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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 87

1909 - Leipzig : Hirt
7. Der Französische Krieg 1870—1871. 87 November 1869 feierte Frankreich noch einmal einen großen Triumph bei der Eröffnung des Su es kan als, den sein genialer Ingenieur Ferdinand von Lesseps gebaut hatte. 7. Der Französische Krieg 1870—1871. Veranlassung. Die Franzosen sahen mit Neid auf den Kriegsruhm Preußens. Rache für Sadowa!1) war das Losungswort. Mit diesem suchte die regierende Partei die Unzufriedenheit im Innern abzulenken. Graf Bismarck gab die Bündnisse mit den süddeutschen Staaten bekannt. Zur Leitung des Zollvereins wurde ein Zollparlament eingerichtet, in das die süddeutschen Staaten Vertreter entsandten. Alles dies ließ die Franzosen befürchten, daß der Norddeutsche Bund sich zu einem neuen Deutschen Reich erweitern würde. Außerdem bestanden Verstimmungen wegen Luxemburg. Von der Zeit her, wo Luxemburg zum aufgelösten Deutschen Bunde gehörte, hatte Preußen dort eine Besatzung. Mit der Auflösung des Bundes 1866 war der Grund hierzu weggefallen, aber der König von Holland, der zugleich Großherzog von Luxemburg war, forderte den Abzug der preußischen Besatzung nicht, und es konnte Preußen nicht gleichgültig sein, wer nach ihm den wichtigen Platz besetzte. Napoleon hatte versucht, von Holland das Großherzogtnm Luxemburg käuflich zu erwerben. Der König von Holland war nicht abgeneigt, falls Preußen keinen Einwand erhebe. Die allgemeine Stimmung in Preußen war aber dagegen. Deshalb zog der König von Holland seine Zusage zurück, und es kam zu einem Vertrage, daß Holland das Großherzogtum behalten, aber die Festungswerke der Stadt Luxemburg schleifen solle. Napoleons Wunsch war nicht erfüllt, Mißstimmung in Frankreich die Folge. „Die Franzosen sind eine sparsame und arbeitskräftige Nation, mit reichen Gaben aller Art, aber sie sind auch eitel und eifersüchtig und lassen sich von politischen Schreiern und dreisten Journalisten leicht zu hastigen und wilden Entschlüssen fortreißen."2) Die Kriegspartei erneuerte den Ruf: „Rache für Sadowa!" Preußen sollte für feine Erfolge von 1864 und 1866, für die Stiftung des Norddeutschen Bundes und des Zollparlaments gedemütigt werden. Das sind im wesentlichen die innern Gründe des Französischen Krieges; bald fand sich auch eine äußere Veranlassung zur Kriegserklärung. In Spanien war die Königin Jsabella des Landes verwiesen worden, und das spanische Ministerium bot dem Prinzen Leopold von Hohen-zollern-Sigmaringen die spanische Krone an. Der Prinz sagte zu. x) Sadowa ist ein Dorf bei Königgrätz. 2) Kaufmann S. 119.

