152
B. Zur Länderkunde.
Tsaobis, Keetmanshoop und Hasür durch 2, iu Kanas, Oas, Jakalswater und Lüderitz-
bucht sogar nur durch 1 Jahr getreuut. Ob derartige Schwankungen bei völlig lücken-
losem, genügend weit zurückreichendem und ausgedehntem Beobachtungsmaterial
vielleicht eine Gesetzmäßigkeit in der Wiederkehr zeigen, muß abgewartet werdeu.
Für die Beurteilung der fernsten Zukunft unseres Laudes ist uoch wichtiger als
die Frage einer solchen Periodizität eine Klärung des vielerörterten Problems der
Austrocknung Südafrikas. Die Niederschläge sollen nach der Auffassung vieler
stetig abnehmen, das Klima des Landes stetig sich verschlechtern. Man hat dieses
Urteil auf eine große Anzahl verschiedenartiger Beobachtungen gegründet, hat nn-
zweifelhaft nachweisen können, daß an diesem oder jenem Ort ehemals mehr Wasser
stand oder lief als heute. Aber wenn die Ursache aller dieser Erscheinungen tatsächlich
in einer Klimaänderung großen Stiles läge, dann müßten sie sich auch iu dem bereits
vorliegenden statistischen Beobachtungsmaterial der jährlichen Regenmengen irgend-
wie, wenn auch so noch lückenhaft, widerspiegeln. Doch keine der vorliegenden
Beobachtungsreihen, selbst die auf über 60 Jahre sich zurückerstreckende des Kap-
landes, läßt eine Abnahme der jährlichen Regenmengen erkennen.
Jene wenig tröstlichen Vorstellungen einer fortschreitenden Austrocknung des
Landes auf Grund einer Verminderung der Niederschläge stehen also auf schwachen
Füßen, soweit sie für historische Zeiten Geltung beauspruchen. Für frühere Erdepochen,
auf die unsere ephemere Zeitrechnung nicht anwendbar ist, sind mehrfache tiefgreifende
Umwälzungen aller Existenzbedingungen auf klimatischer Grundlage, begleitet ab-
wechselnd von Zu- und Rückzug der Gewässer, erschlossen worden. Aber wieweit
und in welchem Sinne diese Schwankungen, die sich im Takte ungezählter Jahrtausende
bewegt haben, in unsere Tage herüberreichen, sieht die Forschung heute noch nicht.
Die Gegenwart stellt uns vor klarer liegende Aufgaben. Es gilt, mit den klima-
tischen Faktoren, wie sie vor unseren Augen tätig sind, zu rechnen, in den verschiedenen
Zonen unseres Gebietes ihrer verschiedenen Wirkung auf die heute lebenden Orga-
nismen mit Einschluß des Menschen nachzugehen.
18. Das Leben einer Buschmannfannlie.
Von Professor Dr. S. Passarge. („Die Buschmänner der Kalahari."
Berlin 1907, Dietrich Reimer [(Ernst Vohsen^.)
Die ersten starken Regen sind gefallen, die Trockenzeit hat ein Ende, der Dezember
steht vor der Tür. Da rüsten sich die Buschmänner zur Reise ins Sandfeld. Die Män-
ner in vollem Waffenschmuck, die Frauen beladen mit Bündeln, die ihre Hausgeräte,
Mörser, Stößel, Schalen und sonstigen Gebrauchsgegenstände und Habseligkeiten, in
Felle eingeschnürt, enthalten. Einzelne und mehrere Familien in einer Stärke von
hundert und mehr Köpsen ziehen nun hinaus iu die Steppe und streben ihren Be-
zirken zu. Der Weg ist weit, mehrere Tage, ja Wochen lang. Hier schwenkt diese,
dort jene Familie ab. Man lebt unterwegs von der Jagd und dem, was mau auf
den: Marsch an eßbaren Gegenständen findet. Endlich ist das Ziel erreicht, das Jagd-
gebiet, in dem man sich den größten Teil des kommenden Jahres aufhalten will.
