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1. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

2. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

3. Alte Geschichte - S. 100

1872 - Mainz : Kunze
m. Ittttur. Sseränberter (S^arafter der 3eit. ®te politif<$e 9ftotte der ©rieten ist ausgefpielt, bagegen burcf)bringt die oon ihnen ge* fd^affene Kultur mehr und me|r den gangen Sänberrautn, auf roelcf)em die alte ©efcfjichte fpielt. £>ie fc|öpferif(^e St|atig!eit macf)t der Töiffenfcfjaftlitfjen ^ßla&; Sllexanbers Se^rer Slriftoteles, der atteg Stiffen feiner 3ett in fid) ^ufammenfafjt, ist für die mcfjtigften 3roeige der Sbiffenfd^aft ('ijlaturgefcfjicfjie, Sogif, Sßfychotogie, Vßoetif, ^olitif u. f. ra.) bahnbrechenb geroorben. 2llej:anber3 eige= ne3 3n*ereffe an tt>iffenfd)aftlid)en Sdingen nnb geiftigem Seben; roa3 bei ihm nocfj reined ^ntereffe, fe^nen Nachfolgern 3ftegie= rungsmittel. 2ln der ©telle der in ihrer 23efcfjränfung großartigen griecfjifcfjen Nationalität der tosmopolitifche ^ellenismus; gried^tfd^e Kolonien im fernften Often; raä^renb ©riechenlanb felbft entoölfert, liefert es> dem ganzen Often die ©ölbner, ©ele^rten, 23aumeifter, Zünftler, Se^rer. 3ftittelpunfte biefer ^ehenifti)d^en Kultur die Nefibenjen, ba^er ihr pftf^er (Sljarafter: neben jahlreic^en andern gan§ befonbers» 2llej:anbria, unter den ^tole* mäern £>auptfi£ der ©elehrfamfeit biefer $eiten; die große 23iblio-the?£ und ba§ 2rufeion (Slfabemie): anbere ©cfjulen §u Slthen, Ijjthobog, ^ergamum, too gleich falls 23ibliothef oon angeblich 200000 Sbanben; anbere ©ammlungen, goologtfche, botanifclje; Ausbreitung und Äbfdjfcifung der gried^i|d^en ©p rache (y.oivrj diuxtxvog), toelche Vermittlerin beg 20eltoerfehr3 nrirb: pflege der ©rammatif und der $hmologie (£ej:trecenfionen der ^laffifer; §omer burcij Slriftarcf)). ^ßoefie eifrig, aber geiftlos getrieben: gelehrte aftrono= mifd^e, trtebicintfd^e ©ebichte; glutfltd} nodfj im (Sptgramm und (oereinjelt) der ^bplle (£he°frio- au(^ Äunft ohne 23e= geifterung, aber mit großen technifdfjen und ungeheuren materiellen Mitteln; äftaffe ©elbes in wenigen Rauben, foloffale ^lusbehnung

