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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2 = Oberstufe - S. 9

1912 - Goslar a. H. : Danehl
9 Aber auch Laster besaen die alten Deutschen neben ihren Tugenden. Sie tranken oft unmig und liebten das Wrfelspiel. Oft verloren sie in einer Nacht all ihr Hab und Gut. Dann setzten sie sich wohl selbst als Preis ein. Wenn sie verloren, so wurden sie widerspruchslos die Sklaven der Gewinner. B. Vertiefung: Wenig Gesetze gab es bei den alten Deutschen, aber viele guten Sitten und diese wurden ebenso gehalten wie Gesetze. Sprecht der die Bedeutung eines Versprechens, eines Wortes! Wie gefllt euch das? Erzhlt von der Ehe! Gebt an, welches Gebot uns die Heiligkeit der Ehe gebietet! Die Eheschlieung erfolgte, indem Braut und Brutigam vor einem alten Manne ihres Dorfes in Gegenwart von Zeugen erklrten, da sie die Ehe miteinander eingehen wollten. Man versammelte sich dazu auf dem Mahlplatze. Dieser Platz diente ffentlichen Versammlungen und als Gerichtssttte. Hier wurde nun auf obige Weise die Vermhlung vollzogen. Vermhlung, die Ehe-Schlieung auf dem Mahlplatze. Erzhlt von der Gastfreundschaft bei den Germanen! Aus welchen Grnden fragte man den Fremdling nicht nach Namen und Herkunft? (Es waren meistens Flchtlinge, die nicht gern an den Grund ihrer Flucht erinnert sein mochten.) Der Gast stand unter dem Schutze seines Gastgebers. Was heit das? (Wenn er verfolgt werden sollte, so trat der Gastgeber fr ihn ein und lie nicht zu, da ihm ein Leid geschhe.) Sprecht der die Freiheitsliebe der Germanen! Vergleiche mit der neueren Zeit! (Freiheitskriege 181315. Der Burenkampf.) Sprecht der die Freiheitsliebe der Frauen! Was sind Laster? Nennt schlechte Leidenschaften der alten Deutschen! Die Spielleidenschaft berwog sogar die Freiheitsliebe. Inwiefern? Ein heutiges Sprichwort! (Karte und Kanne machen manchen zum armen Manne. Die Karte ist des Teufels Gebetsbuch.) Beurteilt die Eigenschaften der alten Deutschen! Welche gefallen euch? welche nicht? Die Eigenschaften eines Mannes nennt man dessen Cha-rakter. Wollt ihr noch etwas fragen? C. bung: Erzhlt von den Charaktereigenschaften der alten Deutschen! Einprgung. f) Die Jugenderziehung. A. Darbietung: Nach der Geburt eines Knaben wurde dieser, als Zeichen, da sein Vater Macht der ihn habe, zu des Vaters Fen niedergelegt. Die Kinder wurden abgehrtet. Sie liefen fast nackt umher. Der Knabe bte sich schon frhe in den Waffen und begleitete dann seinen Vater zur Jagd. Bei den Volksfesten fhrte die mnnliche Jugend verschiedene kriegerische Spiele vor. So tanzten sie z. B. zwischen Schwertern, die mit der Spitze nach oben eingegraben waren. Hatte der Jngling ein bestimmtes Alter erreicht, so wurde er in einer Volksversammlung fr wehrhaft erklrt. Er erhielt hierbei in feierlicher