Ein Lagerplatz wird bezogen und ein Feuer angezündet. Hat man kein bren-
nendes Holzscheit mitgenommen, so macht eine Frau oder ein Mann Feuer mit den
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Südafrikas Dietrich_Reimer_[(Ernst_Vohsen^. Ernst
258
Physische Erdkunde.
des Minimums sogar bis in den März und April. Die beigefügte Tabelle
(S. 259) gibt den jährlichen Wärmegang unter verschiedenen Breiten
im Land- und Seeklima. Die höchsten und niedrigsten Monatstem-
peraturen sind darin besonders gekennzeichnet. Außerdem haben wil-
den Gegensatz der kontinentalen und ozeanischen Temperaturschwankung
auch noch in nebenstehendem Diag'ramm (Fig. 102) zur Darstellung ge-
bracht.
Zur Veranschaulichung des täglichen und jährlichen Ganges der
Di F M A M I I A fs 0 U D
- Jakutsk, ........ Berlin, — • — • Thorshavn,---Batavia.
Fig. 102.
Temperatur zugleich bedient man sich vielfach der sogenannten Thermo-
isoplethen, die man erhält, wenn man in einem rechtwinkligen Koordi-
natensystem die horizontalen Linien nach Tagen, die vertikalen nach
Stunden teilt, dann die Temperatur für jeden Tag und Stunde einträgt
und nun die Punkte gleicher Temperatur miteinander verbindet. Die so
erhaltenen Kurven heißen Isoplethen.
Die Verspätung der Wendepunkte gegenüber dem Stande der_sonne
macht die astronomischen Jahreszeiten für meteorologische Untersuchungen
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Herodot Herodot Darius_Babylon Darius
62 Die Niam-Niam und Monbuttu.
gefüllten Schwamm. Die Gegend ist stets geschmückt mit den Pracht-
vollsten Tropenwäldern, die Mannigfaltigkeit der Baumarten ist er-
staunlich; der Charakter der Vegetation und Flora entspricht dem-
jenigen, welchen Schweinsurth bei der ersten Betrachtung der Gegenden
am Roten Meer und Nil wahrgenommen hatte.
Der Zug der Reisenden ging nun in das Gebiet des großen
Häuptlings Uando, der ihnen anfangs mit Drohungen und Feind-
seligkeiten begegnete, dann aber Friedensboten entgegensandte zu
ihrem Empfang. Um zu ihnen zu gelangen, mußten sie einen
80 Fuß breiten Fluß überschreiten und Wälder passieren, in welchen
sie Schimpanse trafen; der Umstand, daß Schweinsurth fpäter in einer
Hütte allein über ein Dutzend Schädel dieser Tiere tras, ließ ihn auf
ihre Häufigkeit in einzelnen Teilen dieses Gebietes schließen. Bei
Uando blieb die Karawane mehrere Tage, und wurde von ihm reich-
lich mit Geschenken bedacht. Hieraus ging es nach Süden fort, man
erreichte den Suakin-Diftrikt, wo verschiedene Völkerstämme beginnen.
Das Studium ihrer Sprache und ihrer Sitten wurde leider durch
den Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen einzelnen Stämmen und
Chartumer Kaufleuten verhindert; unsere Karawane ward hierbei in
Mitleidenschaft gezogen und der Dolmetsch Schweinfurths durch einen
Pfeilfchuß in den Arm getötet. Die Reisenden setzten indes ihren
Weg am Rand einer großen Wildnis ungehindert fort, in zwei
starken Tagesmärschen erreichten sie ihre erste Niederlassung, und ge-
langten dann zum Sitze des Häuptlings Mbio, welcher die östliche
Hälfte der Monbuttus beherrscht. Der eigentliche Sitz dieses Volkes
ist erst südlich vom Uelle-Flnß, den die Reisenden einige Tage später
überschritten; das Land grenzt an die Besitzungen der Niam-Niam.
