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1. Teil 1 - S. 27

1897 - Hannover [u.a.] : Meyer
Die typischen Erscheinungen und die Heimat im Geschichtsunterrichte. 27 Was wir im Schulleben Heimatkunde nennen, teilt sich überall in zwei konzentrische Kreise, die wir als Ortskunde und Stammes-kuude bezeichnen können, fei die Kuube nun geographischer ober historischer Art. Den Mittelpunkt des innern Kreises bildet der Heimatsort des Schülers; der Halbmesser dieses Kreises ist nicht großer, als daß er ungefähr in einem Schülerausfluge abgegangen werden kann. Der Umfang des äußern Kreises wird innerhalb des preußischen Staates jeweilig durch die Grenzen einer Provinz, sonst durch die Grenzen eines Bunbesstaates gebilbet. Der geographische Unterricht stützt sich innerhalb des engern Kreises ganz und gar auf die Anschauung der Naturobjekte selbst und verwendet das Bilb nur in Hinsicht aus spätere Bebürfnisse, geht also von der Wirklichkeit zum Bilbe, bamit später der Schluß vom Bilde auf die Wirklichkeit desto sachlicher und wahrheitsgetreuer werde. Genau so muß auch im Geschichtsunterrichte verfahren werden. Alles, was im Wohnorte und dessen nächster Umgebung das Interesse des Geschichtslehrers heischt und anschaubar ist, muß mit den Schülern an Ort und Stelle angeschaut werden, und was von rein historischen, sozialen ober politischen Zustäuben der Gegenwart der Erklärung bebarf, das muß möglichst ein den örtlich öorliegenben Verhältnissen erklärt werben. Der Unterricht muß sich babei scheinbar nur auf biefen ©egenftanb ober bieses vorliegende Verhältnis beschränken. Es ist also methobisch allemal falsch, ans der Unterstufe zu fragen: Was bilben mehrere Ortsgemeinben zusammen? Wer regiert ein Dorf, eine Stadt? benn nicht um die Gattung, fonbern um die Art, nicht um den Begriff, fonbern um die Anschauung hanbelt es sich hier. Was z. B. in den sieben ersten Nummern der „Deutschen Geschichte von Weigand und Tecklenburg" steht, das darf nicht so dargestellt werden, daß es in unbestimmter Ferne schwebt, souderu so, daß die Ortsmark, also die engste Heimat des Schülers, den Schauplatz aller dieser Zustände bildet. Genau so ist es im zweiten Abschnitte: Der Missionar muß sichtbarlich in die Heimat des Schülers einziehen, ba die Dorfkirche ober das Kloster errichten; der Graf muß sichtbarlich mit den Schöffen unter der Linbe zu Gerichte sitzen u. s. w. Hat der Ort eine Chronik, so bars die Schule biefe Chronik selbstverstänblich nicht außer acht lassen, es ist vielmehr Aufgabe der Lehrer, den Teil der Chronik, der den Schülern zugangig gemacht werben kann, samt anberm, was hierher gehört, in schul-gerechte Form zu bringen. Diese Form stellt sich am besten äußerlich als Büchlein mit einer Anzahl in sich abgeschlossener Aufsätzchen bar, wie bies z. B. bei den Ergänzungsheften zur „Deutschen Geschichte von Weigartb und Tecklenburg" der Fall ist. Das Büchlein müßte jeber Schüler, der Geschichtsunterricht erhält, besitzen.

2. Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit - S. 26

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 26 — Sonnenfinsternis berechnete (610), Solon, Bias, dessen Ausspruch: „alles mehlige trage ich bei mir" berühmt geworden ist. Um 500 blühte Pythagoras, der aus Samos nach Italien auswanderte und zahlreiche Anhänger fand. (Baukunst.) Während man an die Wohnhäuser keine künstlerischen Anforderungen stellte, verwandte man große Sorgfalt auf die Tempel. Sie wurden zunächst in einem Stil gebaut, den man den dorischen nennt. Auf einem Unterbau, zu dem Stufen emporführten, erhob sich die Cella, das in Gestalt eines länglichen Vierecks erbaute Tempelhaus. Nur Priester und Opfernde durften sie betreten; Hier stand die Statue der Gottheit. Das leicht ansteigende Dach bildete an jeder Schmalseite zwei flache, dreieckige Giebel. Vor jeder dieser Seiten ist eine Säulenhalle errichtet, die zur Eingangsthür führt; auch kann sich eine solche Halle um die ganze Cella herumziehen. Säulen sind Träger; sie tragen das Dachgebälk. Eine Säule besteht gewöhnlich aus Trommeln, walzenförmigen Teilen, die erst auf dem Bauplatz zusammengefügt werden; man unterscheidet an ihr Fuß, Schaft und Kapitäl. Die dorische Säule steigt ohne Fuß aus dem Boden auf; die Außenseite des Schaftes ist mit 18—20 Kanneluren, halbkreisförmigen Vertiefungen umgeben, die in scharfen Kanten zusammenstoßen. Die oberste Trommel endet in dem Kapitäl; es besteht aus einem polsterartigen, nach oben sich verbreiternden (Echinus) und einem viereckigen Steine (Abakus). Die Höhe der dorischen Säule beträgt das fünffache des untersten Durchmessers. Die Säulen sind durch einen steinernen, auf den Kapitalen liegenden Hauptbalken (Architraü) vereinigt; auf ihm ruhen die Balkenköpfe, die, eingekerbt, oft bemalt, Triglyphen heißen; der zwischen ihnen befindliche freie Raum wurde später durch steinerne Platten geschlossen, die mit Reliefs geschmückt waren; man nannte sie Metopen. Triglyphen und Metopen bilden zusammen den Fries. Über ihm liegt eine sich weit vorschiebende, hohe Platte, das Kranzgesims, das den dreieckigen, von einem kräftigen Sims umzogenen Giebel trägt. In dem Giebelfelde pflegten die Griechen Statuen aufzustellen; den Abschluß an der Spitze des Dreiecks bildete ein Götterbild oder ein Dreifuß. Dorische Tempel waren der Parthenon und der Theseustempel in Athen, der Zeustempel in Olympia. (Abb. 2. 4.) Der spätere, ionische Stil zeigt erhebliche Abweichungen von dem dorischen. Die Säulen ruhen auf einem Fuße. Seine Gestalt ist nicht immer dieselbe. In Attika setzte er sich aus zwei kreisrunden Wülsten und einer zwischen ihnen liegenden Hohlkehle zusammen. Der Schaft, acht- bis neunmal so hoch wie der unterste Durchmesser, zeigt

3. Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit - S. 66

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 66 — der König, daß der schlanke, starke Jüngling vor ihm sein Neffe war. Auch Romnlus hatte indessen seine Herkunft erfahren. Beide Brüder überfielen den Oheim, töteten ihn und setzten ihren Großvater wieder in die Herrschaft ein. Daranf beschlossen sie, in der Gegend, wo einst der Korb gefunden war, eine Stadt zu erbauen. Bald aber gerieten sie in Streit, und Romulus erschlug seinen Bruder. Er bespannte einen Pflug mit einem weißen Stier und einer weißen Kuh, zog um den palatinifchen Hügel eine weite Furche und bezeichnete bamit die Linie, auf bet sich später die Mauer erheben sollte. Wo er ein Thor anzulegen beabsichtigte, hob er den Pflug aus der Erde. Die Stadt aber nannte er Rom. Um sie zu bevölkern, ließ Romulus Überall verkünden, daß er auf beut kapitolinischen Hügel ein Asyl (Zufluchtsstätte) für Verbrecher und Verbannte errichtet habe. Da kamen viele Männer herbei, die man aus anderen Stäbten verstoßen hatte, auch Sklaven, die ihrem Herren entlaufen waren. Noch aber fehlte es an Frauen. Verbrechern und flüchtigen Sklaven wollten die Bewohner der Umgegend ihre Töchter nicht zur Ehe geben, daher mußte eine Lift helfen. Es wurde bekannt gemacht, daß an einem bestimmten Tage Wettspiele zu Ehren der Götter in Rom stattfinden sollten. Da kamen die Nachbarn von allen Seiten herbei um den Spielen zuzusehen, auch die Weiber und Töchter brachten sie mit. Als nun alle den Kämpfen der Ringer ihre Aufmerksamkeit zuwandten, stürzten plötzlich auf ein verabredetes Zeichen die Jünglinge hervor und bemächtigten sich der Frauen; die unbewaffneten Männer wurden aus der Stadt getrieben. Die Sabiner aber wollten die Ihrigen nicht den Römern überlassen. Sie zogen gegen Rom, eroberten die Burg auf dem kapitolinischen Hügel und hätten die Räuber ihrer Töchter völlig besiegt, wenn die Sabinerinnen selbst nicht den Frieden erbeten hätten. Man schloß nun einen Vertrag, der den Sabinern gestattete, sich in Rom anzustebeln und an der Regierung teilzunehmen. 4. Das Königtum. (Roms Entstehung.) In weiten Bogen winbet sich der Tiber durch die Hügel, die im Osten die latinifche Ebene einschließen; er bespült den Fuß des Aventin, Palatin und Kapitolin, die, ca. 50 m hoch, sich an anbete weiter östlich gelegene Berge anschließen. Gegenüber, auf dem linken Tiberufer erhebt sich der Janiculus. Auf jenen Hügeln siedelten sich vielleicht im achten Jahrhnnbert (754 gilt als das Jahr

4. Teil 1 - S. 6

1904 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 6 — Stelle ein Gerüst für die Zuschauer. Die Eingänge waren durch Seile versperrt. Sollte ein Turnier veranstaltet werden, )o ließ der Ritter schon Wochen vorher durch Herolde die befreundeten Ritter in Nähe und Ferne einladen. Diese kamen zu dem bestimmten Tage mit ihren Edeldamen, Knappen und Troßbuben und wohnten in der Burg, iu Zelten oder auch bei den Bürgern in der nahen Stadt. Aufgestellte Schilder und ausgehängte Banner zeigten, wo die einzelnen Ritter wohnten. Wer sich am Turnier beteiligen wollte, ließ seinen Namen beim Turniervogt in das Turnierbuch einschreiben ; dann mußte er nachweisen, daß er aus^ritterlichem Geschlechte stamme, ehrenhastig und turuiersähig sei. Vor Beginn des Turniers wurden Wappen, Rüstung und Massen der Angemeldeten geprüft. Das war die Wappenschau. Kam die Stunde des Turniers, so ging der Fürst oder der Ritter mit seinen Ehrengästen hinaus aus den Turnierplatz, und alle nahmen ihre Sitze ein. Unter Trompetenschall und Pauken-klana ziehen die Ritter in voller Rüstung und in feierlichem Zuge in die Schranken, deren Sperrseile der Grieswartel durchhanen hat Nachdem die Ritter den Gästen ihren Gruß dargebracht, ordnen sie sich zuerst in Scharen. Der Turniervogt läßt durch einen Trompetenstoß das Zeichen zum Angriff geben. Zuerst rennen die Ritter scharenweise gegeneinander mit geschwungenem Turnierkolben; sie wollen sich gegenseitig die Helmzier abschlagen. Dann folgt der Hauptkampf. Jetzt kommt es darauf an, den Gegner aus dem Sattel zu heben oder ihm den Helm vom Haupte zu stechen. Nach dem Kampfe empfangen die Sieger den Preis oder Dank, und dann folgt der Festschmaus und ein Tanz im Rittersaale der Burg. 1. Hat deine Heimat einen Turnierplatz auszuweisen? Beschreibe ihn! 2. Denke dir, dort sände ein Turnier statt; tote würde es verlausen? 3. Welchem Zwecke dient jetzt der Turnier- platz deiner Gegend? 4. Inwiefern ist also der Platz etwa für seine ursprüngliche Bestimmung erhalten ? 5. Welchen be|oiü)eren Namen hatte der Platz? Warum? 6. Woran erinnert dich der Name Ritterplan? 7. Was bedeutet: „jemand aus dem Sattel heben", „gegen jemand in die Schranke treten", »"^offenem Visier kämpfen", „für jemand eine Lanze brechen" ? 8. ^as bedeutet jetzt das Wort „Dank"? Welcher Unterschied besteht zwischen der früheren Bedeutung und der jetzigen? 9. Än welchem Wort erinnert dich „Turnier"? Inwiefern bedeuten beide Worte etwas Ähnliches? Vergleiche ein Turnfest von heute mit einem Turnier! Inwiefern haben beide denselben Zweck?

