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1. Teil 2 - S. 81

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 40. Die Republik Frankreich, Ii. Europa. Die einzelnen Länder ohne Deutschland. Westeuropa. §40. Die Republik Frankreich. 1. Lage. Frankreich, der schmälste Teil des Stammes von Europa, hat die Gestalt eines unregelmäßigen Sechseckes, von dem drei Seiten durch Wasser, drei durch Land begrenzt werden. Vom Kap Gris Nez im No. an der Straße von Calais zieht sich die Küste mit mannig- fachen Einbuchtungen, welche gute Häfen bieten, nach Sw. am Kanal entlang, in den die Halbinsel Cotentin vorspringt. Bis Kap St. Mathieu reicht die größte Halbinsel des Landes, die Bretagne; von da geht die Küste in flachem Bogen bis zu den Pyrenäen an dem Golf von Viscaya hin. Nur ihr sw. Teil, s. der Gironde-Mündung, ist eine öde Dünenküste mit Strandseen und Sümpfen, von Kiefern bewachsen. Diepyre- näen, in der Richtung von Nw. nach So. streichend, bilden bis zum Kap Kreüs die Grenze, von da an schneidet das Mittelmeer mit dem Golf du Lion ein. Vom Mittelmeer läuft die Grenze fast genau in n. Richtung in den Alpen und dem Schweizer Jura bis zur Burgundischen Pforte und dem Nordpunkt des Wasgau; nur einmal biegt sie in einer kleinen Spitze mit dem Genfer See und Jura nach W. ein. Diese bisher angeführten fünf Grenzseiten sind von der Natur gegen jeden Angriff geschützt. Erst die sechste Seite entbehrt solchen Schutzes. Denn von dem Wasgau bis zum Kanal erstrecken sich die nur niedrigen Höhenzüge der Argonnen und Ardennen, so daß seit den Zeiten Ludwigs Xiv. Festungen (Nancy, Verdun, Sedan, Lille) hier erbaut sind. Diese Stelle ist auch stets das Einfalltor Frankreichs gegen Deutschland gewesen. Durch diese seine Lage hat Frankreich manche Vorzüge vor anderen europäischen Ländern. (Weise sie nach!) 2. In seiner Bodengestaltung gliedert sich Frankreich in drei Teile: das nach N. und W. sich erstreckende große französische Tiesland, das französische Mittelgebirge und das Rhone-Saone-Tal. A. Das große französische Tiefland, ein wellenförmiges Land, ab und zu mit Hügelketten durchsetzt, umfaßt die drei Becken der Garonne, Loire und Seine. Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. » ß

