England. 203
ger Richard Ii., Herzog von der Normandie. Swen starb zwar ioi*
bald, allein sein tapferer Sohn und Nachfolger Knud oder Ka-
nu t der Große, wirkte in demselben Geiste fort; Ethelred kam
nun, auf das Verlangen seiner Unterthanen, nach England zurück,
doch seine innere Untauglichkeit vermochte nichts und der Tod
wurde ein willkommener Befreier für ihn und sein geangstigtes 1016
Land. Sein Sohn
Edmund Jronside setzte den Kamps für sein Erbe so
rühmlich fort, daß ihm Kanut den südlichen Theil Englands nebst
London zugestand, wahrend er sich mit dem nördlichen begnügte.
Allein zwei verratherische Hofbedienten ermordeten den edlen Ed-
mund und 25 Jahre blieb England unter dänisch ex Ober-
herrschaft.
Kanut der Große vermahlte sich mit Ethelreds Ii. Wit- 101g
we, Emm a, und bewies sich, durch ihren Einfluß, mild und ge- —
recht gegen das eroberte England. Er nahm das Christenthum an, 1036
beförderte selbiges nach Kräften, machte, zur Abbüßung seiner ~ 20
frühem Grausamkeiten, eine Wallfahrt zum heiligen Vater nach 1027
Rom, wo er den deutschen Kaiser, Konrad !?. und den König
von Burgund, Rudolf Ml., persönlich kennen lernte. Von beiden
wirkte er für seine Unterthanen Befreiung von Zoll und Straßen-
geld aus bei ihren Wallfahrten oder Geschäftsreisen. Drei König-
reiche, England', Dänemark und Norwegen vereinigte er unter sei-
nem segensreichen Scepter; England erholte sich von den erlitte-
nen Drangsalen, welche sich nach Kanuts Ableben zu erneuen
droheten, denn
Harald Harefoot (Hasenfuß, wegen seiner Fertigkeit 103«
im schnellen Laufen) bemächtigte sich, trotz der nahem Ansprüche
seines Bruders Hardeknud, des Throns. Ein Bürgerkrieg 1030
war nahe, welchen nur das baldige und kinderlose Absterben Ha- —
ralds verhinderte, worauf 1039
Hardeknu d in seine Rechte einkrat. Unedel beschimpfte
er den Leichnam seines Bruders, drückte das Volk durch schwe- _
re Auflagen, und zeigte eine habsüchtige, kleinliche Gesinnung, so 1041
daß ihm der Haß der Engländer und die Geringschätzung der — 2
Danen bei siinem Tode folgten. Gern kehrte man zur angel- 1041
sächsischen Dynastie zurück und
Eduard Iii., der Bekenner, ein Sohn Ethelreds Ii.,
ward auf den englischen Thron berufen. Sein langer Aufenthalt 1041
in der Normandie und die dort erhaltene Erziehung hatten ihn —
seinem Vaterlande entfremdet. Durch eine entschiedene Vorliebe *f
für die Sprache und Sitten der Normanner, so wie durch die
parteiische Begünstigung derselben bei Besetzung geistlicher und welt-
licher Aemter beleidigte er das Nationalgefühl der Engländer und
sein Schwiegervater, der mächtige Graf Godwin, fand Anhang
genug, um feindselig wider ihn aufzutreten. Zwar befreiete ihn
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TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Knud Edmund_Jronside Konrad_! Konrad Rudolf_Ml. Rudolf Harald_Harefoot_(Hasenfuß Eduard_Iii Eduard Graf_Godwin
Extrahierte Ortsnamen: England England England England Rom Burgund Norwegen England
8
Erster Zeitraum.
holten Verheißungen Jehovab's, daß Abraham der Stammvater ei-
ner zahlreichen Nachkommenschaft seyn werde, begannen in Erfüllung
zu gehen. Die letzte angelegentlichste Sorge Abrahams war, sei-
nem, zum Manne empor gereiften, Sohne eine Lebensgefährtin zu
geben. Durch einen feierlichen Eid verpflichtete er daher feinen al-
ten, vertrauten Knecht, Elieser, demselben eine solche zu suchen in
dem Lande, von wannen er selbst ausgezogen, aus seiner Verwandt-
schaft, nicht aber unter den Töchtern der umwohnenden heidnischen
Kananiter. Mit gewissenhafter Treue vollzog der Knecht seines
Herrn Befehl und führrc Rebecca, die Tochter Bethuels, von der
Verwandtschaft Abrahams, von Mesopotamien nach Kanaan. Abra-
ham zeigte sich in allen Verhältnissen als einen edeln, gerechten
und verständigen Mann; die patriarchalische Hirtenwelt erscheint
hier ganz in ihrer anmuthl'gen, kindlichen Einfachheit. Im 175ten
Jahre seines. Alters schied Abraham von der Erde.
