206
Iii. Westasien. Arabien.
Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett,
schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus,
thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen,
Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner
wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden,
Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln,
ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel
Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd-
früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind
vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut.
Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der
Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien
weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm-
me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein
Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen.
Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die
Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend,
aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi,
schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur
Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich
von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen-
dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl-
reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi,
ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig-
keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene
Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige,
neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor-
züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der
Herrschaft des Pascha von Aegypten.
Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von
Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge-
gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige
Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn
soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem
§eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem
Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der
Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha-
rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä-
te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten
Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere,
ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die
südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges
Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In-
sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber
jetzt von den Britten besetzt.
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Extrahierte Personennamen: Abraham
Extrahierte Ortsnamen: Westasien Asien Arabiens Mekka Mekka Medina Mekka Basra Afrika
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
84
555 Italien wird Provinz des griechischen Kaiser-tums. Erarchatzuravenna. Narses ersterexarch. 568 Albuin grndet das langobardischc Reich in Italien. Die Langobarden hatten mit Hilfe der Avaren das Reich der Gepiden an der Donau erobert, muten es jenen aber bald berlassen. Darauf zogen sie im Bunde mit 20000 Sachsen nach Italien'), welches sie den Griechen fast ganz entrissen. Pavia, erst nach dreijhriger Belagerung erobert, wurde Hauptstadt des neuen Reiches.
Alboins Gemahlin, Rosamunde. Tochter des Gepiden-knigs Knnimund. Auf einem Gastmahl der Schdel des Vaters als Trinkgef; Ermordung Alboins2).
Das Langobardenreich bestand etwa 200 Jahre lang (bis 774).
622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medma (Hedschra).
Begrndung des Islam.
Mohammed in Mekka in Arabien geboren, aus dem Stamme Koreifch. Sein Oheim Abu Taleb. Aufseher der Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Witwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d.i. glubige Ergebung; die Anhnger Moslemin, d.i. Glubige. Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet"^).
622 Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra, mohammedanische Zeitrechnung). 630 Eroberung von Mekka, 631 Angriff gegen das byzantinische Reich, 632 Tod Mohammeds, sein Grab in Medina. Der Koran, d.i. Schrift. Sekten der Schiiten und Sunniten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Bekr, Omar, Othman und Ali. Omar eroberte Pal-stina, S.yrien und Persien, während sein Feldherr Amru gypten unterwarft). Bald wurde auch Afrikas Nordkste erobert.
711 Tank setzt nach Spanien der; Schlacht bei Xerez
de la Frontera.
Gibraltar Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der letzte Westgotenknig Roderich verliert die Schlacht bei Xerez de la Frontera, Musa vollendet die Eroberung Spaniens. Nur in den asturischen Gebirgen behauptet sich ein kleines westgotisches Reich. Von hier aus kmpften die Christen fortwhrend gegen die Mauren
1) Angeblich durch den von der Kaiserin Sophia beleidigten Narses gerufen. ,
2) Tod der Rosamunde und des Helmichis durch Gift.
3) Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgnger.
*) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der groen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
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Extrahierte Personennamen: Erarchatzuravenna Alboins Mohammeds Mohammed Abu_Taleb Kadidscha Mohammed Hedschra Mohammeds Abu_Bekr Omar Omar Gibraltar__Gebel Roderich Musa Sophia Jesus M.
Das Xv. Buch, von der Europ. Türkey. 683
Anmerkungen zu der Türkey.
§. i.
Von der Beschaffenheit der Einwohner.
Die Türken sind insgemein stark vom Leibe, vom Ge-
müthe aber blutgierig, aufrührisch, ehrgeitzig, faul, lecker-
haft, wollüstig, gutthàrig, ziemliche Soldaten und in der Re-
ligion eifrig.
§. Ii.
Von der Sprache.
Es haben zwar die Türken ihre eigene Sprache, welche
sie mit arabischen Buchstaben schreiben: Allein die arabische
Sprache ist den Gelehrten eigen.
§. Ui.
