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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. V

1847 - Berlin : Reimer
- y dahin gehörige Material nur tabellarisch behandelt werden konnte, weil ihre eigentlich wissenschaftliche, ihre belebende Seite, in einer dritten Abtheilung beleuchtet werden sollte: so ist es schon dadurch klar, warum auch in der betreffenden Abtheilung der vorlie- genden Schrift fast nur ein nacktes Gerüst der Völkerkunde ge- geben wird. Wem dies nicht genügt, und wer sich demnach über die Magerkeit dieser Abtheilung beklagt: der möge erwägen, daß gerade die Fruchtbarkeit der Völkerkunde in der Darlegung der ge- genseitigen Bedingung der historischen und geographischen Verhält- nisse eines Landes, in der Nachweisung des Zusammenhangs der Natur und der Menschheit, des Landes und Volks-Charakters be- stehe, daß eine solche Nachweisung nicht füglich gedacht werden könne ohne umständliche Auseinandersetzungen, lebendige Erörte- rungen des früher angeeigneten Materials, selbst nicht ohne allen Schmuck der Diktion. — Dies Alles würde über den Umfang die- ses Leitfadens hinausgeführt haben, denn mit locker verbundenen Stichwörtern konnte dem weitläuftigen, und bisher leider so wenig angebauten Felde keine lebendige Frucht entlockt werden. — Der freien Geistes-Thätigkeit des Lehrers ist daher hier ein weiter Spiel- ranm gelassen; sie ist hier wie überall beabsichtigt worden: denn nur durch diese kann aus dem trockenen Gerüste, welches den Schü- lern an sich wenig Freude gewährt, ein wohlausgebautes, reich ge- schmücktes, symmetrisch verziertes Gebäude werden, dessen Theile sich wechselseitig stützen und tragen, und in welchem die jungen Seelen sich um so heimischer und behaglicher fühlen, je deutlicher und bestimmter ihnen die Geheimnisse des großen Baues offenbart werden. Minden, den 30. April 1834. Der Verfasser. Bemerkung. Zch benutze diese Gelegenheit, um die Schulwelt hier auf den von dem Herrn v. Liechtenstern zu den „Grundzügen re." herausgegebenen Schul-Atlas aufmerksam zu machen, der mir sowohl beim Gebrauch der Grundzüge, als des vorliegenden Leitfadens, nicht al- lein wegen seiner Billigkeit, Sauberkeit und naturgemäßen Darstellungs- weise, sondern auch wegen der Vermeidung jedes für den Elementar-Un- terricht störenden Details vor vielen ähnlichen Werken empfehlenswerth

2. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. IV

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Iv Napoleons gegen England die fr Englands Charakteristik als Seemacht so beraus treffende Motivierung der Napoleonischen Blockade (Nr. 91). Der breiteste Raum ist endlich dem inneren Wiederaufbau Preuens nach Jena in sozialer, politischer und sittlicher Beziehung und dem ueren Erfolge dieser stillen, inneren Arbeit, wie er sich in den Befreiungskriegen zeigt, ein-gerumt worden. War es im Siebenjhrigen Kriege vor allem die stiernackige estalt des Knigs, so ist es in den Befreiungskriegen das gesamte preuische und deutsche Volk in allen seinen Schichten, in denen wir den Heldensinn unserer Tage wiedererkennen. Die Zeit der Kabinettskriege ist vorber, die Geburtsstunde der Volkskriege, in deren riesenhaftestem wir heute ringen, hat geschlagen. So waren die Unterzeichneten bemht, in geeigneten Quellenstcken zu zeigen, wie aus der Frstensache die Volkssache wird, wie das Volk, nachdem politische und soziale Schranken durch den groen Reformer Stein niedergerissen sind inr. 97100), froh seiner heraufdmmernden inneren Freiheit nun auch im heiligen, selbstgewhlten Befreiungskampfe seine uere Freiheit und politische Unabhngigkeit mit seinem Herzblut sich erobert (Abschnitt Vii). Die Quellenstcke sollen hineinfhren in den alles mit sich fortreienden vaterlndischen Geist dieser groen, herzerhebenden Zeit" (Nr. 123), um ihn dadurch immer wieder lebendig werden zu lassen. So soll dieser zweite Teil unseres Quellen-Lesebuches hinausgehen als ein Zeuge und Verknder ernster und pflichtbewuter Arbeit von Fürst und Volk an diesem so wenig beliebten und doch kernhaften Staatswesen, durch das im 19. Jahrhundert unser gesamtes deutsches Volk seine politische Wiedergeburt gewann. Ldenscheid, Northeim, den 1. April 1918. Dr. Wilhelm Kinghorst. Dr. Otto Heinze.

