— 104 —
a. Der östliche Teil breitet sich zu beiden Seiten der Donau
aus und wird begrenzt von Österreich, Württemberg, Baden,
Hessen, Preußen, Thüringen und Sachsen.
b. Der westliche Teil liegt auf dem linken Rheinufer und ist
umschlossen von Baden, Hessen, Preußen und Elsaß-Lothringen.
2. Über die Bodenbeschafsenheit dieser Gebiete kannst du dich
auf Grund des früheren Unterrichts (Bergl. 1. Abt. S. 120 ff., 142 ff.)
und mit Hilfe der Karte selbständig aussprechen. Sprich zunächst über
das Hauptland!
Das Hauptland hat drei Hauptbodenformen aufzuweisen.
a. Im Süden finden wir Teile der Alpen, also Teile eines
Hochgebirges. Hier liegt ja der höchste Berg des deutschen
Vaterlandes, die Zugspitze, die sich 3000 in hoch erhebt.
Hier ragt auch der finstere Watzmann empor. (Vergl. 1. Abt.
S. 120 und 124.)
b. Der mittlere Teil Bayerns gehört der süddeutschen Hoch-
ebene an, die von den Alpen im Süden, von dem deutschen
Jura im Nordwesten und von dem Böhmer- und Bayer-
wald im Nordosten begrenzt wird.
e. Der nördliche Teil Bayerns endlich ist ein Teil des
schwäbisch-sränkischen Stufenlandes, das sich zwischen Jura,
Fichtelgebirge, Thüringerwald, Rhön, Spessart, Odenwald
und Schwarzwald ausdehnt.)
Welche deutscheu Mittelgebirge kommen demnach für den
Hauptteil Bayerns in Betracht? (Böhmerwald, Bayerwald,
Fichtelgebirge, Thüringerwald, Rhön, Spessart, Jura.)
Sprich nun weiter über die Bodenbeschaffenheit Rheinbayerns!
— Hier können wir zwei Teile unterscheiden.
a. Der westliche Teil gehört dem Hardtgebirge und seinen
Ausläufern an.
b. Der östlichere Teil gehört zur oberrheinischen Tiefebene.
Fasse zusammen, was wir bis jetzt über Bayerns Bodenbeschaffenheit
gesagt haben! (Wir finden in Bayern die verschiedensten Bodenformen.
Zu Bayern gehören Teile eines Hochgebirges, einer Hochebene, eines
Stufenlandes und einer Tiefebene, ferner ganz oder teilweise mehrere der
deutschen Mittelgebirge.) Schildere diese Bodeusormeu! (Die Schüler
wiederholen in zusammenhängender Rede, was sie im Vorjahre gelernt
haben. Sie erzählen von den aussichtsreichen Bergen, von den blauen
Seen, grünen Matten und wildreichen Wäldern, von den Lawinen und
Wetterwassern, von den Dörfern und von den Sennhütten der Alpen.*)
Sie berichten von den rauschenden Wäldern des Böhmerwaldes, Fichtel-
gebirges und Spessarts, von den Sumpf- und Moorflächen des Rhön-
*) 1. Abt. S. 127.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Mersicht.
I. Die Bedeutung des Meeres.
1. Das Meer verändert die Gestalt des Festlandes. (Dollart),
Jadebusen, Helgoland!)
2. Das Meer verbindet unseren Erdteil mit fremden Erd--
teilen. ("Kolonialwaren!)
3. Das Meer bringt manchem kranken Menschen die Ge-
sundheit zurück. (Seebad — Seeluft.)
4. Das Meer bedroht Leben und Wohnung der Menschen.
(Sturmflur — Deichbruch.)
5. Das Meer ermöglicht verschiedene Erwerbszweige.
(Schiffahrt, Handel, Fischfang u. s. w.)
6. Das Meer beeinflußt das Klima. (Seeklima — Kälte
und warme Meeresströmungen.)
Ii. Bedeutung der flieszeudeu Gewässer.
1. Sie bewässern Wiesen und Felder.
2. Sie helfen dem Menschen bei der Arbeit. (Sägemühlen
— Flößerei — Handel!)