4. Alte Geschichte - S. 23

1872 - Mainz : Kunze
Sie erften ^ctljrfjunberie btefer ^ertobe fiitb node) feljr bunfel, Ijalb mgäjtfdj, f)alb fjiftorifdfj; audfj oon der Oltjmpiabenredfjnung an ist die ©efcfjidfjtgfunbe no cf) lücfentjaft und groeifelfjaft. §auptpunfte der ©ntroicflung: 2lugbtlbung eineg f)eeenifcf)en ‘iftationalcfiarafterg; die Monifation, in der fid) bag reichte ßeben und «Streben beg Volfeg entfaltet; bag ©täbteleben und die Verfaffungen; Vilbung oon Vünbniffen (avfifia/iai); religiöfe ©ntrmcflung; die Anfänge der Literatur und £unft. I. |>te ^öfßettmttbenwg. 21m Anfang der griedfjiftfjen ©efdjidjte liegen grofje ,2öanbe= rungen und Sseroegungen der ©tämme, die ficfj in der Slugfenbung Don Kolonien fortfe^en und im ?Crutterianbe die $olge fjaben, baf} burdj bag erobernbe Vorbringen und ©mporfommen beg bortfc^en ©tamme§ der ©cejroerpunft der griedjifdjen ©efd()itf)te eine 3^it lang nacf) dem ©üben, in den ^ßeloponneg oerlegt rairb. — @rft nadjbem die toanbernben ©tämme §ur 3ftu§e gekommen, beginnt eine geregelte innere (Sntra icf lung der einzelnen ©taaten. 2lug den ^Säuberungen gemein neugeborneg ©riedjjens lanb, mit neuen ©tämmen, ©taaten und ©tabten ^eroor. ©ag Uebergeroicfjt beg Stcijäifcfjen ©tammeg tritt gang prücf, die beiben Ijellenifdfjen ©rof^mädfjte, ©partaalg die Vertreterin begborifcfjen, Sitten alg die§auptmadf)t beg jonifcfjen ©tammeg treten fjeroor. a. effalifcfye Sßanberung: ,3ug *>er (oieeeic§t burd) illgrifdfje Varbaren gebrängten) £l>effaler aug £f)egprotien über den ^ßinbog in bag Stfjalgebiet beg ^ßeneioö, das niad) iljnen benannte Sanb, beffen frühere Verooljner tljeitg in die ©ebirge gefdfjeudfejt, tljeilg gu leibeignen (ntvsorai) gemalt raerben. 2rad) langen Kämpfen loerben die Stljeffaler Herren beg Sanbeg, gelangen übrigeng nie ju gu eingreifenber Vebeutung in der gried£)ifc(jen ©efdfjidfjte. 2lnfangg einzelne gürftentpmer, dann silbelgl)errfdf)aft, auf dem 3r;eiterbienft Beru^enb; bag Sanb immer oljne (Sinljeit. Vergebliche Verfuge, in Sdlittelgriecfjenlanb üorjubringen; Kämpfe mit Vöotern und 5)31)0= fiern im 6. 2>af)rf)unbert.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 14

1870 - Mainz : Kunze
14 fassung und Regiment. Zunächst kein gesonderter Lehrstand, son- dern allgemeines Priesterthum; die Lehre frei nach der empfangenen Gnadengabe. Gemeindeämter, nach dem Vorbild der jüdischen Synagoge, von den Gemeinden gewählt oder genehmigt: 4läv.ovoi (Armenpfleger) und nqeoßvtfqoi oder inioxonoi (Gemeindevor- stand), zunächst ohne Unterscheidung. Schon im zweiten Jahrhundert die Vorstellung eines Priester- thums (y.xfjqog, orclo) als Mittleramt zwischen Christus und der Gemeinde (huog, plebs) mit dem Vorrecht der Lehre und Leitung des Gottesdienstes. * Cyprians Bedeutung für die Einheit der Kirche; seine Schrift cke raiitate ecclesiae. •— Scheidung der Gemeinden in Stadt- und Landgemeinden; die letzteren treten hinter den ersteren, diese wieder hinter den großen Muttergemeinden zurück. Der Bischof der Hauptstadt wird zürn Metropoliten über die anderen Bischöfe der Provinz; — unter seinem Vorsitz Provinzial-Synoden. Antiochia, Alexandria, Rom schon im dritten Jahrhundert hervorragende Bischofsitze. Aus dieser Dreizahl arbeitet sich allmählich Rom, gestützt auf seine politische Weltstellung und auf die allgemein angenommene Gründung seiner Gemeinde durch den Apostelfürsten Petrus, zum Sitz eines Bischofs der Bischöfe, zum kirchlichen Primat, hin- durch. Abschluß dieser Entwicklung durch Pabst Leo I. den Großen 440—461. — Die lateinische Sprache Welt- und Kirchen- sprache in der abendländischen Christenheit. Eines der eigenthünllichsten Institute christlicher Sitte, das Klosterleben dankt seinen Ursprung dem heiligen Antonius (f 340), der im dritten Jahrhundert ein Leben strengster Ascese in den Wüsten Aegyptens führte und zahlreiche Jünger nach sich zog. Die Einsiedler einigten sich in Klöstern (claustrum xoivoßiov), die Pachomius, Antonius Schüler, in Mönchs- und Nonnenklöster auf der Nilinsel Tabenna schied. Klosterregeln: Gehorsam, Ar- muth, Ertödtung der Sinnlichkeit. Der Schöpfer des abendländischen Klosterwefens Benedictus von Nursia (geb. 480); sein in der Wildniß des Monte Cassino 529 gestiftetes Kloster das Vorbild für unzählige andre. Der Lebensinhalt der Benedictiner-Mönche ein ora et labora: neben den geistlichen Hebungen Ackerbau, Volksbildung, Erhaltung der Denkmale des Alterthums. — So wurden aus dem Eremiten- leben Klöster, aus den Klöstern Mönchsorden.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 195