2. Für Seminare - S. 342

1912 - Breslau : Hirt
342 B. Länderkunde. — Vi. Europa. B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. 1. Republik Frankreich. 535000 qkm, fast 40 Mill. E., 74 E. auf 1 qkm. Fast so groß wie das D. 9t., aber 25 Mill. E. weniger und so dicht bevölkert. 231. I. Lage und Grenzen. Frankreich ist wie Deutschland europäischer Rumpf- und Seestaat zugleich, jedoch inniger mit dem Meere verknüpft als unser Vaterland, da seine drei Landseiten 2400 km, seine drei Seegrenzen zusammen fast 3100 km messen, d. i. fast die 1^ fache Küstenerstreckung Deutschlands. Die Festlandsgrenze entbehrt im No des natürlichen Schutzes; daher wird sie dort an den wichtigsten Eingangsstraßen durch Festungen gesichert (Donl, Verdnn, Lille). Die Küste ist am Kanal glatt und hafenarm, zwischen Seine- und Garonne- mündung buchtenreich; im Sw bildet sie einen geradlinigen Dünensanm, am Golfe du Lion westlich eine flache Schwemmlandküste, östlich ein hafenreiches Gebirgsgestade. Während Frankreich durch seine Lage am Mittelmeer mit Nordafrika und dem Orient in guter Verbindung steht, verschafft ihm die atlantische Küste, die sich zudem (Bei Calais) dem wichtigen englischen Wirt- schaftsgebiete auf uur 32 km nähert, Anteil an dem großen ozeanischen Ver- kehr. Die Meereslage gewinnt an Bedeutung noch infolge der Wegfamkeit des Innern, durch die das Land zum Meere hin geöffnet wird. Mit Mitteleuropa end- lich ist Frankreich durch bequeme Landwege verbunden. So besitzt es eine aus- gezeichnete, Handel und Verkehr begünstigende Weltlage. — Vor den Küsten liegen nur unbedeutende Inseln. Korsika gehört geographisch zujtalieu. Rhone Durance Po m 4000 2000 0 2000 ] Garonne Dcirdogne^^^ e .cevennen 1 Cott.alp. m. Bordeaux. t T Grenoble Turin 195. Höhenquerschnitt durch Frankreich auf 45° >1. 16^fach überhöht. Ii. Bodenaufbau. (Fig. 195.) Abgesehen von seinem Anteil an den West- alpen, dem Jura und den Pyrenäen, Gebirgen, die dem Südeuropäischen Faltengebirgsgürtel angehören, bildet Frankreich seinem geologischen Bau nach das südwestlichste Glied des Nordwesteuropäischen Schollenlandes. _ Das französische Schollenland zeigt eine Vierteilung. Zwei kristallinisch-granitische Rumpfgebirge, das Französische Zentralplatean im 80 und das Berg- laud der Bretagne im Nw, trennen zwei aus mesozoischen und tertiären Gesteinen ausgebaute Becken: das Nordsranzösische Becken im N0 und das Garonnebecken im Sw, die wieder durch die Senke von Poitiers miteinander verbunden sind. Die Entstehung der Horste und Becken fällt in die Tertiär-

3. Für Seminare - S. 349

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 1. Frankreich. 349 2. Das Becken der Loire. u) Naturbeschaffenheit. Geologisch bildet es den südlichsten Teil des Pariser Beckens. Das Land an der mittlem Loire stellt eine einförmige, teils flache, teils hügelige Acker- und Weinbaulandschaft von sehr verschieden- wertigem Boden dar. Das Gebiet an der untern Loire ist vou nur mäßiger Fruchtbarkeit. Die Bretagne zeigt auf den Hochflächen dürftigen Heide- boden, in den Tälern Wiesen und Wälder; an den buchtenreichen Küsten werden lohnender Fischfang nud Schiffahrt betrieben. Die Loire hat schwan- kendeu Wasserstand; sie führt bei Hochwasser über 300 mal so viel Wasser als bei niedrigem Stande, richtet daher trotz der Deichbauten verheerende Über- schwemmungen an. Ihr Mittellauf ist infolge der Entwaldung der Berge stark versandet, so daß der Fluß erst durch Kanäle auf acht Neunteln seines Laufes wieder schiffbar gemacht werden mußte. Auch die größereu Nebeu- flüsse der Loire dienen dem Verkehr. b) Siedlungen. Der größte Teil des Loiregebietes gehört Westfrankreich, dem Hinterlaude des Ozeans, an. Orleans (70) leidet trotz der Gunst seiner Lage an der wichtigen Straße von Paris nach Südwestfrankreich (Schlachten 1871) und trotz fruchtbarer Umgebung unter der Nähe von Paris, während Tours (75), der Obst- markt im „Garten Frankreichs", und das in einem Flachsbaugebiet liegende Le M a ns (70) durch Webindustrie Aufschwung nehmen. Nantes (175) ist die drittgrößte Handelsstadt Frankreichs und der Ausgangspunkt des westindischen Verkehrs, der große Zuckerraffiuerieu hervorrief. Die Versandung des Flusses machte die Anlage des Vorhafens St. Nazaire (35) notwendig. In der von britischen Kelten be- siedelten Bretagne, die Frankreich die besten Seeleute stellt, ist Brest [bräsjt] (90) ein Kriegshafen mit großen Marinewerkstätten und ein bedeutender Handels- und Fischereihafen. Am Eintritt der Pariser Straße in die Aquitauische Pforte ent- wickelte sich Poitiers (40), der Schauplatz maucher Schlachten, zur Industriestadt. Der Hafen La Rochelle (35) entstand Inseln gegenüber südlich der Vende'e. Der östliche, hügelige Teil der Vendee mit seinen von Hecken und Laubbäumen um- säumten Feldern, Wegen und Wasserläufen ähnelt manchen Gegenden Schleswig- Holsteins, Belgiens und der Lombardei. 3. Das Becken der Garonne. a) Naturbeschaffenheit. Die natürliche nordsüdliche Heerstraße der Senke von Poitiers stellt die Verbindung mit dem Loirebecken, die Senke des Canal du Midi, dessen Ausbau zu einem Großschiffahrtswege zwar längst geplant, aber noch immer nicht in Angriff genommen ist, die Verbindung mit dem Mittelmeer her. Der fruchtbare Boden längs der Garonne, eines tiefen und weithin schiff- baren Pyrenäenflnffes, die jedoch — wenn auch weniger, als die Loire — unter Wasserstandsschwankungen leidet, dieut vorwiegend dem Weinbau. Die besten Weinsorten gedeihen auf der Halbinsel Medoe im W der Gironde. Die von zahlreichen Strandseen unterbrochenen Landes — Ablagerungen von Meeres- sand — hinter den aufgeforsteten Dünenrücken der Flachküste zwischen dem Westrande der Pyrenäen und der Mündung der Gironde gleichen der mär- tischen Kiefernwaldlandschaft, haben aber ausgedehntere und geschlossenere Wälder. Sie liefern jetzt Holz und Harz in Menge, während sie vor ihrer