Von der -Handlung.
Die Handlung ist kaum mittelmasig, woran nicht das
Land, sondern die Faulheit der Einwohner Schuld ist.
§. Iv.
Von der Gelehrsamkeit.
Die Gelehrsamkeit ist im Alcoran verbothen. Und die-
ses wird redlich gehalten.
§. V.
Von der Religion.
Die mahometanische Religion ist in der Türken die Haupt-
religion, unterdessen werden auch Juden und Christen ge-
gen Erlegung eines Tributs gedultet. Das Oberhaupt der
türkischen Geistlichkeit Heist Mufti.
§. Vl.
Von der Regierung.
Das Regiment eines türkischen Kaysers, oder Grossul-
tans ist monarchisch. Die Nachfolge ist zwar erblich, allem
nur in Ansehung des männlichen Geschlechts. Wiewohl man
sich auch hierinne nicht allemal darnach richtet. Der vori-
ge Grossultan Mahomec V. geb. ig. Scpt. 1696. reg. seit
1730. ifi 1754 gestorben. Sein Nachfolcher ist Osmann M.
Die Regierungslast erleichtern ihm der Mufti, der Grosse-»
zier, der Capitain Bassa, der Eamaican, der,Janitscharen
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717
Das Xvii. Buch, von Asien.
2) "Von dem glück'sccligen Arabien.
Das glückselige Arabien, Sat. Arabia Felix, ist das groß-
sie Stück von Arabien, und überaus hitzig und fruchtbar.
Es besteht aus Xlv.fürstenthümcrn, davon 3, am rochen, 4.
am arabischen Meere, 3. an den persischen Meerbusen, und 4.
mitten im Lande liegen.
A. Am rochen Meere liegen:
, a) Das Fürstenthum Mccca ist das Wichtigste, und hat
zween Emirs, oder Fürsten. Daselbst sind zu merken:
1. Medina Alnabi, Lat. Medina, oder Methymna,
eine ansehnliche Stadt, woselbst Mahometh im Jahre 637.
gestorben und begraben worden ist. Hieher geschehen viele
Wallfahrten. Hier residirt ein Emir.
2. Mecca, oöcrmecha, eine grase, schöne und reiche
Stadt, wohin ebenfalls viele Wallfahrten geschehen, weil
Mahometh daselbst im Jahre 570. gebohren worden ist.
b) Das Fürstenrhumsaba. Darinnen ist:
1. Zibit, oder Zebu, eine grose und volkreiche Han-
delsstadt. Die heiligen dreh Könige sollen von diesem Or-
te gewesen seyn.
c) Das Fürstenthummacha, oder Mocca ganz unten.
1. Mocha, oder Moia, eine grose und volkreiche Stadt
mit einem Hafen und2.Schlössern.
2. Aden, eine grosectadt miteinemhafen.
B. An den arabischen Meere liegen:
a) Das Fürstcnthum -Hadramuch, unter Mocha.
I. Almacflarana, oder Almacarana, eine an-
sehnliche und reiche Stadt.
b) Das Fürstenthum Farrach, gleich darüber,
i. Fartach, eine ansehnliche Stadt.
c) Das Fürstenthum Alibinali, neben Fartach.
i. Alibinali, die Hauptstadt mitten im Lande.
d) Das Fürstenthum Ziemen, oder Jemeni, ist das aus
ferste und fruchtbarste Land. Der beste Orr daselbst ist:
1. Mascate, oder Md8la1', eine mittelmäsige Stadt
mit einem guten Hafen an dem Meerbusen vott Ormus.
Hier treibt man gute Handlung.
2. Moab, oder Mouab, die Haupt- und Residenzstadt
des Königs von Pemen.
c,%n
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Das Xvii Buch, von Asien.
727
§. V.
Von der Religion.
Die Religion in Persien ist zwar die mahometanische:
Allein sie ist von der türkischen sehr unterschieden. Nebst
dem Alcorán halten sie viel auf die 5. Bücher Mosis und auf
die 4. Evangelisten. Es halten sich aber auch sehr viel Chri-
sten, besonders Armenianer, in Persien auf. Hernach sind
auch die Gauren daselbst, welche eine eigene Religion haben.
