Autor: Dinkler, Rudolf, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
26 Ii. Napoleon 1.
6. Die Hälfte des Ertrags aus der Wegnahme der vorbezeichneten waren und (Eigentumsgegenstände wird verwendet zur Entschädigung der Geschäftsleute für die Verluste, die sie durch Wegnahme der von englischen Kreuzern geraubten Handelsschiffe erlitten haben.
7. Kein Fahrzeug, das unmittelbar aus (England oder aus den englischen Kolonien kommt oder dort seit Veröffentlichung dieser Verordnung gewesen ist, wird in irgendeinen Hafen aufgenommen.
8. Jedes Fahrzeug, das durch falsche Angaben diese Bestimmung umgeht, wird weggenommen. Schiff und Fracht werden mit Beschlag belegt, wie wenn es englisches (Eigentum wäre.
9. von diesem Dekret wird durch unfern Minister des Auswärtigen Mitteilung gemacht den Königen von Spanien, Neapel, Holland und (Etrurien und unfern anderen Verbündeten, deren Untertanen wie die unfrigen (Dpfer der Ungerechtigkeit und Barbarei des englischen See-rechts find.
5. Urteile über Napoleon.
a) Madame de Stael.1
------------------------------------------- ^ 's
Bei feiner Rückkehr nach dem Friedensschluß von Campo Formio sah ich ihn zum ersten Male. Nachdem ich mich ein wenig vom Taumel der Bewunderung erholt hatte, trat an deren Stelle ein ebenso starkes Gefühl der Furcht, obgleich er damals noch keine Macht befaß und infolge des scheuen Argwohns des Direktoriums sogar für bedroht galt. wenn er also Furcht einflößte, so war dies nur ein eigentümlicher, Eindruck, den feine Person auf alle übte, die sich ihm näherten. Ich hatte schon sehr achtungswerte, aber auch sehr bösartige Männer gesehen, doch nichts an Bonaparte erinnerte an die einen oder anderen. Nachdem ich ihm während feines Aufenthaltes in Paris mehrmals begegnet war, wurde mir klar. daß fein Charakter sich nicht durch die landläufigen Bezeichnungen schildern lasse. (Er war weder gütig noch grausam, weder sanft noch heftig, wie es andere Menschen find. (Ein solches Wesen, das ohnegleichen dastand, konnte Sympathie weder fühlen noch hervorrufen. (Es war entweder mehr oder weniger als ein Mensch. Sein wuchs, fein Geist, feine Sprache, alles hat etwas Seltsames, fremd Anmutendes. (Er betrachtet die Menschen nicht wie seinesgleichen, sondern wie man eine Tatsache oder ein Ding betrachtet. (Er kennt weder Liebe noch haß. Für ihn ist nur er selbst vorhanden; alle übrigen Geschöpfe behandelt er als Ziffern. Seine Willensstärke begeht in den unentwegten Berechnungen feiner Selbstsucht. (Er ist ein Schachspieler, der das Menschengeschlecht zum Gegner hat, den er durchaus mattsetzen will und mattsetzen wird.
1 heigel, politische hauptftrömungen in (Europa im 19. Jahrhundert, S. 21.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Campo_Formio
Extrahierte Ortsnamen: England Spanien Neapel Holland Etrurien Paris Europa
Waldwirtschaft. Viehzucht. 83
daher trotz seines Waldreichtums genötigt, alljährlich noch große Mengen von holz
einzuführen: im Jahre 1909 für rund 300 Mill. Mark. Österreich-Ungarn,
Rußland, Finnland, Schweden und die vereinigten Staaten von Amerika sind die
Hauptlieferanten.
Viehzucht (einschließlich Bienenzucht und Fischerei). Wiesen- und Weideland
herrscht dort vor, wo das Rlima infolge der Höhenlage eines Gebietes kühl
und feucht ist, oder wo der Einfluß der See sich stark geltend macht. 5lm gras-
Der Schlacht"viehbesl"and der wichhqereneu ropäischen Staaten.
tfussland . Mwwsm rut- Frankreich 17'156380 w Russland Deutschland 2z m 532
ßussland 11 0'l3 310 **
^ Deutschland
Österreich -Ungarn 9m 033
Oesterreich ~ ^^Ungarn 9 977591 Frankreich " Hm
Frankreich 7202ri30 mt
Deutsch/and 7703 710 Dänemark 1 Niederlande Schweiz 8wo66 ; 1690463 1498 M _(5k......- J......*Bll
Dänemark \ Niederlande ] Schweiz 1456 699 \ 861 Bw | 5w970
Dänemark Mederlde\$chiyei2 .876' 830 \ 606785 ^ij0999?
