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1. Die Alte Geschichte - S. 26

1866 - Münster : Coppenrath
26 wir dagegen solche wandernde Horden in den Wüsteneien Afrikas und Asiens. Das Gefühl der Freiheit und Unabhängigkeit wirkt von Jugend auf bei diesen „Söhnen der Wüste" — so nennen sich wirklich die arabischen Nomaden, — eben durch das unge- bundene, unstäte Leben so mächtig, daß sie die Städte als Ge- fängnisse hassen und nicht begreifen, wie man in Mauern ein- geschlossen ein erträgliches Leben führen könne. Sie haben zwar stets einen Anführer an ihrer Spitze, welcher Emir, Scheik, Schech, Sultan, Chan rc. genannt wird; aber eigentliche Macht hat dieser nicht. Er hat Ansehen, weil seine Familie gewöhnlich zu denen gehört, welche die größten Heerden besitzen. Man wendet sich an ihn als Schiedsrichter in Streitigkeiten. Er wählt die Lagerplätze; er bricht zuerst auf, wenn man weiter ziehen will; er ist Anführer auf Raubzügen und im Kampfe mit anderen Stämmen. Befehlen aber darf er sonst nicht. Jeder freie Mann im Lager hält sich, wenn er nicht durch Armuth von ihm abhängig ist, für eben so berechtigt, als 'Jener. Da- gegen ist jeder Familienvater gleichsam der Fürst unter den Seinigen, die ihn, den Aeltesten, auch als natürliches Ober- haupt ansehen. Man nennt diese Verfassung der Nomaden die patriarchalische. Sie findet sich am schönsten ausgeprägt in dem Leben der Patriarchen des alten Testaments. 9. Der Ackerbau. Natürlich reichten die Früchte, die den Menschen so von selbst, ohne alle Wartung und Pflege, zuwuchsen, bald nicht mehr zu ihrem Vedarse hin. Sie mußten deshalb darauf be- dacht sein, das natürliche Erzeugniß zu vermehren. Die Natur selbst wies hierzu den Weg an. Sie sahen diese selbst säen und begießen. Ihr Nachahmungstrieb erwachte, und bald spornte sie die Noth, der Natur ihren Arm zu leihen und ihrer frei- willigen Ergiebigkeit durch Kunst nachzuhelfen. Sie bemerk- ten, daß die Körner, die- aus der vollen Aehre in den lockeren Boden fielen, wieder neue Früchte trieben. Auch sie streueten jetzt eine Menge reifer Körner in den Boden. Und siehe! grüne

2. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 19

1911 - Leipzig : Hirt
19 29. Blick vom Ölberge nach Südwesten auf den Südteil von Jerusalem. Zwischen knorrigen Öl- und Feigenbäumen erscheint der steinige, bleichgraue Kalkboden des Kidrontales, das tupfenartig übersät ist mit immergrünen Büschen und einige bewässerte Äcker zeigt. In der Stadt auf dem Tempelplatze zwei Moscheen, links außerhalb „Davids Grab", rechts hinten die massigen Türme der Zitadelle. 30. Die Chinesische Mauer im Norden von Peking. (Nach Weale, Reshaping.) Die gegen die Einfälle räuberischer Mongolen erbaute „Große Mauer" reicht vom Golf von Tschili bis Sutschou. Das im 17. Jahrhundert noch wohlerhaltene, 18 m hohe und 7 m breite Bollwerk ist heute großen- teils verfallen. Das Bild zeigt die Vereinigung der „Großen" und der „Inneren Mauer".

