Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
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vorübergehenden Wanderer zu stiller Andacht eingeladen hätte; nur in geweihten Hainen standen kunstlose Altäre, auf denen unsere Vorfahreil ihren Götzen Wodan, Thor und Freia nicht selten Menschenopfer darbrachten. Der in der Nähe Düsseldorfs gelegene Godes -b lisch erinnert durch seinen Namen an eine Opferstätte, die dem Gotte Wodan oder Godan, wie er auch genannt wurde, geweiht war. Auf einem Gipfel des Aaper Waldes, nicht weit von den Scheibenständen, sind noch jetzt gewaltige Steinblöcke vorhanden, die unter dem Namen „Wisse Wieoerkessteine" bekannt sind und vom Volksmund als die Überreste eines germanischen Opferaltars bezeichnet werden.
Suitbertus, der Apostel des Bergischen Landes. Aber auch in dieses Land kamen fromme Glaubensboten und verkündeten den armen Heiden das Evangelium. Am bekanntesten ist der heilige Suitbertus, der Sohu eines englischen Grafen. Mit tiefem Schmerze hatte er in der Heimat erfahren, daß der größte Teil der Deutschen noch nichts von Christi Lehre wußte. Sein ganzes Streben ging jetzt dahin, sich dem Dienste des Herrn zu widmen. Zum Priester geweiht, verließ er mit elf Gefährten das meerumwogte Vaterland, um zunächst unter den Friesen zu wirken, die an der Küste der Nordsee wohnten. Als sich aber hier blutige Verfolgungen gegen die Christen erhoben, begab er sich nach Rom. Der Papst salbte ihn zum Bischof und sandte ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper. Bevor Suitbert diesen Auftrag ausführte, ging er nach der Hofburg des fränkischen Hausmeiers Pipin und erbat sich von diesem Unterstützung für fein schweres Werk. Dieser schenkte ihm eine schöne Rheininsel oberhalb der Angerim'mdimg. Hier erbaute der eifrige Ordensmann gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster und bezog es mit mehreren Mönchen. Pipin aber ließ zum Schutze dieses Klosters auf derselben Insel eine Kömgsburg errichten. Dadurch war für Snitbertus ein sicherer Stützpunkt für fein ferneres Wirken geschaffen.
Mit dem Kruzifix in der Hand zog nun der fromme Bischof von hier aus im Lande umher und predigte von dem gekreuzigten Heilande, der allen Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit gebracht hat. Wohl schüttelten anfangs die rauhen Männer zweifelnd das Haupt und wollten nicht von dem Glauben ihrer Väter ablassen, aber der eifrige Glaubeusbote ließ sich dadurch nicht entmutigen. Bald hatte er die Freude, daß die bergifchen Bewohner zu ihm hinströmten und andächtig auf feine Worte lauschten. Sie schwuren ihren ohnmächtigen Göttern ab und ließen sich taufen. Die Zahl der Christen mehrte sich nun rasch. Damit diese im Glauben befestigt wurden, gründete Suitbertus in dem neu bekehrten Lande christliche Gemeinden, in denen feine Jünger als Seelsorger wirkten. Die blutigen Opfersteine verschwanden, und an ihrer Stelle erhoben
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Extrahierte Personennamen: Freia Suitbertus Apostel Christi
Extrahierte Ortsnamen: Nähe_Düsseldorfs Nordsee Rom Rheininsel
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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
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auch durch die Samariter, die viele Juden mit List fingen und sie dann als
Sklaven verkauften. Endlich (ungefähr 200 v. Chr.) wurde das jüdische Land
eine syrische Provinz. Und die Juden konnten sich auch dieses Wechsels freuen,
denn Antiochuö der Gr. (223 — 18g v. Chr.) war ein großer Freund der
Inden. Er that viel für den Ausbau des Tempels-, verpflanzte 2000 jüdische
Familien auf seine Kosten aus Babel nach Klein-Asien, gab ihnen Ländereien,
zehnjährige Steuerfreiheit und noch viele andere Vorrechte. Aber unter seinem
Sohne, Antiochuö Epip Hanes, kam über die Inden eine Schrekkenszeit,
auf die schon Daniel (Kap. 11, 21. re.) aufmerksam gemacht hatte. Gr nahm
ganz Palästina mit der Hauptstadt Jerusalem in Besitz, besetzte die Burg Zion
mit einem gottlosen Haufen, beraubte den Tempel alses Goldes und aller
Kostbarkeiten und zerstörte sein Inneres, plünderte die Stadt, riß die Mauern
nieder (107 v. Chr.) und zwang die Juden durch die gräßlichsten Martern zur
Annahme deö heidnischen Götzendienstes (2. Makk. 0. u. 7.). Die Bücher des
Gesetzes Gottes ließ er zerreißen und verbrennen, und Alle, bei denen man
Bücher des Bundes Gottes fand, und Alle, so Gottes Gesetz hielte», tvdtschlagen.
