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1. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 29

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 29 — {lova Mill.), dem slavischen (19 Mill.) und dem romanischen (3 Mill.), wohnen hier noch Magyaren (8^5 Mill. finnischen Stammes) und wenige Zigeuner. Die europäischen Stämme bewohnen vornehmlich die Gebirgsländer, die asiatischen die Flachländer. Der größte Teil der Bewohner ist katholisch. Das Schulwesen läßt im 0. und 8. der Monarchie viel zu wünschen übrig. I. Im Ätpengetiiele liegen die deutscheu Krouläuder Ober- und Nieder- Österreich, Tirol und Vorarlberg, Kärnten und Steiermark. Industrie- und Handelsstädte im nördlichen Alpenvorlande: 1. Linz an der Donau (Linzer Becken), Hauptstadt Oberösterreichs, Stapel- platz des Donauhandels und Hauptsitz des Speditionshandels mit öfter- reichischen Eisenwaren. 2. Steyr an der Enns, Hauptsitz der oberösterreichischen Stahl-und Eisen- Warenindustrie, größte Waffenfabrik des Reiches (das „österr. Birmingham"). 3. Wien^) ander Donau, Residenz und erste Handels-und Industriestadt der Monarchie (besonders für Bekleidungsgegenstände, Maschinen, Luxuswaren, Meer- schäum-, Elfenbein- und Perlmutterartikel, Musikinstrumente und Bier) und dritter Börsenplatz Europas. Sitz der Donaudampfschiffahrtgesellschaft und Mittelpunkt des Eisenbahnverkehrs dermonarchie. Schönstes gotischesbauwerkderstesansdom. Thalstädte nördlich vom Kamme der Centralalpen: 4. Bregenz, Österreichs Hafenstadt am Bodensee, Endpunkt der Arlberg- bahn, Getreidehandel nach der Schweiz. 5. Innsbruck") im Innthal, Hauptstadt Tirols, Kreuzungspunkt der Arl- berg- und Brennerbahn. Universität. Unweit Innsbrucks das Salzbergwerk Hall am Inn. 6. Salzburg im Salzachthal, Hauptstadt von Salzburg, in überaus schöner Lage mit prächtigen Kirchen. In einiger Entfernung davon liegen die be- rühmten Kurorte Wildbad Gast ein (s. Abb. 5) und Ischl und die Salzwerke Hallend) und Hallstadt. Thalstädte südlich vom Hauptkamme: 7. Trient^) im Etschthale, schön gelegen, mit Seidenfabriken, Obst- und Weinbau. 1) Hier lebten die größten Tonkünstler: Mozart, Haydn, Beethoven. — Belagerung durch die Türken (1529 und 1683). — Besetzung durch die Franzosen (1805 und 1809). - Wiener Kongreß (1814 und 1815). — Wiener Friede (30. Oktober 1864). 2) Hier liegt in der Hoskirche Andreas Hofer, der Freiheitskämpfer Tirols, be- graben. Nordwestlich von der Stadt die Martinswand. — Gedichte: Andreas Hofer, von Max v. Schenkendorf. Die Martinswand, von Anastasius Grün. Volkslied: Inns- brück, ich muß dich lassen. 3) Gedicht: Das Salzwerk um Mitternacht, von Roland. ^ Konzil (1546—1563).

