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1. Realienbuch - S. 127

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
121. Der Schall. 127 auf die Schwelle, so sieht man deutlich, wie sich die Flamme nach dem Zimmer zu neigt. Hebt man das Licht nach der Mitte der Thüröffnung herauf/so wird die Flamme ruhiger und steht gerade. Noch weiter oben wird sie nach außen geweht, weil hier eine Luftströmung aus dem Zimmer in den Hausflur geht. Dieser Zug am Fußboden und an der Decke kommt daher, daß die warme Lust des Zimmers leichter ist, als die des ungeheizten Raumes. Die leichte Luft dringt oben hinaus und die schwere dafür unten herein. — Aber auch bei verschlossener Thüre ist die Lust eines Zimmers während der Heizung in beständiger Bewegung; denn überall, wo kalte und warme Luft in einem Raume bei einander sind, steigt die warme empor und sinkt die kalte herab, bis sich beide aus- geglichen haben Auf ähnliche Weise wie Luftströmungen entstehen die Winde, nur breiten sich diese über größere Räume aus. Die Haupt- ursachen der Winde liegen in den Veränderungen der Luftwärme, die im Verlaufe der Tages- und Jahreszeiten eintreten. Die Sonne erwärmt die Erde, und diese strahlt die Wärme in die Luft aus. Wenn nun die warmeluft in diehöhesteigt, füllt sich die Lücke durch eine Zuströmung kalter Luft nach dem sich leerenden Raume, und dieses Strömen der Luft nennen wir Wind. In manchen Gegenden der Erde sind die Winde von großer Regelmäßigkeit; besonders ist dies auf den Meeren der Fall. Die Kenntnis dieser regelmäßigen Winde ist für den Schiffer von großem Nutzen. — Regelmäßig wehende Winde zeigen sich ferner an den Küsten. Bei Tage weht ein Wind vom Wasser nach dem Lande, weil dies durch die Sonnenstrahlen schneller er- wärmt wird. Nach Sonnenuntergang bleibt das Wasser länger warm, und das Land erkaltet schneller; deshalb weht in der Nacht ein Wind nach dem Meere. Sehr groß ist der Einfluß des Windes auf die Witterung. Die Ostwinde haben bei uns in der Regel Trockenheit zur Folge, weil sie über die großen trockenen Festländer von Asien und Europa kommen, also sehr geeignet sind, Feuchtigkeit aufzunehmen. Die Nordwinde sind kalt; denn sie wehen von kalten Meeren her. Die West- und Südwinde endlich bringen gewöhnlich Regen, da sie über die Meere im Westen und Süden unseres Erdteils hinwegziehen und dort mit Wasserdünsten gefüllt werden. 121. Der Schall. Wenn Körper in eine zitternde oder schwingende Bewegung versetzt werden, so teilt sich dieselbe der Luft mit, die dann in ähnliche Wellen gerät, wie das Wässer, in welches ein Stein geworfen wird. Diese