1878 - Mainz : Kunze
$0it der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung rc. 195 Beschlossen, Constanz mit Hülfe des Herzogs Friedrich von Oesterreich zu -erlassen und sich dem Beschlusse des Concils zu entziehen. Um jeden »U st-llte sich Johann Xxiii, als ob er krank fei. »=«, M in- 9"U,"tl '*>” b-suchte, fand er ihn auf dem Bette lieqen ” '6 S‘¥ es unserm heiligen Vater?« fragte er ihn. „„Sehr schlecht, m 9anj gelahmt; ich kann die Luft von Constanz nicht vertragen"" entgegnete Johann. Einige Tage nachher gab Herzog Friedrich ein großartiges Turnier Johann saß am Fenster im erzbischöflichen Palaste und benutzte den gnnst,gen Augenblick, da alles Bol, aus der Stadt sich entfernt hatte, um 7ach Schafft eines Reitknechts zu entfliehen. Er gelangte unerkannt „» ,„w, , ^ ^^sen, welches dem Herzog Friedrich gehörte und ein Asyl mit*be§ m°und f' f be§ ^pstes erregte allgemeine Bestürzung; nur Sieg-Frl^°°n fr u e steh, an Friedrich von Oesterreich seinen Zorn kühlen m 5defterrei*-°nfnln' ffberte augenblicklich die 8 alten Orte der Eidgenossenschaft us die habsburgischen Güter des Herzogs, welchen er in die Reichsacht Tirf zunehmen und für alle Zeiten zu behalten. Die Eidgenossen kl??? ^rcht zweimal sagen, sondern griffen eiligst zu. Uri allem schloß sich von diesem Kriege aus, indem es erklärte, die Eidgenoffen hatten noch Frieden mit Oesterreich. mal f!C Erch-uverfammlung forderte den Papst Johann Xxiii. zwei- I.h--n f, innen 14 Tagen sich zu stellen, und da der Papst die Frist ff»’ ult“ l v "Eeud-te sie folgenden Spruch: „Balthasar Coffa 1 a r,rl ' n ien päpstlichen Stuhl bestieg) hat sich und Stuhles unwürdig gemacht; er ist ein verstockter Sünder und -,n Urheber der Kirchenspaltung". Kurz darauf ward Johann oe-angen nud ms Schloß Gottleuben am Bodensee eingesperrt, weil er s-m- Absetzung für ungültig erklärt hatte. Er blieb 5 Jahre in Haft n saß zu -tzt auf dem Schlosse in Heidelberg; mit 30,000 Goldguldeu »kaufte er sich die Freiheit wieder. Gregok"ximreiwm?'Tsf f Und ^«-ihrige $l5 1 X ;.' E'g ab; Benedtet Xiii. ward abgesetzt, sprach aber “>™> »». 2en7a ans "7 ^»"g °on einem Schloff- in dem Königmd, von nel,r4,T 7 ff bk äanic W°lt, bis er in einem Alter ■— v. Z K ? f5 f (1424). Die erst- Aufgabe d-r Concils war h,mn,t gelost; nach Siegmunds Ansicht sollt- nun die Verbesserung R tkon-n ”°Zrmcn ’”lrben».”Cin dem widersprachen die andern ationen Nachdem man den Diakonus Otto von Colonna welcher ertöten Ltte" rltt r””1” ^ “uf bcn Päpstlichen Stuhl 6 ^a“e- tetc b'°s-r unter einem herrlichen Vorwand- das Concil