2. Bd. 2 = Oberstufe - S. 10

1912 - Goslar a. H. : Danehl
10 Weise Schild und Speer berreicht und durfte nun an den Kriegszgen und Beratungen teilnehmen. Die Mdchen wurden von der Mutter in den huslichen Geschften unterwiesen. B. Vertiefung: Der Vater hatte im germanischen Hause Macht der alle Bewohner. Er konnte sie bestrafen, ja tten, ohne einem anderen darber Rechenschaft schuldig zu sein. Durch welches Zeichen wurde dieses bei der Geburt eines Knaben angedeutet? Warum muten die Kinder abgehrtet werden? (Rauhes Klima.) Erzhlt von der Be-schftigung der mnnlichen Jugend! Und die Schule? (Gab es nicht.) Sprecht der die Wehrhaftmachung des Jnglings I In welchem Alter geschah dies wohl? Erzhlt von der Erziehung der Mdchen! 0. bung: Erzhlt von der Jugenderziehung bei den alten Deutschen! Einprgung. g) Das Kriegswesen. ^ A. Vertiefung: Die Hauptwaffe der alten Deutschen war der Speer, dessen Schaft aus Eschenholz verfertigt war. Er wurde aus der Ferne geschleudert und auch im Nahkampfe verwandt. Auerdem hatten sie eine Keule, Bogen und Pfeile, und fr den Nahkampf ein kurzes Schwert. Als Kopfbedeckung trugen sie die Kopfhaut eines erlegten Wildes. Sie fochten selten zu Pferde, am liebsten zu Fu. Wenn es Krieg gab, so zogen alle wehrfhigen Männer aus. Bei dem An-griffe bildeten die Krieger ein Dreieck, an dessen Spitze ihr Herzog stand. Dieses war ihr Anfhrer, sie hatten ihn aus den tapfersten Kriegern gewhlt. Diesem Herzoge hielten sie unbedingte Treue. B. Vertiefung: Sprecht der die Hauptwaffe der alten Deutschen? Gebt an, wie sie verwandt wurde! Eine heutige turnerische bung, die daran erinnert! (Das Gerwerfen.) Sprecht der die weiteren Waffen' Sprecht der den Kopfschutz! Welchen anderen Zweck verfolgten sie noch damit? (Dem Gegner Furcht einflen.) Die allgemeine Wehrpflicht bei den Deutschen! Sprecht der die Angriffsform! (Anzeichnen eines solchen Dreiecks.) Wer stand an der Spitze des Angriffsdreieckes? Dieser kam also zuerst in Berhrung mit dem Feinde. Gebt an, wie ein Herzog bestimmt wurde! Welche Eigenschaft mute dieser im reichsten Mae besitzen? Der Herzog und seine Krieger! Erklrt den Namen Herzog! (Der vor ihnen herzog.) Nach Beendigung des Kampfes aber hatte der Herzog in der Heimat nichts mehr zu sagen. Wollt ihr noch etwas fragen? C. bung: Erzhlt von dem Kriegswesen bei den alten Deutschen! Einprg nng.

3. Bd. 2 = Oberstufe - S. 12

1912 - Goslar a. H. : Danehl
- 12 welche Weise wurde das Wergeld gezahlt? (Die Verwandten des (getteten erhielten eine bestimmte Anzahl von Pferden oder Rindern.) Geld selbst war noch unbekannt. Wie suchte man Recht, wenn dieses nicht klar zu finden war? (Gottesurteil.) Nennt die Gottesurteile! Er-klrt Zweikampf"! Auf welche Weise wurde wohl das Los gezogen! Warum nannte man dieses Gottesurteil? (Weil man glaubte, da Gott dem helfen wrde, der Recht htte.) Beurteilt diese Ansicht? Wer siegte natrlich fast immer im Zweikampfe? (Der Gewandtere und Strkere.) Wollt ihr noch etwas fragen? C. bung: Erzhlt von der Rechtspflege und dem Ge-meinwefen bei den alten Deutschen! Einprgung. i) Die Religion der alten Germanen. A. Darbietung: Die alten Deutschen waren Heiden. Sie verehrten ihre Götter in heiligen Wldern. Als ihren obersten Gott verehrten sie den Wodan. Er hat Götter und Menschen geschaffen und regiert Himmel und Erde. Er hat nur ein Auge. Von Zeit zu Zeit reitet er auf feinem achtfigen Rosse Sleipner durch die Lfte, 2 Raben umfliegen ihn und bringen ihm Kunde von der Welt und zwei Wlfe begleiten ihn ebenfalls. Um Wodan zu ehren, brachten die Germanen Pferdeopfer dar, und die Pferdeschdel wurden an die Wand ge-nagelt, um Wodans Gunst zu erlangen. Ihm war der Gunstag, der Mittwoch geheiligt. Neben Wodan verehrte man den einarmigen Kriegs-gott Tiu oder Ziu. Ihm war der Dienstag heilig. Ein groes An-sehen geno auch Donnergott Donnar, dem der Donnerstag geheiligt war. Er hatte einen roten Bart und einen Hammer zur Hand. Wenn er diesen schleuderte, so blitzte es, und wenn er mit seinem Ziegengespann der die Wolken fuhr, so donnerte es. Blies er in seinen Bart, so erhob sich Wind. Da er die Erde fruchtbar machte, so wurde er auch hoch verehrt. Neben den mnnlichen Gttern dachten die Germanen sich noch eine weibliche Gttin: Die Freya. Sie war die Schtzerin des Hauses, der Ehe, und belohnte tugendhaftes und fleiiges Bestreben. Ihr war der Freitag geheiligt. Sie wurde auch unter den Namen Hertha, Bertha und Frau Holle verehrt. Die Toten wurden bei den alten Germanen meistens verbrannt. Ihre Uberreste wurden in Urnen gelegt und mit Schmucksachen und Waffen in Erdgrbern beigesetzt. Die wurden hoch mit Steinen ber-wlbt. Man kennt sie noch heute unter dem Namen Hnengrber. Den Frauen wurde allerlei Hausgert mit ins Grab gegeben. Wer nach dem Glauben der alten Deutschen seinen Tod auf dem Schlachtfelde fand, der wurde von den Tchtern Wodans, den Walkren, nach dem Himmel geholt. Diesen nannten sie Walhalla. Hier vergngten sich die Helden mit Kampfspielen und gutem Essen und Trinken. Alle ge-schlagen? Wunden heilten aber im Laufe des Tages wieder zu. Die andern Toten aber kamen zu der bleichwaugigen Hei in die Unterwelt.

