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1. Alte Geschichte - S. 19

1872 - Mainz : Kunze
19 Sba^rfd^einlid) eine 23ermifcjjung beg ©tammfjerog der ^abmeer ober Äabtneonen (in £l>eff alien) mit dem ftabmog ober föibmilog, einem dem §erme§ oerrcanbten Äulturgott in ©amotfjrafe. 4) ^ßelopg, ©oljn beg £antalog (am ©ipplog in 33orberaften) ©tarnmoater der Atriben, fefet fic^ guerft in Üjtyfenä feft, oon wo aug feine 9tadfjfommen einen großen Sfjeil der £albinfel (Jltxonöv-vijaoq) unterwerfen. 3)ie anbere ©eftalt der ©age, roonade) Sßelops fid) in Sßifa, erft feine ©ö§ne Atreug und S^efteg in 2jtyfenä nieber= taffen, iftjpäteren Urfprungg. Agamemnon und Staelaog ©öfjne beg Sltreug. ferner fennt den £antalog und $)3etopg ($(. ß, 104) erahnt aber nidejtg von if)rer Sbernmnbtfcfjaft und beg festeren Ein* toanbrung nadej ©riecfjenlanb. B. c&infjeimifdje $eroeit Sdie ^eroengeit ist die^eriobe beg oorl)errfd()enben Ad[)äifd()en ©tammeg Bis gur Üqümttyx der £roifc£jen gelben und der $tücf= iejjr der ^erafliben an den Sßelopomteg; — eine 3eit toilben blutigen §auftrec$tg, fü^ner Sbagniffe, oerroegner Sftaubfaljrten oon einzelnen rate gangen ©nippen oon gelben. 3rgt$ofr)gte und toirf= Iicfje ®efdjid[jte berühren fttf) in der ^elbenfage. 1) (Singelne £>eroen: ©ie finb menfcpdfje ©öljne und Sberfgeuge der ©ötter, Mämpfer menfceilicfier ober tljierifdjer Un= tiolbe, Scßopfiaier und gü^rer beg 9sol!g, fuljne Abenteurer; — einzelne blo£ non örtlicher Bebeutung, anbere Sftationaltjeroen. Unter den letzteren oor allen £>erafleg, ©ofjn beg 3eug wnb der Sllfmene (fein irbifd)er Ssater 3lmpf)itrt)on), beffen reifer ©agen= freig oon 2lrgog und ^t)fenä auggeljt, früf) aber mit ppttififcfjen 5jtytl)en oerfäjmolg. ©pater bag fittlid^e $beal der Hellenen. — Sßerfeug, der Erbauer Wi^endg, 5£l)efeug in Sltfjen u. 21. 2) ©emeinfame£eerfal)rten der ^eroengeit: a. £>er Argonautenjug urfprüngltdf) mptfjotogifdljen Urfprungg, aber in Erinnerung an nörblicfje ©ee= und £>anbelgfal)rten gur ^elbenfage umgebilbet. Sllter ©eeoerfeljr der fintier oon^olfog an der Sudejt oon Sßagafä; ^afon, ba§ golbne Sbliefj, ^ftebea; in der fpäteren ©es ftatt der ©age finb faft alle gleichzeitig gebauten Heroen Styeiu neljmer beg ©eegugg. b. 2lug dem Ühjebifc^en ©agenfreig der 3u9 ^er ©ieben gegen Streben (1213) und der Epigonenfrieg. Saiog aug 2*

2. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 201

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Bürger. 201 Die Bürger. Für die Städte hatten die Kreuzzüge unendlich wichtige Folgen; sie brachten das Morgenland und Abendland nicht etwa bloß in feindselige Berührung, sondern auch zugleich in den lebendigsten Handelsverkehr, der jedesmal wieder angeknüpft wurde, sobald Waffenstillstand eintrat; ohnehin waren die verschiedenen mohammedanischen Reiche im Morgen- lande selten gleichzeitig mit den Christen im Kriege. Die italienischen Seestädte hatten davon den größten Gewinn, namentlich Venedig, Ge- nua und Pisa, denn diese kauften unmittelbar in der Levante ein und versorgten ganz Europa mit den Erzeugnissen des Morgenlandes. Das waren einmal die verschiedenen Gewürze, unter welchen Pfeffer und Safran die Hauptrolle spielten, sodann Arzneien, Zucker, Gold, Silber, Perlen und Edelsteine. Das Morgenland lieferte aber auch Kunstpro- dukte und zwar die gleichen, durch welche sich Asien noch jetzt auszeich- net: Waffen, als Schwerter, Dolche und Panzer; Geschmeide und Schmuck jeder Art, Teppiche, Baumwollentücher mit trefflicher Färbung, Seide, feines, schönfarbiges Leder, wie Saffian und Korduan u. s. w. Die Europäer gaben dagegen kostbare Pelzwerke, Glas, in dessen Ver- fertigung sich Venedig auszeichnete, verschiedene Metallarbeiten und vor allem Leinwand. Mit den Italienern verkehrten zunächst die süddeutschen Städte Augsburg, Ulm, Lindau, Konstanz, Regensburg, Wien u. s. w. und versorgten die norddeutschen, welche in England, Polen, Rußland und den skandinavischen Reichen den Absatz ihrer Maaren bewerkstellig- ten. Da dieser Handel ausschließlich in den Händen der Städte war und sie von keiner Seite her eine Konkurrenz hatten, so mußte er sehr ein- träglich sein. Zu diesem Zwecke bildeten die Kaufleute, die Großhändler, geschlossene Verbindungen, welche im allgemeinen Hansen genannt wur- den; dieser Name verblieb dem Bunde der norddeutschen Handelsstädte. Aller Gewerbfleiß hatte sich in die Städte eingebürgert, welche in ihrer Umgebung, auf dem Lande, den sichersten Markt fanden, während die Kaufleute das Geschäft des Verkaufs in die Ferne besorgten; so kamen z. B. aus England Wolle und Felle in norddeutsche Hansestädte und kehrten als Tuch und Leder wieder dorthin zurück. Auch die Handwerker thaten sich zusammen in Genossenschaften, in Zünfte, Innungen und Gil- den, und ordneten und regelten sie durch Gesetze, die streng beobachtet werden mußten. Je mehr die Handwerker an Zahl und Wohlstand Zunahmen, um so weniger duldeten sie in die Länge die Herrschaft der Aristokratie, welche von den ritterbürtigen Bürgern ausgeübt wurde, und später finden wir fast überall die Handwerker im Aufstande gegen die aristokratischen Magistrate, in Italien noch früher als in Deutsch- land. Doch gelang es in Venedig, daß sich eine Oligarchie von 300