Endlich erreichten sie einen großen, westwärts strömenden Fluß,
„Uelle", der nach der Confignration von Äquatorial-Afrika nichts
anders sein kann, als der in den Tsad-See mündende Schari,*)
über dessen Größe uns Barth und Vogel aus Autopsie berichtet
haben. Er hat eine Breite von 800 Fuß mit sehr hohen Ufern, bei
einer Tiefe von etwa 20 Fuß. Hier durchfließt er das Kredj-Land.
Die Eingeborenen haben eine hellere Farbe, als andere Völkerschaften
der inneren Gegenden Afrikas; ihre Behausungen umgeben sie
mit großem Pomp. Ihr König bereitete unseren Reisenden unauf-
*) Durch Erkundigungen, welche Dr. Nachtigal im Süden von Wadai ein-
zog, wird an Stelle von Schweinfurths Uelle der Bahar Kuta gesetzt, welcher
den Schern noch an Wassermasse übertreffen soll.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Bilder aus der Kolonie am Kamerun.
351
Viii.
Klima und Gesundheitsverhältnisse der Kolonie Kamerun.
1. Die Vorzüge.
In klimatologischer Hinsicht sind die Verhältnisse des Kamerun-
gebietes ziemlich günstig. Es ist weder sehr heiß noch sehr ungesund.
Überhaupt gehört die Westküste Afrikas, ihre nördlicheren Teile
ausgenommen, zu den vergleichsweise kühlen Tropengebieten,
und es scheint für dieselben ein Gesetz zu sein, daß die höchsten
Temperaturen von Nord nach Süd abnehmen, mit mancherlei Un-
stetigkeiten zwar, aber völlig unbekümmert um den Äquator. In
St. Louis am Senegal unter 16 Grad nördlicher Breite sind
40 Centigrade keine Seltenheit, in Loando unter 8 Gr. südlicher
Breite ist innerhalb dreier Jahre, aus denen exakte Aufzeichnungen
vorliegen, kein höherer Thermometerstand beobachtet worden, als
35 Centigrade oder 28 Gr. R., was auch zu Hause in Deutschland
fast jeden Sommer an einem oder zwei Tagen vorkommt. Nicht
viel anders dürfte auch in Kamerun die Temperaturbewegung sich
herausstellen, und wahrscheinlich ist es hier weniger heiß als an der
Kongomündung. Dazu kommt noch als lokaler Vorzug der eigent-
lichen Kamerunortschaft die täglich in den Vormittagsstunden mit
großer Pünktlichkeit auftretende Seebrise, aus Südwest, die so wild
und ungestüm zu Fenstern und Thüren hereinweht, daß die Gar-
dinen sich gleich Flaggen aufbäumen und alle nicht mit der Pein-
lichsten Sorgfalt beschwerten Papiere auf- und davonfliegen. In
der ersten Nachthälfte schläft die Seebrise ein und wird dann von einem
viel schwächeren, oft kaum bemerkbaren Landwinde aus Nord abge-
löst, der bis etwa 9 Uhr morgens anhält. Ab und zu, namentlich
des Morgens nach regnerischen Nächten, kann man sogar ordentlich
frieren. Das Regenwasser hat gewöhnlich 23 Centigrad und wirkt
dann, getrunken, als köstliche Erfrischung. Allerdings lernt man
auch hier die Sonne Haffen, wenn sie einmal ordentlich durchbricht,
und bald wird man eine gleichförmige graue Bewölkung des Him-
mels, wie sie zum Glück bisher Regel war, als das angenehmste
Wetter schätzen.
