Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
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vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden.
Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen.
Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben
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Extrahierte Personennamen: Freia Suitbertus Apostel Christi
Extrahierte Ortsnamen: Nähe_Düsseldorfs Nordsee Rom Rheininsel
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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
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der Chaldäer, den Götzendienst in gräuelvoller Ausgelassenheit feier-
ten und die Pest der Sittenlosigkeit über das Land verbreiteten.
Darum gilt auch Babylon in der heiligen Schrift als Bezeichnung
des Aberglaubens und der Lasterhaftigkeit. In weltlichen Dingen,
in Ackerbau, Handel, Gewerben und Künsten waren die Babylonier
und Assyrier sehr weit gekommen. Sie verfertigten prächtige Tep-
piche, Gewänder von den schönsten Farben, geschnittene Steine,
wohlriechende Essenzen und überhaupt mannichfaltige Gegenstände
des Putzes und der Ueppigkeit. Verstand und Fleiß stand auch in
dieser Hinsicht im Dienste des lasterhaften, üppigen Götzendienstes.
Die Könige herrschten als Despoten; die Unterthanen, besonders
das weibliche Geschlecht, schmachteten in erniedrigender Knechtschaft.
Meder und Perser.
Lange Zeit war das im Süden des kaspischen Meeres lie-
gende, kalte, rauhe, aber fruchtbare Gebirgsland Medien mit seiner
Hauptstadt Ekbatana ein Theil des assyrischen Reiches, bis die
tapfern Meder der assyrischen Herrschaft ein Ende machten. Der
medische König A st y a g e s war der Großvater des berühmten Perser-
königs Ey rus, der Babylonien, Assyrien und Medien unter die
persische Herrschaft brachte.
Persien ist ein kaltes Gebirgsland, dessen älteste Bewohner
zwar arm, aber abgehärtet und muthig genug waren, um die an-
gränzenden weichlichen Meder, Babylonier und Kleinasiaten zu
unterjochen. Die Religion der Perser, ursprünglich Sterndienst,
wurde zur Zeit des Königs Darius 1. von dem weisen Z oro a ft er
sehr verbessert. Seine Lehre, die er in dem Buche Zend-Avesta
(lebendiges Wort) niedergelegt, verkündete ein höchstes Wesen, das
jedoch zwei Götter geschaffen, Ormuzd und Ahriman, wovon letz-
terer böse wurde. Von ihm rührt das Böse in der Welt her.
Sonne und Feuer sind Sinnbilder des höchsten Wesens. Rach dem
Tode, der eine Folge der Sünden der ersten Menschen ist, folgt ein
belohnendes und strafendes Gericht. Es gibt eine Auferstehung
der Todten.
Die Landschaft Persien stand lange Zeit unter der Herrschaft
der Meder. Der medische König Astyages fürchtete von seinem
Enkel Ey rus, dessen Vater ein edler Perser war, nach der Weissa-
gung seiner Traumdeuter einen Angriff auf Thron und Leben. Er
gab daher den grausamen Befehl, ihn durch Hunger zu tödten.
Doch der Hofbediente Harpagus, der damit beauftragt wurde, führte
aus Mitleid für den Knaben das blutige Gebot seines Großvaters
nicht aus, sondern übergab ihn einem Hirten zur Erziehung. Spä-
ter erfuhr der alte Astyages, daß er hintergangen worden sei, rächte
sich schrecklich an Harpagus, fand aber, durch die Erklärung der
Magier beruhigt, großes Wohlgefallen an dem klugen und wüthigen
Jüngling, zu dem Cyrus nun herangewachsen war. Bald aber
stellte sich Cyrus an die Spitze der Perser, welche schon längst des
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Extrahierte Personennamen: Darius Ahriman Cyrus Cyrus
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neuen, zum unsterblichen Leben auferstand. Die erwähnte Königin
Sancha hatte auf dem Berge Sion ein Kloster bauen lassen und für
zwölf Priester und drei Laienbrüder eine Schenkung ausgesetzt. —
Allein die Wuth der Muhamedaner hatte nur geschlummert. Im
Jahre 1391 wurden alle Ordensglieder von den Türken ermordet.
