Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 206

1836 - Eisleben : Reichardt
206 Iii. Westasien. Arabien. Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett, schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus, thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen, Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden, Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln, ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd- früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut. Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm- me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen. Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend, aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi, schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen- dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl- reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi, ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig- keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige, neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor- züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der Herrschaft des Pascha von Aegypten. Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge- gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem §eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha- rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä- te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere, ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In- sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber jetzt von den Britten besetzt.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 84

1890 - Leipzig : Reichardt
84 555 Italien wird Provinz des griechischen Kaiser-tums. Erarchatzuravenna. Narses ersterexarch. 568 Albuin grndet das langobardischc Reich in Italien. Die Langobarden hatten mit Hilfe der Avaren das Reich der Gepiden an der Donau erobert, muten es jenen aber bald berlassen. Darauf zogen sie im Bunde mit 20000 Sachsen nach Italien'), welches sie den Griechen fast ganz entrissen. Pavia, erst nach dreijhriger Belagerung erobert, wurde Hauptstadt des neuen Reiches. Alboins Gemahlin, Rosamunde. Tochter des Gepiden-knigs Knnimund. Auf einem Gastmahl der Schdel des Vaters als Trinkgef; Ermordung Alboins2). Das Langobardenreich bestand etwa 200 Jahre lang (bis 774). 622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medma (Hedschra). Begrndung des Islam. Mohammed in Mekka in Arabien geboren, aus dem Stamme Koreifch. Sein Oheim Abu Taleb. Aufseher der Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Witwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d.i. glubige Ergebung; die Anhnger Moslemin, d.i. Glubige. Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet"^). 622 Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra, mohammedanische Zeitrechnung). 630 Eroberung von Mekka, 631 Angriff gegen das byzantinische Reich, 632 Tod Mohammeds, sein Grab in Medina. Der Koran, d.i. Schrift. Sekten der Schiiten und Sunniten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Bekr, Omar, Othman und Ali. Omar eroberte Pal-stina, S.yrien und Persien, während sein Feldherr Amru gypten unterwarft). Bald wurde auch Afrikas Nordkste erobert. 711 Tank setzt nach Spanien der; Schlacht bei Xerez de la Frontera. Gibraltar Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der letzte Westgotenknig Roderich verliert die Schlacht bei Xerez de la Frontera, Musa vollendet die Eroberung Spaniens. Nur in den asturischen Gebirgen behauptet sich ein kleines westgotisches Reich. Von hier aus kmpften die Christen fortwhrend gegen die Mauren 1) Angeblich durch den von der Kaiserin Sophia beleidigten Narses gerufen. , 2) Tod der Rosamunde und des Helmichis durch Gift. 3) Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgnger. *) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der groen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.

4. Lesebuch aus Gustav Freytags Werken - S. 53

1901 - Berlin : Weidmann
Das Mittelalter. (1100—1250.) 53 besucht. Nicht nur aus den römischen Städten Italiens und Frankreichs, auch aus alten Kolonieen der Hellenen kam in die neuen Werkstuben der deutscheu Stadtbürger Erfindung des Handwerks, der bildenden Kunst und Wissenschaft. * Doch den lebhaftesten Verkehr mit dem Morgenland vermittelte der Glaube. Die Landschaft, wo der himmlische König der Christen ■gelehrt und gelitten hatte, hieß den Abendländern das „heilige Land"; wer dorthin fuhr mit seinen Sünden in bitterer Herzensangst, der hatte sichere Hoffnung, Vergebung zu finden und ein begünstigter Mann irrt Reiche des himmlischen Königs zu werdeu. Seit der Völkerwanderung sammelten sich die Pilger alljährlich an den italienischen Küsten, nachdem sie zu Rom die Gräber der Apostel besucht hatten, und suhreu auf den Galeeren von Pisa und Genua Ttach Konstantinopel, von da zu dem Lande der Verheißung. Dort suchten sie die großen Erinnerungen, und wurden von den Christen, Juden und Muhammedanern des Landes gerade so ausgebeutet, wie noch jetzt die Wallfahrer. Sie beteten an dem Stein, aus welchem Christus gesessen, und tranken aus der Quelle, deren Wasser einst seine Lippe berührte, ihr höchstes Glück war während der Osterzeit in Jerusalem zu knieen, aus den Bergen seines Leidens und an der Stätte, wo sein Leib bestattet worden war. Hatten sie betend und büßend sich ihrer Gelübde entledigt, dann tauchten sie, der Vergebung ihrer Sünden froh, den Leib in die Wasser des Jordans und pflückten Palmenzweige aus dem Garten Abrahams bei Jericho. Diese Pilgerfahrten des Abendlandes wurden allerdings zuweilen gestört. Längst war Jerusalem in den Händen der Ungläubigen, und Raubflotten mnhammedanifcher Fürsten machten das Mittelmeer unsicher. Aber es scheint, daß die Pilgerzüge von dem Reiche der ägyptischen Kalifen im ganzen begünstigt wurden wie von den Griechen. Nur zufällig wird von den Zeitgenossen berichtet, daß ein vornehmer Geistlicher oder Laie nach dem heiligen Lande gefahren sei. Aber es ist ersichtlich, daß seit den Sachsenkaisern fast jeder, der von gesteigerter Frömmigkeit war oder der ungewöhnlichen Druck feiner Sünden fühlte, mit diesem Entschlüsse rang. Und die jährliche Zahl der Pilger muß sehr bedeutend gewesen sein, auch der Nutzen, welchen sie brachten, sehr groß. Denn auch die wildert