Es ist selbige ein Ueberbleibsal des alten persischen und asia-
tischen Aberglaubens, deren Priester es den alten Magis
nachrhun wollen.
§. V!.
Von der Regierung.
Das Königreich Persien ist erblich, und die Regierung mo-
narchisch. Die Könige werden insgemein Sophi genennet.
Schach, Chan und Padscha sind Ehrentitül. Vorjetzo sind
Agad- R.an und R.erün-R.an geschäftig, die Krone an sich
zu bringen, nachdem Adil Schach todt ist. Die Gerechtig-
keit wird nach dem Alcorán verwaltet.
§. vir.
Von der Macht und Einkünften.
Ehedessen hat die persische Kriegsmacht nicht viel bedeu-
tet. Nachdem aber die Teutschen und Franzosen selbigen das
Kriegshandwerk gclcrnet haben: So wissen die Persier ihre
zahlreiche Armee besser zu gebrauchen.
Die Einkünfte eines Königs in Persien sind überaus
wichtig. Es sollen sich selbige auf 20. Millionen Reichs-
rhaler belaufen.
§. vm.
Von den Münzen.
In Persien hat man Münzen von Kupfer, welche pul,
vderr-asbrecki Hessen, deren 40. 8 gl. oder einen Abbas gel-
ten. Von Silber sind folgende bekannt, nehmlich i)Scho-
Dabende, davon das Stück 4. gl. 2) Lar in, das St. 4.
gl. 6. pf. 3) Schachi, 2. gl. 4) Bisti, das St. 10. pf. gilt.
Von Gold hat man Scherafi, oder Kerasin, wovon das St.
8- Larin gilt. In grosen Summen rechnet man nach To-
man, welcher 15. Rthlr. ausmachr.
Zz 4 §-ix.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Persien Mosis Persien Persien Persien Persien Hessen
76- Düs Xviii. Buch, von Afrika.
*2. Tripoli, Saf. Tripolis, eine mittelmasige, jedoch
ziemlich verwahrte und volkreiche Stadt am Meere mit ei-
nem grysen Hafen, worinnen die Raubschiffe der Einwoh-
ner einlaufen. Die Franzosen haben selbige 1635. und 1723.
heftig bombardiret, und 1733. hat die Pest daselbst entsetz-
lich gewütet.
Anmerkungen zu Tripoli.
Die Luft ist noch ziemlich gesund, das Erdreich aber ganz
unfruchtbar. Die Einwohner sind meistentheils Mohren,
Araber und Türken, 'welche Mahometaner und insgemein
Seeräuber sind. Man treibt auch einige Handlung, welche
absonderlich die Christen und Juden unterhalten. Die Re-
gierung ist ebenfalls aristocratisch, welche aus einem Staats-
rathe, oder Divan, bestehet, dessen Oberhaupt der Day ist.
Es steht aber auch diese Republik unter türkischem Schutze,
Lahero einbassa daselbst residirt, welcher das Schutzgeld
einnimmt. Seit 1551. steht diese Republick. Vorhero war
Las alte Leptis magna in dieser Gegend, dessen Einwohner
I.eratani hiefen.
Der 5. Abschnitt.
Von Barcan.'
Das Königreich Barcan, Lat. Regnvm Barcanvm, liegt
am mittelländischen Meere hin, von Tripoli zur Linken. Zu
merken hat man:
1. Berenice, oder Bernichou, ein schlechter Ort,
wo das alte Berenice gestanden hat.
2. B Arc A, die Hauptstadt, allwo ein türkischer Befehls-
haber ist.
Z. Cayron, oder Carnenna, ehedessen eine mäch-
tige, jetzo schlechte Stadt, welche Cyrene geheisen hat.
Anmerkungen zu Barcan.