3. Theil 2 - S. 249

1864 - Mainz : Kirchheim
249 Versenden in's Ausland; vollkommen süß und schmackhaft werden sie aber erst im Monate Mai. Mitten unter den reifen Früchten erscheinen schon wie- der die neuen Blüthen und verbreiten weit umher ihren Balsamduft. — Der Feigenbaum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern ohne alle Erde hervor. Er wird im guten Lande so groß, wie unsere Birn- bäume. Die Bauern bringen die Feigen zum Verkaufe in die Städte, wo die Handelsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aufschütten. Sie lassen sie getrocknet in kleine Körbe drücken, wovon jeder 28. Pfund hält, und so kommen sie in den Handel. — In den mittlern Provinzen Portugals ist der Oelbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagreisen macht, ohne einen an- dern Baum anzutreffen. Seine Früchte sind zwar kleiner, als die spanischen Oliven; aber sie geben ein besieres Oel. Auch der Oelbaum wächst an vielen Orten wild, wie der Feigenbaum. Man pfropft ihn, wie unsere Obstbäume; er trägt aber sehr spät, oft erst im fünfzehnten Jahre. Werden daher in einem Kriege die Oelbäume niedergehauen, oder erfrieren sie, was jedoch selten der Fall ist, so entsteht ein ungeheurer Schaden. Im Dezember und Januar wer- den die Oliven reif, und dann schlägt man sie mit Stangen ab. Man preßt sie sogleich aus oder läßt sie auch eine Zeit lang liegen und gähren, damit man desto mehr Oel bekomme. Dieses Oel dient den Portugiesen statt But- ter und Schmalz zur Zubereitung ihrer Speisen, und man versichert, daß, wenn zuweilen die Hausfrauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in Portugal der Fall ist, sie in der Geschwindigkeit Oel aus der Lampe in die Pfanne gießen und ihre Speise damit schmälzen. Noch ein Hauptprodukt Portugals ist der Wein, der in diesem warmen Lande außerordentlich gut wird. Er ist meistens roth; zwar gibt es auch wei- ßen ; aber der rothe schnieckt besser. Die weinreichsten Gegenden sind hier am obern Duero. In ganz Portugal wird der Wein nicht gekeltert; sondern die Trauben werden mit den Füßen zerstampft. Auch wird der Most nicht in den Keller gelegt, sondern mit dem stärksten Branntweine vermischt und über der Erde in den Magazinen gelassen, wo er vergährt. Dies ist die Ursache, daß die portugiesischen Weine alle schwer und stark, nicht leicht und fein sind, wie die französischen. Sie werden meistens von der Stadt Porto oder Oporto aus versendet; man nennt sie daher: „Portweine." Reich ist also Portugal an guten Weinen und edlen Früchten; desto är- mer aber ist es an Getreide. Nur in der nördlichen Hälfte baut man hinläng- lichen Vorrath ; in der südlichen muß jährlich sehr viel vom Auslande gekauft werden. Die Portugiesen sollen hieran größtentheils selbst Schuld sein; denn sie sind ein träges, unthätiges Volk, das sich nur höchstens zu solchen Arbeiten bequemt, die wenig Anstrengung erfordern. Sogar ihre meisten Schuhmacher, Schneider und andere dergleichen nothwendige Arbeiter sind Ausländer, die sich theuer bezahlen lasten. Zum Wassertragen, Lasttragen, Packen u. s. w. miethet man Galizier, die jährlich in großer Menge in die portugiesischen Städte kommen und sich viel Geld verdienen, indeß die ärmeren Portugiesen,

4. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 507

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Zanzibar, Mosambik. 507 mosen, Adansonien, Kaffee- und wilden Zimmtbäumen, Kokos- und anderen Palmen. Angebaut werden: Durrab, Reis, Mais, Buchwaizen, Jams, Maniok, Wassermelonen, Kaffee, Zuckerrohr, Pisang, Pfeffer, Taback, Baumwolle, Indigo, Senna re. re. — Ebenso reich ist die Thierwelt: die großen Dickhäuter, Büffel und Wildschweine, die Löwen, Leoparden und Hyänen, Krokodile, Schildkröten, Schlangen rc. re.; auf den Grasebenen Strauße, Giraf- fen, Antilopen, Zebra und wilde Esel u. s. w. An Mi- neralen Gold, Kupfer, Eisen, Steinkohlen, Salz; heiße Heilquellen. In den nördlichen Gebieten hausen noch wilde heid- nische Gallas, die südwärts Raubzüge machen. Den Küstensaum hüten die muhammedanischen Mischlinge Suahilis, ca. 400,000 Köpfe, welche nicht leicht Euro- päer durchlassen, aus Furcht den Alleinhandel zu ver- lieren ; sie gehorchen dem Imam. Zwischen ihnen An- siedlungen handeltreibender Araber. Viele ackerbauende Völker, Wauika rc., verwandt mit den Kaffern. Dem Seehandel mit Elfenbein,' Kopal, Pfeffer, Reis; Vieh, Kauris; Sklaven rc. dienen die Städte Mombasa, Rabbai Mpia, Kilwa und die Inseln Mafia, Pemba, Lamu. Tiefer im Innern, im Lande Ukambani, die merk- würdigen Wakamba, mit republikanischer Verfassung, und Meister in Eisen, durch ihren ausgebreiteten Handel sehr wohlhabend; Hauptort Kitui. Dagegen die Waki- lemma, Gebirgsbewohner in zerstreuten Höfen, stehen unter einem despotischen Herrscher. Weiter nach S. trei- den die Unjamwesi starken Handel, des. mit Karawanen an die Ostküste; ihr Hauptort Kazeh ein Haudelsmittel- punkt. Tiefer landeinwärts davon in W. trefflich ange- bautes Land, mit Reis, Zuckerrohr und allen Produkten Indiens in größter Ueppigkeit. Die portug. Kolonie Mosambik, auf ca. 13,000 Q.m. mit 300,000 Bew. berechnet, ist durch den Sklaven- handel, der ihr Leben ansmacht, bis auf einzelne ver- fallene und verarmte Strasstationen längs der Küste und 22*