Minder großartig war der Charakter Isaaks. Eine gut-
müthige, schwächliche Nachgiebigkeit, bei nur gewöhnlicher Einsicht,
machte ihn von dem Willen und den Anschlägen seiner Gattin
Rebecca abhängig. Außer der Viehzucht trieb er auch Ackerbau
und ward ein reichbegüterter, wohlhabender Mann. Seine zwei
Söhne, Esau und Jakob, theilten sich in den zwiefachen Beruf;
jener trieb Ackerbau und Jägerei, dieser besorgte die Heerden. Des
Vaters Herz hing mehr an dem zwar rauhen, aber arglosen Esau,
während die Mutter den weichlichen, furchtsamen Jakob zu ihrem
Lieblinge erkor. Ein Bruderzwist entfernte selbigen aus der Heö-
math; er hatte Esau um den Vatersegen und das Recht der Erst-
geburt betrogen, wofür ihm dieser den Tod schwur. „Bis Esau's
Grimm sich wende, fliehe zu meinem Bruder Laban, nach Hacanl
darnach will ich schicken und dich von dannen holen lassen," sprach Re-
becca, und so wandecte Jakob nach Mesopotamien. Laban nahm
ihn gastlich auf, verheirathete ihn mit seinen zwei Töchtern, Lea
und Rahel, gegen eine r 4jährige Dienstzeit und Beihülfe in der
Zucht und Pflege der Heerden, übervortheilte ihn aber möglichst,
denn er war ein verschmitzter und hinterlistiger Mann. Jakob ver-
galt ihm List durch Gegenlist, mehrte seine Habe und zeugte mit
seinen Frauen und deren zwei Dienerinnen, Silpa und Bilha, 12
Söhne und eine Tochter. Sie hieß Di na, die Namen der
Söhne, nach welchen sich die Israeliten in der Folge in 12
Stamme theilten, waren: Rüben, Simeon, Levi, Juda,
Dan, Naphtali, Gad, Asser, Jfaschar, Sebulon,
Joseph und Benj amin. Die beiden letzten nur stammten von.
Rahel. Noch 6 Jahre weilte Jakob bei seinem Schwiegervater
Laban, dann aber schied er von ihm, kehrte, nach 20jähriger Ab-
wesenheit in sein Vaterland zurück, fand seinen Vater Isaak noch,
begrub aber bald darauf den lebensmüden Greis, denn er zahlte
1 So Jahre.
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Extrahierte Personennamen: Abraham Abrahams Elieser Rebecca Abrahams Abraham Isaaks Rebecca Jakob Jakob Grimm Jakob Jakob Dan Joseph Jakob Isaak Isaak
Extrahierte Ortsnamen: Abrahams Mesopotamien Kanaan Isaaks Mesopotamien Silpa Juda Sebulon
Des israelitischen Reichs Verfall, T'renng. u. Unterg. 15
Abiam kämpfte glücklich gegen Jerobeam, eroberte auch
mehrere Städte in Ephraim, versank aber, gleich seinem Vorgänger, 05a
in üppige Weichlichkeit. Nur drei Jahre dauerte seine bedeutungs- v- eh,
lose Regierung.
Assa, sein Sohn, zeichnete sich durch einen sittlich reinen
Wandel aus; suchte der eingeriffenen Ausgelassenheit zu steuern, 05i
weshalb er vornehmlich die Verehrung des Jehovah wieder ein- v'
führte, ohne jedoch den Götzendienst ganz verdrängen zu können.
Zur Sicherung des Landes befestigte ec Städte, mußte kriegen
gegen Israel und Aegvpten, wobei er, unpolitisch, Benhadad, den
König von Damaskus, zu Hülse rief. Nach seinem. Tode ver-
brannte man seinen Leichnam, wodurch das Verbrennen der
Tobten unter den Juden üblich ward. 41 Jahre hatte die mil-
de und gute Regierung Affa's gedauert.
Josaphat trat rühmlich in die Fußtapfen seines Vaters. .