3. Im Kaiserhause zu Goslar - S. V

1902 - Braunschweig : Appelhans
Jorrede. Es giebt wohl kaum eine Gegend im gesegneten deutschen Vaterlande, die neben den hervorragendsten Naturschönheiten eine solche Fülle von geschichtlichen Erinnerungen bietet, als der liebliche Harz, die Perle unserer deutschen Gebirge; und unter den geschichtlich denkwürdigen Stätten des Harzes nimmt Goslar mit seinem Kaiserhause unfehlbar den ersten Rang ein. Der Fremde, der die stille Bergstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten aufsucht, die fast alle noch an die Zeit erinnern, als Goslar eine der ersten Städte des Reiches war, versäumt es nicht, zum Schluß noch eine weihevolle Stunde im Anschauen des Kaiserhauses zu verbringen und sich dort im Kaisersaale umschweben zu lassen von den Geistern der Helden der Vergangenheit, die von Künstlerhand an die Wände des Saales gezeichnet find. Es ist eine wahrhaft künstlerische Idee, die diesen Gemälden zu gründe liegt. Zunächst wird dem Besucher die Dornröschensage im Bilde vorgeführt. Wir sehen die böse Fee, die dem Dornröschen den Tod wünscht, und die gute Fee, die den Spruch der bösen Schwester mildert und Dornröschen in einen tiefen Schlaf fallen läßt; wir sehen dann, wie die Prinzessin im Zauberschloffe den langen hundertjährigen Schlaf schläft, aus dem der Kuß des kühnen Jünglings sie erweckt. Gegenüber dem Dornröschenbilde ist Friedrich Barbarossa dargestellt, wie er aus dem Kyffhäuser hervorgeht, um das Reich in alter Herrlichkeit

4. Im Kaiserhause zu Goslar - S. VII

1902 - Braunschweig : Appelhans
— Vii - 1. die Zerstörung der Irmensäule durch Karl den Großen, 2. die Krönung Heinrich Ii. und seiner Gemahlin Kunigunde in Rom durch Papst Benedikt Viii.; 3. die Heimkehr Heinrich Iii. aus Italien mit dem gefangenen Papst Gregor Vi.; 4. die Einholung Heinrich Iv. durch die Bürger von Mainz; an der rechten Seite dagegen: 5. die Demütigung Friedrich Barbarossas vor Heinrich dem Löwen zu Chiavenna; 6. Friedrich Barbarossa in der Schlacht bei Jkonium; 7. Friedrich Ii. Hofhaltung in Palermo; 8. Luther auf dem Reichstage zu Worms. Diese acht Gemälde find es, zu denen ich die acht Erzählungen geschrieben habe, die in dem vorliegenden Buche enthalten find. Bei meiner oftmaligen Anwesenheit im Kaiserhause habe ich wiederholt die Bemerkung gemacht, daß vielen Besuchern die Szenen, die der Künstler tut Bilve vorführt, nicht bekannt waren; ihnen sollen diese Blätter eine Handreichung sein, um das Gedächtnis dessen, was sie einst in der Schule gelernt, wieder aufzufrischen. Aber ich bin auch überzeugt, daß mancher Besucher des Kaiserhauses gern dieses anspruchslose Buch als Andenken an eine weihevolle Stunde mit in die Heimat nehmen wird, um beim Durchlesen desselben noch einmal wieder sich die farbenprächtigen Gemälde des Kaisersaales ins Gedächtnis zurückzurufen. Bei denjenigen Lesern aber, die bereits im Besitz meiner übrigen Schriften find, wird dieses Büchlein, so hoffe ich, eine ebenso freundliche Aufnahme finden wie jene. Der Besucher des Kaiserhauses darf es nicht versäumen, einen Blick zu werfen durch die hohen Bogenfenster des Kaiser-faales. In unmittelbarer Nähe vor der Pfalz steht er die beiden Reiterstandbilder der Kaiser Friedrich Barbarossa und Wilhelm I.,

5. Im Kaiserhause zu Goslar - S. VIII

1902 - Braunschweig : Appelhans
— Viii — und in geringer Entfernung die sogenannte „Domkapelle", den letzten spärlichen Ueberrest des einst so prächtigen Gotteshauses, das Kaiser Heinrich Iii. hier erbauen ließ. Es ist ein unersetzlicher Verlust für Goslar, daß der Unverstand früherer Zeit dieses Bauwerk, weil es baufällig schien, auf Abbruch verkaufen ließ! Weiter fällt dann der Blick auf die türmereiche Stadt mit ihren hochgiebeligen Häusern und der dunkeln Schieferbedachung, und jenseits derselben sehen wir in unweiter Ferne den Höhenzug des Sudmerberges mit dem altersgrauen Wartturm. Gehen wir aber, nachdem wir das Kaiserhaus und die winkelige« Straßen der Stadt verlassen haben, hinein in den schönen Harz mit seinen lichten Höhen und seinen dunkeln Thälern, seinen hochstrebenden Tannen und rauschenden Flüssen, so weitet sich uns die Brust und wir stimmen wohl ein in den alten Harzspruch: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott gebe uns allen ein fröhliches Herz!" Neu-Oelsburg, Weihnachten 1901. Der Verfasser.

6. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. IV

1899 - Leipzig : Teubner
Iv Vorwort. kleinsten Männer der hheren Lehranstalten ein Bchlein zu schreiben. Dabei hielt ich mich um so lieber an die Forderung, von der Gegenwart und der Heimat auszugehen, als ja auch die Erdkunde einen hnlichen Gang einschlgt und beides mit der menschlichen Natur bereinstimmt. fters streute ich Gedichte oder Teile von Gedichten ein, in der Meinung, da ein solches Verfahren wie einst den Knaben, die ich selbst unterwies, auch anderen wohl-gefallen und berhaupt zur Belebung des Unterrichts beitragen werde. Selbstverstndlich nahm ich in diesem Teile nicht die strenge Scheidung zwischen Sagen, Anekdoten und wirklicher Geschichte wie in den Teilen von Quarta aufwrts vor. Ebensowenig fgte ich viele Zahlen ein; genaue Zeitabgrenzungen entsprechen nicht dem Wesen eines neun- oder zehnjhrigen Kindes. Nach reiflicher Er-wgung unterlie ich es auch, die einzelnen Abschnitte durch voraus-geschickte kurze Einleitungen miteinander in einen gewissen Zu-sammenhang zu bringen; es soll ja noch nicht Geschichte" sein, was wir den Leutchen bringen wollen, sondern nur Geschichten". Ernstlich habe ich mich bemht, das Bchlein in einem fr diese Altersstufe: passenden Tone zu schreiben; ob mir dies gelungen ist, wage ich selbst nicht zu entscheiden. In Schulen uichtpreuischer Staatszugehrigkeit wrden dem ersten Abschnitte einige Stcke aus dem engeren Heimatlande vorauszuschicken sein. Grabow, im September 1899. Dr. K. Schenk.

7. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. III

1848 - Berlin : Duncker und Humblot
%xi$ der Sßorrebe ¿ur erften 3iufiage. Sn bt'efcm ¿unächf! für bfe Schüler feer ^{efigen königlichen {Jtcalfchule beftimmten ©runbrifj ^abc ich btc Söiaffe be3 Stofs feg nte^r befchränft, als in den meifleu für ^c^cre Sehratts flalten berechneten §anbbüd;ern Bieter gesehen ifl, und namentlich die ©efchichte der Kriege möglich# lurj, bagegen btc Slusbilbung der $3erfaffungen und die ©ntwüfclung bcs reltgiöfen, wiffenfchaftlichen und gewerblichen Sehens fo au8* führlich behanbelt, als e8 der Bwecl und der Umfang bes 23uchs ¿uliefi. ©amit feboci; die kulturgefchtchte einem ¿weiten, höheren kurfus Vorbehalten bleiben tonne, ft'nb die auf die? fclbe sich bejiehenben Zotigen mit Heiner (Schrift gebrueft und immer bei den Bdtpunften ¿ufammengefteltt worben, welche wichtige S3eranberungen in der 83erfaffung, der Stteratur und dem ^er!ehr eines $3otfes hevbeigeführt hüben. Sbt'e der ©hara!ter der alten ©efdjichte eine rein ethnos grabhif<he Sehanblung bcrfelben bebingt, fo i[t beim Mittels alter und der neueren Bett eine Söerbinbung der ft)nchrouiftifcf;eu mit der ethuograhhif<hen Sdtetbobe die einzig anwettbbare. §ier bewegt ft4 die weltgefchichtliche Qmtwtcfelnng nicht mehr, wie im Sllterthum, an einzelnen Golfern, fonbern au einer bett meiften europäifchen Stationen angehörenben Steife von @rs fcheinungen fort, und beshalb ifl die rein ethnographt#he thobe völlig unjtoectmäfiig; eben fo wenig aber dann die mittlere und neuere @efrf;icf;te fireng fpuchroniftifch behanbelt werben, ba die verfchiebenen 83öltcr Weber in gleicher Söeife noch ¿u gleicher Beit an der allgemeinen (Sntwicfelung theil= nehmen. Ueberbies gehört ein S3oif erft dann der Sbeltgcs fchi^te an, wenn eg auf die übrigen wefentlich et'njuwirfen beginnt, und dann ifl c8 an bet: Qeit, auf die früheren Bus ftdnbe beffelben ¿urücfjublicfen. ©aber ifl die ©cfchichtc Spaniens und Portugals erft bei bett Gmtbeciungen, deines martg und Sehwebens beim breif^igfä^rigeu, 9tufjlanb8 beim norbifchen Kriege, Polens beim 33erfcl;wittbeu biefes Staa*

