Vorrede.
Xxxv
Einige Zeit nachher ward mir eine andere Anerkennung zu Theil, wie kein Lehrer sie sich schöner wünschen kann. Am Schlüsse des für mich so wichtigen Jahres wurde mir durch eine feierliche Deputation im Namen früherer Schüler ein silberner Tafelaufsatz edelster Arbeit überbracht mit der Aufschrift: „Dem Herrn Dr. Georg Weber gewidmet von seinen dankbaren Schülern der Jahre 1839—1866", ein wahres Kunstwerk in Gestalt einer hohen blatt- und blüthen-reichen Pflanze, Fuß und Stengel umgeben von Wasservögeln und mit Wasserpflanzen geziert, der Schaft eine große Glasschale voll künstlicher Blumen und federartiger Gräser tragend, und das Ganze geschützt durch eine weite Glasumhüllung. Der älteste der Deputation, Herr Stadtrath Karl Abel, ein um die Bildung und Wohlfahrt der Stadt Heidelberg hochverdienter Mann, der einst in den oberen Klassen der höheren Bürgerschule meinem Unterrichte in Geschichte und deutscher Literatur angewohnt, hob in einer gehaltreichen Ansprache hervor, wie meine Lehrstunden in den jugendlichen Seelen Empfänglichkeit und Verständniß für höhere ideale Güter, für Vaterlandsliebe und nationales Leben geweckt und aus Bestrebungen und Ziele hingewiesen, die nun im Umschwung der Zeiten zu so herrlicher Entfaltung gekommen. Zugleich wurde mir eine Adresse in prachtvollem Einband überreicht, eben so gediegen durch ihren Inhalt wie ausgezeichnet durch kalligraphische Vorzüge, in welcher 250 ehemalige Schüler durch ihre Namensunterschrift ihre zustimmende Gesinnung bezeugten.
Die Adresse lautet:
Hochgeehrter Herr Director Weber.
In dem Augenblick, in welchem wir vernehmen, daß Sie die Stelle der Bürgerschuldirection niederlegten, drängt es uns, der Stimmung Ausdruck zu geben, die diese Nachricht in uns erweckte.
Ist es doch vor Allem das Gefühl der Dankbarkeit für genossenen Unterricht, namentlich für den in der Weltgeschichte und der deutschen Literatur, welchen Sie uns in so anregender und geistreicher Weise ertheilten. Wir erachten nicht nur jenes Wissen für nützlich, welches zum äußeren Wohlsein dient, nein wir schätzen das Wissen als ein Bedürfniß zu einer idealen Auffassung unserer Lebensaufgabe so wie zur tieferen Bildung des Geistes. In diesem Sinne ist uns Ihr Literatur-und Geschichtsunterricht für unser ganzes ferneres Leben von größtem Werth.
Sie lehrten uns die Weltgeschichte als einen Schauplatz göttlicher Gerechtigkeit erkennen, Sie zeigten uns, wie wenn der Gewalt auch oft das Recht, der Arglist die Redlichkeit, dem Frevel die Unschuld unterlag, doch eben so oft und unerwartet eine Riesenmacht gebrochen, ein Gewalthaber entwaffnet, ein Netz, das über einen ganzen Welttheil geworfen, zerrissen und die Frevler an der Menschheit hingerafft wurden. Sie zeigten uns ferner an der Hand der Geschichte, wie der Uebermuth, sowohl Einzelner als ganzer Völker, niedergeworfen und die Missethat heimgesucht wurde, so daß nur solchen Nationen der Segen freiheitlicher Entwickelung zu Theil wurde, bei welchen — oft erst nach schwerem Ringen — die Achtung der Gesetze, sowie der Sinn für Toleranz und Humanität zum Sieg gelangte.
'Sie lehrten uns die früheren Schicksale unseres deutschen Volkes kennen und erweckten dadurch in uns die Vaterlandsliebe, denn zu wissen, was eine Nation
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Georg_Weber Stadtrath_Karl_Abel Karl Director_Weber
Vorrede.