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 86

1909 - Leipzig : Hirt
86 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. Fürstentums. Zum Fürsten wurde Prinz Karl von Hohenzollern-Sigmaringen gewählt, der 1881 den Königstitel annahm. Seine Gemahlin, Prinzessin Elisabeth von Wied, ist als Dichterin unter dem Namen Carmen Sylva bekannt. Italien hatte trotz seiner Niederlagen 1866 Venezien gewonnen, noch leichter gelang die Eroberung des Kirchenstaates. Als im Jahre 1870 der Französische Krieg ausbrach, berief Frankreich seine Truppen aus Rom ab, und die italienischen Truppen rückten am 20. September in Rom ein. Dem Papste wurden der Vatikan als Residenz und die Rechte eines souveränen Fürsten gelassen. Seit 1870 ist Italien Einheitsstaat. Der Stadtrepublik San Marino hat man die Selbständigkeit gelassen. Rußland hatte vergeblich versucht, Eroberungen auf der Balkanhalbinsel zu machen; bessere Erfolge wurden in Asien erzielt. 1858 wurde die Amurprovinz von China erworben, 1859 wurden die Bergvölker des Kaukasus unterjocht, 1865—1868 Taschkent und Samarkand in Westtnrkestan unterworfen. Frankreich war in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die angesehenste Macht in Europa. Die Lorbeeren im Krimkriege und im Kampfe gegen Österreich 1859 hatten Napoleon Iii. diesen Vorrang gebracht. Unter Ludwig Xv. war Kanada an England abgetreten worden. Diesen Verlust zu ersetzen, suchte Napoleon jetzt Mexiko und Mittelamerika unter französischen Einfluß zu bringen. Mit England und Spanien schloß er einen Vertrag, um Schuldforderungen an die Republik Mexiko mit Waffengewalt einzutreiben. Da aber die französischen Forderungen zum Teil der Belege entbehrten, zogen England und Spanien sich zurück, und die Franzosen setzten die Unterwerfung auf eigne Hand siegreich fort. Auf Frankreichs Vorschlag wurde Mexiko zu einem Kaiserreich erklärt und dem Erzherzoge Maximilian von Österreich die Kaiserkrone angeboten. Zögernd nahm der Erzherzog das Danaergeschenk an. Durch französische Truppen mußte er seinen Thron gegen die republikanische Gegenpartei schützen. Deren Anführer Juarez streifte mit seinen Scharen bis in die Nähe der Hauptstadt. Maximilian hielt sich, solange der Bürgerkrieg in den Bereinigten Staaten dauerte; nach dessen Beendigung ergriffen die Vereinigten Staaten Partei für die Republikaner in Mexiko. Um einem Kriege mit der Union auszuweichen, rief Napoleon die französischen Truppen aus Mexiko ab und überließ den von ihm eingesetzten Kaiser Maximilian seinem Schicksale. Dieser wurde gefangen und 1867 zu Queretaro erschossen. Juarez übernahm das Amt eines Präsidenten der Republik. Eine glänzende Weltausstellung des Jahres 1867 zu Paris half über das verfehlte mexikanische Abenteuer für den Augenblick hinweg. Im

3. Deutsche Geschichte - S. 163

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die ersten beiden schlesischen Kriege. 163 gangen. Stanislaus Leszczynski (vgl. §170) wurde mit diesem Herzogtum entschädigt, als es ihm auch nach Augusts des Starken Tode nicht gelang die polnische Krone zu erlangen, sondern Kurfürst A u g u st Iii. von Sachsen auch in Polen seinem Vater folgte. Nach Stanislaus' Tode ist Lothringen an Frankreich gefallen; so ging ein altes deutsches Land in fremde Hände über. Der letzte Herzog des Landes, Franz, wurde zum Großherzog von Toskana gemacht; er war der Gemahl Maria Theresias, der ältesten Tochter Karls Vi. Karl Vi. hatte keinen Sohn hinterlassen; und es war die wichtigste Österreich. Frage der europäischen Politik, ob es Maria Theresia gelingen würde, die Herrschaft über die österreichischen Erblande zu behaupten. Durch ein Staatsgrundgesetz, die sogenannte „pragmatische Sanktion", hatte Karl Vi. bestimmt, daß die gesamten österreichischen Staaten für immerr ungetrennt beieinander bleiben, und daß, wenn männliche Nachkommen fehlten, die weiblichen Nachkommen erbberechtigt sein sollten; auch war diese Bestimmung von den meisten Mächten Europas anerkannt worden. Aber Kursürst Karl Albert von Bayern erhob auf Grund seiner Verwandtschaft mit dem Kaiserhause Anspruch auf Teile des Erbes; und es war zu erwarten, daß Frankreich, obwohl es die pragmatische Sanktion anerkannt hatte, sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen würde, Habsburg zu schädigen, zu dem es seit den Tagen Karls V. in Gegnerschaft stand. Die Verhältnisse waren für Österreich um so günstiger, weil seine Finanzen in Unordnung waren, und weil die verschiedenen Länder, aus denen es zusammengesetzt war, nicht, wie die preußischen Gebiete, zu einem Ein-heimaaie verbunden waren, sondern jedes seine besondere Verwaltung hatte. In Frankreich war auf Ludwigxiv., dem sein Sohn und der^°"'E. ältere seiner Enkel im Tode vorangegangen waren, im Jahre 1715 sein Urenkel Ludwig Xv. gefolgt, für den anfangs eine vormundfchaftliche Regierung eintrat. Er war ein unselbständiger, dazu sittenloser und ausschweifender Monarch, der eine verschwenderische Hofhaltung führte; unter feinem Regiment lastete der Steuerdruck schwer auf dem Volke, insbesondere auf den armen Bauern, während zugleich Frankreichs Machtstellung nach außen mehr und mehr verloren ging. Frankreich befaß in Nordamerika ausgedehnte Kolonien, Canada am Lorenzstrom und das nach Ludwigxiv. benannte L o u i f i a n a am Mississippi. Dadurch wurde es in Zwistigkeiten mit England verwickelt, welches seit Beginn des siebzehnten Jahrhunderts ebenfalls an der nordamerikanifchen Küste Kolonien gegründet hatte. Die Krone von England war nach dem Tode der Königin Anna im England. Jahre 1714 an das Haus Hannover gefallen. Damals hatte Georg I.

