219
Psammetich, der als der letzte in der Reihe stand, keine erhielt. Als-
nun der Priester einem Könige nach dem anderen Wein in seine Schale
goß und an den zwölften, an Psammetich, kam, so griff dieser in der
Verlegenheit eiligst nach seinem ehernen Helme und hielt diesen hin. Da
gedachten die andern der Weissagung und sahen in dem Helme die ver-
hängnisvolle eherne Schale. Sie vertrieben ihn deshalb in die Sumpf-
gegenden Unterägyptens. Hier sann er auf Rache. Er wandte sich an
die Priester, und diese weissagten ihm: eherne Männer, welche aus dem
Meere aufstiegen, würden seine Retter sein. Das hielt Psammetich für
unmöglich und schied trostlos von ihnen. Doch nicht lange nachher kamen
einige ihm treu gebliebene Diener und brachten voll Verwunderung die
Nachricht: „Herr, dort am Ufer des Meeres sind Männer gelandet, ganz
mit Erz bedeckt, vom Kopfe bis zu den Füßen!" Es waren griechische,
in Erz gepanzerte, Seeräuber, die alles in Schrecken setzten; denn noch
nie hatte man in Ägypten einen geharnischten Mann gesehen. Psammetich
zog die fremden Männer durch Versprechungen an sich und vertrieb mit
ihrer Hilfe alle seine Mitkönige. So wurde die Weissagung erfüllt, und
Psammetich der Alleinherrscher von ganz Ägypten. Sein Sohn war Necho.
Er schlug den König Josias von Juda im Thale Megiddo und hielt das
Land unter seiner Botmäßigkeit, bis er selbst von Nebukadnezar, dem Könige
von Babylon, in der großen Schlacht bei Karchemis überwunden wurde.
Wo. Die Erfindungen der Phönizier.
Die Phönizier waren das älteste Handelsvolk, welches wir kennen.
Sie bewohnten den etwa 25 Meilen langen und kaum 5 Meilen breiten
Landstrich, welcher sich westlich von Palästina am Mittelländischen Meere
hinzieht und von dem übrigen Asien durch den Libanon und Antilibanon
getrennt ist. Von Ackerbau und Viehzucht konnte bei ihnen keine Rede
sein; denn an der Küste sandig und im Inneren felsig, war Phönizien
durchweg unfruchtbar. Was ihnen das Land nur kümmerlich gewährte,
fanden sie reichlich in und auf dem Meere. So wurden sie zuerst Fischer
und dann Schiffer und Kaufleute, welche von der Insel Cypern Kupfer,
aus Spanien Gold und Silber, aus England Zinn und von der Küste
Preußens den Bernstein holten.
Äuf der See ein kühnes und unternehmendes, waren sie daheim
ein betriebsames und gewerbthätiges Volk. Besonders berühmt waren
sie durch ihre Färbereien in Purpur. Mit der Erfindung dieser kost-
baren Farbe ist es, wie die Sage erzählt, auf folgende Weise zugegangen.
Ein Hirte weidete in der Nähe be§. Strandes die Herde. Da kam eines
Tages sein Gehilfe, der Hund, vom Meere her mit hochroter Schnauze
zu dem Herrn. Der Schäfer meinte, er wäre im Kampfe mit einem
wilden Tiere verwundet worden, und wischte ihm mit Wolle, die er dem
nächsten Hammel ausraufte, das Blut ab. Aber siehe! von einer Wunde
war nichts zu spüren, wohl aber glänzte die Wolle im schönsten Rot.
Der Hirte beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen. Als sich der
Hund nach einiger Zeit wieder von der Herde entfernte, ging er ihm nach
und fand ihn damit beschäftigt, Schnecken zu zerbeißen, welche das Meer
an die Küste geworfen hatte. Jetzt wußte er, woher die rote Farbe an der
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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182
Zweiter Theil.