2. Das Alterthum - S. 44

1873 - Coblenz : Baedeker
44 Die Inder. Verfassung. Litteratur. §. 17. 2) Verfassung. Indien zerfiel in viele von einander unabhängige Königreiche, mit einer Lehns-Verfassung. Die Regierung war unumschränkt monarchisch und die Thronfolge erblich nach dem Rechte der Erstgeburt. Der König, aus der Kriegerkaste entsprossen, erscheint allenthal- den von Priestern umgeben; er wählt seine (7—8) Minister vorzugs- weise aus den Brahmanen (nur der Kriegsminisler war stets aus der Kriegerkaste), beräth sich mit ihnen, fasst jedoch zuletzt selbst einen Beschluss, wtie es ihm gut dünkt. Seine wichtigste Pflicht ist die Rechts- pflege. Er soll daher in jeder Provinz einen Gerichtshof von (10) ge- lehrten und bejahrten Brahmanen anordnen, das Obergericht aber an seinen Hof verlegen und in allen Fällen die letzte Entscheidung haben. Als Beweismittel galten Ordalien der sonderbarsten Art (die Wage, Gift, Feuer u. s. w.). Das Volk war in vier Kasten eingetheilt1). Die Mitglieder der drei ersten Kasten (die Brahmanen, der Kriegsadel und die Visas) waren die Nachkommen der eingewanderten Arier, die der dienenden vierten Kaste (die Südräs) die Abkömmlinge der unterjochten Ureinwohner. 3) Litteratur* 2). Die alt-indische Litteratur umfasst schon alle Hauptdichtungs- arten und zeigt überhaupt eine so weit gehende Regünstigung der poetischen Formen auf Kosten der Prosa, dass nicht nur die heiligen Schriften der Inder, ihre Gesetze, ihre Sagen zum aller- grössten Theile in Versen geschrieben sind, sondern auch die verschiedensten Wissenschaften (Grammatik nebst Verslehre, Mathe- matik, Medicin, Philogpphie) als Lehrdichtung behandelt werden. Die Sprache, in welcher die Geisteserzeugnisse des alten Indiens verfasst sind, das Sanskrit (d. h. die heilige, vollkommene Sprache), ist ein Zweig des grossen indogermanischen Sprach- stammes, daher mit der griechischen, lateinischen, gothischen Sprache verwandt, ausgezeichnet durch Reichthum, Geschmeidigkeit und wohl geregelten Rau. Keine andere Sprache kommt an An- zahl und *kunstvohpr,Mapnichfaitigkeit der Versmasse dem Sanskrit gleich. a) Das Epos. Wie die Göttersage in den Vedas (s. S. 40), so *) Ueber die Entstehung der Kasten in den Priesterstaaten überhaupt s. Loebell, Weltgesch. I., 65 ff.; über die indischen Kasten M. Duncker Geschichte des Alterthums, Ii. S. 128 ff. (2. Aufl.). 2) Joh. Scherr, allg. Geschichte der Litteratur. 2. Aufl. 1861. — Busch M., Urgesch. des Orients, Iii. Bd.

3. Bd. 1 - S. 421

1854 - Leipzig : Engelmann
Normannen und Dänen. 421 reinsten. (§. 284.) „Wißbegierde, Wohlgefallen an Seetüre und Liebe zu historischen Erzählungen, wozu die langen Winternachte einluden, wurden und blieben bis auf den heutigen Tag die Hauptcharakterzüge der Isländer, und das Großartige, Romantische undabenteuerliche der alten Sagen ersetzte dem Bewohner einer armen und kalten Insel den ihm versagten Reiz und Genuß der Natur. Isländer bildeten daher auch die Mehrzahl der Skalden, welche spater noch an den christlichen Höfen von Scandinavien die Thaten der Vorzeit erzählten, und auf Island wurden die beiden großen Sagen- sammlungen verfertigt, welche den Namen der altern und jüngern Edda führen und die Hauptquelle der scandinavischen Sagengeschichte sind." Von Island aus wurde.am Ende des 10.Jahrhunderts Grönland entdeckt und bevölkert. Selbst Amerika, von den wildwachsenden Reben Winland genannt, war den Normannen bekannt. — Um dieselbe Zeit stritten die nor- mannischen Waräger (Wäringer) wider die finnischen*) und slavischen Völker an den Küsten der Ostsee. Da trugen die in wilder Gesetzlosigkeit lebenden Slaven den Nüssen, einem Stamme der Wäringer, die Herrschaft 86~- an. Diese gingen auf den Vorschlag ein, worauf ihr streitbarer Fürst Rurik seinen Sitz in Nowgorod aufschlug und Stammvater eines Geschlechts ward, das bis zum Ende des 16. Jahrhunderts über Rußland gebot, aber die Sitten und Sprache der Eingebornen annahm. Ruriks Nachfolger ver- legten ihre Residenz nach Kiew, bedrohten auf der Wasserstraße des Dnjepr das schwache byzantinische Reich und trotzten den Beherrschern desselben Tri- but ab. Auch die Chazaren und andere slavische Volksstämme wurden zur Zinspflicht gezwungen: Durch Drohungen erlangte der eroberungssüchtige Wladi- Wladimir der Große, der Enkel der schönen Olga, der ersten christlichen Große Großfürstin, die Hand der griechischen Kaisertochter Anna, Schwester t>er9s(M01j Theophanta (§. 292). Diese Verbindung gab Veranlassung zur Begrün- dung des Christenthums. Die Götzenbilder wurden zerstört; Wladimir ließ 98s- sich taufen und seinem Befehle und Beispiele folgte das ganze Volk; in Kur- zem war die Lehre vom Kreuz die herrschende Religion des Landes. Aber nicht an Rom schloß sich die neue Kirche an, sondern sie folgte dem Lehrbe- griff und den Satzungen der griechischen Mutterkirche, die auf rohe Ge- müther minder veredelnd und cultivirend wirkte als die römische. Theilungen des Reichs, Bürgerkriege und die blutigen Kampfe mit den kriegerischen Nach- barn, den Petschenegen, Kumancn, Bulgaren und andern wilden Stammen schwächten unter Wladimirs Nachfolgern die Macht der Russen. Um dieselbe Zeit wurde von Deutschland aus der römisch-christliche Glaube unter den slavischen Polen begründet. Mies ko (Miecislav) aus dem Stamme der P iasten war ihr erster getaufter König (965.)— In Böhmen, wo zur Zeit der Völkerwanderung das slavische Volk der Tsche- chen (Czechen) in die verödeten Wohnsitze eingezogen, und nach der sagen- haften Zeit der Königin Libussa und des böhmischen Magdekriegs,

