Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Oberklassen - S. 245

1870 - Altenburg : Bonde
245 Dafür verfuhren nun die Schweden desto feindseliger. Im ganzen Lande verübten sie unerhörte Grausamkeiten. Sie warfen die Men- schen in Backöfen und ließen sie braten, nagelten Kinder an Haus- thüren und benutzten sie als Zielscheiben; sie sägten den Männern die Kniescheiben halb durch, schnitten ihnen die Fußsohlen auf und streuten Salz und Gerste in die klaffenden Wunden, legten sie auf die Erde, steckten ihnen einen Trichter in den Mund und füllten so lange Mistjauche hinein, bis der Leib zum Zerspringen auf- schwoll und der Unglückliche seinen Geist aufgab. Sie legten am 26. April 1638 den größten Theil der Stadt Roda, am 19. Febr. 1639 ganz Meuselwitz und im folgenden Winter halb Schmölln in Asche. Unter den Schrecken einer angedrohten Plünderung der Stadt Altenburg starb der Herzog Johann Philipp. In den ersten Regierungsjahren seines Nachfolgers, Friedrich Wilhelms Ii., miß- handelte die Bannersche Armee die Landbewohner um Altenburg herum so sehr, daß sich ihrer im Frühjahre 1640 an 50,000 in der Stadt zusammengedrängt hatten. Ronneburg wurde 3 Tage nach einander geplündert, und bei einem einzigen Marsche der Schweden durch das Amt Altenburg gingen 158 Banerhöfe, 1 Kirche, 2 Rittersitze im Feuer auf, und ein ander Mal waren nach dem Durchmärsche der Schweden 14 ganze Dörfer rein ab- und nieder- gebrannt. So gingen die Hin - und Herzüge bald schwedischer, bald kaiserlicher, bald sächsischer, bald baierscher Heere mit allen erdenk- lichen Erpressungen und Grausamkeiten fort, bis endlich 1648 der heiß ersehnte Friede zu Stande kam. 257. Einige Züge aus dem Leben Ernsts des Frommen. Ernst, der neunte Sohn des Herzogs Johann und seiner Ge- mahlin Dorothea Marie, einer Prinzessin von Anhalt-Köthen, wurde in der Christnacht des Jahres 1601 auf dem Schlosse zu Altenburg geboren. Das gute Anzeichen seiner Geburt täuschte nicht; es wurde aus dem Kinde auch ein Christkind, nämlich ein Kind, das ganz dem Herrn Christus gehörte, und wie das Kind in der Krippe zu Bethlehem erwuchs zu einem Könige der Könige, so dieses Knäblein zu dem aus- gezeichnetsten der Erdenfürsten seiner Zeit. Es war daher ganz in der Ordnung, wenn einer seiner Bauern, von einem Reisenden gefragt, was für ein Fürst das Land regiere, mit Stolz die Antwort gab: „Wir haben einen Fürsten von unserem lieben Herr Gott. Wenn's nur lange so währt! Doch wollen wir das Beste hoffen." Als Ernst im Jahre 1640 die Regierung übernahm, befand sich das Land in Folge der entsetzlichen Drangsale des dreißigjährigen Krieges in einem jammervollen Zustande; aber unter seinem weisen und mild- thätigen Regimenté wurde es bald aller Orten besser. Von Haus aus nicht reich, hatte er doch immer Mittel genug zu helfen, da er ein sehr guter Wirth und äußerst sparsam war; unnöthigen Aufwand im Essen und Trinken, in Kleidern und anderen Stücken nannte er „einen unersättlichen Vielfraß." „Nicht reichliches Einkommen," sagte er, „son-

2. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 304

1902 - Altenburg : Bonde
304 Endlich gelang es am unteren Ende der Teichgasse den Anstrengungen von Tausenden, zwei massive Gebäude und mit diesen zugleich die Altstadt zu retten. Doch wurden die Gebäude auf der Westseite des Bassinplatzes (jetzt Neumarktes) noch ein Raub der Flammen, sogar die erst 1835 neu- erbaute Bürger-Erholung. Da aber hieß es: „Bis hierher und nicht weiter!" Von nah und fern war man herbeigeeilt. Es sollen abends 8- bis 10 000 Menschen in den verschont gebliebenen Teilen der Stadt beisammen gewesen sein. Wie furchtbar die Glut und Wut des Feuers gewesen, geht aus der Thatsache hervor, daß verbranntes Papier von Schriftstücken aus der Schloßbibliothek in der Nähe von Plauen und anderwärts aufgefangen worden ist. Jammervoll war das Bild der vom Brand Betroffenen auf den Feldern, Wiesen und in Gärten. Dort lagen zum Tod Erschrockene und an allen Gliedern Zitternde neben ihren geretteten Sachen; dort ächzende Greise; dort weinten Väter und Mütter, viele ihre verloren ge- glaubten Kinder in Todesangst suchend; dort jammerten von ihren Eltern getrennte Kinder. So groß der Jammer über das Unglück der Stadt, so groß war die Teilnahme an dieser schweren Heimsuchung nah und fern im deutschen Lande. Das Hilfskomitee konnte seinerzeit die für die damalige Zeit nam- hafte Summe von 70 273 Thaler unter 461 Beteiligte verteilen. 2. Sonnabend, den 2. August 1856, stand ich als junger Student mit meinem als Gast anwesenden Vater auf dem hochgelegenen Friedhofe in Jena. Eine dicke Rauchwolke türmte sich nach Norden zu hinter der Leuchtenburg auf. Ein herzutretender Ortsgeistlicher sagte: „Gerade so sah es aus, als im Juli 1837 Schleiz abbrannte." Und in der That, die unheilverkündende Wolke rührte wieder von einem verheerenden Feuer da- selbst her. Obwohl es noch keinen Telegraphen gab, kam die Kunde doch noch vor Mitternacht durch Fuhrleute nach Jena: „Schleiz brennt." — Nachmittags 2 Uhr war das Feuer in dem zunächst am Psortenthor nach dem Stelzenbach zu gelegenen Hause ausgebrochen. Dieselben Ursachen wie beim Brande 1837 wirkten auch diesmal zum schnellsten Umsichgreifen der Flammen zusammen. In kürzester Zeit standen die gegenüberliegenden Häuser in Flammen. Dann entzündete Flugfeuer die jenseits des Bürger- teiches gelegenen Häuser, die Hintergebäude der Braugasse und die rechte Häuserreihe der „Altstadt". Es mochte nicht viel über eine Stunde Zeit seit Ausbruch des Feuers verflossen sein, da war die ganze im Jahre 1837 verschont gebliebene Altstadt ein Feuermeer.

3. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 359

1902 - Altenburg : Bonde
359 heißen Zone unsere duftenden Tannenbäume, dann nimmt er Palmen, die er mit Lichtern schmückt, und erzählt den in der Fremde geborenen Kindern, wie jetzt daheim im großen weiten Vaterlande überall die geschmückten Bäume flammen, zur Feier der Geburt des Christkindleins. Und auch die Deutschen auf der Eisscholle im Nördlichen Eismeer wußten sich auf ihre Art zu helfen. Die Schiffsleute richteten den Christbaum her, indem sie in einen Tannenstab Besenreiser wie Banmäste einfügten; ein für das Fest aufgesparter Wachsstock lieferte die Lichtchen, und selbstgebackene Leb- kuchen zierten den Baum. Die Geschenke, die ihnen in zwei Blechkisten von Freunden aus der Heimat mitgegeben worden waren, verlosten sie unter sich. — So kam das neue Jahr 1870 heran. Weiter und weiter trieb die Scholle nach Süden; aber die verhältnismäßig ruhigen Tage sollten nun zu Ende gehen. Hatte man sich Glück zum neuen Jahre gewünscht, so sollte diesem Wunsche bald schweres Unglück folgen. Am 2. Januar war die Scholle ganz dicht an die grönländische Küste gelangt. Da jagt plötzlich ein starkes Dröhnen der Scholle die Schiffbrüchigen von ihrem Lager empor. Der Eingang des Hauses ist zwar vollständig ver- schneit , ja dasselbe mehr als einen Fuß tief im Schnee begraben; aber alle laufen hinaus. Keine zehn Schritt weit können sie sehen, nichts vernehmen als das furchtbare Wüten des Sturmes. Sie legen sich auf die Scholle platt nieder, das Ohr gegen den Boden, und vernehmen ein Geräusch wie das Singen des Eises, wenn es stark gepreßt wird, und wie das Reiben desselben, wenn es über Klippen hinweggeht. Es war kein Zweifel: sie befanden sich in sehr gefahrvoller Lage. Angekleidet legten sie sich um 2 Uhr nachts auf ihre Schlafsäcke und erwarteten sehn- süchtig das Tageslicht. Das Wetter ward schlimmer und schlimmer. Etwa um 10 Uhr morgens, als der Wind allmählich abnahm und der Schnee nicht mehr so stark gepeitscht wurde, gingen einige durch den tiefsten Schnee wieder hinaus. Etwa 200 Schritt vom Hause entfernt sahen sie zu ihrem größten Entsetzen die aufgetürmte Grenze des Eisfeldes dicht vor sich. So- weit sie schauen konnten, war das Feld zertrümmert. Dunkle Gegenstände, welche hin und wieder in dem dichten Schneegestöber sich erkennen ließen, waren die Eistrümmer ihrer Scholle: sie ist in zahlreiche Stücke zerbrochen, von welchen das, auf dem sie wohnen, freilich noch das größte ist, aber auch bei dem nächsten Schieben zertrümmert werden kann. Sie machen ihre Brottaschen fertig, um bei der schnellsten Flucht doch wenigstens noch auf kurze Zeit das Leben fristen zu können; aber in diesem Unwetter sinkt man bei jedem Schritt bis über die Hüften in den Schnee und eilt vielleicht gerade in die größte Gefahr hinein. Nur der achte Teil des anfangs ziemlich ansehnlichen Eisfeldes war

4. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 195

1902 - Altenburg : Bonde
195 predigt hatte. Allerdings hing diese Verachtung des reinen Wortes mit der Haltung des Herrn von Gera zusammen, der die Visitation im Schlosse selbst nicht gestattete und für seine Person und für seine Gemahlin mit nächster Umgebung unbehelligt bleiben wollte. Derjenige vom Adel, welcher der neuen Ordnung den heftigsten Widerstand entgegen- setzte, war Krieg von Etzdorf auf Aga. Auf die Vorstellung, daß er das heilige Abendmahl der Einsetzung Christi gemäß nehmen möge, erklärte er, er habe nur einen Gott, den wolle er nicht in zweierlei Gestalt nehmen. In der Schleizer Herrschaft hatten sich die Adeligen eines Besseren besonnen; sie stellten sich nicht nur pünktlich zur Visitation, sondern versicherten sogar, daß sie dieselbe mit großem Seufzen und Begehren erwartet hätten. Der ersten Visitation folgte schon im folgenden Jahre 1534 die zweite. Dabei zeigte sich, daß die kirchlichen Zustände innerhalb der kurzen Frist im ganzen eine erfreuliche Wendung genommen hatten, und es machten sich weitere Visitationen nicht nötig. Mehr und mehr wurde die äußere Annahme der evangelischen Lehre auch eine inwendige. Selbst der Herr von Gera stellte nach und nach die Winkelmessen auf seinem Schlosse ein und empfing 1536 das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Am spätesten wurde die Reformation in der Herrschaft Lobenstein eingeführt, weil diese ein böhmisches Afterlehen war und der Kurfürst von Sachsen hier also nicht denselben Einfluß besaß wie in den übrigen Landesteilen. Doch gab 1543 Heinrich der Jüngere von Gera dem Drängen der Unterthanen nach und ließ die Visitation vollziehen. Die Geistlichen fand man zwar zur Hälfte etwa ungeschickt, altersschwach und gebrechlich, aber sie waren zur Annahme der lutherischen Lehre fast alle bereit. Nur zwei widerstrebten, darunter einer von Lobenstein, der erklärte, kein Engel werde ihn zum Sakrament mit Brot und Wein bereden. So stehen die reußischen Lande unter denen, die sich der reinen Lehre zugewandt, nicht als die ersten voran, aber als Herren und Unterthanen erst einmal von der Lehre des Evangeliums überzeugt waren, hat es kaum irgendwo treuere Anhänger der Lehre Luthers gegeben als gerade hier. Nach der Kirchengalerie. 90. Die reutzische Konfession. Als der Apostel Paulus vor seiner Reise nach Rom von den Ältesten der Gemeinde zu Ephesus Abschied nahm, ermahnte er sie, acht zu haben auf sich selbst und auf die Herde, unter welche sie der heilige Geist gesetzt 13*
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 1
6 0
7 2
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 2
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 0
4 3
5 0
6 0
7 2
8 6
9 55
10 1
11 0
12 1
13 0
14 1
15 0
16 10
17 28
18 0
19 10
20 2
21 2
22 0
23 14
24 1
25 0
26 0
27 0
28 1
29 8
30 0
31 0
32 3
33 0
34 2
35 0
36 2
37 2
38 3
39 4
40 1
41 6
42 0
43 5
44 0
45 14
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 5
52 8
53 2
54 1
55 3
56 1
57 0
58 0
59 8
60 7
61 0
62 0
63 1
64 0
65 7
66 0
67 2
68 6
69 2
70 0
71 10
72 2
73 1
74 2
75 1
76 2
77 8
78 1
79 2
80 2
81 0
82 3
83 4
84 7
85 10
86 15
87 1
88 1
89 0
90 8
91 1
92 23
93 0
94 7
95 0
96 3
97 0
98 18
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 8
1 6
2 5
3 4
4 0
5 2
6 6
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 7
13 9
14 0
15 0
16 0
17 1
18 2
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 7
26 2
27 0
28 4
29 0
30 1
31 1
32 1
33 59
34 3
35 2
36 0
37 0
38 0
39 7
40 3
41 3
42 13
43 43
44 0
45 0
46 6
47 0
48 2
49 2
50 52
51 83
52 0
53 0
54 2
55 3
56 0
57 0
58 13
59 62
60 0
61 9
62 0
63 0
64 5
65 20
66 0
67 0
68 1
69 0
70 2
71 1
72 4
73 0
74 1
75 4
76 4
77 0
78 1
79 0
80 0
81 131
82 3
83 0
84 9
85 0
86 0
87 0
88 0
89 6
90 0
91 1
92 0
93 0
94 2
95 1
96 6
97 6
98 0
99 2
100 168
101 0
102 45
103 0
104 0
105 0
106 25
107 3
108 0
109 0
110 24
111 86
112 4
113 0
114 8
115 0
116 68
117 0
118 0
119 0
120 0
121 4
122 1
123 14
124 7
125 21
126 0
127 0
128 0
129 3
130 0
131 12
132 0
133 0
134 0
135 0
136 9
137 1
138 0
139 0
140 1
141 0
142 12
143 26
144 0
145 1
146 0
147 2
148 1
149 0
150 1
151 5
152 39
153 0
154 19
155 4
156 5
157 4
158 0
159 1
160 0
161 38
162 0
163 0
164 0
165 3
166 9
167 6
168 6
169 5
170 1
171 5
172 2
173 16
174 0
175 26
176 0
177 5
178 1
179 27
180 0
181 3
182 4
183 58
184 4
185 6
186 1
187 4
188 0
189 0
190 1
191 0
192 0
193 1
194 7
195 1
196 75
197 0
198 0
199 8