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 509

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Karagwe, Balonda. 509 6000' mit isolirtcn Kegelbergen bis 9400' b. (Mfumbira). Das Volk dieses Reichs zeichnet sich noch günstiger vor allen Nachbarn ans, und doch muß auch hier znm Wohl des Staats alltäglich ein Mensch getödtet werden. — Weiter südw. (4—13° südl. Breite) das mächtige Reich Moluwa in einem reich bewässerten mit hohen Waldun- gen bedeckten Hügellande, das sich nach O. und S. senkt und an den Tauganyika reicht, im Innern aber auch weite Wüsten einschließt. Das Land hat ein angenehmes Klima, Nachts nicht selten Frost; in den niedrigen, perio- dischen Ueberschwemmungen der Flüsse (Kafsabi rc. :c ) ausgesetzten Ebenen jedoch herrschen Fieber und Rühren. Schlangen werden von den Eingebornen verspeist. In den unbewohnten Gegenden sind die Elephanten von hoher Schönheit und Größe, und haben bisweilen Stoß- zähne von mehr als 500 Pfund das Paar. Die Ba- londa, ca. 1 Million, zeichnen sich durch ihr hochwüchsi- ges schönes Aeußere vor andern Südafrikanern aus; auch ragen sie durch ihre selbsterlangte Kulturstufe hervor. Sie bebauen den Boden gut, erzeugen viel Maniok, Mais, und afrikanische Hirse (Sorghum), pflanzen stellenweise auch Zuckerrohr, Ananas und Bananen,*) halten Rind- vieh, Ziegen, Schafe und Hühner, und verfertigen viel- farbige Baumwollgewebe und feine Matten, auch hübsche Schmuckwaaren, z. B. prächtige Arm- und Halsbänder mit Perlen und Vogelfedern geziert, haben auch vor- zügliches Eisen. Bewaffnet sind sie theilweise schon mit *) Kaffee, den wir in Ostafrika in so großer Ausdehnung trafen, wächst auch noch in Centralafrika in großer Menge. So z. B. in Muanjeh ungef. in 1° nördl. Br., wo er in weiten Pflan- zungen gezogen wird und das Hauptnahrungsmittel bildet; nicht als warmes Getränke, sondern entweder zerstoßen und zu Suppe oder Kuchen gemacht, oder die Bohne roh sammt der Schale gegessen. Die Watiri, nackte Neger am Ukerewe, die den sehr stürmischen See mit Kähnen befahren, leben fast ausschließlich von Fischen und Kaffee.

