223
Iii. Kultur-Geographie.
und Anam, die Grundlage derselben ist pantheistisch und in Materialis-
mus ausgeartet; sie beruhet auf Verehrung der Himmelskörper,
Berge, Flüsse, Seelen der Abgeschiedenen rc. Man glaubt an die
Ewigkeit der Welt, ist unbekümmert um das Schicksal der Seele
nach dem Tode, strebt nach Selbsterkenntniß und Liebe zur Ord-
nung und Gerechtigkeit, Es giebt weder Bilder noch Priester, Jeder
erklärt und versteht die Lehre in des Kong-fu-tse Büchern wie
es ihm beliebt, und macht auch wohl aus Gewohnheit buddhistische
Gebräuche mit. Diese Sekte ist abergläubisch, glaubt an Weisia»
gung durch das Loos und dergleichen.
§. 949. Die Tao-Religion oder die Verehrung der
Geister ist uralt und betrachtet die Genien und Dämonen als
besondere Wesen, und lehrt sie in Bildern anbeten. Priester und
Priesterinnen leben in ehelosem Zustande, beschäftigen sich mit Zauberei
und dergleichen und heißen Tao-sse oderlehre dervernunft,weil
etwa H00 Jahre vor unserer Zeitrechnung ein Lehrer, Lao-tseu, die Grund-
lehre "von einer ursprünglichen Vernunft, durch welche die Welt ge-
gründet ward, aufstellte. Die Tao-Religion ist in bloßen Götzendienst
entartet, bringt den Geistern Opfer dar, und zählt in China, Japan,
Korea, Ton-kin und unter der Tungusen alle die Individuen zu
Bekennern, die nicht der Religion des Kong-fu-tse oder dem
Buddhismus anhängen.
§. 950. Sehr verbreitet ist in Japan die Sinto-Religion.
Sie gründet sich in ähnlicher Art, wie die vorige, auf Verehrung
der Geister und hat sich seit lange schon mannigfach mit dem Buddhis-
mus verschmolzen. Die beiden höchsten Geister, die Göttin Ten-
siodaïsin und der Gott Fats man, von denen die japanischen
Dynastien abstammen, sind aus Sonne und Mond entsprossen und
beherrschen alle sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Unter ihnen
stehen die Schutzgeister oder Kami, welche man als Untergötter
betrachten kann, und denen zahlreiche Tempel, Miya, errichtet
worden sind. In diesen steht das Sinnbild der höchsten Reinheit,
ein Spiegel, denn nur in einem solchen kann das höchste Wesen
angebetet werden, und ein anderes Symbol der Gottheit, das aus
Papierstreifen besteht, die an Stäben des den Japanern geheiligten
Finoki-Baumes befestigt worden sind. Aehnliche Symbole, G oser
genannt, findet man in allen Häusern. Die Priester der Sinto-
Religion, welche gute Handlungen vorschreibt und Reinlichkeit em-
pfiehlt, dürfen heirathen. Der sichtbare Gott ist der Dairi oder
geistliche Kaiser, der dem Volke unsichtbar bleibt und den
kein Sonnenstrahl bescheinen darf; er kann Menschen zu Heiligen
erheben und lebt mit zwölf Weibern im Palaste zu Miyako.
Wallfahrten sind häufig, und der Fuchs steht als eine Schutzgottheit
in hohem Ansehen.
§. 951. Außer der Sinto-Religion finden wir in Japan noch
andere. Zuerst den Buddhismus, der von Korea, im sechsten
Jahrhunderte unserer Zeitrechnung hinüberkam und in acht Sekten
zerfällt. Er ist mit der Sinto-Religion so zusammengeflossen, daß
man neben den Bildern der Kamis auch buddhistische Götzen sieht.