4. Alte Geschichte - S. 38

1872 - Mainz : Kunze
38 !ratifd(je ©taatäform roirb beröegenfat^ gegen baä artftofratifd^e ©parta nodf) oerfdjärft. 2lhe übrigen ©taaten der ^albinfet bitben unter ©parta den peloponnefifcfjen 23 und: ©parta teitenber Vorort in der au3= toärtigen ^olitif und im Kriege*); 23erpflicf)tung der 23unbe3ge* noffen ju beftimmten ©elb^ (agyvgiov gytov') und Atruppenleiftuns gen; ein 23unbe3ratf) mit ©timmengleidjljeit aller Sd)eilneljmer, der nad^ Wef)rf)eit der ©timmen 23efdf)lüffe fafjte. florintl) nadj ©parta die einftufjreicfjfte ©tabt im 23unbe, die erfte ©eemac|t. 3m ^nnern der 23unbe3ftaaten roadfjte ©parta über der 23ei= Besaitung der altborifdj=ariftofratifdf)en 23erfaffung. ©ein Äampf gegen die raälirenb des> 7. und G. ^afjrljunbertä au(^ tfjeilroeije im ^ßeloponne§ (©ifgon, Jl'orintf)) auftaud^enbe Stprannig. Um die Witte be3 fecfyften ,3af)r§unbert£> fte^t ©parta un= Beftritten an der ©pit^e der ^albinjel, beren eigentliche £>aupt= ftabt e§ ist. Sdaburc^ aber aud; die erfte 1) ellenif d£) e Wad)t überliaupt. Vi. Ji t 0 e n. ©eograpl)ifdfjeä (ogl. ©. 6). 9lttifa ’Attixij = 'Axtix/j ober 'Axtata Dou axr/f?**) die füblidjjte Sanbfdjaft Wittelgriecfjenlanbg, eine §albin)et oon der $orm eineg mit der ©pitpe füboftnmrtä gefegten £)reiecf3, gegen 40 □ W. mit einer ^üftenftrede oon c. 24 Weilen. 2son33öotien ist bag'fianb burcf) den föit|aron gefcfjieben. ©ein £>auptgebirge ist der meift nmlbs nnb toilbreicfje ^arneä (ndqvys), füböftlid) baoon der marmorreicfje Ssrileftos (Bgiktjirog, audf) to Tjtvxthxov oqos) beffen ©übfujs burdf) ein Breitet Sojat oon dem fjonigreicfjen §gmetto£> (Y^fjrrög) gefdfjieben ist. $)a3 einft filber|altige ßau= riongebirge mit (Sap ©union. ®a§ Sanb fjat gtoei anbau= fähige ©Benen, die oon Sitten und (Sleufis, aber die erftere *) So eö bcn Dberfelbljemt und (neben beren eignen giitjrevn) die girier bev berbünbeten Kontingente favayot) [teilte. **) ©. Sitvjta«, ©ried). ©eogv. I, ‘251, ftote 2. dagegen bettft Surtius ©vtecf). (Ettjm. 598 an aonxy ,©tabtgebiet'.

