1835 -
Mainz
: Kupferberg
- Autor: Graff, Georg
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
A e g y p t,i e r.
Xi
Iii, Von Psammetichos bis zur Eroberung des Reichsv.c.t.
durch die Perser unter Psammenitos, von
656 — 525 v. Lh. G.
* Durch den Einfluß der kleinasiatischen Grieche»
beginnt die eigentliche Cultur und Blüthezeit der
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Psammetichos aus Sais, durch die übrigen Herrscher 656.
verbannt (sein eherner Helm beim Opfer im Phtha-Tempel),
schwingt sich mit Hilfe der Joner und Karer zum Alleinherrscher
empor; begünstigt die Griechen (ihre Wohnsitze bei Pelusion,
Kaste der Dolmetscher), veranlaßt die Auswanderung der ,
Krieger, siegt gegen Syrien (Azotos), und gewinnt die
Priester durch Tempelban.
Nekos (Necho) setzt die Verbindung mit den Griechen 617.
fort, — Schifffahrt und Handel blühen; Umschiffnng Afrika's
durch Phönicier; Siege gegen Juden (König Josia), Syrer; 604.
aber Niederlage bei Circesium (Karchemis) gegen Nebnkadnezar.
Psammis,—Gesandte von Elis; Feldzug nach Aethiopien. 601.
Apries (Pharao Hophra) erobert Sidon, ist gegen 595.
Kyrene (Battos Ii.) unglücklich, und wird durch eine Em-
pörung der Aegyptier gestürzt von
Amasis, welcher durch Tempelbantcn die Priester gewinnt 570.
und durch Begünstigung der Griechen (Hellenion — Naukratis)
mit der höchsten Blüthe des Reichs auch Luxus rc. veranlaßt.
Die Perser drohen.
Iv. Von der persischen Eroberung des Reichs bis
Alexander den Gr., von 525 — 552 v. Ch. G.
* Die innere Entartung gewährt dem Reiche keine
Stütze gegen die Angriffe der Perser, und führt nach
wechselnden Kämpfen und Empörungen den Untergang
herbei.
Psammenitos, von Kambyses bei Pelusion geschlagen, 525.
nach der Eroberung von Memphis mit seiner Faniilie gemordet;
Aegypten persische Provinz; Verfolgung der Priesterkaste; daher
wiederholte Empörungen: unter Dareios (Hystaöpis), 487.
■ : .ó*,.
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1835 -
Mainz
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- Autor: Graff, Georg
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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v.c.g.von Serres gedämpft, das Land eine eigne persische Salrapie;
460. unter Artarerres Longímanos, wo Amyrtäos und
Jnaros, Anfangs mit Hilfe der Athenaer glücklich, spater
dem Megabazos und Artabanos unterliegen (451); unter
414. Dareio s Ii. (Nothos), wo der bisher verborgene Amyrtäos
sich wieder der Herrschaft bemächtigt, so wie nach ihm sein
Sohn Psammetichos (408) und einige Nachfolger desselben;
374. aber Tachos vermag sich ohne Agesilaos von Sparta gegen
Artarerres Mnemon nicht zu behaupten, und sein Nach-
folger Nektanebos U. muß vor Artarerres Ochos,
350. nachdem Sidon durch Verrath eingenommen worden, die Flucht
ergreifen. Artarerres wüthet gegen Tempel und Menschen:
Aegypten bleibt Persien zinsbar, bis es an Alexander und
nach dessen Tod an die Ptolemäer übergeht.
Die Bevölkerung Aegyptens geht von Süden ans. Kasten, geschlossene
Vereine, bilden sich ans der Verschiedenheit der eingewanderten Völker-
stamme ; die geistig Ueberlegenen gewinnen die Herrschaft über die andern,
— Priester-Aristokratie. Die Haupttempel (zu Memphis re.), als
Mittelpunkte der verschiedenen Nomen, unterhalten die Gemeinschaft des
Cultus. Ackerbau und Verkehr stehen mit der Religion in engster Ver-
bindung; daher Sabäismus und Astro latrie, Verehrung ver-
schiedener Gewächse, Thiere und Himmelskörper (Meerzwiebel, Agis,
Krokodil, Ibis, Ammon, Phtha, Osiris, Isis rc. ), daher frühe Kennt-
niß der Geometrie, Astronomie rc.
Die kolossale Baukunst erzeugt, ausser den Tempeln und andern
Monumenten, vorzüglich viele Obelisken, viereckige, spitz znlaufende
Säulen, ans einem einzigen Granitsteine, und Pyramiden, vergrößerte
Obelisken, aus Kalksteinen, mit Granit oder Marmor belegt, in ihrem
Innern Gänge oder Kammern (Königsgräber), — die grüßte hatte 728
Fuß Basis und 447 Fuß Höhe.
Die Leichen wurden einbalsamirt, Mumien; über die Bestattung
entschied ein Todtengericht.
Hieroglyphen, später Buchstabenschrift.
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- Autor: Graff, Georg
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- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
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X
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v- C.t. Verschiedene Auswanderungen: Kekrops nach Griechen-
land — Attika; Dañaos nach Argos, die Israeliten nach
Kanaan.
H. Don den Sesostriden bis zur Alleinherrschaft des
Psam metiches, von 1500 — 656 v. Ch. G.
* Dtythen bauern noch fort. Tyrannische Könige
suchen mit Hilfe der Krieger käste den Einfluß der Priester
zu untergraben, und drücken das Volk dnrch ungeheuere
Bauwerke.
1500. Sesostris, der große König, theilt das Land in sechs
und dreißig Nomen (nach den Haupttempeln?), dringt in
seinen Eroberungen nach Aethiopien, Norderasien, Thrakien,
mit seiner Flotte nach dem glücklichen Arabien bis über den
Ganges, kehrt nach neun Jahren zurück. Von ihm Bauwerke
und Kanäle in Menge, Obelisken, Statuen, Mauer voll
Pelusion bis Heliopolis rc., sein Tod. Fortdauernde Priester-
Aristokratie.
Mendes oder Maros, Erbauer des Labyrinthes (?).