Auch ihnen ist der Dairi heilig. Die Bergpriester oder Pa-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Miya
Extrahierte Ortsnamen: China Japan Korea Japan Miyako Japan Korea
- 38 -
Die Inder lebten in vielen despotisch regierten Reichen; gegen-ber der rohen Urbevlkerung und unter sich schlssen sie sich durch die liebloseste Kasteuordnnng ob. Die erste Kaste umfate die Priester, die Brahmanen; diese beherrschten durch strenge Satzungen der Gebete, Opfer und Bubungen das religise und staatliche Leben. An die Stelle der alten Naturgtter war Brahma getreten, ursprnglich der Gott des Gebetes und der geheimnisvollen Ge-brauche des Gottesdienstes, spter als Weltenschpfer und als All-seele verehrt. Brahma ist nach der Lehre der Brahmanen das einzig Seiende, die Welt der Sinne ein Scheingebilde; die mensch-liche Seele ist unzerstrbar, sie wird durch die ihr anhaftende Snde zu einer rastlosen Erneuerung in Menschen- und Tierleibern ge-zwnngen. Das hchste Streben des Menschen gilt der Befreiung von den Schrecken dieser Seelenwanderung; als Mittel dazu dienen die Gebete und Opfer der Brahmanen.
13- Um 600 v. Ch. trat Buddha, ein Knigssohn, als Reformator auf. Er verkndete seine Lehre an alle ohne Unterschied der Stnde, an die gesamte Menschheit: Nicht Gebete und Opfer erlsen' die Seele von der ewigen Erneuerung, sondern Entsagung und regnngs-loses Versenken in sich selbst (Nirvana); vor allem wird tilgend-Haftes Leben zur Pflicht gemacht. Die Sittenlehre Buddhas hat vieles mit der christlichen gemein. Der Buddhismus mute in Vorderindien dem Brahmanentnm nach langen Kmpfen weichen; er hielt sich nur auf Ceylon, drang aber dafr in Hinterindien, Tibet, China und Japan ein; freilich sank er in diesen Lndern zu einer uerlichen Verehrung des groen Religionsstifters herab.
Die heiligen Schriften der Inder, die Ved en, sind im Sanskrit, der ltesten der indoeuropischen Sprachen, geschrieben.
Von der groartigen Banthtigkeit der Inder legen die ge-waltigen Felsentempel von Ellorah und die auf der Insel Ele-phanta bei Bombay sowie die Pagoden, pyramidenfrmige Frei-bauten, noch heute Zeugnis ab.
14. Die Inder hatten in ihrem paradiesischen Gangesthal eine zu uuthtigem Grbeln und ausschweifender Phantastik hinneigende Gemtsart angenommen. Dagegen bewahrten die iranischen Stmme, die rings von einer feindlichen Natur umgeben waren, die der arischen Familie eingeborene frische Kraft. Die Hauptstmme der Jrauier sind die Baktrer, die Meder und die Perser.
Die lteste Religion dieser Stmme bestand wie bei den Indern in einem Naturdieust; auer der Sonne, der Erde, dem flieenden
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
Extrahierte Ortsnamen: Buddhas Ceylon Hinterindien Tibet China Japan Bombay
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
84. Mit dem Vizekönig von Ägypten nach der Amonoase (Siwa).
287
weder gesehen noch sonst mit ihm in Verkehr gestanden, wußten aber, daß er
sich regelmäßig über unser Vorgehen in der Marius) berichten ließ, und daß er
beabsichtigte, bei nächster Gelegenheit die Grabungen zu besichtigen*). Die
Einladung bedeutete eine ganz außerordentliche Ehrung der beiden dent-
schen Forscher, und mein Vetter, der sofort zur Rücksprache nach Alexandrien
reiste, wurde allenthalben rückhaltlos beglückwünscht. Für ihn wurde die
Sache zu einem großen Opfer. Unter keinen Umständen hätte er selbst die
Ausgrabungen auch nur eine Woche im Stich gelassen, waren doch alle
Vorzeichen der Entdeckung der Menasgruft nahe. So unvermittelt, wie die
Einladung des orientalischen Fürsten, kam auch sein Befehl zur Abreise.
Am 9. Februar nahm ich von meinen: Vetter Abschied, der nun allein
uuter seinen Beduinen in der Wüste verblieb. Der vizekönigliche Zug brachte
mich bis zur damaligen Endstation, wo eine Eskorte mich in achtstündigem
Ritt zum Automobillager — mitten in der Marmarika — entführte. Als
wir dort anlangten, kam mir ein untersetzter, leutseliger Herr im Khaki-
anzng eutgegen, der mir freundlich beim Absteigen half und die Zügel des
Pferdes hielt. Es war kein anderer als Abbas Hilmi Ii., der Vizekönig
von Ägypten. Während des Zuges durch die Wüste war der Khedive nur
von vier Europäern umgeben, darunter sein Leibarzt. Das ganze übrige
Gefolge bestand aus Ägyptern und Arabern. Tagsüber war die endlose
Karawane gewöhnlich uuterwegs, und die Vroviantkarawane eilte einige
Stunden voraus, so daß der Lagerplatz fast regelmäßig fix und fertig an-
getroffen wurde.