Noch viel weniger als hier in dem eigentlichen Kamerun hat
man in den herrlichen Waldregionen der Nachbarschaft, welche uns
nicht bloß im Norden, gegen den Berg zu, sondern ziemlich allseitig
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Louis
Extrahierte Ortsnamen: Kamerun Kamerun Afrikas Nord Senegal Loando Deutschland Kamerun Nord Kamerun
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
B. Die pyrenäische Halbinsel.
131
b) Niederandalusien umfaßt das Tiefland des Guadalquivir und die
angrenzenden Abhänge der Sierra Morena und Sierra Nevada. Obwohl
der Guadalquivir von den fünf großen spanischen Flüssen der kürzeste ist
und das kleinste Stromgebiet hat, ist er von allen der wasserreichste und
für die Schiffahrt wichtigste Strom der Halbinsel. Sein Name bedeutet „der
große Fluß." Seine Quellflüsse und die bedeutendsten Nebenflüsse erhalten
von den Schneevorräten der Sierra Nevada hinlängliche Nahrung, und weil
der größte Teil seines Laufes im Tieslande liegt, hat er von allen spanischen
Flüssen den ruhigsten Lauf, ist frei von Strudeln und Stromschnellen und
zur Schiffahrt wohl geeignet. Bis Sevilla gehen sogar Seeschiffe. An dieser
Hauptverkehrsader des Landes liegen naturgemäß die wichtigsten Städte;
es find dies Cordova und Sevilla.
Zur Bewässerung des Tieflandes tragen auch regelmäßige Niederschläge
bei, welche hauptsächlich dem Einfluß des Meeres zu danken sind, der durch
keine Randgebirge gehemmt wird. (Vergleiche in dieser Beziehung das
Ebrotiefland!)
Das südliche Klima, hinlängliche Bewässerung und ein fruchtbarer
Boden sind in der andalufifchen Tiefebene der Entwicklung einer reichhaltigen
Pflanzenwelt sehr günstig. Die Hauptprodukte der Bodenkultur sind Weizen,
Ol, Wein, Orangen und andere Südfrüchte. Jerez ist durch seinen Wein
berühmt. Nur, wo es an der nötigen Bevölkerung und regelrechter Be-
Wässerung fehlt, nimmt der Boden Steppenform an. Die Viehzucht liefert
Schafe, die berühmten andalusischen Pferde, und im Gebirge Ziegen und Maul-
tiere. Hauptsächlich in den Gebirgen werden auch die zu den Stierkämpfen
benutzten Kampfstiere gezüchtet. An Wäldern ist Niederandalusien nicht
arm. Sie bestehen aus Pinien, Jmmergrüneichen, Korkeichen und wilden
Ölbäumen.
Der Andalusier unterscheidet sich in seinem Wesen sehr von dem
kalten, stolzen Kastilier. Besonders die Niederandalnsier sind ein lebhafter,
fröhlicher Volksstamm, voll von sprudelndem Humor und beißendem Witz.
Männer und Frauen sind von großer körperlicher Schönheit. Sie lieben
weder körperliche noch geistige große Anstrengung, finden großen Gefallen an
Stiergefechten, prunkhaften Aufzügen, Spiel und Tanz. Niederandalusien
stellt in der Regel für ganz Spanien die Stierkämpfer und für die Theater
die graziösesten Tänzer und Tänzerinnen. Die Sprache ist mit vielen
arabischen Wörtern durchmischt und von weichem Klange. In Andalusien
leben viele Zigeuner. — An die Maurenherrschaft erinnern besonders die
herrlichen Bauten in Cordova und Sevilla.
Zusammenfassung: Sprich über Niederandalusien!
a) Beschreibe Bodensorm und Bewässerung!
9*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
Ii. Die baltische Hälfte.
191
besonders auch in Norwegen haben diese vereine viele Anhänger gefunden.