3. Sie ermöglichen den Verkehr. (Schiffahrt — Straßen und
Eisenbahnen im Flußthale!)
4. Sie gewähren Nahrung. (Fischfang in Flüsfen und Bächen.
— Fischzucht in Teichen.)
5. Sie dienen der Gesundheitspflege. (Baden, Schwimmen,
Heilquellen.)
6. Sie regen zur Gründung von Niederlassungen an.
(Viele Städte liegen in Flnßthälern. Warum? — Heilquellen
veranlassen die Gründung von Badeorten!)
7. Sie bilden natürliche Grenzen.
Iii. Bedeutung der Seen.
1. Sie dienen oft als Läuteruugsbecken für die Flüsse.
(Alpenseen).
2. Sie regen zur Gründung von Niederlassungen an.
(Genf, Zürich, Lnzern, Stockholm u. f. w.) — Warum?
3. Sie sind in vielen Fällen ein Schmuck der Landschaft.
(Schweizer Seen!)
Iv. Bedeutung der Gebirge.
1. Sie haben Einfluß auf die Flüsse. (Quelle, Wasserreich-
tum, Richtung, Schnelligkeit.)
Georg-Eckgrt-trilüuß
für international
Schulbuchforschung
Braunschweig
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Helgoland Baden Genf Stockholm Georg-Eckgrt-trilüuß
Sechste methodische Einheit.
1. Reise in die deutschen Alpen.
3tfl: Wir reisen heute im Geiste an den Fuß eines Ge-
birges mit schneebedeckten Bergen, blauen Seen und grünen
Matten, an den Fuß der deutscheu Alpen. (Zeigen!)
I. Wo liegen die deutschen Alpen? *)
Die Karte lehrt: Die deutschen Alpen bilden einen kleinen Teil des
gewaltigen Gebirgszuges, der sich im Süden unseres Vaterlandes hin-
zieht. Sie reichen vom Bodensee bis zur Salzach und zerfallen in drei
Hauptteile. Wir können unterscheiden:
1. Die Algäuer Alpen. Sie ziehen sich vom Bodensee bis
zum Lech.
2. Die bayrischen Alpen. Sie füllen den Rauin zwischen Lech
und Inn. In den bayrischen Alven liegt ein hoher Berg, die Zugspitze.
— Dieser Berg, fügt der Lehrer hinzu, ist der höchste Berg Deutsch-
lands. Er ist über noch einmal so hoch, wie- der höchste Berg unseres
Vaterlandes, nämlich 3000 in hoch.
3. Berchtesgadener Alpen. Sie reichen vom Inn bis zur
Salzach.
Ii. Wie gelangen wir an unser Ziel?
1. Hört, wie ich im vorigen Sommer dorthin gelangte! Ich fuhr
von unserer Stadt aus mit dem Frühzuge nach Dresden. (Zeigen!)
Hier bestieg ich früh 8 Uhr 40 Minuten den Schnellzug. Er trug mich
mit sausender Eile zunächst auf der uns bekannten Bahnlinie Dresden-
Chemnitz-Reichenbach nach Westen. Beschreibe meine Fahrt! (Sie fuhren
vorüber an Potschappel, wo sich große Kohlengruben befinden, an
Tharandt mit seiner Forstschule, an Freiberg mit seinen Silberberg-
werken, an Chemnitz, der Fabrik- und Maschinenstadt.) In Chemnitz
hielt der Zug einige Minuten. Daun ging es weiter! (Vorbei an
Glauchau, der Tuchmacherstadt, an Zwickau, wo wertvolle Steinkohlen-
lager sich befinden, nach Reichenbach.) Aber auch hier war nicht
*) Die Fragen werden von den Kindern aufgeworfen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
— 129 —
blicken aber auch um uns! Welch herrliches Bild! Gewaltige Felsen-
wände steigen steil empor an den Ufern des Sees. Von ihnen stürzen
rauschende Bäche hinab in den See. Unser Schiffer zieht das Ruder ein.