214. Von der Zerstörung Jerusalems.
Lies einmal das 11. Kapitel im Propheten Sacharja. Da befiehlt
Gott der Herr seinem eingeborenen Sohne, die Schlachtschafe, d. i.
das dem Verderben Preis gegebene Volk Israel zu weiden. Sein
Hirtenstab ist ein zweifacher; in der einen Hand führt er den Stab
Sanft, in der anderen Hand den Stab Wehe. Nach dieser doppelten
Seite, nach seinem erbarmungsvollen Herzen und nach seiner gewaltigen
Hand, offenbart er sich auch in allen denjenigen Weissagungen der
Evangelien, welche von der Zerstörung Jerusalems handeln, und in
ihrer Erfüllung. Noch einmal will er durch seine Thränen, seine
Weissagung und Tempelreinigung Jerusalems Kinder zu sich sammeln,
wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel; aber sie
wollen nicht, darum schüttet er nach der letzten Frist der Buße die
volle Schale seines Zornes über das Volk aus. Laß dir jetzt die Zer-
störung Jerusalems erzählen, damit du siehst, wie der Herr, so hold-
selig seinen Freunden, doch auch so erschrecklich ist seinen Feinden, auch so
siehst, was es heißt, das Evangelium verachten, und damit du dich zu
Gott und zur Erkenntniß Christi bekehrest.
Nach dem Tode des Herrn war es mit dem Volke Israel je
länger je schlimmer geworden. Einzelne ließen sich noch retten wie ein
Brand aus dem Feuer; aber mit der großen Masse ging es immer
tiefer hinab in Tod und Verderben. Die Hohenpriester übten Tyrannei
wider die andern Priester; unter den übrigen Gewaltigen war allerlei
Haß und Neid, daher denn Uneinigkeit im Regiments und parteiische
Zertrennungen entstanden. Dazu drückten die grausamen und habsüch-
tigen Statthalter des römischen Kaisers das Volk bis auf's Blut, und
dieses wehrte sich wiederum mit Empörungen. Der letzte römische
Statthalter war Florus. Wegen seiner gar zu vielen und großen Gräuel
fürchtete er, vom Volke bei dem Kaiser verklagt und von diesem ab-
gesetzt zu werden. Um dies zu verhindern, scheint er die Juden absicht-
lich zum Aufruhr getrieben zu haben. Er brach zuerst in Jerusalem
los; hier wurde die römische Besatzung vertrieben, und nun erhob sich
bis nach Galiläa das ganze Volk wie ein Mann. Da rückte von
Syrien her ein stattliches römisches Heer auf Jerusalem los und warf
alles bis unter die Stadtmauern vor sich nieder; aber im letzten ent-
scheidenden Kampfe behielten die Juden die Oberhand. Der größte
Theil des römischen Heeres ward niedergehauen. Da schickte der Kaiser
Nero seinen Feldherrn Vespasian und dessen Sohn Titus mit 60,000
Mann römischer Kerntruppen nach Galiläa. Langsam, aber immer
siegreich rückte Titus, nachdem sein Vater nach Neros Ermordung vom
Heere zum Kaiser ausgerufen und nach Italien gegangen war, bis an
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Extrahierte Personennamen: Jerusalems Titus
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalems Sacharja Israel Jerusalems Jerusalems Christi Israel Jerusalem Galiläa Syrien Jerusalem Galiläa Neros Italien
43
doch einst die Westgoten. Ihr Reich scheint nicht mehr zu bestehen.) Frage? (Wie mag das kommen? (Die Sarazenen (Araber) werden das Westgotenreich erobert haben.) Woher kamen aber die Araber? (Asien.) Weg? (der Nordafrika.) Warum aber wohl? ... Die Araber hatten einen anderen Glauben. Sie waren Muhamedaner. (Trken.) Der Stifter dieses Glaubens war Muhamed. Er hatte seinen Anhngern befohlen, die neue Lehre mit Feuer und Schwert auszubreiten. Darum waren sie ausgezogen, um die ganze Welt zu erobern und berall den muhameda-nischen Glauben auszubreiten. Ganz Nordafrika und Spanien war schon in ihrem Besitze. Welche Absicht hatten sie wohl? (Sie werden, wenn die Gelegenheit gnstig ist, auch in das Frankenreich eindringen.) Welche Gefahr?... Karl war sich der groen Gefahr, die seinem Lande und der ganzen Christenheit drohte, wohl bewut. Deshalb benutzte er den Streit, der unter den Arabern selbst ausgebrochen war, zu einer Bekmpfung derselben. Und welchen Erfolg hatte sein Zug? (Karte: Pampelona, Ebro, Saragossa.) Warum zerstrt er die Mauern von Pampelona?... Zusammenhngende Erzhlung.