Biele verließen den Glauben der Väter aus Leichtsinn oder Furcht vor dem Tode.
Aber Viele waren auch beständig und ließen sich lieber gualvvll zu Tode martern,
als daß sie vom heiligen Gebot Gottes abfielen.
Antiochus aber ist auch eines schrekklichen Todes gestorben, und als er sahe,
daß er sterben müßte, sprach er: „Ich kann keinen Schlaf mehr haben vor
großem Kummer und Herzeleid, das ich habe. Ach, wie hat fiches sogar mit
mir umgekehrt. Aber nun gedenke ich an das Uebel, daö ich in Jerusalem
gethan habe." —
Es war aber zu der Zeit, da Antiochus die Inden so verfolgte, ein helden-
müthiger Mann Gottes, Matthatias, in der Stadt Modin und hatte fünf
Söhne. Diese jammerte daö große Elend in Juda und Jerusalem. Sie konnten
den Greuel der Verwüstung und die entsetzliche Tyrannei nicht länger mehr
ansehen. Im Vertrauen ans Gott traten sie für die heilige Sache ihres Glaubens
und ihrer Freiheit den Syrern entgegen. „Wer den Bund Gottes halten will,
der folge mir!" So rief der hochbejahrte Matthatias. Freudig schlossen
die Gläubigen sich ihm und seinen fünf Söhnen an, zogen im Lande umher,
rissen die Götzenaltäre nieder imb_ erhielten daö Gesetz wider alle Macht der
Heiden. Nun entstand aber ein heftiger Krieg. Nach dem Tode Matthatias
wurde sein Sohn Judaö Makkabäuö, d. h. der Hammer, Anführerder
Juden gegen die Syrer. Nach seinem Beinamen wurde der Name Makkabäer
auf die ganze Familie übertragen. Juda« kämpfte siegreich gegen Antiochus
Epiphancs, gegen Antiochus Eurator lind gegen Demetrius, eroberte
Jerusalem, reinigte den Tempel, umgab ihn mit festen Mauern, — machte mit
den Römern ein Bündniß, und fiel endlich im Kampfe gegen die Syrer. Ihm
folgte sein Bruder Jonathan. Er setzte daö Werk seines Vaters und Bruders
mit Tapferkeit und glükklichem Erfolge fort und Demetrius schloß Frieden.
Jonathan nahm seinen Wohnsitz zu Jerusalem, ließ die Stadt wieder bauen,
ihre Mauern aufrichten und erneuerte den Bund mit den Römern. Nach ihm
wählte daö Volk seinen Bruder Simon zum Fürsten und Hohenpriester
( 142 — 135 v. Chr.). Unter ihm erlangte daö jüdische Volk auf einige
Zeit seine völlige Unabhängigkeit wieder, deren es seit länger denn 450
Jahren entbehrt hatte. Die Regierung wurde in der Familie der Makkabäer-
erblich. Simons tapferer Sohn, Johann Hyrkan (135 — 100 v. Chr.)
behauptete nicht nur die Unabhängigkeit, sondern unterwarf sich auch daö
benachbarte und verwandte Volk der Edomiter, welche den jüdischen Glauben
annahmen, und die Samariter, deren Tempel auf Garizim er zerstörte.
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Extrahierte Personennamen: Antiochuö_Epip_Hanes Daniel Gottes_Gesetz_hielte» Matthatias Judaö_Makkabäuö Antiochus
Epiphancs Antiochus_Eurator Jonathan Simon Simons Johann_Hyrkan Johann
Jerusalem. Darnach zog er hinab gen A n t i o c h i c n in Syrien, unternahm bald
daraul’ die dritte Missionsreise, durchzog Gal a tien und Phrygien,
stärkte alle Jünger und kam dann nach Ephesus. Hier verweilte Paulus nun
2 Jahre, und durch seine unermüdliche Predigt kam das Evangelium von Jesu
Christo in viele Oerter Kleinasiens. Gott wirkte nicht geringe Thaten durch die
Hände seines treuen Dieners. Das Wort Gottes wuchs mächtig und nahm über-
hand. In Ephesus hatte Paulus auch Gelegenheit, von allen Seiten her Nach-
richten von dem Zustande der Gemeinden einzuziehen, und dieselben durch Briefe
auf den Weg des Heils zu leiten. So schrieb er von hier aus den Brief an die
Galater und den ersten Brief an die Korinther. Es entstand aber durch
den Goldschmied Demetrius ein Aufruhr in Ephesus, und Paulus zog von dannen.