5. H. 2 - S. 67

1913 - Leipzig : Wachsmuth
— 67 — für die sie mit Schaffellen überspannte Töpfe benutzen. Ihr musikalisches Talent wird namentlich von Missionaren gerühmt, die ihre Gelehrigkeit in der Erlernung der Kirchengesänge kennen ge- lernt haben. Die Hottentotten eignen sich mit Leichtigkeit fremde Sprachen an, sind auch Schöpfer feiner Skulpturen und zeichnen sich durch Erzählertalent und Phantasie aus, die sich besonders in den uns überlieferten Sagen und Märchen offenbart. Vor allem lassen die Tierfabeln, die unseren Erzählungen von Reineke-Fuchs sehr ähnlich sind, eine reiche Phantasie und feine Charakteristik erkennen. In diesen Tierfabeln wird von der Überlistung des Löwen und anderer großer Tiere durch den Schakal, der statt des Fuchses die Hauptrolle spielt, von der Plumpheit des Elefanten und der Schlauheit des Pavians erzählt und dabei scharfe Beobachtungsgabe und praktische Weisheit an den Tag gelegt. Es spricht sich in diesen Dichtungen ein starkes Selbstbewußtsein des Hottentotten aus, denn im Schakal zeichnet er keinen andern als sich selbst, in den von diesem überlisteten Tieren aber seine Unterdrücker, die Glieder der weißen Rasse, nicht zuletzt den Buren, sogar seine Wohltäter, die Missionare. Die Hottentotten haben infolge ihrer wandernden Lebensweise keine hochentwickelte Industrie, aber sie verstehen die Töpferei, Schmiedekunst, die Herstellung der Binsenmatten zur Bedeckung ihrer Hütten und sind in der Bearbeitung des Leders erfahren. Sie fertigen aus Ton Schüsseln und Töpfe meist in Form breit- bauchiger Urnen mit schmalem Boden, kaum faustgroßer Öffnung und zwei Ösen für die Aufhängeschnur. Sie stellen diese Geräte aus freier Hand her, schnitzen solche auch aus Holz, ebenso Löffel aus Schildkrötenschalen, Ochsenhörnern und Muscheln und fertigen Messer aus Eisen, das sie wie alle Afrikaner auch zu schmelzen verstehen. Die Felle werden im frischen Zustand mit Fett und Kuhmist eingerieben und mit dem Wurfstock geschlagen; sie be- halten die Haare und werden weich und dauerhaft. In der Beurteilung des Charakters der Hottentotten gehen die Ansichten der Beobachter teilweise auseinander. Während die einen ihnen Großmannssucht, Wankelmut, Lügenhaftigkeit und Hang zum Stehlen nachsagen, rühmen die andern, namentlich ältere Beobachter, ihre Ehrlichkeit und Treue, die sie besonders im Dienste anderer, als Knechte und Soldaten, bewiesen haben sollen ; während die einen ihre Sinnlichkeit tadeln, loben andere ihren sittenstrengen Wandel, 5*