Er kämpfte eifrig gegen den die Unsittlichkeit befördernden Götzen- ^
dienst, sorgte für Lehre und Unterricht im Gesetze Mosi's, wachte ' '
über eine unpartheiische Pflege der Gerechtigkeit, und wußte seinem
Reiche Ansehen zu verschaffen durch eine wohl unterhaltene Kriegs-
macht. Ein gemeinschaftlicher Kriegszug mit Ahab, König von
Israel, gegen Syrien, war jedoch nicht glücklich; auch lud er den
Tadel Jehu's, eines Propheten, aus sich, wegen dieses Bundes mit
wirrem ruchlosen Manne. Ein Versuch, die Schifffahrt wieder herzu-
stellen, mißlang gleichfalls, dagegen focht ec siegreich wider die Ain-
moniter und Moabiter. Josaphat starb nach einer 25jährigen Re-
gierung ; ihm folgte sein Sohn
Joram. Mit Blutvergießen begann er seine Regierung, aso ?
denn er ließ seine sechs Brüder ermorden. Athalja, des israe- v. Ch.
litischen Königs Ahab Tochter, verleitete ihn zum Götzendienst, welcher
selbst in Jerusalem heimisch ward. Der Prophet Elias weissagte
dem Könige Unglück und baldigen Untergang. Die Edomiter ris-
sen sich von seiner Oberherrschaft los, die Philister plünderten das
Land, und der unwürdige Joram starb, im achten Jahre seiner
Regierung, an einer schmerzhaften Krankheit.
Ahasja, sein Sohn, ein verächtlicher Schwächling, den feine sei
Mutter Atbalja blindlings beherrschte, siel nach einem Jahre schon v. eh.
durch Meuchelmord, worauf sich die herrschsüchtige
Athalja aus den Thron schwang. Alles weiblichen, ja
menschlichen Gefühls entkleidet, ließ sie 42 Verwandte des Königs 880
ihres Sohnes, aus dem Wege räumen. Doch Joas, der jüngste H
Sohn Ahasja's, entging dennoch dem Blutbade, indem man ihn,
ein zartes Kind, in den Tempel flüchtete, wo er sechs Jahre
lang verborgen unter der Obhut des Hohenpriesters Jojada erzogen
ward. Durch fortgesetzte Grausamkeiten schüchterte inzwischen
Athalja die Vornehmem ein und gedachte das gemeine Volk durch
den grobsinnlichen Baalsdienst zu fesseln. Jojada aber bettete
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Extrahierte Personennamen: Joram Elias Joas Jojada
Extrahierte Ortsnamen: Israel Damaskus Israel Syrien Jerusalem Jojada
Dritter Zeitraum.
tt8
unklugerweise, der mildern Oberherrschaft der Ptolemäer zu entzie-
bcn und hielten es mit den Seleuciden, was ihnen großes Unheil
bereitete. So begünstigten sie einen Einsall Antiochus des Gro-
218 ßen in Judäa, und büßten es schwer, nachdem er wieder vertrie-
den worden. Antiochus Iv. Epiphanes eroberte Jerusalem
170 und die Hohepriesterwürde ward durch seinen Geldgeiz käuflich. Da
er aber die Juden mit der griechischen Bevölkerung durch Ein-
führung des Heidenthums verschmelzen wollte, den Tempel zu Je-
rusalem durch unreine Opfer entweihete und den olympischen Ju-
piter in selbigem aufstellte, erhob sich die Priesterschaft durch die
fanatische Wuth des Volkes unterstützt, zu einem unerwarteten
Widerstande und das unbedeutende Palästina ward 100 Jahre lang
frei durch die Heldenfamilie der Makkabäer. Der Priester
Matta thias, aus diesem Stamme entsprossen, wagte es zuerst
mit einer Schaar Getreuer, die er in den Gebirgen wersammelte,
ros ¡>en Syrern offenbaren und glücklichen Widerstand zu leisten. Grö-
ßer als er war sein Sohn Judas Makkabäus, der, nach dem
baldigen Tode seines Vaters, seine Glaubensgenossen zu einer wil-
105 den Tapferkeit begeisterte. Der syrische Anführer Apollonius blieb
im Gefechte; ein Sieg bei Seran und ein zweiter bei Emaus
überlieferte dem unerschrockenen Judas Jerusalem, wo er das Fest
der Tempelweihe stiftete, und von des Antiochus Epiphanes
Nachfolger, Antiochus V. Eupator, denn ersterer starb 164 v.