4. Teil 1 = Grundstufe - S. 72

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
'2 Länderkunde- schätze birgt. Diese sind der Hauptträger der belgischen Industrie, die sich namentlich am ^l.-Rande des Berglandes entfaltet. — Die bedeutend- sten Flüsse des Landes sind Maas und Schelde. Letztere ist durch die Breite. Tieft und Wasserfülle ihrer Mündungsarme von großer Be- deutung für die Schiffahrt. Die Bewohner sind zur größeren Hälfte deutscher Abstammung (Vlämen), zur kleinern Wallonen, welche die französische Sprache reden. Diese ist auch Amts- und Schriftsprache. Die Vlämen wohnen im Tieflande, die Wallonen im s. Hügel- und Berglande. Ihrer Religion nach ist die Bevölkerung fast ausschließlich katholisch. Die Volks- bildung steht auf ziemlich niedriger Stnfe. — Die H a u p t u a h r u u g s- quelle ist die I n d u st r i e. Belgien gehört zu deu ersten Industrie- ländern der Erde. Ein anderer wichtiger Erwerbszweig ist der H a n d e l, dem namentlich auch das engmaschige Bahnnetz dient (b a § dichteste aller Staaten der Erde!). Endlich ist noch die mustergiltige Landwirtschaft zu erwähnen, die aus dem Gebiete des Ackerbaues, der Viehzucht (Brabanter Pserde) und Gartenkultur großartige Erfolge aufzuweisen hat. Auch der Bergbau ist bedeutend. Jnbezug aus Steinkohlenproduktion gehört Belgien zu deu ersteu Ländern der Erde. Brüssel '472 Tsd. E-), Hst, des Königreichs, erster Jndustrieplatz des Landes «Brüsseler Spitzen», Sitz von Kunst und Wissenschaft. In der Nähe der Schlachtort Belle Alliance. — Lüttich an der Maas, im Mittel- punkte eines Bezirkes ausgedehnter Steinkohlen- und Eisenlager; großartige Metall- (Gewehre) und Tuchfabrikation. — Antwerpen, stark befestigte Handelsstadt au der untern Schelde; zweiter Seehandelsplatz des euro- päifchen Festlandes; Auswandererhafen. — Ostend e. sehr besuchtes See- bad. — Gent, alte Handels- und bedeutende Industriestadt (Baumwollen- waren) an der Schelde. Iii. Großher^ogtum Luxemburg (2600 qkm, 200000 E.), von Belgien, Rheinland, Dentsch-Lothringen und Frankreich begrenzt, von den ö. Verzweigungen der Ardennen erfüllt und zahlreichen Flnßthälern durch- schnitten, die zum Flußgebiet der Mosel gehören. B e w 0 h n e r fast durchweg deutsch und katholisch. Hst. Luxemburg (Lützelburg, d. h. kleine Burg). . B. Äideuropa. 1. Die Pyrenäen-Halbinsel. (569 000 qkm, 21,7 Mill. E.) 1. Das Land. Lage und Grenze n nach der Karte. — Die K ü st e n e n t w i ck e l u u g weist geringe Gliederung auf. Es fehlt durch- weg an tieferen Meereseinschnitten. Die N.« und N.-W.-Küste ist eine felsige, schwach ausgezackte Steil- küste und sehr hafenreich. Die Westküste ist flach und durch breite Fluß- mündungen gegliedert. Die Küste des Auttelmeeres _ ist durch häufigen Wechsel vou 'Flach- und Steilküsteu gekennzeichnet. Die schmale Meer- enge von Gibraltar verbindet das Mittelmeer nnt dein Atlantischen Ozean. Kap Tarifa ist der südlichste Punkt Europas. Die Felsenfeste Gibraltar ist der englische Wachtposten am Eingang zum Mittelmeer.

5. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 103

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
A. Mitteleuropa. — Niederlande. 103 c) I m S. und 0. Frankreichs: Toulouse (tuluhs), wichtige Handelsstadt an dem Garonneknie und dem Kanal du Midi- — Mar- seilte lmarßäj), größte Seestadt Frankreichs, die den Verkehr mit allen Mittelmeergestaden deherrscht. Ausfuhrort der Provence (Provencer Ol), außerdem auch wichtige Industriestadt. — Toulon (tulöng) großer Kriegshafen am Mittelmeer. Nizza, Kurort für Brustkranke. — Lyon (4000 Tsd. E-) am Einfluß der Saöne in den Rhonefluß, zweitgrößte Stadt Frankreichs, Europas erster Fabrikations- und Marktplatz für Seidenwaren. — St. Etienne (ßängtetienn), im reichsten Kohlengebiet Frankreichs gelegen, Metallindustrie. — Dijon, Stapelplatz für Burgunderwein. .B elf ort (beför), starke Festung am Eingang der Burgunder-Pforte. cl) Zu Frankreich gehört die gebirgige Insel C o r s i c a im Mittel- meer. Geburtsland Napoleons I. e) Unter Frankreichs Schutzherrschaft steht das kleine Fürstentum Monaco mit gleichnamiger Hst., ö. von Nizza gelegen. „Spielhölle Europas." — Nenne die wichtigsten Besitzungen Frankreichs in fremden Erdteilen! (©. 44, 45, 53, 59. 60, 61, 65, 80 85, 86.) 7. Die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Diese kleinen Staaten breiten sich im wesentlichen um das Delta aus, mit welchem Rhein und Scheide die Nordsee erreichen. Die beiden erstgenannnten Staaten heißen daher auch wohl „Rheindelta - Staaten." Den 8. nimmt die waldige Berglandschaft der Ardennen ein. I. Königreich der Niederlande, (Holland, 33000 qkm, 4,5 Mill. E. 138 auf 1 qkm). Es erstreckt sich vom Dollart quer über das Müu- dungsgebiet von Rhein, Maas und Scheide als ein ebenes, niedriges Tiefland, das zum Teil niedriger liegt, als der Spiegel der Nordsee (gegen 17 000 qkm Senkungsgebiet) und durch riesige Deichbauten vor der Ge- walt des Meeres geschützt werden muß. Dieses arbeitet mit starkem Wogendrang an der Zerstörung der Küste, dringt in tiefen Meerbusen, von denen der größte die Südersee (= Südsee, im Gegensatz zur Nord- see so genannt) ist, ins Land, buchtet die Deltamündungen der Flüsse schlauch- und trichterförmig aus und gestaltet das ganze Küstenland zu einem Juselgebiete. Die we st friesischen Inseln sind der letzte Rest der vom Meer zertrümmerten holländischen Dünenküste. Westlich der Südersee zieht sich gen S.=S.=W. ein undurchbrochener Dünenzug mit glatter Küste bis zu den großen Strommündungen hin. Einen ewigen Ringkampf kämpft das Meer mit dem Lande und feinen Leuten. Durch Dammbauten und Trockenlegung hat man aber auch dem Meere Land abzuringen gewußt, z. B. das ,,Haarlemer Meer." Ebbe und Flut (S. 10) treten an der holländischen Küste sehr stark auf. Das Land ist das wasserreich st e Gebiet Europas, von zahlreichen Fluß- armen und Kanälen durchzogen. Die wichtigsten Rheinarme heißen Waat, Jjssel (eißel) und Leck. Die Waal vereinigt sich vor ihrer Mündung mit der Maas. — Mit Ausnahme der östlichen Moorgebiete an der Grenze von Ostfriesland ist Holland sehr fruchtbar. Eine Eigentümlichkeit hol- ländischer Landschaften bilden die zahlreichen Windmühlen, welche für die Entwässerung des Bodens und auch für die Industrie von großer Be- deutung sind. — Das Klima ist ein sehr feuchtes, gemäßigtes Seeklima. Die B e w o h n e r sind niederdeutscher Abstammung und größtenteils evangelischer Konfession. Der unablässige Kampf mit dem Meere verleiht ihnen Kraft und Ausdauer, ermahnt sie zur Vor-

6. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 14

1911 - München : Oldenbourg
14 Europa. Frankreich als Kolonialmacht. Frühzeitig verstand es Frankreich, sich See- geltung zu verschaffen. Es erwarb ausgedehnte Ländereien in der Neuen Welt, in Kanada und am Mississippi, die indes wieder an England verloren gingen. Doch besitzt es noch einige Inseln im westindischen Archipel (Guadeloupe, Martinique u. a.) und Französisch-Guayana. Zu seinen Besitzungen in Hinterindien gehören Cochin- china, Kambodscha und Tonkin. Der Schwerpunkt der französischen Kolonial- macht liegt aber in Afrika, wo es neben Alschier in der jüngsten Zeit Tunis, den größten Teil des Sudan und Madagaskar erworben hat, so daß Frankreichs Kolonialbesitz heute bereits einen Flächenraum von feist 11 Mill. qkm mit 50 Mill. Einw. umfaßt und sich über alle Erdteile erstreckt. Nächst England ist Frankreich die größte Kolonialmacht der Gegenwart. Die einzelnen französischen Landschaften. 1. Das mittelmeerische Frankreich. Das Rhonetal. In dem warmen italienischen Klima des Rhone- tales reifen von Orange abwärts Oliven und Südfrüchte und auch die Pflanzungen von Maulbeerbäumen, die dem Seidenspinner die Nahrung liefern, sind äußerst zahlreich, weshalb Lyon (fast 1/2 Mill. Einw.) der bedeutendste Fabrikationsplatz für Seide geworden ist. Östlich des unteren Rhonetales dehnt sich die Provence aus mit ihrem sonnigen, milden Klima, daher hier die berühmten Winterkurorte Cannes, Nizza, Ment one. Dank seiner günstigen Verkehrslage entwickelte sich an der buchtenreichen Steilküste Marseille (über V2 Mill. Einw.) zum größten Seehandelsplatz Frankreichs, geschützt durch den nahen Kriegshafen Toulon (100000 Einw.). Nördlich von Lyon zieht sich zu beiden Seiten der Savne die Landschaft Burgund hin mit ihren trefflichen Weinen, für welche Dijon der Stapelplatz ist. Nordöstlich öffnet sich das Land zur Burgundischen Pforte, in welcher der Rhone- Rhein-Kanal zieht und der Verkehr Deutschlands nach dem südlichen Frankreich sich bewegt. Zur Deckung dieser Lücke dienen die Festungen B elf ort und Besancon. Die Landschaften der Westalpen, Savoyen und Danphine, haben zufolge ihrer Hochgebirgsnatur geringe Bevölkerung. 2. Das atlantische Frankreich, a) Das Hinterland des Kanals. Es umsaßt die Gebiete jenseits der Nordgrenze des Weinbaues, wo mit Aus- nähme der Champagne der Obstbaum die Rebe vertritt und Graswirtschaft und Rinderzucht die größte Verbreitung in Frankreich erreichen. An Bodenschätzen birgt das Hinterland des Kanals Frankreichs größtes Kohlenlager um Valeneiennes und Eisenlager in den Argonnen in Lothringen. Französisch-Lothringen. Sein Mittelpunkt ist N a n e y (Nanzig) (110000 Einw.) mit Industrie in Wolle, Baumwolle, Maschinen und Chemikalien. Luneville mit Glas- und Steingutfabriken, V er dun, Festung, auch bekannt durch Zuckerwaren. In der Champagne sind die beiden Mittelpunkte der Champagnerbereitung Reims (110000 Einw.) und Epernay.