Xxxvii
Stunde lebt und gleichfalls fast jedes Jahr mit den Seinen sich zum Besuche der Eltern nach der schönen Vaterstadt begibt. Ein Jahr vor meinem Rücktritt von der Schule hatte ich eine Reise nach Petersburg unternommen, um ihn in seiner neuen Heimath und Umgebung an der Seite seiner liebenswürdigen jungen Frau zu begrüßen. Seitdem ist derselbe von dem deutschen Kaiser zum Viceconsul des Reichs ernannt worden, ein Ehrenamt, das vorher sein Schwiegervater Gustav Hauff bekleidet hatte. Der, wenn auch kurze, Aufenthalt in der großartigen Weltstadt an der Newa führte mir manche neue Anschauungen und Kenntnisse zu, die mir bei meinen historiographischen Arbeiten zu statten kamen. Von meinen jüngsten Söhnen lebt der eine in Berlin in publicistischer und literarischer Thätigkeit, der andere als Kaufmann in London. Beide sind noch unverheiratet und können daher mit leichterem Gepäck und in kürzeren Pausen das Elternhaus besuchen.
Man hat oft die Erfahrung gemacht, daß eine veränderte Lebensweise bei älteren Leuten manchmal nachtheilig auf die Gesundheit einwirkt. Diefe Erfahrung fand auch bei mir ihre volle Bestätigung. Obwohl ich meine gewohnten Spaziergänge nach wie vor regelmäßig fortsetzte, regte sich doch, in Folge des angestrengten Arbeitens am Schreibtisch, ein altes Unterleibsleiden, das eine verdüsterte hypochondrische Stimmung in mir erzeugte. Mein Schlaf, schon seit Jahren mangelhaft, nahm immer mehr ab und gestaltete sich zu einem Mittelzustand zwischen Wachen und Schlafen mit Traumgebilden ausgefüllt. Da entschloß ich mich denn im Frühjahr 1873 zu einer neuen italienischen Reise. Zehn Jahre früher war ich mit zweien meiner Söhne zum andernmal über den Sirnplon nach den Seen gewandert, hatte Mailand, Brescia und Venedig besucht und war von Padua und den Euganeischen Olivenwäldern nach dem Gardasee einlenkend durch Tirol und Bayern wieder in die Heimath zurückgekehrt. Jetzt aber reifte ich in Begleitung meines Schwiegersohnes Holtzmann und eines uns beiden befreundeten Professors der Universität über München und Jnsbruck auf der Brennerbahn nach Verona und Bologna. Von da richteten wir unsern Weg über die uralte Stadt Ravenna mit ihren Denkmälern aus der Übergangszeit vom Alterthum ins Mittelalter nach dem User der Adria und lenkten dann von Ancona aus in die neue Hauptstadt des Königreichs, in die Roma Capitale ein. Welche Wandlung war in dem Zeitraum von beinahe vierzig Jahren in der Tiberstadt und in der Halbinsel vorgegangen! Von der ersten Reise aus den dreißiger Jahren besitze ich noch das Paßbüchlein, worin der Einzug und Auszug in jede Stadt so genau angegeben ist, daß es füglich als Grundlage eines Reisetagebuchs dienen könnte; und jetzt bekümmerte man sich weder um Paß noch Gepäck; wenn der Passagier nur sein Eisenbahnbillet vorzeigte, konnte er unbehelligt von Stadt zu Stadt dahinsahren. Hunderte von Straßen und Plätzen in der städtereichen Halbinsel führten die Namen des „Re galantuomo" Vittorio Emmanuele, des großen Ministers Cavour, auch des Revolutionshelden Garibaldi; in Rom selbst herrschte ein reges öffentliches Leben, ein lautes heiteres Volksgewühl; die Kunstschätze des Capitol waren Jedermann zugänglich. Nur der Vatican war in finsteres Schweigen und Grollen gehüllt. Die weltberühmten Osterfeste von ehedem mit der Girandola der Engelsburg, mit der Segenspendung des Papstes, mit den Speisungen und Waschungen der Pilger in den Räumen
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Hauff Gustav Holtzmann Vittorio_Emmanuele Garibaldi
Extrahierte Ortsnamen: Petersburg Berlin London Mailand Brescia Padua Bayern Verona Bologna Ravenna Adria Ancona Rom Engelsburg
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för internationale
Schulbuch; Drschun#
Braunschweig
Schulbuchb»bll«rth«k $)/'7(^ )1/
Vorwort.