reichsten sind daher die deutschen Alpen und ihr unmittelbares Vorland, die
deutschen Mittelgebirge und Teile ihres Vorlandes, ferner die Lüneburger Heide
und die Marschen. Über ye des deutschen Bodens (16%) werden von Wiesen
und Weiden eingenommen. Infolgedessen ist Deutschland zu lohnender Viehzucht
vortrefflich geeignet. Im Iahre 1907 zählte man über 4 Millionen Pferde, über
20 Millionen Rinder, fast 8 Millionen Schafe, über 22 Millionen Schweine und
über 3 Millionen Ziegen. Dabei ist von Jahr zu Iahr ein ständiges Anwachsen
des Viehstandes zu beobachten. Nur die Zahl der 5chafe ist in den letzten 40 Iahren
um über 20 Millionen Stück zurückgegangen; denn die ausländische Wolle, beson-
ders die australische, argentinische und südafrikanische übertrifft die heimische an
Güte und Billigkeit, so daß bei uns die Schafzucht nicht mehr so lohnt. Km be-
6*
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Extrahierte Ortsnamen: Finnland Schweden Amerika Frankreich Russland Deutschland Deutschland Oesterreich Frankreich Frankreich Dänemark Deutschland
Autor: Kurze, Friedrich, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
3. Die Bartholomäusnacht 1572 15
hat, habe ich den ehrenwerten und christlichen Entschluß erfahren, den er gefaßt hat, den Admiral und die anderen Personen von Hang zu töten, die zu dessen Anhang und Partei gehörten. Ich habe mich darüber gefreut, wie Sie Sich denken können, ebensosehr, weil es dem Dienste (Bottes und dem töohle der Religion förderlich war, so gefährliche Leute zu beseitigen, als weil es dazu beitragen wird, daß der König von Frankreich fester zu mir hält; denn es ist klar, daß von heute ab weder die deutschen Protestanten noch die Königin von England ihm trauen werden, — und weil ich es ebenso für gewiß halte, daß das für die schnellere Wiederherstellung der Ordnung in den Niederlanden große Bedeutung haben wird_____________
4. Philipps stttgriff auf England, a) Äußerungen des Papstes Sixtus V. über Königin Elisabeth.
Nach venezianischen Depeschen aus Rom.1 [31. Mai 1586:] Ich habe die Rechnungen über die Beträge eingesehen, die Paul Iii. dem Kaiser Karl V. in Deutschland hat zukommen lassen, ebenso die Verrechnung der Gelder, die Julius Iii. in Sachen Parmas hat flüssig gemacht, und der andern, die Paul Iv. — Gott möge es ihm verzeihen — den Franzosen gezahlt hat, um sie nach Italien zu bringen, und schließlich auch der Summen, die Pius V. der Liga beigesteuert; ich will dem König von Spanien viermal, ich sage viermal so viel für sein Unternehmen wider England geben. [Aber es müsse auch gleich jetzt gehandelt werden, wo die englischen Streitkräfte weit zerstreut feien.]
[12. März 1588:] Das ist eine große Frau, und wenn sie katholisch wäre, so wäre sie eine beispiellose Erscheinung, und ich würde sie hochschätzen; sie läßt es in der Regierung ihres Reiches an nichts fehlen, und jetzt will sie auch in Konstantinopel den versuch anstellen, den König von Spanien von seinem Unternehmen abzulenken; sie macht alle erdenkliche Anstrengung, hat 140 Schiffe zur See; Dänemark und Sachsen gewähren ihr ausgiebige Geldhilfe; sie hat sich befestigt und hat die Gelegenheit benutzt, es mit aller Bequemlichkeit zu tun. [Philipp I!. dagegen habe schlechte Vorkehrungen getroffen.] [20. August 1588:] Idenn diese Frau nur katholisch wäre, möchte ich sie über die Maßen lieben; denn man kann sie nicht hoch genug preisen. Seht nur diesen Drake; was ist’s mit ihm? wie gering sind seine Kräfte! Nichtsdestoweniger hat er (1587) dem Könige in der Meerenge von Gibraltar 25 Schiffe verbrannt, ebensoviel im Hafen von Lissabon, hat überall gute Prisen gemacht, die Insel San Domingo ausgeplündert und steht jetzt in solcher Achtung, daß seine Leute für ihn ins Feuer gehen, um an feinem Gewinne teilzunehmen, die Gegner vor ihm fliehen, weil die Furcht sie antreibt. Ich bedauere, es sagen zu müssen, aber von dieser spanischen Armada gewärtige ich Schlimmes, und mir bangt vor einem Mißerfolg.