Mehrfach fielen Mitglieder des Ordens als Schlachtopfer der Tür-
ken. Im Jahre 1561 wurden sie gänzlich vom Berge Sion ver-
trieben ; doch konnten sie in der Stadt bleiben. Ja es gelang ihnen
sogar später, das Kloster und die Kirche des heiligen Erlösers den
Türken abzukaufen. In Folge der Glaubensspaltung in Europa
verschwand das heilige Land fast gern;, aus der Erinnerung des
Abendlandes. Aber die treuen Wächter, obgleich verlassen von
aller Welt, verließen doch nicht das ihnen anvertraute Grab des
Herrn. Sie widerstanden ebenso der unbarmherzigen Gleichgültig-
keit der Christen, wie der erbarmungslosen Grausamkeit per Tür-
ken. Sie sammelten vielmehr die wenigen zerstreuten Gläubigen im
heiligen Lande, errichteten Klöster, Spitäler und Schulen und
übten Gastfreundschaft an den vielen, meistens armen Pilgern, die
das heilige Land besuchten. Während die Türken sie nach und
nach in Ruhe ließen, entstanden ihnen allmälig neue und gefähr-
lichere Feinde: es waren die verschiedenen christlichen Secten, die
ihnen das rechtmäßige Eigenthum des heiligen Grabes streitig
machten. Aeußere Gewalt und Gold stand ihnen im Ueberfluß zu
Gebote: mit Geld konnten sie bei den türkischen Behörden mehr
ausrichten, als die Söhne des heiligen Franziscus mit ihrem durch
Jahrhunderte verjährten Rechte und ihrer Gottes- und Nächsten-
liebe. Doch verlassen und sich aufopfernd, immer mehr verlassen
von dem christlichen Europa, das in das Jahrhundert der Auf-
klärung eingetreten war, mußten diese armen Mönche mit ihrem
guten Rechte vor dem Gewichte des Goldes weichen.
In diesem Jahrhundert kam ein schreckliches Unglück über die
Wächter des heiligen Grabes und damit über die Christenheit. Gott
ließ es in seinen unerforschlichen Rathschlüssen zu, daß die Kirche
des heiligen Grabes am 12. Oktober 1808 von den Flammen ver-
zehrt wurde. Da aber die Mittel zum Neubau der heiligen Grabes-
kirche meistens aus den Händen der Griechen und Russen flössen, so
suchten diese auch mit scheinbarem Rechte die Katholiken zu ver-
drängen. Ehedem die einzigen Besitzer des größten Theiles der
heiligen Orte, sahen sie sich nun genöthigt, diesen Schatz von un-
nennbarem Werthe, dessen Besitzer sie so lange Zeit allein gewesen,
und den sie mit Aufopferung ihres Blutes und Lebens gegen die
Türken allein vertheidigt hatten, mit Fremden zu theilen; ja sie
stehen in Gefahr, von den Fremden sogar aus diesem Mitbesitze
verdrängt zu werden. Die Lage der katholischen Kirche in der heili-
gen Stadt ist über allen Ausdruck traurig geworden.
Nach der Deutschen Volkshalle.
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medischen Joches überdrüssig waren, siegte über die Meder und
wurde Stifter des großen persischen Reichs. Jedoch die
Gränzen seines Landes waren ihm zu enge, deßhalb richtete er seine
eroberungssüchtigen Blicke nach Außen. Er eroberte bald ganz
Kleinasien und das von dem reichen Krösus beherrschte lydische
Reich. Cyrus nahm den König Krösus gefangen und wollte ihn
verbrennen lassen; doch der Ausruf: Solon, Solon! mit welchem
sich Krösus an den schönen Spruch dieses weisen Mannes, daß
Niemand vor dem Tode glücklich zu nennen sei, erinnerte, rettete
ihm das Leben. Nun zog Cyrus unaufhaltsam weiter; die Phö-
nizier unterwarfen sich freiwillig, Babylon ward durch List erobert.
