Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
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vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden.
Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen.
Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben
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Extrahierte Personennamen: Freia Suitbertus Apostel Christi
Extrahierte Ortsnamen: Nähe_Düsseldorfs Nordsee Rom Rheininsel
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
15
Also sprach sanct Vitus fest, war ein Knabe schwach und
klein, als der Heiden-Kaiser droht ihm mit Flammen-Martertod.
„Jesus lästern kann ich nicht, aber sterben wohl für ihn.
Nehmt mein Leben, nehmt mein Blut, stürzt mich in die Flam-
menglut!"
Und der Kaiser hört's ergrimmt, schwingt „das Scepter zum
Befehl: Henkersknechte, seid bemüht, daß das Ol im Kessel glüht.
Vitus aber klaget nicht, in die heiße Muth getaucht; zu dem
Himmel sieht er auf, endend seiner Qualen Lauf.
Engel winken ihm herab aus des Himmels heitern Höhn.
Zeigen ihm den Siegeskranz und des Heilands Strahlenglanz.
Und so sei des Knaben Tod uns ein hocherbanlich Bild, daß
wir ohne Furcht und Scheu unserm Heiland bleiben treu.
Chr. Schmidt.
22. Muttersorge.
Vor mehr als 1400 Jahren-, lebte in einer christlichen
Gemeinde in Afrika eine fromme Mutter, die hieß Monika.
Gott hatte ihr einen Sohn gegeben, den sie Augustinus
nannte. Schon frühzeitig fiel derselbe in die Netze der Sünde;
sein Herz wurde verfinstert und sein Leben verderbt. Die
Mutter meinte, er würde ihre grauen Haare mit Leide hin-
unter in die Grube bringen. — In ihrer Not rief sie zu
Gott und brachte viel Gebet und Thränen vor ihn. Des-
gleichen suchte sie auch Rat und Hilfe bei frommen Men-
schen. Als der Kummer um den verlornen Sohn ihr das
Herz brechen wollte, klagte sie die Not dem Bischöfe ihrer
Gemeinde. Der sprach das tröstliche Wort: „Gehe nur hin
und fahre fort für deinen Sohn also zu beten; es ist un-
möglich, daß ein Kind so vieler Thränen sollte verloren
gehen." Dem Weibe dünkten die Worte, als wären sie vom
Himmel geredet. — Und über eine lange Zeit geschah, wie
sie geglaubt und gebeten hatte. Augustins Seele wandte sich
ab von der Lust dieser Welt und suchte Ruhe und Frieden
bei Gott. Nun konnte seine Mutter mit Freuden sprechen:
„Dieser mein Sohn war tot und ist wieder le-
bendig geworden; er war verloren und ist wieder-
gefunden." — Noch mehr: Augustinus wurde später einer
der treuesten Diener der Kirche Christi.
So sorgt, weint und betet eine rechte Mutter für ihr
Kind, und „des Gerechten Gebet vermag viel,
wenn es ernstlich ist."
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Schulformen (OPAC): Katholische Schule, Gehobene Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Iv. Zeitraum. Die Völkerwanderung und die Umgestaltung rc. 59
dieser Zeit im Jahre 1582 um 10 Tage zu weit vorgerückt sei, indem
das Jahr nicht aus vollen 365 Tagen und 6 Stunden, sondern um 11
Minuten und 15 Sekunden weniger bestehe. Wenn folglich die Römer
auch nicht originell in ihrer Bildung waren, so haben sie doch das große
Verdienst, daß sie die griechische Kultur sich anzueigenen suchten, und daß
sie dieselbe fortgepflanzt haben.
3. Das Kl oster wesen.
Unter Klöstern verstehen wir Gebäude, in welche sich — in früheren
Zeiten besonders — eifrige Christen begaben, um ungestört von dem
öden Weltgewühle sich durch gemeinsame, fromme Uebungen und gute
Werke für den Himmel vorzubereiten und nicht nur ihrem besseren Selbst
zu leben, sondern auch ihren Mitmenschen durch Gebet, Anbau der
Wissenschaften, Iugendunterricht, Armen- und Krankenpflege zu nützen.
