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1. Geschichte des preußischen Staates - S. 107

1900 - Münster i. W. : Schöningh
Freiherr vom und 511m Stein. V. Zwei Helfer in der Not. Zwei vaterlandsliebende, tüchtige Männer waren es besonders, die dein Könige in schwerer Zeit als treue Ratgeber helfend zur Seite standen. Als ersterer sei erwähnt: Freiherr vom und zum Stein. Er wurde am 25. Oktober 1757 zu Nassau an der Lahn geboren. Nachdem der talentvolle Jüngling seine Studien beendet hatte, widmete er sich dem Bergfache und trat in preußische Dienste. Bald zeichnete er sich so sehr aus, daß ihm bereits 1784 die Leitung der westfälischen Bergämter und die Beaufsichtigung des Fabrikwesens in der Mark übertragen wurde. Stein nahm seinen Wohnsitz zu Wetter a. d. Ruhr, und hier fühlte er sich so wohl, daß er • ’aste: "2u Wetter habe ich das Glück der Einsamkeit genossen ich hange an der schönen Gegend mit Liebe." Int vsahre 1788 zum Direktor der Kriegs- und Domänen-kammern zu Kleve und Hamm ernannt, nahm er seinen Wohnsitz in Hamm. Das größte Verdienst Steins in dieser Zeit war die Vollendung

2. Lehrbuch der Geschichte des deutschen Volkes für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. 167

1903 - Paderborn : Schöningh
— 167 — 5. Industrie, Handel und Landwirtschaft. Die unabsehbare Reihe wichtiger Erfindungen führte wie in anderen Ländern so auch in Deutschland einen ungeahnten Aufschwung der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft herbei. a) Industrie. In allen Landesteilen, vor allem in den Steinkohlenbezirken (Regierungsbezirk Aachen. Ruhr- und Saargebiet. Königreich Sachsen und Oberschlesien), sind die Fabriken massenhaft aus der Erde gewachsen. Vorzügliche Leinenwaren liefern Bielefeld und Hirschberg, die besten Tuche Aachen, Kottbus und Glauchau, musterhafte Seidengewebe Crefeld. Die Metallindustrie (Maschinen, eiserne Balken, Kanonen) hat ihren Hauptsitz in Dortmund und Essen (Krupp)/ Gute Schneidewerkzeuge bezieht man aus Solingen und Remscheid, vortreffliche Bleistifte aus Nürnberg, nahrhaftes Bier aus München und Kulmbach. Großartige Mittelpunkte für Gewerbtätigkeit verschiedenster Art sind Berlin. Elberfeld-Barmen, Cöln, Frankfurt a. M., Leipzig, Chemnitz-Zwickau. b) Handel. War der deutsche Binnenhandel schon durch den Zollverein (s. § 77, 3) bedeutend gefördert, so geschah es noch viel mehr durch die Eisenbahn, den Telegraphen und das Telephon. Durch diese und andere Erfindungen wurden die Verkehrsverhältnisse gänzlich umgestaltet und das vorzügliche Postwesen möglich, wie wir es heute besitzen. Daneben findet man jetzt überall treffliche Kunststraßen. Unter den zahlreichen neuen Kanälen sind die wichtigsten der Nord-Ostsee-Kanal und der Dort mund-Ems-Kanal. Das Aufblühen der deutschen Industrie führte auch die Beteiligung Deutschlands am Welthandel herbei (vgl. § 85, 3). Aus dem deutsch-österreichischen Postverein entwickelte sich der Weltpostverein, gegründet durch den Generalpostmeister Stephan. e) Landwirtschaft. Für den Bauernstand, das Mark des Volkes, begannen mit der Aufhebung der Leibeigenschaft im Anfange des 19. Jahrhunderts bessere Zeiten. Einen vollständigen Umschwung aber erfuhr die Landwirtschaft und die Lage der Bauern erst um 1850. als man endlich die herkömmliche Dreifelderwirtschaft aufgab. Bis dahin hatte man nämlich immer ein Drittel des Bodens brach liegen lassen und die beiden anderen Drittel mit Winter- oder Sommersrucht bestellt. Jetzt bebaute man Jahr für Jahr das gesamte Ackerland, und trotzdem wurde die Ertragfähigkeit des Bodens noch gesteigert durch künstliche Düngung und sorgsame Beackerung (Tiefkultur). Neben einträglicheren Getreidearten wurde seit