4. Deutsche Geschichte - S. 165

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die ersten beiden schlesischen Kriege. 165 einen Fürsten, der nicht dem Hause Habsburg entstammte; aber inzwischen besetzten die Truppen Maria Theresias seinelaimadt München. Weniger glücklich fochten die Österreicher gegen die Preußen. Da ent- ^|ta“n schloß sich Maria Theresia, um sich dieses Gegners zu entledigen, zum Frieden. 1742. In Br es^a u rsmdl er abgeschlossen; sie trat Schlesien (außer Troppau und Zzgerndorf) und die Grafschaft Glatz an Preußen ab. Der preußische Staat wuchs dadurch um fast ein Drittel des bisherigen Bestandes; ein reiches, im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert durch die deutsche Einwanderung den Slaven abgewonnenes Land, wo der Boden fruchtbar war, wo seit alters die Leineweberei blühte, mit der wichtigen Wasserstraße der Oder und der großen Handelsstadt Breslau war gewonnen worden. Zwei Jahre später fiel infolge eines älteren Vertrages Ostsries land an Preußen, ostftubianb. das so auch an der Nordsee festen Fuß faßte. § 177. Der rweite ickleliscke Kma 1744 — 1745. Seit dem 1744-1745 Friedensschluß mit Preußen machten die österreichischen Waffen immer weitere Fortschritte; der deutsche Kaiser, aus seinen Erblanden vertrieben, befand sich in einer traurigen Lage; er war völlig abhängig von den Franzosen. Friedrich war Überzeugt, daß Maria Theresia daran denke, nach Besiegung der Franzosen auch Schlesien wiederzuerobern. Da hielt er es für besser, ihr zuvorzukommen. Er schloß ein Bündnis mit Lud-in^Bömc>i iv i g Xv. von Frankreich und überschritt im Sommer 1744 mit 80 000 Mann „kaiserlicher Hilfsvölker", wie er sie nannte, die böhmische Grenze Aber dieses Unternehmen ging nicht glücklich vonstatten; durch Desertion stark gelichtet, kam das Heer wieder in Schlesien an. Im darauf folgenden Winter starb Karl Vii.,-fein Sohn vertrug sich mit Maria Theresia und entsagte den Erbansprüchen auf österreichische Lande. Im Jahre 1745 brach Prinz Karl von Lothringen, Maria Theresias Schwager, mit einem österreichischen, durch sächsische Hilfstruppen verstärkten Heere über die Pässe der Sudeten nach Schlesien ein. Da griff ihn der König bei dem Dorfe Hohenfriedberg am Fuße des Gebirgesh°h^ried-an. In der Morgendämmerung kam es auf dem vielfach durch Gräben, 1745 Bäche und Teiche durchschnittenen Gelände zu einem harten und blutigen Kampfe; da wurde die Entscheidung durch den berühmten Reiterangriff des Generals von Geßler herbeigeführt, der mit dem Dragonerregiment Bayreuth, dem heutigen Kürassierregiment Königin, sechs Regimenter über den Haufen ritt. 2500 Gefangene machte und 66 Fahnen erbeutete. Der Feind ging nach Böhmen zurück. „Niemals haben die alten Römer etwas Glänzenderes getan", schrieb der König, „mit solchen Truppen würde man die ganze Welt bändigen."