3. Bd. 2 - S. 123

1903 - Langensalza : Greßler
123 das Abspinnen des Coeons geschieht durch Männer. Die Würmer spinnen ihre Cocons, die etwa wie ein Taubenei groß sind, in drei bis fünf Tagen. Von diesen werden die größten ausgesucht, um die Schmetterlinge auskriechen zu lassen, damit sie Eier legen. Die Seide von diesen durchgefressenen Cocons ist sehr schlecht und wird nur an der türkischen Grenze genommen. Die guten Cocons werden entweder in großen Tonnen gesammelt und mit fließendem Wasser einigemal Übergossen, oder sie werden in ein Becken mit kochendem Wasser, welches über einem Ofen aus Erde, der sehr stark geheizt ist, sich befindet, ge- worsen und aus diesen Tonnen oder Becken werden die Coeons abge- spönnen. Der Haspel ist von Holz, ein Mann dreht ihn, während ein anderer bei den Cocons bleibt, diese schlägt, neue hinzulegt, das Haspeln überwacht u. s. w. Sonst wurden zum Abhaspeln sehr große Haspeln genommen, seit jüngster Zeit aber hat man aus England klei- nere eingeführt, weil diese bequemer bei der Arbeit sind. Die Cocons sind weiß, blaßgelb oder rötlich. Die beste Farbe ist die weiße mit silbernem Glanz, die namentlich in dem Dorfe Schafft gewonnen und zu dem besten persischen Seidenzeuge verwandt wird. Die meiste gilhanische Seide ist gelblich, hat aber einen sehr schönen Glanz und ist sehr stark. Der Seidenverkauf bei den Seidenzüchtern findet das ganze Jahr statt, jedoch ist der eigentliche Seidenmarkt in Res cht in den Monaten August und September. Wenngleich in Gilhan wilde Maulbeerbäume sind, so hat man dort doch nie von wilden Seidengespinsten gehört. Der wilde Seidenwurm, und dieses ist eine ganz andere Art, als der zahme, ist nur in Indien und China heimisch, wo er wild in den Wäldern spinnt. In diesen beiden Ländern ist auch die Seidenweberei schon aus den ältesten Zeiten her bekannt. Der Seidenwurm aus dem Norden von China hat sich verpflanzen lassen, die Würmer aus dem Süden, die aber nicht vom Maulbeer- bäume allein leben, lassen sich nicht zahm aufziehen, sondern leben nur wild. Aus diesem Grunde ist auch die Seidenzucht erst spät im südlichen China bekannt geworden, weil dort zu viel wilde Seiden- Würmer sind. Die Seidenabfälle gehen meistens nach der Gegend von Jspahan und Bagdad, wo weiße Burnus aus denselben gemacht werden. Cocons werden gar nicht versandt; die damit gemachten Versuche sind sehlgeschlagen, weil man die Cocons nicht gehörig trocknen konnte. Die nach Europa und andern Gegenden versandte Seide wird nur von der Provinz Gilhan ausgeführt. Aus andern Teilen Persiens wird keine Seide versandt. Die Ausfuhr aus Gilhan beläuft sich auf ungefähr 14 Millionen Franks an Wert. Man unterscheidet nach ihrem Faden und ihrer Feinheit in Gilhan drei Korten Seide. Alle nach Europa über Konstantinopel ausgeführte Seide ist von gemischter Masse und von gemischten Fäden. Nach