2. Lesen: Dann beschlo empfand."
Besprechung: Welchen Erfolg hatte Karl gehabt? ... Was thut er darnach? ... Was geschieht unterwegs? ... Wie war dies mglich? (Der Weg fhrte durch Schluchten; die Berge mit dichten Wldern be-deckt; die Gebirgsbewohner, die die Gegend genan kannten, hatten sich versteckt (Hinterhalt Germanen im Teutoburger Walde) Fhrer der Nachhut? Schilderung des Kampfes im Thale Roncesvalles! (Warum so ungnstiger Ausgang?) Warum kamen aber die andern nicht zu Hilfe? (Die anderen Franken waren schon sehr weit voraus; die Kunde von dem berfall erhielten sie nicht sofort; weiter Weg zurck.) Wie geht das zu? (Enge Wege, langer Zug. Gnsemarsch!) Spter zog Karl nochmals nach Spanien und grndete die spanische Marl Bedeutung einer Mark. (Bewachung und Verteidigung der Grenze war Hauptauf-gbe der Markgrafen.) Zusammenhngende Erzhlung.
Zusammenfassung der ganzen Geschichte:
Der Krieg gegen die Araber in Spanien.
a. Ursache: Arabische Groe rufen Karl zu Hilfe gegen den Kalifen von Cordova.
b. Verlauf: Karl dringt bis zum Ebro vor, zerstrt die Mauern Pampelonas, empfngt Geiseln; Rckzug (berfall im Thale Roncesvalles; Rolands Tod.).
e. Erfolg: Das Land bis zum Ebro tributpflichtig; Grndung der spanischen Mark; die Christenheit von der ihr drohenden Gefahr errettet, die Ausbreitung der muhamedanifchen Lehre verhindert.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Cordova Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Asien Nordafrika Nordafrika Spanien Spanien Spanien
17
berfall.) Verlauf des Krieges? Ende? Erfolg? Warum der Papst sich gerade an Karl d. Gr. wendet? (Karls Macht und Ansehen!)
berschrift: Karl besiegt den Longobardenknig und gewinnt dem
Reiche Oberitalien.
Ergnzung: Spter rief der Papst Karl d. Gr. noch einmal zu Hilfe und aus Dankbarkeit setzte er dem Frankenknige am Weihnachtsfeste des Jahres 800 die Kaiserkrone auf's Haupt.
2. Stck: Der Krieg gegen die Araber in Spanien.
Ziel: Wie auf dem Reichstag zu Paderborn spanische Gesandte erscheinen und von Karl Hilfe erflehen.
Reichstag zu Paderborn! Warum er gehalten wurde? Was dort beschlossen wurde? Auch spanische Gesandte sind da. Was wollen die?
Fragen: 1. Warum rufen sie Karl zu Hilfe?
2. Folgt Karl d. Gr. ihrem Rufe und gelingt es ihm. das bedrngte Volk zu erretten?
Erzhlung: 1. Karls Zug nach Spanien.
Besprechung: Wer ist das bedrngte Volk, das Karl um Hilfe bittet? (Sarazenen.) Da fllt uns doch etwas auf!? (In Spanien wohnten doch frher Westgoten. Ihr Reich scheint^nicht mehr zu be-stehen.) Wie mag das wohl gekommen sein? (Die Sarazenen haben es erobert!) Woher sind die aber gekommen?