Er ergreift ein Gewehr, das neben ihm auf dem Boden liegt, und schießt
es ab. Die Felsenwände geben den Knall hundertfach wieder. Wie lang
anhaltender Donner dringt das Echo an unser Ohr. Weiter geht die
Fahrt: über uns der blaue Himmel, unter uns die grünblaue Flut, um
uns die himmelanstrebenden Felsen. Nach einiger Zeit nähern wir uns
dem oberen Ende (Südende) des Sees. Wir verlassen den Kahn. Vor
uns breitet sich ein weites Trümmerfeld aus. Gewaltige Steinblöcke, die
einst auch iu lustiger Hohe thronten, sind herniedergestürzt und zerschellt.
Wir fürchten uns nicht vor der beschwerlichen Wanderung über dieses
Gestein. Munter klettern wir über die gewaltigen Blöcke und stehen
schon nach zehn Minuten vor einem zweiten See, der ebenfalls umschlossen
ist von himmelhohen Felsen, von denen Wasserfälle mit einförmigen
Rauschen ihre Gewässer niedersenden. Über die Felswände hinaus aber,
die das Seebecken einfassen, sehen wir einen gewaltigen Gipsel ragen.
Er spaltet sich in zwei Hörner, die durch eine schmale Wand (Grat)
verbunden sind. (Zeichnen!) Ein versteinerter König ists mit seinem
Weibe. So meldet die Sage. Watzmann ist sein Name.
Vor uralter Zeit herrschte er über das Alpeuland. Sein Schloß
stand in der Nähe des Königsees und blinkte freundlich mit seinen hohen
Türmen hinaus in das Land. Er aber war grausam und hart gegen
alle seine Unterthanen und quälte Menschen und Tiere. Einst überritt
er auf einer Jagd ein altes Mütterlein, welches mit seinem Enkelkinde
vor einer kleinen Hütte ruhte, sodaß das Kind und seine Wärterin einen
entsetzlichen Tod fanden. Als anf das Wehgeschrei der Sterbenden die
Eltern entsetzt aus der Hütte eilten und lant jammerten, hetzte er auf
sie seine wilden Hunde und ließ sie zerreißen. Da hob das Mütterlein
noch einmal seine blutende Hand gen Himmel und flehte um Strafe für
den Wüterich. Und Gott erhörte sie. Der König und seine Gemahlin,
die kalt zugesehen hatten, wurden in riesige Felsen verwandelt, zum
warnenden Beispiel für herzlose und grausame Menschen.
Früher standen Obersee und Königssee in Verbindung. Erst durch
die herabstürzenden Blöcke ist der breite Damm entstanden, der jetzt die
beiden Seen trennt. Freilich hat es Jahrhunderte gedauert, ehe dieser
Damm so breit und fest wurde, wie er jetzt ist — Wiedergabe. — Wir
kennen nun die Schönheiten des Königssees. Gieb sie an! (Wasser. —
Uferwände. — Echo. — Sturzbäche.)
Zur sachlichen Besprechung:
Freilich zeigt der Königssee nicht immer das freundliche
Gesicht, das er uns zeigte! Wahrend eines Gewitters schaut er
anders aus! (Sturm braust hin über den See und peitscht ihn
zu Schaum. •— Furchtbar hallt der Donner wieder von den
Tischendorf, Deutschland. 1. Abt. 4. Aufl. 9
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
— 164 —
b. Wie kommt es, daß man das Holz so wenig schont und das-
Feuer Tag und Nacht nicht ausgehen läßt? (Holz ungemein
billig!)
Wiedergabe und Einprä'gung des behandelten Stoffes.
Vergleich.
a.
Ziel- Wir vergleichen heute die Flüsse, die wir neu kenuen
gelernt haben, untereinander.
Der aus Grund der angeeigneten Thatsachen und unter sorgfältiger
Benutzung der Karte angestellte Vergleich führt die Kinder auf folgende
Resultate
1. Die Flüsse, die wir kennen gelernt haben (Donau mit Jller,
Lech, Isar, Inn, Altmühl, Naab und Regen — Main und Neckar),
entspringen sämtlich ans Gebirgen.
2. Die Flüsse, die auf deu Alpeu entspringen (Jller, Lech. Isar
und Juu), haben einen viel schnelleren Lauf als diejenigen, die vom
Schwarzwald, Fichtelgebirge und Vöhmerwald Herabkommen. Die Alpen-
flüsse sind so reißend, daß sie nicht zur Schiffahrt, sondern nur zur
Flößerei verwendet werden können.