7. Geschichte des Mittelalters - S. 35

1878 - Mainz : Kunze
Erste Periode des Mittelalters. 35 Erste Periode des Miueldters. Vom Untergang des weströmischen Reichs Bis zur Erneuerung 5er abendländisch-römischen Aaiserwürde. (476 — 800.) purch die großen Völkerbewegungen im 4. und 5. Jahrhundert hatte das weströmische Reich sein Ende gesunden und den Untergang der Cultur nach sich gezogen. Der kriegerische Geist der Zeit führte zu Rohheit und wirkte auf Kunst und Wissenschaft sehr nachtheilig. Die Wissenschaft war seitdem kein Gemeingut der Nationen mehr. Der einzige Stand, welcher sich noch damit beschäftigte, insofern er dieselbe zu kirchlichen Zwecken benutzen konnte, war die Geistlichkeit. Die wichtigsten Begebenheiten dieses Zeitraums lassen sich auf folgende vier Hauptsachen zurückführen: 1) Durch die Völkerwanderung bilden sich neue Reiche, von denen das fränkische in den Vordergrund tritt. 2) Das oströmische oder griechische Reich erreicht unter Justinian den Gipfel feiner Macht, von dem es dann allmählich absteigt. 3) Der Islam bildet im Orient das mächtige Reich der Chalifen. 4) Im Abendland gewinnt der Bischof von Rom ein bedeutendes Uebergewicht in allen Angelegenheiten der Kirche und sogar ein weltliches Besitztum. - §*8. 3)ie fmnfoen unter tsen ileromingern. Die Franken waren ein deutsches Volk, welches seine ursprüng- Diefranken lichen Wohnsitze an der Tlbe und Weser verlassen hatte und über den begründen Rhein vorgedrungen war, um sich in Belgien und Gallien aus Kosten der Römer eine neue Heimat zu gründen. Sie waren in die ripuari-schen und salischen Franken getheilt, von denen jene an beiden Usern des Niederrheins, diese im nördlichen Gallien wohnten und zu Ansang 3* 523414