1200. Ketes (Proteus), bei welchem Alerandros (Paris) mir
Helena sich aufhält.
Rhemphis (Rhamsinitos), sein Obelisk seit 1588 n. Ch.
vor dem Lateran in Rom.
1180. Cheops, Erbauer der größten von den drei Pyramiden
in der Nähe von Memphis. Druck des Volkes; Tempel ver-
schlossen.
1130. Chephres (Chephren), Pyramiden-Bau.
Mykerinos stellt die Götterverehrung wieder her.
Asychis (Bochoris), Gesetzgeber.
Sabakos aus Aethiopien, befestigt mehre Städte durch
Dämme, — Bubastos.
Sethos, Priester des Phtha von Theben, veranlaßt die
712. Auswanderung der Kriegerkaste; Sieg gegen Sanherib von
Assyrien. Bei der inneren Zerrüttung erfolgt eine Theilung
des Reichs in zwölf kleine Staaten, — Dodekarchie 671—
656. Labyrinth am See Möris.
1898 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Hirt, Arnold, Oppel, Alwin, Waeber, Robert Ernst, Fritsch, G., Perkmann, Rochus, Leipoldt, Gustav
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
10
und F allen s derselben, fg. a. Unter Streichen versteht man die
Richtung einer auf der Schichtungsoberfläche gezogen gedachten wage-
rechten Linie gegen den Meridian des Beobachtungsortes. Der Winkel,
den eine in der Schichtungsfläche auf der Streichungslinie (s t) recht-
winklig stehende Linie (v f) mit der Ebene bildet, giebt die Grösse des
Fallen® an.
Die mächtigen Faltungen der Schichten, wie sie besonders in
Gebirgen häufig beobachtet werden, bringen fg. b, c, d, i und k zur
Darstellung. In fg. b zeigen die Ketten links eine einfache Faltung.
Bisweilen entstanden jedoch beim Aufsteigen der Gesteinsmassen auf
dem Kamme der Anschwellung mächtige Spalten, wobei der Kamm
wohl gar seiner ganzen Länge nach völlig barst (fg. b rechts). Nicht
selten wurden die Schichten sogar knieförmig umgebogen, fg. c, so dass
die ehemals unteren Schichten obenauf zu liegen kamen. So erscheint
an dem Mettenberge (im Berner Oberland) eine mächtige Kalkmasse
knieförmig umgekehrt; auf der Höhe des Berges erkennt man deutlich,
dass die Schichtenfolge verkehrt liegt gegen die am Fusse bei Stieregg,
im Hintergründe des unteren Grindelwaldgletschers, beobachtete. Be-
sonders merkwürdig ist die in den krystallinischen Zentralmassen der
Alpen vielfach wiederkehrende Fächerstellung, fg. d. Offenbar barsten
die krystallinischen Massen, wenn sie bis zu einer gewissen Höhe
emporgedrängt wurden, worauf sie sich wie die Halme von Garben aus-
einander legten. Brachen die krystallinischen Massen in mehreren
parallelen Zonen hervor, so wurden die zwischen ihnen liegenden Mulden
durch die krystallinischen Felsarten an beiden Flanken emporgehoben
und bisweilen gänzlich umgebogen wie etwa die Blätter eines Buches,
so dass die Sedimentärgesteine in den inneren Räumen fast ganz ver-
schwanden (s. das Profil des Montblanc, fg. 1, und das des St. Gott-
hard, fg. m).
War bei der Aufrichtung der Gebirge die Biegung der Schichten
eine so starke, dass sie die Dehnbarkeit der Gesteinsmassen überschritt,
so bildeten sich Spalten (Verwerfungsspalten), und es traten Ver-
werfungen ein, fg. e, f, h, wobei gewöhnlich ein Teil der Schichtenmasse
unter seine ursprüngliche Höhenlage hinabsank. Liefen die Verwerfungs-
spalten parallel oder nahezu parallel, so konnte ein treppenförmiger
Schichtenbau entstehen, wie ihn fg. e darstellt. Die Schichten a, b, c, d
bildeten ursprünglich ein zusammenhängendes horizontales Lager, ebenso
die entsprechenden benachbarten Schichten.
Der Höhenunterschied der verworfenen Gesteine, die „Sprung-
höhe“, ist oft für das Auge des Laien unmerklich, erhebt sich aber in
vielen Gegenden auf Hunderte, ja auf Tausende von Metern. Das rings
von solchen Sprüngen umgebene Landstück heisst eine Scholle und
ein aus einzelnen Schollen zusammengesetztes Land ein Schollenland.
Auffallende Unebenheiten des Bodens, die selbst den Charakter
von Gebirgen annehmen können, zeigen sich im allgemeinen an den
Schollenwänden. Bei wagerecht gelagerten Schollen tritt uns die
Schollenstufe von der Oberfläche des gesenkten Flügels, dem Senkungs-
feld, fg. g in der Mitte, oft schon als Gebirge entgegen, während wir
nach Aufstieg auf die Platte nichts von einem solchen bemerken. Ist
ein Stück der Erdrinde stehen geblieben, während rings um dasselbe
die Rindenteile hinabgesunken sind, so bezeichnet man das stehen-
gebliebene Stück als Horst, fg. f.
Die Senkungsfelder bezeichnet man als Grabenversenkung oder
Graben, fg. g, wenn die Ränder miteinander parallel laufen (Ober-
rheinische Tiefebene, Totes Meer, Ostafrikanischer Graben); von einem
Kesselbruch spricht man, wenn die Ränder mehr oder weniger
kreisförmig sind wie beim Ries im deutschen Jura.
Von den eigentümlichen Krümmungen und Berstungen des Schichten-
baues hängt auch der Bau der Thäler ab. Sie lassen sich am ein-
fachsten in Mulden-, in Hebungs- und in Scheidethäler oder besser in
Synklinale, antiklinale und isoklinale Thäler zerlegen, deren charakte-
ristische Merkmale fg. i darstellt. Daneben giebt es freilich auch
Thäler, die nicht mit dem Bau des Gebirges gegeben, sondern in der
Hauptsache eine Schöpfung des Wassers sind: die Erosionsthäler.
