Dritter Zeitraum.
tt8
unklugerweise, der mildern Oberherrschaft der Ptolemäer zu entzie-
bcn und hielten es mit den Seleuciden, was ihnen großes Unheil
bereitete. So begünstigten sie einen Einsall Antiochus des Gro-
218 ßen in Judäa, und büßten es schwer, nachdem er wieder vertrie-
den worden. Antiochus Iv. Epiphanes eroberte Jerusalem
170 und die Hohepriesterwürde ward durch seinen Geldgeiz käuflich. Da
er aber die Juden mit der griechischen Bevölkerung durch Ein-
führung des Heidenthums verschmelzen wollte, den Tempel zu Je-
rusalem durch unreine Opfer entweihete und den olympischen Ju-
piter in selbigem aufstellte, erhob sich die Priesterschaft durch die
fanatische Wuth des Volkes unterstützt, zu einem unerwarteten
Widerstande und das unbedeutende Palästina ward 100 Jahre lang
frei durch die Heldenfamilie der Makkabäer. Der Priester
Matta thias, aus diesem Stamme entsprossen, wagte es zuerst
mit einer Schaar Getreuer, die er in den Gebirgen wersammelte,
ros ¡>en Syrern offenbaren und glücklichen Widerstand zu leisten. Grö-
ßer als er war sein Sohn Judas Makkabäus, der, nach dem
baldigen Tode seines Vaters, seine Glaubensgenossen zu einer wil-
105 den Tapferkeit begeisterte. Der syrische Anführer Apollonius blieb
im Gefechte; ein Sieg bei Seran und ein zweiter bei Emaus
überlieferte dem unerschrockenen Judas Jerusalem, wo er das Fest
der Tempelweihe stiftete, und von des Antiochus Epiphanes
Nachfolger, Antiochus V. Eupator, denn ersterer starb 164 v.
101 Ch., erlangte er bereits Freiheit der Religion. Ein Bündniß mit
den Römern sicherte das angefangene Werk, und obgleich Ju-
das in einem Gefechte fiel, so hielt doch sein Bruder Jonathan
die heilige Sache seiner Nation aufrecht. Er erneuerte das Bünd-
niß mit oen Römern, benutzte geschickt die innere Zwietracht Sy-
riens, so daß ihn Alexander Balas zum Statthalter von
Palästina und zum Hohenpriester ernannte. Diodotus ließ ihn
143 durch List fangen und tödten, aber Simon, ein anderer Bru-
der Jonathans, ward durch einen Volksbeschluß zum Fürsten,
Ethnarch, und zum Hohenpriester erwählt, und wußte sich so
zu behaupten, daß Syrien seine Erhebung genehmigte, mit einem
mäßigen Tribute zufrieden war, und bei einem nochmals gescheiter-
ten Versuche zur Unterwerfung die gänzliche Unabhängigkeit Ju-
iss däa's anerkannte. Simon kam um mit zween seiner Söhne durch
den ungezügelten Ehrgeiz sei nesschwiegersohnes Ptolemaus; den-
noch erreichte dieser sein Ziel nicht, denn Johannes Hyrka-
135 nus, ein nachgelassener Sohn Simons, trat an dessen Stelle. Er
, erweiterte sein Reich durch die Eroberung von Samaria und die
Bezwingung der Jdumaer, die er zur Annahme der mosaischen
109 Religion nöthigte. Macht und Reich wurden durch ihn so wohl
befestigt, daß nach seinem Absterben sein Sohn Aristobulus den
- io? königlichen Titel annehmen konnte. Er war ein Wütherich
gegen seine Mutter und seine Brüder, deren einer, Alexander
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Extrahierte Personennamen: Epiphanes Matta Judas_Makkabäus Epiphanes Antiochus_V._Eupator Alexander_Balas Alexander Simon Johannes_Hyrka- Simons
Palästina.
97
Thron des immer tiefer sinkenden jreichs, Alexander Balas
P146; Demetrius H. Nicator; er ward vertrieben 145; Antio-
chus Vi. Entheus *jf* 144; Diodotus f 144; Antio-
chus Vii. Su detes, 139; Demetrius Ii. regierte zum
zweiten male, f 126; S eíeuf uá V. *t 125 ; Antiochus Vilf.
Gry pus wird 115 gezwungen das Reich mit Antiochus Ix.