101 Ch., erlangte er bereits Freiheit der Religion. Ein Bündniß mit
den Römern sicherte das angefangene Werk, und obgleich Ju-
das in einem Gefechte fiel, so hielt doch sein Bruder Jonathan
die heilige Sache seiner Nation aufrecht. Er erneuerte das Bünd-
niß mit oen Römern, benutzte geschickt die innere Zwietracht Sy-
riens, so daß ihn Alexander Balas zum Statthalter von
Palästina und zum Hohenpriester ernannte. Diodotus ließ ihn
143 durch List fangen und tödten, aber Simon, ein anderer Bru-
der Jonathans, ward durch einen Volksbeschluß zum Fürsten,
Ethnarch, und zum Hohenpriester erwählt, und wußte sich so
zu behaupten, daß Syrien seine Erhebung genehmigte, mit einem
mäßigen Tribute zufrieden war, und bei einem nochmals gescheiter-
ten Versuche zur Unterwerfung die gänzliche Unabhängigkeit Ju-
iss däa's anerkannte. Simon kam um mit zween seiner Söhne durch
den ungezügelten Ehrgeiz sei nesschwiegersohnes Ptolemaus; den-
noch erreichte dieser sein Ziel nicht, denn Johannes Hyrka-
135 nus, ein nachgelassener Sohn Simons, trat an dessen Stelle. Er
, erweiterte sein Reich durch die Eroberung von Samaria und die
Bezwingung der Jdumaer, die er zur Annahme der mosaischen
109 Religion nöthigte. Macht und Reich wurden durch ihn so wohl
befestigt, daß nach seinem Absterben sein Sohn Aristobulus den
- io? königlichen Titel annehmen konnte. Er war ein Wütherich
gegen seine Mutter und seine Brüder, deren einer, Alexander
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Extrahierte Personennamen: Epiphanes Matta Judas_Makkabäus Epiphanes Antiochus_V._Eupator Alexander_Balas Alexander Simon Johannes_Hyrka- Simons
Nordische Reiche.
207
liche Bevölkerung. Die Häuptlinge leiteten ihren fabelhaften Ur-
sprung von einem Sohne Odins ab, und nannten sich Anglin-
gec, deren Dynastie bis in die Mitte des 11. Jahrhunderts
1068 fortdauerte. Seit dem fünften Jahrhunderte nahm Dygue
zuerst den Namen eines Königs von Upsala an. Olo f I. wich
von dieser Sitte ab, nannte sich zuerst König von Schweden,
und ließ sich taufen. Gleichen Eifer für das Christcnthum bewies sein
Sohn An u n d, der sich auch dem eroberungssüchtigen Kanut mit Nach-
druck widersetzte. Man gab ihm den Beinamen der K ohle nbren-
ner, weil er verstattet Haben soll das Haus eines Beleidigers in
Brand zu stecken. Da ec kinderlos starb, folgte ihm sein Bruder
Emund, welcher im Kampfe gegen die Danen siel. Die Re-
gierung ging sodann auf Anunds Schwiegersohn, Stenkil über,
der eine neue Dynastie begann. Aus Trägheit steuerte er dem
Wachsthume des Heidenthums nicht, und nach seinem Tode erging
sogar eine grausame Verfolgung über die Christen. H a k o n der Rothe,
König von Westgothland, verdrängte eine Zeit lang Stenkils Sohn,
Inge I ; bald aber behauptete sich dieser, verbrannte einen heid-
nischen Tempel zu Upsala, mußte vor der fanatischen Wuth seiner
Unterthanen auf drei Jahre flüchten, bis er durch Dänemarks
Vermittlung seines Reiches Meister ward.
Rußland bewohnten slavische Völker, die, in mehrere
Stamme getheilt, einzelnen Häuptlingen gehorchten. Allein Zwie-
tracht waltete unter ihnen, durch welche sie die Beute irgend eines
mächtigen Nachbars werden mußten, darum riech ihnen Gosto-
mysl, ein geachteter Heerführer, kurz vor seinem Tode, sich
einen kräftigen Herrscher zu wählen unter den tapfern Warä-
gern oder Normannen, denn jenen Namen gab man ihnen in
Osten. Der Vorschlag gefiel und Rur ik kam nebst seinen Brü-
dern Sineus und Lruvor nach Nowgorod am Jlmensee und
ward der Gründer eines neuen Staats, den man Rußland nannte.
Durch seine und seiner Nachfolger kraftvolle Negierung erlangte
selbiges Ruhe im Innern und Ansehen nach Außen. Oleg, der
Vormund des unmündigen Igor, berief viele Landsleute zu Ec-
oberungszügen; nach seinem Tode machte Igor Constantinopel
erzittern, und als er auf einem Zuge gegen die Drewiec umge-
kommen, führte seine Gemahlin Olga die Regentschaft für den
minderjährigen Swiatoslaw in demselben kriegerischen Geiste fort.
Sie nahm in Constantinopel das Christenthum an, erhielt in der
Taufe den Namen Helene, konnte aber ihren Sohn nicht be-
wegen dem Heidenthume zu entsagen. Swiatoslaw war ein wilder
Krieger und kam um in einem Gefechte gegen die Bulgaren.
Durch eine Theilung des Reichs unter seine drei Söhne schwächte er sel-
biges. I a r o p o l k ward durch Wladimir, seinen Bruder, aus dem
Wege geräumt, welcher sich zum Selbstherrscher aller russischen
Lande erhob. Seine Bewerbung um die Hand der griechischen
905 —
1026
--- 31
1051
1060
1066
1099
802
879 !
913
945
955
973
980
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Extrahierte Personennamen: Inge_I Igor Igor_Constantinopel Olga Helene Swiatoslaw
20
i
Erster Zeitraum.