5. Teil 1 - S. 10

1904 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 10 — Und hoch mit schöllgeschwärztem Hahne Auf Turm und First von manchem Haus Dreht sich die goldne Wetterfahne, Kunstvoll geschmiedet, schnörkelkrans. Aus: „Landsknecht von Kochern“ von Julius Wolff. 1. Mache in Gedanken einen Gang durch unsere alte Stadt und erzähle, was tut da siehst! 2. Beschreibe die erste Befestigungslinie! Die zweite! Welche Straßen und Überreste geben bte erste Befestigungslinie an? Was ist von der zweiten noch vorhanden? Z. Denke, die Feinde zögen vom Süden her gegen unsere Stadt, was hätte der Wartmann auf der N. N. Warte zu tun und was wurde in der Stadt geschehen ? 4. Woher kommt es, daß die Straßen, welche in unsern Städten den ältesten Stadtteil einschließen, meist eng und krumm firtb? Welchen Namen fuhren sie gewöhnlich? Was kannst du also aus ihrer Beschaffenheit und ihrem Namen schließen? 5. Nenne ältere Häuser aus unsrer Stadt! Beschreibe sie! 6. Zeichne ein Stadttor, den Zinnenkranz, einen Wartturm, den Grundriß unserer Altstadt! 7. Ver- gleiche das Wohnzimmer eines Bürgers von ehemals mit einem heutigen! 8. Zeige auf dem Plane oder der Karte unserer Stadt die Straßen, welche schon vor 600 Jahren da waren! 9. Erkläre: Landwehr! Woher hat die „Landwehrschenke" ihren Namen? Was verstehen wir heute unter „Landwehr" ? 10. Wo hatten die Warten gewöhnlich ihre Lage? Warum ? 11. Mit welchem Rechte tonnten sich die Bewohner der Städte als Bürger bezeichnen? 2. Die Bürgerschaft, a. Die Gilden. Vor 600 Jahren waren die Städte nicht halb so stark bewohnt wie heute. Die Bürger trieben Handel, Handwerk und Ackerbau; Eisenbahn- und Postbeamte, Lehrer, Professoren und andere Beamte gab es damals noch nicht. Nach ihrer Beschäftigung taten sich die Bürger zu Gilden, Zünften oder Innungen zusammen. Da gab es Kans-, Schuhmacher-, Bäcker-, Wollenweber-, Leinenweber-, Knochenhauer-, Schmiebe-And Schraber- ober Schneidergilden u. a. Jeber Bürger, der Hanb-werk ober Handel trieb, mußte einer Gilbe angehören, sonst bürste er sein Geschäft nicht treiben, und er mußte in einer Prüfung nachweisen, daß er sein Geschäft ordentlich verstaub, sonst würde er nicht in die Gilbe ausgenommen. Die Ackerbürger und diejenigen, die einer andern Gilbe nicht angehören konnten, z. B. die Müller, bilbeten die Gemeinheitsgilbe. Die Adeligen in der Stadt schlossen sich meistens der Kaufgilbe an. Die größeren Gilben hatten ein besonderes Gilbehaus; barin legten sie ihre Waren aus itnb versammelten sich bafelbft zu allerlei Beratungen. Jebe Gilbe hatte Wappen und Fahne und wählte aus ihren Mitgliebern -einen Gildemeister, der für Recht und Ordnung in der Gilde