Vorzüglich aber waren die Klöster für die Verbreitung und Befestigung
des Christenthums sehr günstig, sie waren unter den ueubekehrten und
noch zu bekehrenden Völkern die Lichtpunkte, von denen die Strahlen
des Evangeliums immer von neuem wieder in das Dunkel heidnischen
Aberglaubens schienen, bis der Götzendienst endlich verdrängt wurde.
Das Klosterleben ist aus dem Einsiedlerleben entstanden. Bei den
grausamen, durch die römischen Kaiser verhängten Verfolgungen flohen
viele Christen, namentlich in dem zu stiller Beschauung von jeher ge-
neigten Aegypten in Wüsteneien, und lebten dort in tiefer Abgeschiedenheit
ganz ihrem Gott. Nachdem aber auch die Verfolgungen aufgehört
hatten, verließen immer noch viele Christen von ernstem Gemüthe die
nienschliche Gesellschaft und ihre verführerischen Freuden, um in der Einsamkeit
zu einer seligen Sterbestunde sich geschickt zu machen Antonius sammelte
die zerstreut Lebenden bereits 305 in der Art, daß sie ihre Hütten an
einander bauten. Pachomius vereinigte ganze Haufen solcher Einsiedler-
in gemeinschaftliche, abgeschlossene Wohnungen, also eine Art von Klöstern.
Die also Vereinigten hießen Mönche (einsam Lebende) und Nonnen (die
Reinen). Die Mönche beschäftigten sich mit Handarbeit und theilten den
Gewinn mit den Armen; denn für sich brauchten sie sehr wenig, sie ge-
nossen nur Brot, Wasser und Gemüse. Am Abende und um Mitternacht
wurden sie zum Gebete zusammengernfen, wo zwölf Psalmen, jeder von
einem andern Bruder, hergesagt wurden. Das heilige Abendmahl brachte
ein Bruder aus der Stadt mit und Jeder nahm es dann selbst zu sich.
Frei von den nagenden Sorgen und den aufreibenden Mühen der Zeit-
lichkeit, erreichten sie meistens ein erstaunlich hohes Alter.
Von Aegypten aus, wo auch Frauen- oder Nonnenklöster schon
entstanden waren, breitete sich das Klosterleben über das ganze Morgen-
land aus, wurde durch den heiligen Athanasius auch im Abendlande bekannt
und durch Ambrosius und Augustinus sehr befördert. Anfänglich waren
unter den Mönchen noch keine Priester, erst später wurden die Kloster-
leute zu Priestern gemacht und zu allen geistlichen Verrichtungen gebraucht.
Der heilige Benedict von Nursia machte sich um das Klosterleben sehr
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Extrahierte Personennamen: Antonius Pachomius Benedict_von_Nursia
Schulformen (OPAC): Katholische Schule, Gehobene Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