Von grosser Wichtigkeit ist es, das Alter eines Gebirges
bestimmen zu können. Natürlich lässt sich niemals feststellen, vor
wieviel Jahren dasselbe aufgerichtet wurde; vielmehr lässt sich nur das
relative Alter angeben. Können sich Gesteine irgendwo ruhig ablagern,
so folgen die neueren Bildungen den älteren immer in wagerechten
Schichten. Wurden aber, bevor eine Schicht im Meere sich ablagerte,
die älteren Schichten gefaltet oder verworfen, so füllte die jüngere
Bildung zunächst die vorhandenen Faltungen und Thäler aus. Überall
da, wo sich wagerecht liegende Schichten über Schichten mit gestörten
Lagerungsverhältnissen ausbreiten, ereignete sich demnach der Vorgang
der Schichtenstörung, nachdem die jüngste gefaltet, aber bevor die
älteste horizontale Schichtenreihe entstanden war, fg. k. Gehört z. B.
die unterste wagerechte Schicht dem ältesten tertiären Abschnitt, ihre
gefaltete Unterlage (das Liegende) aber der jüngsten Stufe der Kreide-
formation an, so vollzog sich die Fältelung oder Hebung am Ausgang
der Kreidezeit. Aus dem Querschnitt der fg. k aber ergiebt sich, dass
die früher wagerechten Schichten A und B aufgesprengt und aufge-
richtet wurden, als sich der Granit G hindurchdrängte. Die Hebung
war vollendet, bevor sich die neueren Schichten C horizontal am Ab-
hange von B niedergeschlagen hatten.
Der ursprüngliche Bau der Gebirge wird durch die zerstörende
Thätigkeit des Wassers unablässig verwischt; dasselbe verwandelt that-
säclilich jene stolzen Bauwerke in Ruinen. Die Verheerungen des
Wassers sind in einzelnen Fällen so bedeutend, dass der ursprüngliche
Bau des Gebirges kaum noch zu erkennen ist. Das Wasser schafft
Berge da, wo sich eigentlich Thäler finden sollten (vgl. das Profil von
den Schwyzer Mythen, fg. o), während es anderwärts Thäler an solchen
Stellen ausnagt, wo sich Berge erheben sollten, fg. n.
Erdbeben sind Erzitterungen des Bodens, welche durch ver-
schiedene Verhältnisse, wie Einsturz unterirdischer Hohlräume, Ver-
schiebungen in der Erdkruste, Bewegung des glühendflüssigen Erd-
innern u. a. hervorgerufen werden und erfahrungsgemäss am häufigsten
in vulkanischen Gebieten Vorkommen. Die Einwirkungen der Erdbeben
auf den Boden können sehr verschieden sein. Häufig entstehen
Spalten und trichterförmige Vertiefungen sowie Senkungen von aus
lockerem Material bestehenden Ufersteinen, so z.*B. bei dem achäi-
schen Erdbeben i. J. 1861, fg. q. Dort glitt das ganze aus Schutt-
massen bestehende Gebiet nach Norden ab und geriet mit seinem
äussersten Rande unter den Meeresspiegel. Zugleich wurde das Land
vollständig von Spalten zerrissen, welche etwa l1/* m tief und mit
Erde, Sand und Schlamm gefüllt waren. Durch den vielfach und rasch
wechselnden ungleichen Druck wurden diese leicht beweglichen Massen
an manchen Stellen herausgequetscht und bildeten unter Umständen
kleine Kegel. Kamen dazu noch Gasblasen oder Wasserstrahlen, so
bildeten sich kleine Krater in den Kegeln, letztere mit Durchmessern
bis zu 1 m.
Furchtbar sind oft die Zerstörungen, welche durch die Erd-
beben an Gebäuden angerichtet werden; doch richten sie sich sehr
nach der Bauart und nach dem verwendeten Material. Hohe Gebäude
und Gewölbe werden am meisten beeinflusst. Als Beispiel möge die
Kapelle von Kasina, fg. p, dienen, welche von dem Agramer Erd-
beben am 9. November 1880 betroffen wurde. Der aufgesetzte Turm
ist auffallend gegen Nno geneigt, die Sprünge durchziehen ohne Regel
die Wände und zeigen nur Abhängigkeit von den Fensteröffnungen.
Die Aussenansiclit aber lässt kaum die Zerstörungen im Innern
ahnen, die durch das vollständig eingestürzte Gewölbe angerichtet
worden waren.
Bekanntlich nimmt die Eigenwärme der Erde nach der Tiefe
hin zu. In welchem Masse dies geschieht, zeigt fg. r, welche einer-
seits die Wärmeverhältnisse an der Aussenseite des St. Gotthard,
anderseits diejenigen im Tunnel darstellt.
13. Zur Geologie Ii. Die geologischen Zeitalter.
Als der Mensch auf dem Schauplatze der Schöpfung erschien,
hatte der Erdkörper bereits eine unermessliche Entwickelungsperiode
hinter sich. Nachdem der glutflüssige Erdball an seiner Oberfläche
erkaltet war und sich mit einer festen Kruste bedeckt hatte, wurde
die Wassorbildung möglich, und so breitete sich nach und nach ein
tiefer Ozean über den ganzen Erdkreis aus. In dem anfänglich noch
überhitzten Wasser jenes uiältesten Meeres lagerten sich die ältesten
Schichten ab, die wir kennen: das sog. Urgebirge (Urgneis- und Ur-
schieferformation). Das Pflanzen- und Tierleben war in jenem Zeit-
alter, welches sicher viele Millionen von Jahren umfasst, noch nicht
erwacht; somit fehlen dem Urgebirge auch die pflanzlichen und
tierischen Überreste.
