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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 62

1911 - Erfurt : Keyser
— 62 — Bald offenbarte sich an der frommen Landgräfin mehr und mehr eine göttliche Kraft. Sie heilte Kranke durch das Auflegen ihrer Hände, machte Blinde fehend und richtete gekrümmte Glieder wieder gerade. Ein Heilmittel, von ihrer Hand gereicht, verfehlte nie seine Wirkung. Daher begann das Volk sie als einen auserwählten Liebling Gottes zu verehren und an ihre Wunder zu glauben. Es fehlte nur noch das Märtyrertum, um sie als Heilige anzubeten, und auch das blieb nicht aus. Nach dem Tode ihres Gemahls wurde Elisabeth von ihrem Schwager, dem Landgrafen Heinrich Raspe, vertrieben und mußte die Wartburg verlassen. Sie wandte sich nach Marburg und wohnte zunächst in einer armseligen Bauernhütte. Später gründete sie von ihrer Mitgift ein Armen- und Krankenhaus und übte in ihm alle Werke der Barmherzigkeit. Auch ertrug sie mit himmlischer Geduld alle Qualen und Peinigungen, welche ihr der Beichtvater Konrad von Marburg auferlegte. Erst 24 Jabre alt, verschied sie am 19. November 1231, laut beklagt von allem Volke. Da sich aber bald die Kunde von allerlei Wundern verbreitete, die während der Leichenfeier und an ihrem Grabe geschehen sein sollten, so erfolgte am Psingsttage 1234 durch Papst Gregor Ix. die Heiligsprechung Elisabeths. (Nach L. Sechstem.) 19. Die Sage von der (31eichenfchen Doppelehe. Ludwig (andere nennen ihn Ernst), Graf von Gleichen, nahm teil an dem Kreuzzuge, dem sich Ludwig der Heilige, Landgraf von Thüringen, unter dem Banner Kaiser Friedrichs Ii. angeschlossen hatte. Graf Ludwig war am Thüringer Landgrafenbofe ritterlich erzogen worden und soll mit einer Gräfin von Orlamünde vermählt gewesen sein, die ihm zwei Kinder geboren. Nachdem Landgraf Ludwig feinen frommen Eifer mit dem Tode gebüßt, folgte Graf Ludwig dem Kaiser nach Accon und blieb zum Schutze der Stadt Ptolemäus zurück. Der Kaiser aber schiffte sich zur Rückkehr ein. Gefangenschaft: Bei einem Ausfalle oder Streifzuge gegen die Ptolemäus umlagernden Sarazenen geriet Graf Ludwig in die Gefangenschaft der Araber. Er wurde an den Sultan Aegyptens verkauft und nach Alcair gebracht. Dort mußte der Graf Harte Sklavenarbeit verrichten. Neun Jahre schmachtete er schon in der Gefangenschaft, als die Tochter des Sultans, welcher Melech-Sala hieß, das ist König des Heils oder Friedens, lebhaft von ihm eingenommen wurde. Aus großer Liebe trug sie ihm an, gemeinschaftlich zu entfliehen, wenn er sie zum Weibe nehmen wolle. Graf Ludwig von Gleichen war aufrichtig genug, der schönen Sarazenin seinen Stand und seine Herkunft zu entdecken und ihr zu sagen, daß er bereits eine Frau und zwei Kinder habe. Daran fand nun die Jungfrau gar keinen Anstoß, da der mohamedanische

