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1. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 19

1887 - Aachen : Barth
— 19 — Jahre 1786. Die Geschichte nennt ihn „den Großen", der Volks-mnnd den „alten Fritz." L. No. 235: Friedrich Ii., der Große. 236: Die Schlacht bei Roßbach, 1757. 237: Zur Charakteristik Friedrichs des Großen. 239: Der falte Fritz.^ 238: Friedrich der Große und Zieten. 440: Der alte Zieten.^ 19. Aie französische Staatsumwäkzung. Da Friedrich Ii. kinderlos starb, folgte ihm sein Nesse Friedrich Wilhelm Ii. aus dem Throne. Während seiner elfjährigen Regierung gab er das unter Friedrich dem Großen ausgearbeitete Gesetzbuch „das allgemeine Landrecht" heraus, errichtete zur Hebung des Schulwesens ein Oberschulfollegium und führte viele Prachtbauten auf (Brandenburger Thor). Zu seiner Zeit brach in Frankreich eine furchtbare Empörung aus (1789; 1830, 1848, 1870), 1789 welche das kräftige Aufblühen Preußens in Deutschland hemmte und in vielen Staaten den Keim zu neuen Einrichtungen legte. Die Ursachen dieser französischen Revolution waren: 1. die große Schuldenlast Frankreichs (Eroberungskriege und verschwenderische Hofhaltung), 2. die ungleichmäßige Verteilung der Steuern (Bürger und Bauern), 3. die willkürliche Regierung und 4. Glaubens- und Sittenlofigkeit (aus England nach Frankreich). Um die Schulden und Steuern zu ordnen, berief der wohlwollende König Ludwig Xvi. im Jahre 1787 eine Versammlung vou Adeligen und hohen Geistlichen, die aber kein Opfer für das Vaterland bringen wollten. Dann wurden 1789 die Reichsstände einberufen; doch die 300 Adligen und 300 Geistlichen konnten sich mit den 600 Bürgern nicht einigen. Die Bürger bildeten nun eine sogen. Nationalversammlung, und diese beschloß die Einführung einer neuen Staatseinrichtung. Zwei wichtige Bestimmungen der neuen Verfassung waren: 1. alle Bürger des Staates haben gleiche Rechte und Pflichten, 2. die geistlichen Güter werden für Staatsgüter erklärt. Der König unterzeichnete diese Verfassung, aber die Mehrzahl der gesetzgebenden Versammlung wollte die Verfafsuug nicht einführen und drohte, sie würde die anderen Mächte Europas zu einem Kriege gegen^ Frankreich bewegen. Diese Erklärung erbitterte und reizte die Bürger zur Auflehnung, namentlich die Umsturzpartei (Jaco-binerklub). In der neu berufenen Nationalversammlung erhielt dieselbe die Oberhand; sie schaffte am 21. September 1792 das 1792 Königtum ab und erklärte Frankreich sür eine Republik. Später rourde der König selbst des Einverständnisses mit den auswärtigen Müllermeister, Vaterländische Geschichte, Lehrer-Ausgabe. Z

2. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 7

1887 - Aachen : Barth
plätze, Brücken und Kanäle), hob den Land - und Gartenbau (Musterwirtschaften bei Königshöfen) und errichtete prachtvolle Bauten, namentlich Kirchen (Münster zu Aachen) und Paläste. Die Ausführung seines Strebens hemmten hauptsächlich die Wenden und Sachsen. Der Krieg gegen die Sachsen währte über 30 Jahre und endigte mit deren Unterwerfung und Bekehrung. Au Karls Kriegszug gegen die Langobarden erinnert die Sage vom eisernen Karl und an seinen Kriegszug gegen die Sarazenen die vom treuen Roland und vom untreuen Ganelon. Das mächtige Reich Karls des Großen umfaßte Frankreich, Deutschland und Italien. Leo Iii. setzte ihm am Weihnachtsfeste des Jahres 800 die römische Kaiser- 800 kröne auf. Dadurch wurde Karl der Große der Nachfolger der römischen Weltherrscher und der Schirmherr der Christenheit. Er starb i. I. 814 zu Aachen im Alter von 72 Jahren und liegt im ^ 814 Münster daselbst begraben (Karls Gemahlin: Hildegard). Karls Nachfolger war sein Sohn Ludwig der Fromme (Bau der Salvatorkrrche in Aachen). Dessen Söhne teilten i. I. 843 zu 843 Verdun das Frankenreich. Lothar erhielt mit der Kaiserwürde Italien und das nachherige Lothringen, Ludwig der Deutsche Deutschland und Karl der Kahle Frankreich. Die Nachfolger Ludwigs des Deutschen waren meist schwache Regenten. Von Norden her fielen die Normannen in Deutschland ein und von Osten her die Ungarn. Zur Aufrechthaltung der Ordnung im Innern Deutschlands und zum Schutze gegen auswärtige Feinde bildeten sich allmählich die Herzogtümer Sachsen, Bayern, Franken, Schwaben, Lothringen. Im Jahre 911 starb das karolingische Geschlecht in Deutschland aus. L. No. 273: Karl der Große und Wittekind. 211: Die Verwüstungen der Normannen am Rhein. 7. Heinrich I. Nach dem Aussterbeu der karolingischen Familie wurde Deutschland ein Wahlreich. Der erste Wahlkönig in Deutschland war Konrad vou Franken. Auf dem Sterbebette empfahl er zum Nachfolger seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen: „Das Heil des Staates liegt in der Sachsen Hand" (Vaterlandsliebe). Heinrich I., der in Fritzlar von den Franken und Sachsen zum Könige erhoben worden, zwang auch die übrigen Herzöge zur Anerkennung seiner Oberherrschaft. Auch gegen die äußeren Feinde trat er mit Macht und Erfolg auf. Damals beunruhigten die Wenden u Ungarn am meisten Deutschland. Zum Schutze gegen die Wende11 errichtete er am linken Elbufer, dem Einfluß der Havel

3. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 9

1887 - Aachen : Barth
und Ottos Reich). Otto I. starb nach einer erfolgreichen Regierung i. I. 973 und liegt im Dome zu Magdeburg begraben. 973 (Ottos zweite Gemahlin: die Hl. Adelheide.) L. No. 273: Die Krönung Ottos I. 276: Kaiser Otto.* 9. Keirrrich Iv. Dem sächsischen Fürstenhause folgte das fränkische Geschlecht auf dem deutschen Kaiserthrone. Bemerkenswert ist Heinrich Iv. wegen des Streites zwischen ihm und dem Papst. An diesem Streite trugen Heinrichs Erziehung, besonders aber die damaligen traurigen kirchlichen Verhältnisse in Deutschland die Schuld. Die Erziehung Heinrichs leitete anfangs seine Mutter, dann der Erzbischof Hanno von Köln und zuletzt der Erzbischof Adalbert von Bremen. Der letztere begünstigte bei Heinrich das Streben nach einer unumschränkten Alleinherrschaft. Adalberts Eiusluß bewirkte ferner, daß Heinrich die Sachsen als einen ihm feindseligen Volksstamm betrachtete und in harter Weise gegen sie auftrat. Auch den Bestrebungen des Papstes Gregor Vii., an den sich die gekränkten Sachsen wandten, trat der Kaiser feindlich entgegen. Gregor Vii., ein überzeugungstreuer und sittenstrenger, ja großer Kirchenfürst, hatte sich zur Aufgabe gestellt, die Selbstständigkeit, Freiheit und Reinheit der Kirche herzustellen und zu befestigen. Um dieses zu erreichen, wandte er folgende Mittel an: 1) er verbot die Simonie, d. i. den Kauf und Verkauf geistlicher Ämter oder Güter für Geld; 2) er untersagte die Übertragung geistlicher Ämter durch weltliche Fürsten, und 3) er erneuerte das Gesetz der Ehelosigkeit der Priester. Namentlich die zweite Bestrebung des Papstes wollte der Kaiser nicht anerkennen; er ließ ihn sogar durch die Synode zu Worms für abgesetzt erklären. Darob belegte Gregor den Kaiser mit dem Banne. Die deutschen Fürsten erklärten nun, sie würden einen neuen König wählen, wenn Heinrich sich nicht binnen Jahresfrist vom Banne löse. In dieser Notlage zog der Kaiser nach Italien, um vom Papste die Lossprechung zu erbitten. Er erhielt dieselbe im Bergschloß Canossa 1077 bei Reggio. Da Heinrich die hier eingegangenen Bedingungen später nicht hielt, sprach der Papst zum zweüenmale den Bann über ihn aus, und in Deutschland wurde der Herzog Rudolf von Schwaben zum deutschen Könige gewühlt. Heinrich Iv. zog sogleich mit einem großen Heere gegen Rudolf und nach dessen Besiegung (Wort von der untreuen Hand) gegen den Papst. Doch dieser entkam mit Hilfe der Normannen und starb zu Salerno mit den Worten: „Ich habe das Recht geliebt und das Unrecht gehaßt; darum sterbe ich in der Verbannung." Auch Heinrich wurde schwer heimgesucht.

4. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 11

1887 - Aachen : Barth
— 11 — armung des Adels, 3. die Ritter erhielten höhere Aufgaben (Ritterorden), 4. Gelehrte und Künstler wurdeu durch neue Vorbilder und Entdeckungen zu weiteren Forschungen angeregt, 5. der Reichtum der Städte und die Freiheil der Bürger wuchs durch den lebhaften Verkehr und Handel des Abendlandes mit dem Morgenlande, 6. aus den Leibeigenen entwickelte sich allmählich ein freier Bauernstand. L. No. 278: Der erste Kreuzzug. 286: Die Türken vor Wien. Religionsgeschichte No. 39, 40 u. 41, 11. Iriedrich I., Waröarossa. Dem fränkischen Fllrstenhause folgte das Geschlecht der Hohenstaufen auf dem deutschen Kaiserthrone. Unter ihrer Herrschaft erlangte das römisch-deutsche Reich den weitesten Umfang und die größte Machtstellung (Heinrich Vi.). Der hervorragendste Kaiser aus diesem Hause war Friedrich I. Er mnr von mittlerer Größe, wohlgebaut, hatte blonde Haare, einen rötlichen Bart, blaue Augen und einen heitern, aber durchdringenden Blick. Er zeichnete sich namentlich durch folgende Tugenden aus: edle Freundlichkeit, feine Sitten, gemessene Einfachheit, ritterliche Tapferkeit und außergewöhnliche Kenntnisse. Friedrich 1. hatte sich besonders Karl den Großen zum Muster genommen. Deshalb ging sein Streben dahin, die Herrschermacht Karls des Großen in vollem Umfange wieder zu errichten. Zur Erreichung dieses Zweckes wandte er folgende Mittel an:^ 1. er verschaffte den Gesetzen unbedingten Gehorsam; deshalb ließ er 66 Burgen der Raubritter am Rhein zerstören und die Hauptübelthäter hinrichten; 2. er stellte die Einheit des Reiches her durch Demütigung ungehorsamer Vasallen und hob durch Strenge,^ Unbeugsamkeit und Klugheit das Ansehen des Kaisers so hoch, daß sein Name überall geachtet und gefürchtet war; 3. er suchte Italien mit Deutschland enger zu vereinigen, namentlich'die lombardischen Städte zur Anerkennung der Reichshoheit zurück zu führen: deshalb zog er fünfmal mit großer Heeresmacht über die Alpen; 4. er war bestrebt, den Streit zwischen dem Haufe Hohenstaufen und dem Hause der Welsen zu schlichten, indem er Heinrich den Löwen auch mit dem Herzogtums Bayern Lelehnte (Sturz Heinrichs des Löwen). Eine vorübergehende Entzweiung mit dem Papste Alexander Iii. wurde auf dem fünften Römerzuge beigelegt (Heiligsprechung Karls des Großen), sodaß Friedrich jetzt einen letzten friedlichen Zug nach Italien antreten konnte. Noch im hohen Alter unternahm er einen Kreuzzug, starb jedoch auf diesem Zuge, indem er 1190 im Flusse 1190 Saleph ertrank (Kyffhäuser). No. 279: Friedrich Barbarossa. 280: Schwäbische S'imbe.* 281 • Barbarossas s

