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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 30

1836 - Eisleben : Reichardt
30 Erstes Kapitel. verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st, Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge- schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak- turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor- züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen- stände des Handels oder Waaren sind. Verschiedenheit der Menschen in der Religion und Regierungeverfassung. §. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh- rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju- den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men- schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir- ten gehören, und in Griechische Christen. Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie, der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt, indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge- setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung, wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas- sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge- bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei- heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge- setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Real-Buch für Volksschulen - S. 101

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
101 Vöses mit Gutem vergelten sollen." Die Sachsen, welche den Anforderungen Vonifacius, das Christenthum anzunehmen, sich immer hartnackig widersetzt hatten, unterlagen endlich der Ueber.' macht Karls des Großen, der mit dem Schwert in der Hand das Christenthum verbreitete, wenn Güte nicht ausreichte. 5. Leider blieben die Bekenner des Christenthums selbst nicht immer bei der reinen Lehre Jesu stehen, und dadurch ge- rieth die christliche Kirche sehr in Verfall. Falsche Lehrmeinun- gen nämlich und Lehrsätze schlichen sich in die christliche Kirche ein. Es entstanden allerlei Parrheicn, die sich gegenseitig um Lehrmeinungen stritten und anfeindeten, und allerlei Mißbräuche, als: das Verehren der Heiligen, der Bilder der Heiligen, der Reliquien (Ueberbleibsel von Jesu, den Aposteln oder heiligen und für heilig gehaltenen Menschen rc.) und die Lehre vom Fegefeuer. (Das Fegefeuer ist, nach der Lehre der katholischen Kirche, ein Ort außer dem Himmel und außer der Hölle, an dem die vollendeten Gerechten die Strafen, welche sie durch dir Erlaßsünden sich zugezogen haben, abbüßen, und aus dem sie gereinigt hervorgehen und des Anschauens Gottes gewürdigt werden.) Hiezu gesellte sich das Mönchsthum, mdem sich einige Menschen, um sich abzusondern von der argen Welt, in entfernte Oerter begaben, um. dort in stiller Einsamkeit unter Gebet, Fasten, Wachen und Geißelung ein Gott geweihtes Leben zu führen. Diese wurden Einsiedler (Eremiten) genannt. Sie kamen bald unter den übrigen Christen in Ansehen und in den Ruf der Heiligkeit. Mehre Christen gesellten sich zu ihnen; es entstanden Gesellschaften solcher frommen Männer, und es wurden Vorschriften ihres gegenseitigen Verhaltens und ihres Wirkens nöthig. Die Wohnungen derselben wurden erst in Wildnissen erbaut oder doch an einsamen Stellen und nachher, als man auch wol in der Nahe von andern Menschen diese Wohnungen aufführte, wurden sie mit cinbr Mauer umgeben und erhielten davon den Namen Klöster, d. i. eingeschlossene Wohnungen. Die Bewohner dieser Klöster hießen Mönche, d. i. Einsamlebende, und die Vorsteher Aebre, d. i. Väter. Die Jungfrauen wollten in der übel verstandenen Frömmigkeit nicht zurückbleiben, traten daher in ähnliche Gesellschaften zusammen und nannten sich Nonnen, d. i. Mütter. Die Mitglieder die- ser Gesellschaften mußten sich zum Gebete, zur Armuth, zur Ehelosigkeit und zum unbedingten Gehorsam verpflichten. — Endlich geriethen die Haupt-Vorsteher der christlichen Kirche, die Bischöfe zu Rom, Constantinvpel, Jerusalem,' Antiochien,