5. Lesebuch aus Gustav Freytags Werken - S. 38

1901 - Berlin : Weidmann
38 Die Zeit Karls des Großen. abgesandt zur Gründung des Klosters. Die Gesandten begingen Flur und Tal, daraus knieten sie nieder, beteten und sangen die Psalmen, welche zu diesem Officium gehörten, warfen die Richtschnur, steckten die Pflöcke und maßen den Grund der Kirche, dazu die Wohnungen der Brüder. Schnell wurden vorläufige Hütten gebaut, und der Bischof ward geladen die Stätte zu weihen; an die Stelle, wo der Altar sich erheben sollte, wurde die heilige Kreuzfahne gesteckt, von dort die geweihte Umfriedung mit einem Namen begabt. An demselben Tage begann der Bau, die Mönche arbeiteten mit den Land leuten um die Wette an Balken und Steinen. Waren die nötigsten Gebäude aufgerichtet, dann siedelten die Brüder aus deni Mutterkloster über mit allem Hausrat, Männer, Greise und Knaben, sie begingen unter dem Notdach die erste Messe. Stand die Kirche vollendet, dann führte der Abt des neuen Klosters eine größere Anzahl der Brüder herzu. Ihm und den weltlichen Stiftern lag ob, die unentbehrliche Grundlage für das Gedeihen der neuen Stiftung, die Reliquien, zu finden. Bescherte das Glück die Reliquien eines freundlichen Heiligen, welcher starke Neigung erwies Wunder zu thun, so wurde die Übersiedelung seiner Gebeine der große Festtag des Klosters. Mit Weihrauch, Kerzen und Reliquien zog Psalmen singend die Brüderschaft des Klosters ihm entgegen. Die Vornehmen und das Volk der Umgegend sammelten sich, zahllose Kranke wurden herzugetragen, Zelte erhoben sich rings um den Klosterzaun, und während das Gefäß mit den heiligen Überresten in der Kirche aufgestellt wurde, sangen die Männer und Frauen draußen in getrennten Chören das Kyrie Eleison. Gesang und Gebet wechselten die ganze Nacht, die Aufregung wurde groß, zwischen die Lärmenden und Knieenden aus der Wiese stürzte zuweilen ein Mönch oder ein Landmann mit der Verkündung eines neuen Wunders, das der Heilige soeben an einem der eindringenden Kranken gethan. Jede solche Botschaft steigerte die Begeisterung und Opferlust der Menge. Unterdes war im Hanfe des Abtes festliche Bewirtung der Vornehmen und viel Heben der Becher, und der Bruder Küchenmeister geriet in Eifer und rief seinen Knaben zu: „Rasch, sputet euch, deim unser Heiliger wird gleich wieder ein Wunder thun." — Aber schon um das Jahr 1000 gab es viele Zweifler, welche an die verkündeten Wunder

