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Erstes Kapitel.
verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die
erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich
mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die
zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st,
Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die
Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der
roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin
dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge-
schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die
Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak-
turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände
Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor-
züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die
handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf
und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen-
stände des Handels oder Waaren sind.
Verschiedenheit der Menschen in der Religion und
Regierungeverfassung.
§. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh-
rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen
in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju-
den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter
von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men-
schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil
die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die
Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische
oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir-
ten gehören, und in Griechische Christen.
Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie,
der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt,
indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge-
setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung,
wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben
bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas-
sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über
Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge-
bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei-
heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo
zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge-
setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
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Vöses mit Gutem vergelten sollen." Die Sachsen, welche den
Anforderungen Vonifacius, das Christenthum anzunehmen, sich
immer hartnackig widersetzt hatten, unterlagen endlich der Ueber.'
macht Karls des Großen, der mit dem Schwert in der Hand
das Christenthum verbreitete, wenn Güte nicht ausreichte.
5. Leider blieben die Bekenner des Christenthums selbst
nicht immer bei der reinen Lehre Jesu stehen, und dadurch ge-
rieth die christliche Kirche sehr in Verfall. Falsche Lehrmeinun-
gen nämlich und Lehrsätze schlichen sich in die christliche Kirche
ein. Es entstanden allerlei Parrheicn, die sich gegenseitig um
Lehrmeinungen stritten und anfeindeten, und allerlei Mißbräuche,
als: das Verehren der Heiligen, der Bilder der Heiligen, der
Reliquien (Ueberbleibsel von Jesu, den Aposteln oder heiligen
und für heilig gehaltenen Menschen rc.) und die Lehre vom
Fegefeuer. (Das Fegefeuer ist, nach der Lehre der katholischen
Kirche, ein Ort außer dem Himmel und außer der Hölle, an
dem die vollendeten Gerechten die Strafen, welche sie durch dir
Erlaßsünden sich zugezogen haben, abbüßen, und aus dem sie
gereinigt hervorgehen und des Anschauens Gottes gewürdigt
werden.) Hiezu gesellte sich das Mönchsthum, mdem sich
einige Menschen, um sich abzusondern von der argen Welt, in
entfernte Oerter begaben, um. dort in stiller Einsamkeit unter
Gebet, Fasten, Wachen und Geißelung ein Gott geweihtes
Leben zu führen. Diese wurden Einsiedler (Eremiten) genannt.
Sie kamen bald unter den übrigen Christen in Ansehen und in
den Ruf der Heiligkeit. Mehre Christen gesellten sich zu ihnen;
es entstanden Gesellschaften solcher frommen Männer, und es
wurden Vorschriften ihres gegenseitigen Verhaltens und ihres
Wirkens nöthig. Die Wohnungen derselben wurden erst in
Wildnissen erbaut oder doch an einsamen Stellen und nachher,
als man auch wol in der Nahe von andern Menschen diese
Wohnungen aufführte, wurden sie mit cinbr Mauer umgeben
und erhielten davon den Namen Klöster, d. i. eingeschlossene
Wohnungen. Die Bewohner dieser Klöster hießen Mönche,
d. i. Einsamlebende, und die Vorsteher Aebre, d. i. Väter. Die
Jungfrauen wollten in der übel verstandenen Frömmigkeit nicht
zurückbleiben, traten daher in ähnliche Gesellschaften zusammen
und nannten sich Nonnen, d. i. Mütter. Die Mitglieder die-
ser Gesellschaften mußten sich zum Gebete, zur Armuth, zur
Ehelosigkeit und zum unbedingten Gehorsam verpflichten. —
Endlich geriethen die Haupt-Vorsteher der christlichen Kirche,
die Bischöfe zu Rom, Constantinvpel, Jerusalem,' Antiochien,
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Extrahierte Personennamen: Karls
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Jesu Jesu Gottes Wildnissen Rom Jerusalem
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und Alexandrien wegen ihres Ansehens selbst in Streit. Die
drei letzteren traten aus diesem Streite bald zurück, aber der
Bischof zu Constantinopel und der zu Nom kämpften fort, bis
dieser, der schon seit dem Anfange des 6ten Jahrhunderts sich
Papa, d. h. Vater, nennen ließ, woraus nachher der Name
Papst entstanden ist, es endlich dahin brachte, daß sein Vor-
geben: „Petrus sei der erste Bischof in Nom und Christi Statt-
halter gewesen und diese Würde erbe fort," geglaubt wurde.