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 6

1885 - Aachen : Barth
— 6 — stellungen über die Ohnmacht der heidnischen Götter und über die Macht des Christengottes, Chlodwig zu belehren. Alle Versuche der Königin blieben jedoch bis zum Tage bei Zülpich erfolglos. Wie war ihr Herz aber erfreut, daß das Familienband nun durch Einheit in der Religion noch enger geschlungen wurde! Das Frankenreich drohte unter den Söhnen Chlodwigs zu zerfallen. Da riß der erste Staatsbeamte, Hausmeier genannt, die Herrschergewalt an sich. Pipin von Heristall nannte sich Herzog der Franken. Der Sohn desselben, Karl Martell, besiegte die Araber, welche Spanien eingenommen und nach Frankreich vordrangen. Der Sohn Karl Martells, Pipin der Kleine, setzte sich 752 die Königskrone aus. Pipin leistete dem damaligen Papste Stephan Ii. gegen die Bedrückung des italienischen Königs Aistulf Hilfe; dieser wurde besiegt und Pipin schenkte dem Papste und seinen Nachfolgern die Städte Rom mit einem großen Gebiete. Dadurch ist der Grund zum Kirchenstaate gelegt, der bis 1870 bestanden hat. 6. Ausbreitung des Christentums in Deutschland. Der hl. Wonifazius. Mit der Bekehrung Chlodwigs gewann das Christentum im Frankenlande einen festen Boden. Nun sollte auch den rechtsrheinischen Völkern das Licht des wahren Glaubens erscheinen. Unter ihnen erschienen eifrige Glaubeusboten aus England und Irland und predigten den christlichen Glauben. Männer, die sich um die Ausbreitung des Christentums unter den germanischen Völkern verdient machten, sind: der hl. Willibald, der hl. Bonifazins, der hl. Disibod, der hl. Suitbertus, der hl. Emmeran, der hl. Kiliau, der hl. Rupertus, der hl. Kolumban und der hl. Gallus. An vielen Orten errichteten sie Klöster, welche die wüsten Gegenden Deutschlands urbar machten und christliche Bildung und Gesittung verbreiteten. Durch Errichtung von Bischofssitzen kamen geordnete kirchliche Verhältnisse ins Land. Das Hauptverdienst der segensreichen Missionsthätigkeit in Deutschland gebührt dem hl. Bonifazins. Für das schwere Werk der Glaubensbekehrung erbat er sich den Segen des Papstes. Er arbeitete dann mit dem hl. Willibrord an der Bekehrung der Friesen. Bon hier ging Winfried, so hieß ursprünglich sein Name, nach Hessen und Thüringen, um auch hier die christliche Lehre zu verbreiten. Ueber die Erfolge seiner Lehrtätigkeit erstattete er dann dem Papste persönlich Bericht. Dieser, hocherfreut über die segensreiche Wirk-

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 11

1885 - Aachen : Barth
— ,11 — bei ihr liebreiche Hilfe. Aus Veranlassung der Königin gründete Heinrich ein Kloster zu Nordhausen, das eine Pflegestätte edler Sitten und christlicher Tugenden sür das gesamte Sachsenland geworden ist. Heinrich erkannte die großen Verdienste, die Mathilde dem Lande durch Rat und That erwies dadurch an, daß er ihr mehrere Güter schenkte. Den Tod ihres lieben Gemahls wußte sie mit Geduld und Starkmut zu ertragen. Sie trat ins Sterbe- gemach und sprach tröstend und ermahnend zu ihren Kindern: „Teuerste Kinder, präget das, was ihr hier sehet, sorgsam Eurem Gemüte ein. Fürchtet Gott, ehret ihn immerdar in allen Dingen, ihn, der solches geschehen lassen kann. Er übet solche Macht an Armen und an Reichen. Meidet den Zwist um vergängliche Hoheit; denn solches Ende nimmt jeglicher Ruhm dieser Welt. Glücklich ist, wer sich die unendliche Ewigkeit bereitet." Mathilde zeigt hier, wie man die härtesten Schicksale dieses Erdenlebens zu ertragen hat, und wie gering sie den Wert der Erdengüter schätzte. Mathilde lebte von nun an in stiller Zurückgezogenheit. Neben wahrer Frömmigkeit übte sie Werke christlicher Nächstenliebe. Im Jahre 968 starb Mathilde und wurde, später heilig gesprochen. 10. Htto der Große und seine erste Gemahlin Oditha. Otto der Große 936—973. Heinrich I. fand in seinem Sohne Otto einen würdigen Nachfolger. Im Dome zu Aachen wurde dieser von den Erzbischöfen von Köln und Trier unter Beisein der weltlichen Großwürdenträger gesalbt und gekrönt. Als Regent mit den schönsten Eigenschaften des Geistes und Herzens geziert, wußte er durch eine ruhmreiche Regierung das Reich zur großen Würde und Macht zu erheben. Mit Recht giebt man Otto deshalb den Beinamen „dergroße". Wie aber gewöhnlich alles Erdenglück nicht ungetrübt bleibt, so auch die Regierungszeit des Kaisers. Kummer und Gram von Familiengliedern bereiteten ihm manche traurige Stunde. Schlechte Menschen bewirkten durch Verleumdung ein Zerwürfnis zwischen Otto und seiner Mutter. Wie ein Friedensengel trat hierüber Edith a, die Gemahlin Ottos, zur Ausgleichung der Streitigkeiten auf. Otto söhnte sich auf deren Veranlassung mit der Königin-Witwe wieder aus. Leider bestand nun noch eine Fehde zwischen dem Kaiser und seinem Bruder Heinrich. Dreimal empörte sich dieser gegen seinen Bruder. Zweimal hatte Otto ihm schon vergeben, und auch zum drittenmale ließ er sich auf Fürbitte der