5. Deutsche Geschichte - S. 167

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der siebenjährige Krieg. 1756—1763. 10 -------------------------------------------. .. -rt not)et8 und waren sehr erfreut, als sich Friedrich bereit erklärte, die Neutralität Norddeut,chlands zu schützen. Der Pariser Hof aber wurde dadurch sehr verstimmt. Ludwig Xv. mar ein launischer, unzuverlässiger Monarch, dazu eifersüchtig auf den großen Preußcnkönig; die sittenlose Frau, die ihn beherrschte, die Marquise von Pompadour, war eine Gegnerin Friedrichs. Dazu machte Österreich große Versprechungen. So murde Im ^ Frühjahr 1758 ein Bündnis zwischen Frankreich, Österreich und O )y J - --------r fifcf) *jj45wie R ulllvd abgeschlossen. “ ,, -—Indmn hatte Friedrich nicht nur über die russischen und österreichischen Truppenrnstungen, sondern auch über die Abmachungen der drei Mächte Nachrichten erhalten; die letzteren stammten teilweise von einem bestochenen sächsischen Kanzleibeamten. Er war sofort entschlossen, „lieber zuvorzu- kommen als sich zuvorkommen zu lasten". Als nun mehrere Anfragen, die er au Maria Theresia richtete, von dieser ablehnend beantwortet wurden, ^ fiel er im Spätsommer 1756 ohne Kriegserklärung in Sachs e n ein. Der Jam? Kurfürst dieses Landes, August Iii., der zugleich König von Polen war, 1756. und sein verschwenderischer und gewissenloser Minister G r af Bruhl, unter dessen Verwaltung das Volk mit Steuern überlastet und^doch der_ Staat in Schulden gestürzt wurde, waren ihm feindlich gesinnt; es stand bei Friedrich fest, daß er bei dem geplanten Einfall nach Österreich nicht in seinem Rücken eine Regierung bestehen lassen durfte, die sich bei der ersten Gelegenheit seinen Gegnern anschließen würde. Während sich die sächsischen Truppen in einem befestigten Lager bei Pirna sammelten, besetzte Friedrich Dresden und entnahm dem dortigen Archiv eine Reihe von Aktenstücken, welche er veröffentlichen ließ, um die große Verschwörung gegen ihn aller Welt zu beweisen. Das Lager bei Pirna wurde eingeschlossen. Als ein österreichisches Heer unter dem Feldmarschall Browne sich näherte, ging ihm der König nach Böhmen entgegen und ^ M schlug es bei L ob o,sjj& zurück. Bald darauf mußten sich die Sachsen, die w*. unter der schlech^n Witternng und dem Mangel an Vorräten ans das ®r^^bet schwerste litten, ergeben; Augustiii. begab sich nach Warschau. Die ott 1766-Mannschaften wurden genötigt dem König von Preußen den Fahneneid zu leisten und der preußischen Armee einverleibt; doch desertierten von ihnen so viele zu den Österreichern, daß diese besondere sächsische Regimenter bilden konnten. Das Land trat unter preußische Verwaltung und hat einen großen Teil der Kriegslasten tragen müssen. In den folgenden Monaten kam das endgültige Kriegsbündnis gegen Friedrich zustande; es hatte den Zweck, ihn eines großen Teils seiner nmer Lande zu berauben und so den preußischen Staat zu zerstören. Auch