In dem vorliegenden Realicnbuch ist die Geschichte auf Grund der
ministeriellen Ausführungsbestimmungen zu dem Allerhöchsten
Erlaß und nach den neuen Lehrplänen der Königlichen Regierungen bearbeitet.
Die Kulturgeschichte ist zu ihrem Recht gekommen, und die Wohlfahrtsbe-
strebungen der preußischen Herrscher sind in das rechte Licht gestellt. Eingehende
Berücksichtigung haben hierbei die „Ergänzungen zum Se minar le se buch"
gefunden. Die Einzelbilder sind sorgfältig in Abschnitte zerlegt und die letzten:
mit Inhaltsangaben versehen. Jede Überhäufung mit Jahreszahlen ist ver-
mieden, und dürfte die Einprägung der am Schlüsse gegebenen Zeittafel wohl
dem Bedürfnis entsprechen. — Bei der Erdbeschreibung wurde vorzugsweise die
„lesbare Form" gewählt, und nur da ist in abgekürzter Weise verfahren, wo
solches rücksichtlich des Raumes am angemessensten erschien. Die Aussprache
der fremden Namen fand gebührende Berücksichtigung. Zu beachten ist, daß bei
der Geographie die meisten Zahlen nicht zum Auswendiglernen, sondern nur
zum Vergleichen da sind.
Die Naturgeschichte ist nach Lebensgemeinschaften, beziehungsweise
nach natürlichen und zweckdienlichen Gruppen bearbeitet. Den ausführlicheren
Einzeldarstellungen ist folgende Gliederung zu Grunde gelegt.
Tierreich: 1. Gestalt (Größe, Bedeckung, Kopf, Gliedmaßen). 2. Aufent-
halt. 3. Nahrung. 4. Nutzen, Schaden. 5. Eigentümlichkeiten (Eigenschaften,
Feinde, verwandte Arten rc.).
Pflanzenreich: 1. Gestalt (Größe, Wurzel, Stengel oder Stamm. Blätter,
Blüten). 2. Standort, Fortpflanzung. 3. Nutzen, Schaden. 4. Eigentümlich-
keiten (Feinde der Pflanze, verwandte Arten rc.).
Mineralreich: 1. Eigenschaften. 2. Fundort und Art der Gewinnung.
3. Verwendung.
In der Naturlehre ist das Wichtigste vorgeführt, damit die Schüler da-
durch in den Stand gesetzt werden, die gewöhnlichen Naturerscheinungen und
die gebräuchlichen Maschinen erklären zu können. Auch sind die notwendigsten
chemischen Erscheinungen in Betracht gezogen.
Im Anhang ist die Sprachlehre in einer vereinfachten Gestalt dar-
geboten; auch das Wichtigste aus der Raumlehre wurde beigefügt.
Möge das Büchlein sich in der Schnlwelt zu den alten viele neue Freunde
erwerben.
Königsberg i. Pr. Verfasser.
4) Rdh-jl
I ^>(2/. /255)
Erklärung der Zeichen.
m = Meter, km — Kilometer, qkm — Quadratkilometer, kg = Kilogramm.
In der Geographie bezeichnen die bei den Städten eingeklammerten Zahlen die Tausende
der Einwohner.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Vorwort,
Weit umfangreicher als die beiden ersten Teile mußte dieser Schluß-band ausfallen. Es ist verständlich, daß besonders viele Schilderungen und Berichte aus der Zeit der Erniedrigung und Erhebung Preußens sowie der Freiheitskriege aufgenommen wurden. Ebenso mußte den Bildern und Geschichten aus den Jahren, in denen der alte Kaisertraum sich erfüllte und Deutschlands Einheit erstritten wurde, ein weiter Raum verstattet werden. Und die jüngste Vergangenheit fordert auch ihr Recht. Meist erzählen Augenzeugen, „die auch dabei waren" und lassen den Leser die Ereignisse miterleben, damit es ihm warm ums Herz werde.