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 20

1885 - Aachen : Barth
— 20 — ^ 1243 starb die heilige Hedwig und wurde in Trebnitz begraben. Sie ist die Schutzpatronin der Schlesier. 20. Die Aokgen der Kreuzzüge. Das Abendland hatte im ganzen 6 Millionen Menschen in den Kämpfen um das hl. Land verloren. So beklagenswert dieser Verlust auch war, blieben die Kreuzzüge für Enropa doch auch nicht ohne bedeutsame gute Folgen. Zu diesen rechnet man vorzüglich die Belebung des religiösen Sinnes, die Steigerung der Macht und des Ansehens der christlichen Kirche und beit wohlthätigen Einfluß auf die bürgerlichen Verhältnisse. Die Macht der Kirche wirkte veredeln,) und bildend auf das Volk. Zahlreiche Klöster entstanden, die sich der Bilbuug des Volkes annahmen. Sie allein waren die Stätten christlicher Wissenschaft. Auch sorgten die Klöster für Kultivierung des Bodens und machten namentlich unser Vaterland zu einem wohnbaren Lande. Nicht allein blüheten Kunst und Wissenschaft auf, sondern auch Handel und Verkehr, Gewerbe und Handwerke. Die Städte nahmen durch den regen Handel und Verkehr einen großartigen Aufschwung. Die Seestädte holten ausländische Produkte herbei und förderten diese auf den Land- und Wasserwegen den bedeutendsten Handelsstädten zu. Die Städte gelangten zu einem Reichtums und einer solchen Macht, daß Fürsten und Könige sich um ihre Gunst bewarben. Zum Schutze des Handels und Verkehrs wurden Städtebündnisse geschlossen. Das berühmteste Bündnis war die deutsche Hansa. So wohlhabend die Stadtbewohner zu dieser Zeit waren, so gedrückt waren aber die Landbewohner. Diese waren abhängige Leute ihrer Gutsherren, denen sie allerlei Dienste und Abgaben zu leisten hatten. Die Kunst blühete besonders unter den Kaisern aus dem hohen-staufischeu Hause aus. Die Dichtkunst hatte in den Minnesängern ihre Träger (Sänger der Liebe), die die Liebe zum Vaterlande und die edlen Thaten der Helden besangen. Berühmte Sänger waren Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, Hartmann von der Aue u. a. m. Aus den Volkssagen und Volksliedern entstanden die großen Heldengedichte: Nibelungenlied und Gudrun. Nach den ritterlichen Sängern kamen später die Meistersänger, die aus dem ehrbaren Handwerkerstande hervorgingen. Der berühmteste Meistersänger war Hans Sachs, ein Nürnberger Schuhmacher. Neben der Dichtkunst entfaltete sich auch die Baukunst. Viele Kirchen wurden im gotischen oder deutschen Baustil erbaut, der die Bogenwölbungen