Auch weiterhin entwickelten sich, nachdem mittlerweile die ersten
Weltinseln emporgestiegen waren, nur niedrig organisierte Pflanzen
und Tiere. Nach Ablauf grosser Zeiträume hat. die Natur allmählich
eine Tracht nach der anderen abgelegt. Zugleich wurden ihre Or-
ganismen immer vollkommener. Von besonderer Bedeutung dabei ist
es, dass sich jede derartige Änderung im allgemeinen gleichzeitig auf
der ganzen Erde ereignete, und dass niemals die Tier- und Pflanzen-
welt einer früheren Periode wiederkehrte. Eine Reihe von Schichten,
die im allgemeinen eine und dieselbe Pflanzen- und Tierwelt (beide
natürlich versteinert) umschliessen, nennt man eine Formation. Es
wird demnach bei der Einteilung der Formationen keinerlei Rücksicht
genommen auf die Gesteinsbeschaffenheit, die innerhalb einer Formation
eine ganz verschiedenartige und umgekehrt innerhalb verschiedener
Formationen eine gleichartige sein kann, sondern lediglich auf die
Versteinerungen, welche das Gestein umschliesst. Die Paläontologie,
d. i. die Wissenschaft von der Tier- und Pflanzenwelt der Vorzeit, ist
gewissermassen eine Altertumskunde des organischen Lebens.
Zu dem alten oder paläozoischen Zeitalter gehören die
Silur-, Devon-, Steinkohlen- und Dyasformation. Von Pflanzen sind
aus der Silurzeit‘) nur Seetange bekannt; hingegen sind niedere See-
tiere (Weichtiere, Strahltiere und Gliedertiere) in reicher Anzahl vor-
handen. In der obersten Stufe erscheinen sogar schon einige Fische
(haiartige Knorpelfische), die ältesten Vertreter der Wirbeltiere. Während
der Devonzeit®) müssen die Kontinente bedeutend an Umfang gewonnen
haben; denn wir begegnen in dieser Formation ausser den Seegewächsen
auch Farnen, Sigillarien (Siegelbäume) und Lepidodendren (Schuppen-
bäume), wenngleich deren Entfaltung keine so üppige ist wie im Stein-
kohlenzeitalter. Das Tierleben weist keine neuen Charaktererscheinungen
auf. Das Pflanzenleben der Steinkohlenperiode, fg. a, welches im Ver-
gleich zu dem devonischen ein ungemein üppiges war, trug den
Charakter einer tropischen Sumpf- und Morastvegetation an sich. Am
mannigfaltigsten waren die Farne (250 Arten in Europa); doch sind
sie als kohlenbildendes Material wegen ihres geringen Holzreichtums
nirgends von Bedeutung. Als Kohlenbildner spielen die Kalamiton
(den Schafthalmen ähnlich), Sigillarien und Lepidodendren die wich-
tigste Rolle. Seltener waren die Nadelhölzer und Zapfenpalmen
(Cycadeen). Unzweifelhaft besass der Urwald der Steinkohlenzeit die
traurigste Eintönigkeit, welche wir uns denken können. Er entbehrte
völlig des mannigfaltigen Laubschmuckes, sowie des Blütenreichtums
unserer tropischen Wälder. Wohin auch das Auge sah, erblickte es
nichts als mit dürftigem Blattwerk besetzte Kalamiten, säulenförmige
Schäfte von Sigillarien, mit formlosen Zweigen und borstigen Blättern
ausgestattete Schuppenbäume; mattgrüne Farne und steife Schafthalme
überwucherten, Gras und Blumen vertretend, den Boden. Nirgends
ertönte der Laut eines Tieres — es gab ja weder Säugetiere noch
Vögel; nur schleichende Amphibien, stumme Fische und andere niedere
Tiere bevölkerten die sumpfigen, waldreichen Niederungen und ihre
Wasserbecken. Fürwahr, ein so eintöniges und ödes Waldgebiet, wie
es gegenwärtig in keinem Teil der Erde vorkommt! Von den Tieren
erschienen Süsswasser- und Landmollusken, Insekten (Käfer), Spinnen
und Reptilien (Froschsaurier, Labyrinthodonten) auf der Weltbühne. * 2
’) Die Silurer waren ein kleiner keltischer Volksstamm, welcher
während der römischen Herrschaft diejenigen Teile des heutigen Wales be-
wohnte, wo der englische Geolog Murchison die Silurformation zum ersten
Male genau untersuchte.
2) Dieser Name ist der englischen Grafschaft Devonshire entlohnt.
1898 -
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- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
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- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
11
Die Fische waren teils echte Knorpelfische, teils kleinschuppige Schmelz-
schupper (Ganoiden) mit ungleichen Lappen der Schwanzflossen.
1) as Pflanzenleben der Dyas1) giebt sich sofort als eine Tochter
desjenigen der Steinkohlenzeit zu erkennen. Besonders wucherten die
Farne und Kalamiten noch üppig; hingegen waren Sigillarien und
Lepidodendren im Aussterben begriffen. Einzelne Nadelhölzer er-
langten ungeheure Grösse. Die Tierwelt erreichte den Gipfelpunkt
ihrer Entwickelung in einem echten Reptil, einer dem ägyptischen
Monitor in Grösse und Gestalt nahestehenden Landeidechse (Protero-
saurus).
Dürfen wir die paläozoische Gruppe als das Altertum in der Ent-
wickelungsgeschichte des organischen Lebens betrachten, so tritt in der
mesozoischen Gruppe gewissermassen das Mittelalter vor uns. Die-
selbe umschliesst die drei sogenannten sekundären Formationen: die
Trias-,2) Jura-3) und Kreideformation.4) Die paläozoischen Dschungeln
von Sigillarien und Lepidodendren sind für immer verschwunden, und
an ihrer Stelle finden sich Waldungen von tropischen und später von
subtropischen Nadelhölzern, zwischen denen mächtige Farne und riesige
Equisetaceen (Schafthalme) üppig wuchern. Kräftiger als sonst jemals
entfalten sich die Zapfenpalmen (Cycadeen). (Vgl. hierzu fg. b und c,
die Landschaften aus dem Keuper [obere Trias] und dem Jura.) Doch
wird gegen Ende der Kreidezeit der Charakter der Wälder durch das
Auftreten zahlreicher Laubbäume von tropischem Aussehen wesentlich
verändert. Auch das Tierlcben ist durchweg umgestaltet. Von den
Mollusken gewinnen die Cephalopoden eine hervorragende Bedeutung
in den Ammoniten (Ammonshörner) und Belemniten (Donnerkeile).