Ella, sein Sohn, erlag zwei Jahre nach seinem Antritte
dem meuchelmördcrischen Anschläge eines Befehlshabers der Streit-
es wagen, welcher sich des Thrones bemächtigte und unter dem Namen
v« eh. Simri seine blutige Herrschaft mit der Niedermetzelung aller
Verwandten und Freunde des Hauses Baesa begann, so daß Je-
hu's Worte in eine schauderhafte Erfüllung gingen. Doch lange
sollte er sich seines Raubes nicht erfreuen. Ein israelitisches Heer
siand im Lager vor Gibethon, einer Stadt der Philister. Mit
Unwillen vernahm das Krkegsvolk den Frevel, rief seinen Feld-
Hauptmann Amri zum Könige aus, zog mit diesem gen Thkrza,
stürmte wider selbiges an, und da Simri an einem glücklichen
Ausgange seines Unternehmens verzweifelte, steckte er den königli-
chen Palast in Brand und stürzte sich selbst in die Flammen, am
siebenten Tage nach seiner stolzen Erhebung.
Amri hatte einige Zeit mit einem Gegenkönige, Thibni,
zu kämpfen, doch dessen baldiger Tod befreite ihn von seinem Ne-
benbuhler. Amri übertraf, wo möglich, alle seine Vorgänger an
Grausamkeit und Sittenlosigkeit, doch erweiterte er sein Gebiet, in-
dem ec einen, zwei Tagereisen von Jerusalem gelegenen Berg er-
kaufte, dessen Eigenthümer S e m e r hieß; er gründete daselbst eine
Stadt und nannte sie, nach dem ersten Grundbesitzer, Samarla,
v Dei seinem Absterben hinterließ er den Thron seinem Sohne
Ah ab. Eine weichliche Nachgiebigkeit gegen seine grausame,
rachsüchtige und herrschbegierige Gemahlin Isabel aus Phönicien
besteckte seine-Regierung durch viele schreiende Verbrechen. Sie ver-
leitete ihn den gräßlichen Baalsdienst mit Menschenopfern einzu-
führen, und eine blutige Verfolgung über die Propheten ergehen
zu lasten, unter welchen Elias vor allen den Zorn der Königin
durch seine Freimüthigkeit gereizt hatte, und Naboth, ein unbeschol-
tener Mann, ward, auf ihren Befehl, gesteiniget, weilerseinen
Weinberg, das Erbe seiner Vater, der an die Gärten des Königs
stieß, gegen ein anderes Grundstück nicht hatte vertauschen wollen.
Ahab machte Samaria zu seiner Residenz, schlug Benhadad,
den König der Syrer, welcher ihn daselbst belagerte, mit großem
Verluste zurück, starb aber, bei einem abermaligen Kriege gegen
denselben, an einer Wunde, die er durch einen Pfeilschuß erhalten.
Seine unwürdige Regierung hatte 22 Jahre gedauert. Sie kam
auf seinen Sohn
S9r A hasja. Das Beispiel seines schwachen Vaters, die Lehren
et)‘ einer böswilligen Mutter wucherten verderblich in Ahasja fort; er
wandelte auf den strafbaren Wegen seiner Eltern, starb aber an
einer Krankheit im zweiten Jahre seiner Regierung. Da ec keine
§94 Söhne hinterließ, folgte ihm seines Vaters Bruder
». eh. Joram. Etwas menschlicher gesinnt als seine Vorgänger,
schasste ec zwar den fürchterlichen Baalsdienst ab, behielt aber doch
den Bilderdienst bei, zum große« Unwillen des Propheten Elisa.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Ella Isabel Elias Naboth Ahab Benhadad Joram
Palästina.
97
Thron des immer tiefer sinkenden jreichs, Alexander Balas
P146; Demetrius H. Nicator; er ward vertrieben 145; Antio-
chus Vi. Entheus *jf* 144; Diodotus f 144; Antio-
chus Vii. Su detes, 139; Demetrius Ii. regierte zum
zweiten male, f 126; S eíeuf uá V. *t 125 ; Antiochus Vilf.
Gry pus wird 115 gezwungen das Reich mit Antiochus Ix.
(j^ieenus zu theilen; ersterec ch 97; ihm folgt Seleukusvi.
Epiphanes; wird verjagt 93 und ein blutiger Kampf erhob
sich unter seinen 4 Brüdern Antiochus Xi., Philipp, De-
metrius Iii., und Antiochus Xii. Des verderblichen Ha-
dersmüde beriefen die Syrer Tigranes, König von Armenien.
Er stellte die ersehnte Ruhe und Ordnung wieder her, vereinigte 8s
Syrien mit Armenien und gewahrte selbigem einen 17jährigen »• rh.