2. Realienbuch - S. 144

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
144 135. A>as feste Land der Erde. Die Halbinseln eines Kontinentes nennt man die G l i e d e t* desselben. Das Stück Land, welches übrig bleibt, wenn man sich sämtliche Halbinseln von dem Festlande abge- schnitten denkt, wird der Rumpf desselben genannt. Hat ein Kontinent oder ein Erdteil viele Halbinseln, so wird er stark gegliedert genannt, im entgegengesetzten Falle we- nigergegliedert. Europa, Asien und Amerika sind stark, Afrika und Australien wenig gegliedert. Je mehr gegliedert ein Erdteil ist, desto länger ist seine Meeresküste, und desto wichtiger ist er für den Handel und Verkehr. Das feste Land ist aber nicht bloß nach Länge und Breite, nach Ost und West, Süd und Nord ausgedehnt; es erstreckt sich auch mehr oder weniger in die Höhe. Als die größte und tiefste Ebene der Erde betrachtet man den Meeresspiegel. Hat ein größeres Stück Land keine, oder nur sehr geringe Erhöhungen, so wird es eine Ebene genannt. Wenn sich eine Ebene nur wenig, in keinem Falle über 150 na, über das Meer erhebt, so wird sie eine Tiefebene genannt. Liegt sie dagegen höher über dem Meeresspiegel, so heißt sie H 0 ch eb ene. Baumlose, nur mit Gras bewachsene, oft wasserarme Ebenen werden Steppen genannt. Nicht alle Ebenen sind nach ihrer ganzen Ausdehnung flach; manche sind von Hügelreihen durchzogen. Einen Hügel nennt man eine Erhebung des festen Landes bis zu 170 m. Jede bedeutendere Erhöhung wird ein Berg ge- nannt. Es gibt aus der Erde Berge, welche eine Höhe von 6000 — 9000 m erreichen. Die höchsten Berge findet man in Asien und in Amerika. Die Übergänge von einer Tiefebene oder einer Hoch- ebene zu einem Gebirge nennt man Stufenland. Zusammenhängende Berge bilden ein Gebirge. Man unterscheidet langgezogene Gebirgskämme mit Berggipfeln, welche über die Kämme emporragen und Massengebirge. Schmale und tiefe Durchgänge zwischen den Gebirgszügen und Felswänden nennt man Pässe. Große Eisfelder auf den Hochgebirgen werden Glet- scher genannt. Einzelne Berge auf der Erde werfen von Zeit zu Zeit geschmolzene Massen (Lava) oder Asche re. aus. Sie heißen feuerspeiende Berge oder Vulkane. Die kessel-

3. Realienbuch - S. 155

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
142. Europa. 155 Europa wird begrenzt im Norden vom nördlichen Eis- meere, im Osten vom Uralflusse und vom Uralgebirge, im Süden vom mittelländischen und schwarzen Meere, vom Kaukasus und Kaspisee, im Westen vom atlantischen Ozean. Die größeren Meerbusen Europas sind: das weiße Meer, die Nordsee, die Ostsee und die irische See im Norden; der Busen oder Golf von Bi-Kaya im Westen; der Löwenbusen, der Busen von Genua, das adriatische, das sonische, ägüische und schwarze Meer im Süden. Die einzelnen Meeresteile sind durch folgende Meerengen oder Straßen verbunden: durch den Sund, (d. h.sumpf), und die beiden Belte, durch die Straßevoncalais, durch den„Kanal", durch die Straßen von Gibraltar. Bonifazio und Messina, durch die Straße der Dardanellen, (die Dardanellen sind feste Schlösser als Wächter der Meerenge), und durch die Straße vonkonstan- tinopel. Suche auf der Karte auf, welche Meere durch diese Straße verbunden und welche Länder durch sie getrennt werden! Die wichtigsten Halbinseln Europas sind: die skandi- navische Halbinsel, Jütland, die Normandie, die Bretagne (sprich Bretanj), die pyrenüische, die Apenninen- und die Balkanhalbinsel. Als die größten Inseln sind zu merken: Island, Großbritannien,Irland, Seeland, Fünen, Bornholm, Rügen, Korsika, Sardinien, Sicilien, Malta und Kandia. Denken wir uns zwischen dem Westende der Pyrenäen, dem Nordende des Uralgebirgs und dem Nordende des Kaspi- sees ein Dreieck gezogen, so werden durch dasselbe die Glieder Europas von dem Rumpfe abgeschnitten. Den Mittelpunkt der Gebirge Europas bilden die Alpen. Sie sind ein Hochgebirge, das im Montblanc, (d. i. im weißen Berg), mit 4800 m die höchste Höhe Europas erreicht. Die Alpen ziehen sich halbmondförmig vom Busen von Genua bis zum adriatischen Meere. An sie schließen sich an: das französische, das deutsche und das karpathische Mittelgebirge, die Apenninen und der Balkan. Getrennt von der Hauptgebirgsmasse der Alpen liegen der Ural, der Kaukasus und die Pyrenäen. Merkwürdig ist, daß fast alle Inseln und Halbinseln Europas Gebirgsland sind. Im Gegensatze zu dem Gebirgslande hat Europa auch bedeutende Tiefebenen. Zum Tieflande gehört ein großer Teil von Nordeuropa.' Die merkenswertesten Tiefländer Europas sind: die sarmatische Tiefebene im Osten zwischen dem schwarzen und weißen Meere; diegermanischetiefebene