120 Vii. Zeitraum. Das deutsche Reich unter Lothar Iii. rc.
Keinem ein Almosen um Gottes Willen zu verweigern. Von einer sehr
schweren Krankheit genesen, wanderte er, auf einen Stab gestützt, in der
freien Natur umher, um sich zu erholen; allein es war ihm unmöglich, in der
Schönheit und in den Reizen derselben Vergnügen und Trost zu finden-
nur in Gott und im guten Gewissen gewahrte er selige Ruhe; was er
früher geliebt, ekelte ihn an, er entsagte allem jugendlichen Leichtsinn,
erfaßte das Leben der Welt mit christlichem Geiste und ward allmälig
zum inneren Leben der Seele und inneren Gebete durch strenge selbst-
thätige Buße geführt, worin er immer mehr der Hoffahrt, den Reich-
thümern und Wollüsten der Welt abhold ward. Alles, was er besaß
oder erhalten konnte, gab er den Armen oder der Kirche, brachte dem
Pfarrer von der St. Damianskirche viel Geld zu ihrer Herstellung, ar-
beitete eigenhändig später an der Ausbesserung der Kirche von St. Peter
und der Portiuncula, lebte von milden Gaben, die er von Thüre zu
Thüre wandernd gesammelt hatte, in größter Dürftigkeit und Erniedri-
gung und Liebe zu dem, der, arm geboren, arm gelebt hatte, den man
nackt ans Kreuz geschlagen und der nach seinem Tode nur ein fremdes
Grab gefunden hatte „Du liebe Armuth", sprach er, „wie niedrig auch
nach dem Urtheile der Menschen deine Herkunft sein mag, dennoch schätze
ich dich über Alles, seitdem sich mein Meister mistdir vermählet hat." Er
pilgerte nach Rom, vor den Gräbern der Apostelfürsten zu beten, sah,
wie wenig Alosen man spendete, griff in seine Tasche und warf eine
Hand voll Silbergeld in den Opferkasten, mischte sich beim Herausgehen
unter einen Haufen Bettler, gab dem Dürftigsten seine Kleider, hüllte
sich dafür in dessen Lumpen und bettelte auf den Straßen Roms Almosen.
Als Wahnsinniger und Verschwender in der Vaterstadt erschienen, sperrte
ihn der Vater zu Hause ein, aber umsonst. Der Mutter Mitleiden be-
günstigte seine Flucht in eine Höhle außer der Stadt; F. kam nach we-
nigen Tagen zurück, trat vor seinen Vater und sprach: „Deine Miß-
handlungen und dein Gefängniß achte ich für Nichts, und mit seliger
Freude leide ich für den Namen I su." Voll Zorn außer sich, führte
ihn der Vater vor den Bischof der Stadt, Vito Secnndi, einen billigen
und klugen Mann, damit er hier auf sein väterliches Erbe Verzicht leiste.
Rasch willigte der begnadigte Sohn ein, zog seinen Rock aus und sprach,
ihn darreichend zum Vater: „Nun kann ich mit mehr Recht täglich beten:
Vater unser, der du bist in den Himmeln!" Er war noch keine 26 Jahre
alt. Von nun an lebte F. in strengster Buße und Abtödtung, ging in
das Hospital der Aussätzigen und heilte durch sein Gebet mehrere der-
selben. Im Jahre 1208 hörte er am Apostelfeste in der Predigt „wenn
Jemand mir Nachfolgen will, der verleugne sich selbst rc." Nun rief F.
begeistert aus: „Dies ist's, was ich suche und wünsche, und augenblicklich
warf er Geldbeutel, Stab und Schuhe von sich, zog ein grobes, rauhes
Gewand an, nahm einen Strick zum Gürtel und predigte überall Buße.
