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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 133

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 43. Der Krieg von 1815. 133 endet nach sechsjähriger Gefangenschaft am 5. Mai 1821 zu 1821 St. Helena. e) Paris ergiebt sich am 3. Juli. Der 2. Pariser Friede (Nov. 1815) beschränkt Frankreich auf die Grenzen von 1790. Saarbrücken und Saarlouis kommen an Preussen. Die geraubten Kunstschätze werden zurückgegeben. Bis zur Zahlung der 700 Millionen Francs Kriegsentschädigung bleibt eine Besatzung unter Wellington in Frankreich. Iv. N eugestaltung Europas. Der Wiener Kongress bestimmt: 1) Österreich erhält Tirol, Steiermark, Icärnthen, Ivrain, Galizien und Mailand zurück, dazu das im Frieden von Campo Formio ihm überlassene Venetien (letztere beide das „Lombardo - venetianische Königreich“ bildend), Dalmatien und Salzburg, giebt aber Belgien und den Breisgau auf. 2) Preussen erhält (vgl. § 45, I.) die Rheinlande mit Jülich, Berg und dem ehemals geistlichen Besitz der Erzbistümer Köln und Trier, das Herzogtum Westfalen, die nördliche Hälfte von Sachsen. Von den polnischen Erwerbungen behält es den Netzedistrikt und einen Teil von Grosspolen (Provinz Posen, s. § 45, Ii.) Es verliert Ostfriesland, Dingen, Hildesheim und Osnabrück an Hannover, erhält aber Lauenburg, das es gegen Schwedisch-Pom-mern an Dänemark (vgl. § 42, Iv. d) abtritt. Die fränkischen Herzogtümer (Ansbach-Bayreuth) bleiben bei Bayern. 3) Holland wird mit Belgien zu einem „Königreich der vereinigten Niederlande“ unter dem Zepter der Oranier vereint. 4) Russland erhält den grössten Teil des Grossherzogtums Warschau als „Königreich Polen“. Krakau wird Freistaat. 5) England erhält das Kap und die Inseln Malta und Helgoland. Die jonischen Inseln werden als Freistaat seiner Schutzherrschaft unterstellt. 6) Norwegen wird als selbständiges Königreich der Krone Schweden zugelegt. 7) Die Schweiz wird durch die Kantone Genf, Wallis, Neufchäte 1 vergrössert und erhält Neutralität zugesichert. Die von Napoleon entthronten Fürsten werden in ihre Herrschaft wieder eingesetzt.

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 103

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 32. Der zweite Koalitionskrieg. 103 [Die Österreicher, unter Melas bereits zweimal siegreich, werden durch erneuten Angriff der Franzosen aufs Haupt geschlagen und der Frucht ihrer Siege (Genua kurz vorher eingenommen) beraubt. Der aus Egypten eben heimgekehrte General Desaix, dessen Eingreifen den Sieg erringen half, fällt in der Schlacht (sein Denkmal von Canova im Hospiz des grossen St. Bernhard)]. Auf deutschem Boden dringt Moreau siegreich bis nach Bayern vor und nötigt (Dezember 1800) durch den Sieg bei Hohenlinden (östlich von München) Österreich zum Abschluss eines Friedens. V. Friede mit Österreich und dem Reich. 1s01. Friede zu Luneville. Unter Festhalten der Bestimmungen des Friedens von Campo Formio werden als Grenzen Frankreichs der Rhein (!) und die Etsch in ihrem südwärts gerichteten Lauf festgesetzt. Die italienische (ehemals cis-alpinische) Republik, zu deren Präsidenten Napoleon sich wählen lässt, wird von Österreich anerkannt. Die durch Abtretung des linken Rheinufers geschädigten deutschen Fürsten sollen durch rechtsrheinisches Gebiet unter Einziehung geistlicher Besitztümer und Aufhebung der Reichsunmittelbarkeit freier Reichsstädte entschädigt werden. Eine Reichsdeputation setzt die Entschädigungen fest. 1803. Reichsdeputationshauptschluss. Preussen erhält an Bistümern Hildesheim, Paderborn und ein Drittel von Münster, Erfurt mit dem Eichsfeld, an Abteien Quedlinburg, Elten, Essen, Werden, an Reichsstädten Nordhausen, Mühlhausen, Goslar. Ähnliche Entschädigungen erhalten die übrigen Reichsfürsten. Viele werden aus Reichsunmittelbaren reichsmittelbar. [Von geistlichen Gebieten bleibt nur das Erzbistum Mainz in beschränktem Umfange bestehen (Aschaffenburg, Regensburg, Wetzlar), von Reichsstädten Frankfurt, Nürnberg, Augsburg und die Hansastädte Bremen, Hamburg, Lübeck. Der Kurfürst von Mainz (Fürst Karl von Dalberg) wird Kurerzkanzler des Reichs; zu Kurfürstentümern werden erhoben Baden, Würtemberg, Hessen - Kassel und Salzburg, mit dessen ehemalig geistlichem Gebiet der Grossherzog von Toskana für Abtretung seines Gebietes (Königreich Etrurien!) entschädigt wird.] Vi. Räumung Egyptens. Die Franzosen in Egypten (anfangs unter Kleber, nach dessen Ermordung unter Menou) werden durch England zur Räumung des Landes gezwungen. Friedensbedürfnis Englands bei Beeinträchtigung des Handels durch die Fortdauer des Kriegs. Pitt tritt zurück. Vii. Friede mit England. 1802 Friede zu Amiens. Malta soll an den Johanniterorden, Egypten an die Pforte