3. Tie meisten der von uns betrachteten Flüsse haben einen sehr
gewundenen Lauf. So bildet der Main drei nach Norden offene
und vier nach Süden offene Bogen. So fließt der Neckar erst nach
Süden, dann nach Osten, dann nach Norden, dann nach Westen u. s. w.
(Donau, Inn, Regen!)
Sodann wird nach den Gründen der drei Erscheinungen geforscht
und gemeinsam gefunden und dargestellt:
a. Es ist kein Wunder, daß gerade aus den Gebirgen die
Quellen der Flüsse sind. Die Gebirge halten ja die Regen-
Wolken auf und nötigen sie, ihr Naß herabzusenden. (Vergl.
S. 154.) Sie halten weiter das Regenwasser durch ihre Wälder
(Moos!) und in Form von Eis und Schnee auf (Alpen!) und
lassen es nur nach und nach (Bäche und Flüsse!) ins flache
Land hinabfließen.
d. Die Gebirge bestimmen auch die Richtung der Flüsse.
Sie stellen sich den Flüssen in den Weg und zwingen sie da-
durch, von ihrem Laufe abzuweichen. So zwingt der Spessart
den Main dazu, das Mainviereck zu bilden. So veranlaßt der
Jura den Neckar, nach Norden umzubiegen. So dulden der
Bayerische Wald und der Böhmerwald nicht, daß die Donau
von Regensburg aus weiter nach Nordost fließt.
c. Die Gebirge bestimmen auch die Schnelligkeit der
Flüsse. Je höher ein Gebirge ist, von dem ein Fluß herab-
kommt, desto schneller ist der Lauf d-.s betreffenden Gewässers.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Donau Main Schwarzwald Vöhmerwald Main Donau Main Böhmerwald Nordost
— 173 —
Flüsse heißt Rhone. Die Rhone strömt erst nach Südwesten, wendet
sich dann nach Nordwesten, durchfließt den Gensersee und mündet später
in das Mittelländische Meer. Der letzte Fluß, der T es sin, fließt nach
Süden, strömt durch den Lago Maggiore und ergießt sich iu den Po.
— Einprägung mit Hilfe einer einfachen Wandtafelzeichuuug.
Zur sachlichen Besprechung:
a. Vergleiche die Seen, die wir kennen lernten, hinsichtlich ihrer
Gestalt! (Bodensee: Gestalt eines Stiefelknechtes, Genfer See^
Gestalt einer Mondsichel, Vierwaldstättersee: Gestalt eines schief-
liegenden Kreuzes, Lago Maggiore — lang gestreckt.) Vergleiche
diese Seen hinsichtlich ihrer Größe!
b. Vergleiche die Städte Chur, Basel, Mainz hinsichtlich ihrer Lagel
Zur weiteren Ergänzung:
Wir reisen nun vom St. Gotthard aus nach Basel zurück. Tritt
an die Karte und schildere uusere Reise! (St. Gotthard mit seinen Eis-
und Schneefeldern — enges Thal bis Chur — Knie — breites, schönes-
Thal bis zum Bodensee — Schasshausen — Aarmündung — Basel.)
3. Der Bodensee.
Anschauungsmittel: Geographische Typenbilder von Dr. Geistbeck
und Engleder: Ix. Der Bodensee.
Zitl: Wir lernen heute den König der deutschen Seen,
den Bodensee, näher kennen.
Nachdem noch einmal Lage und Gestalt (Obersee mit zwei nach.
Nordwest ausgestreckten Armen — Stiefelknecht) des Sees von den Kindern
festgestellt worden sind, wird die sich im Hinblick aus das Ziel ergebende
Hauptfrage: Wie kommt der Bodensee zu dem Namen: „König,
der Seen?" aufgeworfen. Anf diese Frage wird nuter reger Beteiliguug
der Kinder (Vermutungen! Schlüsse!) folgende Antwort gegeben:
I. Der Bodensee wird seiner Grösze wegen König der
deutschen Seen genannt.