(j^ieenus zu theilen; ersterec ch 97; ihm folgt Seleukusvi.
Epiphanes; wird verjagt 93 und ein blutiger Kampf erhob
sich unter seinen 4 Brüdern Antiochus Xi., Philipp, De-
metrius Iii., und Antiochus Xii. Des verderblichen Ha-
dersmüde beriefen die Syrer Tigranes, König von Armenien.
Er stellte die ersehnte Ruhe und Ordnung wieder her, vereinigte 8s
Syrien mit Armenien und gewahrte selbigem einen 17jährigen »• rh.
Frieden, bis er, durch seinen Schwiegervater Mithradates, Kö-
nig von Pontus, mit den Römern in Krieg verwickelt ward. Lu-
cullus vertrieb ihn aus Syrien, der Seleucide Antiochusxiii. «8
gelangte dort zur Regierung, aber Po mp ejus entsetzte ihn bald
wieder, indem er selbigem gegen Bezahlung nur den kleinen Bezirk
Kommagena ließ, und verwandelte Syrien in eine römische
Pr ovinz. Griechische Sprache und Bildung waren daselbst zwar 64
heimisch geworden, doch vermischt mit der üppigem Sittenlosigkeit
der dortigen Bevölkerung beschleunigte sie nur innere Gehaltlosigkeit
und daraus entspringende Schlaffheit um so unaufhaltsamer.
Palästina blieb, seit Cyrus, der persischen Herrschaft un-
terworfen bis zu deren Untergang durch Alexander den Großen.
Nur 42,360 Männer mit ihren Familien, meist aus den Stam-
men des Königreichs Juda, benutzten die den Juden ertheilte Er-
laubnis von Babylon nach Jerusalem zurückzukehren und den
Tempel neu zu erbauen, der jedoch erst unter Darius Hystaspis szg
vollendet ward. Neben einem persischen Statthalter gebot über die
Juden ein Hoherpciester, welcher sich allmahlig auch eine 5es
weltliche Gewalt zu gewinnen wußte. Jaddua bekleidete zur
Zeit Alexanders des Großen diese Würde. Der Geist kleinlicher
Grübeleien hatte sich der Juden wahrend ihres Aufenthalts in Ba-
bylon bemächtigt, darum artete auch ihre Gesetzgebung und Re-
ligion in einen leeren Formeldienst aus. Nach Alexanders Tode kam
Palästina unter des neuen Königs von Aegypten, Ptolemäus Lagi,
Botmäßigkeit, welcher eine jüdische Colonie nach Alexandrien ver-
pflanzte, die sich durch Gelehrsamkeit auszeichnete, denn die Ueber-
setzung des alten Testaments in das Griechische ist wahrscheinlich
von ihr ausgegangen. Die jährlichen Reisen der Juden zum Pa-
schafeste nach Jerusalem, wo jeder eine Abgabe an den Tempel ent-
richten mußte, harten dort einen Schatz aufgehäuft, wie er selbst
unter Salomo nicht vorhanden gewesen; eine verführerische Lockung
für habsüchtige Eroberer. Bei den häufigen Kriegen zwischen den
Königen von Aegypten und von Syrien suchten sich die Juden,
7
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Extrahierte Personennamen: Palästina Alexander_Balas Alexander Demetrius_H._Nicator Antiochus_Vilf Philipp Philipp Pontus Palästina Cyrus Cyrus Alexander Alexander Darius_Hystaspis Darius Alexanders Alexanders Salomo
Palästina.
99
Iannäus, sein Nachfolger ward. Drei Religionssekten hatten 104
damals schon wirksamen Einfluß auf die Bildung und Gesinnung ».«
der Menge. Die Pharisäer, d. i. die Abgesonderten, hingen
kleinlich genau nicht blos an den geschriebenen, sondern auch über-
lieferten Gesetzen Mosis, glaubten an eine Vorherbestimmung des
Schicksals, an eine Fortdauer nach dem Tode und an das Da-
seyn von Engeln. Sie hatten viele Anhänger und standen bei dem
gemeinen Volke in großem Ansehn. Die Sadducaer, d. i. die
Milden, leugneten alle Dogmen der vorigen und waren bei den
Vornehmen und denen, welche sich für aufgeklärt hielten, beliebt.