Die Luft ist zwar gemasigt, allein das Erdreich ist un-
fruchtbar. Die Einwohner^ stammen von den Arabern ah,
und stehen seit 1517.^ unter türkischer Bothmasigkeit, dahero
ern Sangiac, oder türkischer Befehlshaber zu Barca ist. In
Ansehung der Religion sind sie Mahometaner.
Das
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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7ää Das Xviii, Buch, von Afrika.
viele Mohren und I'-rdcn an. Loprssche, griechische, ar-
menische und andere Christen werden ohne Verfolgung ge-
brütet. Insgemein redet man arabisch, und die coptischen
Christen csprisch. Jetzo blühet die Handlung nicht mehr
so gut, als ehedeffen. Immittelst haben doch fast alle euro-
päische Völker ihre Consuls noch zu Alexandria. Die Hanpt-
religion ist die mahometanische. Es giebt aber auch Heyden,
Juden und Christen daselbst. Ehedessen galt die Gelehr-
samkeit viel mehr daselbst, als jetzo. Seit 1517. stehet ganz
Aegypten unter türkischer Borhmasigkeit, dahero es durch
einen Basta zu Cairo regieret wird. Ehedessen hatte es seine
eigne Könige. Hernach kam es in die Gewalt der Perser
und Griechen. Es riß sich aber wieder davon loß, und er-
hielt eigne Könige, worauf es eine römische Provinz wurde.
Nicht lange darnach bekam es eigne Sultane, und endlich ge-
rieth es an die Türken.
Das ui. Capitel.
Von dem Lande Biledulgcrid.
Buedulgerid, ist so viel als Darcelland. weil daselbst
viel Datteln wachsen. Es fangt bey Aegypten an, und er-
strecket sich bis an das mittelländische Meer und ist 700.
Merlen lang und roo. Meilen breit. Von der Barbarey
wird es durch den Berg Arlas abgesondert, welcher so Hoch
ist, daß er beständig mit Wolken bedeckt ist, daher die Fa-
bel entstanden seyn mag, daß der Verg Atlas den Himmel
trüge. Die Lust ist zwar ziemlich gesund, allein das Land
ist wegen des vielen Sandes ganz unfruchtbar, daß weiter
nichts als Datteln daselbst wachsen. Die Einwohner sind
Mohren oder Araber, und beyde Mahometaner. Ehedessen
war allhier Libya, Nvmidia, und Getvua. Es sind ver-
schiedene Königreiche daselbst, welche entweder dem Kayser
von Marocco, oder den Repubücken in der Barbarey unter-
thanig sind. Die vornehmsten Hessen also:
1) Die Wüste Barcaii. 2) Das Land Teorregu. 3)
Festen und 4) Gaoemes, sind Tripoli unterthanig. 5)
Das Königreich Biledulgerid, gehört Tunis. 6) Das Kö-
nigreich Gvargglñ. 7) Tcchorr und 8) ocbsis, den Al-
giern zinnsbar. 9) Tegorarm. 10) Thovec. 11) Ge-
gelmcste, woselbst eine gute Handelsstadt gleiches Rah-
mens,
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Alexandria Berg_Arlas Nvmidia Marocco Barbarey Hessen Tunis
775
Das Xviii. Buch, von Afrika.
i. Monbaza, eine gross, reiche und veste Stadt, wo-
selbst der König residirthat. Seit 1729. sind die Portugie-
sen davon Meister.
Vi. Das Königreich Melinde, hat ebenfalls einen eignen
mahometanischen König, welcher mitportugall in Friede lebt,
indem er felbigem eine freye Handlung zugestchet. Zu mer-
kenist: ^
i. Melinde, eine grofe, schöne und reiche Stadt m>t
einem Hafen. Hier halt sich der König auf, und die Portu-
giesen haben verschiedene christliche Kirchen daselbst. Die
Handlung ist ausnehmend gut.
V,11. Das Königreich dheuete, liegt ganz oben unter der
Mittagslinie, und hat einen mahometanischen König. Weiter
weiß man nichts.
Das xv. Capitel.
'von der Rüste der Laffern.