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 163

1902 - Karlsruhe : Lang
* — 163 — hölzernen Sarge beigesetzt. Die Gräber itmreji in Felsen eingearbeitete Kammern. Solche ägyptische Leichen — man nennt sie Mumien — haben sich unzählige bis auf den heutigen Tag so unversehrt erhalten, daß ihre Leibesgestalt und selbst ihre Gesichtszüge noch völlig erkennbar sind. Die Ägypter waren für die Erhaltung ihrer Leichen darum so besorgt, weil sie glaubten, die Seelen der Abgeschiedenen müßten viele Jahre durch die Körper von anderen Geschöpfen, von Tieren oder auch Menschen wandern und dann in ihre ursprünglichen Leiber wieder zurückkehren. Die Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Sonne, den Mond, die Erde unter verschiedenen Namen und stellten sich dieselben vor in menschlicher Gestalt, denkend, fühlend, handelnd wie Menschen. Auch Tiere, wie das Krokodil, die Katze, sowie der Ibis und andere Vögel wurden heilig gehalten. In Memphis wurde in einem prachtvollen Tempel der Apis verehrt, ein Stier von schwarzer Farbe mit einem viereckigen Weißen Flecke auf der Stirne. Starb er, so war großes Wehklagen durch ganz Ägypten, und es wurde ein neuer Apis gesucht, dessen Auffindung durch Freudenfeste gefeiert wurde. Schon mehr als zweitausend Jahre vor Christi Geburt hatten die Ägypter ein geordnetes Staatswesen; ungefähr vierzehnhundert Jahre vor Christi Geburt machte der ägyptische König Sesostris Kriegszüge nach Asien und eroberte weite Länderstrecken. Achthundert Jahre danach wurde Ägypten von dem Perserkönige Kambyses erobert und blieb zweihundert Jahre lang eine Provinz des Persischen Reiches. Daraus unterwarf Alexander der Große das Land und gründete an der westlichen Nilmündung die Stadt Alexandria. Nach Alexanders Tode wurde einer seiner Generale, Ptolemäns, König von Ägypten, dessen Nachkommen bis dreißig Jahre vor Christi Geburt den Thron innehatten. Durch den Kaiser Angustus wurde Ägypten eine Provinz des römischen Reiches. 2. Von den Phöniziern. Phönizien war ein Strich Landes an der Ostküste des Mittelländischen Meeres, ungefähr gleichweit von der Nordküste Ägyptens und der Südküste Kleinasiens entfernt. Seine Länge betrug etwa 30 Meilen, die Breite — vom Meere bis an den Fuß des Berges Libanon — nicht über fünf. Der Boden war wenig fruchtbar und kouute zur Ernährung einer großen Volksmenge nicht ausreichen. Darum waren die Phönizier auf den Fischfang, die Schiffahrt und den Handel angewiesen. Für Schiffahrt und Handel insbesondere hatte ihr Land die günstigste Lage. An den Meeresküsten befanden sich vortreffliche Häfen, besonders bei den 11*