Die Sehmelzschupper (Ganoiden) mit ungleichen Schwanzflossen weichen
allmählich denen mit symmetrischen, also gleichlappigen Schwanzflossen.
Im Jura tauchen die ersten wahren Knochenfische mit festen Wirbeln
auf; sie sind also die Vorläufer der Typen, welche heute unsere Fisch-
welt bilden. Spuren von Säugetieren (Beuteltieren), sowie von Vögeln
finden sich zwar schon in der Trias; doch spielen die Reptilien die
erste Rolle unter den Tieren. Dieselben zeigen vielfach die sonder-
barsten Mischformen; so besitzt Mastodonsaurus Frosch- und Saurier-
merkmale, Ichthyosaurus Saurier- und Fischmerkmale, Dinosaurus
Eidechsen-, Krokodil-, Vogel- und Säugetiermerkmale, Archaeopteryx
Vogel- und Reptilmerkmale.
Die känozoische Formationsgruppe (gewissermassen die geologische
Neuzeit) umfasst die Tertiär- und Quartärformation, von denen die
letztere wieder in das Diluvium und Alluvium zerfällt. In der Tertiär-
zeit treten die vorher s6 wichtigen Cycadeen und Nadelhölzer zurück,
während die Laubhölzer in grosser Arten- und Individuenzahl erscheinen.
Zum ersten Male verändert das Pflanzenleben gegen den Pol hin wesentlich
seinen Charakter. Was das Tierleben anbetrifft, so sterben die im
mesozoischen Zeitalter so überaus zahlreichen Ammoniten und Belem-
niten ganz aus; die Schmelzschupper (Ganoiden) und grossen Reptilien
verlieren an Bedeutung; dagegen erlangen die Säugetiere eine überaus
hohe Wichtigkeit. Fast die Hälfte der heutigen Gattungen war am
Schlüsse der Tertiärzeit schon mit denselben Gattungsmerkmalen aus-
gerüstet wie jetzt; unsere heutigen Rüsseltiere und Dickhäuter stammen
ohne Ausnahme, die Wiederkäuer, Raubtiere, Nager und Affen wenigstens
teilweise unmittelbar aus der letzten Periode der Tertiärzeit. Fg. d
stellt eine Landschaft aus dem mittleren Abschnitt der Tertiärzeit
(Miocänzeit) dar. Das Quartär (Diluvium und Alluvium), in welches
auch das Auftreten des Menschen fällt, leitet hinüber in die geologische
Gegenwart. Zu den bekanntesten Tieren der Diluvialzeit gehören
der Mammutelefant, das Knochennashorn, der Riesenhirsch, der Höhlen-
bär, die Höhlenhyäne und der Höhlenlöwe.
Die älteren geologischen Formationen enthalten in der Regel, sei
es an der Oberfläche, sei es in grösserer oder geringerer Tiefe, die
Fundstätten der technisch und wirtschaftlich verwend- und verwert-
baren Mineralien, unter denen die Edelmetalle eine besonders
wichtige Rolle spielen. Die Fundorte sind keineswegs gleichmässig
über die Erde verteilt. Arm an wertvollen Mineralien sind die Polar-
gebiete, massig reich sind die Tropen, am reichsten die gemässigten
Gebiete der Erde, fg. e.
Die Ausbeute von Gold, dem wertvollsten der Edelmetalle, ist in
beständigem Steigen begriffen. Für das Jahr 1883 zu 153470 Kilo
beziffert, betrug sie i. J. 1895 301592 Kilo im Werte von rund
1642 Mill. Mk. Die Hauptfundländer sind (1895) die Vereinigten
Staaten von Nordamerika mit 70132, Australien mit 67406, Afrika
mit 67040 und das russische Reich mit 43476 Kilo. Der Wert des
Goldes steht fest, während derjenige des Silbers bedeutenden Schwan-
kungen unterliegt und in neuerer Zeit ausserordentlich gesunken
ist. Trotzdem hat auch die Ausbeute an Silber in neuerer Zeit
gewaltig zugenommen; sie machte i. J. 1882 2 690109 Kilo im Werte
von 390 Mill. Mk., i. J. 1895 5 236059 Kilo im Werte von 448
Mill. Mk. aus. Die Hauptfundländer sind (1895) die Vereinigten Staaten
von Nordamerika mit 1733662, Mexiko mit 1 461008, Bolivia mit
684418 und Australien mit 389102 Kilo. Die Ausbeute an Kupfer
stieg von 1882 bis 1893 von 1,992 auf 3,12 Mill. dz (Wert: 269
Mill. Mk.); fast die Hälfte davon entfällt auf die Union.
Riesig der Menge und dem Wert nach ist die Förderung der
sog. schwarzen Metalle, auf denen in gewisser Beziehung die moderne
Kultur beruht. Von 1883 bis 1895 stieg die Gesamtausbeute an Stein-
kohlen von rund 382 auf 527 Mill. Tonnen (= 1000 Kilo). Die drei
wichtigsten Länder sind Grossbritannien mit rund 190, die Vereinigten
Staaten mit 172 und das Deutsche Reich mit 79 Mill. Tonnen. Die *)
*) Dyas (Zweiheit) nennt man diese Formation, weil sie aus zwei Haupt-
gliedern, dem Rotliegenden und dem Zeohstein, besteht.
2) Trias (Dreiheit) heisst die Formation wegen ihrer Dreiteilung in
Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper.
3) Die Juraformation hat ihren Namen von dem Schweizer Jura, weil
sie den geologischen Bau desselben vollständig beherrscht und hier zuerst
richtig erkannt worden ist.
4) Die Kreideformation verdankt ihren Namen dem zufälligen Um-
stande, dass sie in Nordfrankreich und England, wo sie zuerst genauer
untersucht wurde, hauptsächlich aus Kreide besteht. Im übrigen besitzt sie
ein sehr mannigfaltiges Gesteinsmaterial.
Erzeugung von Roheisen betrug i. J. 1880 18,23, i. J. 1895 29 Mill.
Tonnen im Werte von rund 1600 Mill. Mk. Auch hier stehen Gross-
britannien, die Vereinigten Staaten und das Deutsche Reich in erster
Linie; das Verhältnis derselben zu einander ist ungefähr dasselbe wie
bei der Steinkohle.