8. Real-Buch für Volksschulen - S. IV

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
der Nr. und Marerie für jede Auflage, um die vor- hergehenden Auflagen nicht unbrauchbar zu machen. Werden für die Zukunft Veränderungen und Ergän- zungen nothwendig, so werden diese durch Anmerkun- gen beschafft werden. Möge der Herr seinen Segen geben auch zu die- ser Auflage. Die Verfasser

9. Bd. 1 - S. XXXIX

1883 - Leipzig : Engelmann
Vorrede. Xxxix mir die Marchesa auch den ersten Band der von ihr herausgegebenen Denkwürdigkeiten ihres verstorbenen Gatten, eine Aufmerksamkeit, die ich als ein Zeichen der Anerkennung dieser Gesinnung und Empfindung ansehe. Neapel zu sehen mußten wir diesmal aufgeben. Der Ansang der akademischen Vorlesungen, der im Anzug war, mahnte meine Gefährten an die Rückkehr, und auch mich riefen Druckarbeiten und Studien nach dem Neckarstrande. Bon Civita vecchia aus, wo wir noch eine abendliche Ausfahrt in die Tee machten, reiften wir über die berüchtigten Maremmen nach Pisa, verweilten einige 4-agc in Turin und Genua und fuhren dann mit höchster Schnelligkeit durch den Montcenis-Tunnel nach Genf. Eine herrliche Frühlingssonne bestrahlte die Stadt Calvins, die seit den Tagen, da ich dort zum ersten Male geweilt, eine ganz neue Gestalt angenommen hatte. Das einst so stille Landhans war in eine elegante Straße eingefügt worden; nur der See und der Montblanc breiteten sich noch in der alten Majestät vor unsern Blicken aus. Nach einer genußreichen Fahrt längs des Users des herrlichen Leman über die klassischen Orte Cvppet, Lausanne, Vevay verbrachten wir noch einen Nachmittag und einen Morgen in dem reizenden Winkel Montreux-Chillon und fuhren dann über die Städte der Schweiz der Heimath zu. Ich verblieb noch einige Tage in Zürich und folgte dann den Gefährten nach. Seit ich wieder Alpenlust geathmet, verflog der Druck, der sich auf meine Brust gelagert hatte. Mein Schlaf und meine Stimmung wurden besser und ich kam heiter und geheilt nach Hause. Im Lause der nächsten Jahre kehrte wohl die hypochondrische Stimmung noch einige Male bei mir ein, doch in gelinderem Grade. Eine Brunnenkur im Bad Homburg, die mir der Arzt anrieth, hatte guten Erfolg, so daß ich sie seitdem jeden Sommer wiederholte. Nun flössen die Tage zu Hause still und einförmig dahin, namentlich seit der Übersiedelung der Familie Holtzmann nach Straßburg, aber erheitert und gehoben durch Freundesverkehr, durch Besuche und sommerliche Ausflüge. Noch einmal durchwanderte ich mit meinem ältesten Sohne einen Theil der südlichen Schweiz und ließ vom Deut du Jaman herab meinen Blick über den Lemanschen See schweifen, der in meinen Lebenserinnerungen eine so hervorragende Stelle einnimmt; noch zweimal verweilte ich einige Tage aus dem Rigi, zuerst mit meiner Frau und den beiden jüngeren Söhnen, dann allein, bei welcher Gelegen* heit ich die Vorrede zu meinem Schlosser-Buch verfaßte. Mehrere Male verbrachten wir die Pfingsttage in meinem Heimathort Bergzabern, wo sich auch die Vtraß-burger Kinder und Enkel einstellten und machten Fahrten nach der Madenburg, nach dem Trifels, nach der interessanten Ruine Alt-Dahn. In dem alten Städtchen Bergzabern mit den schönen Wäldern und Wiesen fand ich wenig verändert; nur die Menschen, mit denen ich einst meine Knabenjahre verlebt, sind fast sämmtlich heimgegangen. Eine neue Generation war herangewachsen, „die von Joseph nichts mehr wußte". Aber wie still und einförmig auch noch ferner die Tage dahin fließen mögen; Langeweile kehrt nie bei uns ein. Hans und Garten bieten einen Aufenthaltsort, den ich mit keinem andern vertauschen möchte, und die Stunden am Schreibtisch sind mir stets genußreich und angenehm. Das Schicksal hat mir auch noch das hohe Gut oerlichn, daß alle meine Sinne kräftig und frisch geblieben sind. Meine Augen haben noch die Schärfe und