6. Teil 1 - S. 31

1904 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 31 — in ungestümem Angriffe nach und bringt in des Feindes Reihen. Mann kämpft gegen Mann, bis der Sieg errungen worben ist. Die Sieger teilen burchs Los Beute und Gefangene und ziehen heim mit Siegesgesang. 6. Das Gefolge. Außer dem Heerbanne gab es noch eine freiwillige Waffeufreundschaft, die man das Gefolge nannte. Kriegslustige Jünglinge sammelten sich um einen als Anführer bewährten, hochgeachtet! Edeling und schwuren, vereint mit ihm leben und sterben zu wollen. Sie nannten ihn Fürst, b. H. der Vorberste. Träge Ruhe war ihnen verhaßt. Saß der eigene Volksstamm im Frieberr, so zog der Fürst mit seinen Gefolgs-mannen zu beit Völkerschaften, die sich im Kriege befanben. 1. Wie entstanben die Völkerschaften? Nenne solche! Gib ihre Wohnplätze an! 2. Welche Völkerschaft hat in beiner Heimat gewohnt? 3. Suche die Grenzen ihres Laubes zu bestimmen! 4. Wobnrch schützte unsere Völkerschaft ihr Land? Gib Schutzburgen ans unsrer Gegenb an! 5. Wobnrch wirst bu bar an erinnert, daß die benannten Orte Schutzburgen waren ? 6. Warum befestigten die Völkerschaften die Gegenben beim Eintritt nnb Austritt der Flüsse? 7. Kannst bu bir erklären, warum man die Erhöhungen Berge nennt ? 8. Inwiefern ist das Wort Burg mit Berg verwanbt? 9. Gib an, wie unsre Vorfahren das Land befestigten! 10. Unterscheide (Schutzburgen und Ritterburgen! 11. Erkläre die Namen: Herzog, Fürst, Heerbann, Gefolge! 12. Unterscheibe die Bewaffnung unserer Soldaten von berjenigen der Heerbannleute! 13. Unterschieb zwischen einem Herzog von heute und bern Heerbannherzog! 14. Denke, bu wärst ein cherus-fischer Kriegsmann und würbest zum Kampfe gerufen; was hättest bu zu tun? 15. Beschreibe die Heerbannschlacht! Gib durch Zeichnung die Ausstellung der Gegner an! B. Die alten Deutschen und die Mmer. 1. Die Römer und ihr Reich, a. Die Römer. Jenseit des jwhen Alpengebirges, im Laube Italien, wohnten zu der Zeit, ba ^esus lebte, die Römer. Sie hatten ihren Namen von der Stadt Rom, waren von kräftiger, untersetzter Gestalt, hatten schwarzes Haar und gelbliche Hautfarbe. Die Männer gingen metst bartlos und kurzgeschoren. Sie kleibeten sich in ein weites, mantelartiges Gewanb, die Toga. Darunter hatten sie ein bis auf die Knie reichenbes, ärmelloses Untergewanb, die Tunika. Auch trugen sie golbene Ohrgehänge und Armbänber, gingen meist ohne Kopfbedeckung und hatten an den Füßen Sandalen. Sie