Der Khedive interessiert sich wie kaum ein anderer Herrscher für die
Ökonomie seines Landes, vor allem für die Bodenkultur, Viehzucht und
Bewässerung. Er ist der „erste Fellah", der gekrönte Bauer, ein Ehrenname,
den man ihm mit vollem Rechte gegeben.
Der Zug nach dem Amoninm^), nach der geheimnisvollen Oase Siwa
an der Westgrenze seines Reiches war in erster Linie von Handelsinteressen
diktiert. Zwei Fragen standen für den königlichen Unternehmer im Vorder-
gruud: Ist im Bereiche jenes Wüsteneilandes urbar zu machendes Land?
und zweitens lohnte es sich, vom Hafen Mirsa Matrn^) aus eine Zweigbahn
durch die Wüste nach Siwa zu bauen, die den Dattelexport und einen Teil
des afrikanischen Oasenverkehrs an sich ziehen könnte?
*) „Das Ziel der Frankfurter Expedition waren die altchristlichen Ruinenfelder der
Landschaft Kyrenaika mit der Hauptstadt Kyrene im Wilajet Barka. Das geheimnisvolle Land
liegt im östlichen Nordafrika zwischen Mittelmeer, Sahara und Ägypten und ist weniger er-
sorscht als die schwärzesten Gebiete Zentralafrikas und der großen Wüste." — Ammon,
richtiger Amon oder Amun, der ägyptische Name für die Ortsgottheit von Theben, Gott der
Fruchtbarkeit, der Zeugung und des Lichtes. Als Thebens Macht sank, schwand auch die
Macht seines Gottes. Nur in Äthiopien und in den Lasen der Libyschen Wüste hat sich
die bevorzugte Stellung des Amon bis in die griechische und römische Zeit erhalten.
Mariut, Strandsee und Landschaft westlich vom Nildelta.
-) Amoninm, Tempel des Sonnengottes Amon, auch Bezeichnung sür die ganze Oase.
_ 3) Mirsa Matru liegt an der Mittelmeerküste, nordöstlich von der Oase Siwa. Bis
Mirsa Matru fährt jetzt von Alexandrien ans eine Eisenbahn an der Küste entlang.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Marius Marius Ammon Amon Amon Mirsa_Matru Mirsa_Matru
344
Vi. Die indische Götterlehre.
die Brahminen, etwa im neunten Jahrhunderte nach Christo, indem dieselben ihren Kampf dagegen nie ausgesetzt hatten. Alle Bekenner dieser Lehre wurden durch die grausamste Verfolgung aus Indien vertrieben. Sie zogen sich in die angrenzenden Sam der zurück, und so hat sich der Buddhaismus nördlich vom Himalaya, in Birmanien, in Tibet, in der Mongolei :c. weit verbreitet, seitdem ist in Indien die Lehre von Brahma wieder herrschend, im vierten Zeitraume. Natürlich bildeten sich in diesen Glaubensstürmen auch Sekten, z. B. die Dschainas, deren Glaube eine Verschmelzung des Buddhaismus mit dem Brahmais-mns ist. Ebenso sind die Sikhs, welche einen besonderen Staat bilden, eine Sekte, deren Religionsglaube ein Gemisch des brah-manischen und mohammedanischen Glaubens ist. Dieselbe wurde 1540 gestiftet. Die Anhänger derselben erkennen nur einen unsichtbaren Gott als Weltregierer an, verwerfen allen Bilderdienst, haben allen Kastennnterschied aufgehoben und fordern allgemeine Menschenliebe.