4. Mit einem Stahlstich - S. 597

1837 - Stuttgart : Belser
Osmanen und Palaologen. 597 bali, den Vater seiner geliebten Malchatnn, ausgcstrcckt Liegen, und siehe, aus Edebalis Brust stieg der wachsende Mond auf, neigte sich dann zu ihm und gieng in seinem Busen als Vollmond unter. Da sproßte aus seinen Len- den ein Baum empor, und breitete Aeste und Zweige über Meer und Länder und seinen Schatten bis in die weiteste Ferne: unter ihm standen als 4 Pfeiler der Kau- kasus und Atlas, der Taurus und Hämus; aus seiner Wurzel quollen der Tigris und Euphrat, der Nil und Jster; Schiffe deckten die Flüsse, Flotten die Meere, Saaten die Felder; aus dem Gebirg rieselten Quellen durch Rosen und Cypressen; aus den Thälern stiegen Kuppeln empor, von deren Spitzen der Halbmond funkelte, von deren Gallericn Gebetruf erscholl; dann erhob sich ein Wind und senkte die schwertförmig gebildeten Blät- ter gegen die Stadt des Constantinus, die am Zusam- menfluß zweier Meere, an der Gränzscheidc zweier Erd- theile liegt, gleichsam als ein Diamant, der zwischen zwei Sapphire und Smaragde gefaßt ward: eben wollte Osman den Ring anstecken, als er erwachte." Ertoghrul starb 4 288; sein Lehensherr Alaeddin war lange zuvor um- gckommen, auch Ghajaseddin, Sohn und Mörder Ataeddins, war todt, Rokneddin und Aseddin standen unter mongolischer Oberherrschaft; letzterer entfloh 1263 in das byzantinische Reich und gründete am rechten Ufer der Donau, wo sie vor ihrer Mündung gegen Norden ausbeugt, im Dob- îutsch, die erste türkische Aüsiedlung in Europa. 1267 wurde Rokneddin auf Befehl Abaka-Chans von dem mon- golischen Reichsverweser Perwane erwürgt, und an seine Stelle sein vierjähriger Sohn Ghajaseddin Keichosrew gesetzt. Perwane, welcher Rokneddins Wittwe heurathete, führte die Regierung mit Weisheit, wurde aber endlich seinem Herrn verdächtig und dem Verdacht folgte 1276 die Hinrichtung. Nun stellte Muhamedbeg, Sohn Kara- mans, einen gemeinen Türken als angeblichen Sohn des in der Krim verstorbnen Aseddins als Thronpratendenten auf. Massud aber, Aseddins wirklicher Sohn, und Gha-

5. Teil 4 - S. 297

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
297 Und welch ein genügsames, feinsinniges und flinkes Heer verschieden- artigen Getiers haben sich diese Trockenlande erzogen! Grabende Nager bevölkern zu Tausenden alle Steppen, begnügen sich zur Kost mit den unterirdischen Teilen, den Knollen, Zwiebeln oder Wurzelstöcken der dort wachsenden Pflanzen, wenn die brennende Sonne der Trockenzeit das Grün der Gräser samt der bunten Blumenschar vergilbt, ja in Zunder verwandelt hat. Dem niedlichen Bobak, einem verwandten des Murmeltiers in den südrussischen Steppen, dient oft monatelang der Morgentau an den Grasblättern als einzige Labe. Im prachtvoll durch- sichtigen, weil dunstfleien Luftmeer zieht der Geier seine weiten Kreise und erspäht auf unvergleichlich ausgedehntem Gesichtsfeld am Boden feine Beute mit einer Scharfsichtigkeit, daß man sein Buge mit einem Teleskop vergleichen darf. Die Fennekfüchschen der Sahara erlauschen mit ihren breitdreieckigen Ohren, die das Spitzköpfchen so hoch über- ragen, das fernste Geräusch und sind gleich den wild lebenden Kamelen des Tarimbeckens bis zur Unerkennbarkeit ihrer Bodenumgebung gleich- farbig, hier graugelb, dort mehr rötlich. Kamele, Pferde, Kntilopen und Strauße zeigen sich vor allem dadurch ans Trockenklima angeschmiegt, daß sie schnellfüßig die gänzlich wasserleeren Strecken durcheilen und teilweise wunderbar lange Zeit des Wassers völlig entbehren können, hält doch das zweihöckrige Kamel das Tragen zentnerschwerer Teelasten durch die Gobi im härtesten Winter aus, selbst wenn es bis zum zehnten Tag kein Futter erhält und nur auf gelegentliches Schneelecken angewiesen ist, um den Durst zu löschen. Vas einhöckrige Kamel hält selbst in der Wüstenglut Krabiens den Karawanenmarsch bis zum fünften Tag ohne Wasser aus, im Frühjahr, wenn warme Kegen ihm genug „Haschisch" (Grünfutter) ersprießen lassen, sogar mehr als drei Wochen. wie sollte da der Mensch als Bewohner des Trockenraums nicht gleichfalls dessen Gepräge tragen! Lenken wir den Blick zuerst nach dem Morgenland. Der eigentliche Grient, also was, etwa von Kom aus betrachtet, den Gstrand des geographischen Gesichtskreises der Ulten ausmachte, von Kleinasien und Syrien bis zum indischen Fünfstromland, und was ihm in Krabien sowie in Kordafrika gleichartig sich anschließt, fällt in jenen gewaltigstem Steppen- und Wüstengürtel der ganzen Erde, der am Ktlantischen Meer mit der Sahara beginnt und erst mit der Kirgisenheimat und an der zentralasiatischen Grenze gegen Sibirien, die Mandschurei und Thina endet. In der Kegel führt man die bekannten Charakterzüge orientalischen Lebens auf den Islam zurück, als wenn die Lebensregeln des Koran nicht selbst erst zum guten Teil der Krabischen wüste entsprossen wären. Gder wenn man sich darauf besinnt, daß ja dies orientalische Wesen vor Mohammed zurückreicht, mindestens bis in Kbrahams Zeit, so macht man gern die den Orientalen nun einmal an- geborene Zinnesrichtung dafür verantwortlich. Das dünkt zwar recht bequem. Kber so gewiß die Gewohnheit bei den Völkersitten eine sehr große Kolle spielt, so handelt es sich für die Wissenschaft doch eben um Uufdecken des Ursprunges der eingewurzelten Gewohnheiten. Da nun Syrer

6. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 152

1878 - München : Oldenbourg
152 113. Der ñlbaum. dorn Festlande. Der schönste Kaffee wächst im glücklichen Arabien unter dem Namen Mokka. Die Bohne ist kleiner und gelber und, gut zubereitet, von feinerem, kräftigerem Aroma als andere Sorten. Die Insel Bourbon liefert gleichfalls eine gute Sorte Kaffee, während die von San Domingo weniger geschätzt ist. In England beläuft sich der Verbrauch auf ungefähr 1'/- kg pro Kopf, in Holland und Deutschland auf mehr als 7 kg. 113. per Hkölmm. 1. Wer den Ölbaum in seiner Heimat aufsuchen will, der reise nach Kleinasien, z. B. in den Libanon, wo er als Wildling fortkommt. In Griechenland, Italien, im südlichen Frankreich und in Spanien findet er sich nur als Kultur- pflanze, etwa wie bei uns der Weinstock. Er verlangt ein gemäßigteres Klima als die Palme. 2. Schon von weitem macht er sich kenntlich durch sein fahles, grauweiß schimmerndes Laub, das in der Ferne wie bestaubt aussieht. Am meisten gleicht er in seinem Wachstnme unserer Weide. Höchst selten trifft man einen gerade und schlank gewachsenen Baum, fast alle Stämme sind krumm, zer- rissen, wie vom Blitz gespalten; die alten Bäume sind hohl, durchbrochen wie ein Glockenstuhl; an der Basis wird stets Erde aufgehäuft, um die Wurzelknorren zu decken, die sich aus dem Boden herausarbeiten. Auf diesem phantastischen Stamm stehen nicht etwa starke Äste (an welchen die Zweige heraustreiben), sondern ein Wirrsal dünner, schlanker Zweige. Übersieht man chaher die Olivenpflanznngen, z. B. in der Provinz Kura in Kleinasien, wo Hunderttausende von Bäumen bei einander stehen, so gleichen dieselben fast einem Niederholz- walde, der auf Stelzen steht. Der Baum ist unschön; das fahle, grauweiß schimmernde Laub gießt eine trübe Färbung über das Land aus. Der Baum wächst überall wild am Libanon; um aber genießbare Früchte zu gewinnen, muß er veredelt werden. Nur solche treffen wir in den Pflanzungen, aber in den mannigfaltigsten Sorten. 3. Die Frucht, Olive'genannt, ist anfangs grün, reif blaugrün bis schwarz, eiförmig, von der Größe eines Tauben- eies; ihr schwarzgrünes Fleisch schließt eine Nuß mit dem Samenkorn ein. Im Juli und August, wenn (wie z. B. in Palästina) die Früchte reifen, werden zuerst die Früchte ge-