7. Teil 1 - S. 42

1904 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 42 — 1. Gib die Vereinigungen an, die zwischen der Familie und Lern Völkerbündnis liegen! 2. Inwiefern ist die Familie die Grundlage des Völkerbundes? 3. Welche heutigen Gebiete entsprechen ungefähr der Mark, dem Gau, dem Gebiet der Völkerschaft und dem des Völkerbundes? 4. Liegt deine Heimat in der Nähe der Sprachgrenze? Wenn ja, gib Ortschaften ^dieser Grenze an und achte auf deren Sprache! 5. Gib die Gebiete an, in denen der Frankenbund wohnte! 6. Zu welchem Bnnde gehörten die Chatten? 7. Hannover und die Nachbargebiete werden noch heute als Alt-oder Niedersachsen bezeichnet; mit welchem Recht? 8. Wo sind wir den Burgunden schon begegnet? Welches war ihre Hauptstadt? 9. Woran erinnert dich der Name Frankfurt am Main? 10. Gib andere Namen an, die dich an die Franken erinnern! und gib danach ungefähr die Wohnsitze der Franken an! 11. Welchem Völkerbünde hat deine Heimatgegend angehört? 12. Gib die Grenzen des Bundes an! 13. Welche Orts-, Flur- oder andere Namen erinnern dich daran? Iii. Aus der Zeit btt große» Wanderungen. Von den Hunnen. (Quellenbericht.) a. Die Hunnen übertreffen alle Völker an Wildheit. Den Knaben durchfurchen sie gleich nach der Geburt mit einem Messer die Wangen, damit auf der narbenzerrissenen Haut kein Bart toachse. Alle sind von gedrungenem und festem Gliederbau, haben 'starken Nacken und gleichen roh behauenen Holzfiguren. Bei ihrem ungeheuerlichen Aussehen möchte man sie für wilde Tiere halten. b. Ihre Lebensart ist wild und rauh; bei der Zubereitung ihrer Speisen gebrauchen sie weder Feuer noch Gewürz. Sie leben von den Wurzeln wildwachsender Pflanzen und von dem halbrohen .Fleische aller möglichen Tiere, das sie zwischen ihren Schenkeln und dem Rücken der Pferde mürbe reiten. Sie bewohnen kein Haus, sondern vermeiden jedes Gebäude, als wäre es ein Grab. Nicht einmal Hutten mit einem Strohdach haben sie. Immer schweifen sie durch Berg und Wald. Frost, Hunger und Durst lernen sie von Jugend auf ertragen. Sie kleiden sich in leinene Gewänder oder Pelze. Sie legen ihr Gewand nie ab, wechseln -es auch nicht, bis es ihnen in Lumpen vom Leibe fällt. Mit einer niederen Kappe decken sie das Haupt; ihre Schuhe sind so sormlos, daß sie ein freies Ausschreiten unmöglich machen. Schlecht •eignen sich daher die Hunnen zu einem Kampfe zu Fuß. Sie sind wie angewachsen an ihre häßlichen, doch ausdauernden Pferde.