Nachdem er alle Länder vom Indus bis an's Mittelmeer seinem
Scepter unterworfen hatte und den Juden auf Vorstellung des Pro-
pheten Daniel die Erlaubniß gegeben, in ihr Vaterland zurückzu-
kehren, bekriegte er die nordwärts am kaspischen Meere wohnenden
Massageten, einen scythischen Volksstamm, und starb in einer Schlacht
gegen deren Königin Tomyris im Jahre 529. — Ihm folgte nach
sein Sohn Kambyses, der zu dem ungeheuren Reiche noch Aegyp-
ten eroberte; seiner Grausamkeit wegen allgemein verhaßt, standen
die Perser gegen ihn auf. Während dieser Empörung stirbt Kam-
byses, und Darius I. wird aus den persischen Edlen gewählt, weil
sein Pferd zur rechten Zeit wiehert. Er eroberte Indien und überzog
Griechenland mit Krieg. Lerres, sein Nachfolger, setzte diesen
Kampf fort, der jedoch unglücklich für ihn ausfiel und sich erst
unter seinem Sohne Artarerres, genannt der Langhändige,
mit einem für die Perser harten Frieden endigte. Das große Retch
ging nun seinem Untergange entgegen. Weichlichkeit und Tyrannei,
welche die Perser in den mit vielem Blute eroberten Ländern kennen
gelernt hatten, aufrührerische Satrapen und unzufriedene Unter-
thanen zerstörten in Kürze die Grundfeste des mächtigen Reiches, und
so war es Alexander dem Großen möglich, mit einer kleinen
auserlesenen Schaar das Perserreich unter dem guten, aber schwa-
chen Darius 11!. im Jahre 330 zu erobern.
Hebräer.
Die Hebräer zeichneten sich unter allen Völkern des Alter-
thums durch ihren Glauben an den wahren Gott und durch ihren
hohen Beruf aus, daß unter ihnen der Erlöser der Welt leben und
wirken sollte. Ihr Stammvater Abraham, ein Nomade in Me-
sopotamien , zog wegen des überhand nehmenden Götzendienstes mit
seinem Vetter Lot unter Gottes Leitung über den Euphrat westwärts
nach Canaan. Daher nannten ihn die Canaaniter Hebräer oder
einen Mann, der jenseits des Flusses herkommt. Sein Glaube an
den einen wahren Gott, seine Gottesfurcht, Friedensliebe und
Gastfreundschaft erbten sich fort auf seinen Sohn Isaak und seinen
Enkel Jakob, auch Israel genannt (daher Israeliten).
Jakob hatte zwölf Söhne, unter denen sich besonders Joseph aus-
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Daniel Darius_I. Alexander Alexander Darius Darius Abraham Abraham Isaak Isaak Jakob Jakob Joseph
Extrahierte Ortsnamen: Indien Griechenland Canaan Israel
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Also sprach sanct Vitus fest, war ein Knabe schwach und
klein, als der Heiden-Kaiser droht ihm mit Flammen-Martertod.
„Jesus lästern kann ich nicht, aber sterben wohl für ihn.
Nehmt mein Leben, nehmt mein Blut, stürzt mich in die Flam-
menglut!"
Und der Kaiser hört's ergrimmt, schwingt „das Scepter zum
Befehl: Henkersknechte, seid bemüht, daß das Ol im Kessel glüht.
Vitus aber klaget nicht, in die heiße Muth getaucht; zu dem
Himmel sieht er auf, endend seiner Qualen Lauf.
Engel winken ihm herab aus des Himmels heitern Höhn.
Zeigen ihm den Siegeskranz und des Heilands Strahlenglanz.