Er bildet ein gewaltiges Wasserbecken von mehr als 30 Stunden
Umfang, ungefähr 15 Stunden Länge und 14 Stunden Breite. An
vielen Stellen ist er so ties, daß der Turm unserer Stadtkirche, falls
diese auf den Grund des Sees gestellt würde, nicht aus den Fluten
emporragen würde. Besonders wasserreich ist der See ini Sommer. Im
Herbst und Winter pflegt er weniger tief zu sein. An einigen Stellen
ist der Bodensee immer seicht, so z. B. am Süduser.*) — Einprägung.
*) Das eigentliche Seebecken beginnt zunächst mit einer flachen, bis zu 10 in
tiefen Uferzone, deren Grund deutlich sichtbar ist und volkstümlich „Wisse" sweitze^
genannt wird. Langsam dacht sich dieselbe zum Seelessel ab, der bei Lindau
-7, bei Bregenz 62 in Tiefe hat und gegen die Mitte des Sees, westlich von der
Linie Friedrichshafen-Romanshorn auf 271 m herabsinkt. — Die merkwürdigste
Entdeckung bei der jüngsten Auslotung des Sees war aber das unterseeische Rinn-
sal des Rheines, das sich nahezu 12 km weit in den See hinein verfolgen läßt.
^Geistbeck.^
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
— 144 —
Zunächst geben die Schüler noch einmal an, welche eigenartigen
Beschäftigungsweisen wir in den Alpen finden. (Hirten, Wurzelgräber,
Holzknechte, Köhler, Bildschnitzer, Jäger u. s. w.) Sodann wird sorg-
fältig auf die Bedingungen und Voraussetzungen dieser Erwerbszweige
näher eingegangen und klar hervorgehoben, wie z. B. Viehzucht ohne
gute Weide, Wurzelgrabeu ohne arzneireiche und wertvolle Wurzeln,
Köhlerei ohne Reichtum an Nadelwald nicht möglich ist. Das Resultat
der Besprechung wird zusammengefaßt in den allgemeinen Satz: Viele
Erwerbszweige knüpfen sich an den Boden.
Dieser Satz wird dann weiter dadurch gestützt, daß die Schüler
nachweisen, wie viele der Erwerbszweige, die sich in der Heimat vor-
finden, in den Alpen nicht möglich sind, weil es der Boden, den die
Bewohner unter den Füßen haben, nicht gestattet. (Ackerbau — Berg-
bau — Fabrikwesen.)
Ergebnisse.
Ziel: Wir stellen heute zusammen, was wir in den letzten
Geographiestunden gelernt haben.
Die Kinder stellen wieder zunächst die Gesichtspunkte auf, nach denen
der erworbene Stoff geordnet werden soll, und erarbeiten dann gemein-
sam folgende Übersicht.
Wir haben kennen gelernt:
Die deutschen Alpen.
1. Lage der Alpen.
a. Algäuer Alpen (Bodensee — Lech).
b. Bayrische Alpen (Lech — Inn).
c. Berchtesgadener Alpen (Inn — Salzach).
2. Einteilung der Alpen nach der Höhe.
a. Voralpen. (Wald!)
b. Mittelalpen.
c. Hochalpen. (Eis und Schuee! — Zugspitze 3000 m.)
3. Witterung in den Alpen.
a. Sommer. (Gewitter!)
b. Winter. (Schneefall!)
4. Pflanzenleben in den Alpen.
a. Laubwald.
b. Nadelwald.
c. Buschwald.
d. Matten mit saftigen Kräutern.
e. Dürftiger Graswuchs.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
— 184 —
b. Beschäftigung der Bewohner. (Vergleiche Köln mit den
Städten im Wupperthale, Essen mit Elberfeld und Barmen,
mit Solingen und Remscheid u. s. w.)
o. Sehenswürdigkeiten. (Dom in Köln, Münster in Straß-
bürg, Mäuseturm bei Bingen, Malerschnle in Düsseldorf, Schloß-
rnine in Heidelberg n. s. w.)
6. Geschichtliche Erinnerungen. (Speier, Heidelberg, Worms,
Straßburg, Rüdesheim mit dem Niederwalddenkmal n. s. w.)
5. Stellt die Badeorte zusammen und vergleicht sie nach
Lage u. s. w.!
