698
Schriftsprache und Literatur,
Friedrich v, Raumer (geb, 1781): Geschichte der Hohenstaufen
und ihrer Zeit,
Joseph v, Hammer (geh. 1781): Geschichte des osmanischen
Reiches.
Ais gründliche und geschmackvolle Geschichtschreiber sind ferner zu
nenne»; August Ludwig v. Gchlözer, Dietrich Herrmann
Hegewisch, Joh. Gottfried Eichhorn, Joh, Kaspar Friedrich
Man so, Ernst Ludwig Posse lt, K, Ludwig v, W oltmann,
Arnold Herrman» Ludwig Heeren, Heinrich Luden, Ludwig
Wachter, K, L. Eichhorn, Karl Ritter, K, Otts. Müller,
L. v. Dresch, F. Ch. Schlosser, Karl Dietrich Hüllmann, Karl
v. Rotteck, Friedr. Kortum, Ernst Wilh, Gottl, W achs muth,
I. Pb. Fälln: er aper, Karl Aug. Varn ha gen van Ense (bio-
graphische Denkmale), Fr. Byuterweck (Geschichte der Poesie und Be-
redsamkeit), Joh. Aug, Wilhelm Neander (Geschichte der christlichen
Religion und Kirche).
Durch verständliche und populäre Darstellung machten sich beliebt:
K. L. H. Pölip, H. Zschokke, K. A, Menzel, Nikolaus Bogt,
Fr. Kohlrausch, Wolfgang Menzel,
i ——r-—,
Die eigentliche Beredsamkeit erwartet in Deutschland erst ihre
weitere Ausbildung, wenn das Staatsleben öffentlich geworden ist. Doch
sind hier mit Auszeichnung zu nennen:
Gottl. Fichte: Reden an die Deutschen,
K. F. v. Schmidt-Phiseldek: Proben politischer Beredsamkeit.
Philipp Joseph v. Rehfues: Reden an das deutsche Volk.
Vielfältig wurde die Kanzelberedsamkeit ausgebildet; die berühmtesten
Muster darin sind;
Johann Andreas Cramer, Johann Friedrich Wilhelm Je-
rusalem, G. Joachim Zollikofer, Franz Volkmar Reinhard,
Eh. Friedr. Ammon, Klaus Harms, Jonathan Schn de ross,
Bernhard Dräseke, H. Gottlieb Tzschirner,
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_v Friedrich Joseph_v August Ludwig_v Ludwig Dietrich_Herrmann
Hegewisch Gottfried_Eichhorn Kaspar_Friedrich
Man Friedrich Ernst_Ludwig_Posse Ernst Ludwig Ludwig_v Ludwig Arnold_Herrman»_Ludwig_Heeren Ludwig Heinrich_Luden Heinrich Ludwig
Wachter Ludwig L._Eichhorn Karl_Ritter Karl Otts Karl_Dietrich_Hüllmann Karl Karl
v Karl Rotteck Ernst_Wilh Ernst Gottl Karl Karl Wilhelm_Neander Wilhelm K._L._H._Pölip H._Zschokke Menzel Nikolaus_Bogt Nikolaus Wolfgang_Menzel Gottl Philipp_Joseph_v Philipp Johann_Andreas_Cramer Johann Johann_Friedrich_Wilhelm Johann Friedrich Wilhelm Joachim_Zollikofer Franz_Volkmar_Reinhard Franz Ammon Klaus_Harms Jonathan_Schn_de_ross Bernhard_Dräseke Gottlieb_Tzschirner
Die hochdeutsche Schriftsprache als Umgangssprache.
699
Die hochdeutsche Schriftsprache als Umgangssprache.