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 230

1906 - München : Oldenbourg
230 42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I. Für seine Familie und Untertanen hatte er ein warmes Herz, doch war sein Gemütsleben entschieden weniger entwickelt als sein Verstand und weit öfter als Liebesbeweise bekommen die Untertanen seine Strenge und die drückenden Folgen seiner Politik zu spüren. Wo ein religiöser Grund wirksam war, konnte die Strenge sogar in grausame Härte ausarten. Als ein Jngolstädter Bürger von dem ordentlichen Gericht wegen Gotteslästerung zur Stadtverweisung verurteilt wurde, setzte er an Stelle dieser Strafe den Tod. Seine Religiosität hatte eine so ausgeprägt konfessionelle Färbung wie nur möglich. Darum hatten es Konvertiten, wie man an Wallenstein, Pappenheim n. a. gewahrt, immer leicht seine Gunst zu erwerben. Er verordnete, daß jeder seiner Untertanen einen Rosenkranz besitzen müsse; er hielt seine Beamten bei Geldstrafe zur Teilnahme an den wöchentlichen Prozessionen an; er selbst konnte sich in Prozessionen und Wallfahrten kaum genug tun. In seiner Verehrung der heiligen Jungfrau lag ein schwärmerischer Zug, der bei seinem nüchternen Wesen um so auffallender ist. In Altötting ließ er — „Peccatorum Coryphaeus“ — eine mit seinem Blute geschriebene Widmung an sie hinterlegen. Wichtige Aktionen verlegte er, wenn es anging, auf einen Marienfesttag, so den Aufbruch des Heeres gegen Donauwörth 1607 auf Mariä Empfängnis, seine Vereinigung mit Bucquoy 1620, den Einmarsch in die Oberpfalz 1621, seinen Einzug in Regensburg zu Ferdinands Iii. Königswahl aus Mariä Geburt. In der Schlacht auf dem Weißen Berge bestimmte er seinen Trnppen den Namen der heiligen Jungfrau als Feldgeschrei. Und während er den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der großen Zahl der bestehenden Feiertage die Einführung des Korbinians- und Wolfgangstages als Feiertage abschlug, bewog er 1638 den Episkopat seines Landes zu den zahlreichen Frauenfesttagen zwei weitere festzusetzen: Mariens Besuch und ihre Darbringung im Tempel. Täglich, sagt der Stifter der Mariensäule in der Instruktion für die Erziehung seines Erstgebornen, erfahre ich, daß nach Gott die Mutter des Erlösers unsere größte Beschützerin und Patronin ist. Er machte es seinem Sohne zur Pflicht außer einem Sonn- oder Feiertage jedes Monats auch an allen Marienfesttagen zur Beichte zu gehen. Er gab diesem Sohne, was gegen alle Gewohnheit war, neben dem Namen seines mütterlichen Großvaters auch den Namen Maria und bürgerte damit in Bayern die Sitte ein, daß dieser Vorname auch von Männern an zweiter Stelle geführt wird. In den Jesuiten bewunderte und verehrte er die Männer, die nach seiner Überzeugung dem Reiche Gottes auf Erden die besten Dienste leisteten, und ihre Mitwirkung bei den Aufgaben eines gottesfürchtigen Fürsten schien ihm unerläßlich. Darum scheute er keilte Opfer für sie, empfahl auch dem Nachfolger in seinem Testament sie gegen männiglich zu schützen, zu lieben, zu ehren und in besonderer Affektion zu halten, legte ihm ihre Kollegien zu München, Ingolstadt, Regensburg, Landsberg, ihre Niederlassung in Altötting

4. Badische Sagen - S. 34

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
mit diesem Gedanken trat er ins Kirchlein, hier schimmerte ihm der Strahl der ewigen Campe entgegen, und im Schein der Campe erblickte er vor dem Rltar sein schlummerndes Mägdlein. Gott hatte es beschützt und bewacht. Und Bertold saht die Wonne kaum, kaum traut er seinen Sinnen. Ihm bangt, es möchte wie ein Traum das Bild vor ihm zerrinnen. £r drückt das Rind ans Daterherz. Nein, 's ist kein leeres wähnen! Zum erstenmale schmilzt sein herz in heiher Andacht Tränen. F. v. Maltiz. Und jetzt rief er aus: „was hätte mir all mein wollen genützt, hätte der Herr nicht selbst mein Kindlein beschützt! Nun fühle ich es tief in der Seele, wie treu Gottes Rüge über uns wacht. Ich will es auch am Danke nicht fehlen lassen. Rn dieser heiligen Stätte, wo der Herr mein Rindlein behütet und bewahrt hat, soll ein Kloster entstehen, wo Diele früh und spät Dank und Rnbetung dem Höchsten darbringen sollen.“ Der Graf hielt das schlafende Mägdlein sanft in den firmen und trug es voll seliger Cust zur Burg zu seiner treuen lrmentraut. Rn des Kirchleins Stelle erhob sich bald ein freundliches Klösterlein, das zum ewigen Gedächtnis den Damen Gottesauge bekam. Im Cause der Zeit verwandelte sich der Dame Gottesauge in den Damen Gottesau. Doch auch der Dame Gottesau verkündet fort und fort, daß Gott einst hier ein herrlich Werk getan. (w. Schwarz, 25 Sagen aus Baden.)