8. Teil 1 - S. 33

1904 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 33 — Soldat außer seinen Waffen auch eine Säge, einen Korb, einen Strick, eine Handmühle, eine Kette, einen Topf, ein Beil, drei bis vier leichte Sturmpfähle und Lebensmittel zu tragen. Jeder Legion folgte eine Menge Weiber und Kinder und der ganze Troß des Lagers mit Wagen, Lasttieren und Gepäck. Lagerte sich das Heer, so wurde der Platz mit Wall und Graben vorsichtig befestigt, und die Mannschaft lagerte sich nach der Schlachtordnung in Zelten, die von Tierfellen für je 10 Mann errichtet waren. b. Die Eroberungszuge des Drusus (9 v. Chr.) Der Kaiser Augustus wollte die Deutschen völlig zu römischen Untertanen machen. Deshalb befahl er seinem Stiefsohn Drusus, mit mehreren Legionen römischer Soldaten in Deutschland einzudringen. Drusus lieft zunächst längs des Rheins feste Lagerplätze errichten. Dann fuhr er den Rhein hinunter, durch die Nordsee in die Ems und sandte •ein anderes Heer an der Lippe entlang. Durch sumpfige Stellen wurden Bohlwege oder Knüppeldämme gelegt. Auf einem andern Zuge drang er bis zur Weser gegen die Cherusker vor und baute <tn der Lippe, in der Nähe von Paderborn, eine starke Feste. Im Jahre 9 v. Chr. wollte er die Cherusker völlig unterwerfen, zog durchs Chattenlaud ins Land der Cherusker und drang bis zur Elbe vor. Aber der nordische Winter zwang ihn zur Umkehr. Die Sage erzählt jedoch: Hier erschien dem Drusus ein Weib von riesiger Größe und sprach: „Wohin, unersättlicher Drusus? Es ist dir nicht beschieden, alle diese Länder zu schauen. Kehre um! Das Ende deiner Tage und deiner Taten ist gekommen!" Drusus trat den Rückzug an, stürzte mit dem Pferde, brach ein Bein und starb nach 30 Tagen in Mainz. 1. Beschreibe die Kleidung eines römischen Soldaten und vergleiche sie mit der Uniform unserer Soldaten! Ebenso die eines römischen Feldherrn mit der eines deutschen Generals! 2. Vergliche : Feldzeichen, Banner, Fahne und gib Unterschiede und Ähnlichkeiten an! 3. Was kannst du von dem Bilde: „Germanen finden ein römisches Feldzeichen" ablesen? Denke, du wärest einer der Germanen, welche Gedanken würdest du haben? 4. Auf dem Feldzeichen stehen die Buchstaben 8. P. Qu. R. Was bedeuten sie? 5. Denke, du wärst als römischer Soldat im Zuge des Drusus gewesen; was würdest du über den Rückzug des Drusus von der Elbe berichten ? 6. Welche Flüsse oder Flußtäler führten den Drusus am besten vom Rheine ins Land der Weser und Elbe? 7. Welcher Fluß, welches Tal, welcher Weg mußte ihn in unsere Gegend führen? Gib den Weg genauer an! 8. Sind in unserer Heimat noch Überreste einer Römerstraße ober andere Erinnerungen an die Römer vorhanden? Welche? Tecklenburg, Schülerbuch für den ersten Geschichtsunterricht.

9. Teil 1 - S. 47

1904 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 47 — fimft die Waffen niederzulegen; aber ohne dem Kaiser Gehorsam leisten zu müssen, und bitten, man möge uns ungestört abziehen lassen." Narses legte die Forderung der Goten seinen Feldherren zur Beratung vor. Da sprach einer derselben: „Männer von Klugheit und Mäßigung lassen es genug sein am Siege. $3er darüber hinausgehen will, der möchte wohl Unglück erleiden." So wurde denn ein Vertrag gemacht, nach welchem alle Ostgoten sogleich Italien verlassen sollten und sich verpflichten, keinen Krieg, mehr mit den Römern zu führen. Die Goten bekräftigten den Vertrag mit einem Eide. Dann nahmen sie ihren toten König, in die Mitte und zogen mit ihm trauernd vom Vesuv ab au den zuschauenden Römern vorüber. Sie zogen nach Norden dem Alpen zu, und niemand weiß, was aus ihnen geworden ist. Gotenzug. Gebt Raum, ihr Völker, unserm Schritt: wir sind die letzten Goten! Wir tragen keine Schätze mit wir tragen einen Toten. Mit Schild an Schild und Speer an Speer ziehn wir nach Nordlands Winden, bis wir im fernsten grauen Meer die Insel Thule finden. Das soll der Treue Jusel sein, dort gilt noch Eid und Ehre: dort senken wir den König ein im Sarg der Eichenspeere. Wir kommen her — gebt Raum dem Schritt — aus Roma's falschen Toren: wir tragen nur den König mit-------------- die Krone ging verloren. geii$ Dahn. 1. Gib auf der Karte den Zug der Hunnen an! 2. Ebenso-den Zug der Westgoten! 3. Mache schriftlich eine Übersicht über sämtliche Stücke, die wir bei der Völkerwanderung betrachtete 4. Welche Einflüsse hat die Völkerwanderung auf Italien, namentlich auf Rom ausgeübt? 5. Warum die wandernden Völker immer Italien als Ziel im Auge hatten? 6. Neune die wichtigsten Führer bei der Völkerwanderung und gib an, was du von jedem zu sagen weißt! 7. Wer war Ulfilas und was weißt du von ihm? 8. Beschreibe das Bild: „Alarich in Rom!" 9. Erzähle von Alarichs Begräbnis! 10. Welche Personen ans der Völkerwanderung kommen im Nibelungenliede vor? 11. Beschreibe das Bild: „Abzug der Goten nach der Schlacht am Vesuv!" 12. Inwiefern ist das, was die Römer unserm Vaterlande zudachten, an ihnen selbst