Auf seiner Reise schrieb er den ersten Brief an den in Ephesus zurükkgelassenen
Thimotheils. Von Macédonien aus, wohin er über Troas gereist war,
schrieb er den zweiten Brief an die Korinther, — ging dann nach Grie-
chenland, verweilte drei Monate zu Korinth und schrieb daselbst den Brief
an die Römer. Von Korinth trat Paulus seinen Rükkweg an, reiste abermal
durch Macédonien, ging von Philipp! zu Schilfe über Troas, Milet, die
Inseln Cos, Rhodus, nach Tyrus, Cäsaren, und von hier, obgleich viel-
fach gewarnt, nach Jerusalem. — Kaum war Paulus in dieser Stadt ange-
kommen, so wurde er auch schon von den Juden verfolgt. Der römische Kom-
mandant aber entriss ihn ihren Händen und schikkto ihn zum Statthalter Felix
nach Cäsaren. Hier sass er zwei Jahre im Gefängniss und wurde dann von
F est us als Gefangener nach Rom geschikkt. Etwa im Jahre 63 n. Chr. kam
Paulus in Rom an, und blieb daselbst zwei Jahre in sogenannter weiter Haft,
d. h. er konnte in Begleitung eines römischen Soldaten hingehen, wohin er
wollte; er durfte Besuche empfangen und das Evangelium unverboten verkün-
digen, — Während seiner Gefangenschaft in Rom verlor der Apostel die von
ihm gestifteten Gemeinden in Kleinasien und Griechenland nicht aus dem Auge.
Reisende brachten ihm oft Nachrichten über den Zustand der Gemeinden, und
er belehrte sie in Briefen, da er cs mündlich nicht vermochto. So schrieb er
von Rom aus: den Brief an die Epheser, den Brief an die Kolosser; den
Brief an Phile mon, den Brief an die Philipp er, den zweiten Brief an
Tbimotheus, den Brief an Titus, und gewiss auch den Brief an die
Hebräer. — Es konnte also auch die Gefangenschaft zu Rom das Wort des
Herrn nicht binden. Die Wahrheit lässt sich nicht in Ketten und Banden
schlagen!-------Unter dem Kaiser Nero starb Paulus durchs Schwert den
Mürtvrcrtodt.
*
Bisher waren die Verfolgungen der Christen fast nur von den Inden
ausgegangen; nun aber machten die Heiden einen furchtbaren Anfang. Man
zahlt gewöhnlich nenn große Verfolgungen, welche von dieser Seite über die
Christen verhängt wurden. Die erste dieser Verfolgungen wurde von dem
römischen Kaiser Nero (um das Jahr 64 n. Chr.) befohlen. —
Nero, einer der größten Wüthnche, welche die Geschichte kennt, der
schlechteste unter den schlechten Nachfolgern des Augnstus, war kaum 17 Jahr
alt, als er den Thron bestieg. Er hatte eine gute Erziehung genossen und gab
die schönsten Hoffnungen. Aber bald wurde er, von schmeichlerischen Höflingen
verwöhnt, ein grausamer Tyrann. Er ließ sogar seine Mutter, seine Frau,
seinen Lehrer ermorden und stürzte von Laster zu Laster. Die mächtige Haupt-
stadt der Welt, Rom, ließ er in Brand stekken, um das Schauspiel eines großen
Brandes zu haben und um eine neue Stadt bauen zu können. Rom brannte
9 Tage. Außer den ehrwürdigsten und ältesten Gebäuden gingen auch eine
ungeheure Menge unersetzlicher Kunstschätze unter. Aber heimlich zitternd vor
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Extrahierte Personennamen: Paulus Jesu
Christo Paulus Paulus Paulus Philipp Paulus Felix Felix Paulus Apostel Philipp Philipp Titus Paulus
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Syrien Ephesus Kleinasiens Gottes Ephesus Goldschmied_Demetrius Ephesus Ephesus Korinth Korinth Troas Milet Rhodus Tyrus Jerusalem Rom Rom Rom Kleinasien Griechenland Rom Rom
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Also sprach sanct Vitus fest, war ein Knabe schwach und
klein, als der Heiden-Kaiser droht ihm mit Flammen-Martertod.
