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1. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 9

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 9 — dem Wormser Reichstage durck> einen Krieg mit dem König Franz I. von Frankreich in Anspruch genommen wurde, Deutschland verließ und die Regierung einem Reichsregimente unter dem Vorsitz seines Bruders Ferdinand, dem er auch das Erzherzogtum Österreich übertragen, übergab, so wurde das Wormser Edikt nicht streng durchgeführt. Während Luther auf der Wartburg verborgen war, sorgte sein Freuud Melanchthon (Schwarzert), Professor der griechischen Litteratur an der Universität Wittenberg, für die weitere Ausbreitung der Reformation. Dagegen brachte Karlstadt, gleichfalls Professor in Wittenberg, dadurch Unruhen hervor, daß er die Statuen und Bilder der Heiligen, deren Berehrung der neue Glaube verwarf, aus den Kirchen entfernte und das Abendmahl ohne weitere Vorbereitung spendete. Die Bewegung dampfte aber Luther, indem er unversehens in Wittenberg erschien, durch achttägiges Predigen. In Thüringen und im Erzgebirge suchte Thomas Münzer, Pfarrer zu Allstebt, dann in Mühlhausen, die Taufe der Erwachsenen und allgemeine Gütergemeinschaft einzuführen. 3. Erhebung der niederen Reichsritterschaft. Die Reichsritterschaft, der niedere Abel, der sich ans beit früheren Ministerialen gebilbet hatte, war, ba sie von dem hohen Abel jetzt ganz getrennt war und feine Vertretung auf bent Reichstage hatte, mit den bestehenben staatlichen Zustänben unzilsrieben. Ilm sich von dem Drucke, den die wachsenbe Fürstenmacht gegen sie ausübte, zu befreien und selbst jetzt zu dem höheren Abel aufzusteigen, suchte sie durch Säkularisation, d. H. Besitznahme geistlicher Güter, sich emporzuschwingen. An der Spitze eines angeworbenen Söldnerheeres sagte der Ritter Franz von Sickingen, von feinem Gesinnungsgenossen Ulrich v. Hutten unterstützt, dem Kurfürsten von Trier Fehde an. Aber er wurde von feinem Gegner, der von dem Lanbgrafen Philipp von Hessen und dem Pfalzgrafen vom Rhein Hilfe erhielt, auf feiner Burg Lanbstuhl in der Pfalz eingeschlossen nnb erhielt bei der Belagerung eine tödliche Wunde. Ulrich von Hutten mußte flüchten und starb in der Blüte der Jahre auf einer Insel des Züricher Seees. 4. Bauernkrieg, 1525. Die Bauern waren damals meist leibeigen oder Zinsbauern, welche zu einem Zins und zu Frondiensten verpflichtet waren. Beim Tode eines Bauern stand dem Gutsherrn das Recht zu, das beste Stück seiner beweglichen Habe einzuziehen (Besthauptrecht oder Todfallrecht). Die Lage der Bauern war besonders seit Einführung des römischen Rechtes, wonach die Hörigen als Sklaven betrachtet wurden, immer drückender geworden. Diesen Druck empfanden sie umso-

2. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 6

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 6 — / Erster Zeitraum. <Dns Seifn [fev (fei1 üeformntion, 1517 — 1648. Erster Abschnitt. Die Zeit Karls V., 1517—1556. I)ie Hiefornialion öis zur Leipziger Disputation, 1517—1519. Der Papst Leo X. schrieb i. I. 1517 einen Ablaß aus für alle diejenigen, welche durch eine Geldspende zum Ausbau der Peterskirche beitragen würden. Die Austeilung des Ablasses in Norddeutschland wurde von dem Erzbischof von Mainz dem Dominikanermönch Johann Tetzel übertragen. Als dieser in dem sächsischen Städtchen Jüterbock unter großem Zulauf der Menge den Ablaß predigte, nahm der Augustinermönch Dr. Martin Luther, Professor an der Universität zu Wittenberg, Veranlassung, von der hier und da zu Tage tretenden falschen Auffassung, als ob schon der Kanf eines Ablaßzettels ohne wahre Buße und Lebensbesserung den Erlaß der zeitlichen Sündenstrasen oder gar der Sünde selbst gewähre, zu warnen. Martin Luther war am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Sein Vater, erst Bauer bei Eisenach, dann Bergmann in Eisleben und darauf in Mansfeld, brachte ihn auf die lateinische Schule zu Magdeburg und später nach Eisenach. Achtzehn Jahre alt bezog Luther die Universität zu Erfurt, wandte sich gegen den Wunsch seines Vaters, der ihn für die Rechtswissenschaft bestimmen wollte, der Theologie zu und trat in das Augustinerkloster zu Erfurt ein. Hier entwickelte er, von Gewissenszweifeln gepeinigt, in sich die Überzeugung, daß Büßungen, Abtötungen und andere sogenannte gute Werke zur Rechtfertigung keinen Wert hätten und daß der Glaube allein rechtfertige. Der Generalvikar seines Ordens empfahl ihn 1508 dem Kurfürsten Friedrich dem Weifen von Sachsen zur Anstellung als Professor an der neugegründeteu Universität Wittenberg. Hier hielt er philosophische und theologische Vorlesungen und gewann bald die ganze Universität für feine Lehre von der Rechtfertigung durch den Glanben. Mit dieser Ansicht stand auch fein Auftreten gegen den Ablaß in nahem Zusammenhange. Am Vorabend des Allerheiligenfestes, am 31. Oktober 1517, schlug er an der Schloßkirche zu Wittenberg

3. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit seit 1740 - S. 90

1898 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 90 — deutschen Vaterlande verloren, jetzt können sie sich in deutschen Kolonieen als Ackerbauer oder Kaufleute unter dem Schutze des Reiches niederlassen. In den ersten Jahren nach Begründung des Reiches handelte es sich vor allem darum, die Einrichtungen des Reiches nach einheitlichem Plane auszugestalten. Zunächst wurde an Stelle der früheren Mannigfaltigkeit Einheit in Maßen und Gewichten geschaffen, wobei die in Frankreich schon längere Zeit übliche Decimaleinteilung zu Grunde gelegt wurde (1872). Es folgte dann die Neuordnung des Münzwesens, wobei die Goldwährung eingeführt, d. H. Silbergeld nur als Scheidemünze zugelassen wurde. Rechnungseinheit war die Mark, won welcher drei auf den alten Thaler gingen. Die neue Münzordnung trat 1875 in Kraft. Im Jahre 1879 erfolgte eine Neugestaltung des Gerichtswesens. Als oberster Gerichtshof für das Reich wurde das Reichsgericht in Leipzig eingerichtet. Ihm folgen dem Range nach die Oberlandesgerichte, deren Bezirk an Größe etwa einer preußischen Provinz gleich kommt. Unter diesen stehen wieder die Landgerichte und Amtsgerichte. Schon vorher war das Prozeßverfahren neu geordnet worden und ein neues Strafgesetzbuch erschienen. Die Vorarbeiten zu einem neuen Bürgerlichen Gesetzbuch für das Deutsche Reich begannen. Ebenso wurden Gesetze zum Schutze des geistigen Eigentums und zum Schutze des Erfinderrechtes für das ganze Reich erlassen. Der deutsche Zollverein ging, zumal nachdem auch Hamburg und Bremen in denselben eintraten (1888), in dem Deutschen Reiche auf. Im Jahre 1879 trat mit dem neuen Zolltarif eine wichtige Änderung in Kraft. Zu Gunsten der Eisenindustrie, mehr noch des Ackerbaues, wurden ansehnliche Schutzzölle, besonders auf Getreide und Vieh, festgesetzt, die den Wettbewerb des Auslandes beschränken und zur Hebung der Getreidepreise beitragen sollten. Die ersten Jahre nach den glorreichen Ereignissen der Jahre 1870 und 1871 wurden leider durch einen heftigen Streit mit der katholischen Kirche getrübt. Papst Pius Ix. hatte im Jahre 1869 nach Rom das Vatikanische Konzil berufen. Von demselben wurde nach längeren Beratungen 1870 der Glaubenssatz von der Unfehlbarkeit des Papstes in Sachen des Glaubens und der Sitten verkündigt. Ein Teil der deutschen Katholiken erklärte sich gegen diesen Glaubenssatz (Altkatholiken). Dieselben wurden von den Regierungen von Preußen und Bayern begünstigt, die dem neuen Dogma widerstrebten. Als im Jahre 1870 Frankreich den deutschen

4. Deutsche Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 243

1887 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 243 — Versammlung zu Pisa liatte vergebens versucht, die Spaltung zu beseitigen) zu den zwei Gegenpäpsten war noch ein dritter hinzugekommen. Diese Spaltung hatte sidi dann von Wahl zu Wahl fortgesetzt, und als Sigismund den Thron bestieg, machten sich Gregor Xii, Benedikt Xiii. und J o h a n n Xxiii. den Stuhl Petri streitig. Durch die Vermittlung Sigismunds wurde nun eine Kirchenversammlung nach Konstanz berufen (1414 1418), um der Kirche den Frieden wiederzugeben. Alle drei Päpste wurden abgesetzt und an ihrer Stelle Martin Y. auf den päpstlichen Stuhl erhoben. Aufser dieser Aufgabe waren aber andere von nicht geringerer Wichtigkeit an die Versammlung der geistlichen Würdenträger zu Konstanz gestellt. Einmal hatten sich von allen Seiten Klagen erhoben über die vielerlei Mifsbräuche, welche sich in die Kirche eingeschlichen hatten, und es wurde ein dringender Ruf nach Abstellung derselben erhoben; doch gingen die Erwartungen, welche man in dieser Hinsicht von der Versammlung hegte, nicht in Erfüllung. Ferner aber sollte die Angelegenheit des Prager Professors Johann Hns in Konstanz verhandelt werden, welcher wegen mehrerer von ihm aufgestellter Lehren, die als nicht übereinstimmend mit der Kirchenlehre bezeichnet wurden, gebannt worden war, aber sich zur Rechtfertigung auf eine allgemeine Kirchenversammlung berufen hatte. Er wurde aber verurteilt und erlitt im J. 1415 den Feuertod. Infolge dessen brach in Prag ein gewaltiger Aufstand aus, und als König Wenzel im J. 1419 starb, weigerten sich die Böhmen, den Sigismund als Nachfolger anzuerkennen, weil sie in ihm den ärgsten Feind des Hus und seiner Lehre erblickten. Es entbrannte ein langer 16*
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