10. Teil 1 - S. 50

1904 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 50 - 1. Gib die Grenzen des Frankenreichs an! 2. Erkläre die Namen Frankfurt, Frankreich! 3. Was erzählen die Bezeichnungen: Frankenwald, fränkische Jura, Oberfranken, Unterfranken, fränkische Saale? 4. Wie mag das Christentum ins Burgundenland gekommen sein? 5. In welchen Vornamen ist der Name Chlodwig, erhalten geblieben? 6. Hat deine Heimat zum Reiche Chlodwigs und seinen Nachkommen gehört? Wenn dies der Fall, so merke dir, unter welchen Umständen sie ans Frankenreich gekommen ist T Wenn nicht, so gib die Lage deines Heimatlandes zum Franken^ reiche an! 2. Verkünder des Christentums. a. Die Missionare. Während die meisten Völkerschaften unseres Vaterlandes, außer Franken und Burgunden, noch ihren Göttern opferten, hatte das Evangelium bei den Angelsachsen, im heutigen England, bei den Bewohnern Irlands und Schottlands bereits Eingang ge-funden. Da kamen ums Jahr 600 und in der folgenden Zeit viele christliche Sendboten oder Missionare von England und Irland zu unsern Vorfahren herüber, um ihnen das Evangelium zu predigen. Sie kamen zu den Friesen an den Küsten der Nordsee und zogen von da weiter in unser Vaterland. Diese Missionare waren Männer, die ihr ganzes Leben in den Dienst des Herrn gestellt und zuvor als Mouche im Kloster gelebt hatten. Sie trugen langes, grobes Gewand; jeder war mit einem Strick umgürtet und hatte unterwegs einen langen Pilgerstab in der Hand. Kam ein Missionar in einen Ort, so galt sein erster Gang dem Edeling oder Gaugrasen, der ihn in gewohnter Gastfreundschaft empfing. Hier setzte er sich des Abends zu den andern an das Herdfeuer und erzählte seine Heilanbs-geschichten, wenn sie von Göttern und Helden sprachen, ober er stimmte seine frommen Weisen an, wenn sie Helbenlieber sangen. Kam dann der Tag der Volksversammlung, so zog er im Schutze seines Gastsreunbes nach der Mahlstatt und brachte vor versammeltem Volke seine Sache vor. Dann ging wohl bumpses Murmeln durch die Reihen. Die Meinungen teilten sich; schließlich mußte das Los entfcheiben. War die Predigt des Evangeliums erlaubt, so konnte der Missionar sein Werk ungehindert betreiben. Gewöhnlich war der Edeling der erste, der sich mit seinem Hause taufen ließ und Gruud und Boden zum Bauplatz für ein Gotteshaus hergab. b. Bonifatius. Der bedeutendste unter den Missionaren bei unsern Vorfahren war Bonifatius. Er verkündete namentlich bei den Hessen und Thüringern das Evangelium. Er ordnete alle getauften Deutschen der christlichen Kirche ein und stellte sie unter die Herrschaft des Papstes. Der Papst machte Bonifatius erst
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