„Jesus lästern kann ich nicht, aber sterben wohl für ihn.
Nehmt mein Leben, nehmt mein Blut, stürzt mich in die Flam-
menglut!"
Und der Kaiser hört's ergrimmt, schwingt „das Scepter zum
Befehl: Henkersknechte, seid bemüht, daß das Ol im Kessel glüht.
Vitus aber klaget nicht, in die heiße Muth getaucht; zu dem
Himmel sieht er auf, endend seiner Qualen Lauf.
Engel winken ihm herab aus des Himmels heitern Höhn.
Zeigen ihm den Siegeskranz und des Heilands Strahlenglanz.
Und so sei des Knaben Tod uns ein hocherbanlich Bild, daß
wir ohne Furcht und Scheu unserm Heiland bleiben treu.
Chr. Schmidt.
22. Muttersorge.
Vor mehr als 1400 Jahren-, lebte in einer christlichen
Gemeinde in Afrika eine fromme Mutter, die hieß Monika.
Gott hatte ihr einen Sohn gegeben, den sie Augustinus
nannte. Schon frühzeitig fiel derselbe in die Netze der Sünde;
sein Herz wurde verfinstert und sein Leben verderbt. Die
Mutter meinte, er würde ihre grauen Haare mit Leide hin-
unter in die Grube bringen. — In ihrer Not rief sie zu
Gott und brachte viel Gebet und Thränen vor ihn. Des-
gleichen suchte sie auch Rat und Hilfe bei frommen Men-
schen. Als der Kummer um den verlornen Sohn ihr das
Herz brechen wollte, klagte sie die Not dem Bischöfe ihrer
Gemeinde. Der sprach das tröstliche Wort: „Gehe nur hin
und fahre fort für deinen Sohn also zu beten; es ist un-
möglich, daß ein Kind so vieler Thränen sollte verloren
gehen." Dem Weibe dünkten die Worte, als wären sie vom
Himmel geredet. — Und über eine lange Zeit geschah, wie
sie geglaubt und gebeten hatte. Augustins Seele wandte sich
ab von der Lust dieser Welt und suchte Ruhe und Frieden
bei Gott. Nun konnte seine Mutter mit Freuden sprechen:
„Dieser mein Sohn war tot und ist wieder le-
bendig geworden; er war verloren und ist wieder-
gefunden." — Noch mehr: Augustinus wurde später einer
der treuesten Diener der Kirche Christi.
So sorgt, weint und betet eine rechte Mutter für ihr
Kind, und „des Gerechten Gebet vermag viel,
wenn es ernstlich ist."
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und überließ sich ruhig seinen Lüsten und Schwelgereien. Vyrus aber, der einen
Arm des Euphrat hatte abdämmen lassen, drang in der Nacht durch daö leere
Flußbett in die Stadt, in den Pallaft, bis in den Saal, wo man arglos
schwelgte, und der König und alle Großen wurden ermordet. Dies geschah 58!)