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 593

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Argentina. 593 kommt durch sie in Schwung. Unter allen spanischen Freistaaten sind diese südlichen am furchtbarsten zerfleischt worden.*) In Buenos Aprcs z. B. wechselte die Regie- rung vom 10. Nov. 1819 bis Ende Jan. 1821 nicht weniger als 2omal; und fast fortwährend hatte es Krieg mit den übrigen la Plata-Landern. § 598. Argentina (oder die la Pl ata-Staaten) begreift die ganze Mitte des S. von Südamerika und besteht aus 14 Bundesstaaten, die so gut als unabhängig sind, mit 14/2 Mill. E., zur Hälfte Jndianerstämme, über 25,000 (oder 38,000?) Q.m. zerstreut. Die Hauptstadt Buenos Apres („gute Lüste") liegt an der innern Mündung des la Plata, 4o Ml. vom Meer, schon 1535 gegründet und 1810 befreit, eine Han- dclsgroßstadt von 140,000 E., darunter 14,000 Franzo- sen, 13,800 Italiener, 12,000 Engländer, 2340 Deutsche. Die Stadt ist wohl regelmäßig gebaut, mit granitgepfla- sterten Straßen, jedoch meist ans einstöckigen Lehmhäu- sern. Sie hat s. 1853 die erste deutsch-protestantische Kirche in Südamerika, eine Univ. und andere wissen- schaftliche Anstalten, auch etliche Wohlthätigkeitsanstalten. Die Landumgebung der Stadt ist tief ins Land hinein Sandwüste. Auch das Bett des hier 12 St. breiten la Plata, der aus der Vereinigung von Parana und Uru- guay entsteht, ist leider seicht; große Schiffe müssen 2 Ml. da- von, in der Bai von Baragan ankern, einem schönen Dorfe mit Waarenlagern. Die Ausfuhr, hauptsächlich von Häuten und Wolle, wie die Einfuhr (des. Baum- wolle, französische Waaren und Weine) bringt jährlich 900 Schiffe her. — Rosario mit 20,000 E. Hafen am Parana. — Parana am Parana, 15,000 E. Santa Fe gerade gegenüber 15,000 E. Eisenbahn nach Cor- *) ueberall sind es die gleichen Parteien, nur unter andern Namen: die Föderalisten wollen vollständige Selbstherrschaft der Provinzen und nur einen Staatenbund, die Centralisten einen Bun- desstaat.; hinter diese Vorwände steckt sich persönlicher Ehrgeiz. 25**

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 663

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Neubritannien. 663 Venedig, ist 6 Monate mit Schnee bedeckt, obgleich die drei Sommermonate über 21 ° Wärme haben. Jedoch weiter gegen W. wird das Klima auch in A. bedeutend milder, daher auch das Land geeignet, eine starke euro- päische Bevölkerung aufzunehmen. Die Indianer freilich wehren sich, wo sie nicht Chri- sten werden, gegen jede regelmäßige Arbeit, gegen blei- bende Wohnsitze, und so auch gegen den Anbau des Lan- des. Dagegen sind sie ausgezeichnete Fischer und Jäger in den waldreichen Gebieten der Mitte und in den Prai- rieen (Wiesensteppen) des W., die alle mit einer zahlrei- chen Thierwelt erfüllt sind. Biber, schwarze, silberfarbne, rothe und blaue Füchse, Wölfe, braune und weiße Bären, Luchse, Marder, Fluß-Ottern. Bisamratten sind die Pelz- thiere. Der Nahrung wegen werden gejagt: Renthiere, Elennthiere,' Bisone (Büffel, aus deren Fleisch die Haupt- speise, der Pemmican, bereitet wird), Bisamsiiere, Hirsch- und Reharten, Hasen. Zudem wimmeln Seen, Flüsse und Meere von Fischen und deren Ufer von Vögeln aller Art. Auf 140 festen Niederlassungen, theils verpallisadirten Forts, theils Handelsposten, betreibt in diesem Neubri- tannien die Hudsonsbai-Compagnie (seit 1670, jetzt aus 240 Mitgliedern bestehend) einen geregelten Tauschhandel mit den Indianern, die für ihre kostbaren Pelze Messer, Scheeren, Schießbedarf, Kleidung und Nahrungsmittel erhalten. Branntwein wurde schon länger verboten, doch führen ihn Nordamerikauer aus dem S. ein; das Han- delsmonopol der Compagnie hat nämlich 1859 aufgehört, und auch ihr Landbesitz ist jetzt bedroht. Den Handel haben meist Franzosen aus Canada eingerichtet und be- trieben, daher die französischen Namen der Orte rc. Die Angestellten haben die Pelze in bestimmte Ablageplätze zu bringen, wozu das ganze ungeheure Gebiet in vier De- partements eingetheilt ist. Jene Ueberspannung des Lan- des mit dem wunderbaren Gewässernetze ermöglichte es, eine so ungeheure Wildniß durch Handelsposten für Cu-