10. Bd. 1 - S. XVIII

1883 - Leipzig : Engelmann
Xviii Vorrede. jahr 1839 verließ ich meinen Geburtsort, an den mich seit dem Tode der Mutter keine näheren Bande mehr fesselten, um die neue Stelle anzutreten. Noch in demselben Jahre begründete ich daselbst meinen eigenen Hausstand, indem ich micb verheiratete und einige Zeit nachher am schönen Neckaruser mir ein eigenes Haus zum dauernden Wohnsitz erbaute. War mir schon in meinem bisherigen Lebensgange das Glück nicht ganz abhold gewesen, so war es mir besonders günstig bei meiner Ehe. Ich erwarb eine Frau, welche mit den trefflichsten Eigenschaften des Geistes und Herzens und mit den Tugenden einer Hausfrau und Mutter die Liebe und Hingebung verband, die sie zur treuen Gefährtin bei allen Anliegen und Arbeiten des Mannes machten. Durch ihre rege und liebevolle Theilnahme und ihr seines Urtheil belebte und förderte sie meine literarische Thätigkeit und stärkte mein Selbstvertrauen. Mit dieser Verbindung trat ich in einen angesehenen Familienkreis ein, der den einsam und vaterlos herangewachsenen Mann wohlwollend und großmüthig in seine Reihen ausnahm und dem als Glied beigezählt zu werden stets mein größter Stolz gewesen ist. Und nicht blos in eine große angesehene Verwandtschaft, die theils in Heidelberg selbst, hauptsächlich aber in Frankfurt, in den sächsischen Städten Dresden und Leipzig und in England ihre Verzweigungen hatte, trat ich durch meine Heirath ein; auch in den gebildeten Kreisen der Universitätsstadt faßte ich jetzt festeren Fuß. Meine-Schwiegermutter war vor fünf und zwanzig Jahren mit ihrem Manne Dr. Georg Becher und ihrem einzigen Töchterchen nach Heidelberg gezogen, wo sich derselbe, ein geschätzter Frankfurter Advocat, niederzulassen gedachte, um sich ausschließlich wissenschaftlichen und literarischen Arbeiten zu widmen. Bald nach seiner Uebersiedelung war er gestorben, die Wittwe aber mit der jungen Tochter zurückgeblieben. Sie war eine Frau von großem Verstand und scharfer Urtheilskraft, deren hohe ausrechte Gestalt noch in späten Jahren Spuren ehemaliger Schönheit trug und die in ihrem ganzen Wesen und Auftreten einen vornehmen, Achtung gebietenden Eindruck machte. Wenn auch nicht von heiterem und hingebendem Temperamente war sie doch eine so distingmrte Erscheinung von schlagfertigem Witz und schnellem Geist, daß sie leicht in die ersten Gesellschaftskreise Eingang fand. Wie oft hat sie uns von dem Leben und Treiben Alt-Heidelbergs erzählt, das an ihr vorübergegangen war! Sie hat im Daub'schen Hause, wo sie besonders viel verkehrte, die Creuzer-Günderodesche, Liebestragodie sich entwickeln und abspielen sehen; sie hat das Ehepaar I. Heinrich und Ernestine Voß häufig besucht in der gleich einem Kloster mit Garten und Mauer umgebenen thurmartigen Wohnung, wo der Jdyllen-dichter und Uebersetzer des Homer in patriarchalischer Hausväterlichkeit und Abgeschlossenheit seine Tage verbrachte, in heiligem Zorne gegen Finsterlinge und Mystiker sich ereifernd. Mit den Familien Schlosser, Thibaut, Abegg, Gmeun, Tiedemann u. A. stand sie in vertrautem Verkehr. Mit heiterem Humor erzählte sie, wie sie sich einst von Jean Paul, der in einer munteren Abendgesellschaft dem guten Rheinwein etwas reichlich zugesprochen hatte, auf den Wunsch anderer Gäste nach Hause hatte begleiten lassen, ihn aber an seinem Gasthofe verabschiedete. Im Thibaut'schen Hause, wo man die Tonkunst in ihrer Reinheit pflegte, gingen Mutter und Tochter fast täglich ein und aus. In diesen Kreisen
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