Aber natürlich muß ein Ersatz geschaffen werden für den Schnaps? im Norden,
wo man auf ein wärmendes Getränk rechnet, hat man deshalb Kaffee oder
Tee an Stelle des Branntweins eingeführt. Davon wird aber in der Regel
wenig getrunken. Die Wirtshäuser sind deshalb eigentlich keine Trinkhallen
mehr, sondern Speisehäuser, und man wird zuerst gefragt: Was wollen Sie
essen! Nicht mehr: Was trinken Sie! In vielen (Drten Norwegens, auch im
benachbarten Schweden, ist die Zahl der Wirtschaften neuerdings stark zurück-
gegangen- von Göteborg in Schweden weiß ich genaueres darüber. Dort
gab es 1865 61 Wirtshäuser, 1896 nur noch 18, und der verbrauch an
geistigen Getränken sank von 27,4 I im Jahre 1875 auf 15,2 l pro Kopf
im Jahre 1896. Die Wirtschaften gehören nämlich nicht mehr einzelnen
Wirten, sondern besonderen Gesellschaften, welche nur 5% des Gewinns für
sich behalten, vom Nest desselben geben sie ein Zehntel an die Stadt, das
übrige erhalten Provinz und Staat. Weil nun diese Art des Wirtschafts-
betriebe? in Göteborg zuerst aufkam, nennt man sie das Göteborger System.
Und wie erklärt sich dieser Rückgang an Getränken und Schankstätten? Sch.:
Die Leute werden nicht so zum Trinken aufgefordert. — Wenn nun der Bauer
und seine Familie sich gestärkt haben, dann denkt er an den Heimweg. Da
ist es dem Bauer nun nicht einerlei, ob's gerade Sommer ist oder Winter!
Sch.: Im Winter ist es wohl kalt, aber dann kann er doch im Schlitten fahren-
und das geht viel leichter als mit dem Wagen im Sommer.
Da begreifen wir allerdings, daß die Auswanderung in Norwegen so
stark ist! Nur Italien mit 216 auf 10 000 Einwohner geht ihm voran.
Norwegen hat 91, Ungarn 84, Spanien 66, Schweden 45, dagegen wir nur 5,
die Niederlande 4. Sch.: Da geht in Norwegen von 100 immer einer weg,
in Schweden von etwa 200 erst einer. — Und wie erklärt sich das? Sch.:
Das Meer gibt Norwegen ja viel, um so weniger der Boden, der
nur verschwindend Kulturland besitzt und nur zur Not den Bauern
ernährt.
Ii. Die baltische Hälfte.
1. Als Seestaat.
Weniger vom Meer begünstigt ist die baltische Seite der Halbinsel! Sch.:
Das können wir schon daraus schließen, daß die Flotte Schwedens nur die Hälfte
der norwegischen ausmacht, obwohl die Küste ebenfalls gegliedert ist, wenn
auch die Einschnitte nicht so tief sind. — Und merkwürdigerweise sind die
schwedischen Häfen ein gut Teil des Jahres zugefroren! Sch.: Wenn es
bloß von der geographischen Breite abhinge, so würde man das nicht glauben-
allein der Golfstrom geht sicherlich nicht durch die engen Meeresstraßen im
8 der Halbinsel, und dann ist auch das kalte Nußland in der Nähe. — Aller-
dings! Der nördliche Teil der Ostsee, der Bottnische Meerbusen, ist lange
Zeit im Jahre vereist. Während im Sognefjord die mittlere Jahrestemperatur
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
- 186 -
24. Samoa.
Die famoanische Bevölkerung hat sich im Laufe der letzten Jahrhunderte
nahezu vollständig aus den Höhen an die Küsten gezogen. Es gibt nur noch
einige wenige Gebirgsdörfer. Man kann nicht sagen, daß die Küste frncht-
barer ist als das Gebirgsland; aber sie bietet mehr Abwechslung und be-
qnemeres Leben, was den Samoanern sehr zusagt. Da das Küstenklima
ferner milder und erschlaffender ist als das Gebirgsklima, so trägt es viel dazu
bei, sie zu verweichlichen. Nur selten steigt der heutige Samoaner ins Ge-
birge, um Tauben zu schießen oder Schweine zu jagen oder Nutzholz zu
schlagen, aber gleichwohl ist nahezu das ganze Gelände' des Innern der Insel
unter den einzelnen Dorfschaften und Stämmen aufgeteilt. Dieser Umstand
weist auch darauf hin, daß die Urwälder früher bewohnt waren; denn am
Urwalde selbst, der dem Samoaner wenig und nichts einbrachte, nimmt er
sonst keinen Anteil.