Einzufgen ist: Die Araber oder Sarazenen wohnten vordem in Kleinasien. Sie hatten einen anderen Glauben, waren Mnhamedaner. Ihre Religion war vor ungefhr 150 Jahren von Mnhamed gestiftet worden. Er hatte seinenanhngern befohlen, die neue Lehre mit Feuer und Schwert auszubreiten. Darum waren sie ausgezogen, um die ganze Welt zu erobern und berall den mnhamedanischen Glauben auszubreiten. Weg! Siegreiches Vordringen durch Nordafrika! Welches ihre Absicht war? (Sie wollten gewi von Spanien aus weiter vordringen.) Wie kommt es aber, da sie sich da an Karl wenden? (Streitigkeiten!) Und warum kommt Karl ihnen zu Hilfe? (Er benutzt die Gelegenheit, um die drohende Gefahr abzuwenden.) Und wie? (Zerstrung der Mauern Pampelonas. Geiseln, das Land wird tributpflichtig, Grndung der spanischen Mark.) Warum war die Grndung der spanischen Mark von so groer Wichtigkeit? (Aufgabe der Markgrafen!)
3. Stck: Der Zug gegen die Slaven.
Ziel: Wie Karl d. Gr. auch von Nordosten her Gefahr drohte.
Die Ausdehnung des Reiches! Die Nachbarn im Sden, Sdwesten Norden. Wer wohnte nun im Nordosten? Was uns von diesen bekannt ist? (Zur Zeit der Vlkerwanderung, als die Goten ihre Wohnsitze ver-
Fritzsche, Geschichtsunterricht in der Landschule. I. 2
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Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl Karls Karl Karl Karl_d Karl Karl_Hilfe Karl Karl Karl Karl_d Karl Karls Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl_d Karl Fritzsche
445
40 Bohnen eingebettet liegen, erfordert vier Monate. Obgleich nun
der Baum während des ganzen Jahres blüht und ununterbrochen
Früchte zeitigt, sind diese doch vorzugsweise zu zwei Zeiten des Jahres
vorhanden. So fällt in Mexiko die Haupternte auf den März und
April, die zweite, geringere auf den Oktober.
Wenn die Kakaomasse mit Zucker und Gewürz, z. B. mit Zimt,
Nelken und namentlich Vanille, vermischt und in bestimmte Formen,
meistens Tafeln, gebracht wird, so entsteht die Schokolade. Der Genuß
der Schokolade war bereits bei den Mexikanern gebräuchlich, ehe die
Spanier mit ihnen bekannt waren; selbst das Wort soll aus ihrer
Sprache kommen und Kakaowasser bedeuten. In Spanien nahm der
Gebrauch der Schokolade bald überhand. Noch jetzt verzehrt Spanien
von allen Ländern Europas den meisten Kakao, nächst diesem Frank-
reich. In Deutschland gilt Schokolade als besonderes Genußmittel;
in Spanien gehört sie zum täglichen Bedarfe wie bei uns der Kaffee.
Nach Kippenberg.
192. Zuckerrohr und Zuckerrübe.
Als den ältesten Süfsstoff liat man den von den Bienen
stammenden Honig anzusehen. Aber auch das Zuckerrohr,
dessen Heimat Indien ist, und das sich von hier aus zunächst
nach China, späterhin aber auch nach Persien, Ägypten, Sizilien
und Spanien verbreitete, war schon im Altertume seines Saftes
wegen geschätzt. Am Ende des 10. Jahrhunderts kam der
erste Zucker nach Venedig und wurde von hier auch vielfach
nach Deutschland verfrachtet. Später wurde das Zuckerrohr
auch in dem neuentdeckten Erdteil Amerika angepflanzt und
der gewonnene Zucker aus den Kolonien nach Europa und über
Hamburg nach Deutschland gebracht.
Gegenwärtig wird das Zuckerrohr fast überall in den
Tropenländern angebaut. Es erreicht eine Höhe bis zu 6 m
und wächst schilfartig aus dem ausdauernden Wurzelstocke.
Die Halme sind kurzgliedrig und bei den verschiedenen Abarten
verschieden gefärbt: rot, violett, gelb bis grün, auch gestreift.
Die Blätter werden bis über 1 m lang, aber nur 6—7 cm breit.