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 121

1905 - Leipzig : Voigtländer
- 121 — weltlicher Macht und Herrschaft gelangte und zugleich mancherlei Verderbnis in sie eindrang, erwachte bei vielen Christen um so stärker das Verlangen, sich ganz aus der Welt zurückzuziehen und ihr Leben in stiller Einsamkeit Gott zu weihen. Durch Entfernung von dem Verkehre mit Menschen glaubte man sich auch von der Sünde zu entfernen; durch Enthaltung von irdischen Geschäften meinte man um so bester Gott zu dienen, und durch Fasten, Kasteiungen und stete Andachtübungen einen hohem Grad von Vollkommenheit zu erreichen. Aus diesem Streben ging eine merkwürdige Erscheinung im Christentum hervor, das Mönchwesen. 3. Der heilige Autouius. Der Stifter des Mönchwesens war der Ägypter Antonius (um 300). Als Jüngling hatte er einst in einer Kirche das Wort des Heilandes gehört: „Verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!" Er meinte diesen Befehl buchstäblich erfüllen zu müssen, verteilte seine Güter unter die Armen und zog in die Wüste hinaus, wo er fern von der Welt fein Leben unter Gebet, frommen Betrachtungen und strengen Bußübungen hinbrachte. Hartes Brot, das ihm Freunde aller sechs Monate zutrugen, war feine einzige Nahrung, ein verfallenes Gemäuer feine Wohnung. Zuweilen trat er aus feiner Einsamkeit hervor, um vor dem Volke zu predigen, Streitigkeiten zu schlichten, Kranke und Gefangene zu trösten, betrübte Herzen auszurichten. Weithin verbreitete sich der Ruf seiner Heiligkeit; selbst der Kaiser Konstantin verehrte ihn wie seinen geistlichen Vater. Viele schloffen sich ihm als Jünger an und folgten ihm in die Wüste, um feine Lebensweise nachzuahmen. Sie wurden nach einem griechischen Worte Mönche, d. i. Alleinlebende, genannt. Antonius führte die Aufsicht über sie und gebot ihnen, zu beten und zu arbeiten. Die letzte Zeit seines Lebens verbrachte er in tiefer Einsamkeit und verschied endlich in einem Alter von 105 Jahren. 4. Nlöster und übte. Als Antonius starb, lebten in den Einöden Ägyptens bereits viele Mönche. Einer feiner Schüler mit Namen Pachomlus stiftete Vereine unter ihnen, die in gemeinschaftlichen Gebäuden nach bestimmten Regeln zusammenlebten- Ein solches durch Mauern abgeschlossenes Gebäude nannte man Kloster, fein Vorsteher hieß Abt, d. H. Vater. Die Begeisterung für diese Lebensart griff mächtig um sich. Menschen aus allen Ständen verließen die Wett und suchten die Klöster auf. Selbst Frauen folgten dem Beispiel der