6. Europa, Die wirtschaftliche Entwicklung Europas in neuester Zeit, Elementare mathematische Erdkunde - S. 6

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
q Europa. wohnen Griechen, Slaven, wozu die Serben und Bulgaren gehören, Romane n (in der Walachei) und Türke n. Sie zeigt das bunteste Bölkergemisch. Tie Mittelmeerländer bekunden im ganzen eine gewisse Einheitlichkeit in bezug auf ihre geographischen, wirtschaftlichen und ethnographischen Verhältnisse. Die Ayrenäen-Kaköinsek. 600000 qkm, 25 Mill. E. Das Königreich Spanien. 500 000 qkm, 20 Mill. E., auf 1 qkm 39. Beziehungen Spaniens zum Ozean. Seinen politischen Höhepunkt erreichte Spanien mit der Entdeckung Amerikas, die durch den Italiener Kolumbus m spanischem Dienste erfolgte. Nun ward Spanien alsbald das „Reich, in dem die Sonne nicht unterging". Im Lause der Jahrhunderte ist es jedoch säst seines ganzen auswär tigert Besitzes verlustig gegangen, da die natürlichen Hilfsmittel des Landes ]elb|t gering waren, die über vier Erdteile ausgebreitete Weltmacht gegen^die erwach jenen Feinde zu stützen. Die Niederlande und Neapel haben sich schon seit ^ahrchunder-ten von Spanien losgerissen; zu Ansang des 19. Jahrhunderts sind seine Besitzungen in Süd- und Mittelamerika abgefallen und in jüngster Zeit verlor es Kuba und ote Philippinen; unbedeutende Küstenstriche an der Westküste von Afrika und emtge ajrt-kanische Inseln sind die einzigen Reste der einst so gewaltigen Kolonialmacht. Uber der Gier nach Gewinn wurde die Arbeit in der Heimat vernachlässigt, und dte stolzen Kajtilianer, welche die führende Rolle in Europa beanspruchten, wurden von .vollant), England und Frankreich überflügelt. 3 , Gegenwärtige Stellung Spaniens. Heute zählt Spanten, das zur Zett l Römerherrschaft wohl an 40 Mill. E. hatte, nur mehr 20 Mill., und lerne nur s )as Xiche Bedeutung ist gering. Immerhin lebt auch heute noch ans manchen Gebieten spanischer Einfluß fort. Das Zeremoniell an den Höfen entstammt Spamen, die Dramen eines Ealderon und Lope gelten noch immer als Meisterwerke der Dichtkunst, und in Murillo besitzt die Malerei einen ihrer hervorragendsten Vertrete^ ^n wirtschaftlicher Beziehung haben besondere Bedeutung Spaniens Ausfuhr von Wem Südfrüchten und Kork; serner seine Bergb auerzeugnyfe (Kupfer, Ltjcn, Quecksilber). Spanien ist nächst Schweden Deutschlands beben* Siedelungen. Die größeren Siebelungen des Laubes liegen, abgesehen von der Hauptstabt, in den fruchtbaren Küstenprovinzen, an der See ober an den puffen und ihren Mündungen. Die wichtigeren Hafenplatze stnb Cab ix Malaga, Valencia bieses in parabiestscher Umgebung, und -b at cel o na, ub 1/ Mill E Gibraltar an bet gleichnamigen Meeresstraße ist britisch. Am Quabalquivir und in Granada sind herrliche Baudenkmäler aus der Glmmit der arabischen Herrschaft erhalten, so in Sevtl^a der manrtfche Pa last Alkasfar und m G r a naba die feenhafte Alhambra. Der Sitz des arabychen Kalifats war Kor-dova das 1 Mill. E. hatte. Auf der Kastilschen Hochebene hegt m steppenartiger Umgebung die Hauptstabt M a b r i b , 600 000 Einw.