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 12

1885 - Aachen : Barth
— 12 — Mutter und durch den demütigen Fußfall Heinrichs bewegen, Gnade für Recht walten zu lassen. Nachdem Otto in seiner Familie das Einvernehmen hergestellt hatte, konnte er an die Bezwingung äußerer Feinde denken. Die Dänen, welche einen Einfall in Deutschland gemacht hatten, wurden Zum Rückzüge gezwungen. Die Ungarn, die ihre Streifzüge in Deutschland erneuerten, erlitten 955 auf dem Lechfelde eine große Niederlage. Auch die Thronstreitigkeiten in Italien legte Otto bei. Ms die Gemahlin Ottos gestorben war, verband er sich mit der verwitweten Königin Adelheid von Italien und gewann durch diese Ehe zugleich die Krone dieses Landes. Der kluge Rat der Königin kam Otto bei manchen schwierigen Verhältnissen im Reiche sehr Zustatteu. Sie war eine edle Frau. Das Unglück trug sie mit Ergebung, das Glück in Demut, und gegen ihre Feinde war sie edel. Im Haushalte sah sie auf Pünktlichkeit und Ordnung. Als 962 Otto vom Papste zum römischen Kaiser gekrönt wurde, rief man sie zur Kaiserin aus. Von jetzt blieb die römische Kaiser-würde mit dem deutschen Königtums bis 1806 vereinigt. Nach dem Tode Ottos zog sich Adelheid vom geräuschvollen Leben der Welt zurück und wirkte in Frömmigkeit und Wohlthun bis an ihr seliges Ende (999). Später wurde sie von der Kirche heilig gesprochen. 11. Jer Hk. Adaköert, Apostel der Wreußeii. Während der Regierung Ottos I. wirkte zu Prag der hl. Adalbert. Da die böhmischen Christen noch sehr dem Heidentums zugethan waren, lehnten sie sich gegen bett edlen Mann auf und zwangen ihn Zur Flucht. Adalbert ging nach Rom, wo er zwei Jahre lebte und kehrte dann wieder, nachdem die Böhmen Besserung versprochen hatten, in sein Bistum zurück. Durch eine abermalige Empörung zur- Flucht veranlaßt, reiste er nach Rom und erbat sich vom Papste die Erlaubnis, in allen Ländern das Evangelium verkünden zu dürfen. Nachdem er diese erhalten, ging er nach Polen und von hier nach den heidnischen Preußen, um diesen das Christentum zu verkünden. Unter großen Mühen und Beschwerden arbeitete er freudig an der Bekehrung der heidnischen Bewohner. Er wurde ein Opfer seines Berufes. Eine Schar Heiden überfiel den unerschrockenen Glaubensboten und tötete ihn. Er wird als Apostel der Preußen verehrt.

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 8

1885 - Aachen : Barth
— 8 — unter dem Volke faßte, konnte Karl das eroberte Land als gesichert betrachten. Daranf galt der Kampf den Wenden zwischen Elbe und Weichsel. Er besiegte dieselben und führte das Christentum ein. Unter den Nachfolgern Karls ging das Land wieder verloren, und das Volk wandte sich dem Gotterglauben wieder zu. Karl führte noch andere Kriege. Der Songobardenfönig in Italien, der den Papst bedrängt hatte, wurde seines Thrones entsetzt, und Karl machte sich zum Könige des Landes. Der Papst hatte in Karl einen mächtigen und wohlwollenden Schirmherrn der Kirche. Deshalb krönte er ihn am Weihnachtsfeste 800 feierlich in der Peterskirche zu Rom zum römischen Kaiser. — Gegen die Mauren in Spanien unternahm Karl einen Feldzug und eroberte das Land bis zum Ebro. Den eroberten Landstrich nannte er die „spanische Mark". Auch die Normannen in Dänemark und Schweden besiegte er und dehnte die Grenze seines Landes bis zur Eider aus. Den von den Avaren an der Donau und Rab eroberten Länderstrich vereinigte Karl unter dem Neimen „Ostmark" mit seinem Reiche. Karl der Große zeichnete sich aber nicht allein als tüchtiger Krieger und Eroberer aus, sonbern auch als guter Lanbesvater. Er hatte ein edles Gemüt und nahm sich besonders der Armen und Verlassenen an. Mit allen Kräften suchte er das Wohl seines Landes zu heben und zu fördern. Durch Einteilung des Reiches in kleinere Verwaltungsbezirke ermöglichte er eine gute Verwaltung desselben. Besondere Fürsorge wandte Karl dem Landbau, dem Handel und Verkehr zu. Nicht minber war er für die Bilbnng des Volkes besorgt. Männer, die diese Bestrebungen Karls unterstützten, waren Alkuin, St. Arnolb u. a. m. Viele Schulen würden errichtet, die der Kaiser mit großer Vorliebe besuchte. Den Pfarrern machte er es zur Pflicht, neben dem Unterricht in der Religion das Volk auch im Lefen und Schreiben zu unterrichten (Pfarrfchulen). Neben der Hosschule bestauben viele Kloster- und Domschulen, in benen auch fremde Sprachen gelehrt wurden. Von echter Frömmigkeit burchbrungen, scheute Karl keine Opfer für den Bau würbiger Gotteshäuser. Auch die Bistümer Paberbotn, Münster, Osnabrück, Minben, Verben, Bremen und Halberstabt würden von ihm errichtet. Wahrenb der 46jährigen Regierungszeit hat Kaiser Kart sich große Verdienste um sein Land erworben. Sein Andenken lebt auch jetzt noch im deutschen Volke fort und wird geehrt werden von Geschlecht zu Geschlecht. Im Dome zu Aachen ist der Leichnam Karls beigesetzt.