Hingabe an das Vaterland, Freude an der Heimat, treue Liebe zum Herrscherhause: das sollen die Früchte sein, die eine rechte Benutzung dieses Lesebuches mit reifen lassen möchte.
Lüneburg, August 1912.
Nickol.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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X
Der achte Abschnitt bietet dem Lehrer insonders
Gelegenheit, den Schülern das Wichtigste von dem
Gartenbau, dem Ackerbau, der Baumzucht u. s. w.
mitzutheilen. Der Unterricht beginnt, wie in den
vorige^ Abschnitten, mit dem Vorzeigen der in Rede
stehenden Gegenstände. Es kann hier dem Lehrer
nicht schwer werden, die nöthigen Pflanzen herbei
zu schaffen; denn die Schüler übernehmen das Ge-
schäft sehr gern. Auch ist es nicht grade nöthig,
die Pflanzen in der hier aufgestellten Ordnung
durch zu nehmen, sondern, was die Jahreszeit dar-
bietet, was der Schüler eben bringt, muß benutzt
und möglichst genau behandelt werden. Dabei ist
vorzüglich auf die Unterscheidungs - Merkmale zu
sehen, und zwar: Wie unterscheiden sich die Ge-
treidearten, Nadelhölzer u. s. w. unter einander und
von andern Pflanzen. Hat der Lehrer eine Samm-
lung von gut getrockneten Pflanzen oder Abbildun-
gen, so können diese oft aushelfen, und der Lehrer
kann von einer frischen Pflanze auf andere, die nicht
in der Gegend wachsen, übergehen; doch muß die
Kenntniß der Gewächse, die sich in der Umgegend
vorfinden, vorerst Hauptsache bleiben.! Dabei muß
auf den Standort, Anbau, Gebrauch u. s. w. ge-
sehen werden. Unter den wildwachsenden Pflanzen
sind besonders die Giftpflanzen und die, so man-
cherlei Nutzen gewähren, wie zum Beispiel die
Suppenkräuter, Farbekräuter, arzneilichen Gewächse
u. s. w. zu beachten und genau zu unterscheiden.
Iv
Betrachtungen hin- und herzufahren, und so werden auch die
Kinder vor Zerstreuung bewahrt.
Für diejenigen, welche Gesinnungsunterricht nicht besonders
auf dem Stundenplan haben, wird es sich nötig machen, die
beigegebenen Gedichte und Erzählungen fleißig heranzuziehen,
um die ethisch-religiösen Wahrheiten daraus zu entwickeln.
Überhaupt soll man nicht meinen, ein Gedicht oder eine Er-
zählung sei nur eine schmackhafte Beigabe. Wo es sich thun
läßt, hat man davon auszugehen, ohne daß man dabei die
Disposition verletzen müßte. Z. B. bei Nr. 42:
Name: Ich hatt' ein kleines Gärtchen
Ort: An einem schönen Örtchen, (Wo?)
Teile: Da wachsen Blumen fein und zart (Blumen-
garten, Beete.)
Und Bäumchen von der besten Art. (Obstgarten,
Baumreihen, Sträucher.)
Regeln: Die Blumen will ich Pflegen,
Die Bäumchen will ich hegen,
Ethische Betrachtung: Daß, wenn sie Früchte haben,
Sich Mütterchen kann laben. (Eltern Gutes thun.)
Auch da, wo der Gesinnungsstoff Mittelpunkt ist, also
Konzentration herrscht, bieten vorliegende Präparationen er-
wünschten Stofs.
Möge das Büchlein recht vielen eine willkommene Hand-
reichung sein und die Behandlungsweise des Anschauungs-
unterrichtes nach demselben recht viel Freude bereiten.
Dresden, im November 1882.
H. Nenner.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
sation des Wissens, die auf soziologischer Grundlage ruht, ein-
heitlich und mannigfaltig zugleich gestalten, zu einem organischen
Ganzen verbinden.