Von diesem Tage an war der Orden der niederen Brüder gestiftet. Für
die h. Armuth begeistert, nahm er 12 Genossen zu sich, gab diesen eine Lebens-
regel, deren Grundlage das dreifache Gelübde der Armuth, des Gehorsams
und der Keuschheit bildete. Die Menge der ihm vom Herrn zuertheilten
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Schulformen (OPAC): Katholische Schule, Gehobene Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Vii. Zeitraum. Das deutsche gleich unter Lotbar Iii. rc. 121
Gnaden bewog Viele, sich ihm anzuschließen. Er nahm sie väterlich
auf und begab sich nach Rom, wo Papst Innocenz Iii. im Jahre 1209
den ueuen Orden guthieß. Wie er selbst gekleidet ging, mußten auch
die Brüder sich tragen. Der Benedictiner-Abt von Monte-Subazio
schenkte ihm die Kirche zu St. Maria von den Engeln bei Assisi, Por-
tiuncula genannt, wo er sich anbaute. Gott gab dem Heiligen auch eine
weibliche Genossin seiner Armuth, die keusche Jungfrau Klara aus ehr-
barer Familie, welche Vorsteherin des später weit verbreiteten Clarissinnen-
ordens wurde. Auf dem vierten Concil vom Lateran 1215 erhielt der
Franzikanerorden seine feierliche Bestätigung und nun sandte er Brüder
in Kraft des Gehorsams in alle Weltgegenden, Buße zu predigen, dem
Evangelium zu dienen, während er selbst, Franziskus, voll Sehnsucht nach
dem Märtyrerthum sich nach Syrien einschiffte. Da er ober hier nichts
ausrichtete, kehrte er nach Italien zurück. Im Jahre 1221 erwirkte er
vom Papste Honorius Hi. für diejenigen, welche nach abgelegter Beichte
und erhaltener priesterlicher Lossprechung au einem gewissen Tage in die
Kirche Portiuncula kommen, einen Ablaß ihrer Sündenstrafen für diese
und jene Welt. Nach 40tägigem Fasten auf dem Berge Alverus er-
schien am Feste Kreuzerhöhung F. ein Seraph, welcher das Bild des
Gekreuzigten zwischen seinen Flügeln hielt und ihm an Händen, Füßen
und Seite die Wundmale des Heilandes einprägte. Von jetzt an war
das Leiden Christi der einzige Gegenstand seiner Betrachtung. Sehr
merkwürdig bleibt beim h. F. der geheime Einfluß auf die äußere Na-
tur, wie der erste Mensch im Paradiese ihn hatte, er sprach zu allen
Thiergattungen und sie gehorchten ihm. Seiner vielen Thränen wegen
verlor er kurz vor seinem Tode das Augenlicht, der am 4. Oct. 1226
in seinem 45. Lebensjahre erfolgte. Seine Canonisation erfolgte 1228
und sein feierliches Leichenbegängniß den 18. Mai 1230. Doch der
Ort, wo er ruhete, war ein Geheimniß, bis Papst Pius Vii. 1818
Nachforschungen anstellen ließ. Erst nachdem man 52 Nächte hindurch
Felsen, Grundmauern und Zwischenwände gesprengt hatte, fand man den
Sarg mit seinem leiblichen Ueberrefte von einem eisernen Gitter umgeben.
3. Die heilige Elisabeth, Landgräfin von Thüringen und
Hessen. 1207—1231.
Die heilige Elisabeth war die Tochter Andreas Ii., Königs von
Ungarn, und Gertruds von Meran, und wurde 1207 zu Preßburg ge-
boren. Kaum 4 Jahre alt, ward sie in einer silbernen Wiege aus Un-
garn nach dem Schlosse Wartburg ob Eisenach gebracht, daselbst mit dem
elfjährigem Sohne des Landgrafen Hermann von Thüringen und Hessen,
Ludwig, feierlich verlobt und mit ihm erzogen. Schon an dem Kinde
zeigte sich Gottes Gnade wirksam, denn Liebe zum Gebet, große Milde
gegen die Armen, Freude an stiller Zurückgezogenheit waren ihm eigen,
und zur Jungfrau erblüht, ertrug Elisabeth demüthig die vielen Krän-
kungen, welche ihr, zumal nach dem früh erfolgten Tode des Landgrafen,
ihre Schwiegermutter Sophie und deren Tochter Agnes, in der Absicht, die
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Extrahierte Personennamen: Innocenz_Iii Innocenz Monte-Subazio Maria Assisi Klara Honorius_Hi Honorius Andreas_Ii Hermann_von_Thüringen Ludwig Ludwig Gottes Elisabeth Sophie Agnes
Extrahierte Ortsnamen: Rom Franziskus Syrien Italien Christi Hessen Ungarn Meran Schlosse_Wartburg Eisenach Hessen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule, Gehobene Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Viii. Zeitraum. Deutschland unter den Luxemburgern rc. 135