Die Essäer endlich, die Ursache ihres Namens ist nicht bekannt,
führten ein strenges, mönchisches Leben, und hatten wenig Anhän-
ger. Die Pharisäer haßten den König Alexander und erregten einen
Bürgerkrieg, den er aber durch Miethstruppen unterdrückte. Bei
seinem Absterben hinterließ er zwei Söhne, Hyrkanus 11. und
Aristo bulus, für welche seine Gemahlin Alexandra die Regent-
schaft übernahm und von den viel geltenden Pharisäern geleitet 70
wurde. Nach ihrem Tode kam es zwischen ihren Söhnen zu einem
verderblichen Bruderkriege, bei welchem sie endlich den Po mp ejus, <yt
in Syrien, zum Schiedsrichter machten. Er entschied für Hyr-
kanus, den er zum Ethnarchen und Hohenpriester ernannte,
doch unter einem römischen Befehlshaber; der Nation
legte er eine Kopfsteuer auf und den Aristobulus schickte er mit
seinen beiden Söhnen, Alexander und Antigonus, als Gefangene
nach Rom. Judäa stand von nun an unter römischer Botmä-
ßigkeit. Antipater aus Jdumäa, der Vertraute Hyrkanus,
schloß sich eng an die Römer an, denn sein Plan, mit Verdrän-
gung der m akk ab ä i sch e n D y n a sti e die seinige empor zu he-
den, keimte für die Zukunft. Darum unterstützte er die römischen
Heere eifrigst bei einigen Versuchen zu ihrer Vertreibung; darum
bewog er, mit richtiger Beurtheilung, den Ethnarchen Hyrkanus
sich für Julius Cäsar zu erklären, als der Krieg zwischen ihm und
Pompejus unvermeidlich ward und in der Schlacht bei Pharsa-
lus zu Gunsten des erstem ausschlug. Casar bestätigte den Hyr- 48
kanus in seinen Würden und ernannte Antipater zum Statthalter
von Judäa; die Macht lag dadurch ganz in seinen Händen. Der
Tempelschatz war früher durch Crafsus geplündert worden und nach
Cäsars Ermordung mußte Palästina 900 Talente an Eassius be- 44
zahlen, wahrend er in Syrien verweilte. Da sich auch hierbei
der geschmeidige Antipater den Römern zu empfehlen suchte, reichte
ihm ein gewisser Malichus Gift. Doch Her ödes, Antipaters
Sohn, vollendete das begonnene Werk. Er erschmeichelte sich die
Gunst des Antonius, welcher ihn, nebst seinem Bruder Phasa-
lus, zu Tetrarchen ernannte. Ein Aufstand, welcher nach des
Antonius Entfernung wider Herodes ausbrach, trieb ihn nach Rom,
wo ihn der Senat zum Könige der Juden erhob. Ströme 407
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Extrahierte Personennamen: Palästina Alexander Alexander Alexandra Alexander Alexander Judäa Hyrkanus Julius_Cäsar Cäsar Cäsars Antonius Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Mosis Hyrkanus Syrien Rom Jdumäa Hyr- Syrien Rom
Specielle Geschichte.
81
Bedrückungen des Epiphanes veranlassten den Aufstand deö Priesters
Mattathias und seiner Familie, der Maccabäer. In einem fast vierzig-
jährigen heldenmüthigenkampfe (167—130), in welchem sich besonders
Judas Maccabi hervorthat, erlangten sie die vollständige Unabhängigkeit
von Syrien. Unter Johannes Hyrkanus (135—107), welcher Samaria,
Galiläa, Jdumäa und Philiftäa eroberte, und unter Aristobulus, der
den Königötitel annahm (107—106), hatte Judäa einen Umfang, der
mit der David'schen Zeit wetteiferte und der Reichthum der Hauptstadt
war noch größer. Nach des Aristobulus Tode begann aber wieder der
Verfall, herbeigeführt durch Zwietracht im königlichen Haufe und durch den
Kampf zweier anfangs religiöser, bald aber politischer Parteien, der
Pharisäer und Sadducäer. Erftere Partei, welche sich des Vorigen
Nachfolger, Alexander Jannäus (106—79), unkluger Weise zum
Feinde machte, bezweckte die Trennung der Fürsten- und Priestergewalt
und war bei Weitem mächtiger, als die andere. Als nach dessen Tode
ein Erbfolgekrieg zwischen dein schwachen Hyrkanus und dem unter-
nehmenden Aristobulus ausbrach, mischten sich die Römer in die An-
gelegenheit und Pompejus entschied natürlich zu Gunsten des Hyrkanus
(64), ließ die Mauern der Stadt schleifen, legte den Juden einen Tribut
auf und verwandelte den Titel eines Königs in den eines Ethnarchen.