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 56

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
56 Alte Geschichte. ließ endlich (168) ein Mordheer einrücken mit dem Befehle, das Indenthnm auszutilgen. Damit begann eine der schrecklichsten Verfolgungen. Ueberall erhoben sich Götzenaltäre, währeud königliche Beamte das Land durchzogen, mit dem Tode zu bestrafen, wer den Göttern zu opfern sich weigerte. Da erweckte Gott das Geschlecht der Makkabäer, die Söhne des Priesters Mattathia, welche besonders unter dem tapferen Judas die glänzendsten Siege wider die Syrer erfochten, und schon 164 den Tempel wieder reinigten. Judas fiel 161; aber Jonathan brachte (158) einen günstigen Friedensschluß zu Stande, und behielt 17 Jahre lang das Richteramt. Nach Jonathans Ermordung (142) wurde S im o u als Hohepriester und Fürst bestätigt. Eudlich unter Johannes H yrkann s, dem Sohne Simons, erlangte das Volk völlige Unabhängigkeit (133); und seine Nachfolger nahmen sogar den Königstitel au. Allein der Haß zwischen den gesetzlichen Pharisäern und den sreiden-kenden Sadducäeru, Sekten, die in dieser Zeit entstanden, veranlaßte die schrecklichsten Bürgerkriege, welche diese Nachmiite des jüdischen Staates schon in ihrem Keime erstickten. Die Nänkesucht in der herrschenden Familie überstieg alle Grenzen. Als einmal Alexander-Ja nnäus, ein Feind der Pharisäer, das Volk aufforderte, ein Mittel zur Aussöhnung zu nennen, rief es ihm zu, das Beste wäre, er stürbe, worauf er 8000 Aufrührer au's Kreuz schlagen ließ. Seit 68 zankten sich in mörderischen Bürgerkriegen die Brüder Hyrkau Ii. und Aristobnl, ein Sadducäer, um den Thron. Letzterer wurde im Tempel hart belagert; und der fromme Priester Onias, der vom Volke aufgefordert wurde, die Belagerten zu verfluchen, wurde gesteinigt, als er sagte: „Da die Belagerer und Belagerten Brüder wären, so möchte Gott weder diese noch jene erhören, wenn sie wider einander bitten." Beide Brüder riefen die Römer, die in Syrien standen, zu Hilfe. Der Römer Pompejus kam und setzte Hyrkam zum Hohenpriester und Fürsten

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 77

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Vii. Die Römer. 77 niederhauen zu können. Claudius (s. 41) ließ nichtswürdige Weiber regieren. Die Reihe dieser greulichen Tyrannen schloß der Muttermörder Nero, Meister in allen Niederträchtigkeiten und Grausamkeiten, der (64) einmal Rom in Brand stecken ließ, um an den Flammen sich zu waideu, und sodann, die Schuld auf die Christen schiebend, schauerlich gegen diese verfuhr. Nach Nero wählten die Kriegsheere die Kaiser, deren drei nach einander eines elenden Todes starben. Erst mit Vespasiau (seit 69) trat eine glücklichere Kaiserperiode ein, nt welcher die gequälten Menschen wieder Athem schöpfen konnten. In dieser Zeit aber brach das Gericht über die Inden aus, die Den Heiligen Gottes verschmäht hatten. Wir haben (S. 57) erzählt, wie Herodes der Große sich zum Herrscher in Judäa erhob. Er starb, von Würmern zernagt, unter entsetzlichen Auftritten, im Geburtsjahre Jesn. Das Reich wurde unter seine drei Söhne vertheilt, Vierfürsten genannt. Arche laus erhielt Judäa, Herodes Antipas Galiläa, Philippus die nordöstlichen Gebiete. Archelaus machte sich bald verhaßt; und nun kam ein römischer Landpfleger nach Judäa, der zu Cäsar ea refidirte und unter den Befehlen des Statthalters zu Syrien stand. Poutius Pilatus war der fünfte. Die Juden wurden von jetzt an immer schwieriger zu behandeln ; und der fanatische Eifer, nach welchem sie keinem Menschen, sondern nur Gott gehorchen zu müssen glaubten, wurde immer drohender. Nur in den Zeiten Jesn herrschte Rnhe. Seit dem I. 37 erhob sich ein Enkel des Großen, Herodes Agrippa I., der in Rom des Calignla Frennd geworden war. Er erhielt zuerst den Antheil des verstorbenen Philippus, dann auch deu des verwiesene» Autipas, zuletzt das ganze Reich seines Großvaters. Er war es, der den Apostel Jakobus enthaupten ließ. Bald aber erschien er zu Cäfarea auf einem Feste mit blendender Pracht, ließ sich den Znrnf des Volkes, das ihn vergötterte, gefallen, und wurde vom Herrn geschlagen , daß er nach fünf Tagen unter den heftigsten