4. Realienbuch - S. 157

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
143. Das deutsche Reich. 157 wohnen germanische, im Osten slavische, im Süden und Südwesten romanische Völker. Die germanischen Völker, gehören überwiegend der protestantischen, die romanischen der römisch-katholischen, die slavischen der griechisch-katholischen Kirche an. Zerstreut leben 4 Millionen Juden und auf der Balkanhalbinsel eben so viele Muhamedaner. Die Staaten Europas sind im Norden: Schweden mit Norwegen,und Dänemark; im Osten: Rußland; im Süd osten: Österreich und die Türkei: im Süden: Griechenland, Italien, Spanieiöund Portugal; im Westen: Frankreich, Belgien, die Niederlande (Holland) und England; in der Mitte des Erdteils liegen die Schweiz und das deutsche Reich. Die Schweiz und Frankreich sind Freistaaten oder . Republiken; Deutschland, Österreich, Rußland und die Türkei sind Kaiserreiche, die übrigen der genannten Staaten Königreiche. Hauptstädte nennt man die Städte, in denen das Staatsoberhaupt wohnt (residiert), oder wo die Regierung ihren Sitz hat. Die anßerdeutschen Hauptstädte der euro- päischen Staaten sind: Petersburg, Konstantinopel, Athen, Rom, Madrid, Lissabon, Paris, London, Stockholm, Kopenhagen, Haag, Brüssel, Wien, Bern (Zürich, Luzern). 143. Das deutsche Reich. Seit dem Jahre 1871 ist D e ut seht and wieder ein Kaiserreich. Es umfasst beinahe 10 000 Quadrat- meilen und zählt über 42 Alillionen Einwohner. Von Süd nach Nord ist es 120, von Südwest nach Nordost 170 Meilen lang. Eie natürlichen Grenzen Deutschlands sind im Norden die Nord- und Ostsee, im Osten die sarmatischc Tiefebene und die böhmisch-mährischen Gebirge, im Süden die Alpen, im Westen die Vogesen. Folgende Staaten grenzen an Deutschland: im Norden Dänemark, im Osten Ru [stand, im Süden Ö st er r eich und die Schweiz, im Westen Frankreich, Belgien und die Niederlande. Der Boden Deutschlands zeigt die grösste Abwechselung zwischen Berg- und Hügelland, Hoch- und Tiefland. Von Ost nach West zieht durch Deutschland eine Ge- birgsachse. Diese beginnt mit dem Rieseng ebir g c,