v. Ehr., im 67sten Jahre der babylonischen Gefangenschaft. Das babylonische
Reich hatte aufgehört. Das Wort des Herrn war erfüllt: „Herunter du Tochter-
Babel, setze dich in den Staub!" (Jes. 47, 1. u. Jer. 50, 5l.). Eyrus warf
nun seine 4 Reiche: Persien, Medien, Assyrien und Babylonien in rin einziges
großes Reich zusammen und nannte es „das persische Reich." Das war
das zweite große Weltreich. Dieser Eyrus nun war es auch, der den Juden
die Erlaubniß ertheilte, in ihr Vaterland zurükkzukehren und den Tempel in
Jerusalem wieder auszubauen. Ungefähr 50000 Gefangene aus den Stämmen
Juda, Benjamin und Levi machten von der Erlaubniß des Eyrus Gebrauch
und kehrten (530 v. Ehr.) unter Anführung des Serubabel, eines Enkels
des gefangenen Königs Jo jach in, und unter der geistlichen Leitung deö
Hohenpriesters Josua in ihr Vaterland zurükk, nahmen von Jerusalem wieder
Besitz, erbauten dem Herrn einen Altar und legten sogleich den Grund zur
Erbauung eines neuen Tempels. Die Fortführung deö Tempelbaues aber wurde
durch die Eifersucht der Samariter hintertrieben, weil die Juden ihnen keinen
Antheil daran gestatten wollten, lind als man endlich unter dem dritten Könige
von Persien, Darius Hystaöpcö, Schutz gegen die Bedrükker hätte erlangen
und das Werk fortsetzen können, baute man lieber sich selbst schöne Häuser und
vergaß des Herrn Haus. Da sandte Gott Wekkstimmen: Dürre und Mißwachs, —
auch die Propheten Haggai und Sacharja traten auf und ermahnten das
Volk, sich zum Herrn zu kehren und ihm ein Haus zu bauen. Daö Volk
gehorchte und der Tempel ward vollendet im sechsten Jahre des Königs Darius
(515 v. Ehr.). — Die Samariter bauten sich später einen eigenen Tempel auf
dem Berge Garizim. Ein abtrünniger Jude wurde ihr Hoherpriester und sie
nahmen seit der Zeit daö Gesetz Moses an.
Nach Darius Tode regierte sein Sohn Lcrreö, in der Schrift Ahasveroö
genannt, d. h. der Großmächtige. Er ist berühmt durch seinen Reichthum und
durch seinen Krieg gegen Griechenland, das er vergeblich zu unterjochen strebte.
Unter seiner Regierung genossen die Juden gewiß manche Begünstigung, da eine
Jüdin, Esther, die Gemahlin und ein Jude, Mardachai, der erste Günstling
des grofimächtigcn Königs war.
Unter der Regierung des fünften Königs von Persien, Artarerreö
Langhand (auch Althasastha), Sohn deö vorigen, kam ein zweiter Zug
Juden, geführt von Esra, aus Babel nach Jerusalem. Esra, ein geschikkter
Schriftgelehrtcr und von den Juden der zweite Moscö genannt, wurde der
eigentliche Begründer des neuen Gotteöstaatcs. Er sammelte die heiligen
Schriften, unterrichtete daö Volk auö denselben, setzte Richter ein, ordnete
Schulen und that nach dem Willen seines Gottes. Aber ein Mann kann nicht
das Ganze halten. Bald rissen wieder Unordnungen ein: man vermischte sich
wieder mit den heidnischen Völkern und die Zerrüttung nahm überhand, da bei
einem Kriege zwischen Persien und Egypten große Kriegsheere sich in der Nähe
Jerusalems sammelten. Dieser traurige Zustand bewog den Nehemia, Mund-
schenk des persischen Königs Artarerreö Langhand, nach der Stadt seiner Väter
zu gehen und zu helfen. Er kam mit einer beträchtlichen Anzahl Juden nach
Palästina zurükk (444 v. Ehr.), verschaffte, als ernannter persischer Statthalter,
der Stadt Jerusalem feste Mauern und führte in Verbindung mit Esra überall
eine gute, bürgerliche Ordnung ein7 Nachdem er so im Vereine mit Esra 12
3stfyre in Jerusalem gewirkt hatte, kehrte er (438 v. Ehr.) nach Persien zurükk.
Allein nach etlicher Zeit (408 v. Chr.) kam er wieder nach Jerusalem, fand
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Extrahierte Personennamen: Babel Eyrus Benjamin Levi Darius_Hystaöpcö Darius Darius Darius_Tode Darius Esther Althasastha
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leider abermals viele eingeriffene Mißbrauche, die er nach Kräften abzuschaffen
suchte.
Ein Zeitgenosse des Esra und Nehenria war der letzte Prophet,
Maleachi (400 v. Chr.). Alle drei Männer haben die eifrigste Sorge getragen,
daß' das Wort Gottes unter dem Volke Israel reichlich wohne. —
Nachdem Gott durch die Propheten in einem Zeitraume von 400 Jahren
geredet hatte, verstummte des Herrn Wort 400 Jahre lang: da redete er am
letzten durch den Sohn, den alle Propheten verkündigten, dem sie alle den Weg
bereiteten und auf dessen baldiges Erscheinen auch Maleachi noch hinwies:
„Siehe! Bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr
suchet, und der Engel des Bundes, den ihr begehret."