1 3m Auszug deutsch bei 111. Brosch, Zeitschr. f. allgemeine Geschichte, hrsg. von G. v. Zwiedineck-Südenhorst I (Stuttgart 1884) 776—790.
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Extrahierte Personennamen: Philipps Philipps Karl_V. Karl_V. Julius_Iii August
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England England Deutschland Italien Spanien England Konstantinopel Spanien Sachsen Lissabon San_Domingo Stuttgart
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Extrahierte Personennamen: Attila_433—453 Vortigern Mercia Attila Attila Bleda
Extrahierte Ortsnamen: Britannien Sachsen Sussex Wefsex Essex England Wales Galliens Armorica Bretagne Polen Ungarn
Ludwig der Deutsche 843—876. Aruulph 887—899. 75
so, daß ihre beiderseitigen Länder jetzt die Vogesen und Ardennen als natürliche Grenzen erhielten. Südlich von Lothringen bildeten sich aus den Besitzungen Lothars und angrenzenden Landschaften zwei selbständige Königreiche, Niederburgund oder Provence und Hochburgund am Jura, welche beide im I. 934 zu einem burgundischen Königreich, dem arelatischen Reiche verbunden wurden.
Italien und das römische Kaisertum wurden ein Zankapfel für inländische und ausländische Fürsten. *
Die Karolinger in Frankreich, ein schwaches Geschlecht,^-dessen Mitglieder meistens früh starben, existierten bis 987.
Als damals der letzte des Stammes, Ludwig der Faule (Fainöant), kinderlos starb, wählten die französischen Großen cj ^ den Hugo Capet, Herzog von Francien, zu ihrem König, • • -
und dessen Nachkommen, die Capetinger, herrschten in Frankreich bis in die neuere Zeit, so lange es Könige von Frankreich gab. ^
Die Karolinger in Deutschland waren: Ludwig der Deutsche (843—876), dann nebeneinander dessen Söhne ■vv/Vt ti>
Karlmann, Ludwig und Karl der Dicke, von denen dieser nicht bloß zuletzt ganz Deutschland erbte, sondern auch auf kurze Zeit (885—887) fast die ganze fränkische Monarchie unter sich vereinigte. Die Deutschen setzten ihn wegen seiner Feigheit und Schwäche ab und wählten Arnulph (887—899), Herzog von Kärnthen, einen natürlichen Sohn Karlmanns, zu ihrem König. Mit dessen Sohn, Ludwig dem Kind, starb im I. 911 das karolingische Hans in Deutschland aus. ;
Ludwig der Deutsche war ein ehrenwerter Mann ^ ''**/ und ein tüchtiger und kräftiger Regent und Krieger. Er hatte viele Kämpfe zu bestehen mit den Slaven im Osten /,
und war im ganzen darin glücklich. Ein anderer Feind, den er zu bekämpfen hatte, waren die Normannen, die den Germanen verwandten, noch heidnischen Bewohner von Norwegen, Schweden und Dänemark, welche um diese Zeit anfingen, die westeuropäischen Länder zu bedrängen. Sie kamen als kühne, verwegene Seeräuber in zahllosen Scharen
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Hugo_Capet Ludwig Karlmann Ludwig Ludwig Karl_der_Dicke Karl Karlmanns Karlmanns Ludwig Ludwig Hans Ludwig_der_Deutsche Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Niederburgund Italien Frankreich Frankreich Frankreich Deutschland Deutschland Deutschland Norwegen Schweden
Schl. b.acincourt 1415. Jungfrauv.orleans 1429—31. 209
kämpfen vermochte, als Gefangener an den Prinzen, der ihn mit der größten Bescheidenheit aufnahm und ihm die Achtung eines untergebenen Vasallen erwies. Denn die englischen Könige besaßen im westlichen Frankreich französische Lehen. Im folgenden Jahre führte der schwarze Prinz seinen königlichen Gefangenen und dessen jüngsten Sohn, der ebenfalls in der Schlacht gefangen genommen worden war, nach London. Nach mehrjähriger ehrenvoller Gefangenschaft erhielt er durch Abschluß eines Friedens seine Freiheit wieder gegen ein großes Lösegeld. Er gab dem englischen König zu seinen bisherigen Besitzungen in Gascogne und Gnyenne noch mehrere Städte und Landschaften im westlichen Frankreich, wogegen jener auf den Königstitel von Frankreich und auf die übrigen englischen Besitzungen in Frankreich verzichtete.