7. Bd. 2 - S. 466

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
466 Itt. Länder- und Völkerkunde. Tt. Asien. Saadi seine Sprüche schuf, beide der Stolz und die Freude auch ihrer rohesten Landsleute! Noch ist der heitere blaue persische Himmel derselbe und wölbt sich über dieses geschützte ?Fruchtktima der Trauben und Orangen, das selbst in Persien kaum seines Gleichen hat, aber die Herrscher haben ihre Gunst diesem ehemaligen Edelstein ihrer Krone entzogen, und die Oede kehrt wieder zurück, wo nur dem Fleiße der Hände, aber auch hundertfältig, die lohnenden Früchte zu Theil werden. Den letzten Aufschwung erhielt Schiras durch Kerrim Khan, der es um die Mitte des vorigen Jahrhunderts zum Mittelpunkt seines Reiches machte, Bazars, öffentliche Gebäude und schöne Gürten schuf und die Stadt mit starken Festungswerken umgab. Als zu Ende des vorigen Jahrhunderts Aga Mohamed Khan die Nachfolger Kerrims bei Pcrse- polis geschlagen hatte, eroberte er Schiras und zerstörte die Werke des Stammes Send. Seitdem gleicht die Stadt so vielen anderen in Ruinen liegenden Städten des Orients und ist von Trümmern, Schmutz und Armuth erfüllt. Selbst die klaren Wogen des von alten Dichtern verherrlichten Flusses Rocknab ad, welche vordem die Gärten der Stadt bespülten, haben, durch Vernachlässigung gezwungen, sich ein neues Bett in einiger Entfernung gesucht. Doch bildet der schön über- wölbte Bazar Vakyl*), der die Bazars von Konstantinopel, Kairo und Teheran übertrifft, noch immer einen der Glanzpunkte Persiens, dessen Bewohner bei dem schönen Schiras und seinem herrlichen Bazar schwö- ren und fluchen; immer noch sind trotz aller Zerstörung in der nächsten Umgebung noch einige Gürten übrig geblieben, welche die große schwarze Traube des feurigen Schiras-Weins, herrliche Pfirsiche, Kirschen, Gra- natäpfel, Birnen und andere Früchte hervorbringen und umkränzt sind von Gebüschen der Rose und anderen wohlriechenden Blumen; und immer noch stehen die Frauen von Schiras im Rufe, die schönsten ihres Geschlechtes in Persien zu sein. Eine englische Meile von der Stadt, da, wo ehedem die liebliche Vorstadt Mosella stand, ruht die Asche von Hafis, dem Lieblingsdichter Persiens, unter einem Grabmal von weißem Marmor. Viele Reisende haben den lieblichen Ort und die dunkeln Schatten der Cypressen ge- priesen, welche Kerrim Khan pflanzte. Letztere zwar sind verschwunden und zahlreiche Gräber umgeben die Ruhestätte des Dichters, doch bietet der Ort noch genug des Schattens, und die Aussicht von ihm auf Schiras und seine Umgebung ist so schön, daß er einer der beliebtesten Vergnügungspnnkte für die Einwohner von Schiras bildet. Auch die schöne Abschrift von Hafis' Gedichten, welche am Denkmal befestigt war, ist nicht mehr, aber der weiße Marmor ist über und über mit den schönsten Stellen aus den Werken des Dichters, als der edelsten Lobrede, beschrieben. *) In dcr Nacht vom 21. zum 22. April 1853 ward Schiras durch ein furcht- bares Erdbeben heimgesucht; die Stadt ward fast ganz zerstört und der größte Theil der Einwohner unter den Trümmern begraben.

8. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 220

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
220 Kursus Ii. Abschnitt V. § 145. Fig. 108. Echter Muskatnußbaum. (Myrfstica fragrans.) a. Weibliche und b. männliche Blüte, c. Kapsel, d. Längsdurchschnitt der Kapsel, e. Querdurchschnitt des Samens. 6—12 m hoch. Fig. 109. Gewürznelkenbaum. (Caryophyllus aromäticus.) a. Längsdurchschnitt der Knospe, b. Blüte ohne Blumenblätter, c. Blumenblätter, welche beim Aufblühen von den Staubgefäßen gleich einer Mütze abgeworfen werden, d. Beere. 10—12 m hoch. und Salzwüsten im 0.; nur die Gebirge sind waldreich. Die Randgebirge ver- hindern die Bildung größerer Flußgebiete. Einzelne Quellen und Binnengewässer finden sich im Innern, so daß Oasen entstehen konnten. Die Luft ist überaus trocken; im Sommer wechselt die große Hitze des Tages mit großer Kühle in der Nacht. Der üppige Pslanzenwnchs verdankt der künstlichen Bewässerung auf den Stufenländern seine Entstehung; Reis, Getreide, Wein, Mohn, Tabak und Baum- wolle werden angebaut und die vortrefflichsten Pferde, Maultiere, Kamele, Schafe und Ziegen gezogen. Der Bergbau liefert Eisen, Kupfer, Petroleum und Salz; die Industrie ist wenig entwickelt (Seidenwaren, Shawls, Teppiche und Rosenöl). Dem Karawanenhandel dient das zweihöckerige Kamel. Die Bewohner sind mohammedanische Perser, Türken, Afghanen und Be- lntfchen, außerdem Parseu (Feueranbeter), die Anhänger der altpersischen Licht- religion. Eine Bodenerhebung teilt Jrän in eine größere-Westhälfte: Persien und in eine kleinere Osthälfte: Afghanistan (im N.) und Belntschistun (im 8.).

9. Charakterbilder aus Asien - S. 82

1892 - Leipzig : Hinrichs
82 Die Theekultur. erhalten. Es bedurften nämlich die Mandschn, nachdem sie selbst die Herrschaft errungen hatten, natürlich keine Wälle mehr gegen ihre eigenen, mit Wohlthaten überhäuften Landsleute und unterließen deshalb olle Ausbesserungen. Verschieden von der äußeren ist die innere große Mauer, nördlich von Peking. Sie befindet sich noch jetzt, da man an den schadhaften Stellen immer wieder mit neuem Mauerwerk nachhalf, in sehr gutem Zustande. So wenig aber ehemals diese Schutzwälle das Mittelreich vor der Verwüstung und der Herrschast tatarischer Hordeu bewahrten, so wenig werden zu unserer Zeit, trotz aller kriegerischen An- strengungen, die tatarischen Gebieter ihre chinesischen und mon- golischen Unterthanen der Oberherrlichkeit des Westens und dem umgestaltenden Einflüsse seiner Kultur entziehen köirnen. 5. Die Theekultur. a) Der Anbau, b) Die Ernte, c) Schwarzer Thee. d) Grüner Thee. a) Die Theepflauzungen im nördlichen Teile von China befinden sich stets an den unteren Abhängen und auf deu srucht- barsten Bergseiten, wie in den Niederungen, Die Sträucher sind regelmäßig in Reihen, etwa 1^/g in von einander entfernt, gepflanzt. Die einzelnen Pflanzungen sind von geringer Aus- dehnung. einen Hektar höchstens' aber jeder Landmann hat seinen kleinen Garten, dessen Ertrag für die Bedürfnisse seiner Familie genügt. Es giebt nicht leicht ein friedlicheres Bild, als das einer chinesischen Familie, die mit dem Einsammeln von Theeblättern beschäftigt ist. Ein Greis, der Vater oder Groß- Vater der Familie, leitet die Thätigkeit seiner Nachkömmlinge, man sieht ihn mitten unter denselben, vielleicht durch Alter ge- beugt, aber immer noch geehrt als das Oberhaupt der Familie. Nach den Arbeiten des Tages kehren sie in ihre kleinen Wohnungen zurück; das mäßige Abendmahl, bestehend aus Fischen, Reis und Gemüse, ist stets lustig, denn alle bringen ein zufriedenes Herz mit. — b) Die erste Blätterernte geschieht in der Mitte des April. Sie besteht aus deu jungen Blatt- knospen, die kaum anfangen, sich zu öffnen, und erzeugt den sehr feinen Haifangthee, den man in kleinen Quantitäten als Geschenk an seine Freunde schickt. Vierzehn Tage oder drei Wochen nach der ersten Ernte haben die Pflanzen neue Blätter