In dieser Zeit hob sich die Familie desjdumäers Antipater, welcher
Minister des Hyrkan war, zu gefährlicher Macht, und Antipater's
Sohn, Her od es der Große, stürzte endlich die Familie der
Maccabäer gänzlich, empfing von de>r Triumvirn den Königstitel und
regierte in grausamer Weise von 39 vor Christus bis 1 nach Christus.
Ihm folgte Ar che laus als Ethnarch von Judäa, Samaria und
Jdumäa, der aber schon im Jahre 6 nach Christus von den Römern
abgesetzt wurde, indem sein Gebiet unter römische Procuratoren ge-
stellt wurde, H ero des Antipas als Tetrarch von Galiläa und
Peräa, und Philippus als Tetrarch des nördlichen Ostjordan-
landes. Als letzterer unbeerbt starb (35 nach Christus), ward sein
Gebiet zu Syrien geschlagen, Noch einmal, unter Kaiser Caligala und
Claudius, wurde das ganze jüdische Gebiet unter Herodes A grippa
vereinigt, als dieser aber starb, wurde es römische Provinz unter Ver-
waltung von Procuratoren, deren Härte und Grausamkeit, besonders
des Gessius Florus, eine furchtbare Empörung zur Folge hatte (64),
welche erst mit der gänzlichen Zerstörung Jerusalems (70) unterdrückt
werden konnte. Dennoch folgten noch mehrere Aufstände, deren letzter unter
Bar Cochba (132—135) den Kaiser Hadrianus zu einem schweren
Kriege veranlasse, der einer halben Million Juden das Leben kostete und
mit der vollständigen Verwüstung des Landes und Zerstreuung des Volkes
endete.
8. 6. Oestliches Asien. Hier entstanden unter Antiochus 11.
Deus zwei Staaten, nämlich Parthien und Baktrien, jenes durch eine
Winderlich, Weltgeschichte. ß
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Extrahierte Personennamen: Judas_Maccabi Johannes_Hyrkanus Judäa Alexander_Jannäus Alexander Christus Christus Christus Philippus Christus Caligala Claudius
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Samaria Galiläa Jdumäa Samaria Jerusalems Asien Baktrien
Svecielle Geschichte.
143
barfeit. Ardschir Babechan (226—239), der Gründer des
Reichs, hatte die Idee, das Reich und die Religion des Cprus wieder
herzustellen und so die von den Parthern begonnene Restauration der
alten Perserherrschaft zu vollenden. Aus dem Grunde schmeichelte er
den Magiern, welche bei der Wiedereinführung der Lehre Zoroaster's mit
gleicher Wukh gegen die Heiden, wie gegen Juden und Christen ver-
fuhren.- Nachdem das Reich auf solche Art innerlich regenerirt war,
schickte Ardschir eine stolze Gesandtschaft an den Kaiser Aler. Severus
mit dem Verlangen nach allen asiatischen Ländern, welche ctnft dem
Darius gehört haben. Der römische Kaiser zog ihm entgegen, focht
zwar im Ganzen nicht sonderlich glücklich, dennoch blieb es in Bezug
der Grenzen Persiens beim Alten. Sein Sohn Sapor l. (239 — 270)
(Schapur) eroberte Armenien, breitete sich bis Kappadocien aus, nahm
selbst den Kaiser Valerian gefangen, ward aber durch Odenath's wach-
sende Macht genöthigt, seine Eroberungen aufzugeben. Unter einem
seiner Nachfolger erhob sich das wegen der Einführung der Lehre Zo-
roaster's sich gedrückt fühlende Armenien unter Tiridates, dem selbst
die Römer zu Hilfe kamen. Anfangs siegreich, wurde später Narses
von dem Kaiser Galerius geschlagen und in einem schimpflichen Frieden
gezwungen, nicht nur alles Land zwischen Euphrat und Tigris, sondern
selbst 5 Provinzen jenseit des Tigris an die Römer abzutreten. Nach
seinem (302) und seines Sohnes Tode l3l2) kam Sapor Ii., der durch
Aussetzung der Krone auf das Haupt seiner Mutter als König geboren