Zur Zeit der Ernte, wenn die unteren Blätter anfangen sich
gelb zu färben, werden die Halme mit einem Messer unmittelbar
über dem Boden abgehauen. Ihr lockeres, zelliges Mark enthält
bis 18 °/0 Zuckersaft. Dieser wird durch Pressen oder Walzen
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Extrahierte Personennamen: Kippenberg
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Psammetich, der als der letzte in der Reihe stand, keine erhielt. Als
nnn der Priester einem Könige nach dem anderen Wein in seine Schale
goß und an den zwölften, an Psammetich, kam, so griff dieser in der
Verlegenheit eiligst nach seinem ehernen Helme und hielt diesen hin. Da
gedachten die andern der Weissagung und sahen in dem Helme die ver-
hängnisvolle eherne Schale. Sie vertrieben ihn deshalb in die Sumpf-
gegenden Unterägyptens. Hier sann er auf Rache. Er wandte sich an
die Priester, und diese weissagten ihm: eherne Männer, welche aus dem
Meere aufstiegen, würden seine Retter sein. Das hielt Psammetich für
unmöglich und schied trostlos von ihnen. Doch nicht lange nachher kamen
einige ihm treu gebliebene Diener und brachten voll Verwunderung die
Nachricht: „Herr, dort am Ufer des Meeres sind Männer gelandet, ganz
mit Erz bedeckt, vom Kopfe bis zu den Füßen!" Es waren griechische,
in Erz gepanzerte Seeräuber, die alles in Schrecken setzten; denn noch
nie hatte man in Ägypten einen geharnischten Mann gesehen. Psammetich
zog die fremden Männer durch Versprechungen an sich und vertrieb mit
ihrer Hilfe alle seine Mitkönige. So wurde die Weissagung erfüllt, und
Psammetich der Alleinherrscher von ganz Ägypten. Sein Sohn war Necho.
Er schlug den König Josias von Inda im Thale Megiddo und hielt das
Land unter seiner Botmäßigkeit, bis er selbst von Nebukadnezar, dem Könige
von Babylon, in der großen Schlacht bei Karchemis überwunden wurde.
200. Die Erfindungen der Phönizier.
Die Phönizier waren das älteste Handelsvolk, welches wir kennen.
Sie bewohnten den etwa 25 Meilen langen und kaum 5 Meilen breiten
Landstrich, welcher sich westlich von Palästina am Mittelländischen Meere
hinzieht und von dem übrigen Asien durch den Libanon und Antilibanon
getrennt ist. Von Ackerbau und Viehzucht konnte bei ihnen keine Rede
sein; denn an der Küste sandig und im Inneren felsig, war Phönizien
durchweg unfruchtbar. Was ihnen das Land nur kümmerlich gewährte,
fanden sie reichlich in und auf dem Meere. So wurden sie zuerst Fischer
und dann Schiffer und Kaufleute, welche von der Insel Cypern Kupfer,
aus Spanien Gold und Silber, aus England Zinn und von der Küste
Preußens den Bernstein holten.
Äuf der See ein kühnes und unternehmendes, waren sie daheim
ein betriebsames und gewerbthätiges Volk. Besonders berühmt waren
sie durch ihre Färbereien in^ Purpur. Mit der Erfindung dieser kost-
baren Farbe ist es, wie die Sage erzählt, auf folgende Weise zugegangen.
Ein Hirte weidete in der Nähe des Strandes die Herde. Da kam eines
Tages sein Gehilfe, der Hund, vom Meere her nnt hochroter Schnauze
zu dem Herrn. Der Schäfer meinte, er wäre im Kampfe mit einem
wilden Tiere verwundet worden, und wischte ihm mit Wolle, die er dem
nächsten Hammel ausraufte, das Blut ab. Aber siehe! von einer Wunde
war nichts zu spüren, wohl aber glänzte die Wolle im schönsten Rot.