3. Lehrbuch der Geschichte des deutschen Volkes für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. I

1903 - Paderborn : Schöningh
I' / •{/ p O w A**>x der des deutschen Volkes für die oberm Kaisen hfliotifrfißr siösiecec Msicfdxcnsdiusen. Von Konrad Ernst, Rcliftions- und Oberlehrer am Gymnasium in M.-Gladbach. Mit )r Bildertafeln und 4 Geschichtskarten. Vierte, verbesserte Auflage. Paderborn. Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh. 1903. 2056

4. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 52

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 52 — sowie mehrere Gebiete am Rhein und in Westfalen. Preußen wurde in acht Provinzen, jede Provinz in Regierungsbezirke und jeder Regierungsbezirk in Kreise eingeteilt. Demgemäß wurde auch die Verwaltung geordnet. Der König bob den Wohlstand durch weise Sparsamkeit und die Pflege von Ackerbau, Handel und Gewerbe. Dem Handel und Verkehr kamen manche Erfindungen der Neuzeit sehr zu statten. Im Jahre 1825 befuhr das erste Dampfschiff den Rhein. Zehn Jahre später wurde die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth angelegt und im Jahre 1838 Berlin und Potsdam durch die erste preußische Eisenbahn verbunden. Nicht minder wichtig war die Verwertung des elektrischen Telegraphen. Auch zahlreiche Fabriken entstanden, in denen Tausende von fleißigen Händen Beschäftigung und Brot fanden. Zur Förderung des Handels wurde (1834) der deutsche Zollverein ins Leben gerufen. Zwischen den einzelnen Staaten herrschte von nun an Zoll-freiheit. Die Zolleinnahmen flössen in eine gemeinsame Kasse und wurden von dieser aus an die einzelnen Staaten verteilt. Der Zollverein bereitete die später eingetretene staatliche Vereinigung der Deutschen vor und kettete die kleineren Staaten immer fester an Preußen. Um dem Volke eine größere Beteiligung an den öffentlichen Angelegenheiten zu gewähren, richtete er die Provinzialstände ein. Ihre Versammlung bieß der Landtag. Auch gründete Friedrich Wilhelm Iii. Schulen aller Art und führte die allgemeine Schulpflicht vom 6. bis 14. Jahre ein. Er starb am 7. Juni 1840 und wurde zu Charlottenburg neben seiner Gemahlin Luise beigesetzt. § 11. Die Königin Luise. Die Königin Luise war die Gemahlin Friedrich Wilhelms Iii. und die Tochter des Großherzogs Karl von Mecklenburg. Sie war geboren am 10. März 1776. Als sie das 6. Lebensjahr erreicht hatte, verlor sie ihre Mutter. Von ihrer Erzieherin geleitet, ging das liebe Fürstenkind in die Häuser der Armen, um nicht nur Gaben der Liebe zu spenden, sondern auch ein Wort des Trostes zu reden.

5. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 21

1895 - Paderborn : Schöningh
21 5 Hektor war der grte trojanische Held. Wegen seiner in einem Kriege gegen die Trken bewiesenen Tapferkeit erhielt Joachim Ii. den Beinamen Hektor". e Das Nhere s. bei Friedrich Ii. 7 Kleve (im Rgbz. Dsseldorf) umfate die heutigen Kreise Kleve und Rees und einen Teil von Duisburg und Geldern; die Mark (im Rgbz. Arnsberg) die Kreise Altena, Hagen, Bochum, Hamm und Teile von Soest, Dortmund und Iserlohn; Ravensberg (im Rgbz. Minden) die Kreise Bielefeld, Halle und Herford. s Von der alten Geschichte Preuens ist folgendes erwhnenswert. Die alten Preußen, welche den Landstrich von der Weichselmndung bis der das kurische Haff hinaus bewohnten und in ihrem uern den alten Deutschen hnlich waren, lebten, nachdem bereits die benachbarten Völker das Christentum angenommen, noch immer in der Nacht des Heidentums. Den ersten Bekehrungsversuch machte der hl. Adalbert von Prag (vgl. das gleichnamige Lesest.). Er wurde jedoch 997 bei Fischhausen erschlagen. Nicht besser erging es (1008) dem Glaubensboten Bruno von Querfurt. Glcklicher war nach 200 Jahren der Mnch Christian von Oliva. Derselbe bekehrte zwei heidnische Fürsten der Preußen und wurde vom Papste zum Bischof von Preußen ernannt. Die heidnischen Preußen waren bse Nachbarn und fielen oft verwstend in Pommern und Polen ein, ohne da man ihnen ernstlich wehren konnte. Da baten Bischof Christian und der polnische Herzog Konrad von Masovien den deutschen Orden (f. Handbuch fr den Unterricht in der deutschen Geschichte" S. 108 f.) um Hilfe. Derselbe sandte (1228) ein kleines, aber tapferes Heer nach Preußen, welches das Land erobern und dessen Bewohner zum Christentum bekehren sollte. In dem eroberten Lande erbaute der Orden Burgen, aus denen spter Städte (wie Thorn, Kulm, Marienburg, (Ebing, Knigsberg u. a.) entstanden. Erst nach 53jhrigem Kampfe waren die Preußen voll-stndig besiegt. Zahlreiche Einwanderer aus Deutschland lieen sich in Preußen nieder, so da deutsche Sprache und Sitte in ihm heimisch wurden und die christliche Lehre Eingang fand. Die Ritter und die Einwanderer haben viel fr die Verbesserung des Bodens gethan: sie haben Wlder ausgerodet und Getreidefelder angelegt, auch die fruchtbare Niederung von Elbing bis Danzig den Fluten der Weichsel entzogen. 1309 verlegte der Hochmeister seinen Sitz nach Marienburg, und nun begann die Bltezeit des Ordens. Getreide, Obst und Wein wurden in groer Menge gebaut, Fischerei und Schiff-fahrt brachten dem Lande hohe Summen ein, Handel und Gewerbe blhten, die Bewohner waren ungemein wohlhabend. Aber bald trat der Verfall des Ordens ein. Die Sitten-strenge lie nach, und der König von Polen, mit dem sich der Adel und die Städte Preuens verbunden hatten, besiegte in der blutigen Schlacht bei Tannenberg (1410) die Ordensritter. Die Macht und Herrlichkeit des Ordens waren fr immer dahin. Im zweiten Thorner Frieden (1466) mute er ganz Westpreuen an die Polen abtreten; Ostpreuen behielt er nur als polnisches Lehen, er mute also den König von Polen als Oberherrn anerkennen. Ein spterer Hochmeister des Ordens, Albrecht von Brandenburg, trat zur lutherischen Kirche der und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum. Sein Sohn, der Herzog Albrecht Friedrich, war krperlich und geistig schwach, und der brandenburgische Kurfürst Joachim Ii. erwirkte daher die Mitbelehuung der Preußen (1569). Joachims zweite Gemahlin war eine jngere Tochter des erkrankten Herzogs, während des erstem Sohn Johann Sigismund mit der ltesten Tochter des Herzogs von Preußen vermhlt war. So war das Erbrecht hinlnglich gesichert, und beim Tode Albrecht Friedrichs ging das Herzogtum Preußen an Brandenburg der; es blieb jedoch nach wie vor ein polnisches Lehen.

6. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 213

1895 - Paderborn : Schöningh
213 Ihr werdet gerechten und milden Gesetzen gehorchen. Eure Religion, das Heiligste, was dem Menschen angehrt, werde Ich ehren und schtzen. Ich werde die Anstalten fr eure Kinder herstellen, die unter der Bedrckung der vorigen Regierung so sehr vernachlssigt wurden. Wien, 5. April 1815. Friedrich Wilhelm. 4 Die acht Provinzen waren: 1. Preußen mit den Regierungsbezirken Knigsberg, Gumbinnen, Tanzig und Marienwerder. 2. Posen mit Posen und Bromberg. 3. Pommern mit Stettin, Kslin und Stralsund. 4. Brandenburg mit Potsdam und Frankfurt. 5. Schlesien mit Breslau, Oppeln und Liegnitz. 6. Sachsen mit Magdeburg, Merseburg und Erfurt. 7. Westfalen mit Mnster, Minden und Arnsberg. 8. Rheinprovinz mit Trier, Koblenz, Kln, Dsseldorf und Aachen. 5 Am 1. Januar 1849 durchflog die erste telegraphische Depesche auf dem elek-irischen Drahte Deutschland, und 1853 hatten die preuischen Telegrapheuliuieu bereits eine Lnge von 1427 Meilen. (E.) u Im Jahre 1828 trat Hessen-Darmstadt, im August 1831 Kurhessen bei, 1833 folgten Bayern, Wrttemberg, Sachsen und Thringen nach. Am 1. Januar 1834 ward mit diesen Staaten der prenisch-deutsche Zollverein abgeschlossen, 1335 auch mit Baden und Nassau, 1836 mit Frankfurt a. M.; nur Hannover, Oldenburg, Braun-schweig, Mecklenburg und die Hansestdte blieben fern. 7 Schon von Wien ans erlie Friedrich Wilhelm, wahrscheinlich aus Steins Rat, eine Verordnung der die zu bildende Reprsentation ^Vertretung) des Volkes. Es heit darin: 1. Es soll eine Reprsentation des Volkes gebildet werden. 2. Zu diesem Zwecke sind: a) die Provinzialstndc da, wo sie mit mehr oder minder Wirksamkeit noch vorhanden sind, herzustellen und dem Bedrfnisse der Zeit gem ein-zurichten; b) wo gegenwrtig keine Provinzialstndc versammelt sind, sie anzuordnen. 3. Ans den Provinzialstnden wird die Versammlung der Landesreprsentanten gewhlt, die in Berlin ihren Sitz haben soll. 4. Die Wirksamkeit der Landesreprsentanten erstreckt sich auf die Beratung der alle Gegenstnde der Gesetzgebung, welche die persnlichen und Eigentumsrechte der Staatsbrger mit Einschlu der Besteuerung betreffen. 5. Es ist ohne Zeitverlust in Berlin eine Kommission niederzusetzen, die aus einsichtsvollen Staatsbeamten und Eingesessenen der Provinzen bestehen soll. 6- Diese Kommission soll sich beschftigen: a) mit der Organisation der Land-stnde, b) mit der Organisation der Landesreprfentanten, c) mit der Ausarbeitung einer Verfassungsurkunde nach den aufgestellten Grundstzen. 7. Sie soll am l. September d. I. zusammentreten. Unser Staatskanzler ist mit der Vollziehung dieser Verordnung beauftragt und hat Uns die Arbeiten der Kommission demnchst vorzulegen. Er ernennt die

7. Nieberdings Schulgeographie - S. 26

1909 - Paderborn : Schöningh
— 26 — Dortmund und Gelsenkirchen. 11. Hessen-Nassau, mit Kassel an der Fulda und Frankfurt am Main. 12. Rheinland, mit Koblenz an der Mündung der Mosel in den Rhein; Cöln (gegen '/s Mill. E.), links am Rhein, berühmt durch seinen Dom; Aachen, westl. von Cöln, Lieblingsaufenthalt und Ruhestätte Karls des Großen; Düsseldorf, rechts am Rhein; Elberfeld-Barmen, östl. von Düsseldorf. 2. Die beiden Groß Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin mit der Hauptstadt Schwerin und Mecklenburg-Strelitz mit der Haupt- stadt Neu-Strelitz, beide an der Ostsee. 3. Die Freien Städte Lübeck, Hamburg und Bremen. Die Handelsstadt Lübeck liegt in der Nähe der Ostsee in dem durch Mecklen- bürg-Schwerin und Schleswig-Holstein gebildeten Winkel; Hamburg, über 4/s Mill. E.. die erste Seestadt, die zweitgrößte Stadt des Deutschen Reiches, an der Elbe; Bremen, die zweite Seestadt des Deutschen Reiches, an der Weser. 4. Das Großherzogtum Oldenburg, an der Nordsee, mit der gleichnamigen Hauptstadt. 5. Das Herzogtum Braunschweig, am Harz und nördl. vom Harz, mit der gleichnamigen Hauptstadt. 6. Das Herzogtum Anhalt, an der mittleren Elbe, mit der Hauptstadt Dessau an der Mulde. 7. Die 2 Fürstentümer Lippe. Lippe mit der Hauptstadt Detmold liegt aus dem linken. Schaumburg-Lippe mit der Haupt- stadt Bückeburg auf dem rechten User der mittleren Weser. 8. Das Fürstentum Waldeck, nördl. von der Eder, mit der Hauptstadt Arolsen. 9. Die 8 thüringischen Staaten, in Thüringen. Der größte ist das Großherzogtum Sachsen-Weimar, an der mittleren Saale, mit der Hauptstadt Weimar. 10. Das Königreich Sachsen, zu beiden Seiten der mittleren Elbe (nördl. von Böhmen), mit der Hauptstadt Dresden an der Elbe und der Handelsstadt Leipzig. b) Staaten und Städte Süddeutschlands. 1. Das Königreich Bayern, der zweitgrößte Staat des Deutschen Reiches, im Donau-, Main- und Rheingebiet. Städte: München (über V2 Mill. E,), an der Isar, Hauptstadt; Augsburg, am Lech; Regensburg, am nördlichsten Punkte der Donau; Nürnberg, nord- westl. von Regensburg (im Mamgebiet); Würzburg, am Main; Speier, links am Rhein (in der sog. Pfalz). 2. Das Königreich Württemberg, tm Donau- und Neckar- gebiet, mit der Hauptstadt Stuttgart nicht weit vom Neckar.