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 106

1894 - Dresden : Ehlermann
106 Napoleons Weltherrschaft. — § Z4- Der dritte Koalitionskrieg. grossen Erfolge Napoleons Vernichtung der französischen Flotte durch die Engländer bei Trafalgar (Nelson fällt*). 3) An der Donau werden die Österreicher zurückgedrängt; Murat, der Schwager Napoleons, nimmt Wien ohne Schwertstreich (Leichtgläubigkeit und Ratlosigkeit seiner Verteidiger). Rückzug der Österreicher nach Mähren. Vereinigung mit den 2. Dez. Russen unter Alexander und Kutusow. 4) Am 2. Dezem- 1805 der 1805 (dem Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons) entscheidet die „Dreikaiserschlacht“ von Austerlitz (bei Brünn) durch den Sieg Napoleons den russisch-österreichischen Feldzug. Iii. Friede. Einem demütigenden Waffenstillstand, von Kaiser Franz auf einem Besuche bei Napoleon in dessen Lager abgeschlossen, folgt der Friede zu Pressburg. Österreich tritt Venetien an das Königreich Italien, Tirol und Vorarlberg an Bayern, die vorderösterreichischen Lande (Breisgau) an Würtemberg und Baden ab, wofür es nur das eben erst an den Grossherzog von Toskana** gefallene ehemalige Erzstift Salzburg als Ersatz erhält. 1806 Iv. Folgen. 1) Napoleon bewegt 1806 die ihm verbündeten süddeutschen Fürsten zu einem engeren Anschluss und stiftet einen Bund unter seiner Schutzherrschaft, den „Rheinbund“. 16 Fürsten treten bei (Baden, Würtemberg, Bayern, Hessen - Darmstadt, Hohenzollern , Nassau, Lichtenstein, Frankfurt, Berg u. a.). Die kleineren zwischen den Gebieten derselben liegenden Reichsstände werden ihrer Reichsunmittelbarkeit entkleidet (mediatisiert). Nachdem den Kurfürsten von Bayern und Würtemberg schon beim Friedensschluss mit der Anerkennung voller Souveränität der Königstitel zugestanden worden, nehmen jetzt der Landgraf von Hessen-Darmstadt und der Kurfürst von Baden den grossherzoglichen, der Fürst von Nassau den herzoglichen Titel an. Fürst Primas des Bundes wird der frühere Kurerzkanzler des Reiches Karl von Dalberg (s. o. § 32, V.), dem Frankfurt als Grossherzogtum zufällt. Das neu gebildete Grossherzogtum Berg (aus preussischem und bayrischem Gebiet zusammengesetzt) wird an Murat, den Schwager Napoleons, verliehen. 2) Kaisei * Seine letzten Worte: „England erwartet, dass jedermann seine Schuldigkeit thue“. ** Dieser wird von Bayern durch Würzburg entschädigt. Bayern erhalt dafür später Nürnberg.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 187