Wie schon beinerkt, ist die hochdeutsche Schriftsprache auch die Um-
gangssprache der Gebildeten, wenigstens die Sprache des öffentlichen
Lebens in fast ganz Deutschland geworden. Früher war dies keineswegs
der Fall; denn in Niederdeutschland galt noch lange das Niederdeutsche
als Sprache vor Gericht und in Kirchen und Schulen, nachdem das
Hochdeutsche schon Schriftsprache geworden war; in den meisten Reichs-
städten wurde die heimathliche Mundart fast bei allen Gelegenheiten an-
gewandt, und in Baiern w), Oesterreich und der Schweiz verspürt man
noch jetzt wenig von einer gebildeten Sprache, sondern hört oft in den
vornehmsten Gesellschaften die gemeinste Mundart, in der Regel schlechter,
als die reinere Mundart der Landleute; eben so ist die Mark Branden-
burg, namentlich Berlin, berüchtigt wegen des schlechten Hochdeutschen,
das dort gesprochen wird, eine desto widerlichere Erscheinung, da gerade in
dieser Stadt die Einwohner sich der feinsten Bildung rühmen, und tut
Besitz der besten Sprache zu sein glauben. In Mitteldeutschland, na-
mentlich in Sachsen *'"*), wird von allen Gebildeten durchaus ein Hoch-
deutsch gesprochen, daö der Schriftsprache am nächsten kommt; aher kei-
neswegs kann man zugeben, daß in Sachsen das Hochdeutsche am reinsten
und besten gesprochen werde, und gerade weil die obersächsische Mgndart
der Schriftsprache am nächsten kommt, übt dieselbe desto inehr Einfluß
auf die Aussprache der letztern aus. Daher kann man mit Recht behaup-
ten, daß das Hochdeutsche da am reinsten gesprochen werde, wo es ur-
sprünglich gar nicht zu Hause ist, nämlich in mehreren norddeutschen
Gegenden, namentlich in Holstein ttnb Metten bürg; denn hier übt
die heimathliche Mundart wenig oder gar keinen Einsiuß auf die gebildete
Sprache aus. Gewöhnlich führt man Hannover und Braunschweig mit
an als Sitze der besten Aussprache, was aber nicht ganz zugegeben werden
kann, indem hier alle Gauiuenlaute, namentlich k und g, zu weich aus-
gesprochen werden, und alle s zu scharf, so daß diese Gegenden gerade
keinen Vorzug vor Meißen haben. Uebrigens versteht es sich, daß bei
allen streitigen Punkten Gesetz und Entscheidung aus Hochdeutschlanl)
geholt werden müssen und niemals aus Niederdeutschlaud.
*) Versteht sich kn Altbakern.
Vtü) Aber auch hier mit Ausnahme der Residenz Dresden,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederdeutschland Baiern Oesterreich Berlin Mitteldeutschland Sachsen Sachsen Holstein Metten Hochdeutschlanl Niederdeutschlaud Dresden
700
Bewohner.
§. 5.
Unter den höhern Ständen ist auch in Deutschland, wie in den übri-
gen Ländern Europas, die Nahrung außerordentlich mannichfaltig, was
man besonders in den großen Seestädten und Hauptstädten, z. B. in
Hamburg, Berlin und Wien am besten beobachten kann. Alle Erdtheile
liefern zur Besetzung der Tafeln.
Beim Mittelstände findet man, daß er sich (die Gewürze ausgenom-
men) meist mit den Erzeugnissen des Vaterlandes begnügt, und bei der
unteren Volksklasse trifft inan, daß sie von den Erzeugnissen der Heimat
lebt. Verschiedene Gegenden und Landstriche haben, je nachdem das Land
es bietet, vorzugsweise besondere Lieblmgsspeisen und Getränke. Im
nördlichen Deutschlands und auf den Alpen werden mehr Speisen aus
dem Thierreiche, dort viel Fleisch, Fische, Butter, Schmalz, Käse und
Eier, hier besonders Milch und Käse genossen, während im mittlern und
südlichen Deutschland mehr Pflanzenkost zur Nahrung dient. Kartof-
feln und Brod findet man durch ganz Deutschland verbreitet, und jene
in manchen Gegenden so häufig, daß sie in einzelnen Strichen, z. B. bei
den Bewohnern des Erzgebirges, das Hauptnahrungsmittel bilden. Das
Brod ist im Allgemeinen in Norddeutschland nicht so weiß, als in Süd-
deulschland, wo es in manchen Gegenden auö Spelz oder Waizen,
seltener aus Roggen bereitet wird, während es in Norddeutschland hänfi-
ger aus Roggen, als aus Waizen ist. Obst wird mehr im mittlern und
südlichern Deutschland, als in Norddeutschland, wo man es häufiger ge-
dörrt als frisch genießt, gegessen. Eben so sind Mehlspeisen und Ge-
müse im südlichen Deutschland weit häufiger, als im nördlichen, wäh-
rend dagegen Grütze (von Buchwaizen, Hafer, Gerste, Reis u. s. w.)