8. Die Weltgeschichte - S. 18

1835 - Mainz : Kupferberg
18 Israeliten. v.t.g^ Simon, behaupten sich während der verwickelten Streitig- keiten der syrischen Herrscher eine Zeit lang als Hohepriester und Statthalter in Palästina. Simon's Sohn, Johannes 130. Hyrkanus macht sich ganz unabhängig, und dessen Sohn Aristvbulus nennt sich König (107), stirbt aber durch Grausamkeit verhaßt. Unter Alexander Jannäus, dem Bruder des Aristvbulus, bricht durch die Pharisäer Bürgerkrieg aus (92—86), und dessen Söhne Hyrkanus Ii. und Aristvbulus Ii. streiten mit die Herrschaft. Hyrkanus, Anfangs unglücklich, 64. wird durch die Entscheidung des herangerufencn Pompejus Hohepriester und Ethnarch, aber den Römern zinsbar; sein Bruder, gefangen nach Rom geführt, entflicht später, und die Römer unterdrücken seine wiederholten Unruhen in Judäa ( 57—54.). 48. Antipater, der Jdumäcr, wird durch 6ae8k»i-Procu- rator, so wie nachher seine Söhne Herodes und Phasälus durch Antonius Tetrarchen von Palästina. Antigonus, des Aristvbulus Sohn, bemächtigt sich noch auf kurze Zeit des jüdischen Thrones,' und verdrängt den mißhandelten Hohe- priester Hyrkanus, wird aber selbst durch den von Römern 37. unterstützten Herodes besiegt und mit seiner männlichen Familie vertilgt. Die verschiedenen Religionssecten der Pharisäer, Sadducäer und Essäer bilden sich immer mehr aus, gewinnen in ihrer Anmaßung immer mehr Einfluß, und treten sich immer schroffer gegenüber. In Jerusalem ein hoher Rath von siebenzig Personen — Synedrinm, zunächst gegen die Willkühr der Herrscher; in den Landstädten kleinere Synedria, die zugleich den religiösen Cultus beaufsichtigen. Synagogen seit 444 v. Ch. G. Viii. Von den Herodiancrn bis zur Zerstörung Jerusalems, von 57 v. Ch. G. bis 70 I. n. Ch. G. (717—823 u. R. E.) * Römisches Zeitalter. Das wiederhergestellte Reich verliert durch politische Theilungen und inneren Zwie- spalt alle selbstständige Kraft, und findet in wiederholten Empörungen seinen Untergang.