2. Der heilige Johannes von Nepomuk, Märtyrer.
1330—1383
In vielen Kirchen und Kapellen oder auf den Brücken kann man
das Bildniß dieses Heiligen sehen. Um sein Haupt ist ein Kranz von
Sternen. Die Sckstfssleute rufen ihn besonders als ihren Schutzpatron
an. Im Jahre 1330 wurde er im Städtchen Nepomuk, 10 Stunden
von Prag, von frommen, tugendsamen Bürgersleuten geboren. Als er
einst zum Tode krank war, ließen die Eltern nicht nach mit Bitten zur
seligsten Jungfrau uni Fürsprache und gelobten, als sie erhört waren,
ihren Johannes dem Dienste des Herrn zu weihen. Schon früh zeigte
es sich, daß er zu etwas Großem bestimmt war. Alle Morgen ging er
in die Kirche der Cistercienser und hörte hier mehrere heilige Messen mit
der innigsten Andacht In Prag studirte er die Gottesgelahrtheit und
Rechtswissenschaft und befleißigte sich eines sehr frommen Lebenswandels.
Vor dem Empfange der Priesterweihe brachte er einen ganzen Monat
in der Einsamkeit mit Gebet und Betrachtung zu. Bei seinem ersten
heiligen Meßopfer vergoß er in englischer Andacht häufige Zähren.
Der Bischof vertraute Johannes das Predigtamt zu unser lieben
Frau im Tein zu Prag an. Seine Predigten über die Eitelkeit der
Welt, die Schönheit des Himmels und die Nothwenvigkeit der Buße und
Besserung erweichten die Zuhörer zu Thränen. In ganz Prag, selbst
unter den 4000 Studenten, wurden die Sitten besser. In Folge dessen
machte ihn der Bischof zum Canonicus. Der Kaiser Wenzel, der in
Prag Hof zu halten pflegte, verlangte Johannes predigen zu hören. Jo-
hannes erhielt den Auftrag, während der Adventszeir vor dem Hofe zu
predigen. Das war kein Kleines, denn der Kaiser hatte nicht die besten
Sitten. Aber Johannes sprach ohne Menschenfurcht und hatte die Freude,
daß der Kaiser mit Hochachtung gegen ihn erfüllt wurde und einige Zeit
von seinen Lastern abließ. Der Kaiser wollte Johannes den erledigten
Bischofsstuhl von Leitmeritz geben, doch dieser schlug die hohe Würde
aus. Da dachte der Kaiser, daß Johannes wegen der mit dem Amte
verbundenen Beschwerde die Würde abgelehnt und bot ihm die sehr be-
queme Probstei von Wischwath an. Auch diese schlug Johannes aus. Jetzt
ernannte ihn der Kaiser zu seinem Almosenpfleger. Dieses Amt nahm
er an, denn es bot ihm höhere Freuden und Ehren, als ihm die Welt
nur bieten konnte. Johannes ward nicht müde, wohl zu thun, Feinde
zu versöhnen und Prozesse zu schlichten. Man wußte nicht, sollte man
mehr seine Liebe, oder seine Weisheit, seine Demuth oder seine Gelehr-
samkeit bewundern.
Die kaiserliche Gemahlin Johanna wählte den frommen Mann zu
ihrem Beichtvater. Unter seiner Leitung wurde die schon fromme Frau
noch gottseliger. Während der Hoffeste weilte sie in Kirchen und statt
des Umganges mit vornehmen Herren und Frauen wählte sie die Pflege
und Speisung der Armen und Elenden mit eigenen Händen. Voll zärt-
licher Rührung genoß sie das Herrn Frohnleichnam. Das war dem Kaiser
zuwider; selbst sündhaft, hielt er dafür, ihre Frömmigkeit sei nicht auf-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Johannes_von_Nepomuk Nepomuk Johannes Johannes Wenzel Johannes Johannes Johannes Johannes Johannes Johannes Demuth Johanna
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Prag Prag Prag Canonicus Prag_Hof Leitmeritz
Schulformen (OPAC): Katholische Schule, Gehobene Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
60 Iv. Zeitraum. Die Völkerwanderung und die Umgestaltung rc.
verdient; er stiftete bei Neapel 529 n. Chr. das Kloster Monte Cassino
und gab den Mönchen eine bestimmte Regel für ihr Zusammenleben.
