D e r Mensch.
57
noch sind nicht einmal 300 Jahr vergangen, seit
des Heilandes Tode, da ist schon die Zahl der
Götzendiener im römischen Reiche geringer, als die
der Christen. Constant in der Kaiser laßt sich selbst
taufen, die Götzentempel werden verschlossen und
Alle, die noch an dem alten Aberglauben hangen,
fliehen auf das Land, um in ablegenen Heiden
(davon eben der heutige Name der Götzendiener)
ihren Götzen noch zu opfern. — Von diesem Zeit-
punkte an ist das Christenthum die Religion
oller gebildeten Völker geblieben. —
Neben dem Evangelio ist vorzüglich in Asien
und Afrika die Religionslehre des Muhamed
verbreitet. Der Stifter derselben war in Arabien
in der Stadt Mecca geboren und von seinem Oheim
für den Handelsstand erzogen. Durch Reisen bil-
dete er seinen Geist; dann verheirathete er sich mit
einer reichen Wittwe, so daß er die Geschäfte seinen
Dienern überlassen und sich selbst in die Einsamkeit
zurückziehn konnte, um über Gott und seinen Wil-
len nachzudenken. Das Christenthum kannte er zu
wenig; so viel aber hatten ihm seine Reisen gefruch-
tet, daß er das thörichte des Götzendienstes einsähe.
Die Hauptlehre, die er zu verbreiten suchte, war da-
her die: es ist nur ein Gott, der allmächtige Schöpfer,
Regierer und Erhalter der Welt. Diese Lehre pre-
digte er zuerst in dem Kreise der Deinigen. Sich
selbst gab er für den ersten und größesten Propheten
dieses Gottes aus. Da es ihm nicht an der Gabe
fehlte, die Leute zu überreden, so gewann er bald
einen großen Anhang. Das war aber nun denen
nicht recht, die in Mecca regierten. Zwar waren
diese, die Koreischiten, seine Vettern, aber was
gilt wohl eigennützigen Menschen, die in den Irdi-
schen alles Glück zu finden hoffen, Verwandten-
liebe? Sie erregten einen Aufruhr des Volkes wider
den Muhamed, und dieser mußte nach Medina
einer andern Stadt in Arabien fliehen, wo er bald
einen so großen Anhang fand, daß er mit Heeres-
macht gegen die Vaterstadt ziehrr konnte.
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Mecca Mecca Medina
Vierter Abschnitt.
104
bauet hatten, in die Ebene und plünderten und
brannten dort. Ueberall wurden kleine Kriege ge-
führt; der Landmann und der Wehrlose waren nie
ihres Eigenthumes sicher, und Kaiser selbst konnten
diesen Unordnungen kein Ende machen. Man nennt
diese Zeiten die Zeiten des Faustrechtes. Sie
waren theils eine Folge der Unwissenheit, in welcher
die Völker lebten, theils eine Folge der Liebe zum
Kriege, durch welche sich die deutschen Völker früh
auszeichneten.
Dennoch war die Frömmigkeit noch nicht unter
den Völkern erloschen, obwohl sie sich leider! nur
in äußern Gebrauchen zeigte. J Durch Beten und
Fasten glaubte man sich den Himmel zu verdienen,
nicht durch gute Werke, durch Tugenden, die aller-
dings immer schwerer zu erwerben find, aber auch
allein Zeugniß geben können von der Liebe zu dem
himmlischen Vater. Zu den äußern Werken gehör-
ten seit langer Zeit, schon seit Konstantin (S. yr.)
auch die Wallfahrten. Man hielt es vorzüglich
für verdienstlich nach dem Lande zu reisen, in wel-
chem der Erlöser gelebt hatte, und glaubte dort in-
brünstiger betdn zu können. Deßhalb gingen jähr-
lich Tausende, welche man Pilgrim me nannte,
nach dem gelobten Lande, nach dem heiligen Grabe.
