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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 76

1846 - Berlin : Klemann
76 Neuere Zeit. densfürsten,, der allmächtige Minister und Günstling des Königs, wird immer verhaßter. Die Franzosen besetzen in Folge der Invasion in Portugal auch spanische Festungen. 1808. Allgemeine Währung. Der Aufstand zu Aranjuez 18. März, zwingt Karl Iv. die Regierung seinem Sohne Ferdinand Vit. abzutreten. Er eilt unter den Schutz Napoleoni nach Bayonne, wohin ihm Ferdinand folgt. Napoleon ernennt seinen Bruder 1808—1813 Joseph zum König von Spanien. Die getäuschte Nation erhebt sich aus ihrer Lethargie und zeigt sich im Kampfe gegen die französische Herrschaft viel- fach des alten Ruhmes würdig. Z>oei französische Heere (unter Dupopt bei Bahlen und Junot bei Eintra) strecken das Gewehr. England sendet Hülfstruppen. . 1809. Napoleon übernimmt die Kriegsführung und siegt in mehreren blutigen Schlachten; überläßt seinen Feldherrn die Behauptung ìes Landes. Ein allgemeiner Geruillas- krieg gegen die Franzosen, mit Wuth und Grausamkeit geführt. 1812. Constitution der Cortes, 20. März. Wellington schlägt die Franzosen bei Salamanka, 22. Juli. 1813. 21. Juni. Wellington's großer Sieg bei Vit- toria über Joseph und Jourdan nöthigt die Franzosen Spanien zu räumen. Ferdinand Vii. von Napoleon frei- gegeben. 1814. Ferdinand Vii. kehrt aus den spanischen Thron zu- rück, hebt die. Cortes auf, stellt die Inquisition und die Je- suiten wieder her und belohnt den Heldenmuth des Volks mit Einkerkerungen und Hinrichtungen. 1820. Der lange verhaltene Unwille bricht aus. Riego und Quiroga, Obersten der nach Amerika bestimmten Trup- - pen, proklamiren den 1. Jan. auf der Insel Leon die Con- stitution der Cortes von 1812. Allgemeiner Aufstand. .Im März muß der König die Cortes berufen und beschwört die Constitution, Die Inquisition für immer aufgehoben. • 1 •

2. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 88

1846 - Berlin : Klemann
88 Neuere Zeit. dessen Handelsgröße seit der Erstürmung durch die Spanier unter Parma (1585) im Sinken ist. 1609—1621. Zwölfjähriger Waffenstillstand mit Spa- nien. Religiöse Streitigkeiten zwischen Arminianern und Gomaristen. Die von Moritz nach Dordrecht berufene Nationalsynode (1619) verdammt die Arminianer. Ol- den - Barnefeld hingerichtet. — Der wieder ausbre- chcnde Krieg mit Spanien wird mit Glück geführt. 1625 —1647. Friedrich Heinrich, dritter Sohn Wil- helm's I., Statthalter; erobert Maftricht 1632, Breda 1637. Die spanischen Niederlande fallen nach dem Tode Jsabella's, 1633, an Spanien zurück. 1647—1650. Wilhelm Ii., Sohn Friedrich' Heinrich's, Statt- halter. 1648. Jin w e stp hä lisch en Frieden erkennt Spanien die Unabhängigkeit der vereinigten Niederlande an, welche im Besitz aller Eroberungen bleiben. 1650—1672. Nach dem Tode Wilhelm's Ii. wird die Statt- halterwürde aufgehoben, 1651; die Generalstaa- tcn unter dem Großpensionär Johann de Witt und sei- nem Bruder Cornelius regieren die Republik. — Die Ad- mirale Tromp und Ruht er kämpfen ruhmvoll gegen Eng- land; fortdauernde Eroberungen in Indien. 1672. Da Ludwig Xiv. Holland angreift und mehrere Pro- vinzen erobert, wird der 22jährige Wilhelm Iii. General- kapitän, bald auch Statthalter, bis 1702. Die edlen Brü- der de Witt vom Volke ermordet. Wilhelm errettet die Republik, wird 1674 erblicher Statthalter, 1688 König von England; bleibt Ludwig's unversöhnlicher Gegner. 1702. Nach dem Tode Wilhelm Ul. bleibt die Statthalter- würde unbesetzt;- Heinsius Rathspensionär. Der Kampf gegen Frankreich dauert fort bis zum Utrechter Frieden 1714, in welchem die spanischen Niederlande anoest- reich abgetreten werden. Die Republik Holland gewinnt in dem Barriere-Tractat mit Oeftreich das Recht, nie-

3. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 74

1846 - Berlin : Klemann
74 Neuere Zeit. - ter Krieg mit den Niederlanden und Verluste in Europa, - Ostindien, Afrika und Amerika.. Theilnahme am 30jähri- gen Kriege; Spinola in der Pfalz. Die Kriege mit Fran- md) und England unglücklich; der pyrenäische Friede 1659, .durch große Opfer erkauft. Der Aufruhr des Ma- sauiello in Neapel unterdrückt 1618. Die Freiheit der Niederlande im westphälischen Frieden anerkannt. 1640. Portugal, seit 60 Jahren gemißhandelt, reißt sich los, erhebt den Herzog von Bragauza, Johann Iv., auf den Thron und bewahrt seine Selbstständigkeit. 1665—1700. Karl Ii. bis 1677 unter Vormundschaft seiner Mutter. Portugals Unabhängigkeit anerkannt 1668- Die Kriege gegen Frankreich 1666—1668, 1672—1678, 1689— 1697 für das erschöpfte Land unheilbringend. In Aussicht auf den kinderlosen Tod Karl's giebt indeß Ludwig Xiv. im Frieden zu Ryßwick das Eroberte zurück. Der spanisch- vstreichische Regentenstamm erlischt 1700 mit Carl Ii., nach- dem dieser den Enkel seiner altem Schwester und' Ludwig's Xiv., Philipp von Anjou, zum Nachfolger ernannt. 2. Das Haus Bourbon-Anjou seit 1701. 1701—1746. Philipp V. als König anerkannt. Gegen ihn erhebt Karl, zweiter Sohn Kaiser Leopold's und der jün- gern Schwester Karl's Ii. Ansprüche auf den spanischen Thron. Darüber: . 1701—1713. Der spanische Erbsolgekrieg. Die bedeutendsten europäischen Staaten nehmen an dem Kriege Theil, der auch in Italien, Deutschland und den Niederlanden geführt wird. England, Holland und Preu-, ßen, später auch das deutsche Reich, Savoyen und Portu- gal für Oestreich. Marlborough's und Eugens glän- zende Siege bei Höchstädt und B len heim 1704, Tu- rin 1706, O udenarde 1708, Malplag net 1709. Karl (Iii.), von Engländern und Cataloniern unterstützt, wird zweimal in Madrid, 1706 und 1710, als König anerkannt, muß aber nach ^em Verlust der Schlacht bei Villa vi-

4. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 80

1846 - Berlin : Klemann
80 Neuere Zeit. unterdrückt. Cranmer und Andere verbrannt, Tausende ver- trieben. .Die Ehe mit Philipp li. von Spanien und der Verlust von Calais an Frankreich, 1556, steigern die Er- bitterung des Volks. 1558—1603. Elisabeth's treffliche und für das Land se- gensreiche Regierung. Der Katholicismus wird allmählig beschränkt und die hohe oder Episcopalkirche gegrün- det. Die Nonconsormisten (im Gegensatz zu den Episco- palen oder Conformisten), später Presbyterianer und Puritaner genannt, eifern gegen die bischöfliche Würde und überflüssige Ceremonien. Maria Stuart, aus Schottland vertrieben, flüchtet nach England, 1568; wird gefangen gehalten und der Theilnahme an Verschwörungen derkatholiken gegen den Protestantismus angeklagt, hingerich- tet 1587. — Handel, Fabriken und Seewesen begünstigt und gehoben. Philipp's Ii. unüberwindliche Flotte (den Tod der Maria Stuart und die Unterstützung der Nieder- länder zu rächen gegen England geschickt) wird durch Stürme und den Heldenmuth der Engländer vernichtet 1588. — Bildung der englischen Seemacht durch Drake, Howard u. A. Wälter Raleigh gründet 1584 Virginien, die ?rste eng- lische Niederlassung in Nordamerika. 1600 Gründung der ostindischen Compagnie. — 1601, der Aufstand der Katho- liken in Irland wird unterdrückt. Esser als Empörer hin- gerichtet. Elisabeth stirbt in tiefer Schwermuth, nachdem sie Jacob Vi. von Schottland, Sohn der Maria Stuart, zum Nachfolger ernannt, 1603. 6. .Das Haus Stuart 1603 — 1714. 1603—1625. Jacob 1, König von England, Schottland unv Irland; gelehrt, aber unmännlich und despotisch. Die Pulververschwörung der getäuschten Katholiken, 1605, milde bestraft; die Puritaner mit Härte behandelt. Des- halb das Volk besorgt, den Katholicismus wieder herrschen zu sehen. Jacob läßt seinen Schwiegersohn, Friedrich von der Pfalz, ohne Unterstützung; darüber Bruch mit dem

5. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 82

1846 - Berlin : Klemann
82 Neuere Zeit. Richard zum Protektor ernannt, dankt ab. General Monk sammelt die Anhänger der Stuarts, und nimmt London; Karl Stuart wird vom Parlament zum König er- nannt. 1660—1685. Karl Ii. verscherzt durch Leichtsinn und Vergnü- gungssucht, so wie durch Despotismus und Anhänglichkeit an den Katholicismus die Liebe des Volks. Der Verkauf Dünkirchen's an Frankreich, die Kriege gegen Holland (de Ruyter verbrennt die Schiffe in der Themse 1667), das Cabal-Ministerium (Clifford, Ashley, Buckingham, Arling- ton, Lauderdale), die Beschränkung der Presse, steigern den Unwillen des Volks. Die Habeascorpusacte, 1679, sichert dem Volke bürgerliche und persönliche Freiheit. — Die harte Verfolgung der Puritaner treibt viele derselben, wie alle Anhänger der republikanischen Grundsätze zur Aus- wanderung nach Amerika. 1685—1688. Jacob Ii., Karl's Bruder, obwohl als Katho- lik 1679 von der Thronfolge ausgeschlossen, besteigt den Thron; sucht die Verfassung umzustoßen und den Katholi- cismus einzuführen. Der Gemahl seiner Tochter Maria, Wilhelm von Oranien, Statthalter der Niederlande, vom Volke gerufen, landet in England, 1688, 6. Nov. Jacob entflieht ohne einen Versuch des Widerstandes nach Frank- reich. 1688—1702. Wilhelm Iii. König, auch in Schottland und Irland (Sieg am Bohnefluß 1690) anerkannt; kämpft zur Unterstützung Holland's in den Niederlanden gegen Frank- reich. Wilhelm im Frieden zu Ryswick, 1697, von Lud- wig Xiv. anerkannt. Eifrige Theilnahme am spanischen Erbsolgekriege gegen Frankreich, da Ludwig Xiv. den Sohn Jacob's Ii., den Prätendenten Jacob (ff 1766) als König von England anerkennt. Nach Wilhelm's Iii. Tod besteigt, da die Königin Maria schon 1695 gestorben war, Jacob's jüngere Tochter 1702—1714. Anna, vermählt mit dem Prinzen Georg von Dänemark, den Thron. Marlborough siegt im Felde,