Karls des Großen Vater, Pipin, ein Ctaatsdiener des fränki-
schen Königs, stieß seinen Herrn vom Thron; der Papst Zacha-
rias billigte dieses und salbte Pipin zum König. Dieser rettete
jenen aus Gegengefalligkeit in einem Kriege und schenkte ihm
Rom und mehre Städte» Karl bestätigte die Schenkung, und
so wurde der Papst auch ein weltlicher Fürst.
6. Im Anfange des ?ten Jahrhunderts trat ein neuer
Religionsstifter auf und verbreitete seine neue, sinnliche, aus
Wahrheit und Irrthum zusammengesetzte Lehre auf eine un-
glaublich schnelle Weise; denn wollte Güte nicht ausreichen, so
gebrauchte er das Schwert. Dieser Religionsstifter hieß Mur
hamed, war ein Kaufmann aus Mekka in Arabien und hatte
auf seinen häufigen Reisen sowol die christliche, als die jüdische
Religion kennen gelernt. Aus diesen Religionen nahm er, was
ihm gefiel, machte selbst bequeme, auf sein rohes, sinnliches Volk
berechnete Zusätze und schmiedete eine neue Religion, ein Ge-
misch von jüdischen, heidnischen und christlichen Lehren zusam-
men. Dann gab er vor: Der Engel Gabriel erschiene ihm oft
in einer Höhle unweit Mekka, hatte ihn im Namen Gottes für
den höchsten Propheten erklärt und ihm den Auftrag gegeben,
Stifter einer neuen Religion zu werden. Diese Erzählungen
schmückte er durch viele vorgebliche Wunder und durch eine er-
logene Himmelfahrt durch sieben Himmel aus. Alle seine Ver-
wandten und besonders sein sehr in Ansehen stehender Schwie-
gervater traten ihm bei und gewannen ihm großen Anhang.
Doch auch seine Feinde ruhten nicht und trieben ihn mit seiner
Familie aus Mekka weg. Muhamed floh nach Medina (622)
und erzählte von dieser Flucht abermals viele Wunder. Die Mur
hamedaner zählen von dieser Flucht Muhameds ihre Jahre. Zu
Medina wußte Muhamed sich neuen Anhang zu verschaffen,
und nach 7 Jahren kehrte er mit einem Heere zurück, demüthigte
das stolze Mekka und verjagte oder tödtete seine Feinde. —
Die Lehren Muhameds sind in einem Buche enthalten, welches
— Koran — heißt. Die Hauptsätze seiner Lehre sind: „Es
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Constantinopel Christi Rom Mekka Mekka Gottes Mekka Medina Medina Mekka
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von Frankreich und vertheilte überhaupt Kaiser-- und Königskronen
nach Belieben. Nach ihm aber verloren die Päpste durch ihren
Uebermuth und ihre schwelgerischen, schamlosen Sitten immer
mehr von ihrem Ansehen.