4. Real-Buch für Volksschulen - S. 102

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
102 und Alexandrien wegen ihres Ansehens selbst in Streit. Die drei letzteren traten aus diesem Streite bald zurück, aber der Bischof zu Constantinopel und der zu Nom kämpften fort, bis dieser, der schon seit dem Anfange des 6ten Jahrhunderts sich Papa, d. h. Vater, nennen ließ, woraus nachher der Name Papst entstanden ist, es endlich dahin brachte, daß sein Vor- geben: „Petrus sei der erste Bischof in Nom und Christi Statt- halter gewesen und diese Würde erbe fort," geglaubt wurde. Karls des Großen Vater, Pipin, ein Ctaatsdiener des fränki- schen Königs, stieß seinen Herrn vom Thron; der Papst Zacha- rias billigte dieses und salbte Pipin zum König. Dieser rettete jenen aus Gegengefalligkeit in einem Kriege und schenkte ihm Rom und mehre Städte» Karl bestätigte die Schenkung, und so wurde der Papst auch ein weltlicher Fürst. 6. Im Anfange des ?ten Jahrhunderts trat ein neuer Religionsstifter auf und verbreitete seine neue, sinnliche, aus Wahrheit und Irrthum zusammengesetzte Lehre auf eine un- glaublich schnelle Weise; denn wollte Güte nicht ausreichen, so gebrauchte er das Schwert. Dieser Religionsstifter hieß Mur hamed, war ein Kaufmann aus Mekka in Arabien und hatte auf seinen häufigen Reisen sowol die christliche, als die jüdische Religion kennen gelernt. Aus diesen Religionen nahm er, was ihm gefiel, machte selbst bequeme, auf sein rohes, sinnliches Volk berechnete Zusätze und schmiedete eine neue Religion, ein Ge- misch von jüdischen, heidnischen und christlichen Lehren zusam- men. Dann gab er vor: Der Engel Gabriel erschiene ihm oft in einer Höhle unweit Mekka, hatte ihn im Namen Gottes für den höchsten Propheten erklärt und ihm den Auftrag gegeben, Stifter einer neuen Religion zu werden. Diese Erzählungen schmückte er durch viele vorgebliche Wunder und durch eine er- logene Himmelfahrt durch sieben Himmel aus. Alle seine Ver- wandten und besonders sein sehr in Ansehen stehender Schwie- gervater traten ihm bei und gewannen ihm großen Anhang. Doch auch seine Feinde ruhten nicht und trieben ihn mit seiner Familie aus Mekka weg. Muhamed floh nach Medina (622) und erzählte von dieser Flucht abermals viele Wunder. Die Mur hamedaner zählen von dieser Flucht Muhameds ihre Jahre. Zu Medina wußte Muhamed sich neuen Anhang zu verschaffen, und nach 7 Jahren kehrte er mit einem Heere zurück, demüthigte das stolze Mekka und verjagte oder tödtete seine Feinde. — Die Lehren Muhameds sind in einem Buche enthalten, welches — Koran — heißt. Die Hauptsätze seiner Lehre sind: „Es