8. Nieberdings Schulgeographie - S. 86

1909 - Paderborn : Schöningh
86 — 13. Meiutfiiut. Rheinland ist die schönste und volkreichste nnter den preußischen Provinzen. Getrennt von der Provinz liegt der Kreis Wetzlar (an der Lahn), innerhalb derselben das oldenburgische Fürstentum Birken- feld (an der Nahe). — Die südl., größere Hälfte besteht aus Berg- land, und zwar aus verschiedenen Gliedern des Rheinischen Schiefer- gebirges. Auf der rechten Rheinseite gehören hierzu: die westl. Ausläufer des Westerwaldes (mit dem Siebengebirge) und des Sauer- ländischen Gebirges, das jedoch, ebenso wie das Ruhrkohlengebirge, den Rhein nicht erreicht. Links vom Rhein breitet sich der Huusrück nebst dem Saarbrücker Kohlengebirge aus, serner die Eise! und das Hohe Veen, an dessen Nordrand das Steinkohlenbecken von Aachen liegt. — Während in den höchsten Teilen des Berglandes kaum Hafer und Kartoffeln reifen, sind die schönen Täler des Rheins, der Nahe, der Saar, der Mosel und der Ahr reich an Obst und Wein. Das nördl. Tiefland, die Bucht vou Cöln, wo der Weinstock nicht ge- deiht, ist meist fruchtbares Acker- und Wiesenland, günstig für Garten- und Obstbau nebst Viehzucht. — Der Hauptfluß ist der Rhein, der die Provinz von der Lahnmündung bis in die Nähe des Rhein- deltas durchströmt; von der Mündung der Lahn bis zur Mündung der Nahe bildet er die Grenze gegen Hessen-Nassau. Er nimmt auf rechts: Lahn, Sieg, Wupper, Ruhr und Lippe; links: Nahe. Mosel mit Saar, Ahr und Erst. Die Roer (rür) fließt zur Maas. — Rheinland nimmt unter sämtlichen preußischen Provinzen die erste Stelle ein inbezug auf Industrie und Gewerbefleiß. Hervor- ragend ist auch der Bergbau; Steinkohlen werden gefördert an der Ruhr, der Saar und bei Aachen. Eisenerze an der Sieg, Bleierze im „Bleiberg" (in der Eisel). Die Provinz ist eingeteilt in 5 Regierungsbezirke; Haupt- stadt: Koblenz. 1. Rb. Düsseldorf, der nördl. Rb. der Provinz, zu beiden Seiten des Rheins, der hier die Erst, Wupper, Ruhr und Lippe aufnimmt. Er hat über 3 Mill. E., übertrifft an Volksmenge acht von den preußischen Provinzen; neben dem Rb. Arnsberg ist er der Hauptsitz der deutschen Eisen- und Stahlfabrikation. — a) Rechts vom Rhein: Düsseldorf, am Einfluß der Düffel in den Rhein, 275 T. E., freund- liche Stadt mit einer Malerakademie, großer Eisenindustrie und bedeu- tendem Handel. An der Wupper die zwei großen, jetzt zusammen- gewachsenen Fabrikstädte Elberfeld und Barmen, zusammen 335 T. E. (1840: je 30 T. E.). Hauptsitze der Baumwollindustrie. Etwas südlicher Solingen (52 T. E.) und Remscheid (70 T. E.), beide be- rühmt durch Waffen- und Messerschmiederei. Im Ruhrgebiet die Fabrik- städte: Essen (255 T. E.), mit den weltberühmten Kruppschen Guß- stahlwerken, Mülheim ^ a. d. Ruhr (105 T. E.). Oberhausen (60t. E.), Duisburg, spr. düsburg (210 T. E.), Ruhr ort; letztere Stadt, an der Mündung der Ruhr gelegen, besitzt einen der größten Fluß- Häfen des Reiches. Rheinabwärts: Wesel, an der Mündung der