4. Bd. 2 = Oberstufe - S. 171

1912 - Goslar a. H. : Danehl
171 nun sich anstndig und gesittet zu betragen. Sonst wurde er noch in Spiel, Gesang und allen ritterlichen Knsten unterwiesen. Im 14. Jahre wurde er Knappe. Nun erhielt er ein Schwert und begleitete seinen Herren zur Jagd und in den Krieg. Im 21. Jahre wurde er Ritter. In feierlicher Weise wurde er zum Ritter geschlagen. Die Nacht vor dem Feste mute er mit Gebet in einer Kirche zubringen. Dann erhielt er von einem vornehmen Ritter den Ritterschlag. Vorher mute er noch geloben, der Tugend zu leben, die Schwachen zu beschtzen, die Frau zu ehren und dem Lehnsherren treu zu bleiben. B. Vertiefung: Wer Ritter werden wollte, mute eine besondere Erziehung dazu erhalten. Welche Vorbedingung mute vorhanden sein? (Adlige Geburt.) Wohin kam der Edelknabe mit dem 7. Jahre? Warum erzog ihn nicht der Vater? (Man meinte, der Knabe wrde bei fremden Leuten besser erzogen werden, er knne hier von der Mutter und den Schwestern nicht verwhnt werden.) Wie wurde er nun benannt? (Anschreiben des Wortes.) Was mute der Page hier lernen? Die Hauptsache waren natrlich die ritterlichen Knste. Nennt diese! (Reiten, Fechten mit Schwert und Lanze und das Schwimmen.) Wann wurde aus dem Pagen ein Knappe? Gebt an, welche Aufgabe er nun hatte! Erzhlt, wie aus dem Knappen ein Ritter wird! Der Ritterschlag be-stand darin, da der vornehme Ritter dem Knappen drei sanfte Hiebe mit der flachen Schwertklinge der Schulter und Rcken schlug. Das Gelbde! Die Ritter zogen in einer eigenartigen Rstung in den Kampf. Um den Krper trug der Ritter einen Panzer, ein Kleidungs-stck, welches aus eisernen Ringen dicht zusammengefgt war. (Ursprng-lich war es ein Panzer aus Eisenflchen.) Aus welchem Grunde trugen die Ritter einen solchen Panzer? Arme und Beine wurden durch eiserne Schienen geschtzt. Der Helm bedeckte den ganzen Kopf, nur die Augen waren freigelassen. Die Waffen des Ritters waren Schwert, Lanze und Schild. Habt ihr noch etwas zu fragen? C. bung: Erzhlt von der Erziehung des Ritters! Einprgung. cc) Die Wohnung der Kitter. A. Darbietung: Im Hgellande bauten sich die Ritter ihre Woh-nung, ihre Burg, auf die Spitze eines Berges. Man nennt diese Burgen Hhenburgen. Sie waren mit einer dicken Mauer umgeben, die nach der Hofseite hin gleich fr Stallbauten mit verwandt waren. Hier lagen auch die Wohnungen fr die Knechte. Der eigentliche Wohn-Platz war von diesem Hofe meistens noch von einer Mauer getrennt. Hier befand sich das Herrenhaus, der Palas mit dem Rittersaale und das Frauenhaus oder die Kemenate. der alle Gebude aber erhob sich ein Turm: der Burgfried. In seinen obersten Gemchern befand sich der Wchter, der auf das Herannahen eines Feindes zu achten hatte. Bei einer Belagerung war der Burgfried oft die letzte Zuflucht der