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 274

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Züchter Zeittaunr. überzeugte sich endlich von der Unmöglichkeit England zu leisten, was er versprochen. Um eine Ermäßigung zu bewirken, reiste er L284 selbst nach London, wo ihn der Tod überraschte. Dicses'-also, nicht eine freiwillige Rückkehr in die Gefangenschaft, war der Grund seiner zweiten Anwesenheit in England. 1364 Karl V., der Weise, trug in einem durch Gift, das ihm ~ der König Karl von Navarra in seiner Jugend hatte reichen laf- B51 fcn, geschwächten Körper einen muthigen, unternehmenden Geist. Zwei Kriege im Innern, gegen den König von Navarra, Karl den Bösen, und den Herzog Johann von Bretagne, endete er vortheil- haft durch seinen tapfern Connetable Vertraud du Guesclin. Durch eben denselben entledigte er sich der heillosen Ca m me r a d- 1365 schäften, indem sich der Eonnetable an ihre Spitze stellte und sie zu einem Kriege nach Spanien führte. Gegen England „war noch nie so glücklich gekämpft worden, als unter Karl V. Nach mehrern durch du Guesclin über den englischen Feldherrn, R o- bert Kn olles, davon getragenen Vortheilen rückten vier Armeen ins Feld, die eine in die Picardie, eine andere nach Guienne, ei- ne dritte nach Auvergne, eine vierte nach Artois, und eine fünfte 1377 deckte das Innere als Reserve. Zu gleicher Zeit erschien eine französische Flotte, unter dem Admiral Jean de Vienne, an der englischen Küste, steckte Portsmouth, Dorcmouth, Plymouth in Brand und plünderte die Insel Wight dergestalt, daß dm Engländern von allen ihren französischen Besitzungen nichts übrig blieb, als Bordeaux, Bayonne. Calais und Cherbourg. Der heldenkühne du Guesclin, der rechte Arm seines Königs, starb 1380 zwei Monate vor diesem. Karls V. Regierung war wie ein mil- der Frühling für das hart bedrängte Frankreich. Um die Uebel der Regentschaften zu verkürzen, setzte er fest, daß Frankreichs Kö- nige schon mir dem vierzehnten Jahre volljährig würden. Die Land-und Seemacht hob sich durch ihn; ein Freund der Wissenschaften, ward er der Stifter der königlichen Bib- liothek, die er auf 900 Bünde vermehrte, während sie vorher ungefähr zwanzig enthielt. Trotz der vielen Kriege hinterließ Karl einen wohlgesüllken Schatz. Doch Jahre des Unglücks soll- ten kommen unter seinem Sohne und Nachfolger 1380 K a rl Vi., einem 12jährigen Knaben. Vier Oheime, die Her- zöge Ludwig von Anjou, Johann von Bern, Philipp von Bur- gund und Ludwig von Bourbon, stritten sich um die Vormund- schaft und Regentschaft. Zur Ausgleichung erklärte man den jungen König für mündig und bewilligte den fammrlichen Prin- zen Sitz und Stimme im Staatsrathe. Doch ihre Habsucht und 1382 Verschwendung trieben das Volk zur Empörung; zu Paris er- brach man das Zeughaus, der Pöbel bewaffnete sich mit den dort Vorgefundenen Streitäxten und Streitkolden, man nannte die also bewehrten Maillotins, und verübte die ärgsten Greuels meh-