im nordöstlichen Deutschlands eine beliebte Speise ist. Von Getränken
wird Bier am häufigsten genossen, und besonders ist es das allgemeine
Getränk in den Landschaften, in welchen kein Wein gebaut, oder kein
Obstwein (Zider und Most genannt) bereitet wird. Im Allgemeinen ist
das Bier am besten in Baiern und Böhmen, und wird im erstgenannten
Lande in erstaunlicher Menge verbraucht. In einzelnen Gegenden des.
nördlichen Deutschlands wird zwar auch sehr gutes (in Stettin vielleicht
das beste) Bier gebraut, im Ganzen genommen ist aber das Bier in
Norddeutschland nicht so gut, als in Baiern. Der Wein ist allgemeines
Getränk in den Rheinlanden und wird auch in dem Erzherzogthmn
Oesterreich häufig getrunken. Im nördlichsten Deutschland, wo kein Wein-
bau ist, wird Wein in der Regel nur von Wohlhabenderen getrunken,
und es sind daselbst meistens nur französische Weine vorherrschend.
Schnaps, welcher in Norddeutschland aus Getraide, in Süddeutschland
aus Obst bereitet wird, wird besonders in den Küstenländern, welche die
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Europas Hamburg Berlin Wien Deutschlands Deutschland Deutschland Norddeutschland Norddeutschland Deutschland Norddeutschland Deutschland Deutschlands Baiern Deutschlands Stettin Norddeutschland Baiern Rheinlanden Oesterreich Deutschland Norddeutschland
702
Bewohner.
gen Häusern solche verstanden, welche nur eine Zimmerhöhe von der
Erde bis zum Dache haben. Giebelhäuser werden die genannt, welche
mit ihrer schmalen Seite so nach der Straße gerichtet sind, daß der Forst
(oder die Länge) des Daches auf der Straße senkrecht ist. Im Allge-
meinen genommen hat Süddeutschland volkreichere Dörfer als Norddeutsch-
land, und dieses mehr große Städte als jenes,
§> 7>
Deutsche Treue und Redlichkeit, deutscher Fleiß und
deutsche Tapferkeit, sind von fremden Völkern so anerkannt worden,
daß die Deutschen, obgleich sie keine Kolonien haben, doch über alle Erd-
theile verbreitet und überall geachtet sind. Deutscher Gelehrsamkeit
und deutscher Kunstfertigkeit verdanken manche Länder und mehre
Landstriche auswärtiger Länder ihre Bildung und ihren Wohlstand.
Deutscher Kraft ist die Krümme (die walsche List und Tücke) fremd,
denn der Deutsche meidet die Winkelzüge, die Kniffe und Pfiffe, und
strebt in gerader Bahn zum Ziel, sticht so flüchtig, anmaßend, prahle-
risch und ungeduldig, als sein westlicher Nachbar, der Franzose, nicht so
witzig, verschlissen und leichtfertig, galant und liebeleer, putz- und händel-
süchtig als dieser, ist er ernster, fester und gründlicher in seinem Thun,
gemüthvoll, bescheiden, unverdrossen, verständig, der Leidenschaft weniger
hingegeben, als der Vernunft; nicht so kriechend lind demüthig als der
Slave, nicht so stolz und störrig als der Britte. Er fühlt sich glücklicher
im häuslichen Leben, als im öffentlichen, strebt mehr nach Glück, als nach
Prtlnk, Durch seine persönliche Tapferkeit lind körperliche Starke geht
er aus gleichem, rechtem Kampfe, wo die Kraft und die Wucht de«
Schwertes und nicht List und Tücke entscheiden, als Sieger. Gottesver-
ehrung, Achtung vor Regenteil und Regierung, Gesetz und Recht, findet
man bei ihm, wie irgendwo, und die Bewohner der nördlichen Hälfte
deö Landes zeichnen durch Keuschheit lind Sittsamkeit in Wort »mb Werk
vor den slavischen Völkern und ihren westlichen und südlichen Nachbarn sich
aus. Mit inniger Liebe umfaßt der Deutsche sein Heimatland, ist eill
Freund der langen, liebgewordenen Gewohnheit, dabei aber nicht abge-
neigt, das als gut und zweckmäßig Erkannte anzunehmen und sich anzu-
eignen. Kein Land ist auf Erden, welches mehr Wissen und gründliche
Kenntnisse in sich vereinigt, und kein Volk, welches von oben bis unten
einer so vielseitigen, allgemein verbreiteten Bildung sich rühlnen könnte.