Bis jetzt führen die Samoaner ein harmloses und sorgloses Leben, ohne
viel Mühe und Arbeit. Für ihre Ernährung sorgt die allzeit gütige Natur
mehr als sie selbst. Nur selten versagt sie. Hungersnot ist bei der geringen
Bevölkerung bis jetzt nur einmal bekannt geworden. Die Natur spendet
jahrein, jahraus und immerfort, während des ganzen Jahres, reiche Ernten.
Kokosnüsse, Brotfrüchte, Papayas, Mangopflaumen, Ananas, Apfelsinen,
Bananen und Zuckerrohr gedeihen in Massen und vermehren sich ohne viel
Arbeit. Nur die Knollengewächse Taro und Iams bedürfen der Feldkultur,
und allwöchentlich, Freitags, pflegt der Samoaner dieser einen Arbeitstag zu
widmen. Für Fleisch sorgt der Wald mit Tauben und verwilderten Schweinen-
das Meer mit seinen flachen Korallenbänken liefert dazu Fische, Muscheln,
Krabben u. dergl., und das alles so reichlich und vielseitig und schmackhaft,
daß eine famoanifche Festtafel stets überladen voll erscheint. Selten erblickt
man bei einem Naturvolke so viele und so mannigfaltige Nahrnngs- und
Genußmittel, die stets zur Hand sind, als in Samoa. Nahrungssorgen kennt
dieses Volk nicht und ebensowenig Sorgen um die Bekleidung und um Schutz
gegen etwaige Ungunst der Witterung. Für die Gewänder liefern verschiedene
Bastgewächse den Stoff, und als Behausungen dienen ausschließlich luftige,
offene, gut bedeckte hohe Hütten mit gesonderten Kochhütten. Da die Tem-
peratur an der Küste gemeiniglich nur zwischen 20 und 30 Grad schwankt,
so genügen diese Behausungen vollständig, und das Volk fühlt sich wohl und
gesund darin.
Diesen Umständen ist es auch zuzuschreiben, daß sich das samoanische
Volk zu einem schönen und kräftigen Menschenschlage entwickelt hat, der von
Gesundheit geradezu strotzt, und den man sogar als den schönsten der Welt
bezeichnet hat. Die stets gleichmäßige und reichliche Ernährung, der beständige
Aufenthalt in der freien Lust, der Abschluß gegen fremde Ansteckung —
früher wenigstens — haben bis jetzt Krankheit und Seuchen von diesem
glücklichen Volke ferngehalten, so daß sie an seinem Marke nicht zu zehreu
vermochten. Ich glaube auch, daß der eigenartige poröse und durchlässige
Boden Samoas, der selbst die stärksten Regengüsse in kürzester Zeit auf-
saugt und verschwinden läßt, sehr dazu beiträgt, die Gesundheit zu fördern
und vielleicht auch das böse Fieber, die Malaria, fernzuhalten. Auch die
kühlen Seewinde, die diese Insel fast beständig umwehen, üben durch ihre
fnfche Luft auf die Gesundheit des Volkes einen günstigen Einfluß aus.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
210
Gaußberg und Inlandeis.