6. Deutsche Geschichte - S. 179

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
i.am 4'' L X . Friedrichs auswärtige Polilik in seinen letzten Jahrzehnten. 179 dazu den N e tz e d i st r i k t. Seitdem nannte sich Friedrich König von Preußen. Er verwandte auf die verwahrlosten Gebiete sogleich eine eifrige und erfolgreiche Arbeit. Deutsche Kolonisten wurden ins Land gerufen, der Netzebruch ausgetrocknet, der Netzekanal gebaut, eine geordnete Verwaltung hergestellt. So wurden diese Gebiete für das Deutschtum und zugleich für die Kultur gewonnen. §187. Friedrich der Große und Joseph Iju 1780 starb Marhr^g“. Theresia; sie hatte bis an ihr Lebensende in den österreichischen Erb-landen die Regierung geführt. In ihr schied eine edle Frau^ eine vortreffliche Landesmutter aus dem Lebm, unter deren sorgfältigem Walten Österreich trotz der Einbuße Schlesiens große Fortschritte gemacht hatte. Voll warmen Gefühls für ihre Untertanen, offen und treuherzig im Verkehr, hat sie viel Liebe genossen. Sie war eine rastlos tätige Herrscherin; nicht so geistreich wie Katharina, übertraf sie sie bei weitem durch ihre Sittenstrenge; sie war aufrichtig fromm und ihnr Kirche so ngeben^ haß sie gegen die Protestanten Hart war. Jetzt erst trat Joseph, dessen Wirkungskreis bisher sehr beschränkt 1765-^1790 gewesen war, die Herrschaft an. Ganz von dem Wunsch durchdrungen, seine Völker zu beglücken und an alle Verhältnisse des Staates die bessernde Hand anzulegen, begann er eine Reihe von Reformen, die teilweise sehr segensreich waren, aber mit der größten Überstürzung vorgenommen wurden; Friedrich der Große sagte von ihm, er tue immer den zweiten Schritt vor dem ersten. Er hob die Leibeigenschaft der Bauern auf, zog eine große Anzahl von Klöstern ein, gewährte den Protestanten Duldung. Da er bei seinem Vorgehen nirgend Rücksicht kannte und manche Rechte verletzte, so entstand bald vielfach große Erbitterung gegen ihn. Auch nach außen wollte er Österreich groß machen; er dachte insbesondere Bayern zu erwerben. Diesen Plänen ist Friedrich der Große, der keine Vergrößerung seines Gegners auf deutschem Boden zugeben wollte, zweimal' entgegengetreten. Zuerst kam es noch vor Maria Theresias Tode zu dem bayrischen Erbfolgekrieg; doch sind in diesem Kriege keine Schlachten geschlagen worden, und er hat beim Volke den Namen „Kartoffelkrieg" erhalten. Nachher gründete Friedrich zur Abwehr der Absichten Josephs den deutschen Fürstenbund, dem sich aus Furcht vor der 'Mtenbunb. W'.llkürpolitik des Kaisers viele Fürsten anschlossen. Joseph mußte auch dieses Mal auf seine Pläne verzichten. Am 17. August 1786 starb Friedrich der Große zu Sanssouci. Tod Fried. Auch in den Tagen der Krankheit hatte er die Arbeit für den Staat, dessen 17®^°ufe™t Größe er begründet hatte, nicht ausgesetzt. Ihm folgte der Sohn seines ^178??* verstorbenen Bruders August Wilhelm, Friedrich Wilhelm Ii. Unter

7. Deutsche Geschichte - S. 246

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
246 Das Zeitalter der Zerstörung drs alten und der Entstehung des neuen Reichs. gelang, die verletzte Eitelkeit der Franzosen auf diese Weise zu befriedigen. Nachdem seine Forderung einer Gebietsentschädigung im Jahre 1866 von Der^luxem- Bismarck zurückgewiesen worden war, versuchte er 1867 das Grohherzogtum Handel. Luxemburg zu erwerben, das damals in Personalunion mit dem Königreich der Niederlande stand. Der König der Niederlande war bereit, das Land an Frankreich zu verkaufen. Nun war aber Luxemburg zur Zeit des deutschen Bundes Bundesfestung gewesen, und es stand dort auch jetzt noch eine preußische Besatzung. So drohte bereits ein Zusammenstoß. Doch kam es durch die Vermittelung der europäischen Mächte zu einem Vergleich. Frankreich verzichtete auf den Kauf des Landes, Preußen aber zog seine Besatzung zurück. Äriesitiot' Indessen bestärkte sich in Napoleon die Überzeugung von der Unver-»-rr'mngen. ^bidlichkeit eines Krieges mit Preußen. Gr war auf Vermehrung seiner Armee bedacht, die freilich nur sehr unvollkommen durchgeführt wurde, und bewaffnete die Infanterie mit einem neuen, weittragenden Gewehr, dem Chassepot-Gewehr. Er sah sich ferner nach Bündnissen um. Mit Öfter-reich, wo jetzt Beust, der frühere sächsische Minister, als Reichskanzler die Regierung leitete, und mit Italien, dessen König Viktor Etttcnutel sich Napoleon persönlich verpflichtet fühlte, knüpfte er Unterhandlungen an, die zwar nicht zu einem geschriebenen Bündnis, aber zu militärischen Verabredungen führten. otoss1 Es kam nun darauf an, den Anlaß zu einem Kriege zu finden; und Hohenjollerir^efer schien sich aus der spanischen Thronfolgefrage zu er-»onvaiüen. 9eben- Mre 1868 war die spanische Königin Jsabella durch eine Revolution gestürzt worden; um den inneren Wirren ein Ende zu machen, bot die spanische Regierung die Krone dem Prinzen Leopold von Hohenzollern an. Dieser war der älteste Sohn des Fürsten von Hohenzollern; sein Bruder Karl war im Jahre 1866 zum Fürsten von Rumänien gewählt worden, hatte die Wahl angenommen und in dem verwahrlosten Lande eine segensreiche Wirksamkeit begonnen. Prinz Leopold hatte die Rechte eines preußischen Prinzen, war aber mit dem preußischen Königshause nicht näher verwandt; dagegen stand er zu Napoleon in verwandtschaftlichen Beziehungen, war übrigens katholisch. Längere Zeit zögerte der Prinz, obwohl ihm sein Vater und auch Bismarck rieten, die Krone anzunehmen; im Juni 1870 erst erklärte er seine Bereitwilligkeit sie anzunehmen und teilte diesen Entschluß dem König Wilhelm mit, der ihm seine Genehmigung nicht versagte. Kaum aber wurde diese Angelegenheit bekannt, als in Frankreich eine von der Regierung geschürte ungeheure Entrüstung darüber ausbrach, daß