Die Deutschen aber machen wenig daraus und ans sich selbst, und der
große Haufen ist sogar der Meinung, daß die untern Volksklassen in an-
dern Ländern nicht nur eben so weit vorgeschritten sein möchten, sondern
sogar wirklich so weit vorgeschritten seien. In Folge der Zersplitterung
des Landes fehlt eö den Deutschen au Volksgefühl und Volksstolz. Deut-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
668 Deutsche Sprache und Literatur.
Aleman. Schwab. Bairisch: Buech, Fueß, rüefen.
lieb, Dieb, Lied. (
Fränkisch: Bouch, Fouß, roufen
löib, Doib, Löid.
Hochdeutsch: Büch, Füß, ruft«.
lib, Dib, Lid.
Obersächstch: Büch, F"ff, raffen.
lib. Dib, Lid.
Dagegen werden nun eine Menge in andern Mundarten kurzer a zum
Doppellaute uä, oä oder gar uoä, z. B. Vuater, Wuasser, Mua
(Mann). Das geschloßne lange e (ee); z. B. Seele geht in ie über;
z. B. Siele, Riede. Doch hört man oft auch Siile, Riide, d. h.
ein gedehntes i. Das aa in den folgenden Proben bezeichnet einen zwi-
schen a und ä mitten inne stehenden Dehnlaut, der dem guthochdeutschen
offnen e entspricht, z. B. raacht (recht), Naawel (Nebel).
Im Obersächsischen kennt man die, allen südlichern Mundarten ge-
meinsame, Eigenheit nicht, den Artikel vor die Eigennahmen zu sehen;
z. B. des Hoffmanns, dem Ritter, den Karl; sondern man braucht
die Eigennahmen so, wie es auch guthochdeutsche Regel ist: Hof-
manns, Rittern, Karln. Der Genitiv fehlt dieser Mundart ganz;
man braucht stets dafür den Dativ mit dem zueignenden Fürwort: 'm
Robber sei Fald (des Nachbars Feld).
In den Städten Meißens wird keineswegs von jedermann das
schönste Hochdeutsch gesprochen, wie dies oft behauptet worden ist. Na-
mentlich herrscht in Dresden eine große Vernachläßigung der guten Sprech-
weise, und selbst von Personen, die sich zu den gebildeten Ständen zählen,
hört man von Kleenigkeeten, Krankheeten, koofen und ver-
koofen, Perschonen, Veerschen, Ferschten und gissen (Füßen)
reden.
Eigentliche Meißner M u n d a r t.
Freede in Ieren,
nach Hebel.
E Lidel in Jeren
War wi 's verwieren?
Sengt dr Vugel nicht of sein 'n Boom i
Der Engel nich im Hemel doom ') 1
1) Eigentlich dob'n, welches aber ganz wie doom klingt. So wie der
Niedersachse binnen, bunten, hoben sagt, so der Obersachse
binnen, dausen, doben; d. i. da innen, da außen, da oben.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Bewohner.