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 349

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
349 Dreißigjähriger Krieg. Georg Wilhelm, unweit Berlin eine Unterredung, worin er den 13. die Einräumung Küstrins und Spandau's verlangte, als 35101 Unterpfänder der Treue und Anhaltungspunkte bei einem etwaigen 1 Rückzüge. Nur auf die angedrohele Heimkehr des Königs ent- schloß sich der Churfürst zur Nachgiebigkeit, und Spandau ward den Schweden an selbigem Tage noch übergeben. Die Entsetzung Magdeburgs sollte nun die nächste, dringende Unternehmung seyn. Doch mehr als tollkühn wäre es gewesen, Angesichts des Feindes bei dieser Stadt über die Elbe zu gehen, darum wurden Unter- handlungen mit dem Churfürsten von Sachsen angeknüpft wegen Verpflegung der schwedischen Truppen bei ihrem Durchzuge in säch- sischen Landen und wegen ihres Uebergangs bei Wittenberg über die Elbe. Nichts war vermögend Johann Georg I. zur Einwilli- gung in diese Forderungen zu vermögen; er beharrte unerschütterlich auf seinem Neutralitätsfyfteme; hierüber verlor man eine kostbare Zeit, und Magdeburg erfuhr ein grauenvolles Schicksal. Noch standen die Werke Magdeburgs den Geschützen Tilly's unversehrt gegenüber; der Widerstand der Belagerten, unter de- nen der schwedische Hauptmann von Falkenberg befehligte, dauerte fort; jeden Tag konnte Gustav Adolf erscheinen, darum versuchte Tilly durch List noch zu erlangen, was durch Gewalt nicht möglich war. Er ließ plötzlich mit der Beschießung inne den v. halten, die Geschütze abführen, die Gezelte abbrechen, den Schein 11,11,1 eines nahen Abzuges verbreiten. Es gelang; kaum erblickte man von den Wällen der Stadt diese Bewegungen, so eilte alles sich einer. lang entbehrten Ruhe zu überlaffen, und die wichtigsten Punkte blieben unbewacht. Alle Anstalten zur Ersteigung der Wälle und Mauern wurden in der folgenden Nacht im kaiserlichen Lager beendigt, und am Morgen des 10. Mens drang Pappen- ivzi heim zuerst in die sichere Stadt, nachdem er den Watt überstiegen. Die Furien des Krieges wurden gegen die bejammernswertbe Stadt mit ihren Schrecken losgelaffen; der fühllose Tilly überlieferte sie einer viertägigen Plünderung; fast alle Gebäude gingen in Feuer auf; 30,000 Einwohner kamen um und triumphirend schrieb Tilly in seinem Berichte an den Kaiser: „daß seit Troja's und Jerusalems Zerstörung eine solche Victoria nicht gesehen worden sey." In immer härtern Maßregeln empfanden nun die prote- stantischen Staaten die Folgen dieses Sieges. Ein kaiserliches Decret erklärte die Beschlüsse des Leipziger Convents für null und nichtig; eine aus Italien kommende kaiserliche Armee vollstreckte unter dem Commando des Grafen von Fürstenberg das Restitutionsedict in Würtemberg, Franken, Schwaben, in den Städten Ulm und Nürnberg mit gewohnter Härte; Tilly selbst brach verwüstend in die sächsisch - ernestinffchen, schwarzburgischen Lande und in die des Landgrafen von Hessen'-Cassel, Wilhelmv.,

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 367

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
I Deutschland v. westfälischen b. zum ryßwicker Frieden. 307 archie. Der entscheidende Sieg, welchen Eugen bei Zenthadknir. über die Türken erfocht, leitete den Frieden ein, welcher endlich Scpt. zu Carlowiz, den 29. Jan. 1h99, auf 25 Jahre zu Stande 1097 kam. Ungarn, Siebenbürgen und Slavonien blieben unter kaiser- licher Botmäßigkeit. Noch vor Beendigung dieses Türkenkrieges fand Ludwig Xiv. schon wieder Gelegenheit Deutschland anzufeinoen. Mit dem Churfürsten Karl von der Pfalz erlosch die Pfalz -Simmersche 1685 Linie; der Pfalzgraf Wilhelm von Neuburg folgte ihm in der Regierung; allein die Schwester des verstorbenen Churfürsten, Charlotte Elisabeth, Gemahlin des Herzogs Philipp von Orleans, erhob Ansprüche auf ganze Landerstrecken und Städte des Chur- fürstenthums als ihr gehörige Allodien oder Erbgüter, und der König von Frankreich warf sich zu ihrem Sachwalter auf. Zur Abwehrung solcher Eingriffe schloffen der Kaiser, der König von Spanien, der König von Schweden, der Churfürst von Baiern, der fränkische und oberrheinische Kreis und das Haus Sachsen zu Augsburg den großen Bund zur Aufrechthaltung des west- phalffchen und nimweger Friedens. Dieß gab Ludwig Xi V. ei- nen hinreichenden Vorwand, den langst beabsichtigten Krieg zu er- neuern. Unter den frühem Verheerungen, eines Attila würdig, ließ der Kriegsminister Louvois die Pfalz in eine Einöde verwan- i6s8' deln; Heidelberg, Spei er, Worms, Manheim, über 14 andere bedeutende Städte und unzählige Dörfer wurden durch den General Monte las auf Befehl des Herzogs von Crequi in die Asche gelegt. Die.se Greuel erschütterten sogar die Cabinette. Der König von England, Wilhelm Hi., zugleich Statthalter der Niederlande, verband sich zu Wien mit Oestreich, Spa- ^nj0, nien und Savoien zur so genannten großen Allianz, Der Churfürst von Brandenburg, Friedrich 111., der Churfürst von Sachsen, Johann Georg 121., zogen mit zu Felde, Dä- nemark schickte ein Hülfscorps, und der Herzog Karl von Loth- ringen führte den Oberbefehl. Gleichwohl war der größere Vortheil auf Seiten der Franzosen, wo mehr Einheit herrschte. Mainz und Bonn ergaben sich dem Herzoge Karl; er starb aber im fol- genden Jahre, der Churfürst Maximilian E manuel von wo» Baiern übernahm den Oberbefehl über die Reichsarmee, ohne et- was Bedeutendes auszurichten, dagegen schlug der französische Mar- schall von Luxemburg die Verbündeten bei dem Dorfe Fleu- rus, unweit Namur unter dem Fürsten Georg Friedrich von Waldeck; der General Cati nat trug einen Sieg über 1c0lj den Herzog von Savoien bei S ta fforda, in Piemont, davon, l0, und der Vice-Admiral, Graftourville, machte die französische Fürgge über die aus der Höhe von Dieppe vereinigte englisch ^ hol- ländische Flotte triumphiren. Auch in den folgenden Feldzügen benio. begünstigte das Glück die Franzosen zu Lande; Catinat eroberte /