7. Für Präparandenanstalten - S. 128

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 128 — sich bis an die Ausläufer der Alpen ein zum Teil wüstes Stein- feld an, das aus Millionen gerollter, von den Alpenflüssen heruntergeführter Kiesel besteht. Weiter nach O bilden die Alpen mit ihren Ausläufern treffliche Hafenbuchten: Marseille □ (551), Frankreichs erster Seehasen mit Handel nach Afrika, Indien und Ostasien; Toulon □ (105), Kriegshafen, mit Schiffs- werften und Marinewerkstätten. Marseille, vielleicht schon von den Phöniziern gegründet (900 v. ©ljr.), liegt am Fuße der provenc. Alpen an einer ö-en Bucht des Golfs du Liort. Nicht behelligt von der Versan- dung der Rhonemündung, liegt sie ihr aber auch nicht nahe genug, daß ein schneller Umschlag der Güter für die Flußschiffahrt bewerkstelligt werden kann. Darum wird ein Kanal nach der Rhone und dann längs ihres Laufs geplant.. Bei Cannes beginnt die an der italienischen Küste sich fortsetzende Riviera^-Landschaft, die sich durch mildes Klima, Palmen und Orangenbüsche, Rebenhügel und Olivenhaine auszeichnet. Der Glanzpunkt dieses Abschnittes ist Nizza □ (143), die „Blumenstadt". Monaco ist die Hauptstadt des gleichnamigen, 1,5 qkm großen Fürsten- tums in der Nähe der italienischen Grenze. Der französische Anteil an den Alpen erstreckt sich auf den Wmbfall der „Westalpen". (Seite 94.) Die Übergänge aus dem Jseretal bewacht die starke Festung Gr knoble O an der Jsere. Die natürliche Fortsetzung des Rhonetales nach N ^bildet von Lyon aus die 250 m hohe, reich angebaute Burgundische Hochebene, die von der Saöne durchflössen, im W von den Wein- Hügeln der Cöte d'or und dem Plateau von Langres, im O vom Jura eingefaßt wird. Die Cöte d'or hat ihren Namen „Goldhügel" von den vorzüglichen Weinen, die an den So-Ge- "L hängen gebaut werden. Hauptausfuhrort ist Dijon ©. Von , dem Jura hat sich die Ahrenfabrikation in das Tal des Doubs (du) heruntergezogen, mit Besanczon © als Mittelpunkt. Das q) Tal des Donbs bildet von alters her die Straße, die von dem Eingangstor zwischen Jura und Vogesen (trouee de Beifort) aus Mitteleuropa nach S-Frankreich und nach dem Mittelländischen Meere führt. So ist der O und S (mit Ausnahme der eingelagerten Rhonetiefebene) gebirgig; der N und W lehnt sich in konzentrischer Folge als Stufenland, Tiefland und Küste an und wird von den Flüssen strahlenförmig durchschnitten. Ordüe die Flüsse Frank- reichs nach den Meeren und Meeresteilen, in die sie münden! Beschreibe den Stromlauf der größten Flüsse! Stelle das Längenverhältnis in geraden Linien dar, wenn die Loire 1000 km, die Rhone 800 km, die Seine 700 km, die Garonne 600 km lang ist! Die Richtung der Strom- läufe in Verbindung mit der Bodenform hat die Verbindung der Flüsse durch Kanäle begünstigt. So ist die Seine durch den Kanal von Orleans mit der Loire, durch den Kanal von St. Ouentin mittelst der Oise mit der Somme und Schelde, 1 Gestade.