6. Lesebuch aus Gustav Freytags Werken - S. 210

1901 - Berlin : Weidmann
210 Schilderungen aus den Romanen. und schrieen die Neuigkeit in die Täler. Es war nicht das kleine Kreuzheer, welches den eingeborenen Söhnen des Ostens solche Scheu einjagte, ihre Späher hatten oft in die leeren Lagergassen der Christen geschaut und auch die Schiffe der kleinen Flotte gezählt, welche der Kaiser heranführte. Es war der Name des einen Mannes, der die Kühnsten mit banger Sorge erfüllte. Nicht grundlos war die Scheu, mit welcher sie ihn betrachteten, denn sie hatten im Guten und Bösen die Gewalt seines Wesens erfahren. Er hatte Sicilien den Helden ihres Volkes entrissen, jeden Widerstand niedergeschlagen, alle seine Feinde vom Erdboden vertilgt. Sie wußten, daß er erlittene Kränkung nicht vergaß, und daß er Untreue zu rächen wußte, ausdauernd, kalt die Stunde erwartend, aber sicher und erbarmungslos gleich einem Geiste der Luft, der unsichtbar den tötenden Hauch entsendet. Doch wie er sie mit Schrecken erfüllte, so verstand er ihnen auch zu gefallen durch vornehmen Stolz, durch sein prachtvolles Wesen und durch das hochsinnige Vertrauen, welches er den unterworfenen Bekennen: des Islams schenkte. Denn ans ihnen wählte er die Leibwache, die ihn immer umgab. Mit den Sultanen der Sarazenen verkehrte er durch Gesandte wie mit stammverwandten Fürsten und gern tauschte er mit ihnen Geschenke; die arabischen Gelehrten und Dichter pilgerten zu seinem Hofe, er selbst kannte ihre heilige Sprache und hatte Verständnis für die Weisheit und Kunst des Morgenlandes. Wo er als Herr waltete, hielt er streng darauf, daß die Muhamedaner in ihrem Glauben nicht gestört wurden, ihre Muezzim riefen in Palermo und Messina zum Gebet wie in Kairo und Damaskus und gern verkündeten ihre weisen Männer, daß er kein Christ sei wie die andern, sondern eher ein Bekenner des Propheten. Während das Mißtrauen der päpstlichen Partei jede Tat seines Lebens feindselig deutete, empfing ihn die Bewunderung der Ungläubigen als einen Mann, der an Stärke und Weisheit allen überlegen fei. 43. Deutscher Orden im Osten. (Ahnen 3 ^Brüder vom deutschen Hauses 421—428). Ans dem Hügellande Thüringen bewegte sich ein reisiger Zug ostwärts nach den Usern der Weichsel. In der Urzeit hatte das

7. Geschichtstafeln für höhere Schulen - S. 45

1906 - Berlin : Weidmann
45 seinen beiden Söhnen Sigebert von Austrasien undchilperichvon Neustrien. Deren Gemahlinnen Brunhilde und Fredegunde. Chlotar Ii, Fredegundes Sohn* wird durch Brunhildes Untergang Alleinherrscher (613). Der Geschichtsschreiber Gregor von Tours. Merowingisehe Verfassung. Heerbann und Gerichtsbann des Königs. Das Hofgerkht. Gemeinsame Heer- und Gerichtsverfassung für Germanen und Romanen. Das Bömische Recht das Recht der Romanen, die leges barbarorum (z. B. die lex Salica, die Lex Ripuaria) das Recht der Germanen. Untertaneneid aller Freien. Das Gefolge der Antrustionen; die Leudes, königliche Mundmannen. Das Märzfeld, die Reichsversammlung. Reichssynoden. — Beamte des königlichen Hofes: Seneschall (Majordomus), Trcrcbsefö, Schenk, Marschall, Kämmerer; Pfalzgraf., Referendar (Kanzler). — Verwaltungskreise: Gaue unter Grafen, Hundertschaften unter Zentgrafen, Gemeinden unter Schultheifsen. Das Grafengericht der Hundertschaften (Dingoder Mafstätte). 5(j8 Gründung des Langobardenroichs in Italien unter König Alboin. Hauptstadt Pavia. Das Exarchat Ravenna (Romagna). Alboin wird von seiner Gemahlin Rosbmtrode, der Tochter des Gepidenkönigs Kunimuncl, ermordet 590 Papst Gregor I der Große. Übertritt der Westgoten (Reccared) und der Langobarden (Theudelinde) zur katholischen Kirche. Sendung des Augustinus zu den heidnischen Angel-sachsen; Augustinus der erste Erzbischof von Canterbury. Schottenmönche als Missionare in Deutschland: Columban und Gallus (St. Gallen). 622 Die Hedschra: Muhamed, der Prophet der Araber, flieht von Mekka nach Medina. Muhameds Grabstätte zu Medina. Die vier ersten Kalifen: Abu Bekr, der Schwiegervater Muhameds; Omar, der Eroberer; Osman, der Sammler des Koran; Ali, der Gemahl Fatimes, der Tochter Muhameds. Eroberung der byzantinischen Provinzen Syrien und Ägypten durch die Araber. Zerstörung des Neupersischen Reiches. <H>1 Das Kalifat der Ommejaden. Hauptstadt Damaskus. Sunniten und Schiiten.

8. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 96

1867 - Berlin : Weidmann
96 Asien. arabisch Sur, ehemals Tyrus, 4000 E., am Meere. — Akka oder St. Jean d'akre, das Ptolemats des alten Phöniziens, 50oo (5,, am Meere, war Ge- neralquartier der Ritterorden, daher St. Jean genannt. — Ba'ibek oder He- liop olis (beides heißt Sonnenstadt), besteht nur aus prächtigen, großartigen Rui- nen, namentlich eines Sonnentempels, und liegt in Cölesyrien, dem heutigen Bu- küa d. h. Kluft. Es war eine der wichtigsten und prächtigsten Städte Syriens und ist 1756 durch ein Erdbeben zu Grunde gegangen. — Oestlicher Dainaskus, türkisch Dimeschk, arabisch e'schüm, 150.000 E., ist die wichtigste Stadt. Sie liegt in einem überaus herrlich bewässerten Garten von Palmen, Platanen und Cypressen, einem Obstwalde von 6 bis 7 Ihm., westlich vom Merdsch-See. Die Aprikosen machen einen Haupt-Handelsartikel auö. 248 Moscheen erheben sich aus der Stadt, welche der Sammelplatz der großen syrischen Karawanen nach Mekka ist. Sie hat Baumwolle- und Seidendamast-Fabriken (1000 Seidenweber- stühle) und liefert Gold- und Silberarbeiten, Teppiche und Zelte, zahllose Leder- waaren, Bäcker- und Conditorwaaren, Nahrungsmittel in Fülle re. 12.000 Ar- beiter sind in den Fabriken beschäftigt. — Nordöstlich liegen in einer Oase der syrischen Wüste die Ruinen des von Salomo mit Mauern umgebenen und a. 273 durch Aurelian zerstörten Palmyra oder Tadmor; man sieht die Trümmer eines Sonnentempels, dessen Hof größer ist, als das Schloß in Berlin rc. Die Wittwe eines Bürgers dieser Stadt, den die Römer zum Mitregenten ernannt hatten, Zenobia, warf sich hier zur Kaiserin des Ostens auf, und unter ihr wett- eiferte Tadmor mit Rom, bis die Herrscherin besiegt wurde. Es ist jetzt ein ärmliches Dorf. § 292. 5) Palästina. So verwüstet auch dies einst herrliche Land ist, so ist es doch noch reich an Oelbäumen, Feigen, Wein (der vielleicht der vorzüg- lichste der Erde ist), an Rosinen, Mandeln, Granaten, Aprikosen, Johannisbrod, Maulbeeren, Opuntien, Orangen, Melonen, so wie an Getreide, Dhurra, Bohnen rc. Jafa oder Joppe, 5000 E., malerisch ain Meer, ist verfallen; sein Handel hebt sich.—Südlicher Ghazzeh oder Gaza, eine Stadt der Philister, % Meile vom Meere entfernt, 15.000 E., eine von reichen Fruchtgärten umgebene Handels- stadt. — Nablus oder Sichern, 8000 E., im S.o. der dürren Berge von Samaria, im engen Jakobsthale, am Berge Garizim. eine der blühendsten Städte Palästinas in quellenreicher Gegend mit üppigen Obst- und Gemüsegärten, so daß ihr kein anderer Ort des Landes zu vergleichen ist. — Jerusalem d. i. Erb- theil des Friedens, 20.400 E., wobei etwa 7600 Mohammedaner, gegen 5000 Christen, 7700 Juden. Sitz eines katholischen Patriarchen, eines evangelischen und eines englischen Bischofes. Das vom Bache Kidron durchflossene Thal Io- saphat, das sich zum Todten Meere hin öffnet, trennt das Kalk-Plateau, auf welchem die Stadt in 3700 P. F. Höhe über dem Meere liegt, von dem \ Stunde östlich gelegenen, dreigipfligen, 2540 P. F. hohen Oelberge; am W.- Fuße desselben liegt der Garten Gethsemani, am Südfuße des Oelberges; St. im S. O.von Jerusalem das ärmliche Dorf Bethanien. Die Stadt liegt auf vier Höhen, Akra, Moriah (mit dem Tempel), die Fläche Bezetha und Zion; letztere, aus der Südseite gelegen, ist die höchste; an ihrem Abhange ist Davids Grab. Jetzt zerfällt sie in das Christen- und Franken-Viertel im N.w.; das Arinenische Viertel im S.w.; das Musfulmanische Viertel im N.o.; das Juden- Viertel im S.o-, am Berge Zion. Eine Kirche ist über Christi Grab erbaut, und wo Salomos Tempel stand, erhebt sich Omars Moschee, nächst der Moschee von Mekka das größte Heiligthum der Mohammedaner, zu welchein bisher der Zutritt Christen und Juden bei Todesstrafe verboten war. Die Stadt hat zahl- reiche Klöster und viele Ruinen; sie treibt großen Handel mit Reliquien und Rosenkränzen. — Bethlehem, 2 Stunden südlicher, 3000 E., ein zierliches, reinliches, von Christen bewohntes Dorf. Eine prächtige Kirche, von Justinian

9. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 98

1867 - Berlin : Weidmann
98 Asien. Folgende Theile sind zu unterscheiden: 1) Jemen (d. h. das Land zur Rechten) oder das glückliche Arabien, der schönste und fruchtbarste Theil Arabiens, steht unter dem Sultan von Ssanaa. Die Küstenebene Tehameh liefert den feinsten Kaffee. Die Bevölkerung ist hier braun, ja von Moccha bis Mekka fast schwarz. Aden an der Südküste, einen als Kohlendepot für den Handel zwischen Indien und Sues wichtigen Hafen, mit 40.000 mohammedanischen Hindus, haben die Engländer in Besitz genommen. Ssanaa, 40.000 E., von vielen Obstgärten umgeben, ist die Hauptstadt. Moccha, 5000 E., am Arabischen Meerbusen, treibt großen Handel, namentlich mit Kaffee. 2) Oestlich davon liegt das Gebirgsland Hadramlt, größtentheils unbe- kannt, von unabhängigen Stämmen bewohnt; es ist theils eigentliches Gebirge, theils scheint es reich bewässertes und fruchtbares Tafelland, von körn- und dattel- reichen Stromebenen durchzogen, in denen es auch viele Neger gibt. Einige der Wadis, d. h. Thäler, welche nach dem Winterregen einen Strom einschließen, sind ganz mit Wald erfüllt. Die Landschaften im Innern sollen eine große Wüste sein, die sich aber nach dem Regen zum Theil mit Gras bedeckt und dann von vielen Stämmen bewohnt wird. Makulla, 5000 E., an dem Tehameh, d. h. Küsten- saum, ist der wichtigste Handelsort. Der Sklavenhandel ist groß. § 295. 3) El-Hidschls, die nördliche Hälfte der Westküste, das Land der Pilgerfahrten, ist dem Namen nach dem türkischen Sultane unterworfen, der auch Garnisonen in den wichtigsten Ortschaften unterhält, und dessen Stellvertreter ein Pascha zu Medyna und ein Scherls (d. h. Nachkomme Mohammeds) zu Mekka ist. Es dehnt sich längs des Rothen Meeres hin. Mekka, 45.000 E., in einem 100 bis 700 Schritte breiten, öden, sandigen Thale. Es hat eine große Moschee mit 18 Thoren und 7 Minarets; in der Mitte des von Säulenreihen (484 Säulen) umgebenen Hofraumes steht die Ka ba oder das heilige Haus, das Abraham gebaut haben soll, und in welchem sich der durch den Erzengel Gabriel vom Himmel gebrachte schwarze Stein befindet, zu welchem alle Mohammedaner pilgern. Dabei befindet sich der heilige Brunnen Zamzam. Oft sind 10.000 Pilger (Hadschs) in diesen Räumen versammelt. Mekka hält 5 Monate großen Markt, zu welchem wohl 200.000 Menschen mit 1 00.000 Kamelen zusammenkommen. Da es für jeden Mohammedaner religiöse Vorschrift ist, einmal im Leben, wenn er es möglich machen kann, Mekka zu be- suchen, so finden sich jährlich Tausende aus den Ländern von der Westküste Afrikas bis nach den Sunda-Jnseln hier zusammen. Die bedeutendste Hadsch oder Pilger- fahrt ist die syrische, welche von Damaskus ausgeht und 1853 etwa siebentausend Pilger zählte; die ägyptische ist geringer; die persische noch geringer; die marok- kanische hat aufgehört, weil die meisten Pilger zu Schiffe hierher gehen. — Dazu gehört Dschidda, oder Dschetta, vielleicht 3000 E., 10 M. entfernt, ist die wichtigste Handelsstadt am Rothen Meere, in öder Gegend. Die Bewohner sind meist Abkömmlinge von Fremden, welche aus der Gegend von Timbuktu bis Borneo hierher kommen. Es treibt großen Handel mit Kaffee und indischen Waaren und ist Mittelpunkt des Handels zwischen Arabien, Aegypten und Indien. Englische und französische Kaufleute wohnen hier. Medyna, 20.000 E., am Rande der großen Wüste, aber wasserreich, daher stundenweit von berühmten Dattelwäldern und Kornfeldern umgeben, ist nächst Aleppo die schönste Stadt im Oriente. In M. sind die Winter lang und kalt. Es hat eine Moschee, die aber kleiner ist, als die zu Mekka. Die heiligsten Orte der Mohammedaner sind: 1) die Moschee zu Mekka; 2) die zu Medyna; 3) die zu Jerusalem. In der Moschee von Medyna befinden sich hinter reichen Vor- hängen von Seiden-Brokat die Gräber Mohammeds, seiner Tochter Fatima und seiner ersten Nachfolger (d. h. Chalifen); ein fünfter Platz daneben rst für Jesus bereit, wenn er den jüngsten Tag verkündet und gestorben sein wird, damit er

