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1. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 152

1911 - Breslau : Hirt
152 B. Zur Länderkunde. Tsaobis, Keetmanshoop und Hasür durch 2, iu Kanas, Oas, Jakalswater und Lüderitz- bucht sogar nur durch 1 Jahr getreuut. Ob derartige Schwankungen bei völlig lücken- losem, genügend weit zurückreichendem und ausgedehntem Beobachtungsmaterial vielleicht eine Gesetzmäßigkeit in der Wiederkehr zeigen, muß abgewartet werdeu. Für die Beurteilung der fernsten Zukunft unseres Laudes ist uoch wichtiger als die Frage einer solchen Periodizität eine Klärung des vielerörterten Problems der Austrocknung Südafrikas. Die Niederschläge sollen nach der Auffassung vieler stetig abnehmen, das Klima des Landes stetig sich verschlechtern. Man hat dieses Urteil auf eine große Anzahl verschiedenartiger Beobachtungen gegründet, hat nn- zweifelhaft nachweisen können, daß an diesem oder jenem Ort ehemals mehr Wasser stand oder lief als heute. Aber wenn die Ursache aller dieser Erscheinungen tatsächlich in einer Klimaänderung großen Stiles läge, dann müßten sie sich auch iu dem bereits vorliegenden statistischen Beobachtungsmaterial der jährlichen Regenmengen irgend- wie, wenn auch so noch lückenhaft, widerspiegeln. Doch keine der vorliegenden Beobachtungsreihen, selbst die auf über 60 Jahre sich zurückerstreckende des Kap- landes, läßt eine Abnahme der jährlichen Regenmengen erkennen. Jene wenig tröstlichen Vorstellungen einer fortschreitenden Austrocknung des Landes auf Grund einer Verminderung der Niederschläge stehen also auf schwachen Füßen, soweit sie für historische Zeiten Geltung beauspruchen. Für frühere Erdepochen, auf die unsere ephemere Zeitrechnung nicht anwendbar ist, sind mehrfache tiefgreifende Umwälzungen aller Existenzbedingungen auf klimatischer Grundlage, begleitet ab- wechselnd von Zu- und Rückzug der Gewässer, erschlossen worden. Aber wieweit und in welchem Sinne diese Schwankungen, die sich im Takte ungezählter Jahrtausende bewegt haben, in unsere Tage herüberreichen, sieht die Forschung heute noch nicht. Die Gegenwart stellt uns vor klarer liegende Aufgaben. Es gilt, mit den klima- tischen Faktoren, wie sie vor unseren Augen tätig sind, zu rechnen, in den verschiedenen Zonen unseres Gebietes ihrer verschiedenen Wirkung auf die heute lebenden Orga- nismen mit Einschluß des Menschen nachzugehen. 18. Das Leben einer Buschmannfannlie. Von Professor Dr. S. Passarge. („Die Buschmänner der Kalahari." Berlin 1907, Dietrich Reimer [(Ernst Vohsen^.) Die ersten starken Regen sind gefallen, die Trockenzeit hat ein Ende, der Dezember steht vor der Tür. Da rüsten sich die Buschmänner zur Reise ins Sandfeld. Die Män- ner in vollem Waffenschmuck, die Frauen beladen mit Bündeln, die ihre Hausgeräte, Mörser, Stößel, Schalen und sonstigen Gebrauchsgegenstände und Habseligkeiten, in Felle eingeschnürt, enthalten. Einzelne und mehrere Familien in einer Stärke von hundert und mehr Köpsen ziehen nun hinaus iu die Steppe und streben ihren Be- zirken zu. Der Weg ist weit, mehrere Tage, ja Wochen lang. Hier schwenkt diese, dort jene Familie ab. Man lebt unterwegs von der Jagd und dem, was mau auf den: Marsch an eßbaren Gegenständen findet. Endlich ist das Ziel erreicht, das Jagd- gebiet, in dem man sich den größten Teil des kommenden Jahres aufhalten will. Ein Lagerplatz wird bezogen und ein Feuer angezündet. Hat man kein bren- nendes Holzscheit mitgenommen, so macht eine Frau oder ein Mann Feuer mit den