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62. Der französische Krieg. Ib7 Der norddeutsche Reichstag bewilligt einstimmig den geforderten Kredit. [Er thut dies mit dem Ausdruck festesten Vertrauens auf den greisen Heldenkönig, dem die Vorsehung beschieden, den grossen Kampf, den der Jüngling vor mehr als einem halben Jahrhundert gekämpft habe, am Abend seines Lebens zum entscheidenden Ende zu führen, er werde den Kampf für deutsche Freiheit und Ehre siegreich ausfechten.] Süddeutschland stellt unter Vorantritt König Ludwigs Ii. von Bayern seine Truppen einmütig unter die Fahnen König Wilhelms. Wie in den Freiheitskriegen, eilen ausser den Wehrpflichtigen auch begeisterte Scharen der jüngeren Geschlechter aus den Hörsälen der Universitäten und von den Bänken der Gymnasien zum Kampf. Vereine zur Pflege der Verwundeten bilden sich, an deren Spitze die Königin Augusta tritt. König Wilhelm erneuert das alte Ehrenzeichen der Freiheitskriege, das eiserne Kreuz*, „Die Wacht am Rhein“ (s. § 51, Ii, b) wird das Sturmlied der Heere und das Nationallied der Deutschen. a) Das deutsche Heer. Wie beim österreichischen Kriege ist alles von Moltke bereits im Frieden vorbedacht und für den längst vorausgesehenen Krieg vorbereitet (s. § 59, Iv). In elf Tagen ist die Mobilmachung vollendet, in 20 Tagen stehen die Truppen am Rhein. 3 Armeen werden gebildet.** Den linken Flügel bildet die Iii. Armee (180000 M.), die in ihrer Zusammensetzung am meisten das Gepräge der Einigung deutscher Stämme trägt, unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (dessen herzgewinnende Leutseligkeit viel zur Annäherung der Süddeutschen an die norddeutschen Bruderstämme beiträgt). Sie sammelt sich bei Landau in der Rheinpfalz. Das Centrum bildet die an Zahl stärkste Ii. Armee (206000 M.) unter dem Prinzen Friedrich Karl, die sich bei Saarbrücken sammelt. Die an Zahl kleinste I. Armee (61000 M.) unter Steinmetz, dem „Löwen von Nachod“, bildet den rechten Flügel. Das 1., 2. und 6. Armeekorps * Am Todestag der Königin Luise (19. Juli) nach dem Besuche des Mausoleums in Charlottenburg. I Armee, bestehend aus den Armeekorps: 7. (Westfalen) und 8. (Rheinländer). Ii. Armee, bestehend aus den Armeekorps: Garde-Korps, 3. (Brandenburger), 4. (Sachsen), 9. (Schleswig-Holsteinische 18. Division und Grossherzoglich Hessische 25. Division), 10. (Hannoveraner, Braunschweiger, Oldenburger), 12. (Königlich Sächsisches). Iii. Armee, bestehend aus den Armeekorps: 5. (Posener und Schlesier), 11. (Hessen, Nassauer, Thüringer), 1. und 2. Bayrischen, der würtembergischen und der badischen Felddivision. Ausser dem Verbände der Armeen die Armeekorps: 1. (Preussen), 2. (Pommern), 6. (Schlesier).

5. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 73

1891 - Dresden : Höckner
— 73 — f 735) bereits in dem siegreichen Kampfe mit der alten irischen Kirche bewährt hatte. Sie wandten ihre Missionsthätigkeit vorzugsweise den stammverwandten Friesen zu. Im fränkischen Friesland wirkte, unterstützt von den fränkischen Hausmeiern wie vom Papste, Willibrord, Bischof von Utrecht (f 739). 3. Von seinen Gefährten wurde Wynsrith oder Boni-fatius der „Apostel der Deutschen". Als Sohn eines edelsächsischen Grundbesitzers in Wessex ausgewachsen und in einem dortigen Venediktinerkloster zum gelehrten Mönch und Priester erzogen, ließ er sich vom Papst Gregor Ii. in Rom selbst 719 zur Heidenbekehrung ermächtigen. Seitdem Bonifatius genannt, wurde er von diesem und dessen Nachfolger Gregor Ui. nach einander zum Bifchof (722), Erzbischof (732) mit dem Sitze in Mainz (748), zum päpstlichen Legaten und Vicar (3. Romreise 738/39) für das Frankenreich erhoben. 4. Unter päpstlicher Anleitung und unter dem Schutze Karl Martells (S. 70) wirkte er mit Hilfe zahlreicher aus England nachkommender Priester und gelehrter Nonnen in Hessen (Klöster Amönaburg und Fritzlar, Fällung der Donareiche zu Geismar) und Thüringen (Kloster Ohrdruff am Nordrande des Thüringer Waldes). Er organisierte die thüringisch-hessische Kirche durch Gründung der Bistümer Buraburg, Würzburg, Eichstädt und Erfurt (dieses und Buraburg später wieder aufgelöst), darauf im Verein mit dem Agilolstnger Odilo auch die baierische Kirche durch Errichtung der Bistümer Pafsan, Regensburg, Salzburg und Freising. 5. Dagegen erfolgte die Neuordnung der entarteten und in ihrer Gliederung zerstörten fränkischen Kirche durch das selbständige Eingreifen der beiden fränkischen Regenten Karlmann und Pippin (S. 74) und ohne unmittelbare Beteiligung Roms auf mehreren Reformsynoden unter dem Beirat des von Karlmann zum auftrastfchen Bifchof bestellten Bonifatius nach dem Vorbild der von diesem im mittleren Deutschland geschaffenen Zustände (Concilium Germanicum 742). Ohne Rücksicht auf die 742 päpstliche Einsetzung nahm der fränkische Staat die Bestellung auch der thüringisch-hessischen Bischöfe als sein Recht in Anspruch. 6. Unzufrieden mit feiner Abhängigkeit vom fränkischen Hofe, wandte sich Bonifatius 753 wieder dem Missionswerk seiner Jugend in Friesland zu. Hierbei erlitt er 754 bei dem heutigen 754 Doccum den Märtyrertod. Er wurde in dem von ihm (744) gegründeten Kloster Fulda bestattet.

6. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 188

1891 - Dresden : Höckner
— 188 — aber auch das Schicksal des mittelalterlichen Staates und der mittelalterlichen Gesellschaft entschieden. 5. Der Zerfall des Reiches. 1. Wie aus kirchlichem, so ging auch auf politischem Gebiete dank dem Mangel jeder wirklichen Reichsgewalt und der Unfähigkeit des geistesträgen und engherzigen Kaisers Friedrich Iii. 1440 aus der steiermärkischen Linie Habsbnrgs (1440—1493) die Gelegenheit zu heilsamen Reformen ungenützt vorüber. Aber nicht nur die Reichsordnung, fondern auch die fürstlichen Territorien und die landesfürstliche Gewalt drohten sich infolge der Hauspolitik der Fürsten und der aufs neue hervortretenden ständischen Gegensätze aufzulösen. Jene wurden vielfach durch Erbteilungen (die habs-burg. Länder: Nieder-, Inner-, Vorderösterreich; Pfalz: Kurpfalz, Zweibrücken, Simmern; die welsifchen Lande: Brauuschweig, Lüneburg, Wolfenbüttel, Göttingen) und Familienhändel (in Baiern zwischen den wittelsbachischen Linien Ingolstadt, Landshut, München) oder durch Veräußerung von Hausgütern und Hoheitsrechten zersplittert; diese wurde geschwächt durch den wachsenden Einfluß, den die seit der Mitte des 14. Jahrh, allerwärts zu festen Körperschaften oder „Ständen" sich zusammenschließenden Edelleute, Prälaten und Städte auf ihren „Landtagen" durch diebe-willigung der Steuern („Bede") auch auf andere wichtige Staats-gefchäfte gewannen. 2. Hier und da bildeten sich jedoch trotzdem ansehnliche Fürstentümer, z. B. am Niederrhein die Grafschaft Cleve mit der Grafschaft Mark (an der mittleren Ruhr) unter der Herrschaft eines Geschlechtes (für Cleve mit dem Herzogstitel), das Herzogtum Berg mit Jülich und Ravensberg (an der Weser); in Mitteldeutschland die Landgrafschaft Heffen; im Neckargebiete die Grafschaft (seit 1495 Herzogtum) Württemberg, vor allem aber die wettmachen Lande Meißen und Thüringen. 3. Der Wettiner Friedrich der Streitbare (1381—1428) errang seinem Hause nach dem Ausgange der Askanier von 1423 Sachsen-Wittenberg 1423 zum Lohn für feine Verdienste im Hussitenkriege dieses Herzogtum mit der Kurwürde, so daß sich der Name Sachsen nun allmählich auf die thüringisch-fränkischen Koloniallande ein der mittleren Elbe ausdehnte. Sein Nachfolger Friedrich der Sanftmütige (1428 —1464) rundete das Meißner- und Osterland durch die Erwerbung der Burggraf-fchaften Meißen (1428) und Altenburg ab, verwickelte sich aber nach