8. Der Streit, den der Bischof zu Rom und der Bischof
zu Constantinopel geführt hatten, und aus welchem der erste
siegreich hervorging, hatte einen Groll nachgelassen, der -sich
auch auf die folgenden Bischöfe forterbte. Bald verketzerten sich
dieselben in öffentlichen Briefen, bald heimlich, und endlich schloß
der Papst zu Rom die griechische Kirche, wie sich die zu Con-
stanrinopel haltende nannte, gänzlich von der Kirchengemeinschaft
aus (1054). So war denn die völlige Trennung beider Kir-
chen, die schon in dem Isten Jahrhundert über die Zeit, da
das Osterfest sollte gefeiert werden, begann und noch jetzt fort-
dauert, herbeigeführt. — In der römischen Kirche hatten sich
nach und nach folgende Mißbrauche eingeschlichen: 1) Anbetung
der Heiligen und der Reliquien. 2) Die Lehre vom Fegefeuer,
welche Gregor der Große schon im 6ten Jahrhundert zur Kirr
chenlehre erhoben hatte. Diese leitete man ab aus 2. Macc. 42,
43 — 46, und Sirach 61, 4—6. Nicht leicht hatte eine Lehre
größern Gewinn für die katholische Geistlichkeit bringen können,
denn nach der Lehre ihrer Kirche konnten die Seelen der Ver-
storbenen durch häufiges Mcsselesen eher aus dem Fegefeuer er-
löst werden. Die Messe wird dargestellt als ein blutiges Opfer,
wo Christus durch das in seinen Leib verwandelte Brot und
durch den in sein Blut verwandelten Wein Gott von Neuem
dargebracht und durch den Priester geopfert werde, was
gegenwärtigen und abwesenden Personen, vornämlich auch der
abgeschiedenen Seele im Fegefeuer zu Statten komme. Schon
im 4ten Jahrhundert hatte die Abendmahlsfeier den Namen
Messe bekommen, weil man in der römischen Kirche die, welche
nicht an derselben Theil nahmen, vor derselben mit den Wor-
ten zu entlassen pfiegte: „Missa est ecclesia!” d. h. die Ver-
sammlung ist entlassen. Aus missa entstand allmahlig die Be-
nennung Messe für die Abendmahlsfeier, und »peil man später-
hin auch große Jahrmärkte mir dieser anzufangen pflegte, so
bekamen diese gleichfalls den Namen Messen. Der Ausdruck
Messelesen aber kommt von den Worten, die von dem Priester
in der Abendmahlsfeier bei der Messe abgelesen wurden. Die
Privatmesse, bei weicher nur der Priester das Abendmahl ge-
nießt, geschah für Geld und sollte dem, der sie bezahlte, allerlei
Vortheile verschaffen. Die nächsten Anverwandten der Ver-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
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Extrahierte Personennamen: Gregor_der_Große Gregor Macc Christus
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Rom Constantinopel Sirach
— 197 —
ren. Furcht schwach machen. Schiff untergehen. Blitz züm
den. Donner erschrecken.
4. Sage von folgenden Personen Handlungen aus mit
Angabe des Beweggrundes: Abraham (verließ sein Vaterland
aus Frömmigkeit), Adam, Eva, Cain, Abel, Jacob, Joseph,
Rüben, Moses, Josua, Goliath, David, Absalon, Samuel,
Elia, Tobias, Eleaser.
. 5. Was ist der Erkenntnißgrund, daß wir erkennen: die
Veränderung des Wetters, den Baum, den Bekannten, die
Blume, den Fisch, die Dankbarkeit — daß Jemand wohl —
zufrieden — reich — wohlhabend — mächtig sei?
6. Was ist der Zweck, daß man säet, erntet, tanzt,
lernt, für Jemand arbeitet, ausgeht, die Geschäfte besorgt?
7. (Aus passenden Stellen der Bibel werden Umstände
des Grundes hinreichend aufgesucht.)
§. 53. Zusammenstellung der Satzglieder erleichtert uns
die Uebersicht. Wir haben gehabt:
1. Das Subject und Prädicat als nothwendige Theile des
Satzes.
2. Beifügung, Ergänzung und Umstand als Nebenglieder
des Satzes.
a) Das Subject bezeichnet eine Person oder Sache.
b) Das Prädicat bezeichnet ein Merkmal am Subject, und
zwar eine Eigenschaft oder einen Zustand.
a) Die Beifügung bestimmt ein Namenwort genauer»
b) Die Ergänzung giebt den Begriff der Thätigkeit durch
Beziehung eines Dinges auf dieselbe eine bestimmtere
Bedeutung.
c) Der Umstand bestimmt Zeit, Ort, Weise oder Grund
der Thätigkeit oder des Prädicats.
Ein Satz aus Subject und Prädicat bestehend, heißt ein
nackter, und hat er durch Nebensatztheile eine bestimmtere Ber
deutung erhalten, ein ausgebildeter Satz. Die Nebensatztheile
können sich im Satz oft wiederholen, und dadurch entsteht der
vielfach gegliederte Satz; als: „Der Vater erwirbt. Der Var
rer erwirbt Brot. Der sehr fleißige Vater erwirbt Brot. Der
sehr fleißige Vater dieser Familie erwirbt Brot. Der-sehr fleir
ßige Vater dieser achtungswerthen Familie erwirbt Brot. Der —
erwirbt seinen Kindern Brot Der — erwirbt seinen fünf Kim
dern mit schwerer Arbeit im Arbeitshause jetzt das tägliche Brot."