Frieden, bis er, durch seinen Schwiegervater Mithradates, Kö-
nig von Pontus, mit den Römern in Krieg verwickelt ward. Lu-
cullus vertrieb ihn aus Syrien, der Seleucide Antiochusxiii. «8
gelangte dort zur Regierung, aber Po mp ejus entsetzte ihn bald
wieder, indem er selbigem gegen Bezahlung nur den kleinen Bezirk
Kommagena ließ, und verwandelte Syrien in eine römische
Pr ovinz. Griechische Sprache und Bildung waren daselbst zwar 64
heimisch geworden, doch vermischt mit der üppigem Sittenlosigkeit
der dortigen Bevölkerung beschleunigte sie nur innere Gehaltlosigkeit
und daraus entspringende Schlaffheit um so unaufhaltsamer.
Palästina blieb, seit Cyrus, der persischen Herrschaft un-
terworfen bis zu deren Untergang durch Alexander den Großen.
Nur 42,360 Männer mit ihren Familien, meist aus den Stam-
men des Königreichs Juda, benutzten die den Juden ertheilte Er-
laubnis von Babylon nach Jerusalem zurückzukehren und den
Tempel neu zu erbauen, der jedoch erst unter Darius Hystaspis szg
vollendet ward. Neben einem persischen Statthalter gebot über die
Juden ein Hoherpciester, welcher sich allmahlig auch eine 5es
weltliche Gewalt zu gewinnen wußte. Jaddua bekleidete zur
Zeit Alexanders des Großen diese Würde. Der Geist kleinlicher
Grübeleien hatte sich der Juden wahrend ihres Aufenthalts in Ba-
bylon bemächtigt, darum artete auch ihre Gesetzgebung und Re-
ligion in einen leeren Formeldienst aus. Nach Alexanders Tode kam
Palästina unter des neuen Königs von Aegypten, Ptolemäus Lagi,
Botmäßigkeit, welcher eine jüdische Colonie nach Alexandrien ver-
pflanzte, die sich durch Gelehrsamkeit auszeichnete, denn die Ueber-
setzung des alten Testaments in das Griechische ist wahrscheinlich
von ihr ausgegangen. Die jährlichen Reisen der Juden zum Pa-
schafeste nach Jerusalem, wo jeder eine Abgabe an den Tempel ent-
richten mußte, harten dort einen Schatz aufgehäuft, wie er selbst
unter Salomo nicht vorhanden gewesen; eine verführerische Lockung
für habsüchtige Eroberer. Bei den häufigen Kriegen zwischen den
Königen von Aegypten und von Syrien suchten sich die Juden,
7
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Palästina Alexander_Balas Alexander Demetrius_H._Nicator Antiochus_Vilf Philipp Philipp Pontus Palästina Cyrus Cyrus Alexander Alexander Darius_Hystaspis Darius Alexanders Alexanders Salomo
Palästina.
99
Iannäus, sein Nachfolger ward. Drei Religionssekten hatten 104
damals schon wirksamen Einfluß auf die Bildung und Gesinnung ».«
der Menge. Die Pharisäer, d. i. die Abgesonderten, hingen
kleinlich genau nicht blos an den geschriebenen, sondern auch über-
lieferten Gesetzen Mosis, glaubten an eine Vorherbestimmung des
Schicksals, an eine Fortdauer nach dem Tode und an das Da-
seyn von Engeln. Sie hatten viele Anhänger und standen bei dem
gemeinen Volke in großem Ansehn. Die Sadducaer, d. i. die
Milden, leugneten alle Dogmen der vorigen und waren bei den
Vornehmen und denen, welche sich für aufgeklärt hielten, beliebt.