703
sche, welche ihr Gesammtvaterland lieben, über Landsmannschaflssucht,
Kastengeist, Vvlkleinerei und Kleinstaaterei erhaben, den deutschen Bruder
alö Volksgenossen achten und freundschaftlich begrüßen, sind in Deutsch-
land nicht häufig und seltener im südlichen, als in, nördlichen Deutsch-
land. Der Altbaier» der Wüvtembevger und Schwerer sehen den Preußen,
Hannoverer und Holländer öfter nicht als Landsleute, sondern als Auslän-
der an, als ob es Nicht ein deutsches Land Und Volk wäre, das von der
Nordsee und Ostsee bis auf die Alpen hinauf wohnt. Die Zersplitterungen
des deutschen Volkes in so viele, zum Theil winzig kleine, Staaten und
Stäätlein mögen vielleicht den Mangel an Geineingeist und die Kälte der
Deutschen gegen alles das, was das Vaterland Großes und Hehres
hervorgebracht hat, das aber gerade Nicht durch den einen Staat oder
das andere Stäatchen geworden ist, erzeugt haben, und wahrscheinlich ist
diese Zerstückelung Ursache, daß die Deutschen so kleinvölkisch sind.
In Deutschland findet man fall alle Beschäftigungsweisen lind Ge-
werbe, welche man bei den unkultivirtesten und bei den gebildetsten Völ-
kern der Erde alltrifft.
Die Jagd, welche, in den unzugänglichsten Stellen der Alpen, für
den Gemsenjäger oft nicht nur höchst beschwerlich, sondern lebensgefährlich
ist, wird in den ebeneren Strichen Deiitschlands nicht Nur dlirch Alis-
übung, sondern auch auf wissenschaftlichem Wege, erlernt und, zur Kirnst
erhoben, gewöhnlich mit der Forstwissenschaft verbunden.
Die Fischerei wird besonders stark an den deutschen Küsten und in
Norddeutschland, in den zahlreichen Seen und großen und kleinen Flüßen,
betrieben. Das mittlere und südliche Deutschland sind fischarm, im Ver-
gleiche mit den deutschen Küstenländern. Die große Fischerei, welche von
einigen Städten der Niederlande und des nördlichen Deutschlands in ent-
fernten Meeren getrieben wird, ist weit nicht so beträchtlich, als sie sein
könnte, obgleich es an erfahrenen Leuten, und den Mitteln, Schiffe dazu
auszurüsten, nicht fehlt. In einigen Gegenden des südlichen Deutschlands
wird auf die Teichfischerei, welche aber von keinem großen Belang ist,
Beträchtliches verwendet.
Die Pstege der Hallsthiere, die Viehzlicht, ist in Deutschland ein
höchst wichtiger Erwerbszweig, inib gewährt Millionen Meirichen Nahrung
und Beschäftigung. Die meisten Regierungen sind bemüht, diesem Zweige
des Volks-Wohlstandes, durch mallnigfache Unterstützungen, Beförderungen
und Erleichterungen, immer größere Ausdehnung zu verschaffen, damit die
Einfuhr aus fremden Landen vermindert, und die Ausfuhr vermehrt
werde, und viele der Wohlhabenden, welche Viehzucht und Ackerbau ver-
einigt alö ihre Hauptbeschäftigung betrieben, lassen sich'ö sehr angelegen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Ostsee Deutschland Norddeutschland Deutschland Niederlande Deutschlands Deutschlands Deutschland
672 Deutsche Sprache und Literatur.
Uff den Esel namm hr mich,
As wy von dem Marte kamen.
Was he sa'te, wees ich nich.
Ach, he gab my fyne Namen!
Sih ich nu den Esel an.
Denk' ich an myn Christian.
Ach, den allerersten Schmatz,
Gab er my hier uf dem Klotze,
Nannte mich syn lieben Schatz,.'
Anne Lisen bluß zun Trotze;
Sih ich nu den Klotz hier an,
Denk' ich an myn Christian. Ii.
Ii. Niederdeutsche Mundarten.