Wenden wir den Blick insbesondere auf den religiösen Glauben der Indier zurück! Außer den drei genannten Hauptgöttern Brahma, Wischnn und Siwa werden noch viele andere, sowohl männliche als weibliche Gottheiten verehrt, z. B. die zwölf Adityas. Dies sind die Gottheiten, welche den Stand der Sonne in den zwölf Bildern des Tierkreises bedeuten, die sie während eines Jahres durchläuft. Ihre Namen sind sehr verschieden. Der höchste derselben ist Indra, der Sonnengott, der den Luftkreis beherrscht, der König aller Geister, die im Luftkreise und im überirdischen Paradiese wohnen. Sein Symbol ist der Donnerkeil und er reitet auf einem Elefanten. Dagegen ist verschieden von ihm Surya, die Sonne, die nach der Mythe in einem mit sieben grünen Rossen bespannten Wagen, von dem Führer ^run geleitet, fährt, begleitet von tausend Geistern, die diesen Gott mit Lobgesängen anbeten. Seine Zwillingssöhne sind ^suiin und Kurnar.
Naradas wurde als Götterbote verehrt. — Ganesa pulear ist ein Sohn Siwas, wird mit einem Elefantenkopf abgebildet.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Indra Surya Naradas
Extrahierte Ortsnamen: Christo Indien Birmanien Tibet Mongolei Indien
311
Von dem großen türkischen Reiche, das einst den christlichen Völ-
kern in Europa furchtbar war, ist Konstanlinopel die Haupt- und
Residenzstadt, eine sehr wichtige Handelsstadt mit 1 Million Ein-
wohnern und einem Seehafen hier unten an der Meerenge, welche
das schwarze Meer mit dem Meere Marmora verbindet.
Bis in das zweite Jahrzehend dieses Jahrhunderts gehörte zum
türkischen Reiche auch das in alten Zeiten durch seine Weltweisen,
Dichter, Staatsmänner, Baukünstler und Maler wie durch
Heldenmuth aller seiner Bewohner berühmte Griechenland, welches
aus dem Festlande und aus vielen Inseln im ageischen oder grie-
chischen Meere besteht. Im Jahre 1821 erhoben sich die Griechen
gegen die Türken, erkämpften im Jahre 1829 ihre Unabhängigkeit und
bilden seitdem ein eigenes selbstständiges Königreich Griechenland.
Die Städte im Lande sind nicht bedeutend, denn die Haupt- und
Residenzstadt Athen zählt nur 48,000 Einwohner.
18. Der Olymp.
Nördlich von Larissa, im türkischen Thessalien, streckt sich ein
romantischer, aber öder Landstrich dem Meere zu. Schweigen und
Einsamkeit beherrschen ihn so, wie einst der Lärm der Menschen, die
sich auf diesem Boden drängten. Man sieht hie und da Überreste
.griechischer Straßen, wo kein Fuß mehr wandelt. Einige Maisfelder
in den Thälern und kümmerliche Olivenpflanzungen sind die einzigen
Zeichen gegenwärtiger Cultur. Zerstörte Dörfer und verwilderte Baum-
pflanzungen deuten auf eine noch vor Kurzem reichere Bevölkerung hin.
Dort erhebt sich der Olymp, der Göttersitz des griechischen
Alterthums mit weißglänzender Firne wie ein großer Schatten. Die
ältesten Griechen hielten ihn für den höchsten Berg (2031^ hoch)
und den Mittelpunkt der ganzen Erbe, die man von des Berges
Gipfel ganz überschauen zu können vorgab. Dieser Begriff und das
Majestätische auch in seiner Form führte zur Idee, es sei die irdische
Wohnung der Götter. Über dem Haupte desselben glaubte man eine
Öffnung im metallenen Gewölbe des Himmels, die Pforte für die
unsterblichen Mächte. Zwei andere Thore dachte man sich am
Himmelsgewölbe, an dessen äußerstem Rande in Ost und West. Durch
diese stiegen der Phöbus (der Sonnengott) und die Nacht mit ihrem
Gefolge aus dem Ocean zum Firmamente empor und wieder hinunter.
Auf dem Olymp rathschlagten die großen Götter. Zwölf an der
Zahl, bildeten sie den Rath der Alten. Zeus war ihr Haupt.
Sie entschieden die Geschicke der Welt und die Angelegenheiten des
Himmels. Die übrigen Götter gehörten zur allgemeinen Versammlung,
welche Zeus in wichtigen Dingen berief. Krystallne Paläste bedeckten des
Berges Gipfel, der Götter Wohnung, denen kein Sterblicher zu nahen
sich erdreistete. So erzählt die Mythe (Sage) der Griechen. Schon
lange vor dem Eindringen des Christenthums war auch der Heili-
genschein verschwunden, der den Olymp so lange umhüllt hatte. —
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Larissa
Extrahierte Ortsnamen: Europa Griechenland Griechenland Athen Thessalien Ost
456
Asien —
China.
heit im Handel ihre Politik, Betrug (namentlich im Verkehr mit Ausländern) ihre
Tendenz, und die Summe dieser Eigenschaften ist das vielgepriesene chinesische Handels-
talent.