*
Nach dem Tode Esras und Nehemias lebten die Juden noch gegen 70 Jahre
unter der Herrschaft der Perser und genossen der Ruhe. Auch Viele von denen,
die Salmanassar nach Assyrien und Medien führte, mochten nach und nach in
das Land ihrer Väter heimkehren und sie bauten sich wieder an in der Gegend
des Sees Genczareth. Nur in Samarien blieben die Samariter, die immer
feindlicher gegen die Juden wurden.
Nun rükkte die Zeit heran, wo auch Persien fallen sollte. Schon längst
hatten die Perser mit den Griechen gestritten und ganz Griechenland Fesseln
zugedacht. Endlich bildete sich tu Makedonien, einer nördlichen Provinz
Griechenlands, deren Bewohner die übrigen Griechen bisher kaum zu ihrem
Volke hatten mitzählen wollen, ein Reich, welches sich bald über alle griechischen
Staaten erhob. Philipp von Macedonicn machte sich dlirch List und Gewalt
zun« Herrn von ganz Griechenland und faßte den Beschluß, Persien zu unter-
jochen. Schon waren die Heere gerüstet, — da starb König Philipp und hinterließ
die Ausführung seiner Pläne seinem ausgezeichnete» Sohne Alexander dem
Großen. Kaum hatte dieser die Regierung angetreten, so unternahm er auch
schon den Feldzug, schlug den persischen König Dariuö Codomannus in
drei großen Schlachten, eroberte sein ganzes Reich und gründete das dritte, das
griechisch-makedonische Welt re ich. (330 v. Chr.). Auf seinem Zuge
iiach Egypten, welches er ebenfalls eroberte und wo er die später so berühmte
Stadt Alexandrien gründete, kam er auch nach Palästina, besuchte selbst Jerusalem
und behandelte die Juden mit großer Milde, erließ ihnen die Steuern am
Sabbathjahr und gestattete ihnen, frei nach ihren Gesetzen zu leben. Sogar bis
nach Indien drang Alexander vor. Aber schon im Jahre 323 starb der
makedonische Held an den Folgen eines lasterhaften Lebens. Nun theilten sich
seine Feldherrkn in sein großes Reich. Es entstanden mehrere kleinere Reiche,
unter denen besonders drei an Umfang und Macht über die andern hervor-
ragten: daö Stammland Makedonien in Europa, Syrien in Asien, unter
der Herrschaft der Selen cid en, oder Nachkommen des ersten Königs Selen cus
Nikatvr, und Egypten unter der Herrschaft der Ptolomäer, oder Nach-
kommen des ersten Königs Ptolomäus Lagi. In den häufigen Kriegen
zwischen Syrien und Egypten wurde Palästina oft hart mitgenommen und kam
bald unter syrische, bald unter cgyptische Oberherrschaft. Ptolomäus Lagi aber
behielt das Ucbergewicht und blieb auch Oberherr der Juden. Er zog viele
Tausende derselben nach Egypten, besonders nach Alexandrien, und gab ihnen
gleiche Vorrechte mit dem herrschenden Volke, den Griechen. Aber auch der
syrische König, Seleucus Nikator, zog viele Juden in die von ihm erbauten
Städte Klein-Äsiens, besonders nach Antiochien; sie wurden hier ebenso, wie in
Egypten, sehr begünstigt, und verbreiteten sich daher bald in allen Städten.
Hundert Jahre lebten die Juden in stiller Ruhe. Da entstand ein neuer Krieg
zwischen Syrien und Egypten, und Palästina wurde sehr verwüstet; besonders
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Maleachi Salmanassar Philipp_von_Macedonicn Philipp Philipp Philipp Alexander Alexander König_Dariuö_Codomannus Palästina Alexander Alexander Königs_Ptolomäus_Lagi Ptolomäus_Lagi
Extrahierte Ortsnamen: Nehenria Gottes Israel Assyrien Samarien Griechenland Makedonien Griechenlands Griechenland Persien Jerusalem Indien Stammland_Makedonien Europa Syrien Asien Syrien Palästina Syrien
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Unter ihm begannen sich die Sekten der Pharisäer und Sadducäer zu
bilden, zu denen später noch eine dritte, die Sekte der Essäer, kam. Sern
Sohn Ar ist ob ul uö nahm den Königstitel an, und wurde schon nach einem
Jahre ermordet. Ihm folgte sein Bruder und Mörder Alexander Jannäuö
(104 — 77 v. Chr.). Er führte viele Kriege. Nach seinem Tode stritten seine
beiden Söhne, Aristobulus und Hyrkan, um die Herrschaft und riefen
endlich zur Entscheidung dcö Streites die Römer herbei, welche damals, mit der
Gründung eines neuen (deö vierten) Weltreiches beschäftigt, in ihren Eroberungen
bereits bis Syrien vorgedrungen waren. Der römische Feldherr Pompejus
kam. Ariftobulus, nichts Gutes erwartend, hatte sich zur Gegenwehr gerüstet.