wurde, zur Regierung (312 — 381). Sobald er in das männliche
Alter trat, griff erarmenien, den ewigen Zankapfel, an und eroberte es,
und als er sah, dass Constantin sich der christlichen Lehre zuwandte,
schien es den Sassaniden gefährlich, die zeither geduldeten Christen,
welche in dem römischen Kaiser ihren Schutz und Hort sahen, noch
länger in ihrer zeither gegönnten Ruhe zu belassen und es gehörte nun
zur Slaatsmarime der Sassaniden, die Christen auszurotten. Sapor,
nachdem er sich vor den nördlichen Barbaren Ruhe verschafft, führte
einen für Rom gefährlichen Kampf unter Constantius herbei, welchen
nur Julian's Genie zuin Bessern wandte, leider aber nicht vollenden
konnte. Jovianus schloss den in der Römergeschickue schon erwähnten
Frieden, in welchem die Römer alle von Galerius eroberten Provinzen
nebst den wichtigsten Grenzfestungen abtraten. Nach ilnn, welcher sogar
den Abfall Armeniens und dessen politische Selbstständigkeit nicht zu
hindern vermochte, verliert sich das Interesse der neupersischen Geschichte,
da die alten Geschichten von inneren Kriegen wiederkehrten, welche nur
durch Christenverfolgungen oder durch immer härter werdende Kämpfe
mit den nordischen Völkern eine Abwechslung erfuhren, kurz 'es schien
sich das Schauspiel zu wiederholen, dass das Reich durch fortwährende
Angriffe von Außen, wie einst durch die Griechen, jetzt durch die nordi-
schen Barbaren, und durch innere Unruhen einstürzen sollte. Ums
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Extrahierte Personennamen: Svecielle Ardschir_Babechan Ardschir Darius Darius Valerian Constantin Jovianus
Extrahierte Ortsnamen: Armenien Galerius Rom Galerius Armeniens
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
50
Maximinus mußte dazu uothgedrungen seine Zustimmung geben,
starb aber bald darauf. Wir können sprechen:
Umzuwandeln — die Menge der Christen in Heiden bemühte
man sich.
Wirklich prahlten die Heiden aus Denkmälern und Münzen,
das Christenthum völlig unterdrückt und beseitigt zu haben; aber ein
Menschenalter später hatte es über das Heidenthum vollständig
gesiegt.
96. Loustantin der Große.
274. Constantin ward geboren.
306. Er folgte seinem Vater Constantius Chlorus, der immer die
Christen begünstigt hatte, in der Regierung über Gallien, Spanien
und Britannien.
12. In der Schlacht am rothen Stein bei Rom besiegte er seinen
Mitkaiser im Abendland, den tyrannischen Maxentius, nachdem
er das Zeichen des Kreuzes zu seinem Panier erhoben hatte. So war
er Alleinherrscher in Europa geworden.
23 erkämpfte er sich durch seine Siege über Licenius die Herrschaft
über das ganze Römerreich.
37 starb er, nachdem er sich kurz vorher hatte taufen lassen.
Wir wenden uns in Gedanken an diesen ersten christlichen
Kaiser Roms:
Eine Frage: — Wo lebt — dein — Name — im fernen
Osten fort?
330. Constantin weihte das alte Byzanz feierlich zu seiner Residenz ein
und nannte es Roma nova (Neu-Rom). Allein das Volk ver-
wandelte bald den Namen in Constantinopel (Constantinstadt).
Die Stadt liegt mit ihren Vorstädten auf beiden Seiten des herr-
lichen Hafens und demselben gegenüber auf der andern Seite des
Bosporus. Dieser Hafen hieß zu Constantins Zeit Chrysokeras,
d. h. das goldene Horn. Daher geben wir die Antwort auf
obige Frage (den Gedächtnißsatz für Constantin):
Wo Wellen das goldene Horn durchziehen.
97. Die Einsiedler Paulus von Theben und Antonius. Pachomius
Stifter des Mönchslebens.