2. Grundriss der allgemeinen Erdkunde - S. 258

1915 - Leipzig : Hirzel
258 Physische Erdkunde. des Minimums sogar bis in den März und April. Die beigefügte Tabelle (S. 259) gibt den jährlichen Wärmegang unter verschiedenen Breiten im Land- und Seeklima. Die höchsten und niedrigsten Monatstem- peraturen sind darin besonders gekennzeichnet. Außerdem haben wil- den Gegensatz der kontinentalen und ozeanischen Temperaturschwankung auch noch in nebenstehendem Diag'ramm (Fig. 102) zur Darstellung ge- bracht. Zur Veranschaulichung des täglichen und jährlichen Ganges der Di F M A M I I A fs 0 U D - Jakutsk, ........ Berlin, — • — • Thorshavn,---Batavia. Fig. 102. Temperatur zugleich bedient man sich vielfach der sogenannten Thermo- isoplethen, die man erhält, wenn man in einem rechtwinkligen Koordi- natensystem die horizontalen Linien nach Tagen, die vertikalen nach Stunden teilt, dann die Temperatur für jeden Tag und Stunde einträgt und nun die Punkte gleicher Temperatur miteinander verbindet. Die so erhaltenen Kurven heißen Isoplethen. Die Verspätung der Wendepunkte gegenüber dem Stande der_sonne macht die astronomischen Jahreszeiten für meteorologische Untersuchungen

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 77

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 29. Die Perser. 77 aus dieser Familie. Die Kinder der Perser wurden vom fünften Jahre bis zum zwanzigsten gemeinschaftlich und zwar strenge auferzogen und, wie Herodot berichtet, in drei Dingen, im Reiten, Bogenschießen und Wahrheitreden, geübt. Lüge war den Persern so verhaßt, daß auch das Borgen untersagt war, weil es zum Lügen Veranlassung gab. Bei der körperlichen Erziehung sah man hauptsächlich auf Abhärtung. Die Jünglinge lebten bis zum fechsundzwauzigsteu Jahre nur von Brot, Kresse, Wasser und selbsterlegtem Wildbret. Besonders lobte man an den Persern die Schamhaftigkeit und Reinlichkeit. Dies wurde freilich alles anders, als sie über die Meder Sieger geworden und die Sitten der Besiegten annahmen. Schon von den Persern, die bei Pelusium fielen, erzählt Herodot, daß ihre Schädel dünner gewesen seien, als die Schädel der Ägypter, weil sie das Haupt mit Hüten bedeckt hätten, während die Ägypter barhaupt gingen. 4. Die Massagsten wohnten in der östlich vom Kaspischen Meere gelegenen Ebene und machten wahrscheinlich einen Teil des Volkes der Skythen aus, die von der westlichen ©eite des Kaspischen Meeres und vom schwarzen Meere an bis tief in das Innere von Rußland hausten und in viele Stämme zerfielen. Ans ihren armseligen und unfruchtbaren Wohnsitzen brachen sie zeitweise in Horden hervor und überschwemmten die angrenzenden Länder. Die heutigen Kirgisen werden wohl die Nachkommender Massageten sein und die in späterer Zeit vorkommenden Kimmerier, Sarmateu, sowie die Hunnen die Nachkommen der Skythen. Sie hatten nur Sinn für Raub, Krieg und Menschenschlächterei, und verehrten wahrscheinlich nur einen Gott, den Gott des Krieges, dem sie ihre gefangenen Feinde opferten. Wenn ein Skythe den ersten Feind erlegte, mußte er von seinem Blute trinken. Die Zahl der Schädel, die jeder nach der Schlacht ausweisen konnte, bestimmte seinen Anteil an der Beute. Außer den Menschen opferte man besonders auch Pferde. 5. Von Darms' Zeit her rührt die sinnlose Pracht und Verschwendung au den morgenländischen Höfen. Der König von Persien hatte eine Leib-wache von 10 000 Mann, die ihn überall, wo er hinzog, begleitete. Dazu hatte er einen ungeheuren Hofstaat. Mehrere Residenzen, je nach der Jahreszeit ausgewählt, nahmen ihn auf. Die Lieblingsresidenz war das prachtvolle Persäpölis; im Sommer nahm den Hof das kühlere ($ 16 ä t ä n a, im Winter das wärmere Susa auf. Der Umzug von einer Residenz in die anbete war eine wahre Laubplage, ähnlich den Verheerungen eines Heuschreckenschwarmes, da von dem Gefolge des Königs die ganze Gegend ausgefressen wurde, denn 15 000 Menschen speisten täglich an der königlichen Hofhaltung. Der König selbst burfte nur das Beste und Ebelste genießen, nur Wein von Susa und Wasser ans dem Ehoäspes, das in silbernen Gesäßen mitgeführt wurde. 6. Zn welchen Abscheulichkeiten der asiatische Despotismus führte, das ersehen wir am Besten baran, wie bte unterworfenen Völker behanbelt rmtrbert. Ganze Völkerstämme würden planmäßig ausgerottet, anbere fortgeschleppt und in ferne Gegenben verpflanzt. Es würden förmliche ^retbjagben ans Menschen angestellt. Die Fangjagb ging so von statten: cm Mann nahm den anberit Bei der jpanb, und so würde in ungeheuren streifen das Land burchftreift und die aufgejagten Menschen würden fort-Äe/ppt- Als Darius Babylon eroberte, ließ er 3000 Häupter auf Jßfahle spießem Ais höchstes Gesetz galt, der König bürse thun, was ihm beliebe, und itienmnb biirfe Wiberspruch einlegen. Die persischen Könige begingen oeshalb auch die ausgesuchtesten Grausamkeiten mit kaltem Blnte,

4. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 66

1887 - Berlin : Dümmler
62 Die Niam-Niam und Monbuttu. gefüllten Schwamm. Die Gegend ist stets geschmückt mit den Pracht- vollsten Tropenwäldern, die Mannigfaltigkeit der Baumarten ist er- staunlich; der Charakter der Vegetation und Flora entspricht dem- jenigen, welchen Schweinsurth bei der ersten Betrachtung der Gegenden am Roten Meer und Nil wahrgenommen hatte. Der Zug der Reisenden ging nun in das Gebiet des großen Häuptlings Uando, der ihnen anfangs mit Drohungen und Feind- seligkeiten begegnete, dann aber Friedensboten entgegensandte zu ihrem Empfang. Um zu ihnen zu gelangen, mußten sie einen 80 Fuß breiten Fluß überschreiten und Wälder passieren, in welchen sie Schimpanse trafen; der Umstand, daß Schweinsurth fpäter in einer Hütte allein über ein Dutzend Schädel dieser Tiere tras, ließ ihn auf ihre Häufigkeit in einzelnen Teilen dieses Gebietes schließen. Bei Uando blieb die Karawane mehrere Tage, und wurde von ihm reich- lich mit Geschenken bedacht. Hieraus ging es nach Süden fort, man erreichte den Suakin-Diftrikt, wo verschiedene Völkerstämme beginnen. Das Studium ihrer Sprache und ihrer Sitten wurde leider durch den Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen einzelnen Stämmen und Chartumer Kaufleuten verhindert; unsere Karawane ward hierbei in Mitleidenschaft gezogen und der Dolmetsch Schweinfurths durch einen Pfeilfchuß in den Arm getötet. Die Reisenden setzten indes ihren Weg am Rand einer großen Wildnis ungehindert fort, in zwei starken Tagesmärschen erreichten sie ihre erste Niederlassung, und ge- langten dann zum Sitze des Häuptlings Mbio, welcher die östliche Hälfte der Monbuttus beherrscht. Der eigentliche Sitz dieses Volkes ist erst südlich vom Uelle-Flnß, den die Reisenden einige Tage später überschritten; das Land grenzt an die Besitzungen der Niam-Niam. Endlich erreichten sie einen großen, westwärts strömenden Fluß, „Uelle", der nach der Confignration von Äquatorial-Afrika nichts anders sein kann, als der in den Tsad-See mündende Schari,*) über dessen Größe uns Barth und Vogel aus Autopsie berichtet haben. Er hat eine Breite von 800 Fuß mit sehr hohen Ufern, bei einer Tiefe von etwa 20 Fuß. Hier durchfließt er das Kredj-Land. Die Eingeborenen haben eine hellere Farbe, als andere Völkerschaften der inneren Gegenden Afrikas; ihre Behausungen umgeben sie mit großem Pomp. Ihr König bereitete unseren Reisenden unauf- *) Durch Erkundigungen, welche Dr. Nachtigal im Süden von Wadai ein- zog, wird an Stelle von Schweinfurths Uelle der Bahar Kuta gesetzt, welcher den Schern noch an Wassermasse übertreffen soll.

5. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 351

1887 - Berlin : Dümmler
Bilder aus der Kolonie am Kamerun. 351 Viii. Klima und Gesundheitsverhältnisse der Kolonie Kamerun. 1. Die Vorzüge. In klimatologischer Hinsicht sind die Verhältnisse des Kamerun- gebietes ziemlich günstig. Es ist weder sehr heiß noch sehr ungesund. Überhaupt gehört die Westküste Afrikas, ihre nördlicheren Teile ausgenommen, zu den vergleichsweise kühlen Tropengebieten, und es scheint für dieselben ein Gesetz zu sein, daß die höchsten Temperaturen von Nord nach Süd abnehmen, mit mancherlei Un- stetigkeiten zwar, aber völlig unbekümmert um den Äquator. In St. Louis am Senegal unter 16 Grad nördlicher Breite sind 40 Centigrade keine Seltenheit, in Loando unter 8 Gr. südlicher Breite ist innerhalb dreier Jahre, aus denen exakte Aufzeichnungen vorliegen, kein höherer Thermometerstand beobachtet worden, als 35 Centigrade oder 28 Gr. R., was auch zu Hause in Deutschland fast jeden Sommer an einem oder zwei Tagen vorkommt. Nicht viel anders dürfte auch in Kamerun die Temperaturbewegung sich herausstellen, und wahrscheinlich ist es hier weniger heiß als an der Kongomündung. Dazu kommt noch als lokaler Vorzug der eigent- lichen Kamerunortschaft die täglich in den Vormittagsstunden mit großer Pünktlichkeit auftretende Seebrise, aus Südwest, die so wild und ungestüm zu Fenstern und Thüren hereinweht, daß die Gar- dinen sich gleich Flaggen aufbäumen und alle nicht mit der Pein- lichsten Sorgfalt beschwerten Papiere auf- und davonfliegen. In der ersten Nachthälfte schläft die Seebrise ein und wird dann von einem viel schwächeren, oft kaum bemerkbaren Landwinde aus Nord abge- löst, der bis etwa 9 Uhr morgens anhält. Ab und zu, namentlich des Morgens nach regnerischen Nächten, kann man sogar ordentlich frieren. Das Regenwasser hat gewöhnlich 23 Centigrad und wirkt dann, getrunken, als köstliche Erfrischung. Allerdings lernt man auch hier die Sonne Haffen, wenn sie einmal ordentlich durchbricht, und bald wird man eine gleichförmige graue Bewölkung des Him- mels, wie sie zum Glück bisher Regel war, als das angenehmste Wetter schätzen. Noch viel weniger als hier in dem eigentlichen Kamerun hat man in den herrlichen Waldregionen der Nachbarschaft, welche uns nicht bloß im Norden, gegen den Berg zu, sondern ziemlich allseitig

6. Die Geographie in der Volksschule - S. 131

1897 - Gera : Hofmann
B. Die pyrenäische Halbinsel. 131 b) Niederandalusien umfaßt das Tiefland des Guadalquivir und die angrenzenden Abhänge der Sierra Morena und Sierra Nevada. Obwohl der Guadalquivir von den fünf großen spanischen Flüssen der kürzeste ist und das kleinste Stromgebiet hat, ist er von allen der wasserreichste und für die Schiffahrt wichtigste Strom der Halbinsel. Sein Name bedeutet „der große Fluß." Seine Quellflüsse und die bedeutendsten Nebenflüsse erhalten von den Schneevorräten der Sierra Nevada hinlängliche Nahrung, und weil der größte Teil seines Laufes im Tieslande liegt, hat er von allen spanischen Flüssen den ruhigsten Lauf, ist frei von Strudeln und Stromschnellen und zur Schiffahrt wohl geeignet. Bis Sevilla gehen sogar Seeschiffe. An dieser Hauptverkehrsader des Landes liegen naturgemäß die wichtigsten Städte; es find dies Cordova und Sevilla. Zur Bewässerung des Tieflandes tragen auch regelmäßige Niederschläge bei, welche hauptsächlich dem Einfluß des Meeres zu danken sind, der durch keine Randgebirge gehemmt wird. (Vergleiche in dieser Beziehung das Ebrotiefland!) Das südliche Klima, hinlängliche Bewässerung und ein fruchtbarer Boden sind in der andalufifchen Tiefebene der Entwicklung einer reichhaltigen Pflanzenwelt sehr günstig. Die Hauptprodukte der Bodenkultur sind Weizen, Ol, Wein, Orangen und andere Südfrüchte. Jerez ist durch seinen Wein berühmt. Nur, wo es an der nötigen Bevölkerung und regelrechter Be- Wässerung fehlt, nimmt der Boden Steppenform an. Die Viehzucht liefert Schafe, die berühmten andalusischen Pferde, und im Gebirge Ziegen und Maul- tiere. Hauptsächlich in den Gebirgen werden auch die zu den Stierkämpfen benutzten Kampfstiere gezüchtet. An Wäldern ist Niederandalusien nicht arm. Sie bestehen aus Pinien, Jmmergrüneichen, Korkeichen und wilden Ölbäumen. Der Andalusier unterscheidet sich in seinem Wesen sehr von dem kalten, stolzen Kastilier. Besonders die Niederandalnsier sind ein lebhafter, fröhlicher Volksstamm, voll von sprudelndem Humor und beißendem Witz. Männer und Frauen sind von großer körperlicher Schönheit. Sie lieben weder körperliche noch geistige große Anstrengung, finden großen Gefallen an Stiergefechten, prunkhaften Aufzügen, Spiel und Tanz. Niederandalusien stellt in der Regel für ganz Spanien die Stierkämpfer und für die Theater die graziösesten Tänzer und Tänzerinnen. Die Sprache ist mit vielen arabischen Wörtern durchmischt und von weichem Klange. In Andalusien leben viele Zigeuner. — An die Maurenherrschaft erinnern besonders die herrlichen Bauten in Cordova und Sevilla. Zusammenfassung: Sprich über Niederandalusien! a) Beschreibe Bodensorm und Bewässerung! 9*