Und so sei des Knaben Tod uns ein hocherbanlich Bild, daß
wir ohne Furcht und Scheu unserm Heiland bleiben treu.
Chr. Schmidt.
22. Muttersorge.
Vor mehr als 1400 Jahren-, lebte in einer christlichen
Gemeinde in Afrika eine fromme Mutter, die hieß Monika.
Gott hatte ihr einen Sohn gegeben, den sie Augustinus
nannte. Schon frühzeitig fiel derselbe in die Netze der Sünde;
sein Herz wurde verfinstert und sein Leben verderbt. Die
Mutter meinte, er würde ihre grauen Haare mit Leide hin-
unter in die Grube bringen. — In ihrer Not rief sie zu
Gott und brachte viel Gebet und Thränen vor ihn. Des-
gleichen suchte sie auch Rat und Hilfe bei frommen Men-
schen. Als der Kummer um den verlornen Sohn ihr das
Herz brechen wollte, klagte sie die Not dem Bischöfe ihrer
Gemeinde. Der sprach das tröstliche Wort: „Gehe nur hin
und fahre fort für deinen Sohn also zu beten; es ist un-
möglich, daß ein Kind so vieler Thränen sollte verloren
gehen." Dem Weibe dünkten die Worte, als wären sie vom
Himmel geredet. — Und über eine lange Zeit geschah, wie
sie geglaubt und gebeten hatte. Augustins Seele wandte sich
ab von der Lust dieser Welt und suchte Ruhe und Frieden
bei Gott. Nun konnte seine Mutter mit Freuden sprechen:
„Dieser mein Sohn war tot und ist wieder le-
bendig geworden; er war verloren und ist wieder-
gefunden." — Noch mehr: Augustinus wurde später einer
der treuesten Diener der Kirche Christi.
So sorgt, weint und betet eine rechte Mutter für ihr
Kind, und „des Gerechten Gebet vermag viel,
wenn es ernstlich ist."
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Die Perser wohnten im Osten von Kleinasien. Sie waren ein kriegerisches, abgehärtetes Volk, das den Medern tributpflichtig war. Cyrns befreite Persien und machte es zum ersten Staate in Asien. Seine Eltern waren Camby-sesi. und M an da ne, eine Tochter des Mederkönigs Astyages. Er verlebte eine sagenhafte Jugend, kam an den Hof feines Großvaters Astyages und stürzte denselben mit Hilfe des me-difchen Feldherrn Harpagus.
Cyrus eroberte den größten Teil von Kleinasien. Er besiegte den reichen Krösus, König von Lydien, in der Schlacht bei Thymbre und verurteilte ihn zum Feuertode. Als Krösus den Scheiterhaufen bestieg, rief er dreimal schmerzlich den Namen Solon aus. Von Cyrus befragt, was dies zu bedeuten habe, antwortete Krösus: Solon habe ihm gesagt, man solle feinen Menschen vor feinem Tode glücklich preisen. Diese Worte rührten den Persersönig. Er schenkte Krösus das Leben und behandelte ihn fortan als Freund.
Im Jahre 538 machte Cyrus dem babylonischen Reiche ein Ende. Er siel Nachts in Babylon ein, tötete den gottlosen König Balthasar und wurde so Herr des Reiches. (Matte — Thekel — Phares — Daniel.)
Im Jahre 536 gab er den Juden die Erlaubnis, in ihre Heimat zurückzukehren und den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Cyrus starb auf einem Zuge gegen die Mafsaget en. Tomyris, die Königin dieses Volkes, ließ ihm das Haupt abschlagen und dieses in ein Gefäß mit Blut tauchen mit den Worten: „Nun trink' dich satt, Barbar!"