251 (während der decianischen Christenversolaung) zog sich Paulus,
ein 15jähriger christlicher Jüngling, gus seiner Vaterstadt Theben
in Aegypten in ein wüstes Gebirge zurück. Hier lebte er in einer
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Extrahierte Personennamen: Constantin Constantius_Chlorus Constantin Constantin Constantins Constantin Paulus Antonius Pachomius Paulus
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Spanien Britannien Rom Maxentius Europa Roms Byzanz Constantinopel Theben Theben
21
44. Das goldene Zeitalter Aegyptens unter den ersten drei Ptolemäern.
323—284. Ptolemäus I. Lagi (Sohn des Lagus), anfangs Statt-
halter, dann selbstständiger König von Aegypten. Er brachte dieß
Land zu einem Wohlstand und zu einer Blüthe, die es noch nie ge-
kannt hatte. Es -hatte 30,000 Städte und Flecken, eine Heeres-
macht von 300,000 Mann, eine Flotte von 4000 Schiffen und
einen Schatz von 9oo Millionen Thlrn. Der uralte Name für
Aegypten ist Mizraim. Wir lassen P. sprechen:
Mein Mizraim, — ein herrliches Land!
284 — 46. Ptolemäus Ii. Philadelphus. Er führte das Werk feines
Vaters fort, fröhnte jedoch dem Wohlleben und Luxus. Besonders
wichtig für den Gang des Reiches Gottes ward fein Befehl, die
Schriften des alten Testamentes in die griechische Sprache zu über-
setzen. Diese Uebersetzung führt den Namen Septuaginta, weil
sie durch 70 jüdische Gelehrte zu Stande gekommen fein soll. Sie
wurde ein Hauptmittel zur Verbreitung der Erkenntnis des wahren
Gottes unter den Heiden. Sie ist auch zum Verständnis des alten
und- theilweise zur Erklärung des neuen Testaments sehr wichtig.
Eine herrliche — Arbeit kam unter ihm zu Stande.
246—21. Ptolemäus Hi. Er hatte die guten Eigenschaften seines
Vaters und Großvaters in reichem Maaße geerbt; daher gelangte
Aegypten unter ihm zur höchsten Blüthe durch Reichthum, Industrie
und Gelehrsamkeit. Wegen seiner treuen Sorge für das Land nannte
man ihn Evergetes, d.h. „der Wohlthäter". Mit ihm schloß aber
das goldene-Zeitalter Aegyptens ab. Unter seinen Nachfolgern riß
Schwelgerei und Sittenlosigkeit so sehr ein, daß das Reich immer
mehr zerfiel und in Folge von Thronstreitigkeiten eine leichte Beute
der Römer wurde.
Ein Erbe — und zwar der letzte.
301. Durch die Schlacht bei Jpsus fiel dem Ptolemäus das bereits früher
von ihm eroberte heilige Land zu. Dieses blieb bei Aegypten bis
203 Antiochus der Große es an sich riß und mit seinem Reiche,
Syrien, vereinigte.
Unter den Ptolemäern hatten die Juden es gut.
Welttheilung — unzweifelhaft günstig für die Juden.
45. Tintiochus Lpiphanes in Syrien. Die Maccabäer im
heiligen Lande.
175—63. Antiochus Epiphanes, König von Syrien. Wie dieser
in Aegypten von dem römischen Abgesandten aufs Schnödeste war
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vorher mit anderen Pferden an der Stelle gereicht hatte. Lw ward
Darius König.
Sein Diener — erhaschte ihm das Königreich.
515. Der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem vollendet.
Schaut Serubabels Tempel!
Die Juden thaten es mit den verschiedensten Gefühlen, indem
einige ^vor Freuden jauchzten, andere, welche die Herrlichkeit des
alten Tempels gekannt und nicht vergessen hatten, weinten. Diese
tröstete der Prophet Haggai (Cap. 2, 7. 9).
18. Torres in Persien. Lsra.
485 — 65. ikerxes. Er erregte, als er in seinem Reichthum am mächtigsten
geworden war, wie Daniel (Cap. 11, 2) von ihm geweissagt hatte,
Alles wider Griechenland. Zwei Millionen Streiter aus wenigstens
50 verschiedenen Volksstämmen führte er gegen dieß Ländchen. Doch
wurde er, wie früher sein Vater Darius, von den Griechen geschlagen.
Er haßte — besonders die Griechen.