5. Bd. 2 = Oberstufe - S. 374

1912 - Goslar a. H. : Danehl
374 Karl getreten? Aus welchem Grunde wohl? (Sein Land war zu klein.) Wem gehrte damals Hannover? Zeigt dasselbe! Zeigt Mecklenburg-Strelitz! Der Gouverneur sollte an Stelle des Knigs das Land verwalten. Gebt an, wem nach dem frhen Tode der Mutter die Erziehung der Prinzessin anvertraut wurde! Welche Erziehungs-grundstze hatte diese? Wie uerte sich z. B. die einfache Erziehung? Sprecht euch darber aus, ob die Herstellung von Kleidern bei Prin-zessinnen blich ist! Wollt ihr noch etwas fragen? C. bung: Erzhlt von der Jugendzeit der Knigin? Einprgung. bb) on ihrer Vermhlung. A. Darbietung: In jener Zeit tobte in Frankreich die franzsische Revolution. Preußen und sterreich verbndeten sich und fhrten mit Frankreich Krieg. Ihre Heere wurden aber aus dem franzsischen Lande vertrieben, die Franzosen kamen nach und der Krieg wurde diesseits des Rheins gefhrt. Im Frhjahr 1793 lag die preuisch-sterreichische Armee bei Frankfurt a. M. Bei der Armee befand sich auch ein Onkel der Prinzessin Luise. Mit ihrer Schwester Friederike fuhr sie ins Lager, um den Onkel zu begren. Hier war auch Friedrich Wilhelm Ii. mit seinen beiden Shnen, dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm und dem Prinzen Ludwig. Sie lernten sich kennen und bald wurde eine frhliche Doppelverlobung gefeiert: Der Kronprinz mit der Prinzessin Luise und Prinz Ludwig mit der Prinzessin Friederike. Am 24. Dezember desselben Jahres fand die Hochzeit zu Berlin statt. Als die Prinzessin in Berlin einzog, wurde sie von festlich gekleideten Kindern begrt. Eins von diesen sagte ein Gedicht auf. Da hob die Prinzessin es in die Hhe und kte das Mdchen. Durch diese Tat, die so ganz von dem abwich, was sonst bei solchen Einzgen geschah, gewann Luise sofort die Liebe des Volkes. B. Vertiefung: Zeigt Frankreich, sterreich, Frankfurt a. M.! Welche Bewegung ging damals durch Frankreich? Sprecht kurz der die fran-zsische Revolution! Aus welchen Grnden fhrten sterreich und Preußen nur mit Frankreich Krieg? (Absetzung und Ttung des Knigs.) Gebt an, welchen Erfolg der Krieg hatte! Bezeichnet den Aufenthaltsort der Armee im Frhjahr 1793! Erzhlt, aus welchen Grnden die Prinzessinnen in das Lager reisten! Zeigt den Reiseweg! (Darmstadtfrankfurt.) Von wem war die preuische Armee begleitet? Erzhlt von der Doppelverlobung! Gebt den Hochzeitstag an! Sprecht der den Einzug der Prinzessin? Wie war diese Tat? War sie etwas ungewhnliches? Wie mag es sonst bei den Einzgen zugegangen sein? Wie stand das Volk zu Luise? Gebt den Grund an! Welche Eigenschaften zeigte sie durch diese Handlung? (Freundlichkeit und Gte zum Volke, Liebe zu Kindern.) Wollt ihr noch etwas erfragen? C. bung: Erzhlt von der Vermhlung der Prinzessin! Einprgung.