7. Bd. 4 - S. 301

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 29. Kunst im 19. Jahrhundert. 301 Stowe, die durch ihre „Onkel Toms Hütte" 1852 eine halbe Welt auf die Leiden der Negersklaven aufmerksam machte. — Auf Cuba wurde 1844 der Mulatte Valdes Placido erschossen, als Märtyrer für die den Farbigen vorenthaltenen Menschenrechte. Seine (spanischen) Gedichte sind zwar verboten, wirken aber fort unter seinen Freunden (S. 229). So haben auch die Argentiner an Hilario Askasubi einen Dichter, der das Gaucholeben verewigt, ehe es von der Erde verschwindet. Ueberhaupt aber läßt sich sagen, daß die Dichtkunst mehr als je sich mit nationaler Begeisterung vermählte, und ihre Erzeugnisse mit dazu dienten, die Liebe zum Vaterland neuzubeleben. So haben Es. Teg n er (-s-1846), der patriotische Finne Runeberg (f 1877) und der Geschichtschreiber Geijer (f 1847) unter den Schweden, der gelehrte Grundtvig, 1783—1872, unter den Dänen, der originelle Norweger Ibsen :c. das ernste altnordische Leben im Liede wieder erweckt. Andere Dänen wie Baggesen (f 1826), Oehlenschläger (f 1850), und der Märchendichter Andersen sangen sowohl den Deutschen als ihren Landsleuten. — Die Italiener be« wegte der affektvolle Tragiker Alfieri (f 1803) und bereitete sie auf die Freiheit vor, wie später Manzoni (t 1873). Einem Beranger ähnlich wirkten Ginsti's (t 1850) Spottlieder; der ideale Dichter der Revolution aber ist Aleardo Aleardi. Ebenso freiheitslustig dichteten die Griechen Rigas (S. 31), Sutsos und Ranga-wis. — In Ungarn ward Petöfy, geb. 1823, als der Sohn eines armen Metzgers und Trunkenbolds, aus einem desertirten Soldaten und herumstreifenden Komödianten der naturtreuste Dichter der Magyaren. Er verschwand 1849 im Getümmel der Schlacht von Schäßberg, aber seine Lieder leben fort im Munde seines Volkes. Unter den Edelleuten steht ihm am nächsten der (1871 f) Minister Eötvös; beliebtester Erzähler ist Maurus Iokay. Auch die Slaven haben sich namhafter Dichter erfreut. Adam Mickiewicz 1798—1855 wurde aus einem armen

8. Die nichtdeutschen Staaten Europas - S. 39

1901 - Glogau : Flemming
— 39 — Fünftel soviel Bevölkerung aufzuweisen hat. Aber mit dieser letzten Beurteilung, die doch einigermaßen den Vorwurf eines gewissen Phlegmas in sich schließt, läßt sich das neuerdings hervorgetretene koloniale Geschick der Franzosen und ihr bewundernswerter Eifer, vorwärts zu kommen, nicht recht zusammenreimen. In Afrika haben die Franzosen gerade in der letzten Zeit Staunenswertes geleistet. Fast der ganze nordwestliche Teil des Erdteils fällt jetzt in den Ve- reich der französischen Machtsphäre, den Negern erscheint der franzö- fische Kulturpionier schlechthin als der Mensch aux eperons verts, als der Mensch, der Wasser, Regen und Gedeihen bringe, und viel- leicht erleben wir noch die Zeit, wo das Dampfroß von Algier aus durch die Wüste eilt, um die neuesten Erwerbungen der Franzosen am Tschadsee und im Sudan aufzusuchen und der europäischen Kultur- sphäre anzugliedern. Wir können also durchaus nicht sagen, daß Frankreich heute schon den Eindruck des Greisenhaften macht; es be- hauptet noch immer mit Energie seine Stelle in dem Rate der Völker. Wir haben oben ältere Urteile aus der antiken Zeit in ihrer Stichhaltigkeit auf die heutigen Zustände geprüft und verglichen. Desgleichen ist es interessant, Schilderungen von Land und Leuten in Frankreich aus einer allerdings bedeutend jüngeren Zeit, die aber doch im Verhältnis zu heute bedeutend zurückliegt, zur vergleichenden Betrachtung heranzuziehen. Es sind dies die Reiseschilderungen, die Ernst Moritz Arndt gerade vor hundert Jahren über Frankreich und die Franzosen niederschrieb. Natürlich haben sich die äußeren Kultur- Verhältnisse gewaltig geändert. Arndt benutzte zu seiner Reise das Segelschiff und die Diligence, wo heute König Dampf über aller Reisegelegenheit unumschränkt sein Scepter schwingt. Aber das ist ja auch Nebensache; die Beschreibungen des Landes Nizza, das er im März durcheilte, sind wundervoll, man könnte sagen, in ihrer Art klassisch, ebenso die der Provence, das er die Region der Nachti- gallen nennt, mit ihrem schönen, muskulösen Menschenschlage, der sich auch heute noch im Seewesen auszeichnet. Sehr wichtig sind ferner die socialen Bilder aus Paris, die in dem Werke einen breiten Raum einnehmen, und überall sind die feinsten und treffendsten Urteile ein- gestreut. So will Arndt die Franzosen gerade nicht zu den schönsten Volksstämmen zählen, aber bezaubernd seien doch der Chic und die Grazie der Französinnen. Man sieht, wie anregend auch noch für unsere Tage die Urteile und Beobachtungen eines so geistvollen Mannes wirken können, und diese Parallelen zwischen einst und jetzt führen uns mehr in das Verständnis eines fremden Volkstums, als wenn wir uns immer nur auf die oft sehr oberflächlichen Bemer- kungen heutiger Touristen verließen.