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 30

1886 - Dresden : Höckner
30 Reichsstdten (Nrnberg, Ulm, Straburg). Den ersten evan-gelischen Staat schuf Albrecht von Brandenburg, Hochmeister des deutschen Ordens in Preußen, der dem Abfalle des lutherisch April gesinnten Landes zuvorkam, indem er es als erbliches Herzog-1525 tum Preußen von Polen zu Lehen nahm (April 1525). Hauptpunkte der Neugestaltung waren: Deutscher Gottes-dienst, gruppiert um die Predigt, Abendmahl unter beiderlei Gestalt, Aufhebung des erzwungenen Priesterelibats und der Klster, damit Grndung des evangelischen Pfarrhauses (Luthers Vermhlung mit Katharina von Bora erst Juni 1525), Einziehung des Kirchenguts zur Verwendung fr Kirchen und Schulen, hu-monistische Reform des hheren Unterrichtswesens nach Luthers Mahnung An die Brgermeister und Ratsherren der Städte in deutschen Landen" 1524. 1524 6l er Zusammenbruch der alten Kirche und vor allem die bis Aussichtslosigkeit aller weltlichen Reformversuche seit der Auf- 1525 lsung des Reichsregiments trieben zum Bauernkrieg 1524/5. Die alten Forderungen (s. S. 20) erschienen jetzt nicht nur als be-rechtigt, sondern als geboten durch die h. Schrift. Das Ziel wurde die gewaltsame Umgestaltung der socialen, staatlichen und .kirchlichen Zustnde. Zwar erfate die Bewegung nur die fd-westdeutschen und einzelne mitteldeutsche Gebiete, ergriff aber hier auch viele Städte, selbst einzelne Reichsritter, und erhielt aus diesen Stnden ihre besten Fhrer. Den Anfang machten im Sommer 1524 die Bauern irrt sdlichen Schwarzwald; mit ihnen versuchte sogar Ulrich von Wrttemberg Anfang 1525 sein Land wieder zu erobern. Seit Mrz 1525 verbreitete sich der Aufstand zunchst zur Durch-fhrung der mavollen Zwlf Artikel" durch ganz Schwa-ben mit Wrttemberg und dem Elsa unter Zerstrung zahl-reicher Klster und Burgen. Ende Mrz 1525 gaben Rotenburg a. T. und die Drfer des Odenwaldes das Signal zur Erhebung Frankens; die beiden hier gebildeten Bauernheere, der helle Hanfe" unter Georg Metzler, spter zeitweise unter Gtz von Berlichingen, und der schwarze Hause" unter Florian Geyer erstrmten Weinsberg (Ende des Grafen von Helfenstein), Zwangen Heilbronn zum Anschlu, das Erzstift Mainz und viele kleinere Herren zur Annahme ihrer Forderungen und wurden erst durch die tapfere Verteidigung des M ari enberges bei Wrzburg zum Stehen gebracht. Der groartige Reformentwurf von Heilbronn (W. Hippler) sollte der ganzen Bewegung Einheit

8. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 220

1886 - Dresden : Höckner
220 Suit un^ ^ Schlaffheit der adligen Regierung erleichterten (Kapi-1803 tulation von Suhlingen 2. Juli 1803), nichts erreicht hatte, so sammelte er 1805 bei Bonlogne ein gewaltiges Heer zum Angriff auf England und gewann auch Spanien. Angesichts dieser Gefahren trat William Pitt wieder ins Ministerium und brachte die dritte Koalition mit sterreich und Rußland zu stnde, während Friedrich Wilhelm in. von Preußen aus Friedensliebe den Beitritt ablehnte, die sddeutschen Staaten, vor allem Bayern, zum Anschlu an Frankreich bereit standen. 2. In Sddeutschland gingen die sterreicher unter Mack zunchst bis Ulm vor, um hier die Russen zu erwarten; den Hauptsto sollte Erzherzog Karl in Italien führen. In-dem aber Napoleon von Norden und Westen der Stuttgart und Wrzburg vorrckte, Baden und Wrttemberg zum An-schln brachte und sich mit den Bayern vereinigte, umging er 17. die sterreicher und zwang sie am 17. Oktober zur Kap itu-1805 *a^on von Ulm. Die Freude der den Sieg wurde zwar 20 durch die vernichtende Niederlage der sranzsisch-spanischen Flotte Oktbr. bei Kap Trafalgar (Nelson f) am 20. Oktober gedmpft, aber er gab den Franzosen ganz Sddeutschland in die Hnde, gefhrdete selbst Wien und ntigte den Erzherzog Karl trotz seines Sieges bei Caldiero an der Etsch (Oktober) zum Rckzge aus Italien. 3. Auer stnde die Gegner aufzuhalten, wichen die fter-reicher und Russen lngs der Donau durch Nieder-sterreich unter Gefechten nach Mhren zurck und berlieen auch Wien den Franzosen (13. Novbr.). Obwohl nun die nahe bevorstehende Ankunft starker Zuzge aus Bhmen, Ungarn und Rußland, 2 wie die Haltung Preuens (f. S. 221) die Verbndeten dringend Dec'br. mahnte, die Entscheidung hinauszuschieben, so wagten sie doch am 1805 2. December 1805 die Dreikaiserschlacht von Austerlitz, die ihr Heer vernichtete und den Krieg beendete. 4. Denn verstimmt der den bermut der Russen schlo 27 Kaiser Franz am 6. December den Waffenstillstand von Decbr.znaym und am 27. December den Frieden von Preburg. Er trat Venezien an Italien, Tirol mit Vorarlberg an Bayern, die orberfterreichifchen Lande an Wrttemberg und Baden ab, erkannte die Erhebung der Kurfrsten von Bayern und Wrttem-berg zu Knigen an und gab die Reichsritterschaft preis. Dafr erhielt er nur Berchtesgaden und Salzburg, dessen Kurfürst Wrzburg von Bayern empfing. Von Schnbrunn aus ent-

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 127

1886 - Dresden : Höckner
127 donderry) tapfer behaupteten, nahmen Jakob Ii. in Dublin auf und erhielten franzsische Hilfe. Um der von dort England bedrohenden Gefahr zuvorzukommen landete Wilhelm Iii. im Juni 1690 mit einem buntgemischten, aber trefflichen Heere an der J^li Ostkste. Sein Sieg an der Voyne 1. Juli brachte Dublin 1690 in seine Hand und trieb Jakob H. nach Frankreich, den Kampf beendigte jedoch erst die Kapitulation von Limmerick Oktober 1692. Sie gewhrte den irischen Katholiken nur eine sehr beschrnkte Religionsfreiheit, schlo sie aber von allen Amtern und vom Landerwerb aus und hielt die Alleinherrschaft der anglikanischen Kirche aufrecht. Den direkten Angriff der franzsischen Flotte auf England vereitelte die gewaltige See- Mai schlacht bei La Hogne 19. Mai 1692, welche die berlegen- 1692 heit der franzsischen Marine vllig zerstrte. 3. Auf dem oberrheinischen Kriegsschauplatz suchte Lud- wig Xiv. durch die barbarische Verwstung der Pfalz 1689 1689 (Heidelberg, Speier) einen Einfall der Verbndeten in Frankreich unmglich zu machen, konnte aber die Einnahme von Mainz nicht hindern. Jn Belgien siegte 1. Juli 1690 Marschall Luxembozcg 1690 der Wilhelms Iii. Stellvertreter, den Fürsten von Waldeck, bei Fleurus, während Catinat die Piemoutesen, die sich ebenfalls dem Wiener Bndnis angeschlossen hatten, bei Staffarda schlug. 1692 nahmen die Franzosen unter ihres Knigs Augen das feste 1692 Namur und erfochten der Wilhelm Ih. den Sieg bei Steen-kerken 24. Juli. Doch der schwere Sieg Luxembourgs bei Neer-winden 29. Juli 1693 blieb nnbentzt, zwei sranzsische Ein- 1693 flle in Schwaben 1693 und 1694 prallten an der verschanzten Stellung Ludwigs von Baden bei Heilbronn ab, die englisch-hollndische Flotte bescho franzsische Kstenstdte und erzwang die Aufhebung der Belagerung von Barcelona, endlich nahm Wilhelm Iii. das tapfer verteidigte Namur wieder ein (Au-gust 1695). 4. Diese Mierfolge machten in Verbindung mit der tiefen Erschpfung der franzsischen Finanzen und dem Tode Luxem-bourgs 1695 Ludwig Xiv., der Abfall Piemonts von der Koa-lition 1696 die Verbndeten zu Unterhandlungen geneigt. Sie begannen unter schwedischer Vermittlung 1696 und fhrten, als Ludwig England durch Anerkennung Wilhelms Hl, Holland durch Herabsetzung der Eingangszlle gewonnen, Spanien durch die Einnahme von Barcelona geschreckt, das Deutsche Reich durch dies alles isoliert hatte, zum Frieden von Ryswyk (Sep-

10. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 211

1886 - Dresden : Höckner
211 5. Trotzdem trennte sich sterreich (Minister Thngut) jetzt von Preußen und schlo, um die alten Eroberungsplne Josephs Il ^3a'n< zu verwirklichen, am 3. Jan. 1795 ein geheimes Bndnis mit 1795 Rußland, in welchem die beiden Mchte sich verbanden, den Rest Polens unter sich zu teilen und an Preußen nur ein kleines Stck zu berlassen, wenn es den geplanten Umgestaltungen zu-stimme, im Weigerungsfalle es gemeinsam zu bekriegen. Dadurch mjss gefhrlichste bedroht und des Rheinkrieges lngst mde, willigte Preußen nach dem Vorgange Toscanas und Spaniens in den Sonderfrieden von Basel mit Frankreich am 5. April April 1795, sicherte dann ganz Norddeutschland durch eine Demar- 1795 kationslinie, gab aber das linke Rheinufer thatschlich preis und schdigte sein Ansehen aufs schwerste. Seinem Beispiele folgten rasch die kleineren norddeutschen Staaten. 6. Nunmehr beschlossen sterreich, Preußen und Rußland die dritte Teilung Polens am 24. Oktober 1795. Rußland 1795 erhielt etwa 2000 ?-Meilen, sterreich das sogenannte West-galizien mit Krakau, Preußen Neu - Ostpreuen mit Warschau. Somit ansehnlich vergrert, wurde es doch zu zwei Fnfteln slawisch und wirkte zwar segensreich fr die verkommenen pol-nifchen Lande, war aber auer stnde, sie innerlich mit sich zu verschmelzen. 4. Das Direktorium und Napoleon Lonaparte. 1795-1799. a) Der erste Koalitionskrieg bis zum Frieden von Campo Formio 1797. 1. Die Hauptlast des festlndischen Krieges fiel nun auf sterreich, das jetzt von England durch Subsidien untersttzt wurde. 1795 wurde Jourdan, der bis an die Lahn vorgedrungen 1795 war, von Clersayt auf das linke Rheinufer zurckgeworfen und Pichegru zur Aufhebung der Belagerung von Mainz gezwungen. 1796 schlug Erzherzog Karl den General Jourdan bei Wetzlar 1796 (15. Juni), wurde dann zwar durch Moreau, der der den Schwarz-wald kam, in der Flanke gefat und bis in die Oberpfalz zurck-gedrngt, siegte aber der den ihm folgenden Jourdan glnzend bei Amberg (August) und Wrzburg (September), ntigte dadurch auch Moreau zu dem meisterhaft vollbrachten Rckzge der den Schwarzwald und befreite so ganz Sddeutschland. 14*
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