10. Theil 3 - S. 136

1834 - Königsberg : Bornträger
136 Asien. Tungusien oder Amurland. Dies Land wird auch die Mandschurei genannt, weil es von dem Volke der Mandscheu oder Mandschuren bewohnt wird. Auch dies Land ist ein Hochland, überall von Bergen umgeben, und nur an dem Meere befindet sich ein schmaler, nie- driger Rand. Daher ist die Luft rauh und kalt, und selbst im Jun. findet man beim Graben noch Frost in der Erde. Der große, breite Amur, der aus dem asiatischen Rußland herüber- kommt, durchfließt das Land, und ergießt sich hier ins Meer. Das Meer von Ochozk, das japanische und das gelbe Meer bespülen die Küste. Im Innern ist das Land sehr we- nig bekannt; aber Seefahrer, welche an der Küste hinfuhren, können nicht genug das herrliche Grün rühmen, welches sie über- all sahen. „Der Boden war," sagt einer von ihnen, „mit den- selben Pflanzen bekleidet, die in unserm Himmelsstriche wachsen, aber sie waren grüner und kraftvoller; der größte Theil derselben stand in Blüthe; bei jedem Schritte fand man Rosen, gelbe und rothe Lilien, Maienblumen, und überhaupt unsre Wiesenblumen. Fichten bekränzten die Gipfel der Berge; die Eichen fingen et- was weiter von der Küste an. Die Ufer der Flüsse und Bäche waren mit Weiden, Birken und Ahornbäumen bepflanzt, und an der Gränze des großen Waldes sah man Aepfeln und Mispeln in der Blüthe." So weit Europäer längs dem Ufer des Amur ins Land gekommen sind, haben sie überall herrliche Wiesen ge- funden. Dies ist bei dem kalten Klima allerdings zu verwun- dern; denn der Winter währt vom Ende des Septembers bis in den April. Dafür soll der Sommer sehr heiß sein. Das Land wird durchaus von Nomaden und von Fischervölkern bewohnt, und nur an wenigen Stellen wird Ackerbau getrieben. Schon daraus geht hervor, daß es sehr wenig bevölkert sei. Die Mand- scheu sind von mittler Statur, gut gewachsen und schlank, ha- den kleine, schiefe Augen, kleine Nase, schwarze Haare, gelbe Haut, und sehr scharfes Gesicht und Gehör. Ihr Charakter ist offen, aber rauh; sie verabscheuen Diebstahl und Betrug, sind stolz und kriegerisch, und der chinesische Kaiser nimmt daher seine Leibwache aus diesem Volke; aber sie sind auch sehr unreinlich, und plump in ihren Sitten. Sie haben ihre eigene Religion, wonach sie Gott unter dem Namen Kaiser des Himmels vereh- ren. Ein besonderer Stamm der Mandschuren sind die Tun- guse n, die als Nomaden beständig umherziehen, und selten mehrere Tage an einem Orte verweilen.
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