5. Real-Buch für Volksschulen - S. 104

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
104 von Frankreich und vertheilte überhaupt Kaiser-- und Königskronen nach Belieben. Nach ihm aber verloren die Päpste durch ihren Uebermuth und ihre schwelgerischen, schamlosen Sitten immer mehr von ihrem Ansehen. 8. Der Streit, den der Bischof zu Rom und der Bischof zu Constantinopel geführt hatten, und aus welchem der erste siegreich hervorging, hatte einen Groll nachgelassen, der -sich auch auf die folgenden Bischöfe forterbte. Bald verketzerten sich dieselben in öffentlichen Briefen, bald heimlich, und endlich schloß der Papst zu Rom die griechische Kirche, wie sich die zu Con- stanrinopel haltende nannte, gänzlich von der Kirchengemeinschaft aus (1054). So war denn die völlige Trennung beider Kir- chen, die schon in dem Isten Jahrhundert über die Zeit, da das Osterfest sollte gefeiert werden, begann und noch jetzt fort- dauert, herbeigeführt. — In der römischen Kirche hatten sich nach und nach folgende Mißbrauche eingeschlichen: 1) Anbetung der Heiligen und der Reliquien. 2) Die Lehre vom Fegefeuer, welche Gregor der Große schon im 6ten Jahrhundert zur Kirr chenlehre erhoben hatte. Diese leitete man ab aus 2. Macc. 42, 43 — 46, und Sirach 61, 4—6. Nicht leicht hatte eine Lehre größern Gewinn für die katholische Geistlichkeit bringen können, denn nach der Lehre ihrer Kirche konnten die Seelen der Ver- storbenen durch häufiges Mcsselesen eher aus dem Fegefeuer er- löst werden. Die Messe wird dargestellt als ein blutiges Opfer, wo Christus durch das in seinen Leib verwandelte Brot und durch den in sein Blut verwandelten Wein Gott von Neuem dargebracht und durch den Priester geopfert werde, was gegenwärtigen und abwesenden Personen, vornämlich auch der abgeschiedenen Seele im Fegefeuer zu Statten komme. Schon im 4ten Jahrhundert hatte die Abendmahlsfeier den Namen Messe bekommen, weil man in der römischen Kirche die, welche nicht an derselben Theil nahmen, vor derselben mit den Wor- ten zu entlassen pfiegte: „Missa est ecclesia!” d. h. die Ver- sammlung ist entlassen. Aus missa entstand allmahlig die Be- nennung Messe für die Abendmahlsfeier, und »peil man später- hin auch große Jahrmärkte mir dieser anzufangen pflegte, so bekamen diese gleichfalls den Namen Messen. Der Ausdruck Messelesen aber kommt von den Worten, die von dem Priester in der Abendmahlsfeier bei der Messe abgelesen wurden. Die Privatmesse, bei weicher nur der Priester das Abendmahl ge- nießt, geschah für Geld und sollte dem, der sie bezahlte, allerlei Vortheile verschaffen. Die nächsten Anverwandten der Ver-

6. Real-Buch für Volksschulen - S. 197

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
— 197 — ren. Furcht schwach machen. Schiff untergehen. Blitz züm den. Donner erschrecken. 4. Sage von folgenden Personen Handlungen aus mit Angabe des Beweggrundes: Abraham (verließ sein Vaterland aus Frömmigkeit), Adam, Eva, Cain, Abel, Jacob, Joseph, Rüben, Moses, Josua, Goliath, David, Absalon, Samuel, Elia, Tobias, Eleaser. . 5. Was ist der Erkenntnißgrund, daß wir erkennen: die Veränderung des Wetters, den Baum, den Bekannten, die Blume, den Fisch, die Dankbarkeit — daß Jemand wohl — zufrieden — reich — wohlhabend — mächtig sei? 6. Was ist der Zweck, daß man säet, erntet, tanzt, lernt, für Jemand arbeitet, ausgeht, die Geschäfte besorgt? 7. (Aus passenden Stellen der Bibel werden Umstände des Grundes hinreichend aufgesucht.) §. 53. Zusammenstellung der Satzglieder erleichtert uns die Uebersicht. Wir haben gehabt: 1. Das Subject und Prädicat als nothwendige Theile des Satzes. 2. Beifügung, Ergänzung und Umstand als Nebenglieder des Satzes. a) Das Subject bezeichnet eine Person oder Sache. b) Das Prädicat bezeichnet ein Merkmal am Subject, und zwar eine Eigenschaft oder einen Zustand. a) Die Beifügung bestimmt ein Namenwort genauer» b) Die Ergänzung giebt den Begriff der Thätigkeit durch Beziehung eines Dinges auf dieselbe eine bestimmtere Bedeutung. c) Der Umstand bestimmt Zeit, Ort, Weise oder Grund der Thätigkeit oder des Prädicats. Ein Satz aus Subject und Prädicat bestehend, heißt ein nackter, und hat er durch Nebensatztheile eine bestimmtere Ber deutung erhalten, ein ausgebildeter Satz. Die Nebensatztheile können sich im Satz oft wiederholen, und dadurch entsteht der vielfach gegliederte Satz; als: „Der Vater erwirbt. Der Var rer erwirbt Brot. Der sehr fleißige Vater erwirbt Brot. Der sehr fleißige Vater dieser Familie erwirbt Brot. Der-sehr fleir ßige Vater dieser achtungswerthen Familie erwirbt Brot. Der — erwirbt seinen Kindern Brot Der — erwirbt seinen fünf Kim dern mit schwerer Arbeit im Arbeitshause jetzt das tägliche Brot." Aufg. 1. Gebe an, durch welche Nebensahtheile die vbü gen Satze ausgebildet (gegliedert) worden sind.