Die Essäer endlich, die Ursache ihres Namens ist nicht bekannt,
führten ein strenges, mönchisches Leben, und hatten wenig Anhän-
ger. Die Pharisäer haßten den König Alexander und erregten einen
Bürgerkrieg, den er aber durch Miethstruppen unterdrückte. Bei
seinem Absterben hinterließ er zwei Söhne, Hyrkanus 11. und
Aristo bulus, für welche seine Gemahlin Alexandra die Regent-
schaft übernahm und von den viel geltenden Pharisäern geleitet 70
wurde. Nach ihrem Tode kam es zwischen ihren Söhnen zu einem
verderblichen Bruderkriege, bei welchem sie endlich den Po mp ejus, <yt
in Syrien, zum Schiedsrichter machten. Er entschied für Hyr-
kanus, den er zum Ethnarchen und Hohenpriester ernannte,
doch unter einem römischen Befehlshaber; der Nation
legte er eine Kopfsteuer auf und den Aristobulus schickte er mit
seinen beiden Söhnen, Alexander und Antigonus, als Gefangene
nach Rom. Judäa stand von nun an unter römischer Botmä-
ßigkeit. Antipater aus Jdumäa, der Vertraute Hyrkanus,
schloß sich eng an die Römer an, denn sein Plan, mit Verdrän-
gung der m akk ab ä i sch e n D y n a sti e die seinige empor zu he-
den, keimte für die Zukunft. Darum unterstützte er die römischen
Heere eifrigst bei einigen Versuchen zu ihrer Vertreibung; darum
bewog er, mit richtiger Beurtheilung, den Ethnarchen Hyrkanus
sich für Julius Cäsar zu erklären, als der Krieg zwischen ihm und
Pompejus unvermeidlich ward und in der Schlacht bei Pharsa-
lus zu Gunsten des erstem ausschlug. Casar bestätigte den Hyr- 48
kanus in seinen Würden und ernannte Antipater zum Statthalter
von Judäa; die Macht lag dadurch ganz in seinen Händen. Der
Tempelschatz war früher durch Crafsus geplündert worden und nach
Cäsars Ermordung mußte Palästina 900 Talente an Eassius be- 44
zahlen, wahrend er in Syrien verweilte. Da sich auch hierbei
der geschmeidige Antipater den Römern zu empfehlen suchte, reichte
ihm ein gewisser Malichus Gift. Doch Her ödes, Antipaters
Sohn, vollendete das begonnene Werk. Er erschmeichelte sich die
Gunst des Antonius, welcher ihn, nebst seinem Bruder Phasa-
lus, zu Tetrarchen ernannte. Ein Aufstand, welcher nach des
Antonius Entfernung wider Herodes ausbrach, trieb ihn nach Rom,
wo ihn der Senat zum Könige der Juden erhob. Ströme 407
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Palästina Alexander Alexander Alexandra Alexander Alexander Judäa Hyrkanus Julius_Cäsar Cäsar Cäsars Antonius Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Mosis Hyrkanus Syrien Rom Jdumäa Hyr- Syrien Rom
Mahomcd.
173
kräftige, aber rohe germanische Völker; da geschahen in den fernen
Steppen Arabiens Begebenheiten, welche beide Enden jenes Welt-
theils zerstörend berühren sollten-; so unerwartet greifen die großen
Weltereignisse in einander!
Arabiens Völker scheiden sich in zwei Hauptstämme nach ih-
ren Stammvätern Ioc tan und Is m ael. Jene sind Angesesse-
ne, Stadtebewohner, Hha d d esi; diese räuberische Nomaden, Be-
duinen, Söhne der Wüste. Sie blicken mit Verachtung auf
die Städter im stolzen Gefühle ihrer Freiheit. Von den Patriar-
chen ward ihnen die fromme Verehrung heiliger Steine ver-
erbt; der schwarze Stein, Kaa b a, zu Mekka, zog seit undenklichen
Jahren Schaaren andächtiger Pilger dorthin. In Mekka nun
wurde Mahomed geboren. Sein Vater hieß Abdallah, sei- ^nvl.
ne Mutter Amira; ersterec gehörte zu dem Stamme Koreisch
und der geehrten Familie Hasch em, deren Glieder die Kaaba n.ch.
bewachten. Frühzeitig starb Abdallah, hinterließ seinem Sohne
nur eine Sklavin und fünf Kameele zum Erbtheil, darum sorgte
zuerst Abdul Motalleb, der Großvater Mahomeds, für des verwai-
sten Knaben Erziehung, und nach dessen Absterben sein Oheim
Abu Taleb, welcher ihn dem Handelsstande widmete. Geschäfts-
reisen führten Mahomed nach Syrien, wo er Kunde von dem Chcisten-
thume erhielt. Eine Verheirathung mit einer bejahrten, aber rei-
chen Witwe, Kadidscha, deren Geschäftsführer er gewesen, ver-
schaffte ihm eine unabhängige Lage, daher entsagte er in seinem 40. Jah-
re den Geschäften und überließ sich einem beschaulichen Leben. Die Stif-
tung einer neuen Religion, wozu er, selbst getauscht oder nur tauschend,
durch himmlische Erscheinungen und Eingebungen aufgefordert zu
seyn glaubte, beschäftigte ihn in seiner Zurückgezogenheit. Anfangs
als ein Träumer verlacht, fand er zuletzt dennoch Glauben und An-
hang, weckte die Besocgniß, eine neue Lehre werde das Ansehn der
Kaaba untergraben, den Zufluß der Pilgrimme mindern, dem
Wohlstände der Stadt Mekka also schaden; darum warfen vor
allen die Koreischiten einen glühenden Haß auf ihren Stammver-
wandten, strebten Mahomed zu ermorden und zwangen ihn zur
Flucht aus seiner Vaterstadt nach Jatreb, nachmals genannt die
Stadt oder Medina. (Hedschra oder H egira, das chro- r>c„ 15.
nologische Jahr seiner Anhänger.) Die dortigen Einwohner, er- 2ua
klärte Feinde der Koreischiten, nahmen Mahomed bereitwillig auf,
leisteten ihm Beistand undj bald war er stack genug seine Lehre mit den
Waffen zu vertheidigen und zu verbreiten. Sie empfahl sich durch
Einfachheit. „Es ist nur ein einziger Gott," (Allah der einzige)
lautete ihr oberster Grundsatz, „und Mahomed ist sein Prophet."
