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1. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 210

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
210 rühmt geworden: Winfried, später Bonifacius, b. h. Wohlthäter genannt, der Apostel Norddeutschlands ; Willibrod, Willibald, Wunibald, Wendelin, Kolumban, Fridolin, Trudbert, Pirminius, Heimeran, Gall, Mang, Sigis- bert u. s. w. ; fast jeder deutsche Gau kennt und feiert das Andenken seines Wohlthäters. Die meisten dieser Männer hatten nicht große Wissenschaft, aber einen starken Glauben, einen unbrechbaren Glaubensmuth, und alle waren begeistert für die Ausbreitung des Christenthums, für die Verherrlichung des göttlichen Namens. Sie kamen in die heidnischen und halb heidnischen Gaue, angethan mit grobem Gewände, oft selbst im Winter barfuß wie St. Severin, den Stab in der Hand, wie Pilgrime. Ihr Trunk war Wasser, ihre Speise wenig und gering, Geld hatten sie keines und nahmen keines. In solcher Gestalt traten sie vor die habgierigen Halbwilden, vor die Herren der Leibeigenen, als Bilder der Armuth und Enthaltsamkeit. So wurden sie diesen Leuten Gegenstände der Bewunderung, und sie erwarben Vertrauen, weil sie nichts wollten; darum wurden sie gehört, wenn sie das Reich Christi pre- digten. Sie erzählten ihnen von unfern Stammeltern, von ihrem Ungehorsame und dessen Strafe, von dem Abfälle des Menschengeschlechts und der Sünd- fluth, von dem abermaligen Verderben der Menschheit, von der Erwählung Abrahams und der Verheißung, von den Schicksalen des ihm entsprossenen Volke?. Wie dann im Laufe der Zeiten die Verheißungen Gottes nach seinem Rathschluß in Erfüllung gegangen ünd der Heiland erschienen fei ; wie er ge- lehrt und gelitten, auferstanden und in Himmel aufgefahren sei- einst am Ende der Tage werde er kommen als Richter, und ewig wehe dem, der seine Gnade ausgeschlagen und verstockt bei den falschen Göttern geblieben sei. Die falschen Götter seien böse Geister (das glaubten sie wie viele Kirchenväter vor ihnen), welche die Menschen zur Sünde verlockt hätten in alter Zeit, und ihn mit jedem Tage zu verderben suchen. Und die Worte dieser Männer verhallten nicht, viele tausend Heiden ließen sich taufen und entsagten den falschen Göt- tern. Diese neuen Christen waren freilich in ihrer Glaubenslehre nicht beson- ders bewandert; denn es gab fast gar keine Kirchen, wo sie etwa eine Predigt hätten anhören können; Bibeln konnten sie auch nicht haben, weil es deren nur wenige gab, denn sie mußten abgeschrieben werden und kamen so sehr theuer zu stehen; ohnehin konnten unsere Vorfahren nicht lesen, weil es keine Schulen gab, wo sie es hätten lernen können, wenn sie etwa gewollt hätten.

2. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 211

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
*211 Die Neubekehrten behielten nur die wichtigsten Glaubenslehren, z. B. von dein dreieinigen Gotte, und daran erinnerte sie das Bekreuzen; das christliche Glaubensbekenntniß, das Gebet des Herrn. Erst im Laufe vieler Jahrhun- derte konnte es hieriir anders werden und der gemeine Mann auf eine höhere Stufe der Erkenntniß gebracht werden. Es war schon viel gewonnen, daß unsere Vorfahren die christliche Religion als die Religion des Lebens aner- kannten und die Götzen verließen. Die Menschenopfer hatten nun ein Ende, die Leibeigenen wurden auch wieder als Menschen betrachtet, und ihr Loos wurde allmälig gemildert. Die Glauvensboten waren auch Erzieher der Be- gehrten, und sie mußten aus Vorsicht manches verbieten, was an und für sich unschädlich war, z. B. den Alemannen das Pferdefleisch, denn diese hat- ten sonst den Göttern Rosse geopfert, und der Genuß des Fleisches war immer mit abgöttischen Gebräuchen verbunden. Winfried verbot den Genuß des rohen Fleisches überhaupt, denn das ist thierisch und macht den Menschen selbst wild. Sie zeigten aber auch, wie die Feldfrüchte und Gartengewächse angebaut werden, und waren auch in dieser Hinsicht Lehrer des Volks. Viertes Kapitel. Die Klöster. Die meisten dieser Glaubensboten begaben sich in den einsamen Wald, und bauten sich dort eine Hütte, um in strenger Enthaltsamkeit Gott zu dienen. Schon bei ihren Lebzeiten bauten arldere gleichgesinnte Männer sich um sie an; da wurde nun eine Waldlichtung, man sah einen Gemüsegarten, und rin hölzernes Kreuz auf der Hütte. Bald vereinigten sich die meisten dieser Einsiedler zu einer übereinstimmenden Lebensordnung. Eine solche Ordnung hatte Benedikt von Mrsia, in Unteritalien gestiftet; es ist dieses der Benediktiner- orden, dessen Regel sich kurz dahin zusammenziehen läßt: Bete und arbeite! Diese alten Klöster waren die einsamen Leuchten, von denen das Licht über die deutschen Wälder ausging, die Stützpunkte der christlichen Religion, die

3. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 6

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
endlich kommt der Tod und der Leib zerfällt in Staub, aus welchem er genommen ist. Aber Adam mußte den Tod schauen, vor er selbst demselben unterlag; ein Jüngling, Abel, wurde das erste Opfer des Todes, ermordet von der Hand seines Bruders Kain. Seitdem ist die Erde oft von Blut geröthet worden, und wenn die Leichname aller derer, welche durch Menschenhand den Tod fanden, von der Erde ausgeworfen würden, so wäre die Oberfläche mit Gebeinen überdeckt, und wenn das vergossene Blut zusanlmenflöße, es entstände ein Strom, der Länder überfluthen würde; durch die ganze Geschichte verfolgt uns der An- blick des entzweiten Menschengeschlechtes, und Krieg und Schlacht sind leider die häusigsten Gegenstände der Erzählung. Zweites Kapitel. Ausbreitung und Verderbniß des Menschengeschlechts. — Die Sündfluth. Mit der Zeit breitete sich das Menschengeschlecht auf der Erde aus, aber es wurde immer verdorbener und ungerechter, denn es hatte Gott ver- gessen. Da verhängte er ein Strafgericht über die Erde und vertilgte durch die Sündfluth alle Menschen außer Noah, der vor seinen Augen gewan- delt war, und dessen Sohne, Sem, Cham und Japhet, welche die zweiten Stammväter des Menschengeschlechts wurden. Die Sündfluth ist nicht blos in der Bibel erzählt, sondern die Er- innerung an dieses furchtbare Gericht hat sich auch bei den heidnischen Völkern erhalten: Babylonier und Griechen, Indier und Sinesen, die Es- kimos und die in den Urwäldern Amerika's irrenden Horden wissen von der Fluth zu erzählen. Doch haben sie die einfache Erzählung mit mannig- fachen Fabeln ausgeziert, wie es jedem Volke beliebte, und die einen, welche ihrer Nation ein hohes Alter zuschreiben, haben die Fluth um viele Jahr- tausende hinausgerückt, während andere, z. B. die Griechen, sie als eine nicht so ferne Begebenheit erzählen; — immerhin bleibt die Fluth die erste allgemeine Erinnerung des Menschengeschlecbts.