7. Real-Buch für Volksschulen - S. 30

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
30 Magdalena Geburtsort. Dalmanuta, wohin Jesus nach Spei- sung der 4000 Mann kam. Mizpa, wo die Kinder Israels den Josaphat zum Richter wählten. Gaulon (Gamala), eine Festung. Paneas, nachher dem Augustus zu Ehren, Casarea (Kaiserstadt), und nach dem Verschon.rer Philippus, Casarea Philippi genannt, wo Petrus sein Bekenntniß von Christo ab, legre; Gadara und Gergesa, bekannt durch die Besessenen;. Mar hanaim, d. h. Heerlager, wo dem Jacob die Engel Gottes be- gegneten. Die zehn Städte, wo Jesus die Taubstummen heilte. Im eigentlichen Peräa bemerken wir: Peña, wohin die Christen kurz vor der Zerstörung Jerusalems flüchteten; Machärus, wo Johannis im Gefängniß lag und enthauptet wurde; Beryabara, wo Johannis raufte und Pnuel, wo Jacob mir Gott rang. 8. Galiläa, die nördlichste Provinz des jüdischen Landes, war fruchtbar und volkreich und wurde zu Jesu Zeit von dem Vierfü-sten Herodes Antipas beherrscht, welcher den Täufer Jo- hannes hinrichten ließ. Die Bewohner Galiläas wurden von den Juden verachtet, obgleich jene sich vor diesen durch Fröm- migkeit und Aufgeklärtheit auszeichneten. Die Stadt Nazareth ist für uns die merkwürdigste der Provinz; hier verlebte Jesus seine Jugendjahre, hier trat er nach dem Antritt seines Lehr- amts als Lehrer auf, allein die erboftren Einwohner wollten deswegen ihn von einem Felsen herabstürzen. Der Flecken Kana, in dem Jesus sein erstes Wunder verrichtete, lag 1 Meile von Nazareth. Zu Nain, 1v2 Meile von Nazareth, weckte Jesus einen Todten auf. Der Flecken Berhsaida, am See Genezar rerh, war der Geburtsort der Apostel Petrus, Andreas, Jo- hannes, Jacobus und. Philippus. In Tiberias wvhnre Hero- des Antipas. Ptolomaus (Acre) lag am Mittelmeer. In Kaperr naum, am See Genezareth, wohnte Jesus nach Antritt seines Lehramts und verrichtete daselbst viele Thaten. Chorazim lag weiter oben am See. Noch bemerken wir: Dor, eine Handels- stadt; Endor, durch die Hexe zu Endor bekannt; Diocäsarea, eine Festung und Dan, die Granzstadr gegen Nord-n. «a 9. Samaria, die kleinste Provinz des jüdischen Landes, stand zur Zeit Jesu unter der Herrschaft des Pontius Pilatus, der auch Judäa beherrschte. Die Samariter harren einen von den Juden abgesonderten Gottesdienst und hielten nur die fünf Bücher Mosis für göttliche Urkunden, wurden aber auch des- wegen von den Juden aufs äußerste gehaßt. Jesus aber schätzte die Samariter wegen ihrer Gurmürhigkeir und besseren Religionö- k begriffe. Die Sradt Samaria hieß zu Jesu Zeit Sebasta und