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 429

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
England. Haus Stuart. 429 aber auch den verhaltenen Sturm zum Ausbruch, wozu dle Ge- burt eines Prinzen, Jacob, beitrug, den man für untergeschoben ^8» hielt und wodurch die Hoffnung einer bessern Zukunft schwand. Whigs und Torys, Episcopalen und Presbyterianer, Geistliche und Weltliche begegneten sich in dem gemeinsamen Entschlüsse, einen andern Regenten auf den Thron zu berufen. Sie richteten ihre Blicke auf des Königs Schwiegersohn, Maria's Gemahl, den Statthalter der Niederlande, Wilhelm von Oranien, trugen ihm die englische Krone an, er genehmigte das Anerbieten, landete in England, ward überall mit offenen Armen empfangen und bald darauf zu London unter lautem Jubel begrüßt. Jacob, nach seinem bisherigen trotzigen Starrsinn einer gänzlichen Klein- müthigkeit dahingegeben, floh mit seiner Familie nach Frankreich und betrat den hcimathlichen Boden nicht wieder; er starb am Hofe Ludwigs Xiv., 1701, wo ihn seine innere Gehaltlosigkeit zum Gespött der muthwilligen Hofleute gemacht hatte. Eine Nationalconvention übertrug die Krone Englands der Prinzessin Maria und ihrem Gemahle, an welchen sie alle An- gelegenheiten des Reiches abtrat, und so bestieg Wilhelm Hi. den verlassenen Königsthron. Das Parla- 1689 ment erneuerte die. Rechts bil l (bill of rights) und forderte ~02 die Abschaffung vieler durch die zeitherige Willkühr der Regenten ir eingerissenen Mißbrauche, welches der neue König genehmigte. Ludwig Xiv. unterstützte den zu ihm geflüchteten Jacob Ii. bei seiner Landung in Irland; Wilhelm aber nöthigte ihn, sich nach dem Tressen an der Bvyne erligst wieder einzuschiffen, unterwarf t- Irland und erklärte an Frankreich den Krieg, nachdem er der ^ großen Allianz mit Oestreich, Spanien und Savoien beigetre- ten. Mit eigenen Augen sah Jacob die Zerstörung, welche die Engländer bei la Hogue unter der französischen Flotte anrichteten, den 29. die ihn nach Britannien führen sollte, und nahm nun seine Zu- ^92 flucht zum feigen Meuchelmord, welchen ein gewisser Grandval, Hauptmann eines französischen Dragonerregiments, an Wil- helm Iii. verüben wollte; doch er ward ergriffen, gehenkt und noch halb lebend geviertheilt. Der Krieg mit Frankreich kostete *c" 13‘ große Summen, es fehlte an baarem Gelde, darum schuf man für 3 Millionen Schatzkammerscheine, Exchequer-Bills, wo- 1094 durch der Ansang zur N a t i 0 n a l s ch u l d gemacht wurde. Der ryswicker Friede endigte die Feindseligkeiten auf eine kurze Zeit, und Ludwig Xiv. versprach, den König Wilhelm nicht zu beunruhigen, auch seinen Feinden keinerlei Vorschub zu gewahren. Diesem letzten Versprechen ganz zuwider erklärte Ludwig nach Jacobs Ii. Absterben, daß er dessen Sohn Jacob Hi. als König von England anerkenne. Nebst andern Gründen wurde dieses noch eine Ursache, für Wilhelm Iii. an dem ausbrechenden spa- nischen Erbfolgekriege dem großen Bündnisse gegen Frank-