9. Die Weltgeschichte - S. 107

1835 - Mainz : Kupferberg
Karl Marteil. Muhamedaner. 107 Baiern und Friesen, stirbt 714. Sein Sohn Karl entflieht n.c.g. seiner Stiefinutter Plcktrudis, siegt gegen die Neustrier bei Cambra!, zwingt der Plcktrudis Pipins Schätze nv, ernennt 717. (¿rotar Iv. zum König, schlägt die Sachsen und abermals die Neustrier bei Soissons 7k 9 z eben so die Baiern und Aleinnn-- nen, und von dem Herzog Endes von Aquitanien zu Hilfe gerufen, die in Spanien und Gallien eingedrnngenen Mn ha- me d an er*) bei Poitiers; er besiegt noch Friesen, Burgunder 732. und Sachsen, — Karl Martell Dux et Princeps Francorum, “) Mu h am ed, zu Mekka in Arabien 57t. n. Ch. G. geboren, aus dem Stamme Koreisch und dem Geschlcchte Haschem, vermählt als Kaufmann mit der reichen Kadidscha, faßt in der Einsamkeit den Plan, die getrennten Araber, die noch meistens dem Sabäismus ergeben waren, durch %ciue neue Religion zu vereinen. Im Jahre 6n u. Ch. tritt er ass Prophet auf, und verkündet den Islam (selbstverlaugnende Ergebung zu Hiytt),. Mit seinen wenigen Anhängern, den M os l e m in (Gläu- bigen), durch seinen eignen Stamm aus Mekka vertrieben, flieht er nach Ja.treb (Medinah), — Heg ira den 15. Jul. 622; aber Siege, die er akàld' erkämpft, vermehren schnell seine Anhänger; Mekka 629 erobert, und bei'seinem Tode 652 ist ihm ganz Arabien unterworfen (seine Aus- sprüche und Offenbarungen im Koran gesammelt). Seine Nachfolger (Chalifen) sind: Abu-Bekr, erobert Persien (der letzte Sassanide fällt 651), und dringt bis zum Indus. Unter Omar wird Syrien, Phönicien, Judäa und Aegypten erobert (durch Khaled und Amru 654 —644); unter Othman und Ali die Nordküste Afrikas (644—661). Darauf folgt die Dynastie der Ommijaden bis 750. Damask Resi- denz. Konstantinopel wiederholt belagert. Empörungen; Religionspar- teien. Erst unter Walid l. (705—715) neue Eroberungen: Armenien, ein Theil von Kleinasieu, Spanien (durch den Feldherrn Musa Sieg bei Xeres 711 gegen die Westgotheu). Aber unter dem Chalifen He sch am wird der Statthalter Abderrhaman von Karl bet Poiticr» 732 geschlagen. Nach vielfältigen inneren Verwirrungen folgt 750 die Dynastie der Abbasiden; nur Abderrhaman gründet sich in Spanien (Cordova) 756 ein unabhängiges Chalifat. Noch später entstehen eigne Reiche zu Bagdad und zu Kairo. Harun-al-Raschid (786—809) tritt noch mit Kraft auf, besiegt die Griechen, erobert Cypern, unter- drückt Empörungen rc., aber nach ihm Verfall des Reiches durch innere Zerrüttungen.

10. Die Weltgeschichte - S. 17

1835 - Mainz : Kupferberg
Israeliten. 17 v.c.t. Zorobabel's und Josua's Führung. Der Tempel zu Jerusalem 535. durch die Erlaubniß des Dareios ungeachtet der Samaritaner wieder hergestellt. Hohepriester neben den persischen Satrapen, — 478. Esra, Nehemia. Förmliche Trennung der Samaritaner von 336. den Juden; ihr eigener Tempel auf dem Berge Garizim bei Sichem. Alexander der Gr. empfangt die Huldigung des jüdischen 332. Landes unter dem Hohepriester Jaddua. Darauf wechselnde Herrschaft der Seleukiden und Ptolemäer. Ptolemäos I., des Lagos Sohn, erobert Jerusalem 312. und führt viele Juden nach Alexandria, — Uebersetzung der Septuaginta des A. T. ins Griechische. Antigonos von Syrien bemächtigt sich des Landes von 311—301. Darauf bleibt es den Ptolemäern zinsbar von 301—203, wo es Antiochos der Gr. von Syrien wieder ein- nimmt und seinen seleukidischen Nachfolgern von 203—167 hinterläßt. * Hohepriester und Ethnarchcn erkaufen sich ihre Würden von den schwachen syrischen Königen, daher innere Streitig- keiten und Parteien. Antiochos Epiphanes führt griechische Sitten ein, 170. erobert das empörte Jerusalem, und erregt durch seine Grau- samkeiten (Ausrottung der jüdischen Religion) den Aufstand der Makkabäer. Vii. Von den Makkabäern bis zu den Her odiane rn, von 167 bis 37 v. Ch. G. (587—717 n. R. E.) * Letzte heldenmüthige Anstrengungen der Israeliten, vorzüglich der Makkabäischen Familie, für ihre Unab- hängigkeit. Parteien im Innern. Einfluß der Römer. Der Priester Matathias, aus dem Stamme der Mak- kabäer, widersetzt sich dem Götzendienste, fällt im ersten Jahre 166. des Aufstandes gegen die Syrer; eben so sein Sohn Judas Makkabäus, der das erste Bündniß mit den Römern schließt. Die Brüder des Judas, nämlich Jonathan und 2
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