8. Real-Buch für Volksschulen - S. 32

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
32 hin 2 Jünger Jesu am Tage seiner Auferstehung gingen; Be- thorra, eine Levitenstadt; Kiryath Jearim, eine Zeitlang Sitz der Bundeslade; Siloh, wo diese Lade bis zu Elias Zeit war; Joppe, (Jaffa), wo Petrus die Tabea erweckte; Lydda, wo er den gichtbrü'bigen Aeneas heilte; Aramathia oder Rama, Wohn- ort des Joseph, der für Jesus Beerdigung sorgte; Jamnia oder Jabne, eine Philisierstadr; Adullam, nicht weit von der Höhle, wo sich 400 Mann zu David sammelten. Aaturlehre. Unter Naturlehre versteht man die Belehrung über die Eigenschaften, Erscheinungen, Ursachen und Wirkungen der Körperwelt. A. Von den allgemeinen und besondern Eigen- schaften der Körper. 1. Alles dasjenige, was durch die Sinne wahrgenommen werden kann und einen Raum in die Lange, Breite und Dicke einnimmt, nennt man Körper. Alle Körper haben wegen ihrer Länge, Breite und Dicke eine Ausdehnung. Dasjenige, wor- aus ein Körper besteht, nennt man den Stoff oder die Mate- rie desselben. 2. An allen Stellen sind die Körper aber nicht mit dem Stoffe angefüllt, aus welchem sie bestehen, sondern sie haben Zwischenräume (Poren). Beim Badeschwamm erblickt man diese Zwischenräume mit bloßen Augen, bei vielen andern Kör- pern kann man sie aber nur durch Vergrößerungsgläser ent- decken. Diese Eigenschaft der Körper heißt Porosität (Zwischen- räumlichkeit). Solche Körper, die viele und große Zwischen- räume haben, heißen locker, bei denen dies nicht der Fall ist, dicht. 3. Wenn wir einen Nagel ins Holz schlagen, so drängt die Holzmasse sich wegen ihrer Porosität zusammen und macht dem Nagel Platz. Schießen wir eine Kugel ab, so fliegt diese nicht durch die Luft, sondern die Luft weichr vermöge ihrer Porosität der Kugel aus. Die Ursache davon ist, daß da, wo ein Körper, d. h. die Materie desselben, ist, nicht zugleich ein anderer sein kann. Diese Eigenschaft der Körper wird Undurch- dringlichkeit genannt.

9. Real-Buch für Volksschulen - S. 95

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
95 zu athmen, so bringe man sie in ein kühles Bett und suche den Rath des Arztes. Hat man aber keinen Schnee, so tauche man die Glieder, und wenn dies nicht angeht, Tücher in eis- ' kaltes Wasser und lege solche beständig von Neuem dem Kran- ken auf. Ertrunkene müssen sogleich entkleidet, mit warmen, wollenen Tüchern in der Gegend der Herzgrube und über die kurzen Rippen hin, immer aufwärts nach der Brust zu, ge- rieben, mit Bürsten am Kopfe, an der Brust und den Fußsohlen gebürstet und sanft erwärmt werden, bis der herbeigerufene Arzt kommt. Dabei halte man ihm durchgeschnittene Zwiebeln unter die Nase und blase ihm Luft und Tabacksrauch in den von Schlamm und Schaum gereinigten Mund. Zn Kohlendampf Erstickte werden — eimerweise — mit kaltem Wasser begossen, in ein kaum erwärmtes Bett gebracht, und Tücher, die vorher in warmen Essig getaucht sind, werden ihnen auf den Kopf ge- deckt, bis der hinzukommende Arzt andere Vorschriften giebt. Er- henkte müssen, nachdem sie losgeschnitten, augenblicklich entkleidet werden; übrigens kann man mit ihnen, wie mit den Ertrunkenen verfahren. Menschen, die vom Blitz getroffen werden, sind oft nur betäubt, und schon oft ist es geglückt, solche Verunglückte wieder ins Leben zurückzuführen. Zuerst ist bei solchen Per- sonen das schnelle Entkleiden und Lösen der fest anliegenden Kleider nothwendig. Dann lege man sie in eine frisch gegrabene Grube und bestreue sie locker mit Erde, wasche und besprühe das Gesicht mit kaltem Wein, Branntewein oder Kampfer- spiritus und bringe ihnen warme Klystiere bei. Späterhin reibe oder bürste man den Körper der Verunglückten, bis der Arzt kommt. Uelig ionsgeschichte. 1. Die heilige Schrift, die Bibel, giebt uns ausführlichen Bericht über das, was Gott vom Anfang des menschlichen Geschlechts gethan hat, seine Menschen zu beseligen. Was also die Propheten, die Evangelisten und Apostel gelehrt und geschrieben, und was Zesus Christus für uns gethan hat, um uns zu erlösen, das lesen wir am besten und ausführlichsten in der Bibel selbst. — Jesus hatte kurz vor seiner Himmelfahrt seinen Züngern den Auftrag gegeben, zu Jerusalem auf den ver- sprochenen Beistand des heiligen Geistes zu warten. Und nicht