Sie wurden dort nicht in ihrer Andacht gestöhrt,
selbst dann nicht, als die Muhamedaner im Jahre
660 das gelobte Land eroberten. Auch diese behiel-
ten indeß das Land nicht. Es siel zu den Zeiten
Gregors des Siebenten in die Hände der Türken,
eines rohen ungebildeten Volkes, das sich ebenfalls
zu der Lehre des Muhamed bekannte, und diese
mißhandelten die Pilgrimme und vertrieben sie von
dem heiligen Grabe und aus der Kirche, welche
Helena, des Konstantin Mutter, über demselben
erbauen gelassen hatte. Mit Wehklagen kamen sie
in das Abendland zurück, dort schreckliche Dinge
von der Grausamkeit der Ungläubigen erzählend,
rrnd zu einem Kriege sie auffordernd. Dieß geschah
im Jahre 1095.
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Extrahierte Personennamen: Gregors Helena Konstantin_Mutter
Vierter Ab schnitt.
io3
Ln Eisen gekleidet. Ein schwerer Panzer umschloß
Krust und Rücken, ein Helm, der auch niederge-
lassen werden ' konnte, sicherte den Kopf und das
Gesicht; Arme und Beisie umgaben Eisenschienen,
und auck das Pferd war zum Theil in Eisen ge-
hüllt. Die Rüstung des Mannes und des Pferdes
wog mehre Zentner. Auch an diesen Zug schlossen
sich mehre Weiber, und Mönche an, so tmß der
ganze Heereshaufen mehr als eine halbe Million
Menschen, ausmachte. Dennoch wußte Gottfried
Ordnung und Zucht unter dem Heere zu erhalte tu
Er selbst leuchtete Allen vor, als. ein Muster der
Frömmigkeit und der Tugend. Nicht um irdischer
Vortheile willen, sondern um das heilige Grab zu
befreyen und es dem frommen Pilgrimme wieder
möglich zu machen, an dieser Statte zu beten,
zog er aus Europa. — Er kam mit den Seinen
in das griechische Kaiserthum. Die treulosen Grie-
chen hielten nicht, was sie den Abendländern ver-
sprochen hatten, und in Europa schon mußte das
Heer mehr als einmal Mangel leiden. Dann ging's
nach Asien hinüber. Treulose Wegweiser führten
die Kreuzfahrer in Gegenden, in welchen keine Vor-
rathe zu finden waren; pestartige Krankheiten, die
unter' ihnen ausbrachen, machten ihnen jede Noth
noch fühlbarer. Die Wüthigsten verzagen; nur der
fromme Gottfried blieb ruhig und ermahnte zur Be-
ständigkeit und Ausdauer, auf den hinweisend, der
ihnen allein Sieg und Glück geben könnte. Sein
frommer Glaube ermuthigte auch das Volk. Tür-
kische Städte wurden erobert und nach dreyjahriger
Mühe und Anstrengung, sahen sie endlich den 6.
Juli 1099, als sie einen Hügel erstiegen hatten,
die ersehnte Stadt, Jerusalem, vor ihren Blicken
daliegen. Wer vermöchte ihre Freude zu schildern!
Der nur lieben Kinder, kann sich davon eine Vor-
stellung machen, der sich durch alle Schwierigkeiten
von einem guten Werke nicht abschrecken laßt, und
nun endlich, vielleicht , erst nach Jahren, seine Wün-
sche erfüllt sieht. Das Erste, was sie thaten,
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Extrahierte Personennamen: Gottfried Gottfried
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Asien Jerusalem
/
Ho Vierter Abschnitt.
schützer des heiligen Grabes. Erft Bal-
duin, Gottfrieds Bruder, nannte sich nach des Edlen
Lode, (1099) König von Jerusalem, obwohl
er gerade weit weniger gethan hatte und das neue
Reich bald in Verfall gerathen ließ.