Die Küste der Lastern, Lat. Caffreria, lenket sich um
die Spitze von Afrika herum, und ist §oo. Merlen lang, und
100. Meilen breit. Was landwärts liegt, das ist voller Wü-
sten und wilder Thiere; Was aber gegen das Meer liegt, das
ist ziemlich bewohnt, und zwar vonmahomcranern, europäi-
schen Christen und absonderlich Heyden. Man kan selbige
füglich in drey Theile abtheilen, nemlich gegen Osten, Süden
und westen.
Der i. Abschnitt. ^
X*oti der östlichen Rüste.
Die östliche Küste der Cassern grenzt an Zanguebar,und
Heist auch sonst Aofala. Man findet überaus viel Gold da-
selbst Die Einwohner sind schwarze, faule und grausame
Heyden.^ Viele schwärmen im Lande herum. Einige stehen
unter Königen, dergleichen 6. daselbst feyn sollen. Der vor-
nehmste darunter ist der König zu
Zofala, ober Sofal A, welcher den Portugiesen zinns-
bar ist, und in seiner Residenzstadt gleiches Rahmens eine
portugiesische Besatzung leiden muß.
Der 2.Abschnitt.
d)on der südlichen Rüste.
Die südliche Küste der Cassern Heist auch sonst das Land
Ccc 4 der.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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670 Das Xv. Buch, von der Europ. Türkey.
pontis. Es ist 60. Meilen lang, und 30. Meilen breit. Die
Luft ist wegen des vielen Wassers ziemlich dick und ungesund,
das Erdreich hingegen an Gerrayd, Obst und wein ganz
fruchtbar. Blcy, Alaun, Golosand. Fische und Austern
fehlen auch nicht. Die Einwohner sind Mahometaner und
Griechen, welche von Beglerbegs, und in den Städten durch
Cadis regiert werden, Dieses Land hat tue Ehre, daß der
türkische Kayser dasebp residirt.
1. Ppieip?0p0ei, Lat. Philippopolis, eine grose aber
offene Stadt, allwo ein griechischer Metropolit rst.
2. Adrionopoli, Türk. Endrene, Lat. Adrianopo-
lis, eine grose und gute Handelsstadt am Flusse Mariza,
allwo sich Türken, Juden und Griechen aufhalten.
*3. Constantinopel, Türk. Stamboul, Lat By-
zantium, oder Conftantinopolis, eine überaus grose und
volkreiche Stadt mit einem vonreflichen Hasen an der
Meerenge, welche ehedessen Bofphorus Tlnaciae hies, hin-
ten am Ponto Euxino, auf 7. Bergen. Ehedessen die Re-
sidenz der griechischen Kayser von 33011453. Seit 1453.
aber die Residenz der türkischen Kayser. Das kayserli-
che Schloß Heist Seraglio. Die Anzahl der Einwohner
soll sich auf 800000. Seelen erstrecken, welche Türken,
Christen und Juden sind. Der griechische Patriarch, wel-
cher hier ist, muß jährlich 800. Beutel, jeden zu zov thlr.
gerechnet, Tribut erlegen. Nunmehro haben auch die Prote-
stanten eine Kirche, die Catholischen einige, die Griechen
über 30. und diearmenianer verschiedene Kirchen daselbst.
Die beyden Vorstädte Peras und Galata sind gleichsam
besondere Städte. Die Pest wütet fast alle Jahre daselbst.
4. Gall1pol1, Lat. Gallipolis, eine volkreiche Stadt
mit einem vesten Schlosse und Hafen an dem Meere di
Marmora.
5. Dardanelli, ftnb 2. veste Schlösser an der Meer-
enge. welche ehedessen Hellcspont hies. Das eine Heist
8e81e,und liegt auf einer Halbinsel in Europa; das cm*
dere Avldo, liegt gegen über in Asien. Diese beyden
Schlösser können die ganze Meerenge mit Stücken bestrei-
chen. Sie werden auch sonst die grosen Dordanellen ge-
rrennet.
Das
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]