6. Bd. 2 = Oberstufe - S. 375

1912 - Goslar a. H. : Danehl
375 cc) Wie die Knigin Luise eine gute Landesmutter ist. A. Darbietung: Zu ihrem ersten Geburtstage als Gemahlin des Kronprinzen schenkte ihr der König Friedrich Wilhelm Ii. das Schlo Oranienburg. Bei der Festlichkeit am Abend fragte ste der Konig. ob sie noch einen Wunsch htte. Da bat sie um eine Hand voll Gold fr ihre Armen. Die Bitte wrbe ihr gewhrt und sie war barber hochbeglckt. Nun wohnte das Kronprinzenpaar in Oranienburg. Dieses Schlo war ihnen aber zu groß. Der Kronprinz kaufte das Gut Paretz bei Potsdam und lie sich bort ein einfaches Lanbhaus erbauen. Hier wohnten sie nun im Sommer, auch als Friedrich Wilhelm König wrbe. Der König wollte hier nur der Schulze" von Paretz sein, und seine hohe Gemahlin war die gnbige Frau von Paretz. Ihre Freuublich-feit ging soweit, ba sie bei den Erntefesten mit den Bauern tanzte. Besonders wurde sie von den Kindern verehrt und geliebt. Sie nannten sie nur Frau Knigin." Wenn sie am Jahrmarkte durch die Buden-reihen ging, und die Kinder mit Sigkeiten und Spielwaren beschenkte, so rief' wohl manches Kind, welches die Knigin nicht gesehen hatte, bittend aus: Mir auch was, liebe Frau Knigin!" Nach der Thronbesteigung machten der König und die Knigin eine Reise durch das ganze Land und wrben berall herzlich begrt. In einer kleinen Stadt wrbe sie von festlich gekleibeten Mbchen empfangen. Eins von biesen sagte ein Gebicht auf, die Knigin nahm das Kind auf den Scho und unterhielt sich mit bemselben. Dabei erzhlte ihr bieses, ba 12 Mdchen die Knigin begren sollten, eins aber war hlich, bet wrbe es vom Platze weggeschickt. Sofort lie die Knigin bieses Kind holen und trstete es. Ein tglicher Gast an der Knigstafel war der alte General von Kckeritz. Es war der Knigin aufgefallen, ba der General nach Auf-Hebung der Tafel immer eilig wegging, obwohl sich der König noch gern mit ihm unterhalten htte. Luise forschte nach und erfuhr, da der General gern nach Tische eine Pfeife rauchte, was er hier nicht tun konnte. Beim nchsten Mittage wollte sich der General wieder schleunigst empfehlen. Da trat ihm die Knigin mit einer gestopften Pfeife ent-gegen und sagte: Mein lieber Freund, heute bleiben Sie bei uns, Sie knnen auch hier Ihr Pfeifchen rauchen." Der König war der diesen Ausweg sehr erfreut und sagte zu seiner Gemahlin: Das hast du schn gemacht, liebe Luise." B. Vertiefung: Erzhlt von dem kniglichen Geburtstagsgeschenk! Woher mag dieses Schlo wohl seinen Namen haben? (Luise von Oranien, die Gemahlin des groen Kurfrsten.) Erzhlt, wie der König noch ferner zu ihr gtig ist! Was wollte sie mit dem Golbe? Wie war sie also? Wie gefllt euch das? Wann feierte sie in Berlin ihren ersten Geburtstag? Warum wollte das Paar nicht in Oranien-brg wohnen? Was schliet ihr baraus? (Einfacher Sinn.) Zeigt Potsbam! Erzhlt von Paretz! Gebt an, was der König und die Knigin in Paretz sein wollten! Sie wollten hier das Hofleben ab-