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 496

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
496 Sudan. auch den herrlichsten Schmetterlingen um die Fülle der Blumen. Gebaut werden Durrah, Walzen, Mais und Reis, Bohnen und Linsen, Uams und Pfeilwurzeln, Zwiebel- rind Gurkengewächse, Wassermelonen, Erdnüsse, rother Pfeffer; in den Küstenländern auch Citronen, Orangen, Feigen, Zuckerrohr, Baumwolle, Taback, Indigo. Den Ackerbau haben die Weiber zu besorgen. Ein halbes Jahrhundert pflanzt man alljährlich sein Korn, aus der- selben Stelle, ohne dem Erdreich einen Ersatz zu geben, und von Pflug ist keine Rede. Wiesen fehlen; meist brennt man das hohe sonnverbrannte Gras ab, worauf rasch ein frisches Grün aufschießt, und zugleich die Luft wieder gesünder wird. — Als Hausthier hat das Kameel auf- gehört, den 13. Grad überschreitet es so wenig als die Dattel- palme; doch zieht man im Innern Rinder, Schafe, Zie- gen, vortreffliche Esel und Pferde. — Ausgeführt wird hauptsächlich Gold in Staub und Ringen rc., Gummi, Baumwolle, Elephantenzähne und Rhinoceroshörner, Straußenfedern, Leder, Indigo, prächtige Hölzer, Arznei- stoffe, Gewürze, Räuchwerk, Palmöl, Baumbutter, Wachs, Matten, im W. vortrefflicher Kaffee. Die Ge- werbe (des. Weberei) sind bei manchen Völkern von Be- deutung; die Neger haben dazu ungemeines Geschick, auch Gewandtheit im Handel. § 560. Die westlichen Länder gehören zum Theil schon dem Islam an, so I. Senegambien, das wohl 18,000 Q.m. große Stromgebiet des vielleicht 250 M. langen Senegal, des Gambia imb des Rio grande, einer der heißesten Striche der Erde durch den fast achtmonatl. Wüstenwind, im Tiefland mit furchtbaren Gewitterstürmen und Ueberschwemmungen in der nassen ungesunden Jahrs- zeit (Juni bis Nov.) Der Senegal bildet eine Grenze zwischen den nomadischen Mauren und Berbern in N. und ansäßigen Negerstämmen in S. Bei der großartigen Fruchtbarkeit dieses Erdstrichs ist Anbau kaum Bedürfniß, weßhalb die Eingebornen mehr Viehzucht und Gewerbe