Aber Jerusalem wurde von Pompejus an einem Sabbath erobert (63 v. Chr.).
1200 Juden und viele Priester verloren ihr Leben. Den Tempel rührte Pompejus
nicht an. Aber Jerusalems Mauern ließ er niederreißen. Hyrkan wurde zum
Fürsten und Hohenpriester der Juden ernannt, und Ariftobulus nebst seinen
Kindern als Gefangene nach Rom geführt. Hyrkan regierte von 63 — 37 v. Ehr.
unter Oberherrschaft der Römer.
*
Mit Hyrkan hatte die mehr denn 100jährige Regierung der Makkabäer ei»
Ende. Der römische Feldherr Cäsar ernannte nun den Antipas, einen
Edomiter, zum Statthalter von Judäa. Sein Sohn war H ero deö der
Große. Aber seine Größe war eine gar gottlose Größe: Er mordete viele
unschuldige Menschen, auch Kinder, ja selbst die Glieder seiner Familie und übte
Greuel aller Art. Um sich die Gunst der Juden zu verschaffen, baute er den
Tempel zu Jerusalem aus, wollte aber nicht dem Gotte dienen, zu dessen Ehren
dieser Tempel war gebaut worden. Sein Tod war schrekklich. Er bekam ein
hitziges Fieber, die Füße schwollen ihm, der Odem wurde stinkend, Krämpfe
zogen ihn zusammen, einige Glieder fingen an zu faulen, Würmer wuchsen in
seinem Leibe, ja die Eingeweide gingen von ihm. Und dabei hatte er noch
unaufhörliche Furcht, er möchte von den Seine» ermordet werden. So starb er
(2 n. Chr.). Nach seinem Tode ward das Reich unter drei seiner Söhne
getheilt. Archelauö erhielt Judäa, Samaria und Jdumäa; Herodes
Antipas Galiläa und Peräa, d. i. das südliche Ostjordanland; Philippus
endlich Trachonitis und einige andere Distrikte auf der Ostfette dcö Jordans.
Archelaus, seinem Vater an Härte und Grausamkeit ähnlich, wurde schon nach
6 Jahren von den Römern entsetzt und verwiesen, und sein Land von einem
römischen Landpfleger verwaltet. Dasselbe geschah auch später mit Herodes
Antipas und seinem Lande. —
Seit Maleachi war kein Prophet mehr aufgetreten. Aber mit Verlangen
sahe man der Sendung eines Propheten entgegen. Die gotteöfürchtigen Seelen
hielten sich an Gottes Wort; es war ein Licht auf ihrem Wege. Leider gab es
freilich auch damals Viele, die das Wort Gottes verkehrten und verachteten. Die
Pharisäer wollten der Schrift Meister sein, verwirrten aber die Gemüther
durch ihre vielen, oft gut gemeinten Zusätze, denen sie am Ende mehr Werth
beilegten, als dem Worte Gottes selbst; sie hatten den Schein eines gottseligen
Lebens, aber die Kraft desselben verleugneten sie: — inwendig waren sie voll
Heuchelei und Untugend. Die Sadducäer wollten aus sich selber weise sein,
verachteten Gottes Wort oder nahmen eö doch nicht vollständig an, und was sie
noch annahmen, erklärten sie nach ihrem Gelüst; sie sagten: eö sei keine
Auferstehung, noch Engel, „och Geist, und lebten in der Regel in fleischlichen
Lüsten, die wider die Seele streiten. Die Essäer meinten, in der Einsamkeit
nur gottselig leben zu können und dachten nicht daran, daß wir unsern ärgsten
Feind in unserm eigenen Herzen überall mit hinnehmen, und daß der Mensch
zwar nicht mit der Welt, aber doch in derselben leben soll, biö ihn der Herr,
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gehen. Wo das Reich des Lichts wächst, da regt sich auch das Reich der
Finsterniß mächtig; und Alle, die in Christo Jesu gottselig leben wollen, müssen
Verfolgung leiden. „Der Knecht ist nicht großer, denn sein Herr. Haben sie
mich verfolget, sie werden auch euch verfolgen." Aber: Selig sind, die uni
Gerechtigkeit willen verfolget werden, denn das Himmelreich ist ihr. Selig seid
ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen. Darum
laßt euch die Hitze, so euch begegnen sollte, nicht befremden. Seid getrost!