5. Realienbuch - S. 249

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
187. Afrika. 249 von 100000 Quadratmeilen ein. Es ist ein ehemaliges Mceresbcckcn, in dem sich noch Salzschichten und Muscheln finden, die man im Mittelmeere antrifft. Der Boden besteht aus Felsmassen und tiefem Sande. Vereinzelt trifft man bewässerte fruchtbare Strecken. Oasen, d. h. Wohnungen, genannt. Am Tage ist es außerordentlich heiß; in der Sahara ist „der Wind eine Flamme, die Erde ein Feuer". Heiße Stürme wühlen den Sandstaub der Wüste auf. Dieser Glutwind, Samum oder Harmattan genannt, dringt abgeschwächt über das Mittelmcer bis nach Italien und in die Schweiz. Für das mittlere und östliche Europa ist die Sahara die Hauptwürmequelle. Im Herzen Afrikas liegt das Tiefland Sudan. An den Grenzen der Sahara befinden sich vier Gebirge; im Nordwesten der Atlas, im Nordosten am Mittelmecre das Hochland von Varka, im Südosten das Alpenland von Abessinien und das Mondgebirge, im Südwesten das Konggebirge. — Der Süden des Erdteils ist ein Hochlandsdreieck mit steilen Rändern. Ein Teil desselben ist das Kap geb ir ge. Das Kap Blanc o und das grüne Borge birg im Westen, das Kap der guten Hoffnung im Süden und das Kap Guar dafür, d. h. hüte dich! im Osten sind Afrikas wichtigste Vorgebirge. Madagaskar im Osten ist Afrikas größte Insel. Auf die kleine Felseninsel Helana zwischen Südafrika und Südamerika ward der Kaiser Napoleon I. im Jahre 1815 verbannt. Von den kanarischen, d. i. Hundeinseln, im Nordwesten sind Ferro und Teneriffa zu merken. Durch Ferro ziehen wir Deutsche den Nullmeridian. Die Straße von Gibraltar trennt Afrika von Europa, der Kanal von Suez und das rote Meer Asien von Afrika. Der Tsadsee, „das Auge von Sudan", derviktoria- und der Albertsee im südöstlichen Afrika sind die wich- tigsten Seen des Erdteils. Der Hanptstrom Afrikas ist der Nil, einer der merk- würdigsten Ströme der Erde. Er entspringt südlich vom Äquator aus dem Viktoriasce, fließt durch den Albertsee, teilt sich nach einem 800 Meilen langen Laufe in mehrere Arme und mündet in das Mittelmeer. An einer Mündung desselben liegt das einst von den Israeliten bewohnte Läudchen n **

6. Realienbuch - S. 252

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
252 188. Amerika. zu welchen San Salvator (Salivador) gehört (Kolumbus); die großen und die kleinen Antillen (spr. Antillen), zu Mittelamerika gehörend, und die Feuerlandsinseln, welche die Südspitze von Amerika bilden. Die vier großen Antillen, welche sich durch ihre außer- ordentliche Fruchtbarkeit auszeichnen und den Meerbusen von Mexiko vom karaibischen Meere trennen, heißen Kuba, Hayti, Jamaika (Dschämekä) und Portoriko. Ein Blick auf die Karte lehrt, daß die großen und die kleinen Antillen, sowie die Bahamainseln einst ein zusammenhängendes Stück Land und daß damals die beiden Meerbusen, welche sie umgeben, Land- seen waren. In Amerika finden wir die längsten Gebirge der Erde und die größten Tiefländer. Durch den Westen Südamerikas ziehen von Süd nach Nord die Kordilleren (spr. Kordilleren) mit vielen thätigen Vul- kanen. Der Akonkagua in Chile, der höchste Berg in Amerika, ist ein Vulkan. Der zweithöchste Berg Amerikas, der Chim- borazzo (spr. Tschimborüdso), erhebt sich ebenfalls ans der Gebirgskette der Kordilleren. Im Osten von Südamerika sind die Gebirge von Brasilien und Guyana (spr. Gwasüna) und das Orinokogebirge. Den Westen von Nordamerika füllt das Felsen ge birge mit seinen mächtigen Ketten und Hochebenen, den Osten das wald-, kohlen- und erdölreiche Alleghany- (Älligänni) Gebirge. An großen Tiefländern hat Nordamerika ein ausge- dehntes Gebiet, welches mit einer Unzahl von Seen bedeckt ist. Die fünf kanadischen Seen: der obere See, der Huron- (spr. Jurönn), der Michigan- (Midschigän), der Eriö- (Jhri) und der Ontario- (Ontzrio) See bilden die größte Süßwasser- masse der Erde. Sie liegen terrassenartig über einander, so daß das Wasser aus dem einen in den andern fließt. Der Ab- fluß des Er i esees, der diesen mit dem Ontario verbindet, bildet den 50 m hohen und 20 Min. breiten Niägarasall, das größte landschaftliche Wunder Amerikas. Meilenweit hört man den Donner der stürzenden Flut, die in Staub zerschellt. Üb'r den Fall führt eine Drahtbrücke von dem amerikanischen auf das kanadische (englische) Ufer. Die Drahtbündel sind so dick wie Mühlwellen und die Türme (Brückenköpfe) unvergleichlich stark und schön. Über das oberste Stockwerk der Brücke brausen die Eisenbahn- züge; unter derselben bewegen sich Wagen, Reiter und Fußgänger. Der Abfluß des Ontariosees ist der Lorenzostrom, welcher sich in das atlantische Meer ergießt. Ein zweites großes Tiefland Nordamerikas ist die Ebene des Mississippi, des „Vaters der Gewässer". Dieser große Strom, der zweitgrößte ans der Erde, sammelt^mit seinen Nebenflüssen, dem Missouri, Arkansas (spr. Ärrkänßäs) und