Fragt man nach der Religion Chinas, so nennt man uns den Buddhismus,
der vom Himalaya bis über Peking hinaus herrsche. Der Buddhism ist indes nicht
die eigentliche Staatsreligion, sondern die Volksreligion, die seit dem 3. Jahr-
hundert nnsrer Zeitrechnung von Ostindien hergekommen, Tempel- und Klösterbau ver-
anlaßt und so über die Länder des ungeheuren Reiches sich verbreitet, in Tibet jedoch
ihren Hauptsitz hat. (S. d.). Hier nur einige Worte über den Buddhismus, wie er
im eigentlichen China erscheint. Von einer Richtung zum Uebersiuulicheu ist kaum etwas
daran zu bemerken; eher findet man, daß er irdischem Interesse dient, ohne sonderliche
Einwirkung auf Geist und Gemüth. In den Tempeln wird täglich gebetet und ge-
räuchert, wird geopfert, doch nichts Blutiges, wird Buddhas Namen (chinesisch Fo)
uuzähligemal angerufen, auch Traumauslegung und Zeichendenterei getrieben. Die
Priester nennt der Europäer nach einem japanischen Worte, das soviel als Priester
bedeutet, Bonzen. Sie wohnen mafsenweis in Klöstern, leben von Almosen, sind
unwissend (denn selten verstehen sie das Sanskrit ihrer Gebete) und weuig geachtet.
Ihre Zahl im eigentlichen China wird auf eine Million angegeben. — Verschieden von
den Bräuchen der Bouzeu ist der Kultus der oberu Volksklassen und Man-
dar ine bis znm kaiserlichen Hofe hinauf. Bei aller äußern Achtung vorder
Volksreligiou — denn der Kaiser ist ihr Schirmherr und besucht selbst zu Zeiten das
prachtvolle Klosterheiligthum des Fo in seiner Hauptstadt — hält er es doch mit einem
andern Kultus, wo theils die beiden Geister des Himmels und der Erde mit Dank
und Bitten in Tempeln verehrt werden, theils großer Wohlthäter (z. B. des ersten
Ackerbauers, des Erfinders der Seide :c.) und auch der eignen Vorfahren in Ehrfurcht
gedacht wird. Dies geschieht höchst feierlich und auf die Lehreu und Hymnen des
weisen Kongsntse gestützt, der vor mehr als 2409 Jahren den religiösen Glauben
des Volkes zu reinigen strebte, aber als ein zu nüchterner Mann mehr auf die Polizei-
liche Haudhabuug der öffentlichen Moral gewirkt hat. Eine ewig schaffende Kraft und
ein ewiger Urstoff sind nach seiner Lehre die Grundlagen aller Dinge; der Himmel,
die personificirte Schöpferkraft, wirkt jedoch nicht mit Willen, sondern nur durch seine
Natur; nach dem Tode kehrt der Leib in seinen Urstoff, die Seele in ihre Urkraft zu-
rück. Keine Priester, keine heiligen Zeiten. Kongfutses Lehre kaun das Herz nicht er-
wärmen, den Geist nicht zu Idealen erheben; ihm ist die Sittlichkeit nicht das Pro-
dukt geistiger Freiheit, sondern des richtig geleiteten Naturtriebes, daher die äußerlichen
Tugenden oft nichts anderes als Deckmäntel unbesiegter Selbstsucht, die jedeu Vortheil
erlauert.