Der Hirte beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen. Als sich der
Hund nach einiger Zeit wieder von der Herde entfernte, ging er ihm nach
und fand ihn damit beschäftigt, Schnecken zu zerbeißen, welche das Meer
an die Küste geworfen hatte. Jetzt wußte er, woher die rote Farbe an der
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14
anlassung zur Emprung. Wie kommt es, da die Westgoten den Sieg davontrugen? Mut und Entschlossenheit. Khnheit und Tapferkeit der Goten gegenber der Feigheit und Unentschlossenst der Rmer. Warum zogen sie nicht schon damals wieder fort? Kaiser Theodosins bestimmte sie zum Frieden, wies ihnen neue Wohnsitze an und lie sich von ihnen Hilfstruppen versprechen gegen Sold und Unterhalt. Und trotzdem fhrte sie Alarich ans? Der Sold wird verweigert; erzrnt darber wird Alarich auf den Schild gehoben. Dieser zieht mit den Goten raubend und plndernd durch das ostrmische Reich bis uach Griechenland, wird aber von dem Westrmer Stilicho zurckgetrieben. Rachedrstend fllt er darauf in Italien ein. Zwar wird er anfangs von Stilicho zurckgeschlagen; doch als dieser von Mrderhand gefallen, wird es ihm leicht in Italien einzubrechen und die Stadt Rom zu erobern. Warum ergeben sich die Rmer? Hungers-not in Rom. Pest, Feigheit der Rmer. Verhandlungen. Lsegeld. Warum erscheint Alarich nochmals vor Rom? Der Kaiser weist alle Friedensantrge hochmtig zurck. Darum rckt Alarich abermals vor die ewige Stadt, strmt sie bei Nacht und lt sie mit Ausnahme der Kirchen sechs Tage plndern. Mit reicher Beute beladen wendet er sich darauf nach Unteritalien. Welches Ziel erstrebt er? der das Mittelmeer will er setzen hinber nach Afrika und dort sich ein Reich grnden, doch sein frher Tod hindert ihn daran. Wohin wandten sich nun die Goten?
Zusammenfassung: Der Zug der Westgoten. 410.
2. Stck: Die Grndung des Vandalenreiches.
Wie dem Rmerreiche auch die Provinz Afrika verloren geht.
I. In Afrika wollten sich einst die Westgoten niederlassen; aber der frhe Tod ihres Heldenknigs hinderte sie daran. So zogen sie denn wieder nordwrts und grndeten sich in Spanien und Gallien zu beiden Seiten der Pyrenen ein Reich. So waren dem Rmerreiche Stcke jener Provinzen entriffen. Jetzt geht auch Afrika verloren. Fragen?
I. Welches Volk fetzt sich in Afrika fest? 2. Wie kommt es, da Rom Afrika nickst halten kann?
Ii. 1. Die Grndung des Vandalenreiches. 2. Plnderungszge der Vandalen. 3. Untergang des Vandalenreiches.
Welches Volk hat alfo Afrika erobert? Es ist ein germanischer Volksstamm, die Vandalen, der den Rmern Afrika entreit. Sie haben frher zwischen Elbe und Oder gesessen, haben aber ihre Wohnsitze ver-lassen und sind durch Gallien gezogen. Nach harten Kmpfen gelang es ihnen, sich in Sdspanien festzusetzen, bis ihr König Geiserich sie nach Afrika fhrte. Warum setzte dieser nach Afrika der? Der Statthalter von Afrika hat sich emprt und hat Geiserich zu Hilfe gerufen. Geiserich setzt mit 80000 Menschen, darunter 50000 Kriegern nach Afrika der. Doch als er ankommt, forderte ihn der Statthalter, der mit dem Kaiser sich ausgeshnt hat, zur Rckkehr aus. Es entspann sich ein langer und harter Kampf, in dem Geiserich die Oberhand behielt. Endlich ward Frieden geschlossen, in welchem dem Geiserich der grte Teil Nordafrikas abgetreten wurde. Wie war es nur mglich, da die germani-schen Völker solche Raub- und Eroberungszge unternehmen
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Italien Italien Rom Rom Rom Unteritalien Afrika Afrika Spanien Gallien Afrika Afrika Rom_Afrika Afrika Afrika Gallien Afrika Afrika Afrika Afrika Nordafrikas