10. Geschichtsbilder für katholische Elementarschulen - S. 11

1885 - Aachen : Jacobi
11 ihn die Herzöge. Dieser Brauch wurde dann bei allen Kaiserkrönungen beibehalten. Dadurch entstanden die sogenannten Erzämter. Der Truchseß setzte die Speisen aus den Tisch, der Mundschenk schenkte den Wein ein, der Marschall sorgte für Unterkunft der kaiserlichen Pferde und der Kämmerer reichte nach Tisch dem Kaiser Handtuch und Waschbecken. — Besiegung der Wenden ltitb Dänen. Die Wenden hatten sich wieder gegen die Deutschen erhoben, aber Otto besiegte sie und setzte den tapfern und strengen Gero als Markgrafen über sie. Ebenso drang er in das Land der Dänen ein, welche Schleswig verwüstet hatten, und ernannte den sächsischen Ritter Hermann Billung zum Markgrafen an der untern Elbe. Gero und Hermann verstanden es, die Grenze sicher zu schützen. Zur Befestigung des Christentums gründete Otto in Brandenburg. Mecklenburg, Schleswig und Jütland eine Reihe von Bistümern. — Erwerbung Oberitaliens. König Lotyar von Italien war gestorben und nun wollte Markgras Berengar die Witwe des Königs, Adelheid, zwingen, seinen Sohn zu heiraten. Sie konnte sich aber dazu nicht entschließen und wurde deshalb in den Kerker geworsen. Doch gelang es ihr, zu entfliehen, und nun rief sie den mächtigen deutschen König Otto um Hilfe an. Otto zog mit Heeresmacht nach Italien, besiegte Berengar und heiratete Adelheid. So erwarb er Oberitalien. — Die Schlacht auf dem Lechselde. 955. Die Ungarn waren wieder mit großer Heeresmacht in Deutschland eingefallen und belagerten Augsburg. Otto zog mit dem Reichsheere gegen sie und errang auf dem Lechfelde bei Augsburg einen herrlichen Sieg. Das ganze Ungarnheer wurde vernichtet; die nicht erschlagen wurden, ertranken im Lech. Seitdem sind die Ungarn nicht mehr nach Deutschland gekommen. — Wiederaufrichtnng des römischen Reiches. 962. Im Jahre 962 zog Otto nach Rom und wurde vom Papst, wie einst Karl der Große, zum römischen Kaiser gekrönt. Dadurch wurde er Schutz- und Schirmherr der Stadt Rom und der ganzen Christenheit. Seit dieser Zeit zogen die deutschen Könige immer nach Rom zur Kaiserkrönung. Aber diese Römerzüge kosteten Deutschland viel Geld und Blut und die Einmischung der Kaiser in die italienischen Angelegenheiten verhinderte sie vielfach, sich um Deutschland zu bekümmeru.
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