8. Deutsche Geschichte - S. 293

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Ii. der Große. 293 1705 — 1711 1711 — 1740 1713 1700 — 1721 1709 1720 1713 — 1740 1720 1740—1786 1740 — 1780 1740—1742 1741 — 1748 1742—1745 1744—1745 Kaiser Joseph I. Sieg Eugens bei Turin, Marlboronghs bei Ramillies. Siege beider Feldherren bei Oudenarde und Mal-plaqnet. Kaiser Karl Vi. Friede von Utrecht. Anerkennung Philippsv. Mailand, Neapel und die Niederlande fallen an Österreich. Der nordische Krieg. Rußland (Peter der Große), Polen (August der Starke) und Dänemark gegen Karl Xii. von Schweden. Sieg Karls Xii. bei Narwa über Peter. August der Starke wird zum Verzicht auf Polen gezwungen (Stanislaus Leszczynski). Niederlage Karls Xii. bei Poltawa; sein fünfjähriger Aufenthalt in der Türkei. Tod Karls Xii. vor Frederikshald. Friede von Stockholm. Friedrich Wilhelm I. Erwerbung von Vorpommern bis zur Peene im Frieden von Stockholm. Ausbildung des preußischen Heeres. — Ausbildung der Landesverwaltung. — Sorge für die Landwirtschaft und das Gewerbe (Ein- und Ausfuhrverbote). •— Einführung der Schulpflicht. Friedrich Ii. der Große. Maria Theresia. Der erste schlesische Krieg. Sieg bei Mollwitz (Schwerin). — Friede von Breslau; Erwerbung Schlesiens. Der österreichische Erbfolgekrieg. Kaiser Karl Vii., Kurfürst von Bayern. Der zweite schlesische Krieg. Unglücklicher Einfall in Böhmen. Sieg des Königs bei Hohenfriedberg, des alten Dessauers bei Kesselsdorf. Friede von Dresden.