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 472

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
472 Nordafrika. riete Pferde nährt. Weiter westlich dringt die Wüste tief ins Land herein; im Sert, an dem wegen Untiefen und sehr heftiger Seewinde gefürchteten Busen von Sydra (der „großen Syrte"), sogar bis ans Meer, wo nur Sanddünen und Salzsümpfe den Boden bedecken; ja bis zur Hauptstadt, an deren Wällen der Sand der Wüste beginnt. Es hat daher auch keine Flüsse, nur zahlreiche Wadi. Im W. erscheinen die letzten Ausläufer des Atlas, doch mehr mit Steppencharakter. In dem Kreidegebirg des Dschefren steigt der Phonolithkegel Tekut zu 2800' auf. Die südliche Stufe dieser Hochsteppen, das Tafel- land Hamada hat über 1000' Mittelhöbe, und ist wasser- lose Wüste, bis auf die hochgelegene Oase Ghadames. Südwärts fällt dann die Hamada zu der Mulde Fessan ab. Der Winter ist an der Küste ein herrlicher Früh- ling, im Innern dagegen streng, während der Sommer durch die Wüstenwinde eine glühende Hitze hat. — Den Seehandel betreiben türkische, englische und italienische Schiffe, die für 3% Mill. fl. Korn, Oel, Elfenbein, Sklaven, Gummi, Wolle und Goldstaub ausführen. Der Karawanenhandel geht bis jenseits der Wüste nach Bornu, Wadai und Darfur, woher Negersklaven, Straußfedern, Gold und Elfenbein kommen. Der Handel der Hauptstadt Tripoli (10,000 E.) liegt meist in den Händen der Juden; die Stadt wird gegenwärtig reinlich gehalten, hat sogar Straßenbeleuchtung und liegt zwischen blühenden Gärten. Fast ebensoviele Einwohner haben Mesurata, auch Hafen-und Handelsstadt, und Be ngh asi. Biele römische Alterthümer. —Bewohner auf 11,600q..M. nur I^Mill. fast lauter Araber unter einem türkischen Pascha, der mit einem Diwan regiert und dem Lande zu ziemlicher Blüthe, jedenfalls zu Sicherheit des Verkehrs geholfen hat. Ihm ist auch Fessan im S. von Tripoli untergeordnet, ein 4600 Q..M. großes Oasenland mit etwa 100,000 Bew. unter einem Pascha; völlig kahler Felsboden glänzend schwarzen Sandsteins oder Wüstensand, und in den Ver- tiefungen die Fruchtstellen der Oasen; Städte: Sokn a und

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 473

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Tunis. 473 Hauptstadt Mursuk, Karawanencentrum zwischen Salz- sümpfen, schon tief im S. — Ini O. die Oase Aud- schila mit Stadt, auf der Karawanenstraße von Tripoli über die Oase Siwah nach Kairo. In W- die Oase G ha dam es, Karawanen-Knotenpnnkt am Rande der Wüste, von 7000 Berbern bewohnt. § 551. Das türkische Paschalik Tunis begreift das Ostende des Atlaslaudes am Syrtcumeer, und besteht, doch nicht sehr geschieden, aus einem Tell und einer Sahara, deren ausnehmend dattelreicher Bezirk in Sw. vorzugsweise das Dattelland hieß. Getrennt ist das Tunesische im W. von Algerien durch willkürliche Grän- zen, auf denen lange fast unabhängige Stämme wohnten. — Das Gebirgssystem des Atlas verzweigt sich hier in fünf Hauptketten, die in der Mitte des Landes eine, von 3000—3900' h. Gipfeln beherrschte Hochebene bilden und im S. über 4500' h. aufsteigen. Der N.o. des Landes ist der bergigste Theil,- im O., S.o. und S. finden sich mehr ausgedehnte Ebenen. Auf der Südgrenze liegt der Sebcha-Salzsee, vielleicht der letzte Rest des Meerarms, der einst das Atlasland vom Negerland trennte, ehe sich die Sahara erhob. Tie zahlreichen Flüsse sind wilde Gebirgsströme im Winter, im Sommer sehr be- scheidene Bäche, und Vorrichtungen zum Aufsparen des Wassers für den Ackerbau gibt es nicht. — Der Boden jedoch ist von seltener Furchtbarkeit, von den Zeiten der Karthager her sind die „lybischen Aernten" berühmt; auch die Olive spendet ungemeinen Ertrag; und Baumwolle ließe sich leicht anbauen, wenn nicht aller Fortschritt fehlte. Das reiche Land von 2150 Q.m. hat nur 600,000 Bew.; die Ausfuhr beträgt 4'/* Mill. Thlr. (Datteln, Oel, Wolle, Waizen, Südfrüchte, rothe Feß), und der Handel ist wenig lebhaft. T. war nämlich auch ein Seeräuberstaat, und feine Geschichte besteht fast nur in Palastrevolutionen, Janiischarenanfständen und Hofränken. Die letzte Regie- rung suchte durch liberale Gesetze und Reformen (1857 sogar Konstitution) das Land zu heben; der jetzige Pascha 20**
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