Der Altardieust in Peking steht unter Oberaufsicht des Kaisers, als Hohen-
Priesters, und in den Provinzen unter den Statthaltern. Bei der Feier ist großes
Ceremoniel, Gebete und Gesänge, Kniebeugung, Beugung der Stirn bis an den Boden
und Opfer von Thieren, die hernach beim Festmahl verspeist werden. In schweren
Zeiten, bei Dürre, Pestilenz, Kriegsunglück, sieht man den Kaiser selbst am Altare
des Himmelsgeistes, wie er laut fleht angesichts einer großen Versammlung. Die
Huldigung, die dem Ackerbau erzeigt wird, findet alljährlich einmal statt. Sie beginnt
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Ortsnamen: China Chinas Peking Ostindien Tibet China Buddhas China Peking
901
5. Kapitel. Religionsgeschichte.
tu, von denen sich der Kutuchtu der Kalkas- Mongolen von
dem Dalai-Lama unabhängig gemacht hat, und behauptet,
Fo's Geist wohne in ihm. Auf die Kutuchtu folgen die Schü-
bülgan, und auf diese die Lama. Die Sinto- Religion des
Dairi in Zapan, der dem Dalai-Lama völlig gleich ist, die
Budda-Religion daselbst, und die Religionen in Siam, Ava,
Laos u. a., sind Zweige der schamanischen, und die Talapoi-
nen und Bonzen ihre Lama.
Zn dem europäischen Norden und Osten herrschten die drey
Religionssysteme der Deutschen, Finnen und Wenden. Von
dem finnischen wissen wir wenig. Die slavi sehen Völker
glaubten ein höchstes gutes Wesen, Bog oder Balbog, welcher
Name aber auch alle gute Götter bezeichnet; und ein böses
Grundwesen, Tschart oder Czernebog, welches aber auch der
Name aller bösen Gottheiten ist. Nicht Bog, sondern eine
unzählige Menge aus ihnen entstandener Untergottheiten, be-
herrschen die Erde; denn alles, was auf eine unbegreifliche Art
wirkte, war den Slaven Fetisch und göttlich. Die einzelnen
Gottheiten, deren Namen man findet, sind Provinzialgötter,
als: Perun, Swantewit, Radegast, Podaga, die Göttinn
Siewa u. a. Sie bewohnten alle Theile der Natur. Man
verehrte sie in Hainen, im Chram und Kosviol, oder Opfer-
plähen mit einer Einfassung von Steinen, und in zum Theil
kostbar geschmückten Tempeln, worin die Slaven auch ihre
Schätze verwahrten, und in Sälen, Kontinen, bey denselben,
Opferschmause und Staatsversammlungen hielten. Die Göt«
ter gaben Orakel, und erhielten auch Menschenopfer. Zhre
überall sehr geehrten Priester waren bey den deutschen Wenden
die höchsten Staatsbeamten.
{. 2. Jüdische Religion.
Die Trennung der Karaiten und Talmudisten befestigte
sich völlig, aber die Zahl der ersten blieb stets die kleinste. Die
Lehrer der Talmudisten brachten die Masora im sechsten Jahr-
hunderte zu Stande, und mit derselben die völlige Unterjochung
des Verstandes und des Gewissens ihrer Glaubensbrüder. Die
Kabbalistik wurde wenig getrieben; der vollständige Gebrauch
der Vokalpunkte fällt erst in diesen und den folgenden Zeitraum.
Der Vorsteher der jüdischen Akademie zu Sora wurde Patriarch
der Juden; sie nannten ihn Nasi Rabbona, Fürst der Gefan-
genschaft.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Nordafrika.
77
Kriegerkaste. Die Nilschifferkäste vermittelte während der Über-
schwemmungen jeden Verkehr. Die Ackerbauer und die Kaste der
Hirten bewirtschafteten den Boden; denn die Ziegen dienten zum Eintreten
der Saat. — Die alten Ägypter waren finsteren Sinnes, abgeschlossen gegen
alles Fremde. Als Gottheiten verehrten sie die Sonne, die Erde und den
Nil. Ihre Toten verstanden sie auf kunstreiche Weise einzubalsamieren
(Mumien). Der Herrscher (Pharao) betrachtete das Volk als seine Sklaven.
Unter jedem dieser Pharaonen mußten Hunderttausende jahrelange Arbeit
opfern, um die Grabkammer des Herrschers, eine Pyramide, zu erbauen.
— Jetzt gehört Ägypten zur Türkei und wird von einem Vicekönig
regiert. Am unteren Nil liegt die Hauptstadt K airo [Jeiro]; in den engen
Straßen herrscht ein buntes Volksgewimmel, und man trifft Kaufleute aus
allen Weltteilen; die Europäer bewohnen ein eigenes Stadtviertel, das
Frankenquartier (350). Westlich nach der Wüste hin erheben sich die drei
höchsten der noch übrigen Pyramiden. Alexandrien (?) ist eine lebhafte
Handelsstadt mit engen, ungepflasterten Straßen und vielen Cisternen anstatt
der Brunnen. Am Suezkanal liegt der Hafenplatz Suez [fueg].