Die niederdeutsche Sprache zerfällt in drei Mundarten: in die eigent-
lich niedersächsische, in die westfälische, und in die niederlän-
dische oder holländische. Dazu kommt noch die niederreinisch e,
eine ganz verderbte Mundart, ein Gemengsel von Ober- und Nieder-
deutsch. Die niedersächsische und die westfälische Mundart gehen man-
nigfach in einander über; entschieden niedersächsilch wird im Norden
und Osten der Elbe gesprochen, entschieden westfälisch im Westen der
Weser. Wir unterscheiden die drei Hauptmundarten am besten durch die
schon oft erwähnten Dehnlaute uu und i e. Im rein Niedersächsischen
wird jenes zu oo, dieses zu ee; im Westfälischen jenes zu au, dieses zu
ei; im Holländischen jenes wieder zu uu (geschrieben o e) und dieses wieder
zu ie; also:
Hochd.: Buch, Fuß, rufen.
lieb, Dieb, fließen.
Niederst Book, Foot, roopen.
lees, dees, fleten.
Wests.: Bank, Fant, raupen.
leis, Deis, fleiten.
Holl ä n d.: Boek, Doer, roepen.
Dies, lief, vlieten.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Marte Christian Schmatz Christian Boek
674
Deutsche Sprache und Literatur.
Dieß rührt auf jeden Fall mit daher, daß alle eine lauge Zeit Schrift-
sprache gewesen sind; die niederländische ist es bekanntlich noch.
A. Niedersächsische Mundart.
Die niedersächsische Mundart hat ihren Hauptsih im Norden der Elbe,
in Holstein; sie breitet sich aber ostwärts über eine Menge ehemals slavisch
redender Länder aus, namentlich über Mecklenburg, Pommer»,
Brandenburg und Preußen. Am reinsten wird sie in Holstein ge-
sprochen, dem Ursihe der alten Sachsen; doch spricht man auch in Meck-
lenburg und Pommern sehr gut und rein. In Hamburg hingegen hat
diese Mundart schon viel von ihrer Reinheit verloren, und weiter südlick,
iin Hannoverischen und Braunschweigischen, mischt sich viel Westfälisches
hinein.
Die niedersächsische Mundart ist unter den niederdeutschen ohne Wider-
rede die schönste und wohllautendste; sie unterscheidet sich durch ihre Laut-
verhältnisse ain bestiinn,testen vom Oberdeutschen, und stellt das Bild des
Niederdeutschen am reinsten dar. Sie vermeidet eine Menge Zisch-, Kebl-
und Hauchlaute, und seht dafür einfachere, mildere. Eine kurze Ueber-
sicht der Verhältnisse vom Hochdeutschen zum Niedersächsifchen mag dieß
anschaulicher machen:
Hochdeutsch ' Ni eder sächsisch.
Pf. p-
Pfund, Pfeife, Pfote, Kopf, Pfropf. Pund, Pype, Pote, Kop, Prop.
ch. k.
Buch, riechen, schmauchen, Loch. Book, rüken, smöken, Lock.
3. t.
Zeit, zaubern, Zahn, Herz. Tyd, tövern, Tän, Hart.
ß.
zt.
reissen, essen, wissen. ryten, eeten, weeten.
nz. ns.
Tanz, Prinz, blinzeln. Tans, Prins, blinseln.
Ferner vermeidet sie alle Doppellaute, woran die oberdeutschen Mund-
arten so reich sind. Sie hat kein au, ei, ai, eu, äu. Die Verhält-
nisse zürn Hochdeutschen gestalten sich hier folgendermaßen:
Hochdeutsch. Niedersächsisch.
altes au oo
(alemannisch au)
Traum, Baum, laufen, kaufen, taub, Drooin, Booin,loopen, kovpen, doov.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
708
Bewohner.
liefern. Roggen, welcher Mannshohe hat, ist in Süddeutschland, selbst
auf fruchtbaren Feldern, selten.
Den Acker bearbeitet man in Deutschland entweder mit dem Pfluge,
von welchem eö in verschiedenen Gegenden verschiedene Arten giebt, wel-
chen Pferde, Ochsen oder Kühe ziehen, oder mit dem Haken, einem Acker-
geschirr ohne Räder, welches dem Pfluge ähnlich ist, und von Ochsen
gezogen wird, und besonders in einigen Gegenden Norddeutschlands üblich,
mir in Süddeutschland aber (außer in Mustern) noch nicht vorgekommen
ist, und mit der Egge und dem Karste *). Kleinere Ackerstücken, besonders
Gärten, werden mit dem Spaten umgegraben oder mit dem Karste um-
gehackt, und mit dem Rechen (im Plattdeutschen Hark') geebnet.