10. Historisch-politisches ABC-Buch - S. 170

1907 - Berlin : Weidmann
170 Schiefe oder schräge Schlachtordnung — Schöffen. Heeres zu überflügeln sucht, mit besonderem Erfolg von dem The-baner Eparninondas (f 362 v. Chr.) und von Friedrich d. Gr. angewandt. Schiiten (arab. Schia = Trennung oder — Anhang?), die Mohammedaner, welche, wie des. die Perser, im Gegensatz zu den Sunniten (s. d.) nur den Koran als Glaubensquelle gelten lassen, ein Schimpfname wie unser „Ketzer" (f. d.). Schillcrhebung, altdeutsche Sitte (bis etwa 550 n. Chr.), wonach der vom Volke gewählte König auf den Schild gehoben und in der Versammlung umhergetragenwurde, später soviel wie Aufstand, Empörung, da der Schild das Symbol des Krieges war. Schilling, verw. mit „schellen" (klingen, tönen), gemeingerm. Bezeichnung einer Münze, anfangs Rechnungsgröße, später wirkliche Münze, wie noch heute in England (= 1 Ji). Schisma, griech., Spaltung, des. Kirchenspaltung, ohne daß eine Trennung im Glauben (Dogma) erfolgt. Die bekanntesten Beispiele sind das griechische Sch. (1054) und das päpstliche Sch. (1378 bis 1417). Schismatiker, Katholiken, die den Papst nicht als Oberhaupt anerkennen. Vgl. Ketzer. Schleichhandel, auch Schmuggel genannt (verw. mit „schmiegen"), das heimliche Hinüberschaffen zollpflichtiger Waren über die Grenze mit Umgehung der Zollstätten und Hinterziehung des Zolls. Vgl. Kriegskonterbande. Schlüsselsoldaten, päpstliche Soldaten mit einem Schlüssel als Ab- zeichen (Hinweis auf die Schlüsselgewalt, welche nach kath. Lehre vom H. Petrus auf feine Nachfolger, die Päpste, überging; vgl. Ev. Math. 16, 19). Schöffen. Bis auf Karl den Großen wurde bei jeder Gerichtssitzung ein Siebener-Ausschuß gebildet, der das Urteil vorschlug, das alsdann von der Gerichtsgemeinde, dem „Umstand", d. H. den Umstehenden, bestätigt wurde. Karl führte feste Schöffenkollegien ein (Schöffe verwandt mit schaffen). Diese mußten bei jedem gebotenen Ding (s. d.) erscheinen, während die allgemeine Dingpflicht auf die echten, ungebotenen Dinge beschränkt wurde. Die Schöffen wurden von den Grafen aus den angeseheneren Dingpflichtigen auf Lebenszeit ernannt. Sie hatten das Urteil zu finden, während der vorfitzende Richter (Graf, Schultheiß) nur die Verhandlungen leitete und das Urteil verkündete. In der Neuzeit verlor die Schöffenverfassung allmählich ihre Bedeutung, bis schließlich nur der Richter als selbständiger Einzelrichter übrig blieb. Bei der Neuordnung der deutschen Rechtspflege nach 