Das reiche vertrauen, welches ihm bei der Durchführung
dieser Ñufgaben an seinen Hochschulen und in allen deutschen
Gauen zuteil geworden, läßt ihn hoffen, daß diese Kufsätze, welche
seinen Vorträgen ihr Entstehen verdanken, freundliche Aufnahme
finden werden. Zie wollen seinen Hörern und Hörerinnen eine
liebe Erinnerung bieten und weitere Kreise zum versenken in
diese Hauptfragen anregen. Die erste Gruppe „Zur Persönlich-
keit" fördert durch grundlegende Erörterungen einheitlich die
Reife unsrer Persönlichkeit und unsrer Rultur. Die zweite
Gruppe „Zum Staatsbürger" erörtert große Zeitfragen, welche
von jedem Vürger mit gelöst werden müssen. Alle Aufsätze stehen
durch die geschlossene Weltanschauung in engem Zusammenhang
und sind zugleich völlig selbständig- ein Bild, wie die werdende
Reife unserer Zeit es immer mehr im großen bietet. Ihre tiefere
Begründung empfangen sie durch die weiteren Arbeiten des Ver-
fassers, die am Schluß aufgezeichnet sind. — Die Frische und Fröh-
lichkeit, mit der diese Ideen in den Vorträgen emporgesprudelt
sind, ist den Aufsätzen voll erhalten. Ihre Rraft wird verstärkt
durch das Mitklingen der abgetönten, rhythmischen Gegenwart,
deren Ründer und Förderer sie sein wollen.
Zieht nun hinaus meine vertrauten Rinder und drückt die
Hände unserer Freunde und Freundinnen weithin durch die
deutschen Lande. Entfalten wir Bürger und Bürgerinnen unsrer
großen, schönen Zeit mit hingebender Arbeit Persönlichkeiten,
eine deutsche Volkskraft, eine Rullurgemeinschaft der Völker,
welche, wie die der alten Griechen, durch die Jahrtausende hin
ein Vorbild für hohes, fein abgewogenes Gleichgewicht find!
Hohenheim-Stuttgart, im Frühjahr l913.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]
gemeine Grundsätze und Regeln hatte ich nun
vor dreißig Jahren schon aufgesucht, und in
der Vorrede zu meinem alten Abezebuche ent-
wickelt und empfohlen; und diese, nebst den
meisten Uebungsstücken zum Lesen, die id;
dem Büchlein einverleibte, sind das unver-
sehrt gebliebene Gute, welches ich ohne Selbst-
gefälligkeit, wie ich hoffe, als solches noch
heute anerkennen darf und wirklich anerkenne.
Dieses gebliebene und hoffentlich noch ferner-
bleibende Wahre und Gute, welches bei al-
len Lehrarten angewandt werden kann, will
ich nun aus dem wiederaufgefundenen, ver-
schollen gewesenen Abezebuche herausheben,
und es, durch einige neuere Bemerkungen
berichtiget und bereichert, hier kurz und deut-
lich auseinandersetzen und bei diesem meinen
neuen Lesebüchlein zum Grunde legen. Die-
sem neuen Büchlein will ich übrigens, was
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Vii
schlechter, den Lebensbeschreibungen einzelner
Kaiser und Fürsten, berühmter Männer und
Frauen, und wo sich sonst eine bezeichnende Ein-
zelheit findet, werden sie, als in sich verständ-
liche, geschlossene Darstellungen menschliches Le-
bens und Wirkens dem Gemüthe der Jugend
eine reiche Befriedigung, und dem forschenden
Auge des Mannes zugleich Belehrung über den
Zustand eines ganzen Zeitalters darbieten. Die-
se Vielfachheit des Eindruckes gewährt die Ge-
schichte gleich der Natur, durch ihre größten
Gaben wie durch die kleinsten. Dem Kinde ist
die Blume nichts weiter, als eine Fülle der
Farben und des Duftes in schöner, geschlossener
Gestalt; dem Manne dagegen eine Welt im
Kleinen, ein Bild der ganzen Schöpfung in
ihrer großartigen Schönheit und Ordnung; —
so auch die Blüten, welche die Geschichte in ihr
rem reichen Schatze, woran Jahrtausende ge-
sammelt haben, aufbewahrt hält.
Wenn es mir daher gelingt, diese einzelnen
Schilderungen recht zu wählen und zu ördnen, sd
können sie für den Kreis, welchen ich zunächst
im Auge habe, die zweite Hälfte unserer Ge^
schichte neben der bis jetzt erschienenen, die in^
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]