Aufg. 1. Gebe an, durch welche Nebensahtheile die vbü
gen Satze ausgebildet (gegliedert) worden sind.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Abraham Adam Eva Cain Jacob Joseph Moses Josua David David Samuel Tobias
30
Magdalena Geburtsort. Dalmanuta, wohin Jesus nach Spei-
sung der 4000 Mann kam. Mizpa, wo die Kinder Israels
den Josaphat zum Richter wählten. Gaulon (Gamala), eine
Festung. Paneas, nachher dem Augustus zu Ehren, Casarea
(Kaiserstadt), und nach dem Verschon.rer Philippus, Casarea
Philippi genannt, wo Petrus sein Bekenntniß von Christo ab,
legre; Gadara und Gergesa, bekannt durch die Besessenen;. Mar
hanaim, d. h. Heerlager, wo dem Jacob die Engel Gottes be-
gegneten. Die zehn Städte, wo Jesus die Taubstummen heilte.
Im eigentlichen Peräa bemerken wir: Peña, wohin die Christen
kurz vor der Zerstörung Jerusalems flüchteten; Machärus, wo
Johannis im Gefängniß lag und enthauptet wurde; Beryabara,
wo Johannis raufte und Pnuel, wo Jacob mir Gott rang.
8. Galiläa, die nördlichste Provinz des jüdischen Landes,
war fruchtbar und volkreich und wurde zu Jesu Zeit von dem
Vierfü-sten Herodes Antipas beherrscht, welcher den Täufer Jo-
hannes hinrichten ließ. Die Bewohner Galiläas wurden von
den Juden verachtet, obgleich jene sich vor diesen durch Fröm-
migkeit und Aufgeklärtheit auszeichneten. Die Stadt Nazareth
ist für uns die merkwürdigste der Provinz; hier verlebte Jesus
seine Jugendjahre, hier trat er nach dem Antritt seines Lehr-
amts als Lehrer auf, allein die erboftren Einwohner wollten
deswegen ihn von einem Felsen herabstürzen. Der Flecken Kana,
in dem Jesus sein erstes Wunder verrichtete, lag 1 Meile von
Nazareth. Zu Nain, 1v2 Meile von Nazareth, weckte Jesus
einen Todten auf. Der Flecken Berhsaida, am See Genezar
rerh, war der Geburtsort der Apostel Petrus, Andreas, Jo-
hannes, Jacobus und. Philippus. In Tiberias wvhnre Hero-
des Antipas. Ptolomaus (Acre) lag am Mittelmeer. In Kaperr
naum, am See Genezareth, wohnte Jesus nach Antritt seines
Lehramts und verrichtete daselbst viele Thaten. Chorazim lag
weiter oben am See. Noch bemerken wir: Dor, eine Handels-
stadt; Endor, durch die Hexe zu Endor bekannt; Diocäsarea,
eine Festung und Dan, die Granzstadr gegen Nord-n. «a
9. Samaria, die kleinste Provinz des jüdischen Landes,
stand zur Zeit Jesu unter der Herrschaft des Pontius Pilatus,
der auch Judäa beherrschte. Die Samariter harren einen von
den Juden abgesonderten Gottesdienst und hielten nur die fünf
Bücher Mosis für göttliche Urkunden, wurden aber auch des-
wegen von den Juden aufs äußerste gehaßt. Jesus aber schätzte
die Samariter wegen ihrer Gurmürhigkeir und besseren Religionö-
k begriffe. Die Sradt Samaria hieß zu Jesu Zeit Sebasta und
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Dalmanuta Mizpa Paneas Augustus Casarea Casarea
Philippi Christo Jacob_die_Engel_Gottes Johannis Johannis Jacob_mir_Gott Herodes_Antipas Jesus Apostel Petrus Andreas Jacobus Pontius_Pilatus
32
hin 2 Jünger Jesu am Tage seiner Auferstehung gingen; Be-
thorra, eine Levitenstadt; Kiryath Jearim, eine Zeitlang Sitz
der Bundeslade; Siloh, wo diese Lade bis zu Elias Zeit war;
Joppe, (Jaffa), wo Petrus die Tabea erweckte; Lydda, wo er
den gichtbrü'bigen Aeneas heilte; Aramathia oder Rama, Wohn-
ort des Joseph, der für Jesus Beerdigung sorgte; Jamnia oder
Jabne, eine Philisierstadr; Adullam, nicht weit von der Höhle,
wo sich 400 Mann zu David sammelten.