7. Realienbuch - S. 253

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
188. Amerika. 253 Ohio (spr. Oheio), alle Gewässer zwischen dem Felsen- und dem Alleghanygebirge zu einem flutenden Süßwassermeere. Städte und Dörfer zieren seine Ufer; Krokodile sonnen sich auf seinen Schlamm- und Sandbänken. Ein großer Teil des Gebietes, welches der Mississippi durchströmt, ist eine einförmige Gras wüste, eine Prairie (Präri). In dieser streifen ganze Herden von Büffeln herum, schweifen Indianer, bauen Steppenhunde (Nagetiere wie das Murmeltier) ihre Hügelstädtc. Ein Prairiebrand, der manchmal durch das dürre, mannshohe Gras dahin- rast, vernichtet alles Leben auf der Steppe. Weite Tiefebenen breiten sich endlich auch in Südamerika an den Usern des Amazonenstromes, des Orinoko und des La Plata oder Silberstromes aus. Der Amazonenstrom, auch Maraunon (spr. Maranjon) genannt, entspringt auf den Kor- dilleren, fließt durch den ganzen Erdteil von West nach Ost und mündet in den atlantischen Ozean. Er ist der größte Strom der Erde, an seiner Mündung 120 englische Meilen oder 60 Stunden breit. Wie der Amazonen ström ergießen sich der Orinoko in nordöstlichem, der La Plata in südlichem Laufe in das atlantische Meer. Die ungeheuren baumlosen Flächen, welche die Ufer des Orinoko und des La Plata begleiten, werden bei dem ersteren Strome „Llanos" (spr. Ljanos), bei dem letzteren „Pampas" genannt. Im Sonnenbrände liegen sie verödet, verbrannt, voll klaffender Spalten. Zahllose Scharen wilder Pferde, Maulesel und Rinder tummeln sich auf denselben. In dem Schlammboden halten Krokodile und Schlangen einen Sommerschlaf. Wenn der tropische Regen fällt, ver- wandelt sich das Aussehen der Steppe in wenigen Tagen. Üppig schießt das Gras auf zu einem wogenden Meere. In Fülle schwelgen die Herden; aber im Verstecke lauern der mähnenlose Löwe und der ge- fleckte Jaguar. Mit Donnergepolter werfen Krokodil und Schlange ihre Erddecke ab, suchen mtb finden Beute. Wenn infolge des an- dauernden Regens die Ströme austreten, wird die Steppe zum Meere, auf dessen Inseln sich die geängsteten Tiere zusammendrängen, der Jaguar oft neben dem Rinde. — Die Rinder der Pampas werden jetzt tauscndwcise zur Bereitung des Fleischextraktes geschlachtet. Oft schlachtet eine einzige Fabrik an einem Tage 1000 Rinder. Amerika ist mit vielen Erzeugnissen, die zu^ Teil nur diesem Erdteil eigen sind, reich gesegnet. Südamerika hat berühmte Gold- und Silberbergwerke (Potosí). In Brasilien werden außer diesen edlen Metallen auch Diamanten und andere wertvolle Edelsteine gefunden. Die reichen Goldlager Nord- amerikas (Kalifornien) haben viele Auswanderer dahin gelockt. Die Steinkohlenlager und Petroleümquellen Nordanterikas sind fast unerschöpflich. Sowohl in Nord- als in Südamerika finden sich noch so- genannte Urwälder, Wälder, die zunt Teil noch keines Menschen Fuß betreten hat. Zwischen den Baumstämmen, die eine Höhe