9. Deutsche Geschichte - S. 294

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
294 Geschichtliche Tabellen. 1745 — 1765 1756 — 1763 1756 1757 6. November 6. Dezember 1758 1759 1760 1761 1762 1763 1765—1790 1772 1786 17. Aug: Kaiser F ra-n z I., Gemahl der Maria Theresia. Der siebenjährige Krieg. Einfall Friedrichs in Sachsen. Sieg bei Lobositz über die Österreicher, Ergebung der Sachsen bei Pirna. Einfall in Böhmen. Sieg bei P r a g. Niederlage bei Kotin (Daun); Rückzug Friedrichs. Sieg Friedrichs über Soubise und die Reichsarmee bei Roßbach. Sieg über Karl von Lothringen bei L e u t h e n. Sieg Ferdinands von Braunschweig bei C r e f e l d. Sieg Friedrichs über die Russen bei Z o r n d o r f. Niederlage bei H o ch k i r ch (Daun). Besiegung Friedrichs durch Laudon und Ssaltikow bei Kunersdorf. Siege Friedrichs bei L i e g n i tz über Laudon, bei Torgau über Daun. Das feste Lager bei Bunzelwitz. Sturz Pitts; Entziehung der englischen Subsidien. Thronbesteigung Peters Iii. in Rußland; sein Sturz durch Katharina Ii. Friede von Hubertusburg. Kaiser Joseph Ii. Die erste Teilung Polens; Erwerbung West-preußens. Joseph versucht Bayern zu erwerben. Der bayrische Erbfolgekrieg. Der Fürstenbund. Friedrichs Kabinettsregierung. Seine Fürsorge für innere Kolonisation, den Ackerbau, Gewerbe und Handel (Kanäle). Einführung der Regie. Das allgemeine Landrecht. I Tod Friedrichs des Großen.

10. Deutsche Geschichte - S. 156

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
156 Das Zeitalter des Emporkommens Preußens 1648 — 1786. geistvoller, auf allen Gebieten des Wissens bewanderter Mann. Auch die Kunst.kunst fand durch Friedrich starke Förderung. Andreasjsc^Lliti-e-r, der das Reiterstandbild seines Vaters schuf, war zugleich als großer Baumeister tätig. Damals wurde das könmche Schloß zu Berlin (unter Be- nutzung der früheren Schloßbauten^und das Zeughaus, die jetzige Ruhmeshalle, errichtet. 1713j Jahre 1713 starb Friedrich I. Ihm folgte sein durchaus anders gearteter Sohn Friedrich Wilhelm I. 1 <; Der nordische Krieg. 1700 —1721. § 170. Friedrich Wilhelm I. sah sich kurze Zeit nach seinem Re- gierungsantritt in den Krieg verwickelt, der bereits im Jahre 1700 zwischen Schweden einerseits, Rußland, Polen und Dänemark andrerseits aus-*e&Td^ochen war. Karl Xii. hatte den schwedischen Thron in jugendlichem Alter bestiegen; er zählte bei Beginn des Krieges erst achtzehn Jahre. Diese Gelegenheit erschien den Nachbarfürsten, Peter von Rußland, August dem Starken, der zugleich König von Polen und Kurfürst von Sachsen war, und Friedrich Iv. von Dänemark, günstig, um Schwedens Machtstellung zu vernichten und schwedische Lande an sich zu reißen. Der Rußland!bedeutendste unter ihnen war der Zar Heter von Rußland. Dieser arbeitete mit leidenschaftlichem Eifer daran, Rußland groß und stark zu machen, ein Heer und eine Flotte zu schaffen, Reformen nach europäischem Muster durchzuführen und sein Land auf eine höhere Kulturstufe zu erheben. Er hat zwei mehrjährige Reisen unternommen, um die europäische Kultur kennen zu lernen; auf der ersten arbeitete er einige Tage in Zaandam bei Amsterdam als Schiffsbauer. Zugleich zog er Europäer in sein Land, damit sie als Lehrmeister und Erzieher seines Volkes ihm zur Seite stünden. Jetzt hoffte er, einen Teil der schwedischen Ostseeprovinzen zu gewinnen und so Rußland bis zum Meere auszudehnen und dem Welthandel zu öffnen. Zunächst freilich zeigte es sich, daß der junge Karl Xii. ein Mann von der größten Tatkraft und Entschlossenheit und ein höchst gefährlicher Gegner war. Er zwang zuerst durch einen schnellen Angriff die Dänen zum Narwa. Friedensschlüsse; dann landete er in Esthland und schlug bei Narwa ein russisches Heer, obwohl es fünfmal so stark als das feinige war. Darauf wandte er sich, ohne den Sieg über Peter auszunutzen, gegen Augustden Starken, schlug diesen mehrmals, ließ durch einen Teil des polnischen Adels einen neuen König, Stanislaus Leszczynski, wählen und vertrieb August aus Polen. Ja, er folgte ihm bis nach Sachsen und nötigte ihn, auf die polnische Krone Verzicht zu leisten.
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