Aaturlehre.
Unter Naturlehre versteht man die Belehrung über die
Eigenschaften, Erscheinungen, Ursachen und Wirkungen der
Körperwelt.
A. Von den allgemeinen und besondern Eigen-
schaften der Körper.
1. Alles dasjenige, was durch die Sinne wahrgenommen
werden kann und einen Raum in die Lange, Breite und Dicke
einnimmt, nennt man Körper. Alle Körper haben wegen ihrer
Länge, Breite und Dicke eine Ausdehnung. Dasjenige, wor-
aus ein Körper besteht, nennt man den Stoff oder die Mate-
rie desselben.
2. An allen Stellen sind die Körper aber nicht mit dem
Stoffe angefüllt, aus welchem sie bestehen, sondern sie haben
Zwischenräume (Poren). Beim Badeschwamm erblickt man
diese Zwischenräume mit bloßen Augen, bei vielen andern Kör-
pern kann man sie aber nur durch Vergrößerungsgläser ent-
decken. Diese Eigenschaft der Körper heißt Porosität (Zwischen-
räumlichkeit). Solche Körper, die viele und große Zwischen-
räume haben, heißen locker, bei denen dies nicht der Fall ist, dicht.
3. Wenn wir einen Nagel ins Holz schlagen, so drängt
die Holzmasse sich wegen ihrer Porosität zusammen und macht
dem Nagel Platz. Schießen wir eine Kugel ab, so fliegt diese
nicht durch die Luft, sondern die Luft weichr vermöge ihrer
Porosität der Kugel aus. Die Ursache davon ist, daß da, wo
ein Körper, d. h. die Materie desselben, ist, nicht zugleich ein
anderer sein kann. Diese Eigenschaft der Körper wird Undurch-
dringlichkeit genannt.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Kiryath_Jearim Tabea Joseph David David
Extrahierte Ortsnamen: Jesu Joppe Jaffa Lydda Jamnia
95
zu athmen, so bringe man sie in ein kühles Bett und suche
den Rath des Arztes. Hat man aber keinen Schnee, so tauche
man die Glieder, und wenn dies nicht angeht, Tücher in eis- '
kaltes Wasser und lege solche beständig von Neuem dem Kran-
ken auf. Ertrunkene müssen sogleich entkleidet, mit warmen,
wollenen Tüchern in der Gegend der Herzgrube und über die
kurzen Rippen hin, immer aufwärts nach der Brust zu, ge-
rieben, mit Bürsten am Kopfe, an der Brust und den Fußsohlen
gebürstet und sanft erwärmt werden, bis der herbeigerufene Arzt
kommt. Dabei halte man ihm durchgeschnittene Zwiebeln unter
die Nase und blase ihm Luft und Tabacksrauch in den von
Schlamm und Schaum gereinigten Mund. Zn Kohlendampf
Erstickte werden — eimerweise — mit kaltem Wasser begossen,
in ein kaum erwärmtes Bett gebracht, und Tücher, die vorher
in warmen Essig getaucht sind, werden ihnen auf den Kopf ge-
deckt, bis der hinzukommende Arzt andere Vorschriften giebt. Er-
henkte müssen, nachdem sie losgeschnitten, augenblicklich entkleidet
werden; übrigens kann man mit ihnen, wie mit den Ertrunkenen
verfahren. Menschen, die vom Blitz getroffen werden, sind oft
nur betäubt, und schon oft ist es geglückt, solche Verunglückte
wieder ins Leben zurückzuführen. Zuerst ist bei solchen Per-
sonen das schnelle Entkleiden und Lösen der fest anliegenden
Kleider nothwendig. Dann lege man sie in eine frisch gegrabene
Grube und bestreue sie locker mit Erde, wasche und besprühe
das Gesicht mit kaltem Wein, Branntewein oder Kampfer-
spiritus und bringe ihnen warme Klystiere bei. Späterhin reibe
oder bürste man den Körper der Verunglückten, bis der Arzt
kommt.