9. Nieberdings Schulgeographie - S. 88

1909 - Paderborn : Schöningh
- - 88 — namentlich im Mittelalter eine mächtige freie Reichsstadt, bis ins 16. Jahrh. Krönungsstadt der deutschen Könige. Eschweiler, Stol- dergi, Düren (an der Roer), Eupen und Malmedy (nahe bei der belgischen Grenze), sämtlich Fabrikstädte. Jülich, an der Roer. 5. Rb. Trier, an der Mosel und Saar, fast nur Bergland. Triers 50 T. E., in einer fruchtbaren, obstreichen Talebene der Mosel, nicht weit von der Mündung der Saar gelegen, im 4. Jahrh. oft die Residenz der römischen Kaiser und die zweite Stadt des römischen Weltreichs, jetzt der Sitz eines Bischoss, namentlich berühmt wegen seiner altehrwürdigen Baudenkmäler (u. a. die Porta Nigra, der reliquien- reiche Dom). An der Saar, in der Nähe der lothringischen Grenze, ein wichtiger Kohlen- und Judustriebezirk mit den Städten: Saar- louis, Saarbrücken und St. Johann. Zus. Die Provinz Rheinland ist zusammengesetzt aus einer Reihe von Gebieten, in deren Besitz Brandenburg-Preußen allmählich gelangte. 1614 erhielt es aus der jülichschen Erbschaft das Herzogtum Kleve (mit Kleve, Emmerich, Duisburg): 17g2 aus der oranischen Erbschaft die Grafschaft Mors (auf dem linken Rheinufer, gegenüber der Ruhr-Mündung — mit Mörs, Krefeld); 1713 im Frieden zu Utrecht von den spanischen Niederlanden Obergeldern (mit Geldern, Viersen; Niedergeldern hatte sich beim Abfall der Niederlande Holland angeschlossen, wo es noch jetzt die Provinz Geldern bildet): 1803 durch den Reichs-Depu- tationshauptfchluß die Reichsabteien Essen, Werden und Elten. Die Haupt- masse der Provinz kam jedoch 1815 auf dem Wiener Kongreß an Preußen. Zunächst wurden nämlich die Herzogtümer Berg (mit Düsseldorf, Elberfeld, Barmen, Solingen) und Jülich (mit Jülich, München-Gladbach) von Bayern eingetauscht gegen die Maikgrafschaft Ansbach-Baireuth, die 1791 von dem Hoheuzollernfchen Inhaber an Preußen abgetreten, von Napoleon I. aber Bayern gegeben war. Außerdem erhielt Preußen die damals säkularisierten Erzbistümer Cöln (das Kölnische Herzogtum Westfalen wurde zu der gleichnamigen Provinz geschlagen) und Trier, ferner die Reichsstädte Aachen, Cöln und Wetzlar. — Aus diesen und einigen anderen kleineren Gebieten wurden 1815 die beiden Provinzen Kleve-Berg und Niederrhein gebildet, die jedoch 1824 zu einer Provinz vereinigt wurden. Vergl, die Geschichte der Provinzen Sachsen und Westfalen. 14. Kokmzollem. Die Hohenzollernschen Lande bilden einen langen, schmalen, gebirgigen Landstrich, der, umgeben von badischen und württem- bergischen Gebieten, vom Ostabhang des Schwarzwaldes und vom Neckartal in südöstl. Richtung sich über die Donau bis in die Nähe des Bodensees erstreckt. Die Gebirge sind die Schwäbische Alb (Schwäbischer Jura), im Nw. Ausläufer des Schwarzwaldes. — Der Boden ist nicht sehr ergiebig, das Klima ziemlich rauh. Die Haupterwerbsquellen der Bewohner sind Ackerbau und Viehzucht. Politisch bildet Hohenzollern den Rb. Sigmaringen. — Sig- maringen, an der Donau, Sitz der Regierung. Im nördl. Teil Hechingen; südl. davon auf dem 850 in hohen Bergkegel Hohenzollern die gleichnamige, 1850/67 im Stil des 14. Jahrh. prächtig wiederher- gestellte Stammburg der Hohenzollern. — Hinsichtlich der Verwaltung 1 Der Name kommt vom Gruben-(Stollen-)Bau; schon die Römer betrieben hier Bergbau. 2 Entstanden aus Augusta Trevirorum — Kaiserstadt der Trevirer (eines umwohnenden gallischen Stammes).