478. Dem Schriftgelehrten Efra ward es, wahrscheinlich auf Veran-
lassung der von ikerxes zur Gemahlin erhobenen Jüdin Esther,
verstattet, wieder eine Schaar Juden nach Jerusalem zurückzusühren.
Er führte den zweiten Zug in die Heimath zurück.
19. Trtarcrrcs I. in Persien, ilehemia.
465 — 24. Artaxerxes I, Sohn des iberxes, führt in der Geschichte den
Beinamen Longimanus, d. h. Langhand. Wir knüpfen daran das
gewiß übertreibende Wort:
Er besaß — unerhört lange Hände.
445 kam Nehemia als Statthalter des Perserkönigs nach Jerusalem
und wirkte hier anfangs wenigstens noch mit Esra zusammen.
32 war die Zeit seines Urlaubs verstrichen, und er trat wieder sein Amt
als Mundschenk beim Perserkönig an.
08 fand man ihn wieder kräftig wirkend in Jerusalem. Ihm zur Seite
stand der letzte Prophet, Maleachi.
Er erschien. — Mundschenk, — ziehe zum zweiten Mal hin!
20. Darius Iii., der letzte pcrserkönig.
338 bestieg Dariuö Ih. Kodornannus den Thron. Er war ein Mann
von sanfter, friedlicher Gernüthsart und von häuslichen Tugenden und
führte eine gemäßigte und, soweit es die zerrütteten Verhältnisse ge-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Darius_König Darius Lsra Daniel_(Cap Darius Darius Efra Jüdin_Esther Artaxerxes Nehemia Maleachi Darius_Iii Darius
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Hohle 90 Jahre, ohne daß Menschen von ihm Etwas wußten. Eine
Palme gab ihm Nahrung, Schatten und Kleidung.
340 starb er. Erst durch den heiligen Antonius, der den Leichnam des
so eben Verschiedenen in betender Stellung tand, wurde sein Beispiel
bekannt.
Einsiedler, — wir legen dich ins Grab.
251. Antonius ward in Ober-, also Süd-Aegypten geboren.
70. Er hörte eine Predigt über den reichen Jüngling und gab in Folge
davon alle seine Güter den Armen und ward Einsiedler.
311 kam er während der letzten großen Christenverfolgung aus seiner
Einsamkeit hervor, um die Brüder zu trösten und zu stärken; doch
fand er den Märtyrertod nicht. Von nun an verbreitete sich sein
Ruhm, und seine Jünger bevölkerten die Wüste.
56 starb er, der als der eigentliche Stifter des Einsiedlerlebens be-
trachtet werden muß.
Ein Südägypter — floh — weit die — Schauplätze mensch.
lichen Treibens.
Das Bedürsniß der Gemeinsamkeit führte die Einsiedler in
Klöster zusammen.
292—348. Pachomius. Dieser Schüler des Antonius gewöhnte die
Einsiedler zuerst daran, in eingehegten Plätzen oder abgeschlossenen
Gebäuden (Klöstern) nach einer festen Ordnung zu leben. Er grün-
dete Klöster für die verschiedenen Geschlechter auf der Nilinsel
Tabennä.
Angenehmer — war jedenfalls das Zusammenleben
Mehrerer.
Freilich war dieß wol nicht Hauptgrund, warum sie sich zu-
sammen fanden.
98. Der ariauische Lehrstreit. Die beiden ersten allgemeinen
Kirchenversammlungen.
Mächtig bewegte der arianische Streit im 4. Jahrhundert 60
Jahre lang die Kirche. Es handelte sich um nichts Geringeres als
um die eigentliche Grundlage, den innersten Kern der christlichen
Lehre, nämlich um die Gottheit Christi, die von dem Presbyter
Arius von Alexandrien angegriffen wurde, indem er behauptete,
daß der Sohn Gottes nur wesensähnlich, nicht wesensgleich mit dem
Vater sei. Um diesen Streit beizulegen, berief Constantin der Große
325 nach Nicäa die erste, Theodosius der Große
81 nach Constantinopel die zweite allgemeine oder Reichs-
Kirchen Versammlung.
Beide Versammlungen, auch in anderer Beziehung wichtig, ver-
warfen die Lehre des Arius.
Mensch? — Ja! doch wohnte in ihm die Fülle der Gottheit.
(Col. 2, 9.)
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TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Antonius Antonius Antonius Christi Arius_von_Alexandrien Constantin Theodosius