15. Inseln und Küsten.
Als Insel bezeichnet man jeden vom Meere rings umgebenen
Festlandkörper, welcher kleiner als das kontinentale Australien ist.
Die Grössenunterschiede der Inseln sind sehr beträchtlich, verschiedenartig
ist auch ihre Form, Anordnung und Entstehung. In letzterer Be-
ziehung teilt man sie in kontinentale und in oceanische Inseln ein.
Kontinentale (Festland-) Inseln, fg. a, werden sie genannt,
wenn sie dem nie rastenden Kampfe zwischen Wasser und Land ihren
Ursprung verdanken. Diese liegen in unmittelbarer Nähe derjenigen
Landmasse, von der sie durch Senkung der Küste und durch Steigen
des Meeresspiegels abgetrennt worden sind, und tragen deren wesentlichen
Charakter in Bezug auf Oberflächengestalt, Gestein, Pflanzen, Tierwelt und
oft auch Bevölkerung an sich; einer Flachküste entsprechen flache
Inseln, einer gebirgigen Küste felsige Inseln. Beispiele für Festland-
inseln: die friesischen, dänischen, britischen, die westindischen, hinter-
asiatischen und die Lofot-Inseln.
Die oceanischen Inseln zerfallen wieder in vulkanische und
korallische.
Die vulkanischen (hohen) Inseln, durch vulkanische Kräfte ent-
standen, treten zuweilen ganz vereinzelt mitten im Ocean auf, z. B.
St. Helena, oder im Anschluss an andre Inseln, z. B. Santorin, fg. b,
Barren Island, fg. c (zu den Andamanen gehörig), oder in Form von
Kurven: die Perlenschnüre Ostasiens, die Aleuten, der sogenannte innere
Inselgürtel im Stillen Ocean.
Die niedrigen Koralleninseln, Atolle, fg. d, sind die Ergebnisse
der Arbeit und des Lebens der Korallentierchen, die bei der Berührung
mit der atmosphärischen Luft absterben und verkalkend eine Art Gerüst
mit Asten und Verzweigungen bauen und so ringförmige Inseln vor-
bereiten. Diese fallen an ihrer Aussenseite schroff zum Meeresboden
ab und schliessen eine mehr oder weniger seichte Lagune ein, die nicht
selten durch einen oder mehrere Kanäle mit dem Aussenwasser in Ver-
bindung steht. Die Inseln erheben sich nur wenige Meter über den
Meeresspiegel und tragen in der Regel eine dürftige Flora und Fauna.
Ihre örtliche Verbreitung ist auf die Meere zwischen dem 28. Breiten-
grad nördlich und südlich des Äquators beschränkt, da die landbauenden
Korallentiere eine Wasserwärme von mindestens 16° verlangen. Die
Korallenbauten erscheinen aber nicht nur als Inseln, sondern auch in
Form von Korallenbänken (Saumriffen), die wenig oder gar nicht über
den Meeresspiegel hervorragend sich den Küsten des Landes anschliessen,
oder als Korallenriffe (Barrierenrifie), fg. e, welche gürtelartig der Küste
folgen, aber von dieser durch einen Kanal getrennt sind.
Kleine felsige Inseln, welche eine Festlandküste begleiten, nennt
man Schären; fg. i, berühmt sind die Schären Skandinaviens. Ähn-
liche Erscheinungen findet man an den meisten Fjordküsten.
Unter Küste versteht man nicht nur diejenige Linie, welche das
Zusammentreffen von Land und Wasser bezeichnet, sondern auch das
an diese Linie sich anschliessende Hinterland, allerdings ohne überall
eine zahlenmässige gleiche Grenze zu ziehen. Eine Steilküste entsteht,
wenn ein Gebirge unmittelbar an das Meer tritt, fg. b, c, f, k. 1, m;
die Abhänge zum Meere gestalten sich nach Beschaffenheit des Gebirges
zu mehr oder minder imposanten Formen. Berühmt sind die Steil-
küsten Norwegens, Dalmatiens, Griechenlands u. a. Flachküste ist
die schwach geneigte Fortsetzung einer das Meer erreichenden Tiefebene,
sie ist umgeben von Untiefen und Sandbänken und steht in der Regel
wegen der Angriffe des Meeres in beständiger Gefahr der Überflutung,
der man durch Eindeichung zu begegnen sucht. Eine Art Schutz für
das Hinterland bauen unter bestimmten Bedingungen die feindlichen
Wellen selbst in Verbindung mit den Winden, indem sie aus Sand und
Geröll Wälle in der Regel bis zu 20 m, selten höhere, häufig aber
mehrere parallel miteinander der Küste entlang anhäufen, die Dünen,
fg. h. Freilich zerstört diese nicht selten der sich drehende Wind, der
den Sand landeinwärts treibt und alles unter sich vergräbt, fg. g. Einen
gewissen Schutz gegen die Veränderlichkeit der Dünen gewährt deren
Bepflanzung mit Strandhafer oder mit Strandkiefern. Am grossartigsten
in Europa treten die Dünen an der Westküste Frankreichs zwischen
Adour und Gironde auf. An der deutschen Küste sind die äusseren
Dünen meist durchbrochen und als Inseln (Friesland) oder als Nehrungen
(Ostsee) übrig geblieben. Die älteren, mehr nach dem Binnenlande zu
gelegenen Dünen haben sich hier im Laufe der Zeit meist mit Nadel-
wald überzogen und bilden als „Geest“ eine willkommene Unterbrechung
der sonst so einförmigen und reizlosen Küstenebene. Dazwischen haben
die Flüsse die fetten, mit gutem Gras bestandenen Marschen abgelagert,
vgl. Taf. 7, d. .