8. Realienbuch - S. 254

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
254 189. Die Staaten Amerikas. von 90 bis 120 m erreichen und kaum von 5 bis 6 Mann umklastert werden, wuchern zahllose, undurchdringliche Schling- gewächse. Wo die weiten Wälder ausgereutet werden, erhält man ein sehr fruchtbares Ackerland. Neben den übrigen Getreide- arten wird da vorzüglich Mais gebaut. Der südliche Teil von Nordamerika erzeugt viele und ausgezeichnete Baumwolle. Auf den großen Antillen gedeiht das Zuckerrohr und der Kaffee- baum. Dort wird auch der beste Tabak gebaut. In Nord- amerika wächst der sogenannte Zuckerahorn, ein Baum, dessen Saft abgezapft und zur Herstellung von Zucker verwendet wird. Südamerika (Brasilien) ist reich an vortrefflichem Nutzholz (Mahagony), und an Farbhölzern. Die Kartoffel wächst in Südamerika (Peru) in der Höhe von 3600 m wild. Von Säugetieren findet man einen mähnenlosen Löwen, den Jaguar, den Büffel, das Lama (halb Schaf, halb Kamel), den Biber, den Waschbären rc. Auf den Gipfeln der Kordilleren haust der Kondor, ein riesiger Raubvogel; in den Wäldern Südamerikas trifft man verschiedene Arten von Papageien und Kolibris, in den großen Strömen eine kleinere Art von Krokodilen, den Alligator. Die Ureinwohner Amerikas nennt man Indianer, oder von ihrer kupferroten Hautfarbe Rothäute. In Südamerika wohnen wilde Volksstämme, welche in ihrer Bildung außerordentlich tief stehen. Manche verschlingen eine fette Art von Thon; die Botokuden in Brasilien sind so ungebildet, daß sie auf die Frage: Was ist das? die Frage als Antwort zurückgeben. Die Ureinwohner wurden von den Einwanderern in Nord- amerika immer weiter nach Nordwesten, in Südamerika nach Süden gedrängt und werden wahrscheinlich in kurzer Zeit gänz- lich ausgestorben sein. Der Strom der Einwanderer im süd- lichen Teile Amerikas kam fast ausschließlich aus dem Süden Europas, aus Spanien, Portugal, Frankreich. Nach dem Norden Amerikas sind im Laufe der letzten Jahrhunderte hauptsächlich Engländer, Irländer, Deutsche, Schweden, in letzter Zeit auch viele Chinesen ausgewandert. Die eingewanderten Engländer, welche in Nordamerika englische Sprache und Sitten verbreiteten, heißen Yankees (spr. Jänkis). In einzelnen größeren Städten Nordamerikas leben 50 bis 60000 Deutsche. Die Industrie und das Gewerbe stehen in Nordamerika auf einer hohen Stufe der Ausbildung. Eine Eisenbahn, die Pacifik- bahn, führt quer durch den ganzen Erdteil vom atlantischen zum großen Ozean. 189. Die Staaten Amerikas. Die wichtigsten Staaten Nordamerikas sind: Das englische oder britische Nordamerika, gegen 60 000 Quadratmeilen gross. Dazu gehört das wald-,