8. Geschichte des Mittelalters - S. 185

1878 - Mainz : Kunze
Shm der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung rc. derte redete sie voll Verachtung also an: „Frau, es ist schlechter Gottesdienst, wer unschuldiges Blut vergießt und aus dem Raube ftlofter stiftet. Gott hat Gefallen an Güte und Erbarmung." Albrechts Nachfolger, Heinrich Vii., bestätigte die Rechte der Eid-Heim-ich vn. genosjen. Vergeblich suchten Albrechts Söhne, Leopold und ^riedrick mftätiat die 1315 d. genossen zu züchtigen und ihren Bun! zu wjej ^ Äs, erlitten der Morgarten eine entschiedene Niederlage und mußten Frieden schließen. Der Bund der Eidgenossen erweiterte sich seitdem und schon 1353 gehörten 8 Orte zu ihm, nämlich Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern Zürich, Glarus, Zug und Bern. Diese Vereinigung der acht alten Orte widerstand 1386 dem Angriffe des Herzogs Leopold von Oesterreich der ein Enkel Albrechts I. war, in der Schlacht bei Sem- und diese pach, wo Arnold Struthan von Winkelried sich für die Eidgenossen in toiberftei>en bett Tod stürzte, nachdem er ihnen Weib und Kind empfohlen hatte. 9“ ;ej°9 J6? Und bte Slüte der österreichischen Ritterschaft waren ®ab§burfc todt geblieben. sprach. §■ 35. Das tfeiiffle Äeidi unter isen £u{em6utgem 1308 1437. 1- Heinrich Vii. (1308—1313). Todwolltendie Kurfürsten nicht zum dritten Mule Bie ^ «Wen Macht der Habsburger ein Ueberaewicht ver- Kurftiiiicn traten' 17 ^'7 ^?i«ung nicht in gutem Andenken stand, und raten zu e.ner Borberathung auf dem Königsstuhl») zu Rens- zu- oberkalb /.°nd ,n Rens- am linken Rheinuser, e.ne halbe Stunde oberhalb der Lahnmundung, und war eine Art tunbet ©teinbühne mit Sjw*», welche 40 Ellen im Umkreise maß und von Spitzbogen getragen wurde. Hier pflegten die rheinischen Fürsten zu wichtigen Berathungen und nun auch zu Kvnigswahlen zusammen zu fommen. , . ^ Mcnje Wtu9 ^r kluge Erzbischof von Mainz den Grafen l"mn«=itettf,Ur9- mwt ®tubet bcä ^bischvfz von Trier war. zum R .chsoberhaupt vor. Die ordentliche Wahl sa„d bald darauf nämliz'n »at ' “w 6einti^8 Til «folgte noch i>w vn. ch -jähre zu Aachen. Heinrich ¥11. (1308 — 1313) war ein ®aifa «2£ ®™funfrotf' Sinne und grvßern Ansehen. >«. Sketch nach ferner Thronbesteigung bestätigte er der Eidgenossen Rechte verhängte über die Mörder Albrechts die Reichsacht und ließ denselben r 6eite feme§ Gegners, Adolfs von Nassau, im Dorne zu Speiet to^rtetge"«1?”66 $8”8 Bii6ci" Iv" von Preußen

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 315

1868 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. stantischen Kirche in Bezug auf Krankenpflege eine so geordnete Ver- fassung erhalten, daß sie die volle Anerkennung ihrer Leistungen zu fordern berechtigt ist. Eben so viel Gutes wirken die Kleinkinderbe- wahranstalten, die Arbeits- und Hülfsvereine, welche Frauen gegründet haben und leiten. Dies Gebiet ist neben der häuslichen Thätigkeit und der Leitung der Erziehung ein reicher Wirkungskreis, in welchem die weibliche Natur der Menschheit ohne Zweifel den größten Dienst leisten kann! Es hat übrigens grade in neuester Zeit nicht an Frauen gefehlt, welche wider die herkömmlichen Ansichten von Sitte und Gewohnheit eine neue Anschauung über die Stellung der Frauen in dem häuslichen Die <?manc>. und öffentlichen Leben zur Geltung und Ausführung zu bringen ver- sucht und alles Ernstes verlangt haben, man solle in allen Verhält- nissen des Lebens das weibliche Geschlecht dem männlichen gleichstellen. Die Engländerin Maria Wollstoncraft und ihr späterer Gemahl William Godwin schrieben zur „Rettung der Rechte der Frauen." Die Unnatur, welche in der Theilnahme der Frauen an den öffent- lichen Angelegenheiten liegt, hat alle darauf bezüglichen Forderungen wirkungslos gelassen. Darum versuchten es zuletzt geistreiche Frauen nach dem Vorgänge der Madame Dudevant in Paris, welche als Romanschriftstellerin unter dem Namen George Sand Aufsehen erregte, das Unglück der Frauen in der Ehe zu finden und, um die Unter- drückung des weiblichen Geschlechts zu verhindern, die Aufhebung der Ehe zu verlangen, dafür aber den Frauen die Beschäftigung mit Kunst und Wissenschaft zu sichern, ihnen das Recht zu gewähren, in ihren Sitten, Lebensgewohnheiteu und Trachten, wenn es ihnen gefalle, ganz den Männern nachahmen zu dürfen. Allein diese Ideen, welche den Frauen Cigarre und Reitpeitsche sichern sollten, haben kein Glück ge- macht. Männern und Frauen sind diese emancipirten Wesen aus mehr als einem Grunde zuwider, und das Institut der Ehe ist in dem staatlichen und sittlichen Leben so tief begründet, daß an ihm nie ge- rüttelt werden darf. Von der Natnr und der Vorsehung ist das Leben der Frauen an die Ehe und an die Familie gebunden; ohne das Leben in der Ehe und der Familie ist ein geordnetes Staatswesen undenkbar, weil es jeglichen Halt verliert. Die Heiligkeit der Ehe preisgeben würde grade das Gegentheil von dem bewirken, was jene weltbeglückenden Schwärmerinnen erstrebten; die Frauen würden durch ihre natürliche Schwäche erliegen und weit größeres Leid erfahren, als dies jetzt möglich und ersichtlich ist.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 38