7. Lehrproben zur Länderkunde von Europa - S. 191

1908 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Die baltische Hälfte. 191 besonders auch in Norwegen haben diese vereine viele Anhänger gefunden. Aber natürlich muß ein Ersatz geschaffen werden für den Schnaps? im Norden, wo man auf ein wärmendes Getränk rechnet, hat man deshalb Kaffee oder Tee an Stelle des Branntweins eingeführt. Davon wird aber in der Regel wenig getrunken. Die Wirtshäuser sind deshalb eigentlich keine Trinkhallen mehr, sondern Speisehäuser, und man wird zuerst gefragt: Was wollen Sie essen! Nicht mehr: Was trinken Sie! In vielen (Drten Norwegens, auch im benachbarten Schweden, ist die Zahl der Wirtschaften neuerdings stark zurück- gegangen- von Göteborg in Schweden weiß ich genaueres darüber. Dort gab es 1865 61 Wirtshäuser, 1896 nur noch 18, und der verbrauch an geistigen Getränken sank von 27,4 I im Jahre 1875 auf 15,2 l pro Kopf im Jahre 1896. Die Wirtschaften gehören nämlich nicht mehr einzelnen Wirten, sondern besonderen Gesellschaften, welche nur 5% des Gewinns für sich behalten, vom Nest desselben geben sie ein Zehntel an die Stadt, das übrige erhalten Provinz und Staat. Weil nun diese Art des Wirtschafts- betriebe? in Göteborg zuerst aufkam, nennt man sie das Göteborger System. Und wie erklärt sich dieser Rückgang an Getränken und Schankstätten? Sch.: Die Leute werden nicht so zum Trinken aufgefordert. — Wenn nun der Bauer und seine Familie sich gestärkt haben, dann denkt er an den Heimweg. Da ist es dem Bauer nun nicht einerlei, ob's gerade Sommer ist oder Winter! Sch.: Im Winter ist es wohl kalt, aber dann kann er doch im Schlitten fahren- und das geht viel leichter als mit dem Wagen im Sommer. Da begreifen wir allerdings, daß die Auswanderung in Norwegen so stark ist! Nur Italien mit 216 auf 10 000 Einwohner geht ihm voran. Norwegen hat 91, Ungarn 84, Spanien 66, Schweden 45, dagegen wir nur 5, die Niederlande 4. Sch.: Da geht in Norwegen von 100 immer einer weg, in Schweden von etwa 200 erst einer. — Und wie erklärt sich das? Sch.: Das Meer gibt Norwegen ja viel, um so weniger der Boden, der nur verschwindend Kulturland besitzt und nur zur Not den Bauern ernährt. Ii. Die baltische Hälfte. 1. Als Seestaat. Weniger vom Meer begünstigt ist die baltische Seite der Halbinsel! Sch.: Das können wir schon daraus schließen, daß die Flotte Schwedens nur die Hälfte der norwegischen ausmacht, obwohl die Küste ebenfalls gegliedert ist, wenn auch die Einschnitte nicht so tief sind. — Und merkwürdigerweise sind die schwedischen Häfen ein gut Teil des Jahres zugefroren! Sch.: Wenn es bloß von der geographischen Breite abhinge, so würde man das nicht glauben- allein der Golfstrom geht sicherlich nicht durch die engen Meeresstraßen im 8 der Halbinsel, und dann ist auch das kalte Nußland in der Nähe. — Aller- dings! Der nördliche Teil der Ostsee, der Bottnische Meerbusen, ist lange Zeit im Jahre vereist. Während im Sognefjord die mittlere Jahrestemperatur

8. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 186

1908 - Essen : Baedeker
- 186 - 24. Samoa. Die famoanische Bevölkerung hat sich im Laufe der letzten Jahrhunderte nahezu vollständig aus den Höhen an die Küsten gezogen. Es gibt nur noch einige wenige Gebirgsdörfer. Man kann nicht sagen, daß die Küste frncht- barer ist als das Gebirgsland; aber sie bietet mehr Abwechslung und be- qnemeres Leben, was den Samoanern sehr zusagt. Da das Küstenklima ferner milder und erschlaffender ist als das Gebirgsklima, so trägt es viel dazu bei, sie zu verweichlichen. Nur selten steigt der heutige Samoaner ins Ge- birge, um Tauben zu schießen oder Schweine zu jagen oder Nutzholz zu schlagen, aber gleichwohl ist nahezu das ganze Gelände' des Innern der Insel unter den einzelnen Dorfschaften und Stämmen aufgeteilt. Dieser Umstand weist auch darauf hin, daß die Urwälder früher bewohnt waren; denn am Urwalde selbst, der dem Samoaner wenig und nichts einbrachte, nimmt er sonst keinen Anteil. Bis jetzt führen die Samoaner ein harmloses und sorgloses Leben, ohne viel Mühe und Arbeit. Für ihre Ernährung sorgt die allzeit gütige Natur mehr als sie selbst. Nur selten versagt sie. Hungersnot ist bei der geringen Bevölkerung bis jetzt nur einmal bekannt geworden. Die Natur spendet jahrein, jahraus und immerfort, während des ganzen Jahres, reiche Ernten. Kokosnüsse, Brotfrüchte, Papayas, Mangopflaumen, Ananas, Apfelsinen, Bananen und Zuckerrohr gedeihen in Massen und vermehren sich ohne viel Arbeit. Nur die Knollengewächse Taro und Iams bedürfen der Feldkultur, und allwöchentlich, Freitags, pflegt der Samoaner dieser einen Arbeitstag zu widmen. Für Fleisch sorgt der Wald mit Tauben und verwilderten Schweinen- das Meer mit seinen flachen Korallenbänken liefert dazu Fische, Muscheln, Krabben u. dergl., und das alles so reichlich und vielseitig und schmackhaft, daß eine famoanifche Festtafel stets überladen voll erscheint. Selten erblickt man bei einem Naturvolke so viele und so mannigfaltige Nahrnngs- und Genußmittel, die stets zur Hand sind, als in Samoa. Nahrungssorgen kennt dieses Volk nicht und ebensowenig Sorgen um die Bekleidung und um Schutz gegen etwaige Ungunst der Witterung. Für die Gewänder liefern verschiedene Bastgewächse den Stoff, und als Behausungen dienen ausschließlich luftige, offene, gut bedeckte hohe Hütten mit gesonderten Kochhütten. Da die Tem- peratur an der Küste gemeiniglich nur zwischen 20 und 30 Grad schwankt, so genügen diese Behausungen vollständig, und das Volk fühlt sich wohl und gesund darin. Diesen Umständen ist es auch zuzuschreiben, daß sich das samoanische Volk zu einem schönen und kräftigen Menschenschlage entwickelt hat, der von Gesundheit geradezu strotzt, und den man sogar als den schönsten der Welt bezeichnet hat. Die stets gleichmäßige und reichliche Ernährung, der beständige Aufenthalt in der freien Lust, der Abschluß gegen fremde Ansteckung — früher wenigstens — haben bis jetzt Krankheit und Seuchen von diesem glücklichen Volke ferngehalten, so daß sie an seinem Marke nicht zu zehreu vermochten. Ich glaube auch, daß der eigenartige poröse und durchlässige Boden Samoas, der selbst die stärksten Regengüsse in kürzester Zeit auf- saugt und verschwinden läßt, sehr dazu beiträgt, die Gesundheit zu fördern und vielleicht auch das böse Fieber, die Malaria, fernzuhalten. Auch die kühlen Seewinde, die diese Insel fast beständig umwehen, üben durch ihre fnfche Luft auf die Gesundheit des Volkes einen günstigen Einfluß aus.

9. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 210

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
210 Gaußberg und Inlandeis. Auch der nächste Tag (27. April) ging vormittags noch verloren. Dann aber wurde es besser, und gegen 2 Uhr konnten wir das Zelt abbrechen und die Reise vou ueuem beginnen. Es war nicht sichtig, und vielfach wirbelte am Berg noch der Schnee; doch wir konnten ihn sehen und damit die Richtung behalten. Mit der An- Näherung an den Berg mehrten sich die Spalten, die wir aus Schollenbrncken passierten, was aber leicht und ohne Unfall abging. Dann wurden die Schneewälle höher und die ausgepreßten Schollenränder desgleichen, so daß die letzte Strecke vor dem Berg recht mühsam war und jeder Schlitten in der Regel von zwei Mann bedient werden mußte. Endlich war das Ziel erreicht. Mit ein- brechender Dunkelheit betraten wir das Land und setzten u n s e r n Fuß auf d e n Süd- p o l a r k o n t i n e n t hier am Gaußberg, einem fremden vulkanischen Gebilde innerhalb des alten Gesteins, wel- ches den Kontinent ausbaut, und welches die Laven durchbrachen.

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 268

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
268 Drittes Buch. schließt sich an das Plateau von Langres da an, wo auf dem letzteren die Seine (Sequana) entspringt. Ebenda führt durch die Seuke zwischen beiden der Canal von Bonrgogne, welcher Seine und Scwne verbindet. Zu beiden Seiten von Hoch-Frankreich breiten sich Tief- länder aus: a) Im So. das kleine Tiefland der untern Rhone oder die provenyalische Tiefebene, b) Im W. das große, etwa 4000 mm. umfassende eigent- liche französische Tiesland. Man hat sich darunter indessen keine wagerechte, wenig über dem Meeresufer liegende Fläche zu denken; es ist ein wellenförmiges Terrain mit ver- einzelten hügeligen Gegenden, immer einige hundert Fuß über dem Meeresspiegel. Daher haben die Ströme ein tief ge- fnrchtes Bett und keine Neigung zur Deltabildung, dagegen golfartige Mündungen und sind in den untern Strecken selbst für Seeschiffe fahrbar. Die Loire — gieb ihre wechselnde Richtung an! — durchfließt so recht das Mittelstück der gal- tischen Ebene, die fruchtbarsten und bestangebauten Striche des Landes, die man eben sowohl die Kornkammer, als die „Gärten Frankreichs" nennen könnte. Hier erscheint die gal- lische Niederung als eiue förmliche Ebene, während sie ander- wärts, z. B. im Seinegebiet, durch Hügelreihen oder Hügel- gruppeu gegliedert ist. Die Seiue empfängt ihre größten Zuflüsse Aube, Marue, Oise vou der rechten Seite. Sümpfe und Seen kommen nur in den Sandstrecken der Haiden (les Landes) zwischen Garonne- und Adourmüu- dnng vor. Ganz isolirt ist in der nordwestlich vorspringenden Ecke, der Bretagne, ein kleines Gebirgssystem, die Montagnes d'arröe, kaum 300" (1000') hoch. Frankreich, mit 9600 [jm. Flächeninhalt, ist nach seiner Lage und Natur eines der blühendsten und reichsten Länder von Europa. Nur sehr wenige Strecken sind des Anbaues unfähig, und ein mildes Klima, das den Uebergang vom mitt- leren zum südlichen europäischen bildet, ist dem Gedeihen der Gewächse günstig. Frankreich ist das vorzüglichste Obstland unseres Erdtheils; und von seinen Weinen heißt es bei einem unserer berühmtesten Dichter: „Man kann nicht stets das Fremde meiden, das Gute liegt uus oft so fern. Ein ächter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden, doch ihre Weine trinkt er gern." Ueber 300 dm. sind in Frankreich der
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