7. Bd. 2 = Oberstufe - S. 376

1912 - Goslar a. H. : Danehl
376 streifen, und nur sich selbst, ihrem Glcke und ihren Kindern leben. Erzhlt von dem Erntefeste! Inwiefern war dies freundlich von der Knigin? Gebt an, wie sie die Freundin der Kinder ist! Wie hatten diese sie wohl? Erzhlt von der Reise des Knigspaares: Gebt die Geschichte von dem hlichen Mdchen wieder! Warum wurde das Kind von der Knigin getrstet? Wie gefllt euch das von der Knigin? Erzhlt von dem alten General! (Anschreiben des Namens.) Gebt den Grund des eiligen Fortgehens an! Erzhlt, wie die Knigin das in Zukunft verhinderte! Wessen Beifall fand sie damit? Wie beurteilt ihr diese Handlung? C. bung: Erzhlt, wie die Knigin Luise eine gute Landesmutter ist! Einprgung. dd) timt dem Unglck in Preußen. A. Darbietung: Nach der franzsischen Revolution hatte Frankreich einen Kaiser bekommen: Napoleon. Fast mit allen Vlkern Europa? hatte dieser schon Krieg gefhrt. König Friedrich Wilhelm Iii. hatte es noch immer vermieden, sich mit Frankreich in einen Krieg zu strzen, denn er liebte den Frieden. Napoleon hielt das fr Furcht und erlaubte sich viel ungehriges gegen Preußen. Preußen hatte durch Lnder-tausch von Frankreich Hannover erhalten. Dieses Land gehrte aber den Englndern, mit denen er im Kriege lag. Um Frieden zu haben, bot er dieses Land wieder den Englndern an, und die Provinz Posen den Russen. Als er schlielich noch seine Truppen ohne Erlaubnis durch preuisches Gebiet marschieren lie, da sah sich unser König zum Kriege gentigt. Derselbe begann im Herbste 1806 in Thringen. Mit dem Könige zog auch die Knigin Luise ins Feld. Am 14. Oktober war die Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt, wo Preuens Heere geschlagen wurden. Die Knigin mute nun fliehen. Endlich fand sie in Knigsberg in Preußen Zuflucht. Doch auch hierher kamen die Feinde. Die Knigin war schwer krank geworden und mute nun in einem Wagen nach Memel gebracht werden. Der Weg dahin fhrte der die Kurische Nahrung. An einem Reisetage fand die Knigin nur in einer zerfallenen Bauernhtte zur Nacht Unterkunft. Die Fenster waren zerbrochen, und der Schneesturm jagte ihr die Schneeflocken bis suf das rmliche Bett. Nach drei Tagen erreichte man Memel. Hier genas die Knigin bald. Als dann der Friede zu Tilsit geschlossen wurde, reiste die Knigin auch dort hin. Man erhoffte durch ihr Bitten mildere Friedensbedingungen von Napoleon. Es war unntz. Vergeblich bat sie selbst um Magdeburg. B. Vertiefung: Zeigt Hannover!, Posen!, Thringen!, Jena und Auerstdt!, Knigsberg!, die Kurische Nehrung!, Memel!. Tilsit! Sprecht der Napoleons Kriege! Warum vermied Friedrich Wilhelm Iii. den Krieg? Erzhlt, was Napoleon mit Hannover machen wollte! Warum wohl? Gebt an, welche Absicht Napoleon mit der preuische