Wer Christum bekennet vor den Menschen, den will er bekennen vor seinem
himmlischen Vater.
Zunächst waren die Apostel und die Gläubigen den Bedrükkungen und
Verfolgungen der Juden ausgesetzt. Stephanus hatte die Ehre, der erste
Märtyrer oder Blutzeuge christlicher Wahrheit zu werden. Nach seinem Tode
erhob sich die erste Verfolgung gegen die Christen in Jerusalem. Sie wurden
zum Theil inö Gefängniß geführt, zum Theil getödtct. Die Ucbrigcn aber
zerstreuten sich und trugen daö Wort deö Lebens in alle Städte von Judäa,
Samario und Galiläa, auch nach Syrien, wo Antiochien eine der größten
Christengemeinden wurde und die erste, deren Glieder sich Christen nannten;
nach Phönizien, nach der Insel Cypern und in andere ferne Länder. Durch den
von Philippus getauften Kämmerer der Königin Candaccs kam daö Evangelium
bis nach Aethiopien. Petrus nahm die heidnische Familie deö Hauptmanus
Kornelius in die Gemeinschaft der christlichen Kirche auf. Man unterschied von
nun an Judcnchristell rilid Herdenchristen. Unter dem Könige Herodes
Agrippa, einem Enkel Herodes des Großen, entstand bald eine zweite
Verfolgung der Christe», in welcher der Apostel Jakobus, Bruder des Johannes,
hingerichtet, Petrus ins Gefängniß geworfen, aber durch den Engel des Herrn
gerettet wurde. —
*
Bei dem Tode des Stephanus, wie bei der Verfolgung der Christen überhaupt,
war besonders ein Jüngling, Namens Saulus, oder, wie er sich nach seinem
römischen Namen nannte, Parulus, thätig. Als Schüler des berühmten Gnma-
liel gehörte er zu der strengen Sekte der Pharisäer und wütheto gegen die
Christen mit Drohen und Morden. Aber auf einer Verfolgungsreisc nach
Damaskus wurde er eben so mächtig als plötzlich vom Herrn ergriffen,
erleuchtet und erneuert, — und war von da ab der eitrigste Apostel des Evan-
geliums, das auserwählte Rüstzeug des Herrn. Mit Paulus begann eine neue
Zeit des Reiches Gottes, nämlich dessen Verkündigung und Ausbreitung unter
den Heiden. Und der durch Gottes Gnade berufene Apostel erfuhr nun, wie
viel er leiden musste um des Namens Gottes willen. In Damaskus, wo er
zuerst das Wort vom Kreuz verkündigte, trachteten ihm die Juden nach dem
Leben. Da entfloh er bei der Nacht und kam nach Jerusalem. Aber auch
hier stellten die Juden ihm nach; desshalb geleiteten ihn die Brüder nach
Cäsarea und sandten ihn von dort nach seiner Vaterstadt Tarsen, von wo
ihn Barnabas nach Antiochien in Syrien holte, liier wirkte Paulus ungefähr
ein Jahr und unternahm dann als Bote des Friedens drei grosse Missionsreisen.
Die erste grosse Missionsreise machte Paulus mit Barnabas, und
zwar: von Antiochien nach Seleucia; von da nach Salamis und Paphos
auf der Insel Cypern; von Paphos, wo der römische Landvogt Sergius Paulus
bekehrt und der betrügerische Zauberer Bar Jchu von dem Herrn mit Blindheit
geschlagen wurde, schifften die Apostel nach P c r g e im Lande Pamphylien,
gingen von da landeinwärts und kamen nach Antiochien in Pisidien. Viele,
namentlich unter den Heiden, freuten sich der Predigt des Evangeliums und
wurden gläubig; den Juden aber war das Wort von der Versöhnung ein Aer-
gerniss, sic stiossen cs von sich, verfolgten und vertrieben .die Apostel. Diese,
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Extrahierte Personennamen: Apostel Stephanus Kornelius Herodes
Agrippa Apostel Jakobus Johannes Apostel Paulus Apostel Paulus Paulus Barnabas Sergius_Paulus Apostel Apostel