Ii. Zusammenstellung des zuletzt betrachteten Gebietes
mit früher besprochenen Gebieten.
1. Vergleiche den Rhein mit der Elbe hinsichtlich der Quelle,
der Richtuug und Länge des Laufes, der Mündung, der Zahl der Städte
an den Ufern!
2. Vergleiche den Rhein mit der Donan!
3. Vergleiche das Rheinthal mit dem Erzgebirge, dem
Rhön- und Spessartgebirge hinsichtlich der Pflanzenwelt. Im
Rheinthale entwickelt sich ein reiches Pflanzenleben, hier reift die Traube,
der Obstbaum ist mit süßer Frucht beladen, sogar Mandelbäume und
edle Kastanien ziehen sich hin am Berggelände — während im Rhön-,
Spessart- und hohen Erzgebirge viele Obstsorten gar nicht reifen, das
Getreide nur kurze Halme und dürre Ähren trägt und die Kartoffel
kleine Knollen zeigt. — Ursache?
4. Vergleiche den Sankt Gotthard mit dem Fichtelgebirge!
(Flüsse — Zeichnen!)
Ergebnisse.
3iet: Wir stellen heute zusammen, was wir vom Rhein-
ströme gelernt haben.
Der Rhein.
1. Quelle des Rheins: Sankt Gotthard in den Alpen.
2. Lauf des Rheins.
a. Oberlauf Muelle bis Mainz: Knie bei Chnr — Bodensee
— Rheinfall — Knie bei Basel — Schwarzwald und Oden-
wald, Wasgenwald und Hardt — Knie bei Mainz.
b. Mittellauf (Mainz bis Bonn): Knie bei Bingen —
rheinisches Schiefergebirge (Taunus und Hundsrück — Wester-
wald mit Siebengebirge und Eifel — Sauerwald und Venn.)
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
— 153 —
Karte lehrt — besitzt.) Wir wollen uns die Namen der wichtigsten
Nebenflüsse merken. Tritt an die Karte! Sprich! (Der erste Neben-
flnß heißt Jller. Er entspringt in den Alpen und mündet bei Ulm in
die Donau. Der zweite Nebenfluß — der Lech — ist uns aus der
Geschichte bekannt. An seinen Ufern sand in der Nähe von Augsburg 955
die große Ungarnschlacht statt. Der dritte Fluß führt den Namen Isar.
Die Isar fließt erst in nördlicher, dann in östlicher Richtung. Sie strömt
an der Stadt München vorbei. Der vierte Nebenfluß heißt Juu. Er
fließt zunächst nach Osten, dann nach Norden, dtnrt wieder nach Osten.
Bei Passau ergießt er sich in den Strom.) Aber auch von Norden
kommen Gewässer zur Donau! (Altmühl, Naab und Regen — Be-
stimmung ihrer Quelle, ihrer Hanptrichtung und ihrer Mündnng.) —
Wiedergabe und Eiuprägung der neuausgetretenen Namen. (Chorsprechen!)
Zur sachlichen Besprechung:
a. Die vier Alpenflüsse (Nenne sie!) sind trotz ihres Wasserreichtums
nicht schiffbar. Woher mag das kommen? (Starkes Gefälle,
daher reißendes Wasser. — Sie bringen Schutt und Geröll
aus dem Hochgebirge mit, daher Sandbänke und Untiesen.)
b. Können diese Flüsse denn dem Menschen gar keinen Dienst
leisten? O gewiß! Sie dienen zur Flößerei. Hoch oben in
den Alpen am Ufer der Isar, des Lechs und des Inns werden
diese Flöße mit Hilfe der schweren, blinkenden Axt und der
zweimännigen Balkensäge zusammengefügt. Der Floßban ist
nicht ganz gefahrlos. Wie leicht kann einer der zentnerschweren
Baumstämme ins Rollen kommen und den arbeitenden Mann
zerquetschen. — Ist das Floß zusammengestellt, dann geht die
Fahrt thalab. Dieselben Männer, die das Floß gebaut haben,
die müssen es jetzt steuern bis hinab in die große Stadt.