Der Gartenbau und Obstbau sind im mittlern und südlichen
Deutschlands weit stärker, als in Norddeutschland, doch sind natürlich die
Gebirge und hochliegenden Landstriche davon auszunehmen, denn z. B. in
Altbaiern, zwischen den: Lech, dem Inn und der Donau, wächst weit
weniger Obst, als in der Mark oder Mecklenburg. In den Neingegen-
den und Neckargegenden giebt es außerordentlich viel Obstbäume. Apri-
kosen und Pfirsiche müssen im nördlichsten Deutschlande im Winter schon
gegen die Kälte verwahrt werden, auch erfrieren in sehr strengen Wintern
daselbst zuweilen die Wallnußbäume, wenn sie nicht geschilpt sind.
Weinbau wird im Großen nur in Süddeutschland getrieben, und
zwar im Reingebiete und im ui 'ern Donaugebiete. Der Weinbau iin
Elblande und Weser- und Odergebrete ist von keinem großen Belange.
Im obern Donaugebiete, vom Ursprünge dieses Stromes bis nach Oester-
reich hinein ist kein Weinbau. Dagegen wird ein Gewächs, welches wie
Wein aussieht, und einige Aehnlichkeit mit Essig hat, um den Bvdensee
herum gewonnen. In dem weiten Thale, welches der Rein, von Basel
bis unterhalb Mainz und bis an den Taunus durchfließt, sind, auf beiden
Seiten, die untern Hänge der Gebirge, sowohl in Baden, Hessen-Darm-
stadt und Nassau, als iin Elsaß und im baierischen Reinkreise mit Reben
bekränzt. Dort wächst der beste und meiste deutsche Wein. Im Neckar-
thale von Tübingen abwärts, so wie in mehren Nebenthälern des Neckar-
gebietes, wird auch viel Wein gebaut, der aber an Güte den Weinen aus
den Neingegenden nachsteht. Der Mainwein, besonders der, welcher in
der Gegend von Würzburg wächst, gehört ebenfalls zu den besten deut-
schen Weinen.
Zn den vorzüglichsten Neinweinen gehören, der Johannisberger,
Steinberger, Grafenberger, Rüdeöheimer, Markebrunner,
i() Der Karst ist eine, meist zweizinkige Hacke, nur in gebirgigen Land-
strichen gebräuchlich, daher im Klachlande unbekannt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
676 Deutsche Sprache und Literatur.
Er. Schall ick dy eine Brügge schlan
Van enen kleenen Ryse,
So schastu my dat Sövenstern
To Hellen Middag wysen.
Sie. Schall ick dy dat Sevenstern
To Hellen Middag wysen.
So schastu my de Glasenborg
Met enen Perd upryden.
Er. Schall ick dy de Glasenborg
Met enen Perd upryden,
So schastu my de Sparen ') schlan
ì Wol van den gladden Yse.
Sie. Schall ick dy de Sparen schlan
Wol van den gladden Dse,
So schastu se över myne Föte schlan
Am heeten Sönnenschyne.
Sie. Schall ick se över myne Föte schlan
* Am heeten Sönnenschyne,
So schastu my ene Schwepe *) dreyn
Van Water un van Wyne.
Er. Schall ick dy ene Schwepe dreyn
Van Water un van Wyne,
So schastu my alle wilde Schwpn
In enen Kaven ') dryven.
Sie. Schall ick dy alle wilde Schwyn
In eenen Kaven dryven,
So schastu my dyne Moder geven
Vör Junfer to en Wywe.
Sie. Schall ick dy myne Moder gevn
Vör Junfer to en Wywe,
So schastu hängen söven Johr
Un wedder warben to Lyve.
De Düvel ut de Hellengrund
De kann dy nicht verdryven.
1) Sporen. 2) Peitsche. 3) Koben, Stall, Käsich.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]