9. Die nichtdeutschen Staaten Europas - S. 107

1901 - Glogau : Flemming
— 107 — Der russische Adel, sagt Peschel, ist von dem westeuropäischen Stande dieses Namens gänzlich verschieden; denn er wird durch den Besitz eines Staatsamtes oder durch den militärischen Dienst er- worden.^ Es giebt ja noch Nachkommen der altrussischen Bojaren, aber diese sind gegenüber dem „Beamtenadel", dem Tschin, völlig in den Hintergrund getreten. Die Adligen ordnen sich nach 14 Rang- klassen, von denen die 8 ersten den erblichen Adel, die übrigen 6 nur den persönlichen Adel genießen. Peschel berechnet etwa 1 Million Adlige in 250000 Familien. Ebenso wird die städtische Bevölkerung in 6 Abteilungen gruppiert, worunter die Gildenbürger, meist Kauf- leute, die beachtenswertesten sind. Obgleich die Kaiser mit großer Energie versucht haben, den Bürgerstand zu heben, läuft der Ehr- geiz der Gildenbürger doch meist darauf hinaus, ihre Söhne und Töchter in den Tschin hineinzubringen. Wenn man sich etwa 3 Jahrhunderte zurückversetzt, so schien es damals ganz unglaubwürdig, daß Rußland in Zukunft eine ent- scheidende Stimme im europäischen Völkerrate sichren würde. Man rechnete die Moskowiter ohne weiteres zu den Asiaten, und als Hein- rich Iv. von Frankreich seinen abenteuerlichen Plan saßte, ganz Europa zu einer „christlich-europäischen Republik" umzuwandeln, in der 15 gleich mächtige Staaten, 6 Erbreiche, 5 Wahlreiche und 4 Republiken sich gegenseitig das Gleichgewicht halten sollten, hatte er die Moskowiter in dieser seiner Ausstellung ganz unberücksichtigt gelassen. Wohl aber sand statt ihrer das polnische Reich die größte Beachtung, bis es allmählich sich mehr und mehr ergab, daß Polen nur „die unglückliche Schwester von Frankreich" wäre. Wir müssen aber heute noch einmal den Gründen nachspüren, die den Niedergang Polens und umgekehrt das Emporkommen Rußlands begünstigten. Das Polentum dars bei dem Westeuropäer am ehesten auf Verständ- nis und Teilnahme rechnen. Die Sprache erscheint ja auf den ersten Blick wegen der Häufung der Konsonanten als befremdlich und un- erlernbar; vor einem Satze wie krschonschtsch brschmje w' trschtseliince (der Käfer summt im Rohr) erlahmen alle Versuche der nachahmenden Sprachkunst; aber die Schwierigkeiten sind doch nur scheinbar. Die „mannigsache Erweichung der Konsonanten und eine reiche Modulation eines und desselben Selbstlauters schaffen für das Ohr angenehm klingende, weich tönende Laute". Die polnische Sprache hat daher eine reiche und uns sympathische Litteratur er- zeugt, und auch auf dem Gebiete der Musi! soll nicht unerwähnt bleiben, daß der klassische Chopin ein echter Pole gewesen ist. Wenn wir die polnischen Poesieen mit den russischen vergleichen, so ist auch das zu beachten, daß die polnische Schrift mit ihren lateinischen ' Die Beninten sind die einflußreichen Tschinowniks.