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 21

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
gingen ju Grund» und jetzt lebt der muhamedanische Fellah (ansaßiger Araber), dem alle Bilder der lebenden Wesen ein Gräuel sind, unter und auf den Trümmern und dem Schutte uralter Pracht. Sechstes Kapitel. Das Volk Israel. Inder, Sinesen, Afsyrer, Phönicier und Aegypter sind vor unfern Augen vorübergegangen; sie haben Reiche gegründet, Städte gebaut, den Acker besäet, die' Meere durchschifft und manche Erfindung zum Frommen der Menschheit gemacht: aber zwei Dinge sind es, durch welche sie sich herabgewürdigt haben: durch Götzendienst — denn sie opferten den Ge- schöpfen am Himmel und auf der Erde, in Luft und Wasser — und durch ' Sklaverei — sie machten ihren Mitmenschen zum Thiere. Während die Völker ihren Gang gingen, wie sie ihn selbst gewählt hatren, führte Gott das Geschlecht des Abraham, der an ihn geglaubt hatte und des Herrn Wort im Herzen vor dessen Angesicae gewandelt war, an seiner Hand. Abraham und die Erzväter und ihre Nachkommen bewahrten den Glauben und übergaben ihn als ein heiliges Vermächtniß ihren Söhnen und sie be- hielten die Verheißungen Gottes für das gesunkene Menschengeschlecht auf. In Aegypten erwuchs die Familie des Jakob in wenigen Jahrhunderten zu einen: Volke, das auf Gottes Befehl von Moses nach Kanaan geführt wurde. Wie Gott Männer, welche er für große Dinge bestimmt hat, wunderbar aus Gefahren rettet und den Lauf der Ereignisse zu ihrem Vortheile lenkt, so leitete er auch das auserwählte Volk durch Meer und. Wüste/ denn es war sein Rathschluß, daß durch dasselbe die Völker der Erde sollten ge- segnet werden. Am Berge Sinai, der sich in Granitfelsen aus der Wüste erhebt und bis nach Aegypten schaut, gab er ihnen die zehn Gebote, ein erhabeneres Bollwerk des Glaubens, als die Gebirge, welche gegen den Himmel streben; die Decke des Himmels stammte in Blitzen und die Erde erbebte, als der Allmächtige sprach. Unter Josua eroberte Israel das ver- heißene Land und die zwölf Stämme ließen sich in demselben nieder. In den Steppen weideten die Hirten das genügsame Schaf und Kameel, und wo ein Plätzchen war, das eine zahme Frucht tragen konnte, bebauten sie

5. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 22

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Ls es mit fleißiger Hand, so daß ganz Palästina einem Garten glich. An Bcrgesabhängen, auf Felsenstufen, wohin sie die fruchtbare Erde auf dem Rücken tragen mußten, zogen sie die köstliche Weinrebe. Auf den Feldern bauten sie den Weizen, welcher als der beste in ganz Asien gepriesen wurde. Unzählbar war die Menge der Feigen und Granatbäunie, welche die Thäler schmückten, und jeder Vater pflanzte einen Baum, wenn ihm ein Sohn geboren wurde; um Jericho und auf Gilcad wuchs die Balsamstaude, deren duftender Saft Im Alterthume als so köstlicher.wohlgeruch geliebt wurde, als heut zu Tage das Rosenöl von Schiras. Moses hatte durch seine Ge- setzgebung bewirken wollen, daß sein Volk den Acker baue., sich durch seiner -Hände Arbeit ernähre, seiner großen Bestimmung eingedenk sei und sich mit den heidnischen Völkern nicht vermische. Israel war das einzige Volk, bei dem cs keine Sklaven oder verachtete Kasten gab; wenn auch ein armer Jsraelite sich zunt Knechte des Reichen machte, so wurde er im siebenten Jahre, dem Jubeljahre, doch wieder frei; die Israeliten hatten Dienstboten, Knechte und Mägde, welche für Lohn arbeiteten. Sie ehrten auch im un- vernünftigen Geschöpfe dessen Schöpfer, der es wohl zum Dienste, aber nicht zur Qual geschaffen, denn Moses sprach zu ihnen: „Dem Ochsen, der dir den Weizen austritt, sollst du das Maul nicht verbinden." „Du jollsr dem brütenden Vogel nicht die Eier wegnehmen." „Du sollst das Jünge nicht essen in der Milch seiner Mutter;" und wieder heißt es: „Der Ge- rechte erbarmt sich auch seines Viehs, das Herz des Gottlosen aber ist un- barmherzig." Und diesem arbeitsamen Volke warfen die Heiden Trägheit vor! Sie wußten freilich nicht, daß der Sabath Gott geweiht war und wollten es tticht wissen. An dem siebenten Tage, ja, da ruhte jede Arbeit; an diesem Tage erinnerte sich der Jsraelite an die Schöpfung cher Welt durch Gottes Allmachtswort; da beugte er sich als sündhaftes Geschöpf in Demuth, und an diesem Tage hörte er von dem Lehrer in der Synagoge die Geschichte von den Erzvätern und den wunderbaren Fügungen, durch welche Gott sie prüfte und beglückte. Da mußte der fromme Jsraelite die Sorge um Brod und Kleid, um Geld und Gut vergessen und seinen Blick aufwärts richten zu dem Höchsten. Da ruhte der Knecht und die Magd und war seinem Herrn gleich und feierte mit ihm den Tag Gottes; es ruht? der Zugstier vom Drucke des Joches und t>er Esel trug keine Last.

6. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 23

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Ss Deßwegrn erschien dem Israeliten der Sabath als eine Königin, welche in holdseliger Majestät in die Stadt einzieht. Aehnlichen Zweck hatten alle Feste der Israeliten; hätten sie nur immer Gott vor Augen gehabt, auf den sie immerfort hingewiesen wurden! Aber ihre Männer und Jünglinge besuchten wohl auch die Feste benachbarter Völker; da wurden ganze Nächte durchschwärmt, da tanzten sie bei Sang und Saitenspiel; da durste man sich der Lust überlassen, ohne die' Strafe eines zürnenden Gottes fürchten zu müssen, ja, die Götter des Weins und der Liebe freuten sich der Hul- digungen des sterblichen Menschen. So sagten ihnen die Gasifreunde, und sie glaubten gerne, weil diese Religion so heiter und beglückend schien; aber wie sie von Gott abfielen, wurden sie auch die Beute fremder Völker, denn wenn sie nicht mehr auf Gott trauen durften, woher Kraft nehmen gegen übermächtige, kriegerische Völker? Die Geschichte der Juden ist ein Theil der Geschichte unserer Religion, daher hier nur einige Angaben: 2000 v. Chr. lebte Abraham und um 1500 führte Moses sein Volk aus Aegypten; von ihm bis 1100 regierten die Richter das Volk; da wurde Saul König und ihm folgte David, welcher die Glanzzeit Israels bezeichnet; 975 theilte sich das Volk in die König- reiche Israel und Judea; ersteres wurde durch den Assyrer Salmanassar 722 vernichtet, letzteres durch Nebucadnezar 588; beide Eroberer schleppten viele tausend Juden in das Innere von Asien.

7. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 163

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
163 thun, wenn er wollte, und seine Nachfolger thaten es nur zu sehr- so lagerte eine Herrschaft des Schreckens wie eine dunkle Wolke über das große Reich. Die Geburt Christi. Als Augustus 29 Jahre lang als Alleinherrscher regiert hatte, 754 Jahre nach der Erbauung der Stadt Rom, im ersten Jahre der 19dften Olympiade, als ein vergötterter Mensch dem Menschengeschlechte gebot unv der Mensch seinen Mitmenschen wie das Thier unterjochte, als die Götter eine Fabel und die Unterwelt ein Spott war, und alles nach Reichthum und Lust trachtete, als das Ziel des Lebens: da wurde zu Bethlehem, im Lande Juda, Jesus Christus geboren und mit ihm beginnt eine neue Zeit. Bald wurde über den Erdkreis verkündet: Es ist nur ein Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat; er ist der Vater aller Menschen, und alle Menschen sind Brüder und gleich vor Gott; der Geist des Menschen ist unsterblich; alle müssen nach dem Tode Re- chenschaft geben von ihren Thaten und der göttliche Richter kennt kein Ansehen der Person, vor ihm ist der Sklave und der Kaiser gleich. ' Wie mögen die armen Sklaven dieser Botschaft gelauscht haben! Der christliche Sklave hatte nun wieder seine Menschenwürde gewonnen als Kind Gottes; er arbeitete, dul- dete, litt — und blickte mit Trost und Hoffnung auf die jenseitige Vergeltung. Den vornehmen Schwelgern, den Kaisern selbst und den Wütherichen gefiel das Christenthum nicht; sie verloren durch dasselbe, was ihnen-am theuerstcn war: Wollust und die Gewalt, die Menschen zu mißbrauchen. Doch konnten sie es nicht hindern, daß das Christenthum langsam und ruhig und doch mit unwider- stehlichem Gange die Welt umgestaltete. Die Hermannsschlacht. (7. u. 8. Sept. 9 n Chr. G) Davon ahnte Augustus gar nichts, daß eine neue Weltordnung unter ihm durch Christi Geburt den Anfang genommen hatte, aber er mußte den ersten Blitz des Gewitters sehen, das über sein Reich Hereinbrechen sollte. Das war die Hermannsschlacht im Teutoburgerwalde. Augustus hatte 14 Jahre v. Chr. durch seine Stiefsöhne Tiberius und Drusus das Alpengebirge vom Genfersee bis zum adriatischen Meere erobern lassen, um Herr der Alpenpässe, der Thore Italiens zu sein, und als er nun

8. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 171

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Ili thört und harrten des Messias, wenn die Noth am größten wäre. Endlich griffen die Römer den Tempel an, der mit seinen Mauern und Vorhöfen eine eigene Stadt lind Festung bildete. Nach längerer Belagerungsarbeit stürmten die Römer die Mauern und während des Gefechtes brach in einem Vorhofe Feuer aus. In der Sturmesnoth beachteten es die Juden anfänglich gar nicht, bis es durch den Wind zur Flamme angefacht hoch ausioderte; ein Gebäude nach dem andern wurde ergriffen und zu gleicher Zeit drangen die Römer ein und metzelten die Juden nieder, die immer noch hofften, daß der Messias auö dem Allerheiligsten des Tempels hervortreten werde. Aber auch der Tempel ging in Flammen auf und die noch lebenden Juden erhoben ein so entsetzliches Wehgeschrei, daß es in den Gebirgen wiederhallte, denn jetzt war alle Hoffnung verloren (10. Aug. 72). Dennoch vcrtheidigten sich einige tausend Rasende in der oberen Stadt bis zum 7. September; da wurde auch diese erstürmt und alles Leben umgebracht, bis die Hand der Soldaten vom Morden müde war; die ganze Nacht aber und den folgenden Tag brannte Jerusalem. So ging die heilige Stadt in Blut und Flammen unter; über eine Million Juden war durch Hunger und Schwert umgekommen, viele tausend wurden in die Sklaverei ge- schickt und kamen elend um, weil man sie zu tödtlichen Geschäften, z. B. Sümpfe auszutrocknen und zu schweren Arbeiten gebrauchte. Noch heut zu Tage steht in Rom der Triumphbogen, unter welchem Titus mit dem siegrei- chen Heere einzog; darauf ist der goldene Leuchter, der Schaubrodetisch und anderes Tempelgeräthe eingegraben. Auch die Münze hat man noch, welche zum Andenken geprägt wurde: eine Frau sitzt weinend mit gesenktem Haupte unter einem Palmbaume; unten stehr die Inschrift: §uürxa capla (Judea er- obert). Titus. (79-81.) Domitian. (81-96.) Nur zwei Jahre regierte Titus, da starb er, wie man glaubt an dem Gifte, das ihm sein Bruder Domitian beigebracht hatte. Titus wurde von den Römern die Wonne des Menschengeschlechts genannt. Eines Abends rief er aus: Ich habe den Tag verloren, denn ich habe niemandem etwas Gutes ge- than. Unter seiner Regierung erfolgte der erste Ausbruch des Vesuv, der drei Städte Kampaniens, Pompeji, Herculanum und Stabiä mit Asche überdeckte.

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 30

1836 - Eisleben : Reichardt
30 Erstes Kapitel. verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st, Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge- schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak- turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor- züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen- stände des Handels oder Waaren sind. Verschiedenheit der Menschen in der Religion und Regierungeverfassung. §. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh- rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju- den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men- schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir- ten gehören, und in Griechische Christen. Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie, der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt, indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge- setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung, wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas- sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge- bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei- heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge- setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die

10. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.
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