10. Nieberdings Schulgeographie - S. 84

1909 - Paderborn : Schöningh
— 84 — Mark (mit Hamm, Bochum. Hagen, Altena) und Ravensberg (mit Bielefeld); 1648 im Westfälischen Frieden das säkularisierte Bistum Minden; 1707 Tecklen- bürg; 1303 durch den Reich s-Deputationshauptschluß zu Regensburg das säkularisierte Bistum Paderborn, einen Teil von dem ebenfalls säkularisierten Bistum Münster, die Reichsabtei Herford; 1815 auf dem Wiener Kongreß: den Rest des Bistums Münster, die Reichsabtei Korvei, das Herzogtum Westfalen (von dem säkularisierten Erzbistum Cöln). das Fürstentum Siegen, mehrere medi- atisierte Grafschaften, die Reichsstadt Dortmund. 1350 erwarb es von Lippe die zweite Hälfte der Stadt Lippstadt, wovon es die erste Hälfte bereits seit der Erwerbung der Grafschaft Mark besaß. 1z. Kejseii-Rajsau. Hessen-Nassau ist dem Flächenraum nach die letzte unter den preußischen Provinzen. Bon dem Hauptland getrennt ist der Kreis Schmalkalden aus dem Thüringer Wald. Innerhalb des Hauptlandes liegen die hessische Provinz Oderhessen und der zu Rheinland gehörige Kreis Wetzlar. — Abgesehen von dem nördlichsten Teil der Ober- rheinischen Tiefebene nebst einem Stück der Wetterau besteht Hessen- Nassau aus waldreichem B e r g l a n d (S. 63). In der westl. Hälfte liegen Teile des Rheinischen Schiefergebirges: der ganze Taunus und der größte Teil des Westerwaldes. Das östl, Bergland umfaßt geringe Teile vom Spessart und Vogelsgebirge, den höchsten Teil der Hohen Rhön und das Hessische Bergland. — Die Provinz gehört zu den Stromsystemen des Rheins und der Weser. Rhein, Main, Werra, Weser und Diemel fließen auf oder in der Nähe der Grenze, im Innern dagegen die Lahn und die Fulda mit der Eder. Seen und Kanäle fehlen. — Das Klima, rauh auf der Hohen Rhön und dem Westerwald, ist in den Niederungen sehr mild; die Süd- abdachung des auch wegen seiner zahlreichen Mineralquellen berühmten Taunus besitzt die schönsten Weinlagen des Deutschen Reiches (Rheingau). Hessen-Nassau ist eingeteilt in 2 Regierungsbezirke; Haupt- stadt: Kassel. 1. Rb. Kassel. Kassel, an der Fulda, 155 T. E.,^bis 1866 Residenz des Kurfürsten von Hessen; im nahen Habichtswalde das Schloß Wilhelms- höhe mit einem prächtigen Park. Aufenthaltsort Napoleons Iii. während seiner Gefangenschaft. Ebenfalls an der Fulda: Hersfeld; Fulda, Bischofssitze mit dem Grabe des hl. Bonifatius, des Apostels der Deutschen; beide Orte besaßen im Mittelalter eine große Benediktinerabtei mit einer blühenden Klosterschule. Karlshafen, am Einfluß der Diemel in die Weser. Marburg, an der Lahn, mit der herrlichen Elisabethkirche, Universitätstadt. Hanau, an der Kinzig unweit des Mains, ein Haupt- sitz für die Herstellung von Schmuckwaren, Geburtsort der Gebrüder Grimm (Schlacht 1813). — Im Kreise Schmalkalden auf dem Thü- rrnger Wald die in der Reformationsgeschichte wichtige Stadt gleichen Namens, mit bedeutender Fabrikation in Eisen- und Stahlwaren. 2. Rb. Wiesbaden. Wiesbadens 116 T. E., am Südfuß des Taunus, das besuchteste Bad des Reiches (jährlich über 150t. Fremde), bis 1866 Residenzstadt des Herzogtums Nassau. Andere Taunusbäder: 1 Wiesenbad; als aquae Mattiacae schon den Römern bekannt.
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