Die Küste ist ungegliedert, wenn sie ohne entschiedenes Ein-
dringen des Meeres (Meerbusen, Golfe, Baien) und ohne deutliche
Halbinseln und Inseln verläuft (Südamerika, Afrika); reich gegliedert
ist sie, wenn diese Fonnationen zahlreich vorhanden sind (Europa, Asien,
Nordamerika). Die am tiefsten in das Land eindringenden Meerbusen
nennt man Fjorde, fg. m, Taf. 6, b; sie sind auf die gemässigte und
die Polarzone beschränkt, und Norwegen hat solche, die sich bei einer
geringen Breite zu einer Länge von 160 km ausdehnen. Ähnliche
Bildungen zeigt die Westküste von Schottland und Irland, Südchile,
Nordamerika in der Gegend von Vancouver und Neu-Seeland. Keine
Küste bleibt völlig bewahrt von den Angriffen des Meeres: selbst das
steilste Gebirge muss ihm seinen Tribut entrichten, der in der Regel
in einem Klippensaum besteht, fg. i; die Flachküste ist den Über-
flutungen im höchsten Masse preisgegeben und erleidet, wenn sie nicht
geschützt wird, starke Einbusse (Dollart!); die aus Thon oder Kreide-
wänden bestehende Küste dagegen wird unterwaschen. Das Tag und
Nacht ohne Unterbrechung arbeitende Wasser unterminiert die Ufer-
wände, bis schliesslich diese, ihrer Stütze beraubt, einstürzen und den
3*
1881 -
Halle
: Anton
- Autor: Kunze, Bruno, Kunze, Otto
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
110
Telemach
Tellus
Themistokles
Theodosius
Thermopylä
Tkeseus
Thessalien
Tiberlus
Tigris
Titus
Tomyris
Tribun
Triumvirat
Troja
Typhon
Tyrus
Tullia
Ulysses
Venus
Vespasian
Vestalin
Vesuv
Veto
Virginia
Vulkan
Xerxes
Lantippe
Zama
Zahlen zur alten Geschichte.
888 vor Chr. Gründung Karthagos durch Dido.
„ „ " Lykurg, spartanischer Gesetzgeber.
753 n n Gründung Roms durch Romulus und Remus.
722 n n Wegführung der Israeliten in die assyrische Gefangenschaft
durch Salmanassar.
624 „ „ Drako, erster athenischer Gesetzgeber.
594 ff „ Solon, zweiter athenischer Gesetzgeber.
588 ii ii Zerstörung Jerusalems durch Rebucadnezar. Babylonische
Gefangenschaft.
660 „ „ Astyages von Medien. Gründung des Perserreichs durch
Cyrus.
536 ,i „ Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil.
529 n rr Tod des Cyrus.
525 „ „ Unterjochung Ägyptens durch Kambyses.
510 n n Verbannung des Tarquinins. Rom wird Republik.
494 n „ Auszug der Plebejer auf den H. Berg.
490 „ „ Schlacht bei Marathon. Miltiades
480 ii n Kampf bei Thermopylä. Leonidas.
„ ii ii Schlacht bei Salamis. Themistokles.
479 „ „ Schlacht bei Platää.
429 „ „ Tod des Perikles. Peloponnesischer Krieg.
399 Tod des Sokrates.
390 Schlacht an der Allia. Brennus.
338 ,/ /' Schlacht bei Chäronea. Untergang der Freiheit Griechenlands.
336 Ermordung Philipps von Macedonien.
336- -323 vor Chr. Alexander der Große.
334 „ „ Schlacht am Granikus.
1905 -
Dresden
: Huhle
- Autor: Felgner, Robert
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Gänge hinab, damit sie faulen und dann zerfallen. Diese Masse ver-
mengt er mit etwas Erde und füllt damit seinen Darmkanal. Die
Rückstände der Verdauung setzt er bei seinem Erscheinen auf der Erd-
oberflüche ab. Wenn nun Millionen von Regenwürmern das tun, welche
Folgen muß das haben? Die unteren Schichten kommen langsam nach
oben. Vergleicht die Arbeit des Regenwurmes mit der des Land-
mannes! Und da ihre Gänge, die sie in der Erde graben, immer
wieder einstürzen, werden sie gezwungen, neue zu bauen; so gleichen
sie auch in dieser Beziehung dem Ackersmauue. Fassen wir zusammen,
was uns die Heimaterde zum Schlüsse erzählt:
Ich, das jüngste Glied der festen Erdrinde — der erdige Über-
zug — bin entstanden durch die Tätigkeit des Wassers und Verwitte-
rnng. Die Arbeit des Landmannes und des Regenwurmes hat mich
in fruchtbare Ackererde umgewandelt.
Zu empfehlen:
Proben von Lelsarten und Versteinerungen M Geologie
von H. (Zeikie.
A. Sedimentärgesteine.
1. Konglomerat, 2. Sandstein. 3. Schieferton. 4. Schieferton mit Pflanzen-
überresten. 5. Kalkstein mit Tierüberresten.
B. Gesteine organischen Ursprungs.
I. Aus Pflanzenüberresten.
6. Torf. 7. Kohle, welche die geschichtete Anordnung zeigt.
Ii. Aus Tierüberresten.
8. Süßwassermergel. 9. Tiefseeschlamm (für das Mikroskop). 10. Kreide mit
eingebetteter Muschel. 11. Kreidekörner (Mikroskop). 12. Muschelkalk.
C. Fossilien.
I. Pflanzen. Ii. Tiere.
13. Sigillaria. 14. Lepidodendron. 15. Koralle. 16. Eneviniten-Stamm,
17. Seemuschel.
v. Eruptivgesteine.
18. Granit. 19. Glimmer. 20, Quarzkristalle. 21. Lava mit Kristallen.
22. Vulkanischer Tuff.
Herausgegeben vom Mineralien-Comptoir von Dr. Bläh, Heidelberg.
Preis 16 Mark.
Ideale Landschaft ans der Zteinkohlenm
von I^auskofen.
Preis auf Leinwand mit Stäben 6 Mark.
Im- Der Durchschnitt durch das Steinkohlengebiet des pwuenfchen Grundes
(als Wandbild) wird demnächst erscheinen.
Alles zu haben in Carl Adlers Buchhandlung in Dresden.
Druck von B, G. Teubner in Dresden.
1896 -
Hannover
: Manz & Lange
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
Verzeichnis der geographischen Namen.
155
Tarquiuii Iii B c.