Uelig ionsgeschichte.
1. Die heilige Schrift, die Bibel, giebt uns ausführlichen
Bericht über das, was Gott vom Anfang des menschlichen
Geschlechts gethan hat, seine Menschen zu beseligen. Was
also die Propheten, die Evangelisten und Apostel gelehrt und
geschrieben, und was Zesus Christus für uns gethan hat, um
uns zu erlösen, das lesen wir am besten und ausführlichsten in
der Bibel selbst. — Jesus hatte kurz vor seiner Himmelfahrt
seinen Züngern den Auftrag gegeben, zu Jerusalem auf den ver-
sprochenen Beistand des heiligen Geistes zu warten. Und nicht
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
103
ist nur Ein Gott, und Muhamed ist sein größter Prophet. Sechs
Propheten hat Gott zu den Menschen gesandt: Adam, Noah,
Abraham, Moses, Christus und Muhamed. Jeder Mensch steht
unter' einem unvermeidlichen Schicksal, und wenn sein Tod be-
stimmt ist, kann ihn Nichts davon erretten. Beten führt auf
halbem Wege zu Gott, Fasten bringt an den Eingang des Him-
mels, und Almosen öffnen die Pforte. — Die Muhamedaner
müssen sich des Weins enthalten und wenigstens Lin Mal im
Leben nach Mekka wallfahrten. Nach dem Tode haben sie ein
Paradies zu erwarten, wo sie in lauter sinnlichen Genüssen
und Freuden schwelgen werden. Der Wille Gottes ist ganz im
Koran geoffenbart. Viele Weiber zu heirathen, ist erlaubt.
Für Muhameds Lehre zu sterben, erwirbt die höchsten Freuden
des Paradieses, u. s. n>." Die Lehre Muhameds heißt Islam,
die Bekenner derselben heißen Moslemin; ihre Priester nennen sich
Zmans, ihre Mönche Derwische, und ihr höchster Geistlicher heißt
Mufti. — Von Mekka drang Muhamed weiter in Arabien ein,
unterwarf sich dieses große Land, und wiewol er an Gift starb,
welches ein Weib ihm beigebracht haben soll, um zu versuchen,
ob er auch ein wahrer Prophet wäre, so verbreiteten doch seine
Nachfolger (Chalifen) seine Lehre, indem sie in Syrien, Phö-
nizien, Palästina, Egypten, Persien und selbst in Spanien ein-
drangen und ihrer sinnlichen Lehre Anhänger zu verschaffen suchten.
7. Zn der christlichen Kirche ward es indeß (800) immer
trauriger aussehen. Die Klöster wurden berüchtigt, die Mönche
führten ein sittenloses Leben, und doch entstanden immer mehre
Orden. Die Päpste maßten sich größere Gewalt an, mischten
sich in die Regierungen der Fürsten und Könige, und wenn diese
nicht der Päpste Willen vollführten, wurden sie in den Bann
gethan, d. h. aller kirchlichen und beinahe auch aller bürger-
lichen Rechte beraubt. Auf den höchsten Gipfel der Macht er-
hob sich das päpstliche Ansehen unter Gregor Vii. (1075). Auf
seinen Befehl mußten alle Geistlichen, damit sie, allem häus-
lichen und bürgerlichen Leben entzogen, in seine alleinige Gewalt
kämen, ihre Frauen verstoßen; der deutsche Kaiser Heinrich Iv.,
der sich ihm widersetzte, mußte drei Tage in leinenem Gewände
barfuß unter freiem Himmel auf seine Gnade warten. Seine
Nachfolger traten in seine Fußstapfen, und Znnocenz Iii. (im
Anfange des 13ten Zahrhunderts) verglich die Kirche mit der
Sonne und die weltliche Macht mit dem Monde, der von jener
Licht und Glanz erhalte. Er stürzte den König Johann von
England vom Thron, verschenkte seine Länder an den König
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Extrahierte Personennamen: Adam Abraham Moses Christus Gregor Gregor Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. König_Johann_von
England Johann