Jeder, der ins Kloster trat, mußte 1. Beständigkeit des Ortes, 2. Um-
änderung der Sitten, 3. Ehelosigkeit und 4. strengen Gehorsam gegen
die Oberen feierlich geloben; ein Austritt aus dem Kloster war jetzt
schwer nwglich.
Die Beschäftigung der Benedictiner war Feldarbeit und Gebet;
die Fähigern mußten Bücher abschreiben, Unterricht ertheilen und in der
Seelsorge helfen. Der Vorgesetzte eines Klosters hieß Abt; er hatte
volle Gewalt über die ihm untergebenen Mönche. Die nach der Regel
des heiligen Benedict errichteten Klöster verbreiteten sich bald über
Spanien, Gallien und Deutschland, und wurden später von frommen
Fürsten, Grasen und Herren mit Vermögen an Geld und liegenden
Gründen ansgestattet. Die Klöster haben auf die deutschen Völker einen
sehr wohlthätigen Einfluß gehabt.
4. Muhamed.
In der großen asiatischen Halbinsel, die Arabien heißt, und deren
Einwohner theils von ihren Viehbeerden, theils vom Handel leben, wurde
Mahomed oder Muhamed geboren. Sein Vater hieß Abdallah, sein
Geburtsort Mekka. Der Vater starb schon, als der Kleine erst 12 Mo-
nate alt war und hinterließ Nichts, als fünf Kameele und eine alte
Sclavin. Im sechsten Jahre nahm ihn sein alter Großvater und im
nennten sein Oheim Abn-Taleb zu sich; beide hielten ihn zur Thätigkeit
an und letzterer nahm ihn mit auf seine Handelsreisen, die er in die
Gegend von Damaskus zu unternehmen pflegte. Der Knabe wuchs in-
dessen heran und zog die Angen Aller durch seinen kräftigen Wuchs, durch
sein edles Gesicht und durch das Feuer, das aus seinen schwarzen Augen
strahlte, auf sich. Wenn er mit festem Schritte einherging und den
stolzen Nacken zurnckwarf, ahnte Jeder in ihm den künftigen Herrscher,
und öffnete er seinen Mund, so riß er durch seine feurige Beredtsamkeit
Alles hin. Vom 25. bis 40. Jahre führte er mit großer Thätigkeit
und Treue die Handelsgeschäfte einer alten, reichen Wittwe, Cadidscha,
die ihm endlich aus Dankbarkeit ihre Hand gab und ihn dadurch zu
einem reichen Kausmanne machte. In ihren Geschäften hatte er oft weite
Reisen gemacht, mit Karavanen ferne Länder durchzogen und die Men-
schen und ihre Sitten aufmerksam beobachtet. Auch die Lehrsätze der
mosaischen und christlichen Religion waren ihm bekannt geworden; denn
Alles, was ihn näher zur Kenntniß der göttlichen Dinge hinzuführen
verhieß, zog ihn mächtig an, und oft sah man ihn bei den Karavanen,
wenn die andern Handelsleute fröhlich beisammen waren und lustige
Lieder sangen oder ihre Reiseabenteuer sich erzählten, einsam auf seinem
Kameele reiten und in tiefen Gedanken Nichts merken, was um ihn her
vorging. Nach und nach gab er die Handelsgeschäfte aus, weil sie sein
tiefes Gemüth nicht ansprachen, und zog sich in die Einsamkeit zurück.
Ganze Wochen nun brachte er in düstern Höhlen, schauerlichen Fels-
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Extrahierte Personennamen: Muhamed Cadidscha
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Spanien Gallien Deutschland Mekka Damaskus