Taurus, der, Ibb.
Taygctou, der, Ii Oed.
Tempe Ii A a..
Thapsus Ivbc.
Thasos Iidb.
Theben in Botien Ii Ab.
Theben in gypten Iac.
Thermaischer Meerbusen, heute Mb. von Saloniki, zwischen Thessalien und Chalcidice, Ii Ob.
Thermopyleit, die, Ii Ab.
Thespi Ii Ab.
Thessalien und die Thessaler Iicc.
Thracieu Iideb.
Thracischer Chersoncs, der, heute Gallipli, Iib ed.
Tiber, der, Iii Ob.
Ricinus, dl'r, heute Tritto ofcr Tesstn, Iii Ab ab.
Tigrauocerta Iv Ec.
Tigris, der, Ibob.
Tiryns Iiac.
Torona'ischer Meerbusen, heute Mb. von Kassandra, zwischen Pallene und Sithonia.
Trasimener See, der, heute Lago di Perugia, Iii B b.
Trebia, die, heute Trebbin, Iiibb.
Trier, im Altertum Augusta
Trevirrum, Iv Bb.
Troas Iib cd.
Tria Iib cd.
Times, heute Tunis, Ivbc. Tyrrhenisches Meer Iiiboed. Tyrus Ibb.
U.
Umker und Umbrien Iiibcb. Utica Ivbc.
V.
Veji Iii Ca.
Veuster, die, Iiibcab.
Vesv, der, Iii A e.
Cetera castra, heute Birten,
Iv'ba.
Viminlis der, Ivdea. Vindelicien Ivbb.
Bindobona Ivob.
Volsker, die, Iiidb.
Volturuus, der, Iii Ad.
3
Zacynthus, heute Zante, Ii Oc. Zama Ivbc.
Ziegenflu Iidb.
1896 -
Hannover
: Manz & Lange
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
Verzeichnis der geographischen Namen.
151
Herkules, die Sulen des, nannte man die Vorsprnge des Landes zu beiden Seiten der Einfahrt in die Strae von Gibraltar von Osten her.
Hermus, der, Iiec.
Himera Iii Cd.
Hydaspes Ieb.
Hymettus, der, Iibc.
Hyphsis, der, Ieb.
I
Jlerda, heute Lerida, Ivab.
Jlios oder Jlium Ii Bd.
Jllyrien Iibc ab.
Jmbros Iidb.
Indus, der, Iebc.
Jnsbrer, die, Iiiaba.
Jonien Ii De.
Jonisches Meer Iibc.
Jssischer Meerbusen, heute Meer-busen von Jskandern.
Jssus Ibb.
Isthmus, der, Landenge von Korinth Iicdc.
Jthaka Ii Co.
Jthme Iicc.
Jod.
Janiclus, der, Hgel bei Rom auf dem rechten Tiberufer Iv Ca.
Jaxartes, der, Idea.
Jerusalem Ibb.
Juvavum, heute Salzburg Hib Ca.
K (vergl. C).
Kalabrieu Iii De.
Kallidrmus, der, Bergrcken im Sden des malischen Meer-busens.
Kambunische Berge Hcb.
Kampanien Iii C c.
Kapitl, das, Ivda.
Kappadocien Ivdec.
Karien Iiec.
Karrh Ibb.
Karthago Iv Bc.
Kerkyra = Corc^ra.
Kolchis Ibca.
Konstantinopel Ivde.
Kopa'issee, der, Ii Ab.
Korinth Iicc.
Korinthischer Meerbusen Iicc.
Koronza Ii Ab.
Korsika Iii Ab c.
Kos Iidecd.
Kreta Ii Dd.
Krisa oder Krissa Ii Ab.
Kuuaxa Icb.
Kyuoskephal Iiaa.
L.
Lade Iiec.
Lakonien Ii Cd.
Lakonischer Meerbusen Ii Cd.
Latinm u. die Latiner Iii Cd ab.
Geo rg-E ck e rt-! n stftuf
fr i"' onald Sc'.. ung
rsunseifweig Schulbuchbibliothe
1896 -
Hannover
: Manz & Lange
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
154
Verzeichnis der geographischen Namen.
R.
Rtien Iv B b.
Randische Ebene, die, bei Ver-
cedit, Iii Ab.
Ravenna Iiibb.
Regensburg, im Altertum Castra Regina ober Reginum Ivbb. Rhodus Ii Ed.
Rom Iiibc u. Cdab, Ivdea. Rumco, der, Iiibb.
S.
Sabiner, die, Iii Da.
Sagnt Iv Ac.
Salamis, 1) Insel, Iiabc. Salamis, 2) Stadt auf Cypern, Ibb.
Salernnm, heute Sa lern.',
Iii B e.
Snrnt Iv C b.
Samnium nnb die Sannter
Iiicc.
Samos Ii De.
Samothrce Iidb.
Sarbes Iiec.
Sardinien Iii Ab cd. Saronischer Meerbusen, heute
Mb. von gina, Ii Abc. Scythen Ii Da.
Segesta Egesta Hib Cd. Seleucla lcb.
Sellnus Iii Bcd.
Sentlnum Iiibb.
Sestns Iib cd.
Sicilien Iiibc de.
Sicilische Meerenge, Meerenge zwischen Sicilien nnb Festlanb. Sicz'on Iiac.
Silarus, der, Iiicc. Singitischer Meerbusen, zwischen
Sithonia und Acte.
Sinpe Iba.
Sirmium Iv Cb.
Sithonia Iidb.
Skamander, der, Iiabd. Smyrna Iiec.
Spanien Ivabc.
Sparta Iicc.
Sperchius, der, Ii Ab. Sphakteria Ii Cd.
Stabi Iii Ab 6.
. bc--'. Struma,
Iicdb, mndet in den Strymonischen Meerbusen, heute
Mb. von Orsani.
Snninm Iibc.
Susa Icb.
Syrakus Iii C e.
Syrien Ibb.
Syrte Ivcd.
T.
Tnarnm Ii Cd.
Tanagra Ii Ab.
Tanarns, der, heute Tanaro, Iii Ab.
Tarent Iii De. w