8. Bd. 2 = Oberstufe - S. 377

1912 - Goslar a. H. : Danehl
377 Provinz Posen hatte? Beurteilt das! Aus welchen Grnden wollte Napoleon Krieg mit Preußen? (Sich mit der berhmten Armee Friedrichs des Groen messen.) Sprecht der den Kriegsschauplatz! Erzhlt von der Doppelschlacht! Schildert die Flucht der Knigin! Er-zhlt von ihrer Fahrt der die Kurische Nehrung! Welch ein Wechsel in ihrem Leben! Preuens Knigin ist auf der Flucht in uerst rm-lichen Verhltnissen. Wie mag ihr das angekommen sein? (Bitter.) Doch sie verzweifelte nicht. Sie glaubte an Gott und betete zu ihm. Das gab ihr Trost und Strke. Sprecht der die Friedensbedingungen? Inwiefern kann man diese Bedingungen harte nennen! Wie suchte man sie zu mildern? Welchen Erfolg hotten die Bemhungen der Knigin? Gebt an, welchen Wert Magdeburg fr Preußen hatte! Habt ihr noch eine Auskunft zu erbitten? C. bung: Erzhlt von dem Unglck in Preußen! Einprgung. ee) Wie es dem Knigspaar in Memel und Knigsberg erging. A. Darbietung: Bis zum Beginne des Jahres 1808 blieb die Knigliche Familie in Memel. Dann siedelte sie nach Knigsberg der. Im Sommer wohnte die Knigsfamilie in den Hufen, einem Dorfe vor Knigsberg. Hier hatte der König ein kleines Landhaus gemietet. Luisenwahl" nennt man es noch heute. Die ganze Bevlkerung feierte hier die Geburtstage der Kniglichen Familie mit. Dann schmckten die Bauern die Ein- und Ausgnge des Dorfes, die Wege zu der Kniglichen Wohnung und bereu Pforten mit Guirlanden und Blumen. Alle erschienen festlich gekleidet und das lteste Ehepaar im Dorfe berreichte unter dem Jubel der Genossen duftige Blumen und kleine Geschenke. Einfach und still lebte das Knigspaar hier. Der König lie au dem goldenen und silbernen Tafelgeschirr Geld prgen, damit die Schulden des Landes rascher bezahlt werden konnten. Einmal kam zu dem Knigspaar ein Mennonit aus der Weichsel-nieberung und berreichte dem Könige 3000 Golbstcke, die in seiner Gemeinbe gesammelt waren. Er sagte, der König mchte die Gabe au treuen Herzen annehmen, auch wrden sie nicht aufhren, fr ihn zu beten. Die Frau des Mennoniten, die auch mit war, schenkte der Knigin frische Butter. Mit Trnen in den Augen reichte die Knigin der Bauernfrau die Hand und hngte ihr das eigene Tuch zum Gegen-geschenk um. Der ernste König aber bergab dem Bauern eilten Schuldschein, in welchem er das Geld samt Zinsen zu glcklicherer Zeit redlich wieder zu erstatten versprach. Einstmals ging die Knigin mit ihren beiden ltesten Shnen spazieren. Da suchten diese Feldblumen zusammen, die sie ihrer Mutter brachten, die aus Kornblumen einen Kranz wand und ihrem Sohn Wilhelm auf das Haupt setzte. Seitdem wurde die Kornblume Lieblings-blume des Prinzen Wilhelm und blieb es auch.

9. Bd. 2 = Oberstufe - S. 378

1912 - Goslar a. H. : Danehl
378 Im Dezember 1809 kehrte die Knigliche Familie nach Berlin zurck, weil dann erst die franzsische Besatzung Berlin verlie. B. Vertiefung: Erzhlt von der bersiedelung der Knigsfamilie nach Knigsberg! Schildert die Wohnung des Knigspaares! Erzhlt, wie die Bewohner sich mit der Knigsfamilie freuen! Gebt an, wie der König die Schulden des Landes zu tilgen suchte! Er gab sein Eigentum hin, wie war das von ihm? Erzhlt, wie ein Mennonitenpaar zum König kommt? Gebt an, was ihr in der Religionsstunde von den Mennoniten gehrt habt! Warum hatte die Knigin Trnen in den Augen? (Sie war von der Liebe des Volkes gerhrt.) Wie zeigte sich diese Liebe? Erzhlt die Ursache, da Wilhelm I. die Kornblume liebte! Wie hatte er seine Mutter? An welchem Zeitpunkte kehrte die Knig-liche Familie nach Berlin zurck? Welches war der Grund der spten Rckkehr zur Hauptstadt? C. bung: Erzhlt, wie es dem Knigspaar in Memel und Knigsberg ergeht' Einprgung. ff) Das Lebensende der Knigin. A. Darbietung: Die Gesundheit der Knigin Luise hatte in den Unglcks jhren sehr gelitten, so da sie viel trbe Ahnungen hatte. Das Frhjahr 1810 brachte einige Erleichterung, so da sie imstande war, ihren Vater und ihre liebe Gromutter in Mecklenburg zu besuchen. In dem Schlosse zu Hohenzieritz verlebte sie mit ihnen glckliche Tage. Eine schlimme Herzkrankheit stellte sich ein, gegen die alle rztliche Kunst ver-gebens war. Der König in Berlin wurde davon benachrichtigt. Er reiste mit seinen beiden ltesten Shnen sofort nach Hohenzieritz, wo er am Morgen des 19. Juli ankam. Liebevoll begrte Luise die Ihrigen, welche bitterlich weinten. Um 9 Uhr morgens sank ihr mdes Haupt zur Seite. Leise sprach sie die Worte: Herr Jesus, mache es kurz." Dann starb sie. Im Mausoleum zu Charlottenburg hat sie ihre letzte Ruhesttte gefunden. B. Vertiefung: Erzhlt von der Gesundheit der Knigin! Sprecht der ihren Besuch in Mecklenburg! Erzhlt von dem Beginne der Er-krankung. Erzhlt, wie der König mit den ltesten Shnen zum letzten Abschiede nach Hohenzieritz kommt! Gebt an, wie Luise in Frmmigkeit stirbt! Wo hat sie ihre letzte Ruhesttte gefunden? Mausoleum ist ein Grabgewlbe mit einer Kapelle darber. Wer schlft dort noch? C. bung: Erzhlt von dem Lebensende der Knigin! Einprgung: gg) Schlu. Erzhlung: Der König war untrstlich der Luisens Tod. Die treue Gefhrtin seiner Glcks-, sowie seiner Unglckstage war dahin-