Die Türken, immer noch mächtig genug, be-
nutzten dieß. Das neue Reich wurde von allen
Seiten angegriffen, und die Morgenlander baten
deßhalb bald wieder um neue Hülfe in Europa, und
schon 1147 unternahm man den zweyten Zug. Der
deutsche Kaiser Conrad führte darin die Deutschen,
der König Ludwig Vii. von Frankreich die Fran-
zosen. Sie waren nicht glücklicher und richteten
nach vielen Mühseligkeiten gar nichts aus. Waren
doch die Christen in Jerusalem selbst uneins unter
einander, also, daß die Hauptstadt 1187 wieder in
die Hände der Ungläubigen siel. Von neuen zogen
nun freylich aus Europa Heereshaufen dahin; aber
vergebens. Die Herrschaft der Türken breitete sich
immer weiter aus, und schon vor 1300 waren die
Europäer ganz aus Asien verdrängt.
Um so wichtiger waren die Folgen der Kreuz-
züge für Europa selbst. Ich will euch l. K. die
wichtigsten davon nennen.
i. Die Klöster wurden noch reicher
und mächtiger. Alle die, welche nach dem ge-
lobten Lande gingen, gaben nämlich Hab', und Gut
den Klöstern aufzuheben. Nun aber fanden die
mehrsten dieser Leute in Asien den Tod, und die
Klöster wurden ihre Erben und daher kam es, daß
fast in allen Ländern Europa's diese die meisten
und besten Ländereyen besaßen, und daß einige
Mönchsorden Einkünfte hatten, welche die der Kö-
nige bey weiten überstiegen. — Vornehme Geistliche,
wie die Bischöfe, übernahmen ohnehin oft in der
Abwesenheit der Fürsten die Regierung und dieß
hob auch ihr Ansehn. — Vor asten mehrte sich die
Macht und das Ansehn der Pabste. Nur ein Bey-
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Extrahierte Personennamen: Gottfrieds_Bruder Conrad Ludwig_Vii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Europa Frankreich Jerusalem Europa Asien Europa Asien
268
Fünfter Abschnitt.
fröhlich macht; hinterher aber auch Erschlaffung und
Schläfrigkeit herbeyführt. Der Gesundheit ist der
Genuß derselben noch nachtheiliger, als der Genuß
des Branntweins. — Der Regent des Landes, jetzt
Mahmud Ii., heißt der Groß - Sultan oder
Groß Herr, der nach Willkühr Gesetze giebt, sich
selbst an kein Gesetz bindet und nach dem Glauben
der Türken Herr über die Güter, die Freyheit und
das Leben seiner Unterthanen ist. — Die Rechts-,
pfle ge ist erbärmlich. Nach Gutdünken wird von
dem Richter oder Cadi Recht gesprochen, und dem
Recht gegeben, welcher ihn am melsten bestochen hat.
Polizey kennt man gar nicht; daher kann Nie-
mand sicher im Lande reisen; daher sieht man nicht
selten in den größten St. des Landes todte Thiere
auf den Straßen umherliegen und verwesen; daher
verbreitet sich hier nicht selten und allgemein die
Pest, wodurch die St. oft -f ihrer Einw. verlieren,
und Feuersbrünste, welche in der Regel mehre
hundert H. in Asche legen. Handel und Fabriken
sind nicht unwichtig, könnten aber bey der Lage des
Landes weit. bedeutender seyn. Das bekannte tür-
kische Garn wird nur in der Türkey, und zwar
von Griechen, acht gefärbt.
Die wichtigsten St. sind: Constantinopel,
am Marmormeere, (an 90000 H., 500 Moscheen,
Zz christliche Kirchen) — der Kaiser Conftantin
d. Gr. verlegte hierher 330 seine Residenz und nannte
es nach seinem Namen. — Bemerkenswert!) sind das
Serail, das allein 2 Stunden im Umfange hat
und in welchem der Großherr residirt; die prächtige,
von dem Kaiser I u ft i n i a n erbaute Sophien kirche,
welche seit 1453 in eine Moschee verwandelt ist, die
Basars, d. h. Platze, auf welchen die Kaufleute
ihre Gewölbe und Buden haben, die sieben Thür-
me, ein Gebäude., das zum Staatsgefangnisse dient rc.