In große Zerrüttung geriet Frankreich zur Zeit des zweiten Nachfolgers von Johann, des anfangs minderjährigen, dann geisteskranken Karl Vi. (1380—1422). Damals entstanden am Hofe zwei Parteien, die burgundifche und die orleans'fche, welche um die Regierung stritten und sich sogar blutig bekriegten. Die Engländer benutzten das zu einem neuen Einfall; sie schlugen die Franzosen gänzlich bei Aeineourt (1415) und bemächtigten sich des ganzen nördlichen Frankreichs. In noch schlimmere Lage geriet Frankreich unter Karls Vi. Nachfolger, Karl Vii. (1422 bis 1461). In dem größten Teil des nördlichen Frankreichs und in den Ländern des Herzogs von Burgund wurde der englische König Heinrich Vi., der noch ein unmündiges Kind war, als König anerkannt, während Karl Vii., ein schwacher und unthätiger Mann, sich hoffnungslos über die Loire zurückgezogen hatte und schon daran dachte, ins südliche Frankreich oder gar nach Spanien zu flüchten. Schon belagerten die Engländer Orleans, den Schlüssel zum südlichen Frankreich, und alles schien für Karl verloren, da rettete ihn und Frankreich unerwartet eine 17jährige Jungfrau, Johanna d'are.
Stoll, Erzählungen. Iii. 14
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Karl_Vi Karl Karls Karl_Vii Karl Heinrich_Vi Heinrich Karl_Vii Karl Karl Karl Johanna_d'are Stoll
Extrahierte Ortsnamen: London Frankreich Frankreich Frankreich Frankreich Frankreichs Frankreich Karls Frankreichs Burgund Frankreich Spanien Frankreich Frankreich
92 Westfälischer Friede 1648.
Schwedens treuester Bundesgenosse gewesen, die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schaumburg (an der Weser), sowie 600,000 Thlr. Kriegskosten; Sachsen die Lausitz; Baiern behielt die Kurwürde nebst der Oberpfalz. Die Unterpfalz dagegen oder Rheinpfalz wurde dem Sohne des vertriebenen Kurfürsten Friedrich V. zurückgegeben, für welchen eine 8. Kurwürde errichtet ward. — Die schon längst thatsächliche Unabhängigkeit der Schweiz und der vereinigten Niederlande (Holland), die sich von Spanien losgerissen, wurde rechtlich anerkannt.
3) In Betreff der deutschen Reichsverfassung wurde festgesetzt, daß der Kaiser über die wichtigsten Reichsangelegenheiten, Gesetzgebung, Steuern und Aushebungen, Krieg und Frieden n. s. f., nur nach Abstimmung des Reichstags verfügen dürfe; den Fürsten aber wurde die längst geübte Landeshoheit (Rechtspflege, Polizei, Besteuerung, Kriegsordnung) in ihren Ländern rechtlich zuerkannt, sowie das Recht, unter sich mit fremden Staaten Bündnisse zu schließen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. Somit hatten die Lockerung und der Zerfall des deutschen Reiches neue Fortschritte gemacht. Die kaiserliche Macht sank immer mehr zu einem Schattenbild herab, während die Fürstenmacht stieg.
Frankreich und Schweden übernahmen die Garantie des westfälischen Friedens und behielten dadurch Ibie Gelegenheit, sich auch in Zukunft in die deutschen Angelegenheiten einzumischen. Deutschlands Macht und Habsbnrgs Übergewicht waren seitdem gebrochen, und Frankreich und Schweden waren die ersten Mächte Europas. Der 30jährige Krieg war der verderblichste für Deutschland, der je in demselben geführt ward. Vor dem Kriege hatte Deutschland etwa 24 Mill. Einwohner, nach demselben 12 Mill. Feuer und Schwert, Hunger und Pest hatten furchtbar unter der Bevölkerung aufgeräumt. Zahllose Städte und Dörfer waren zerstört oder verlassen worden; viele Dörfer und Flecken sind für immer verschwunden. Das ganze Land war verödet uni) verarmt, die blühendsten Landschaften waren in Wüsteneien verwandelt. Das übrig gebliebene Volk war durch den
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Extrahierte Ortsnamen: Schwedens Sachsen Rheinpfalz Holland Spanien Frankreich Schweden Deutschlands Frankreich Schweden Europas Deutschland Deutschland
Abfall der Niederlande 1579. 93
langen Krieg verwildert und der Arbeit entwöhnt; die entlassenen Kriegsschaaren wurden Räuber oder wußten sich nicht leicht in ein geordnetes Leben zu fügen. Der Geist des deutschen Volkes war ermattet und fühlte sich erniedrigt; alles Nationalgefühl war unterdrückt. Mehr als 100 Jahre dauerte es, bis Deutschland sich von den schlimmen Folgen dieses entsetzlichen Krieges erholt hatte.