10. Europa - S. 43

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
B. Südeuropa. Ii. Italische Halbinsel. 43 9000, bez. 8700, 8400 E. auf 1 ^M.) am dünnsten im So. und in Sardinien (2700 bez. 1500 E. auf 1 s^Im.) Der Abstammung nach 98 % Italiener, c. 150000 Franzosen, wenige Albaneseu, noch weniger Deutsche, Slaven und Juden. Aber die italienische Nation ans alten Jtalikern, verschiedenen Deutschen, Normannen, Mauren u. a. zusammengemischt. Die Italiener haben als Südeuropäer scharf ausgeprägte Züge, dunkle Hautfarbe, Augeu und Haare; sie sind lebhaft, leichtlebig (mit großem Behagen genießen sie alle Arten gesellschaftlicher Genüsse), sehr mäßig (das Volk im S. lebt vielfach von Maccaroni. die hier vorzüglich zubereitet werden, Obst, Wassermelonen, Gemüse, Muscheln und Seespinnen höchstens Fischen), oft sehr leidenschaftlich, rachsüchtig, verschlagen (zur Erreichung ihres Ziels haben manche auch Dolch und Gift nicht gescheut), reich begabt für die Kunst, von angebornem Sinn für Schönheit auf allen Gebieten. Groß die Zahl der Bettler; namentlich früher Banditen nicht selten, die ihr Ge- werbe wohl mit religiösen Ceremonien verbanden ^). * <■ . a_ . Die Religion fast durchweg römisch katholisch, *77/7" '^rr Die Sprache italienisch, dem alten Lateinischen ähnlich, weich und für den Gesang wundervoll geeignet (vokalreich). Der Toscanische Dialcct durch Dante, Petrarca, Boccacio, Ariosto u. a. zur Schriftsprache emporgearbeitet^). Unter den Nahrungsquellen spielt die Landwir thschaft eine Hauptrolle, z. Th. durch gute künstliche Bewässerung gefördert. Die reichsten Erträge liefert die Lombardei, das untere Arnothal, die Emilia und Campanien. An andern Orten ist die Bodencnltur sehr zurück- Zu § 207. i) Der Italiener liebt großentheils das dolce kar niente,* das süße Nichtsthun, aber in verschiedenem Maße: die Bewohner im N. (mit mehr ger- manischem Blut) sind im Ganzen sehr fleißig, als Arbeiter hochgeschätzt, sparsam, mit wenigem zufrieden (auch sie gewandt); im S. sind dagegen die Bewohner in Folge von jahrhundertelanger Misregierung sehr geneigt, in den Tag hinein zu leben, zumal das Leben wenig kostet, und machen gern Feiertag. Der angeborne Schönheitssinn des Volks äußert sich selbst in den unteren Klassen; auch die geringste Frau versteht, Haar und Kleidung so geschickt zu ordnen, daß der Maler sie gern zu Studien benutzt. Kein Land hat nach der Zeit des Alter- thums so große Maler, Baumeister und Bildbauer hervorgebracht als Italien, in dem sich jetzt die reichsten Kunstschätze der Erde finden. Auch die Entwickelung der neueren Musik hat hier begonnen (Palästrinan Oper und Oratorien hier ent- standen; noch jetzt finden sich hier mehr Opernhäuser und -gesellscha sten, als sonstwo. Daher sind hieher Jahrhunderte lang Künstler und überhaupt Fremde als nach dem gelobten Lande gewallfahrtet und reisen noch jetzt oft dorthin. Auch die Poesie hatte hier herrliche Blüthen getrieben. Eigentümlich bei manchen die Gabe der Im- provisation. In keinem Lande hat sich der Charakter der Bewohner so auffallend geändert wie hier. Die alten Römer ausgezeichnet durch Charakterstärke und Mannestugend, doch von geringem Sinn für Kunst und Wissenschaft; die neueren Italiener oft weichlich, aber in Bewunderung für Kunst und Wissenschaft schwelgend. Dennoch sind überein- stimmende Züge vorhanden: diplomatische Gewandtheit, Neigung zum Aberglauben, leb- hafter zu Mimik neigender Sinn. Eine Uebergangszeit bildet die Zeit der alten römi- schen Kaiser, llebrigens erklärt sich die Veränderung namentlich dadurch, daß gerade in Italien der christlich - mittelalterliche Geist seinen Mittelpunkt fand. Auch ist das Laud in Folge seiner Cultnr ein ganz anderes, namentlich freundlicheres, geworden. 2) Dem alten lateinischen steht der sardinische Dialect am nächsten, in welchem Verse gedichtet werden können, die noch ganz mit dem Lateinischen überein- stimmen.
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