Adrianopel, Saloniki (das alte Thessalo-
uich, wohin Paulus zwey seiner Briefe sandte) und
Belgrad haben beträchtlichen Handel; auch ist die
letzte dieser St. eine starke Festung. Jassy ist die
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Die außereuropäischen Länder.
279
Aegypten ist das Land, wo zuerst der Acker-
bau aufblühete und die ersten wichtigen Erfindun-
gen gemacht wurden. Schon zu Josephs Zeiten
(1800 v. Ch.) war hier ein gebildeter Staat, der
von einem mächtigen Könige oder Pharao regiert
wurde. Das Land war so reich an Getraide, daß
es auch die Nachbarländer damit versorgen konnte. —
Mehrere der folgenden Könige stifteten sich da-
durch dauernde Denkmäler, daß sie hohe Gebäude
von Ziegelsteinen sich zu Begräbnißplatzen aufthür-
men ließen, welche Piramiden heißen, von 800
F. hoch, und unten 710 F. lang und breit sind,
oben aber spitz zulaufen. Tausende ihrer Untertha-
nen mußten jahrelang an diesen Riesenwerken ar-
beiten, da man die Steine meilenweit aus dem ara-
bischen Gebirge herbeischaffen mußte. — Die alten
Aegypter hatten früh schon eine Bilderschrift
(S. 48 ) und verstanden die feinste Leinewand,
und aus der Papierpflanze das erste Papier zu
machen. Ihre Religion war ungereimt, indem sie
Thiere, vorzüglich den Ochsen anbeteten; darum
ließen sich die Israeliten, des wahren Gottes verges-
send, von Aaron ein goldenes Kalb machen. Bes-
ser waren ihre Gesetze, die eines jeden Leben und
Eigenthum sicherten. — Um 500 vor Ch. Geburt
wurde Aegypten von fremden Völkern, zuerst von
den Persern unterworfen, und nun hörte im Lande
manche gute Einrichtung auf, obwohl die Aegypter
auch nun erst mit fremden Völkern in Verbindung
kamen und dadurch gebildeter wurden. — Jetzt ist
dieß Land eine türkische Provinz. Die alten
Einw., die Kopten, leben vom Ackerbaue. Sie
sind Christen. Die Hptst. ist Cairo am Nil, mit
Zoo Moscheen, eine reiche Handelstadt, obwohl die
meisten H. nur aus Lehm und schlecht gebauet sind.
Bey der St. findet man aus der alten Zeit noch
mehrere Piramiden. — Die Provinz Fajum,
wie Cairo in Mittelagypten, wird durch den Jus-
sufs-Kanal bewässert, der von dem Joseph,
Jacobs Sohne, angelegt seyn soll. Sie.gleicht ei-
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53
Zw eyter Zlbfchnitl.