9. Realienbuch - S. 257

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
191. Heimatklänge. — 192. Australien. 257 Zug durchbraust. bestehen die wenigen einzelnen Stationen meistens nur aus elenden Bretterhütten und Zelten. Um die Fahrt überhaupt für die Reisenden nicht nur zu ermög- lichen, sondern um diese auch die Bequemlichkeit ihrer Wohnungen nicht vermissen zu lassen, hat man die Bahn- züge mit Schlaf- und Speisewagen versehen, die mit allem Möglichen ausgestattet sind. In den Schlafgemächern ruht man auf elastischen Matratzen, und in den Speisesälen wird zu jeder Tageszeit nach der Karte gespeist. Für Küche und Vorratskammern bestehen eigens eingerichtete Wagen. 191. Heimatklänge. Vor der Thüre sitzt der Pflanzer, Mild umglänzt von Sonnenschein, Und er singt zur Mandoline ln die stille Nacht hinein. Seiner Kindheit denkt er wieder, Und ihm wird so freudehang, Hört die Abendglocken läuten, Hört der Weideflöte Klang. Liebliche Gestalten nahen Aus dem fernen Vaterland, Und ihm ist, als ob sie grüssen Und ihm reichen froh die Hand. Stiller wird’s in seinem Herzen, Immer leiser tönt sein Lied, Bis im Rauschen der Pekane*) Bald der letzte Klang entflieht. Und er hört der Hund’ und Wölfe Klägliches Geheule nicht, Und aus seinen blauen Augen Eine Wehmutsthräne bricht. Endlich nickt er ein und träumet Von der Heimat freudebang, Hört im Traum noch Abendglocken Und der Weideflöte Klang. 192. Australien. Australien, der kleinste der fünf Erdteile, liegt südlich von Asien. Es'besteht aus dem Festlande Neu-Holland, aus drei großen Inseln: Neu-Guinea sspr. Ginsa), Neu-Seeland und Vandiemensland und aus vielen Inselgruppen, welche im großen Ozean zerstreut liegen. Der Flächeninhalt dieses Erdteils betragt etwas weniger als der von Europa. Die Zahl der Einwohner schätzt man auf 5 Millionen. Nur die Küsten Neu-Hollands sind bekannt; von dein Innern desselben weiß man sehr wenig. Man vermutet, daß es aus grasreichen und wüstenartigen Steppen bestehe. Die Küstenstriche sind größtenteils gebirgig; im Süden befinden sich die blauen Berg e und die Austral alpen, 1750—2050 m hoch. Das Klima ist im Norden sehr heiß, im Süden angenehm ') Wallnussbäume.

10. Realienbuch - S. 145

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
136. Die 'Gewässer der Erde. 145 förmigen Vertiefungen, aus welchen die Lava hervorbricht, werden Krater, d. i. Kessel genannt. Vulkane, welche früher thätig waren, es aber feit langer Zeit nicht mehr sind, heißen erloschene Vulkane. Eine Gegend, in welcher es thätige vder erloschene Vulkane gibt, heißt vulkanisch. Erstreckt sich ein Gebirgszug in das Meer hinein, so heißt er ein Vorgebirge oder Kap. Ein schmaler Strich Landes, welcher zwei Länder verbindet und zwei Meere trennt, heißt Landenge oder Isthmus. 136. Die Gewässer der Erde. Es gab eine Zeit, in welcher das Meer die ganze Erde umflutete. Nach und nach stiegen die Kontinente aus demselben empor. Bis in die neueste *Zeit herauf wurden da und dort, besonders im mittelländischen Meere, kleine Inseln aus dem Meere emporgehoben, welche jedoch wieder verschwanden, wie sie gekommen waren. Das grosse Erdmeer, welches die Küsten der Kontinente bespült und diese in gewissem Sinne eben so verbindet als trennt, wird in das nördliche und südliche Eismeer, in den grossen oder stillen Ozean, in den atlantischen und indischen Ozean eingeteilt. Zwei Dritteile der Erdoberfläche bedeckt das Meer; nur ein Dritteil ist festes Land. Auf der westlichen und südlichen Halbkugel der Erde ist das Meer, auf der östlichen und nördlichen das feste Land vorherrschend. Während an den Küsten das Meer oft so seicht ist, dass man eine Strecke weit in dasselbe hineingehen und in demselben baden kann, (Seebäder), erreicht es an manchen Stellen, z. B. zwischen Afrika und Südamerika, eine Tiefe von über 12000 m. Wie das feste Land häufig in Gestalt von Halb- inseln in das Meer hinausragt, so macht umgekehrt das Meer an vielen Stellen Einschnitte in das Land. Dann bildet es Meerbusen, Golfe, Baien. Einen kleinen Meerbusen nennt man eine Bucht. Buchten und Strom- erweiterungen, in welchen die Schiffe vor Stürmen und feindlichen Überfällen sicher sind, heissen Häfen. Lesebuch f. ob. Kl. d. Volksschulen d. Oberpsalz. Ii. 7
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