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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 59

1864 - Hildburghausen : Nonne
Iv. Zeitraum. Die Völkerwanderung und die Umgestaltung rc. 59 dieser Zeit im Jahre 1582 um 10 Tage zu weit vorgerückt sei, indem das Jahr nicht aus vollen 365 Tagen und 6 Stunden, sondern um 11 Minuten und 15 Sekunden weniger bestehe. Wenn folglich die Römer auch nicht originell in ihrer Bildung waren, so haben sie doch das große Verdienst, daß sie die griechische Kultur sich anzueigenen suchten, und daß sie dieselbe fortgepflanzt haben. 3. Das Kl oster wesen. Unter Klöstern verstehen wir Gebäude, in welche sich — in früheren Zeiten besonders — eifrige Christen begaben, um ungestört von dem öden Weltgewühle sich durch gemeinsame, fromme Uebungen und gute Werke für den Himmel vorzubereiten und nicht nur ihrem besseren Selbst zu leben, sondern auch ihren Mitmenschen durch Gebet, Anbau der Wissenschaften, Iugendunterricht, Armen- und Krankenpflege zu nützen. Vorzüglich aber waren die Klöster für die Verbreitung und Befestigung des Christenthums sehr günstig, sie waren unter den ueubekehrten und noch zu bekehrenden Völkern die Lichtpunkte, von denen die Strahlen des Evangeliums immer von neuem wieder in das Dunkel heidnischen Aberglaubens schienen, bis der Götzendienst endlich verdrängt wurde. Das Klosterleben ist aus dem Einsiedlerleben entstanden. Bei den grausamen, durch die römischen Kaiser verhängten Verfolgungen flohen viele Christen, namentlich in dem zu stiller Beschauung von jeher ge- neigten Aegypten in Wüsteneien, und lebten dort in tiefer Abgeschiedenheit ganz ihrem Gott. Nachdem aber auch die Verfolgungen aufgehört hatten, verließen immer noch viele Christen von ernstem Gemüthe die nienschliche Gesellschaft und ihre verführerischen Freuden, um in der Einsamkeit zu einer seligen Sterbestunde sich geschickt zu machen Antonius sammelte die zerstreut Lebenden bereits 305 in der Art, daß sie ihre Hütten an einander bauten. Pachomius vereinigte ganze Haufen solcher Einsiedler- in gemeinschaftliche, abgeschlossene Wohnungen, also eine Art von Klöstern. Die also Vereinigten hießen Mönche (einsam Lebende) und Nonnen (die Reinen). Die Mönche beschäftigten sich mit Handarbeit und theilten den Gewinn mit den Armen; denn für sich brauchten sie sehr wenig, sie ge- nossen nur Brot, Wasser und Gemüse. Am Abende und um Mitternacht wurden sie zum Gebete zusammengernfen, wo zwölf Psalmen, jeder von einem andern Bruder, hergesagt wurden. Das heilige Abendmahl brachte ein Bruder aus der Stadt mit und Jeder nahm es dann selbst zu sich. Frei von den nagenden Sorgen und den aufreibenden Mühen der Zeit- lichkeit, erreichten sie meistens ein erstaunlich hohes Alter. Von Aegypten aus, wo auch Frauen- oder Nonnenklöster schon entstanden waren, breitete sich das Klosterleben über das ganze Morgen- land aus, wurde durch den heiligen Athanasius auch im Abendlande bekannt und durch Ambrosius und Augustinus sehr befördert. Anfänglich waren unter den Mönchen noch keine Priester, erst später wurden die Kloster- leute zu Priestern gemacht und zu allen geistlichen Verrichtungen gebraucht. Der heilige Benedict von Nursia machte sich um das Klosterleben sehr

3. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 120

1864 - Hildburghausen : Nonne
120 Vii. Zeitraum. Das deutsche Reich unter Lothar Iii. rc. Keinem ein Almosen um Gottes Willen zu verweigern. Von einer sehr schweren Krankheit genesen, wanderte er, auf einen Stab gestützt, in der freien Natur umher, um sich zu erholen; allein es war ihm unmöglich, in der Schönheit und in den Reizen derselben Vergnügen und Trost zu finden- nur in Gott und im guten Gewissen gewahrte er selige Ruhe; was er früher geliebt, ekelte ihn an, er entsagte allem jugendlichen Leichtsinn, erfaßte das Leben der Welt mit christlichem Geiste und ward allmälig zum inneren Leben der Seele und inneren Gebete durch strenge selbst- thätige Buße geführt, worin er immer mehr der Hoffahrt, den Reich- thümern und Wollüsten der Welt abhold ward. Alles, was er besaß oder erhalten konnte, gab er den Armen oder der Kirche, brachte dem Pfarrer von der St. Damianskirche viel Geld zu ihrer Herstellung, ar- beitete eigenhändig später an der Ausbesserung der Kirche von St. Peter und der Portiuncula, lebte von milden Gaben, die er von Thüre zu Thüre wandernd gesammelt hatte, in größter Dürftigkeit und Erniedri- gung und Liebe zu dem, der, arm geboren, arm gelebt hatte, den man nackt ans Kreuz geschlagen und der nach seinem Tode nur ein fremdes Grab gefunden hatte „Du liebe Armuth", sprach er, „wie niedrig auch nach dem Urtheile der Menschen deine Herkunft sein mag, dennoch schätze ich dich über Alles, seitdem sich mein Meister mistdir vermählet hat." Er pilgerte nach Rom, vor den Gräbern der Apostelfürsten zu beten, sah, wie wenig Alosen man spendete, griff in seine Tasche und warf eine Hand voll Silbergeld in den Opferkasten, mischte sich beim Herausgehen unter einen Haufen Bettler, gab dem Dürftigsten seine Kleider, hüllte sich dafür in dessen Lumpen und bettelte auf den Straßen Roms Almosen. Als Wahnsinniger und Verschwender in der Vaterstadt erschienen, sperrte ihn der Vater zu Hause ein, aber umsonst. Der Mutter Mitleiden be- günstigte seine Flucht in eine Höhle außer der Stadt; F. kam nach we- nigen Tagen zurück, trat vor seinen Vater und sprach: „Deine Miß- handlungen und dein Gefängniß achte ich für Nichts, und mit seliger Freude leide ich für den Namen I su." Voll Zorn außer sich, führte ihn der Vater vor den Bischof der Stadt, Vito Secnndi, einen billigen und klugen Mann, damit er hier auf sein väterliches Erbe Verzicht leiste. Rasch willigte der begnadigte Sohn ein, zog seinen Rock aus und sprach, ihn darreichend zum Vater: „Nun kann ich mit mehr Recht täglich beten: Vater unser, der du bist in den Himmeln!" Er war noch keine 26 Jahre alt. Von nun an lebte F. in strengster Buße und Abtödtung, ging in das Hospital der Aussätzigen und heilte durch sein Gebet mehrere der- selben. Im Jahre 1208 hörte er am Apostelfeste in der Predigt „wenn Jemand mir Nachfolgen will, der verleugne sich selbst rc." Nun rief F. begeistert aus: „Dies ist's, was ich suche und wünsche, und augenblicklich warf er Geldbeutel, Stab und Schuhe von sich, zog ein grobes, rauhes Gewand an, nahm einen Strick zum Gürtel und predigte überall Buße. Von diesem Tage an war der Orden der niederen Brüder gestiftet. Für die h. Armuth begeistert, nahm er 12 Genossen zu sich, gab diesen eine Lebens- regel, deren Grundlage das dreifache Gelübde der Armuth, des Gehorsams und der Keuschheit bildete. Die Menge der ihm vom Herrn zuertheilten

4. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 121

1864 - Hildburghausen : Nonne
Vii. Zeitraum. Das deutsche gleich unter Lotbar Iii. rc. 121 Gnaden bewog Viele, sich ihm anzuschließen. Er nahm sie väterlich auf und begab sich nach Rom, wo Papst Innocenz Iii. im Jahre 1209 den ueuen Orden guthieß. Wie er selbst gekleidet ging, mußten auch die Brüder sich tragen. Der Benedictiner-Abt von Monte-Subazio schenkte ihm die Kirche zu St. Maria von den Engeln bei Assisi, Por- tiuncula genannt, wo er sich anbaute. Gott gab dem Heiligen auch eine weibliche Genossin seiner Armuth, die keusche Jungfrau Klara aus ehr- barer Familie, welche Vorsteherin des später weit verbreiteten Clarissinnen- ordens wurde. Auf dem vierten Concil vom Lateran 1215 erhielt der Franzikanerorden seine feierliche Bestätigung und nun sandte er Brüder in Kraft des Gehorsams in alle Weltgegenden, Buße zu predigen, dem Evangelium zu dienen, während er selbst, Franziskus, voll Sehnsucht nach dem Märtyrerthum sich nach Syrien einschiffte. Da er ober hier nichts ausrichtete, kehrte er nach Italien zurück. Im Jahre 1221 erwirkte er vom Papste Honorius Hi. für diejenigen, welche nach abgelegter Beichte und erhaltener priesterlicher Lossprechung au einem gewissen Tage in die Kirche Portiuncula kommen, einen Ablaß ihrer Sündenstrafen für diese und jene Welt. Nach 40tägigem Fasten auf dem Berge Alverus er- schien am Feste Kreuzerhöhung F. ein Seraph, welcher das Bild des Gekreuzigten zwischen seinen Flügeln hielt und ihm an Händen, Füßen und Seite die Wundmale des Heilandes einprägte. Von jetzt an war das Leiden Christi der einzige Gegenstand seiner Betrachtung. Sehr merkwürdig bleibt beim h. F. der geheime Einfluß auf die äußere Na- tur, wie der erste Mensch im Paradiese ihn hatte, er sprach zu allen Thiergattungen und sie gehorchten ihm. Seiner vielen Thränen wegen verlor er kurz vor seinem Tode das Augenlicht, der am 4. Oct. 1226 in seinem 45. Lebensjahre erfolgte. Seine Canonisation erfolgte 1228 und sein feierliches Leichenbegängniß den 18. Mai 1230. Doch der Ort, wo er ruhete, war ein Geheimniß, bis Papst Pius Vii. 1818 Nachforschungen anstellen ließ. Erst nachdem man 52 Nächte hindurch Felsen, Grundmauern und Zwischenwände gesprengt hatte, fand man den Sarg mit seinem leiblichen Ueberrefte von einem eisernen Gitter umgeben. 3. Die heilige Elisabeth, Landgräfin von Thüringen und Hessen. 1207—1231. Die heilige Elisabeth war die Tochter Andreas Ii., Königs von Ungarn, und Gertruds von Meran, und wurde 1207 zu Preßburg ge- boren. Kaum 4 Jahre alt, ward sie in einer silbernen Wiege aus Un- garn nach dem Schlosse Wartburg ob Eisenach gebracht, daselbst mit dem elfjährigem Sohne des Landgrafen Hermann von Thüringen und Hessen, Ludwig, feierlich verlobt und mit ihm erzogen. Schon an dem Kinde zeigte sich Gottes Gnade wirksam, denn Liebe zum Gebet, große Milde gegen die Armen, Freude an stiller Zurückgezogenheit waren ihm eigen, und zur Jungfrau erblüht, ertrug Elisabeth demüthig die vielen Krän- kungen, welche ihr, zumal nach dem früh erfolgten Tode des Landgrafen, ihre Schwiegermutter Sophie und deren Tochter Agnes, in der Absicht, die

5. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 135

1864 - Hildburghausen : Nonne
Viii. Zeitraum. Deutschland unter den Luxemburgern rc. 135 2. Der heilige Johannes von Nepomuk, Märtyrer. 1330—1383 In vielen Kirchen und Kapellen oder auf den Brücken kann man das Bildniß dieses Heiligen sehen. Um sein Haupt ist ein Kranz von Sternen. Die Sckstfssleute rufen ihn besonders als ihren Schutzpatron an. Im Jahre 1330 wurde er im Städtchen Nepomuk, 10 Stunden von Prag, von frommen, tugendsamen Bürgersleuten geboren. Als er einst zum Tode krank war, ließen die Eltern nicht nach mit Bitten zur seligsten Jungfrau uni Fürsprache und gelobten, als sie erhört waren, ihren Johannes dem Dienste des Herrn zu weihen. Schon früh zeigte es sich, daß er zu etwas Großem bestimmt war. Alle Morgen ging er in die Kirche der Cistercienser und hörte hier mehrere heilige Messen mit der innigsten Andacht In Prag studirte er die Gottesgelahrtheit und Rechtswissenschaft und befleißigte sich eines sehr frommen Lebenswandels. Vor dem Empfange der Priesterweihe brachte er einen ganzen Monat in der Einsamkeit mit Gebet und Betrachtung zu. Bei seinem ersten heiligen Meßopfer vergoß er in englischer Andacht häufige Zähren. Der Bischof vertraute Johannes das Predigtamt zu unser lieben Frau im Tein zu Prag an. Seine Predigten über die Eitelkeit der Welt, die Schönheit des Himmels und die Nothwenvigkeit der Buße und Besserung erweichten die Zuhörer zu Thränen. In ganz Prag, selbst unter den 4000 Studenten, wurden die Sitten besser. In Folge dessen machte ihn der Bischof zum Canonicus. Der Kaiser Wenzel, der in Prag Hof zu halten pflegte, verlangte Johannes predigen zu hören. Jo- hannes erhielt den Auftrag, während der Adventszeir vor dem Hofe zu predigen. Das war kein Kleines, denn der Kaiser hatte nicht die besten Sitten. Aber Johannes sprach ohne Menschenfurcht und hatte die Freude, daß der Kaiser mit Hochachtung gegen ihn erfüllt wurde und einige Zeit von seinen Lastern abließ. Der Kaiser wollte Johannes den erledigten Bischofsstuhl von Leitmeritz geben, doch dieser schlug die hohe Würde aus. Da dachte der Kaiser, daß Johannes wegen der mit dem Amte verbundenen Beschwerde die Würde abgelehnt und bot ihm die sehr be- queme Probstei von Wischwath an. Auch diese schlug Johannes aus. Jetzt ernannte ihn der Kaiser zu seinem Almosenpfleger. Dieses Amt nahm er an, denn es bot ihm höhere Freuden und Ehren, als ihm die Welt nur bieten konnte. Johannes ward nicht müde, wohl zu thun, Feinde zu versöhnen und Prozesse zu schlichten. Man wußte nicht, sollte man mehr seine Liebe, oder seine Weisheit, seine Demuth oder seine Gelehr- samkeit bewundern. Die kaiserliche Gemahlin Johanna wählte den frommen Mann zu ihrem Beichtvater. Unter seiner Leitung wurde die schon fromme Frau noch gottseliger. Während der Hoffeste weilte sie in Kirchen und statt des Umganges mit vornehmen Herren und Frauen wählte sie die Pflege und Speisung der Armen und Elenden mit eigenen Händen. Voll zärt- licher Rührung genoß sie das Herrn Frohnleichnam. Das war dem Kaiser zuwider; selbst sündhaft, hielt er dafür, ihre Frömmigkeit sei nicht auf-

6. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 60

1864 - Hildburghausen : Nonne
60 Iv. Zeitraum. Die Völkerwanderung und die Umgestaltung rc. verdient; er stiftete bei Neapel 529 n. Chr. das Kloster Monte Cassino und gab den Mönchen eine bestimmte Regel für ihr Zusammenleben. Jeder, der ins Kloster trat, mußte 1. Beständigkeit des Ortes, 2. Um- änderung der Sitten, 3. Ehelosigkeit und 4. strengen Gehorsam gegen die Oberen feierlich geloben; ein Austritt aus dem Kloster war jetzt schwer nwglich. Die Beschäftigung der Benedictiner war Feldarbeit und Gebet; die Fähigern mußten Bücher abschreiben, Unterricht ertheilen und in der Seelsorge helfen. Der Vorgesetzte eines Klosters hieß Abt; er hatte volle Gewalt über die ihm untergebenen Mönche. Die nach der Regel des heiligen Benedict errichteten Klöster verbreiteten sich bald über Spanien, Gallien und Deutschland, und wurden später von frommen Fürsten, Grasen und Herren mit Vermögen an Geld und liegenden Gründen ansgestattet. Die Klöster haben auf die deutschen Völker einen sehr wohlthätigen Einfluß gehabt. 4. Muhamed. In der großen asiatischen Halbinsel, die Arabien heißt, und deren Einwohner theils von ihren Viehbeerden, theils vom Handel leben, wurde Mahomed oder Muhamed geboren. Sein Vater hieß Abdallah, sein Geburtsort Mekka. Der Vater starb schon, als der Kleine erst 12 Mo- nate alt war und hinterließ Nichts, als fünf Kameele und eine alte Sclavin. Im sechsten Jahre nahm ihn sein alter Großvater und im nennten sein Oheim Abn-Taleb zu sich; beide hielten ihn zur Thätigkeit an und letzterer nahm ihn mit auf seine Handelsreisen, die er in die Gegend von Damaskus zu unternehmen pflegte. Der Knabe wuchs in- dessen heran und zog die Angen Aller durch seinen kräftigen Wuchs, durch sein edles Gesicht und durch das Feuer, das aus seinen schwarzen Augen strahlte, auf sich. Wenn er mit festem Schritte einherging und den stolzen Nacken zurnckwarf, ahnte Jeder in ihm den künftigen Herrscher, und öffnete er seinen Mund, so riß er durch seine feurige Beredtsamkeit Alles hin. Vom 25. bis 40. Jahre führte er mit großer Thätigkeit und Treue die Handelsgeschäfte einer alten, reichen Wittwe, Cadidscha, die ihm endlich aus Dankbarkeit ihre Hand gab und ihn dadurch zu einem reichen Kausmanne machte. In ihren Geschäften hatte er oft weite Reisen gemacht, mit Karavanen ferne Länder durchzogen und die Men- schen und ihre Sitten aufmerksam beobachtet. Auch die Lehrsätze der mosaischen und christlichen Religion waren ihm bekannt geworden; denn Alles, was ihn näher zur Kenntniß der göttlichen Dinge hinzuführen verhieß, zog ihn mächtig an, und oft sah man ihn bei den Karavanen, wenn die andern Handelsleute fröhlich beisammen waren und lustige Lieder sangen oder ihre Reiseabenteuer sich erzählten, einsam auf seinem Kameele reiten und in tiefen Gedanken Nichts merken, was um ihn her vorging. Nach und nach gab er die Handelsgeschäfte aus, weil sie sein tiefes Gemüth nicht ansprachen, und zog sich in die Einsamkeit zurück. Ganze Wochen nun brachte er in düstern Höhlen, schauerlichen Fels-

7. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 145

1861 - Oldenburg : Stalling
145 ihnen Niemand, als der Hohepriester, und dieser nur Einmal im Jahre gehen durfte. Pompejus that dies in der neugie- rigen Erwartung, hier den einzigen Gott der Juden zu sehen. Allein, wie erstaunte er über das Volk der Juden, als er darin kein Götterbild wahrnahm, sondern nur den goldenen Leuchter, den goldenen Schaubrodtisch, und die heiligen Schrif- ten. Den heidnischen Römern mußte dies Alles ein verschlos- senes Geheimniß sein. Pompejus legte den Juden eine schwere Kriegssteuer auf und machte das Land zinspflichtig. In Palästina erfuhr Pompejus auch den Tod des Mith- ridates. Dieser hatte zuletzt in seiner eigenen Familie Verrath erfahren müssen. Auch sein liebster Sohn Pharnaces empörte sich wider ihn und gewann sein Heer. Der alte, sogar von seinen Leibwachen verlassene Mithridates flüchtete sich in eine Burg, wo ihn sein Sohn belagerte, um ihn den Römern auszuliefern. Als aber Mithridates das seiner harrende Loos erkannte, nahm er das Gift, das er stets an seinem Schwerte trug, und mischte es sich und seinen beiden Töchtern, die ihn auch im Tode nicht verlassen wollten. Beide starben sogleich; aber bei ihm wirkte das Gift zu schwach, weil er sich aus Furcht vor Nachstellungen bereits daran gewöhnt hatte. Da ließ er sich von einem Soldaten tödten. Jetzt eilte Pompejus in das Reich Pontus und traf hier umfassende Anordnungen über die asiatischen Länder. Er setzte Könige und Fürsten ab und ein, löste Königreiche und Fürsten- thümer auf und schuf neue. Von den griechischen Dichtern und Weisen ließ er sich lobpreisen, und kehrte dann nach Ita- lien zurück. Hier entließ er sein Heer und begab sich, wie ein gewöhnlicher Bürger, nach Rom. Auf dem ganzen Wege begrüßte ihn das Volk unter stetem Beifallrufen. In Rom feierte er seinen dritten Triumph, der zwei Tage dauerte und Alles, was man bisher in dieser Art zu Rom gesehen hatte, an Pracht und Glanz weit hinter sich ließ. Voran prangten Tafeln mit der Inschrift von sechszehn besiegten Ländern und Völkern, mit der Angabe von 1000 Vesten, 900 Städten, 800 Schiffen, die er genommen, und von 39 Städten, die Stacke, räni. Erzählungen. 4. Slnfl. 7

8. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 144

1861 - Oldenburg : Stalling
144 äußersten Stellung nach der Mitte, wo stch die Königlichen zu einem Knäuel zusammenrollten, worin man sich erdrückte und zertrat. Endlich ging der Mond auf und beleuchtete das gräß- liche Nachtstück. Mithridates war mit seiner männlich gesinn- ten Gemahlin, die ihm in persischer Reitertracht tröstend zur Seite war, geflohen. Sein ganzes Heer war vernichtet. Pompejus wandte sich gegen Tigranes nach Armenien, das er ohne Schwertstreich einnahm. Der alte Tigranes, an seinem Glück verzweifelnd, kam in das Lager des Pompejus, legte ihm sein Diadem zu Füßen und bat um Schonung. Er behielt sein Erbreich und zahlte 6000 Talente. Während Mithridates wieder in seinem Reiche angekom- men war und in der taurischen Halbinsel (Krimm) saß, um sich zu neuen Kricgszügen zu rüsten, drang Pompejus durch die Kaukasusländer bis nach Kolchis am schwarzen Meere vor. Bald aber begab er sich wieder in das Reich Pontus, wo zwölf Könige vor ihm erschienen und seine Befehle empfingen. Hier stöhnte Pompejus seinem Ehrgeiz; denn am liebsten sah er Städte und Könige von sich abhängig und betrachtete sich als den Stellvertreter Rom's. Dann machte er sich wieder auf, um nach Syrien, das er zur römischen Provinz machte, und nach Palästina zu ziehen. In Palästina herrschten damals Thronstreitigkeiten zwi- schen zwei Königssöhncn aus dem Geschlechte der Maccabäer, die beide den Pompejus zu Hülfe gerufen hatten. Dieser ent- schied zu Gunsten des älteren Bruders, Hyrcanus, dem er die Regierung und das Hohepriesterthum, aber nicht den Königs- titel bewilligte. Der zurückgesetzte Aristobulus zog sich darauf mit seinen Anhängern auf den Tempelberg zurück und ver- teidigte sich mit der äußersten Tapferkeit. Erst im dritten Monat eroberten die Römer an einem Sabbath, wo die Juden die Waffen ruhen ließen, den Tempel; 12,000 Juden, darunter die Priester, die sich im Opfer nicht irre machen ließen, ver- loren hierbei das Leben. Nichts schmerzte aber die Juden mehr, als daß Pompejus sich nicht scheute, mit seinem Gefolge das Allerheiligste des Tempels zu betreten, in das doch bei
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