(München, Augsburg, Passau!) Tagelang währt die Fahrt
vom grauen Morgen bis zur sinkenden Nacht. Endlich ist die
große Stadt erreicht. Das Floß landet und wird an den
Holzhändler oder Sägemüller abgeliefert. Die Flößer, die
es bisher gesteuert haben, nehmen ihren Lohn in Empsang,
schultern ihre Äxte, beladen sich mit den schweren Tauen, mit
denen sie ihr Floß bei den Landungen angebunden haben, und
dann geht die Reise wieder heimwärts, den Bergen zu. Früher
machten die Flößer die Heimreise zu Fuß. Jetzt fahreu sie
mit der Bahn soweit als möglich.
in. Und wie benutzt der Mensch — fragen die Kinder —
die weite Hochfläche?
Benutzt er sie so wie die große Leipziger Ebene zu Acker- und
Gemüsebau? Verwendet er sie so wie das Marschland (Vergl. S. 49)
zur Zucht der Pserde, Rinder und Schafe? Gedeiht am Ufer der Donau
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 127 —
lange Rast. An Planen (Zeigen!) vorüber trug uns der Zug, sodann
itfjy: die Grenze des Vaterlandes hinüber ins Bayerland. (Zeigen!)
Hof hieß die erste bayrische Stadt, die wir berührten. Die Uhr zeigte
2 Uhr 13 Minuten. Wie lange waren wir gefahren? Aber noch sechs
Stunden Bahufahrt lagen vor uns! Weiter brauste der Zug. An den
Wagenfenstern flogen Wiesen und Felder, Berge und Dörfer vorüber.
Es blieb mir keine Zeit, sie genau zu betrachten. Warum? Nach drei
Stunden hatte der Zug die Donau erreicht. (Zeigen!) Er hielt in
Regensbnrg. (Zeige diese Stadt und bestimme ihre Lage!) Welche
Zeit war es jetzt? Nach kurzem Ausenthalte wurde die Fahrt fortgesetzt.
Immer weiter nach Süden trug uns der Zug, bis er endlich das nächste
Ziel unserer Reise erreichte, die Hauptstadt des Bayerlandes, München.
(Zeige diese Stadt und bestimme ihre Lage!) Es war ziemlich 9 Uhr
geworden, als ich den Bahnwagen verließ und ein Gasthaus aufsuchte.
Wozu ein Gasthaus?
Zur sachlichen Besprechung:
a. Wie lange hat die Fahrt gedauert?
b. Welche Vorteile und welche Nachteile hatte die schnelle Fahrt?
c. Welche Städte berührten wir auf unserer Reise? (Übersichtliche
Darstellung an der Wandtasel. — Genaue Bestimmung der
Lage. — Erklärung des Namens Regensburg.)
2. Hört nun, was ich am anderen Morgen that. Ich bestieg
einen der Türme Münchens und schaute von ihm aus nach Süden^
(Zeige auf der Karte, nach welcher Richtung ich sah!) Da sah ich denn
in weiter Ferne einen gewaltigen Gebirgszug, der sich von Westen nach
Osten erstreckte: die Alpen. Deutlich konnte man drei sich hintereinander
aufbauende Teile unterscheiden. (Anzeichnen!) Zunächst merkte man eine
Gruppe niederer Berge. Sie erschienen dem Auge fast schwarz. (Wald!)
Hinter diesen Vorbergen ragten hellere Gebirgswände hervor, deren
Zacken und Zinken sich hoch in die Lüfte erhoben. Die Mittelalpen
waren es, die mein Auge schaute. Ganz in der Ferne aber erblickte ich
leuchtende Felsenkuppen, die mit ihren mit Schnee und Eis bedeckten
Gipfeln bis in die Wolken ragten. — Dieser Teil der Alpen — Hoch-
alpen genannt — gehört nicht mehr zu unserem Vaterlande. Auf
deutschem Boden besinden sich nur die Vorberge und Mittelalpen. —-
Wiedergabe und übersichtliche Darstellung an der Wandtafel.
Die Alpen.
1. Voralpen. (Wald.)
2. Mittelalpen.
3. Hochalpen. (Außerhalb der Grenzen des Reichs.)
Zur sachlichen Besprechung:
Erkläre die Namen der drei Teile der Alpen!
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