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
Von Poesien.
rsr
alten persischen, arabischen- türkischen, tatarischen und india»
Nischen. Nebst dieser aber wird auch arabisch und türkisch
gesprochen. r (
Der Religion nach sind die Perser Mohammedaner
aber nach der Lehre Ali. den sie jär den eigentlichen ¿nrtmt
oder Nachfolger des Mohammeds in' geistlichen und welt-
lichen Dingen erkennen. Ihr Oberhaupt der Kirche heißt
Sedrr. Die nestoriamspen Und armenischen Griechen
sind sehr zahlreich. Die Katholiken uno Juden haacn
gleichfals freyes Religionsexercitium. In der Prorin;
Kirman und zu Gaur^Abbad einer Vorstadt von Ispahan
wohnen viele Heiden, die si h zum Magiomns oder der
alten Religion der Perser bekennen. Sie verehren die
Sonne als ein B>ld des uubeqreifiichen Gottes und wer-
den daher von den Persern Gauren oder Gebrcn, d. i.
Angtaubrge, genannt.
Anmerv. Die Perser oder Schjiten, so wie sie von
den Türken genannt werden, sind von der Besuchrmq der
Laabñ zu Mccca ausgeschlossen; daher sie verschieden»
Gmber ihrer Imams besuchen. Die r7estorianer stehen
unter dein Patriarchen z» Ormia, so allezeit Simeon
heißt. Die Armenier haben 2 Patriarchen, den einen ;rr
Eschmiazyu 2 Stu 'den vo' Erivan und den andern zu
Gandsasar kn Schirwan. Viele Armenier, so sich mit
fccr römischen Kirche vereinigt haden, stehen unter dem
Erzbischof zu Nacsivan. Die armenischen Griechen sind
falsch und habsüchttg. Um ihres Profits willen schweren
sie falfthe Eide, verkaufen Vater und Mutter. In der
Roth sind sie kriechend und dcmüthig, aber auch ausserft
undankbar, wenn sie davon befreyet smd.
Die Gelehrsamkeit wird von ihnen mehr geachtet und
getrieben als von den Türken. Zu Schiras werden im
dasiqen Coiiegio fapientis Profoffores in allerlei) Wissen»
schäften gehalten.
Die Regierung ist unumschränkt monarchisch. Der
König in Persien führt den Titel Schach oder Sophi.
Der Name Sultan wird den Statthaltern besonderer Land-
fthaftcn und Städte beygelegt. Die Krone ist in männ-
licher
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
554 Von der grossen Tatarey.
gimenrs äepenäircn die Tararn theils vost
^Rußland, theilo von dem Lhmesischen Kayser-
lhum, deren Monarchen cm grosser Theil der-
selben unterwürfig sind , und durch besondere
Vice Re, Statthalter und Gouverneurs re-
gieret werden^ Was aber die eigentlich also
genante Tararey betrifft, so stehet solche theils
unter dem grossen Can - Taifch*, theils unter
«ndern kleinern Canen und Fürsten: deren Suc-
ceffion vielmehr von einer freyen Wahl als Erbs
folge depgnditct
/° 4z° Die Einkünften bestehen meistens
in dem / was das Land sechsten hervor bringt,
Davon die Unterrhanen ihrem Oberhaupt einest
gewissen Trrdut geben. Die Macht ist conti-
«jerable und bestehet meistens in Rrurerey: doch
ist die Kriegs»Wissenschaft unter diesen Völckerst
nicht gar groß.
§o 44° Bey dieser Charte prlssnriren sich
zweyerley karerag : neulich oben und un-
ten.
r. Oben sehen wir das Brustbild von der letzt verstor-
benen Rußischen Kayserin Anna, welchem von der
Fama ein Lorbeer Crantz, als das Zeichen Kayser-
lieber Würde, aufdas Haupt gesetzet wird.!
Zu ihrer Rechten stehet der Gott Mars mit sei-
nem Spieß und Schild, samt einer brennenden Fa-
ckel; rurlincken aber die Göttin Pallas oder Mi-
verva
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]