8. Länderkunde Europas - S. 226

1913 - Breslau : Hirt
226 B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. 1. Republik Frankreich. 535000 qkm, fast 40 Mill. E,, 74 E. auf 1 qkw. Fast so groß wie das D. R., aber 25 Mill. E. weniger und | so dicht bevölkert. §141. I. Lage und Grenzen. Frankreich ist wie Deutschland europäischer Rumpf- und Seestaat zugleich, jedoch inniger mit dem Meere verknüpft als unser Vaterland, da seine drei Landseiten 2400 Km, seine drei Seegrenzen zusammen fast 3100 Km messen, d. i. fast die l^fache Küstenerstreckung Deutschlands. Die Festlandsgrenze entbehrt im No des natürlichen Schutzes; daher wird sie dort an den wichtigsten Eingangsstraßen durch Festungen gesichert (Dout, Verdnn, Lille). Die Küste ist am Kanal glatt und hafenarm, zwischen Seine- und Garonne- münduug buchtenreich; im Sw bildet sie einen geradlinigen Dünensaum, am Golfe du Lion westlich eine flache Schwemmlandküste, östlich ein hafenreiches Gebirgsgestade. Während Frankreich durch feiue Lage am Mittelmeer mit Nordafrika und dem Orient in guter Verbindung steht, verschafft ihm die atlantische Küste, die sich zudem (bei Calais) dem wichtigen englischen Wirt- schastsgebiete auf nur 32 Km nähert, Anteil an dem großen ozeanischen Ver- kehr. Die Meereslage gewinnt an Bedeutung noch infolge der Wegfamkeit des Innern, durch die das Land zum Meere hin geöffnet wird. Mit Mitteleuropa eud- lich ist Frankreich durch bequeme Landwege verbunden. So besitzt es eine aus- gezeichnete, Handel und Verkehr begünstigende Weltlage. — Vor den Küsten liegen nur unbedeutende Inseln. Korsika gehört geographisch zu Italien. Rhone Durance Po m ] Garonne " Golf v Bisr.ava , -1 Dordoqne. | J Au^^ne | Cevennen 1 Cott.alp. et: Bordeaux i 1 Grenobie Turm 128. Höhenquerschnitt durch Frankreich auf 45° N. 16£fach überhöht. Ii. Bodenaufbau. (Fig. 128.) Abgesehen von seinem Anteil an den West- alpen, dem Jura und den Pyrenäen, Gebirgen, die dem Südenropäischen Faltengebirgsgürtel angehören, bildet Frankreich seinem geologischen Ban nach das südwestlichste Glied des Nordwesteuropäischen Schollenlandes. Das französische Scholleulaud zeigt eine Vierteilung. Zwei kristallinisch-granitische Rumpfgebirge, das Französische Zentralplateau im 80 und das Berg- land der Bretagne im Nw, trennen zwei aus mesozoischen und tertiären Gesteinen aufgebaute Becken: das Nordfranzösische Becken im No und dav Garonnebecken im Syv, die wieder durch die Senke von Poitiers miteinander verbunden sind. Die Entstehung der Horste und Becken fällt in die Tertiär-

9. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 82

1909 - Berlin : Oldenbourg
Französische Kreideküste bei Le Treport sw, von Bonlogne am Kanal. Vgl. die deutsche Kreideküste bei Rügen. Die Küste verläuft meist geradlinig und hafenarm. Im Vordergrunde die Stadt Le Tröport in der Picardie und die Mündung eines Küstenflusses. Höhe der Steilküste und des Plateaus 8» m. Die Küste liing ursprünglich mit der eng- lischen Kreideküste zusammen, wurde aber allmählich durch Senkung des Bodens und Sturmfluten von dieser abgesprengt. Provenyalische Küste („Azurküste"). Sie ist eine buchtenreiche, steile Zackenküste an den Ausläufern der Alpen, durch Einbruch entstanden. In den Villen- gärten gedeihen Palmen, daneben die ganze Mittelmeerflora: Ölbäume, Orangen-, Feigen- und Zitronenbäume, Magnolienbäume, Agaven, auf den Felsenhängen Kaktusgewächse.

10. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 88

1909 - Berlin : Oldenbourg
88 Nordwesteuropa. und Nantes an der Mündung der Loire, bedeutend durch Handel und Industrie, 130000 Einwohner Das Bergland der Bretagne (brötänj) schließt das Loiregebiet im Norden ab. An deren hafenreicher Westküste liegt der Kriegshasen Brest, 80 000 Einw. Iii. Das Garonne-Gebiet. Es ist Frankreichs größtes Weinland. Nur der Küstenstrich am Golf von Biscaya mit seinen spärlich bewohnten Heiden (franz. Landes [lab]) zeigt große Öde. — Die Garönne kommt von den Pyrenäen. An der Mündung erweitert sie sich trichterförmig und führt dann den Namen Gironde (schiröd). Siedelungen Ihrem Laufe solgen die bedeutendsten Wohnorte des Tief- landbeckens: Toulouse (tulüs), ein wichtiger Verkehrsmittelpunkt in der Tiefland- pforte zwischen Zentralplateau und Pyrenäen, 150000 Einw.; Bordeaux (bordö), der wichtigste Ort, zugleich der größte atlantische Seehafen Frankreichs, auch Haupt- ausfuhrplatz für die berühmten Bordeauxweine, die namentlich an den Ufern der Gironde gedeihen; 250000 Einw. Die Pyrenäenlandschaften. Wichtigere Orte der Pyrenäen sind die bc- festigte Hafenstadt Bayonne (bajönn) und die Festung Perpignan (perpinja). Auf der gebirgigen Insel Korsika die Stadt Aj actio (—tfcho) mit ita- lienisch sprechender Bevölkerung. Überblickt man die natürlichen Gaben der französischen Landschaften, so ist es gerechtfertigt, zu behaupten: Frankreich ist mit Naturgaben reich gesegnet. Bevölkerung. Sprache. Abstammung. Beinahe allenthalben herrscht die französische Sprache. Von den wenigen Nichtsranzosen wohnen die Flamen im Nordosten, die Italiener im Südosten und auf der zu Frank- reich gehörigen Insel Korsika, die Basken im Norden der westlichen Pyrenäen und die keltischen Bretonen in der Bretagne. — Die Religion ist fast ausschließlich die katholische. —Frankreich hat eine fast ganz einheitliche Bevölkerung. Die französische Bevölkerung vermehrt sich sehr langsam und steht an Dichte weit hinter jener des Deutschen Reiches (73 gegen 112 auf 1 qkm) zurück; daher auch die schwache Beteiligung der Franzosen an der überseeischen Auswanderung. Einteilung. Das Land, an dessen Spitze ein Präsident steht, ist in Departements (departemä) eingeteilt. Auswärtige Besitzungen. Frankreich, nach England der^ größte Kolonialstaat, hat Besitzungen in allen Erdteilen, die größten und wichtigsten aber in Afrika, darunter Algerien und Tunis im Norden dieses Erdteiles.
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