Sein Sohn und Nachfolger Cambyf es Ii. von 529—522, war eiu grausamer Mensch. Er tötete seine Gemahlin, seine Schwester und seinen Bruder Smerdis. Durch die siegreiche Schlacht bei Pelusinm gewann er Egypten. Er wollte auch Aethyopieu erobern, was ihm mißlang. Ans feinem Rückzüge kam er nach Memphis. Hier war ein neuer Apis aufgefunden worden, dem zu Ehren man ein Fest feierte.
Cambyses glaubte, man freue sich über feine Mißgeschicke, ließ viele Egypter töten und erstach in seiner Wut selbst den Apis. Diese That, sowie seine Härte, rief allgemeine Unzufriedenheit hervor. Eine Empörung brach in Persien ans; ein falscher Smerdis trat als König ans. Cambyses wollte gegen ihn ziehen, verwundete sich aber mit feinem Schwerte und starb 522.
Auf Cambyses folgte Darius Hystaspes. Die persischen Fürsten hatten sich verabredet, es solle derjenige König
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Extrahierte Personennamen: Cyrns Cyrus Cyrus Cyrus Krösus Krösus Cyrus Cyrus Balthasar Cyrus Cambyf Cambyses Cambyses Darius_Hystaspes Darius
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Asien Kleinasien Jerusalem Memphis Persien
dürfe, wie es damals war. Er ließ deshalb viele Klosterschulen errichten und lernte noch in vorgerücktem Alter schreiben. Seiner Hosjchule stand der gelehrte Alkuin vor.
Karl gründete viele Bistümer, ehrte die Diener Jesu Christi und gab seinem Volke das Beispiel eines christlich frommen Lebens. Zwar ist sein sittliches Leben nicht ohne Flecken geblieben, doch zählt man ihn mit Recht zu den größten Herrschern, die je gelebt.
Die hauptsächlichsten Kriege, die er führte, sind folgende:
1. Der Krieg gegen Desiderius, König derlongo-barbeit. Er endigte mit der Zerstörung des Longobardm-reiches 774.
2. Die Eroberung Spaniens bis zum Ebro 778. Karls Neffe Roland, der biesen Krieg mitmachte, fanb einen tragischen Tod in dem Thale von Roncevalles. Sein Name klingt fort in beit Sagen und Liebern des Mittelalters.
3. Der Zug gegen die Avctreit, die sich mit dem aufrührerischen Thassilo, Herzog von Bayern, verbnnben hatten. Karl besiegte sie 796.
4. Der Krieg gegen die rüuberischeu Wil z en ltrtb No r-mannen, die er zu einem vorteilhaften Vertrage zwang 811.
5. Der blutige Krieg gegen die Sachsen, welcher eine Dauer von 38 Jahren hatte.
Die Sachsen wohnten zwischen Weser und Niederrhein bis hinauf zur Norbsee. Ihr ausbaueruber Mut und ihre Streue gegen alte Sitten uttb Gebräuche machten sie zu einem Heldenvolke. Schon seit Jahrhunberteit waren sie geschworene Feinde der Franken, daher auch ihr Haß gegen das Christentum, das ihnen von den Franken gepredigt wurde. Sie lebten vielfach von Raub und überfielen deshalb oft die Nachbarvölker.
Auf dem Reichstage zu Worms 772 wurde der Krieg gegen die Sachsen beschlossen. Karl eroberte in schnellem Siegeszuge die Veste Eresburg und zerstörte das Nationalheiligtum der Sachsen — die I rm ensäule. Diese Säule war nach einigen ein bloßer Baumstamm, die Stütze der Welt, wie die Heiden meinten; nach anderen eilt Standbild des Cheruskerfürsten Hermann.
Es folgte nun eine kurze Ruhe. Allein die Anführer der Sachsen, der kühne Albion und der heldenmütige Herzog Wittekind, genannt der „Löwe des Nordens", wollten nichts von Unterwerfung wissen. Mit großer Hartnäckigkeit vertei-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Jesu_Christi Karls_Neffe_Roland Karls Roncevalles Thassilo Karl Karl Karl Karl Hermann