1871 wurden die Schöffengerichte (ein Richter und zwei Schöffen) zur Aburteilung von Polizeiübertretungen und kleineren Vergehen wiederhergestellt. — In manchen mittelalterlichen Städten übernahmen die Schöffenkollegien zugleich die Obliegenheiten des Rates, oder sie wurden für die städtischen Angelegenheiten noch durch weitere Mitglieder verstärkt. Vgl. Amtsgericht und Weistümer.
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 1
6 1
7 0
8 0
9 1
10 1
11 8
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 1
24 0
25 0
26 2
27 2
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 4
38 2
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 2
46 0
47 0
48 1
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 14
2 10
3 5
4 7
5 0
6 1
7 7
8 4
9 15
10 0
11 3
12 1
13 5
14 81
15 0
16 9
17 37
18 0
19 0
20 3
21 2
22 5
23 12
24 0
25 9
26 12
27 0
28 5
29 0
30 2
31 14
32 0
33 2
34 21
35 4
36 1
37 10
38 7
39 11
40 0
41 11
42 1
43 16
44 2
45 8
46 9
47 6
48 0
49 1
50 2
51 0
52 8
53 1
54 5
55 18
56 9
57 1
58 5
59 6
60 4
61 4
62 0
63 3
64 1
65 10
66 1
67 10
68 9
69 26
70 3
71 20
72 14
73 0
74 1
75 1
76 9
77 6
78 4
79 2
80 2
81 0
82 5
83 24
84 1
85 17
86 15
87 6
88 18
89 17
90 0
91 2
92 30
93 0
94 13
95 5
96 9
97 11
98 10
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 6
7 1
8 0
9 0
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 2
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 1
33 9
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 2
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 10
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 1
55 0
56 1
57 0
58 4
59 7
60 0
61 0
62 3
63 0
64 2
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 2
73 0
74 0
75 0
76 1
77 2
78 0
79 0
80 0
81 4
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 3
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 4
100 13
101 1
102 3
103 0
104 5
105 0
106 2
107 0
108 0
109 2
110 1
111 1
112 0
113 1
114 0
115 1
116 2
117 0
118 1
119 0
120 3
121 1
122 0
123 0
124 0
125 0
126 2
127 2
128 2
129 0
130 0
131 0
132 1
133 0
134 6
135 0
136 4
137 1
138 1
139 0
140 0
141 0
142 2
143 3
144 1
145 0
146 0
147 0
148 4
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 1
155 0
156 0
157 1
158 0
159 3
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 0
167 7
168 0
169 1
170 0
171 0
172 0
173 2
174 0
175 3
176 0
177 7
178 0
179 11
180 0
181 4
182 0
183 1
184 0
185 0
186 5
187 4
188 1
189 21
190 0
191 0
192 1
193 0
194 1
195 1
196 0
197 0
198 0
199 0