Auch der nächste Tag (27. April) ging vormittags
noch verloren. Dann aber wurde es besser, und gegen
2 Uhr konnten wir das Zelt abbrechen und die Reise vou
ueuem beginnen. Es war nicht sichtig, und vielfach
wirbelte am Berg noch der Schnee; doch wir konnten ihn
sehen und damit die Richtung behalten. Mit der An-
Näherung an den Berg mehrten sich die Spalten, die wir
aus Schollenbrncken passierten, was aber leicht und ohne
Unfall abging. Dann wurden die Schneewälle höher
und die ausgepreßten Schollenränder desgleichen, so daß
die letzte Strecke vor dem Berg recht mühsam war und
jeder Schlitten in der Regel von zwei Mann bedient
werden mußte. Endlich war das Ziel erreicht. Mit ein-
brechender Dunkelheit betraten wir das Land
und setzten u n s e r n Fuß auf d e n Süd-
p o l a r k o n t i n e n t hier am Gaußberg, einem fremden
vulkanischen Gebilde innerhalb des alten Gesteins, wel-
ches den Kontinent ausbaut, und welches die Laven
durchbrachen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
268 Drittes Buch.
schließt sich an das Plateau von Langres da an, wo auf
dem letzteren die Seine (Sequana) entspringt. Ebenda führt
durch die Seuke zwischen beiden der Canal von Bonrgogne,
welcher Seine und Scwne verbindet.
Zu beiden Seiten von Hoch-Frankreich breiten sich Tief-
länder aus: a) Im So. das kleine Tiefland der
untern Rhone oder die provenyalische Tiefebene,
b) Im W. das große, etwa 4000 mm. umfassende eigent-
liche französische Tiesland. Man hat sich darunter
indessen keine wagerechte, wenig über dem Meeresufer liegende
Fläche zu denken; es ist ein wellenförmiges Terrain mit ver-
einzelten hügeligen Gegenden, immer einige hundert Fuß über
dem Meeresspiegel. Daher haben die Ströme ein tief ge-
fnrchtes Bett und keine Neigung zur Deltabildung, dagegen
golfartige Mündungen und sind in den untern Strecken selbst
für Seeschiffe fahrbar. Die Loire — gieb ihre wechselnde
Richtung an! — durchfließt so recht das Mittelstück der gal-
tischen Ebene, die fruchtbarsten und bestangebauten Striche
des Landes, die man eben sowohl die Kornkammer, als die
„Gärten Frankreichs" nennen könnte. Hier erscheint die gal-
lische Niederung als eiue förmliche Ebene, während sie ander-
wärts, z. B. im Seinegebiet, durch Hügelreihen oder Hügel-
gruppeu gegliedert ist. Die Seiue empfängt ihre größten
Zuflüsse Aube, Marue, Oise vou der rechten Seite.
Sümpfe und Seen kommen nur in den Sandstrecken der
Haiden (les Landes) zwischen Garonne- und Adourmüu-
dnng vor.
Ganz isolirt ist in der nordwestlich vorspringenden Ecke,
der Bretagne, ein kleines Gebirgssystem, die Montagnes
d'arröe, kaum 300" (1000') hoch.
Frankreich, mit 9600 [jm. Flächeninhalt, ist nach seiner
Lage und Natur eines der blühendsten und reichsten Länder
von Europa. Nur sehr wenige Strecken sind des Anbaues
unfähig, und ein mildes Klima, das den Uebergang vom mitt-
leren zum südlichen europäischen bildet, ist dem Gedeihen der
Gewächse günstig. Frankreich ist das vorzüglichste Obstland
unseres Erdtheils; und von seinen Weinen heißt es bei einem
unserer berühmtesten Dichter: „Man kann nicht stets das
Fremde meiden, das Gute liegt uus oft so fern. Ein ächter
deutscher Mann mag keinen Franzen leiden, doch ihre Weine
trinkt er gern." Ueber 300 dm. sind in Frankreich der
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Ortsnamen: Langres Bonrgogne Garonne- Bretagne Frankreich Europa Frankreich Frankreich