mutter Gottes das Gelübde
ewiger Keuschheit ab. Unter allen Arten von Entbehrungen und Züch-
tigungen, die er sich selbst auferlegte, langte er endlich im gelobten
Lande an, wo er die Ungläubigen bekehren wollte. Allein die Eifer-
sucht der Franziskanermönche ließen ihn seine gute Absicht nicht aus-
führen. Er wurde ergriffen und gewaltsamer Weise auf ein Schiff
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Extrahierte Personennamen: Ignaz_von_Foyola Ignaz_von_Loyola Ferdinand Carl_V. Loyola
Extrahierte Ortsnamen: Jesu Navarra Spanien Deutschland Pampelona Jerusalem Barcelona Gottes
192
Auch werden grobe Leinwand, Leder, Glas, Töpferwaaren, schlechte Seiden- und Baum-
wollenzeuge verfertigt. Die Lage des Landes begünstigt den Handel. Es wird aus-
geführt: Getreide, Flachs, Hanf, Sennesblätter, Reis, Baumwolle, Saflor und Salmiak
in großer Menge. Auch der Karawanenhandel zwischen Asien und afrikanischen Landern
ist sehr beträchtlich.
Egypten gehört zu denjenigen Ländern, welche schon im grauesten Alterthum bekannt
waren. Die h. Schrift erzählt, daß Abraham zur Zeit einer Theurung nach Egypten
gewandert sei und daselbst ein Volk mit geordneter bürgerlicher Einrichtung gefunden habe.
Die Geschichte Joseph's macht uns das Land noch bekannter. Die alten Egyptier waren
ein ernstes Volk, und ihre religiösen Gebräuche, wie ihre bürgerlichen Verhältnisse, erinnern
an Indien. Wie noch heutzutage die Hindus, theilten sich die Egyptier in Kasten und
der Sohn durfte den Stand seines Vaters nicht verlassen. Man verehrte den Apis,
einen schwarzen Stier mit weißer Stirn, weil nach ihrer Meinung von der Seelenwan-
derung in demselben die Seele des Osiris wohne. Osiris, einst ein König, der den
Ackerbau dem Volke gelehrt und den Pflug erfunden, wurde nach seinem Tode unter die
Götter versetzt. Die Zeitrechnung, Feldmeßkunst, Bereitung des Papiers aus der Papyrus-
staude werden als egyptische Erfindungen genannt. Dewundernswerth sind die Bauten
der alten Egyptier. Die Pyramiden, Riesengebäude aus einzelnen Steinblöcken, dienten
zu Begräbnißstätten. Die Obelisken, ähnlich den Pyramiden, nur bedeutend kleiner,
bestanden aus einem ungeheuren Felsblock. Das größte Gebäude war das Labyrinth,
welches 1500 Gemächer unter der Erde und 1500 Gemächer über der Erde enthielt.
Ihre Leichen pflegten die Egyptier einzubalsamircn, und werden solche einbalsamirte
Leichen, nach der harzigen Masse Mum, womit sie bestrichen wurden, Mumien genannt.
Bei ihren Festen sehten sie solche Mumien mit in die Reihe, um sich selbst in der Freude
der Vergänglichkeit alles Irdischen zu erinnern. Das Todtengericht entschied, ob einem
Verstorbenen ein feierliches Leichenbegängniß gebühre. Du die egyptische Schrift eine
Bilderschrift war, so sind die noch vorhandenen Inschriften schwer zu verstehen. Aus
demselben Grunde ist die alte Geschichte sehr unvollständig bekannt. Theben, Memphis
und Sais waren die berühmtesten Städte. Erst seit dem Könige Psammitich
(670 v. Chr.) wird es in der egyptischen Geschichte etwas Heller. Kambyses verband
das Land mit Persien; Alexander vereinigte es mit seinem Reiche und gründete die
noch blühende Stadt Alexandria. Nach seinem Tode nahm sein Feldherr Ptolo-
mäus Lagu von dem Lande Besitz. Kleopatra, die letzte aus dem Geschlecht der
Ptolomäer, verband sich mit dem römischen Feldherrn Antonius; beide endeten als
Selbstmörder und Egypten kam (30 v. Chr.) zum römischen Reiche. Egypten theilte
später das Schicksal aller übrigen römischen Provinzen und wurde von verschiedenen Völ-
kern Asiens unterjocht und kam endlich 1517 unter türkische Botmäßigkeit. Aus der
neuern Geschichte ist der Zug Napoleon's nach Egypten (1798) die merkwürdigste
Begebenheit. Er eroberte Alexandria, schlug die Mameluken bei den Pyramiden, verlor
aber bet Abukir seine Flotte durch die Engländer unter Anführung Nelson's. Noch
wichtiger sind die Begebenheiten der neuesten Zeit. Mehmed-Ali — regierte von
1806 bis 49 — wurde der Schöpfer eines neuen Staates. Er machte sich von der
türkischen Herrschaft los; wurde aber zu einem tributpflichtigen Verhältnisie zur Pforte
durch die Großmächte genöthigt. Fabriken, Eisenbahnen, ein gut eingeübtes Heer, sind
die Früchte seiner rastlosen Thätigkeit. Ihm folgte sein Enkel Ab das Pascha. Die
Herrschaft ist rein despotisch. Der Vicekönig ist der alleinige Besitzer des Grund und
Bodens, wie seiner Erzeugnisse. Die Produkte müssen gegen festgesetzte Preise an ihn
abgeliefert werden; die Fabriken, Webstühle, der Handel sind in seiner Hand. Das ganze
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Extrahierte Personennamen: Abraham Dewundernswerth Alexander Alexander Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Asien Indien Papyrus- Theben Memphis Alexandria Alexandria Mehmed-Ali