10. Real-Buch für Volksschulen - S. 103

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
103 ist nur Ein Gott, und Muhamed ist sein größter Prophet. Sechs Propheten hat Gott zu den Menschen gesandt: Adam, Noah, Abraham, Moses, Christus und Muhamed. Jeder Mensch steht unter' einem unvermeidlichen Schicksal, und wenn sein Tod be- stimmt ist, kann ihn Nichts davon erretten. Beten führt auf halbem Wege zu Gott, Fasten bringt an den Eingang des Him- mels, und Almosen öffnen die Pforte. — Die Muhamedaner müssen sich des Weins enthalten und wenigstens Lin Mal im Leben nach Mekka wallfahrten. Nach dem Tode haben sie ein Paradies zu erwarten, wo sie in lauter sinnlichen Genüssen und Freuden schwelgen werden. Der Wille Gottes ist ganz im Koran geoffenbart. Viele Weiber zu heirathen, ist erlaubt. Für Muhameds Lehre zu sterben, erwirbt die höchsten Freuden des Paradieses, u. s. n>." Die Lehre Muhameds heißt Islam, die Bekenner derselben heißen Moslemin; ihre Priester nennen sich Zmans, ihre Mönche Derwische, und ihr höchster Geistlicher heißt Mufti. — Von Mekka drang Muhamed weiter in Arabien ein, unterwarf sich dieses große Land, und wiewol er an Gift starb, welches ein Weib ihm beigebracht haben soll, um zu versuchen, ob er auch ein wahrer Prophet wäre, so verbreiteten doch seine Nachfolger (Chalifen) seine Lehre, indem sie in Syrien, Phö- nizien, Palästina, Egypten, Persien und selbst in Spanien ein- drangen und ihrer sinnlichen Lehre Anhänger zu verschaffen suchten. 7. Zn der christlichen Kirche ward es indeß (800) immer trauriger aussehen. Die Klöster wurden berüchtigt, die Mönche führten ein sittenloses Leben, und doch entstanden immer mehre Orden. Die Päpste maßten sich größere Gewalt an, mischten sich in die Regierungen der Fürsten und Könige, und wenn diese nicht der Päpste Willen vollführten, wurden sie in den Bann gethan, d. h. aller kirchlichen und beinahe auch aller bürger- lichen Rechte beraubt. Auf den höchsten Gipfel der Macht er- hob sich das päpstliche Ansehen unter Gregor Vii. (1075). Auf seinen Befehl mußten alle Geistlichen, damit sie, allem häus- lichen und bürgerlichen Leben entzogen, in seine alleinige Gewalt kämen, ihre Frauen verstoßen; der deutsche Kaiser Heinrich Iv., der sich ihm widersetzte, mußte drei Tage in leinenem Gewände barfuß unter freiem Himmel auf seine Gnade warten. Seine Nachfolger traten in seine Fußstapfen, und Znnocenz Iii. (im Anfange des 13ten Zahrhunderts) verglich die Kirche mit der Sonne und die weltliche Macht mit dem Monde, der von jener Licht und Glanz erhalte. Er stürzte den König Johann von England vom Thron, verschenkte seine Länder an den König
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