Alle Beschäftigung mit der Religion hatten dar
Herz des Muhamcd nicht gebessert — ein Beweis
schon, daß er nicht den rechten Glauben hatte;
denn in guten Werken sollen sich die Früchte des
Glaubens offenbaren. — Wie groß erscheint nicht
Christus neben ihm! Nicht durch das Schwert,
durch die Macht der Wahrheit fand sein Evangelium
Eingang auf Erden. Seine Anhänger mußten dul-
den, entbehren, Verachtung leiden und oft selbst
das Leben aufopfern, gleich ihrem Meister und
Herrn. Muhamed dagegen wollte herrschen auf
Erden. Mit der Schärfe des Schwertes zwang er
die Völker, sich zu seinem Glauben zu bekennen
und ihn selbst für einen Propheten zu halten. Die
Religion diente ihm zum Vorwände, sich ein großes
Reich zu erobern. Das Glück war mit ihm, und
schon nach zehn Jahren bekannten sich Millionen
zu seinen Lehren. Was aber enthielten diese? Nichts
von alle dem, was uns das Christenthum so werth
macht, was wir in dem Evangelio lieben und be-
wundern müssen. Wohl gebot Muhamed Mildthä-
tigkeit gegen Arme; aber er gebot auch alle diejeni-
gen zu bekriegen, welche nicht Muhameder waren,
er lehrte keine Feindesliebe, nicht die allgemeine
Liebe zu dem Nächsten, welche der Herr seinen Be-
kennern zur Pflicht machte. Einen Gott lehrte
er sie kennen; aber nicht als den liebevollen, güti-
gen Vater der Menschen, nicht als den heiligen
Gott, dem nur ein reines Herz und ein tugendhaf-
ter Wandel wohlgefällig ist; denn er empfahl äußere
Gebräuche, als die wichtigsten und als unerläßlichsten
Pflichten. Von einer Unsterblichkeit endlich sprach
er; aber was er davon lehrte waren nicht die reinen
erhabenen Wahrheiten, die wie uns das Evange«.
lium von dem ewigen Leben verkündet. — Seine
Lehren sind übrigens ln dem Koran enthalten;
seine Anhänger nennen sich Moslem im oder
Gläubige, woraus das Wort Muselmänner entstan-
den ist. —
Ihr seht schon hieraus, wie viel wir Ursach
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Die außereuropäischen Länder. 27z
Die wichtigsten Fl. Asiens sind, der Araber-
flufi, der aus der Vereinigung des Tigris und
Euphrats entsteht und in den persischen Meerb.
fallt; der Indus (in das persische Meer), der Gan-
ge s (in den bengal. Meerb ), der blaue und gelbe
Fluß in China, und die Lena, der Je ne sei
und Ob, welche durch Rußland und in das Eismeer
fließen. Die größten Seen sind der Aral- und
Baikalsee, beyde in dem asiat. Rußland.
Von den einzelnen Landern sind zwey, das
asiatische Rußland und die asiatische Turkey, schon
oben erwähnt worden. Hier nur noch von folgenden:
1. Arabien, im W. von dem gleichnamigen,
im O. von dem persischen Meerb. begrenzt, ist nur
an den Küsten fruchtbar, im Innern dagegen von
großen, wasserarmen Wüsten durchzogen. Im N.
des Landes findet man die beyden in der h. Schr.
erwähnten Berge Sinai und Horeb. —, Das Land
hat treffliche Pferde und auf der Westküste in dem
Lande Uemen den bcsten Caffce, der von hieraus
erst nach Ost- und West-Indien verbreitet worden
ist. Die Wüsten werden von Straußen bevölkert.—
Die meisten Araber leben, wie in der alten Zeit,
einfach, mäßig, meist als Hirten unter Zelten, sel-
tener vom Ackerbau. Sie bekennen sich zu der mu-
hamedanischen Religion, deren Stifter Muhamed
in Mecca geboren wurde und in Medina begra-
den liegt, und zu dessen Grabe jeder rechtgläubige
Muselmann einmal in seinem Leben wallfahrten
muß. — Auf der Insel Barein in dem pers. Meerb.
ist eine Perlenfischerey. Arabien ist dem
türkischen Groß Herrn unterworfen.
2. Auch Persien ist arm an Wasser und nur
da, wo dieses nicht fehlt, fruchtbar. Melonen
und Granatapfel, Citronen- und Pomeranzenbäume
gedeihen hier im Freyen; Störche und Drosseln, die
uns den Herbst verlassen, bringen hier den Winter
zu. Gebauet werden vorzüglich Reiß, die tägliche
Erster Band- l8
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Lmminaiorium
der
Geschichte.
Anm. Nur die fett gedruckten Zahlen sind zu lernen; die brigen dienen zur Orientierung.