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 446

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Munter Zeitraum. 44(> Keine wichtigen Ereignisse nach außen zeichneten seine Regierung aus, die er seinem Sohne irr» Christian I!!. hinterließ. Mit dem Schwerte mußte sich -^59 dieser den ererbten Thron von dem catholischen Cleruä uuo dem ~2r> widerspenstigen Adel erkämpfen. Die Niederländer und Lübecker, unter denen der Bürgermeister Wullenweber und der vomgcob- schmiede zum Admiral emporgestiegene Meier die Seele aller Un- ternehmungen waren, gedachten aus dieser Zerrüttung Handelsvor- theile zu gewinnen, ernannten den Grafen Christoph von Ol- denburg zum Befehlshaber ihrer Landmacht und erklärten Krieg an Dänemark. Diese Gefahr von außen vereinte die Parteien im Innern und nach einem Interregnum von einem Jahre j534 ward Christian als König anerkannt. Seine Siege bei Asse ns 1530 und Bornholm führten den Hamburger Frieden herbei, worin die Hansa ihre Handelsfreiheiten in Dänemark verlor. In demselben Jahre vollendete auch der König die Einführung von Luthers Kirchenreformation in seinen Landen durch den tharigen Bugen Hagen. Der Friede zu Speier befestigte das Vcr- 1544 nehmen mit dem Kaiser; der gefangene Christian Ii. erhielt das Schloß Kal lundborg zu freierem Aufenthalte, wo er 1559 starb. Durch einen Vertrag theilte Christian die Herzogthümer Schleswig und Holstein mit seinen Brüdern J ohann und Adolf unter schwanken- den Bedingungen und Grenzbestimmungen, ein Stoff zu künftigen Streitigkeiten. Christian Iii. hinterließ den Ruhm eines kräftigen und thätigen Regenten. Sein Sohn 1559 Friedrich Ii. regierte in demselben Geiste fort. Der — 88 Reichsrath Oxe, Dänemarks Sully, nährte und förderte innern r~'9 Wohlstand, wahrend der König des Reiches Ansehen nach außen 1570 wahrte, denn in dem zu Stettin mit Schweden geschlossenen Frieden behielt er die Provinzen Schonen, Blekingen, Haltend, Iämtelawd, Herjedalen und Gothland. Durch die genauere Er- 1574 Hebung eines Su n dz olls und die fleißige Betreibung des Berg- baues in Norwegen wuchsen dem Staate bedeutende Einkünfte zu. 1588- Christian Sv. gelangte minderjährig auf den Thron und 1648 lm*cr Reichsrathe führten die Vormundschaft. Nachdem er die ~ W) Regierung selbst übernommen, zeigte er zwar treffliche Anlagen, allein bei seinen kriegerischen Unternehmungen war ihm das Glück nicht hold. Mit Schweden ausgebrochene Streitigkeiten endigte 1013 der nachlheilige Friede zu Siöröd. Noch unglücklicher mischte sich Christian Iv. in den Zojahrigen Krieg; denn bei Lurlec iü2o am Barenberge wurde seine Armee zerstreut und nur den Umständen verdankte er es durch den Lübecker Frieden ohne »029 Landerverlust vom Kriegsschauplätze abtreten zu können. Voll Eifersucht über Schwedens wachsende Macht ergriff er nochmals 1043 die Waffen gegen selbiges, kämpfte aber so unglücklich, daß er in
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