1868 - Mainz : Kunze
38 Erste Periode der neueren Geschichte. Schwere Ver- gehen werden den Jesuiten zurlast gelegt. Die Fsrt- dauer des Re- ligionsfrie- dens wird durch Heinrich von Braunschweig unmöglich. Kirche zu befestigen und zu verbreiten oder die evangelische Lehre zu unterdrücken, und unermeßliche Reichthümer, die sie theils freiwilligen Geschenken und Vermächtnissen, theils dem-Handel indischer und amerika- nischer Missionäre verdanken, stehen ihnen noch jetzt zu Gebote; denn obwohl eine Ordensregel verbot, irdische Schätze zu besitzen, so wehten doch die Flaggen ihrer Handelsschiffe auf allen Meeren. In den Wildnissen von Paraguay in Südamerika gründeten sie sogar eine völlig unabhängige Besitzung unter der Form einer Republik, legten Dörfer und Städte an und besetzten und verwalteten alle Staats- ämter, bis sie nach der Aushebung des Ordens das Land verlassen mußten (1767). Manche Lehre der Jesuiten erregte großen Anstoß, insbesondere der Grundsatz, daß der Zweck die Mittel heilige. Man beschuldigte sie der Herrschsucht, der Aufwiegelung, der Beförderung des Meineides, des Königsmordes, der Anstiftung von Krieg und Blutvergießen rc. und vertrieb sie aus vielen Ländern. Papst Clemens Xiv. hob 1773 den Orden auf, Pius Vii. stellte denselben aber 1814 wieder her, und seitdem ist er unablässig thätig, sein früheres Ansehen zu ge- winnen. Erwähnenswerth bleibt der Ausspruch des dritten Ordens- generals, Franz von Borgia: „Wie Länimcr haben wir uns einge- schlichen, wie Wölfe werden wir regieren, wie Hunde wird man uns vertreiben, aber wie Adler werden wir uns verjüngen!" 11. Der Schmalkaldische Krieg. Luthers Tod (1546). Kaiser Karl V. hoffte noch immer aus eine Beseitigung der kirch- lichen Spaltung und veranstaltete Religionsgespräche zu Leipzig, zu Speier, zu Hagenau, zu Worms und zu Regensburg (1541). Da aber keine Vereinigung erreicht wurde, so gewährte der Kaiser die Fortdauer des Religionsfriedens von 1532 bis zu einem allgemeinen Concil. Von allen deutschen Fürsten katholischer Religion verfolgte Herzog Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel die Anhänger der evangelischen Lehre am erbittertsten. Als er die Städte Goslar und Braunschweig, Glieder des Schmalkaldischen Bundes, hart bedrängte, rüsteten die Bundeshäupter ein Heer, vertrieben den gewaltthätigen Herzog aus dem Lande und behielten es im Besitz, um den Gottesdienst nach lutherischer Weise einzurichten (1542). Als später der Herzog mit französischen Hülfsgeldern ein Heer warb und in sein Land zurückkehrte, wurde er vom Landgrafen Philipp von Hessen 1545 bei Nordheim be- siegt, gefangen genommen und auf die Festung Ziegenhain gebracht.
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