Drei Hauplpflichten werden geboren: das Gebet, welches jeder
Gläubige fünfmal des Tages verrichten muß; Almosen zu ge-
b n den Armen, und em Zotagiges Fasten einmal im Jahre
zu halten im Monat Ramadan. Andere Gebote fordern, daß je-
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Specielle Geschichte.
81
Bedrückungen des Epiphanes veranlassten den Aufstand deö Priesters
Mattathias und seiner Familie, der Maccabäer. In einem fast vierzig-
jährigen heldenmüthigenkampfe (167—130), in welchem sich besonders
Judas Maccabi hervorthat, erlangten sie die vollständige Unabhängigkeit
von Syrien. Unter Johannes Hyrkanus (135—107), welcher Samaria,
Galiläa, Jdumäa und Philiftäa eroberte, und unter Aristobulus, der
den Königötitel annahm (107—106), hatte Judäa einen Umfang, der
mit der David'schen Zeit wetteiferte und der Reichthum der Hauptstadt
war noch größer. Nach des Aristobulus Tode begann aber wieder der
Verfall, herbeigeführt durch Zwietracht im königlichen Haufe und durch den
Kampf zweier anfangs religiöser, bald aber politischer Parteien, der
Pharisäer und Sadducäer. Erftere Partei, welche sich des Vorigen
Nachfolger, Alexander Jannäus (106—79), unkluger Weise zum
Feinde machte, bezweckte die Trennung der Fürsten- und Priestergewalt
und war bei Weitem mächtiger, als die andere. Als nach dessen Tode
ein Erbfolgekrieg zwischen dein schwachen Hyrkanus und dem unter-
nehmenden Aristobulus ausbrach, mischten sich die Römer in die An-
gelegenheit und Pompejus entschied natürlich zu Gunsten des Hyrkanus
(64), ließ die Mauern der Stadt schleifen, legte den Juden einen Tribut
auf und verwandelte den Titel eines Königs in den eines Ethnarchen.
In dieser Zeit hob sich die Familie desjdumäers Antipater, welcher
Minister des Hyrkan war, zu gefährlicher Macht, und Antipater's
Sohn, Her od es der Große, stürzte endlich die Familie der
Maccabäer gänzlich, empfing von de>r Triumvirn den Königstitel und
regierte in grausamer Weise von 39 vor Christus bis 1 nach Christus.
Ihm folgte Ar che laus als Ethnarch von Judäa, Samaria und
Jdumäa, der aber schon im Jahre 6 nach Christus von den Römern
abgesetzt wurde, indem sein Gebiet unter römische Procuratoren ge-
stellt wurde, H ero des Antipas als Tetrarch von Galiläa und
Peräa, und Philippus als Tetrarch des nördlichen Ostjordan-
landes. Als letzterer unbeerbt starb (35 nach Christus), ward sein
Gebiet zu Syrien geschlagen, Noch einmal, unter Kaiser Caligala und
Claudius, wurde das ganze jüdische Gebiet unter Herodes A grippa
vereinigt, als dieser aber starb, wurde es römische Provinz unter Ver-
waltung von Procuratoren, deren Härte und Grausamkeit, besonders
des Gessius Florus, eine furchtbare Empörung zur Folge hatte (64),
welche erst mit der gänzlichen Zerstörung Jerusalems (70) unterdrückt
werden konnte. Dennoch folgten noch mehrere Aufstände, deren letzter unter
Bar Cochba (132—135) den Kaiser Hadrianus zu einem schweren
Kriege veranlasse, der einer halben Million Juden das Leben kostete und
mit der vollständigen Verwüstung des Landes und Zerstreuung des Volkes
endete.
8. 6. Oestliches Asien. Hier entstanden unter Antiochus 11.
Deus zwei Staaten, nämlich Parthien und Baktrien, jenes durch eine
Winderlich, Weltgeschichte. ß
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod]]
Extrahierte Personennamen: Judas_Maccabi Johannes_Hyrkanus Judäa Alexander_Jannäus Alexander Christus Christus Christus Philippus Christus Caligala Claudius
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Samaria Galiläa Jdumäa Samaria Jerusalems Asien Baktrien