1. Einleitung.
1. Welche drei Kulturstufen unterscheidet man in der Entwicklung der Menschheit?
Das Jger- und Fischerleben, das Hirten- oder Nomaden-leben, den Ackerbau.
2. Welche Zeitrechnung haben wir jetzt? Nenne andere Zeitrechnungen!
Wir haben die christliche Zeitrechnung, b. h. wir rechnen die Jahre vor und nach Christi Geburt. Tie Rmer zhlten die Jahre von bei- Erbauung Roms (753 v. 6hr.)j die Muhammebaner zhlen sie von der Hebschra ober Flucht Muhammebs (622 u. Chr.; siehe Frage Nr. 268).
3. Welche Perioden der Weltgeschichte unterscheidet man? Wie weit reichen sie?
I Das Altertum bis zum Untergange des westrmischen I Reiches (476 n. Chr.), das Mittelalter bis zur Reformation I (1517) und die Neuzeit bis zur Gegenwart.
4. Wie teilt man die Staaten nach der Form ihrer Re-gierung ein?
In Republiken und Monarchien.
5. Welche Unterarten dieser Regierungsformen giebt es?
Aristokratische und demokratische Republiken: Despotien,
abfolute oder unbeschrnkte und konstitutionelle oder be-schrnkte Monarchien.
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256. Wie starb Barbarossa?
j Er ertrank 1190 auf dem 3. Kreuzzuge im Flusse Saleph in Kleinasien.
257. Wer war der Nachfolger Barbarossas? Welchen aus-wrtigen König hielt er gefangen?
Sein Sohn Heinrich Vi. (1190-1197); er hielt den vom 3. Kreuzzuge zurckgekehrten Richard Lwenherz, König von England, mehrere Jahre gefangen.
258. Wer folgte auf Heinrich Vi.?
Sein Bruder Philipp von Schwaben und als Gegenkaiser
(Heinrichs des Lwen Sohn, der Welse Otto Iv.
Wer von ihnen starb zuerst? Wie?
Philipp starb zuerst; er wurde 1208 von dem Grafen Clin von Wittelsbach ermordet.
260. Wer regierte nunmehr?
Zunchst noch Otto Iv.: dann folgte Friedrich Ii. 121550, Sohn Heinrichs Vi.
261. Weshalb mute imter Friedrich Ii. die Macht des deutschen Kaisertums zu Grunde gehen?
Weil Friedrich sich fast nur um sein italienifches Knigreich (f.nr.255) kmmerte und fast gar nicht in Teutschland aufhielt.
262. Erzhle das Ende der Ttanfer!
Auf Friedrichen, folgte sein Sohn Konrad Iv. 1250 bis 54, der letzte stanfifche Kaiser. Er konnte sich in Deutsch-land, wo Gegenknige ernannt wurden, nicht halten. Nach seinem Tode gab der Papst Karl von Anjon, einem Bruder des franzsischen Knigs, das Knigreich teilten und Neapel. Konradin, Sohn Konrads Iv., der letzte Ltanser, zog gegen Karl von Anjou, um seine Erblande zu erobern, wurde jedoch gefangen und auf Befehl Karls 1268 in Ncapel Ungerichtet. --
263. Wie sah es nach Konrads Iv. Tode in Teutschland aus?
Es folgte Ciav Interregnum 12541273, während dessen machtlose fremdlndische Könige in Teutschland regierten und daselbst das Faustrecht und Raubrittertum herrschte.
23. Die Kreuzzge. Die Ritterorden. Die Stnde des Mittelalters.
264. Was veranlagte die Kreuzzge?
Die Eroberung Jerusalems durch die Trken (1076) und die Belstigung der Wallfahrer nach dem heiligen Grabe durch diese.
265. Wer hatte Jerusalem bezw. Palstina vor den Trken besessen?
Die Araber, die die Wallfahrten wenig geftrt hatten.
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