Ix. Aöfass der Wiederlande.
1579.
Karl V. hatte die von seinen Großeltern, Maximilian I. und Marie von Burgund, ererbten Niederlande (Belgien und Holland) im 1.1555 an seinen Sohn, Philipp Ii., den nachmaligen König von Spanien, übergeben, und dadurch wurde dieses deutsche Land mit Spanien verbunden, von Deutschland getrennt, ohne daß die deutschen Stände dagegen Einsprache erhoben hätten. Karl V. hatte die Niederlande, obgleich er auch dort den Protestantismus, der vielfach Eingang gefunden, mit Härte zu unterdrücken gesucht, im Ganzen milde behandelt und ihre Vorrechte geachtet; er liebte das Land, weil er in demselben geboren war und die meisten Einkünfte aus demselben zog, denn ^Niederländer waren durch Betriebsamkeit und Handel außerordentlich reich. Auch das niederländische Volk hing Karl V. an. Ganz anders verhielt es sich mit Philipp Ii. Dieser hatte kein Herz für die Niederländer und war überhaupt ein kalter und finsterer, stolzer und despotischer Mann, der nur sklavisch gesinnte Katholiken unter feinem Scepter haben wollte. Die Protestanten fürchteten für ihre Religion, das ganze Volk für-feine Verfaffmtg, feine alten Rechte und Freiheiten.
Als Philipp Ii. 1559 die Niederlande verließ und nach Spanien ging, ließ er seine Halbschwester Margarethe von Parma, eine große, bärtige Frau, in dem Lande als Statthalterin zurück, und ihr zur Seite als Rathgeber den Bischof von Arras, Granvella, einen schlauen und kräftigen, aber
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Maximilian_I. Maximilian_I. Marie_von_Burgund Philipp_Ii Philipp Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karl_V. Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Margarethe_von_Parma Rathgeber Granvella
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Deutschland Belgien Holland Spanien Spanien Deutschland Niederlande Niederlande Spanien Arras
Kaiser Karl Vi. 1711—1740. 161
glänzende Waffenthaten verrichtete. Er schlug die Türken bei Peterwardein (1716), eroberte in Folge davon die für uneinnehmbar gehaltene Festung Temeswar und im folgenden Jahre die Festung Belgrad. Im Frieden zu Passarowitz (1718), dem Vortheilhaftesten, den Oestreich je mit der Türkei geschlossen, erhielt es den ganzen Banat und einen Theil von Serbien und der Walachei. Dagegen führten die Oestreich er, deren großer Feldherr Eugen im I. 1736 gestorben war, einen Krieg in den Jahren 1736 —1739 gegen die Türken so unglücklich, daß sie im Belgrader Frieden (1739) einen großen Theil der früheren Erwerbungen wieder zurückgeben mußten und die Donau und Sau als Grenze zwischen Oestreich und der Türkei festgesetzt ward.
Xvi. Kaiser Kark Vi.
1711—1740.
Karl Vi., Leopolds I. zweiter Sohn, der in seinen jüngeren Jahren für den spanischen Thron bestimmt gewesen war, folgte im 1.1711 seinem Bruder Joseph I. als deutscher Kaiser und als Herr aller östreichischen Länder. Er war voraussichtlich der letzte Habsburger; denn er hatte keine männlichen Nachkommen. Um seiner ältesten Tochter Maria Theresia, die später mit dem jungen Herzog Franz von Lothringen, einem Sohne des berühmten Türkensiegers, vermählt ward, die Habsburgischen Länder zu erhalten und diese vor dem Schicksal der spanischen Monarchie, vor Trennung und Zerreißung zu bewahren, erließ er im I. 1713 unter dem Namen pragmatische Sanction eine Erbfolgeordnung, welche folgende drei Punkte enthielt: 1) Die sämmtlichen zur östreichischen Monarchie gehörigen Länder sollen nie getheilt werden. 2) Diese fallen in Ermangelung männlicher Nachkommen an Karls Töchter und deren Nachkommen nach dem Rechte der Erstgeburt. 3) Stirbt diese Linie aus, so erben die Töchter Josephs I. und deren Nachkommen.
St oll, Erzählungen. 17. 11
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TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Vi Karl Eugen Eugen Kark_Vi Karl_Vi Karl Leopolds_I. Joseph_I. Maria_Theresia Maria Theresia Franz_von_Lothringen Franz Karls
Extrahierte Ortsnamen: Belgrad Serbien Donau Karls