10. Bd. 2 = Oberstufe - S. 438

1912 - Goslar a. H. : Danehl
438 da es dem deutschen Volke vergnnt sein werde, den Lohn seiner heien und opfer-willigen Kmpfe in einem dauernden Frieden und innerhalb der Grenzen zu genieen, welche dem Vaterlande die seit Jahrhunderten entbehrte Sicherheit gegen erneute An-griffe Frankreichs gewhren werden. Uns aber und Unfern Nachfolgern in der Kaiser-krne wolle Gott verleihen, allzeit Mehrer des Deutschen Reiches zu sein, nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern in den Werken des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung." vv) as Kote Kreuz im Kriege. A. Darbietung: Wenn in den Vorzeiten Deutschlands die Männer gegen den Feind zogen, so folgten ihnen, auf den einfachen Wagen sitzend, die Frauen nach. Brennenden Auges sphten sie in die Schlacht, ob die Ihrigen siegten oder zurckwichen. Geschah das letztere, so griffen sie zu den Waffen und fochten an Stelle der verwundeten Männer den letzten Kampf. Auch heute folgen den deutschen Heeren, wenn sie in den Krieg ziehen, Scharen von Frauen nach. Sie wollen aber nicht Schlachten schlagen und Leben vernichten, sondern den Verwundeten, Freund wie Feind, Hilfe leisten. Es sind dies die Vereine vom Roten Kreuz, welche sich das Bibelwort: Wo kein Weib ist, seufzet der Kranke" zum Leit-stern gewhlt haben. Alle Personen, die zum Roten Kreuz gehrten, trugen eine weie Binde mit dem roten Kreuze. Sie waren nach einer Vereinbarung unter den europischen Staaten von 1864, die Genfer Konvention ge-nannt, unverletzlich und durften nicht gefangen genommen werden. Die Personen vom Roten Kreitz zogen mit hinaus in den Krieg, suchten die Verwundeten auf den Schlachtfeldern auf, trugen sie in die Lazarette und pflegten sie. In kurzer Zeit errichteten sie 50 Lazarette, und in 257 anderen Krankenhusern versahen ihre Pflegerinnen den Dienst. 60 Millionen Mark verwandten sie fr ihre Krankenpflege. Aber auch im Frieden schlft das Rote Kreuz nicht, da ist es auch an allen Schmerzenssttten der Menschheit, in den Krankenhusern, bei verwahrlosten Kindern und in den Htten der Armen zu finden. Es gibt jetzt in Deutschland ungefhr 3000 Zweigvereine des Roten Kreuzes. Sie haben schon im Frieden ca. 300 Krankentrgerkolonnen mit ca. 4000 ausgebildeten Krankenpflegern. B. Vertiefung: Erzhlt, wie in der Vorzeit die deutschen Frauen ihre Männer in den Kampf begleiteten! Gebt den Zweck der Vereine vom Roten Kreuze an! Inwiefern eignet sich die Frau besonders zur Krankenpflege? Gebt das Abzeichen des Roten Kreuzes an! Welche Vergnstigung genieen sie im Kriege? Worauf beruht diese? Sprecht der die Genfer Konvention! Konvention heit hier so viel wie bereinkunft. Erzhlt von der Ttigkeit des Roten Kreuzes 1870/71! Gebt ihre Ttigkeit in Friedenszeiten an! Erklrt den Ausdruck ca."! Sprecht der die heutigen Einrichtungen des Roten Kreuzes! C. bung: Erzhlt von dem Roten Kreuze! Einprgung.
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